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Wenn der BKA-Experte kaum Ahnung von Waffen hat

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Beitrag  checker Do Jul 04, 2013 4:47 am

Beim Münchner NSU-Prozess sollte ein BKA-Beamter über die Vernehmung des Angeklagten Carsten S. zu einer Waffenübergabe an den NSU berichten. Doch vor Gericht zeigte sich der Polizist völlig überfordert.

Deutsche Beamte können auch cool aussehen. Andreas Viebranz vom Bundeskriminalamt trägt einen angedeuteten Irokesen-Haarschnitt, ein Lederarmband und zwei Ohrringe links.

Er gehörte zu den Beamten, die dem Angeklagten Carsten S. im Februar 2012 Waffen und Bilder von Waffen gezeigt haben, auf denen der Untersuchungshäftling die "Ceska 83" identifizieren sollte – die Waffe, die er im Jahr 2000 an Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt übergeben hatte.

Eigentlich sind die Details der Waffenübergabe geklärt: Der Angeklagte Ralf Wohlleben beauftragte den Jenaer André S., eine Waffe zu besorgen. Der beschaffte die "Ceska", Carsten S. übergab diese nach seinen Angaben an die beiden Uwe in einem Abbruchhaus in Chemnitz.

Am 1. Februar 2012 legten ihm BKA-Beamte Waffenfotos vor, damit er die von ihm übergebene Pistole identifizieren sollte. Carsten S. tippt auf die "Ceska 83" an der Länge des Schalldämpfers erkannt haben will, ist sich aber nicht ganz sicher. Bei einer zweiten Vorlage am 6. Februar wurden ihm echte Waffen vorgelegt. Auch da erkannte er die "Ceska 83", war sich aber wieder nicht zu 100 Prozent sicher. "Ich hatte noch die verschmorte Waffe in der Erinnerung, wie sie auf der ersten Pressekonferenz gezeigt wurde", sagt der Angeklagte.

"Ich habe meine Brille nicht mit"

Nun soll Viebranz die Situation der Lichtbildvorlage nacherzählen. Doch schon bei der ersten Nachfrage kommt er ins Schleudern. "Ich bin kein Experte für Waffen", sagt der Beamte aus Deutschlands wichtigster Polizeibehörde. Der Mann, der ermitteln sollte, ob die "Ceska 83" die Waffe war, die Carsten S. übergeben sollte, ist also kein Experte für Waffen. Da wird geraunt im Saal.

Dann trägt ein weiterer Polizist eine blaue Box in den Saal. Ihr Inhalt: Acht verschiedene Schusswaffen, nämlich die, die Carsten S. im Februar 2012 vorgelegt worden sind. Sie legen auf einem Pult vor dem Richtertisch und stammen aus der Waffenvergleichssammlung des BKA.

Richter Manfred Götzl bittet den Beamten nach vorne, damit der die Waffen in Augenschein nehmen kann und die Seriennummern mit denen, die er im Protokoll von 2012 vermerkt hat, vergleichen kann. Aber auch das droht zu scheitern: "Ich habe meine Brille nicht mit", sagt Viebranz. Ein Anwalt hilft mit einer Lupe.

Dann nimmt er eine Maschinenpistole mit Schalldämpfer in die Hand, begutachtet sie, so dass der Lauf auf Götzl gerichtet ist. Der ignoriert das lieber als die Vernehmung noch weiter zur Farce ausufern zu lassen. Schließlich stellt sich heraus, dass in einer Tabelle über die Waffen in Vermerk die gefundenen Waffen mit den Vergleichswaffen vermischt werden – eine Fehlerquelle, die für Verwirrung sorgt. Sofort stürzen sich Zschäpes und Wohllebens Anwälte auf den BKA-Mann und versuchen, den Zeugen durch das Abfragen scheinbar unwichtiger Details zu verunsichern.

"Methodisch misslungen"

Nach diesem offenkundig schlecht vorbereiteten Auftritt sieht sich die Bundesanwaltschaft gezwungen, eine Erklärung abzugeben. Der Waffenvergleichsvorlage sei im Februar 2012 ordnungsgemäß abgelaufen, betont Oberstaatsanwalt Jochen Weingarten. Zschäpes Anwalt Wolfgang Stahl erwidert, dass diese "methodisch misslungen" sei, weil zu verschiedene Waffen miteinander verglichen worden seien.

Ganz anders verläuft dagegen die Aussage des Kriminalbeamten Michael Lotz, 42. Er arbeitet in bei der Polizei in Eisenach und vernahm als erster Beamter den Angeklagten Holger Gerlach, der die drei mit Dokumenten und Identitäten versorgte. Am 5. November flog er mit dem Polizeihubschrauber ins niedersächsische Band Nenndorf, um Gerlach zu vernehmen.

Weil dessen Personalien bei der Anmietung des Wohnmobils am 25. November 2011 benutzt wurden, gingen die Beamten zunächst davon aus, dass Gerlach auch am Banküberfall auf die Sparkasse in Eisenach beteiligt war.

Böhnhardt nannte sich "Gerri"

Lotz kann sich gut erinnern und referiert den einen strukturierten Verlauf der Vernehmungen. Gerlach änderte sein Aussageverhalten mehrmals und gab erst unter dem Eindruck der Untersuchungshaft in Vernehmungen mit dem BKA detailliertes Wissen um das Leben der drei im Untergrund preis. Er besuchte das Trio einmal im Jahr, wo die Legende in so genannten "Systemchecks" überprüft war. Weil Gerlach dem NSU-Mitglied Uwe Böhnhardt so ähnlich sah, übernahm dieser seine Identität und nannte sich "Gerri".

Gerlach gab an, früher schon mit den Dreien bekannt gewesen zu sein. Mit deren "Auffassungen", wie er die rechtsextreme Ideologie nennt, will er jedoch zum Zeitpunkt der Vernehmung nichts mehr zu tun haben. Er habe sich "völlig distanziert", erinnert sich Lotz. Und ein Satz fällt ihm auch ein, den Gerlach gesagt hat.

Er habe sich "seit seinem 15. Lebensjahr immer nur für seine politische Richtung eingesetzt, also Politik, Politik, Politik. Und dann habe er irgendwie festgestellt, "dass das alles Scheiße ist und damit aufgehört", so Lotz. Was er unter "Politik" versteht, fragen die nicht nach. Es ist ihnen wohl zu offensichtlich.

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