Wahlkampf mit Punk? Nein Danke
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Wahlkampf mit Punk? Nein Danke
Langsam geht der Wahlkampf sogar den Punks auf die Nerven. Die Toten Hosen jedenfalls haben jetzt Protest eingelegt, in Form einer Presseerklärung. Sie wehren sich dagegen, dass ihr Lied "Tage wie diese" auf Wahlkampfveranstaltungen unterschiedlicher Couleur gespielt (oder, wie es Agitprop-romantisch heißt: "eingesetzt") wird. Und zwar "vor allen Dingen bei CDU und SPD". Offenbar fürchtet die Band, vereinnahmt zu werden. Sie beklagen "die Gefahr, dass Menschen auf die Idee kommen können, dass eine Verbindung zwischen der Band und den dort beworbenen Inhalten gibt".
Wie viele Menschen auf die Idee kommen, dass eine Verbindung zwischen Punkrock und, sagen wir, Roland Pofalla oder Hubertus Heil besteht, sei dahingestellt. Doch der Hosen-Protest ist aus einem ganz anderen Grund ernst zu nehmen. Er wirft ein Schlaglicht auf die fortschreitende Gleichmacherei in der Politik. Wenn die vermeintlichen politischen Lager sich schon so ähnlich geworden sind, dass sie sogar am Bierstand dieselben Lieder grölen, ist von der Streitkultur in diesem Land wohl nicht mehr viel zu erwarten.
Der Zustand kommt nicht aus heiterem Himmel. Die Musikgeschmäcker der Wahlkämpfer nähern sich einander seit Jahren an. Als die CDU 2005 nach ihren Kundgebungen den Rolling-Stones-Hit "Angie" spielen ließ, übernahmen bald auch SPD-Unterstützer den Song. Allerdings in deutscher Übersetzung, um zu demonstrieren, dass es sich dabei eigentlich um ein Abschiedslied handelt ("Angie, Angie, sie können nicht sagen, wir hätten es nie versucht"). Heute halten sich die Parteistrategen mit solchen Spitzfindigkeiten nicht mehr auf und setzen voll auf Ununterscheidbarkeit. In so einer Welt radelt dann eben auch ein- und dieselbe Familie durch Werbespots von FDP und NPD.
Leider sind die Musiker längst selbst Teil des Problems. Dass zum Beispiel "Tage wie diese" sowohl einem Juso aus Herne als auch dem pensionierten Studienrat im Emsland zugemutet werden kann, liegt ja nicht an SPD und CDU, sondern an den Toten Hosen. Die übrigens vor kurzem selber mit den "Ärzten", ihren einstigen Punk-Konkurrenten, ein gemeinsames Mini-Festival in Berlin ausgerichtet haben. Auch im Musikgeschäft sind die alten Fronten nicht mehr, was sie mal waren.
Einst beschimpfte Hosen-Sänger Campino Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit als "Idioten" und fand, dass Guido Westerwelle "die Falschheit seit Jahren ins Gesicht geschrieben" stehe. Heute bittet seine Band in ihrer Pressemitteilung die Politiker um "Zeichen des Anstandes". Welcher Anarcho, der das System aufrecht verachtet, soll da noch Orientierung finden?
Quelle
Sehr richtig, nix mehr Musik klauen um es für sich zu nutzen.
Zwar liegt das anscheinend im Grundwesen von Poli5tikern andere zu beklauen,aber sollen doch diese Spinner sich Songtexter besorgen und dafür bezahlen.Nichts ist umsonst, daran sollten sie die Volksverräter mal gewöhnen.
Wie viele Menschen auf die Idee kommen, dass eine Verbindung zwischen Punkrock und, sagen wir, Roland Pofalla oder Hubertus Heil besteht, sei dahingestellt. Doch der Hosen-Protest ist aus einem ganz anderen Grund ernst zu nehmen. Er wirft ein Schlaglicht auf die fortschreitende Gleichmacherei in der Politik. Wenn die vermeintlichen politischen Lager sich schon so ähnlich geworden sind, dass sie sogar am Bierstand dieselben Lieder grölen, ist von der Streitkultur in diesem Land wohl nicht mehr viel zu erwarten.
Der Zustand kommt nicht aus heiterem Himmel. Die Musikgeschmäcker der Wahlkämpfer nähern sich einander seit Jahren an. Als die CDU 2005 nach ihren Kundgebungen den Rolling-Stones-Hit "Angie" spielen ließ, übernahmen bald auch SPD-Unterstützer den Song. Allerdings in deutscher Übersetzung, um zu demonstrieren, dass es sich dabei eigentlich um ein Abschiedslied handelt ("Angie, Angie, sie können nicht sagen, wir hätten es nie versucht"). Heute halten sich die Parteistrategen mit solchen Spitzfindigkeiten nicht mehr auf und setzen voll auf Ununterscheidbarkeit. In so einer Welt radelt dann eben auch ein- und dieselbe Familie durch Werbespots von FDP und NPD.
Leider sind die Musiker längst selbst Teil des Problems. Dass zum Beispiel "Tage wie diese" sowohl einem Juso aus Herne als auch dem pensionierten Studienrat im Emsland zugemutet werden kann, liegt ja nicht an SPD und CDU, sondern an den Toten Hosen. Die übrigens vor kurzem selber mit den "Ärzten", ihren einstigen Punk-Konkurrenten, ein gemeinsames Mini-Festival in Berlin ausgerichtet haben. Auch im Musikgeschäft sind die alten Fronten nicht mehr, was sie mal waren.
Einst beschimpfte Hosen-Sänger Campino Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit als "Idioten" und fand, dass Guido Westerwelle "die Falschheit seit Jahren ins Gesicht geschrieben" stehe. Heute bittet seine Band in ihrer Pressemitteilung die Politiker um "Zeichen des Anstandes". Welcher Anarcho, der das System aufrecht verachtet, soll da noch Orientierung finden?
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Sehr richtig, nix mehr Musik klauen um es für sich zu nutzen.
Zwar liegt das anscheinend im Grundwesen von Poli5tikern andere zu beklauen,aber sollen doch diese Spinner sich Songtexter besorgen und dafür bezahlen.Nichts ist umsonst, daran sollten sie die Volksverräter mal gewöhnen.
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