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Was versteht man unt5er Holodomor?

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Was versteht man unt5er Holodomor? Empty Was versteht man unt5er Holodomor?

Beitrag  checker Mo Aug 04, 2014 6:17 am

Nun liebe Bildungsbürger,schon mal gehört.
Wahrscheinlich nichts,da es nicht im Fernsehen zusehen ist und die die es kennen sich ihrte eigene Geschichte zu recht legen.
Nun wie auch immer,dazu findet sich folgende Erklärung:

Der Holodomor (ukrainisch Голодомор, wörtliche Übersetzung: Tötung durch Hunger) bezeichnet eine durch Menschen verursachte Hungersnot, die als Teil der sowjetischen Hungersnot 1932–1933 besonders die Ukrainische SSR und ukrainischstämmige Bürger anderer Sowjetrepubliken betraf.

Was versteht man unt5er Holodomor? 220px-GolodomorKharkiv
Fußgänger und Leichen verhungerter Bauern auf einer Straße in Charkiw, 1933.

Nach Berechnungen der Ukrainischen Akademie der Wissenschaften, die im November 2008 veröffentlicht wurden, betrug die Opferzahl in der Ukraine ca. 3,5 Millionen Menschen.[1] Andere Schätzungen gehen von 2,4 Millionen bis 7,5 Millionen Hungertoten aus. Der britische Historiker Robert Conquest beziffert die Gesamtopferzahl auf bis zu 14,5 Millionen Menschen. Dabei werden neben den Hungertoten auch die Opfer der Kollektivierung und Entkulakisierung und der Geburtenverlust hinzugerechnet.[2]

Die Regierung der Ukraine bemühte sich seit der Unabhängigkeit, vor allem aber unter dem ehemaligen Präsidenten Wiktor Juschtschenko, um eine internationale Anerkennung des Holodomors als Völkermord. Die Regierung Russlands widerspricht dieser Ansicht mit dem Argument, die Hungersnot habe auch Millionen von Opfern unter anderen Ethnien der Sowjetunion gefordert.

Politischer Hintergrund

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Holodomor

1932 erhielt Stalins Schwager Stanislaw Redens, der seit Juli 1931 Leiter der ukrainischen GPU war, zusammen mit dem dortigen Ersten Sekretär der Kommunistischen Partei der Ukraine, Stanislaw Kossior, die Aufgabe, als Bestandteil der Kollektivierung einen Plan zu entwickeln, um die „Kulaken und die petljurschen Konterrevolutionäre“ zu liquidieren. Zweitausend Kolchos-Vorsitzende wurden daraufhin verhaftet. Als im Januar 1933 das Getreidesoll nicht erreicht war, löste man Redens in der Ukraine ab.[3]

Die Hungerkatastrophe in der Ukraine wurde von den Journalisten Gareth Jones und Malcolm Muggeridge im Frühjahr 1933 an die Weltöffentlichkeit getragen, sowjetfreundliche Journalisten wie Walter Duranty von der New York Times stellten aber die Lage als weniger dramatisch dar; gleichzeitig dominierte in den Medien der Aufstieg Hitlers zum Diktator Deutschlands.

Etymologie

Das Wort Holodomor setzt sich aus den zwei ukrainischen Wörtern „Holod“ und „Mor“ zusammen. „Holod“ („голод“) heißt „Hunger“, „Mor“ ist ein altes ostslawisches Wort und bedeutet „Tod“, „Seuche“, „Massensterben“; in den modernen Sprachen (sowohl Ukrainisch als auch Russisch) bedeutet es „Vertilgung“. Holodomor heißt somit wörtlich „Hungertod“. Mit dem Wort Holocaust besteht kein sprachgeschichtlicher Zusammenhang.

Forschungskontroversen

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1933 bei Charkiw: Schild mit dem Hinweis, dass das Bestatten von Leichen an dieser Stelle „kategorisch verboten“ sei

Über die Ursachen des Holodomor gibt es höchst unterschiedliche Auffassungen. Insbesondere ukrainische Geschichtswissenschaftler betonen, dass es sich um eine systematische und vom Regime Stalins organisierte Hungersnot gehandelt hätte. Der ungarische Historiker Miklós Kun meint: „Es war eine bewusste und systematische Ermordung von Millionen Menschen. (...) Während in ukrainischen Dörfern die verzweifelten, vor Hunger irre gewordenen Menschen die grünen Zweige der Bäume aßen, wurden ukrainische Lebensmittel auf Stalins Befehl in anderen sowjetischen Republiken im Rahmen des sogenannten „sowjetischen Dumpings“ zu günstigen Preisen verkauft ...“

Demgegenüber argumentieren vor allem russische Historiker, dass die Hungersnot die Folge einer schlechten Ernte gewesen sei, die durch die Kollektivierung der Landwirtschaft und den damit verbundenen Widerstand der ukrainischen Bauern verschlimmert worden sei. Dies allerdings hat die Sowjetunion nicht davon abgehalten, größere Mengen Getreide zu exportieren. Gunnar Heinsohn stellte fest, dass in der Ukraine, in Kasachstan und einigen Kaukasusgebieten, in denen starker Widerstand gegen die Enteignungen im Rahmen der Zwangskollektivierung vorhanden war, dieser mit dem Mittel einer absichtlich herbeigeführten und durch Zwangsrequirierungen verschlimmerten Hungersnot gebrochen werden sollte. Auch die Unabhängigkeitsbewegungen dieser Völker sollten auf diese Weise getroffen werden. So unterband die kommunistische Partei auch die Versorgung der Hungernden und die Ausreise aus den Hungergebieten. Dieses gesamte Vorgehen wird von Heinsohn als Mischung von Politizid und Genozid bezeichnet, deren wahrheitsgemäße Darstellung oft aus politischen Gründen als „böswilliger Antikommunismus“ diffamiert werde.[4]

Andere kritisieren den Begriff Holodomor, weil er von einigen Ukrainern verwendet werde, um die tragischen Folgen der über die Ukraine hinausgehenden Kollektivierung für nationalistische Zwecke politisch zu instrumentalisieren. Weiterhin wird darauf verwiesen, dass die Hungersnot dieser Zeit keinesfalls nur die Ukraine, sondern auch andere Gebiete der Sowjetunion betraf, sie also nicht gezielt gegen die Bevölkerung der Ukraine „organisiert“ wurde.[5]

Neuere westliche Forschungen gehen inzwischen – nicht zuletzt nach der Öffnung vieler Archive in den 1990er Jahren – davon aus, dass der Holodomor als eine Verkettung von Folgen und Nebenfolgen äußerst rücksichtsloser und brutaler Politik der Zwangskollektivierung, Herrschaftskonsolidierung und Widerstandsunterdrückung sowie zusätzlich hinzukommender wetterbedingter Ernteausfälle erklärt werden kann.[6]

Anerkennung des Holodomor als Völkermord

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Karte der Länder, die den Holodomor als Völkermord an Ukrainern anerkennen

Raphael Lemkin, der nach dem Zweiten Weltkrieg die Etablierung der UNO-Konvention gegen den Völkermord durchsetzte, nannte den Hunger in der Ukraine „das klassische Beispiel eines sowjetischen Genozids“.[7]

Die ukrainische Führung unter Präsident Wiktor Juschtschenko arbeitete jahrelang daran, dass der Holodomor weltweit als Genozid am ukrainischen Volk anerkannt wird. Neben der Ukraine haben Argentinien,[8] Australien,[9] Aserbaidschan, Belgien, Brasilien, Ecuador, Estland, Georgien,[10] Italien, Kanada,[11] Kolumbien, Lettland, Litauen,[12] Moldawien, Paraguay, Peru, Polen,[13] Spanien, Tschechien,[14] Ungarn,[15] die USA[16] und der Vatikan[17] den Holodomor offiziell als Völkermord anerkannt.

In den Jahren 2003 und 2006 erklärte das ukrainische Parlament, die Werchowna Rada, den Holodomor offiziell zum Genozid am ukrainischen Volk.[18]

Im Jahr 2008 wurde im Zuge der Aufarbeitung des Themas der Film "The Soviet Story" vorgestellt und auch im Europäischen Parlament gezeigt.

Am 23. September 2008 erkannte das Repräsentantenhaus des Kongress der USA den Holodomor in der Ukraine 1932-33 als Genozid am ukrainischen Volk an.[19][20]

Russland lehnt die Bezeichnung Genozid für den Holodomor ab. Dem Außenministerium der Russischen Föderation nach seien dem Hunger in der Sowjetunion 1932-1933 nicht nur Angehörige des ukrainischen Volkes zum Opfer gefallen, sondern auch Russen und zahlreiche weitere Ethnien. Dort besteht der Verdacht, dass der Holodomor von „bestimmten politischen Kreisen“ in der Ukraine für missbraucht werde.[21] Der russische Präsident Dmitri Medwedew lehnte eine Einladung zu einer Gedenkveranstaltung in Kiew im November 2008 ab, da diese dazu diene, das „ukrainische Volk dem russischen zu entfremden“.[22]

Wikileaks-Veröffentlichungen zufolge berichtete Prinz Andrew der US-amerikanischen Botschafterin in Bischkek (Tatiana Gfoeller), dass Wladimir Putin Regierungen anderer Länder, insbesondere Aserbaidschans unter Druck setze, den Holodomor nicht als Völkermord anzuerkennen.[23]

Die Parlamentarische Versammlung des Europarates (PACE) lehnte im April 2010 die von ukrainischen Opposition gewünschte Bezeichnung Genozid in ihrer Resolution über die Hungerkatastrophe der 1930er Jahre in der UdSSR ab.[24] Zuvor war der ukrainische Präsident Wiktor Janukowytsch vor der Versammlung aufgetreten und hatte sich ebenso gegen die Definition als Genozid ausgesprochen.
Anerkennung des Holodomor als Verbrechen gegen die Menschlichkeit

Am 23. Oktober 2008 erkannte das Europäische Parlament in einer Resolution den Holodomor als Verbrechen gegen die Menschlichkeit an.[25]
Rezeption

Photographie

Photographien aus dem Bestand des Zentralen Staatlichen Kino-Foto-Phono-Archivs der Ukraine (Ukrainisch: Центральний державний кінофотофоноархів України)[26]
Ukrainer in Ungarn: Fotos von Holodomor[27]
Holodomor. / Dokumentarfilme, Sendungen[28]

Filme

Neznanyj holod (Der unbekannte Hunger) (Незнанный Голод) [29], [30], Kanada, 1983
Zhnyva rozpatschu (Ernte der Verzweiflung) (Жнива розпачу) Kanada, 1984,
'33, svidtschennya otschewydtsiw ('33, Augenzeugenberichte)(33-й, свідчення очевидців), Ukraine, 1989
Pid znakom bidy (Unter dem Zeichen des Unglücks) (Під знаком біди), Ukraine, 1990
Holod – 33 (Hunger – 33) (Голод – 33) [31], Ukraine, 1991
Velykyj slam (Der große Umbruch) (Великий злам), Ukraine, 1993
Pieta (Пієта), Ukraine, 1994
Ukrajins'ka nitsch 33-ho (Ukrainische Nacht von 1933) (Українська ніч 33-го), Ukraine, 2002
Tschas temrjavy (Die Zeit der Dunkelheit, Час темряви), Ukraine, 2003
Holodomor 1932–1933 r.r. (Голодомор 1932–1933 р.р.), Ungarn, 2004
Velykyj Holod (Der große Hunger) (Великий Голод) [32], Ukraine, 2005
Tajna propavshej perepisi (Das Geheimnis der verschollenen Volkszählung) (Тайна пропавшей переписи), Russland, 2005
Holodomor. Tehchnologiji genozydu (Holodomor. Technologien des Genozids) (Голодомор. Технології геноциду), Ukraine, 2005
Holodomor. Ukrajina (Holodomor. Ukraine) (Голодомор. Україна), Ukraine, 2005
Holodomor. Ukrajina 20-ho stolittja (Holodomor. Ukraine im 20. Jh.) (Голодомор. Україна ХХ століття)
Zhyty zaboroneno (Zu leben ist verboten) (Жити заборонено)
Holodomor. Hungersnot in der Ukraine 1932–33, Fotofilm, Österreich, 2010

Ausstellungen

Holodomor – der unbekannte Völkermord 1932–1933, 13357 Berlin, Bunker am Blochplatz, Ecke Bad- / Hochstraße, 29. November bis 16. Dezember 2009[33]
Holodomor. Hungersnot in der Ukraine 1932–33, ab 19. November 2010, Katholische Hochschulgemeinde Graz, Leechgasse 24, 8010 Graz, Österreich

Siehe auch

Geschichte der Ukraine
Geschichte Weißrusslands
Geschichte Russlands
Zwangskollektivierung und Terror bis 1940


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