Jedes vierte Kind in Deutschland wird geschlagen
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Jedes vierte Kind in Deutschland wird geschlagen
Fast ein Viertel aller Kinder wird manchmal oder oft von Erwachsenen geschlagen, wie eine Gewaltstudie zeigt. Bei der Typisierung haben die Forscher eine verblüffende Feststellung gemacht.
Die bunten Krikel-Krakel-Bilder berichten von düsteren Erfahrungen. Auf einem wird ein Kind von einem anderen geschlagen: "Opfa" steht daneben. Auf einem anderen bricht ein Tornado über ein Haus herein. Die Zeichnungen sind Teil Ausstellung "Kinder sehen Gewalt", die das Kinderhilfswerk "Arche" derzeit in Berlin zeigt. Sie stammen von Sechs- bis Elfjährigen, die hier ihre eigenen Erfahrungen mit Gewalt schildern. Fast alle stellen diese wie ein Naturereignis da, das über sie hereinbricht und dem sie schutzlos ausgeliefert sind.
Dreizehn Jahre ist es her, dass das "Gesetz zur Ächtung von Gewalt in der Erziehung" verabschiedet wurde. Gebracht hat es nur zum Teil etwas. Laut einer neuen Studie wird fast ein Viertel (22,3 Prozent) aller Kinder und Jugendlichen manchmal oder oft von Erwachsenen geschlagen. Die Gewalt kommt dabei zwar in allen Schichten vor, deutlich häufiger aber in prekären Milieus. Hier berichtete fast jedes dritte Kind im Alter zwischen sechs und elf Jahren, gelegentlich oder öfter geschlagen worden zu sein.
Bei Kindern aus privilegierten Schichten hatten "nur" 22,7 Prozent diese Erfahrung gemacht. In bildungsfernen Häusern ist die elterliche Gewalt zudem deutlich heftiger. 17,1 der befragten Kinder aus diesem Milieu gaben an, von Erwachsenen schon einmal so geschlagen worden zu sein, dass sie blaue Flecken davon getragen hätten. Bei den privilegiert aufwachsenden Kindern waren es nur 1,4 Prozent.
Weniger Unterschiede stellten die Forscher bei Jugendlichen fest: Hier hatten 22,1 Prozent der Zwölf- bis 16-Jährigen aus sozial schwachen Haushalten, aber immerhin auch noch 17,9 Prozent der Gleichaltrigen aus Besserverdiener-Familien Gewalterfahrungen gemacht. Am seltensten erlebten Heranwachsende aus Mittelschichtsfamilien Gewalt durch Erwachsene (12,9 Prozent).
Privilegierte Eltern vertuschen häufiger
Für die "Gewaltstudie 2013" befragten Forscher der Universität Bielefeld im Auftrag der Bepanthen-Kinderförderung rund 900 Kinder und Jugendliche in so genannten Face-to-Face-Interviews. Ihre Eltern bekamen Fragebögen. Dabei stellten die Forscher fest, dass die Diskrepanz zwischen der von den Kindern und Jugendlichen berichteten Gewalt und den Angaben der Eltern in privilegierten Haushalten deutlich größer war als bei bildungsfernen Familien. Offenbar hatten in letzteren die Eltern weniger den Impuls, ihre Gewalt zu vertuschen.
Auch bei der nonverbalen Gewalt sind Kinder aus sozial schwachen Familie häufiger betroffen als Gleichaltrige. Knapp 30 Prozent gaben an, Erwachsene hätten ihnen schon einmal das Gefühl gegeben, "dumm" und "nutzlos" zu sein – im Vergleich zu 28 Prozent aus durchschnittlichen Haushalten und rund 22 Prozent aus privilegierten Haushalten.
Bei Jugendlichen näherten sich die Werte an: Hier berichteten 30 Prozent der Heranwachsenden aus prekärem Umfeld sowie 22 Prozent aus besser gestellten Familien von dieser Erfahrung. Umgekehrt bekommen Jugendliche aus gut situierten Elternhäusern nach eigenen Angaben häufiger das Gefühl vermittelt, weniger wert zu sein als andere. Die Forscher führen dies auf einen höheren Leistungsdruck zurück.
Problematisch ist nach Angaben des Leiters der Studie, Holger Ziegler, dass viele Kinder die Schule nicht als Korrektiv unfairer Behandlung erleben, sondern als Verstärker. Dass die Klassenlehrer bestimmte Schüler besser als andere behandeln, sagten 44,6 Prozent der befragten Kinder mit prekärem Hintergrund, aber nur ein Drittel der Kinder aus Mittelschichtsfamilien. Bei den Privilegierten waren es sogar nur 22,6 Prozent.
Überraschende Gewalt der "Piesacker"
Vier Gruppen von Kindern unterscheidet der Professor für Erziehungswissenschaften in seiner Studie: Die "Behüteten" (55 Prozent) wachsen gewaltfrei auf, üben keine oder geringe Gewalt aus und fühlen sich wohl in ihrem Leben. Die "Extremen" (7 Prozent) erfüllen alle Klischees: Sie haben massive Gewalt erlebt, die sie auch selbst ausüben. Dabei geraten sie regelmäßig in Konflikt mit Eltern und Schülern. Am meisten gefährdet sind die "stillen Opfer" (22 Prozent), die häufig Gewalt erfahren, selbst aber nicht gewalttätig sind.
Obwohl sie bemüht sind, sich sehr angepasst zu verhalten, erleben sie kaum Unterstützung in der Schule: Überdurchschnittlich viele der Befragten dieser Gruppe gaben an, von Lehrern unfair behandelt zu werden. Am überraschendsten aber ist die Gruppe der "Piesacker": Sie machen rund 16 Prozent der Befragten aus, sind hauptsächlich Jungen und stammen aus privilegierten Verhältnissen. Obwohl sie die Beziehung zu ihren Eltern selbst als gut beschrieben und hohe Werte beim Selbstvertrauen erzielten, übten diese Kinder und Heranwachsenden überdurchschnittlich häufig selbst Gewalt aus.
"Das sind Familien, in denen nur scheinbar alles in Ordnung ist", sagte Ex-"Super Nanny" Katharina Saalfrank, die seit 2013 Schirmherrin der Bepanthen-Kinderförderung ist, bei der Vorstellung der Studie in Berlin. Hinter der scheinbar heilen Fassade würden aber auch diese Kinder viel Gewalt und Missachtung erleben.
Mit Sanktionen für ihr eigenes gewalttätiges Verhalten müssen sie selten rechnen, da sie im Gegensatz zu den "Extremen" von Eltern und Lehrern nicht als "Problemgruppe" identifiziert werden. Der Erziehungswissenschaftler Ziegler forderte deshalb, insbesondere Lehrer besser für das Erkennen und den Umgang mit Gewaltstrukturen bei Kindern und Jugendlichen auszubilden.
Quelle
Nun muiss man aber unterscheiden zwischen schlage und mal einen auf den Po geben.
Kinder müssen Regeln und Grenzen kennen lernen und die Eltern sind verpflichtet ihren Kindern die bei zu bringen.
Was wiederum nicht heißt, Kinder zusammen oder Blutig zuschlagen.
Aber wenn wir sehen das wie wir berichteten eine 13 jährige schon 200 Straftaten begangen hat, kommt das bestimmt nicht davon, dass die Eltern sie geschlagen haben,eher davon das man sich nicht um sie gekümmert hat.
Die bunten Krikel-Krakel-Bilder berichten von düsteren Erfahrungen. Auf einem wird ein Kind von einem anderen geschlagen: "Opfa" steht daneben. Auf einem anderen bricht ein Tornado über ein Haus herein. Die Zeichnungen sind Teil Ausstellung "Kinder sehen Gewalt", die das Kinderhilfswerk "Arche" derzeit in Berlin zeigt. Sie stammen von Sechs- bis Elfjährigen, die hier ihre eigenen Erfahrungen mit Gewalt schildern. Fast alle stellen diese wie ein Naturereignis da, das über sie hereinbricht und dem sie schutzlos ausgeliefert sind.
Dreizehn Jahre ist es her, dass das "Gesetz zur Ächtung von Gewalt in der Erziehung" verabschiedet wurde. Gebracht hat es nur zum Teil etwas. Laut einer neuen Studie wird fast ein Viertel (22,3 Prozent) aller Kinder und Jugendlichen manchmal oder oft von Erwachsenen geschlagen. Die Gewalt kommt dabei zwar in allen Schichten vor, deutlich häufiger aber in prekären Milieus. Hier berichtete fast jedes dritte Kind im Alter zwischen sechs und elf Jahren, gelegentlich oder öfter geschlagen worden zu sein.
Bei Kindern aus privilegierten Schichten hatten "nur" 22,7 Prozent diese Erfahrung gemacht. In bildungsfernen Häusern ist die elterliche Gewalt zudem deutlich heftiger. 17,1 der befragten Kinder aus diesem Milieu gaben an, von Erwachsenen schon einmal so geschlagen worden zu sein, dass sie blaue Flecken davon getragen hätten. Bei den privilegiert aufwachsenden Kindern waren es nur 1,4 Prozent.
Weniger Unterschiede stellten die Forscher bei Jugendlichen fest: Hier hatten 22,1 Prozent der Zwölf- bis 16-Jährigen aus sozial schwachen Haushalten, aber immerhin auch noch 17,9 Prozent der Gleichaltrigen aus Besserverdiener-Familien Gewalterfahrungen gemacht. Am seltensten erlebten Heranwachsende aus Mittelschichtsfamilien Gewalt durch Erwachsene (12,9 Prozent).
Privilegierte Eltern vertuschen häufiger
Für die "Gewaltstudie 2013" befragten Forscher der Universität Bielefeld im Auftrag der Bepanthen-Kinderförderung rund 900 Kinder und Jugendliche in so genannten Face-to-Face-Interviews. Ihre Eltern bekamen Fragebögen. Dabei stellten die Forscher fest, dass die Diskrepanz zwischen der von den Kindern und Jugendlichen berichteten Gewalt und den Angaben der Eltern in privilegierten Haushalten deutlich größer war als bei bildungsfernen Familien. Offenbar hatten in letzteren die Eltern weniger den Impuls, ihre Gewalt zu vertuschen.
Auch bei der nonverbalen Gewalt sind Kinder aus sozial schwachen Familie häufiger betroffen als Gleichaltrige. Knapp 30 Prozent gaben an, Erwachsene hätten ihnen schon einmal das Gefühl gegeben, "dumm" und "nutzlos" zu sein – im Vergleich zu 28 Prozent aus durchschnittlichen Haushalten und rund 22 Prozent aus privilegierten Haushalten.
Bei Jugendlichen näherten sich die Werte an: Hier berichteten 30 Prozent der Heranwachsenden aus prekärem Umfeld sowie 22 Prozent aus besser gestellten Familien von dieser Erfahrung. Umgekehrt bekommen Jugendliche aus gut situierten Elternhäusern nach eigenen Angaben häufiger das Gefühl vermittelt, weniger wert zu sein als andere. Die Forscher führen dies auf einen höheren Leistungsdruck zurück.
Problematisch ist nach Angaben des Leiters der Studie, Holger Ziegler, dass viele Kinder die Schule nicht als Korrektiv unfairer Behandlung erleben, sondern als Verstärker. Dass die Klassenlehrer bestimmte Schüler besser als andere behandeln, sagten 44,6 Prozent der befragten Kinder mit prekärem Hintergrund, aber nur ein Drittel der Kinder aus Mittelschichtsfamilien. Bei den Privilegierten waren es sogar nur 22,6 Prozent.
Überraschende Gewalt der "Piesacker"
Vier Gruppen von Kindern unterscheidet der Professor für Erziehungswissenschaften in seiner Studie: Die "Behüteten" (55 Prozent) wachsen gewaltfrei auf, üben keine oder geringe Gewalt aus und fühlen sich wohl in ihrem Leben. Die "Extremen" (7 Prozent) erfüllen alle Klischees: Sie haben massive Gewalt erlebt, die sie auch selbst ausüben. Dabei geraten sie regelmäßig in Konflikt mit Eltern und Schülern. Am meisten gefährdet sind die "stillen Opfer" (22 Prozent), die häufig Gewalt erfahren, selbst aber nicht gewalttätig sind.
Obwohl sie bemüht sind, sich sehr angepasst zu verhalten, erleben sie kaum Unterstützung in der Schule: Überdurchschnittlich viele der Befragten dieser Gruppe gaben an, von Lehrern unfair behandelt zu werden. Am überraschendsten aber ist die Gruppe der "Piesacker": Sie machen rund 16 Prozent der Befragten aus, sind hauptsächlich Jungen und stammen aus privilegierten Verhältnissen. Obwohl sie die Beziehung zu ihren Eltern selbst als gut beschrieben und hohe Werte beim Selbstvertrauen erzielten, übten diese Kinder und Heranwachsenden überdurchschnittlich häufig selbst Gewalt aus.
"Das sind Familien, in denen nur scheinbar alles in Ordnung ist", sagte Ex-"Super Nanny" Katharina Saalfrank, die seit 2013 Schirmherrin der Bepanthen-Kinderförderung ist, bei der Vorstellung der Studie in Berlin. Hinter der scheinbar heilen Fassade würden aber auch diese Kinder viel Gewalt und Missachtung erleben.
Mit Sanktionen für ihr eigenes gewalttätiges Verhalten müssen sie selten rechnen, da sie im Gegensatz zu den "Extremen" von Eltern und Lehrern nicht als "Problemgruppe" identifiziert werden. Der Erziehungswissenschaftler Ziegler forderte deshalb, insbesondere Lehrer besser für das Erkennen und den Umgang mit Gewaltstrukturen bei Kindern und Jugendlichen auszubilden.
Quelle
Nun muiss man aber unterscheiden zwischen schlage und mal einen auf den Po geben.
Kinder müssen Regeln und Grenzen kennen lernen und die Eltern sind verpflichtet ihren Kindern die bei zu bringen.
Was wiederum nicht heißt, Kinder zusammen oder Blutig zuschlagen.
Aber wenn wir sehen das wie wir berichteten eine 13 jährige schon 200 Straftaten begangen hat, kommt das bestimmt nicht davon, dass die Eltern sie geschlagen haben,eher davon das man sich nicht um sie gekümmert hat.
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