Liste lateinischer Phrasen/Q
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Liste lateinischer Phrasen/Q
Initiale Q aus dem Book of Kells: „Quoniam quidem multi conati sunt ordinare narrationem“ („Schon viele haben es versucht zu erzählen“) (Anfang des Evangeliums nach Lukas)
Qua
Qua patet orbis
„So weit die Erde reicht“
Die Wendung kommt in einer Elegie vor, die Christoph Wilhelm Mitscherlich im Jahr 1812 auf den Tod seines akademischen Lehrers Christian Gottlob Heyne verfasst hat. Es heißt darin:
„Virtutis monumenta tuae testisque perennis / Cultior, immensum qua patet, orbis erit“ („Deiner Tüchtigkeit Denkmal und unvergänglicher Zeuge / wird gebildeter der Erdkreis sein, so unermesslich weit er sich erstreckt.“)
Quaque die (qd)
„Jeden Tag“ – Anweisung auf ärztlichen Verschreibungen.
Quaque hora (qh)
„Zu jeder Stunde“ – Anweisung auf ärztlichen Verschreibungen.
Quae
Quae Caesaris Caesari, quae Dei Deo.
„Dem Kaiser, was des Kaisers, Gott, was Gottes.“: Antwort Jesu auf die Fangfrage, ob es Juden erlaubt sei, dem römischen Kaiser Steuern zu zahlen. Zitiert nach dem Evangelium nach Markus, 12.17. Das griechische Original lautet: Τὰ Καίσαρος ἀπόδοτε Καίσαρι καὶ τὰ τοῦ θεοῦ τῷ θεῷ. (Ta Kaisaros apodote Kaisari kai ta tou theou tō theō.)
Quae caret ora cruore nostro?
„Welche Küste hat noch nicht unser Blut (getrunken)?“: Horaz, carmina 2,1,36 über den römischen Bürgerkrieg zwischen Cäsar und Pompeius.
Quae fuerant vitia, mores sunt.
„Was Laster waren, sind Sitten.“ Seneca, Epistulae morales 39,6.
Im Kontext heißt es: „tunc autem est consummata infelicitas, ubi turpia non solum delectant, sed etiam placent, et desinit esse remedio locus, ubi, quae fuerant vitia, mores sunt.“ – „Dann aber ist der Gipfel des Unglücks erreicht, wenn die Unsittlichkeit nicht nur Vergnügen macht, sondern auch noch Beifall findet, und es gibt keine Aussicht auf Heilung mehr, wo das, was früher Laster waren, als das normale Verhalten gilt.“
Quae medicamenta non sanant, ferrum sanat; quae ferrum non sanat, ignis sanat; quae vero ignis non sanat, insanabilia reputari oportet.
„Was Medikamente nicht heilen, heilt das Messer; was das Messer nicht heilt, heilt das Feuer; was aber das Feuer nicht heilt, das muss als unheilbar betrachtet werden.“: Aus den Aphorismen des antiken Arztes Hippokrates. Dieser Spruch wurde, in gekürzter Form, von Friedrich Schiller als Motto für Die Räuber verwendet.
Quae nocent, docent.
„Was schadet, lehrt.“: Entspricht dem deutschen Sprichwort „Durch Schaden wird man klug.“ ( Nur die Braunschweiger nicht)
Quae vide (qq. v.)
„Siehe diese“: Plural von „quod vide“.
Quae volumus, et credimus libenter.
„Was wir wollen, das glauben wir auch gerne.“[1]
Leitspruch im Braunschweiger Wunder
Quaecumque
Quecumque ab Aristotele dicta essent, commentita esse.
„Und was immer Aristoteles gesagt habe, sei erlogen.“
Angeblich die Magisterthese des französischen Humanisten Petrus Ramus, der sich damit gegen die auf Aristoteles und Thomas von Aquin gestützte Scholastik wandte.
Quaere/Quaerite
Quaere et invenies.
„Suche und du wirst finden.“
Quaerite primum regnum Dei.
„Sucht zuerst das Reich Gottes.“ – Mt 6,33 VUL, auch Motto des früheren kanadischen Dominions Neufundland.
Qualis
Qualis artifex pereo!
„Welch ein Künstler stirbt mit mir!“ – Nach Sueton, Nero 49,1, soll Nero diese Worte vor seinem Selbstmord gesprochen haben.
Qualis rex, talis grex.
„Wie der König, so seine Herde.“
Leitspruch des Braunschweiger rathauses
Qualis sit animus, ipse animus nescit.
„Wie beschaffen die Seele ist, weiß die Seele selbst nicht.“
Qualis vita, finis ita.
„Wie das Leben, so das Ende.“
Quam
Quam non est facilis virtus! Quam vero difficilis eius diuturna simulatio!
„Wie ist doch die Tugend nicht leicht! Wie schwer aber ist erst ihr ständiges Vorheucheln!“: Zitat aus Ciceros Brief Ad Atticum (7,1,6).
Quamvis
Der Latonabrunnen im Park des Schloss Versailles stellt den Moment der Verwandlung der Bauern dar.
Quamvis sint sub aqua, sub aqua maledicere temptant.
„Obwohl unter Wasser, versuchen sie doch weiter zu schimpfen“: Ovid, Metamorphosen 6, 376: Die Lykischen Bauern wurden von der Göttin Latona in Frösche verwandelt, weil sie ihr das Trinken aus einem See verweigerten. Die Pointe des Verses liegt in der Onomatopoesie: „… sub aqua, sub aqua …“ ahmt lautmalerisch das Quaken der Frösche nach.
Siehe dazu Steinfrosch an der Museumsstraße passend zu der dort wohnenden Person.
Quando
Quando conveniunt Ancilla, Sibylla, Camilla, / garrire incipiunt et ab hoc et ab hac et ab illa
„Wenn sich Ancilla, Sibylla und Camilla wiedersehn, geht es gleich mit dem Schnattern los über Den und über Die und über Jene!“: Kommentar des Wittenberger Professors Friedrich Taubmann über geschwätzige Frauen.
Quandoque bonus dormitat Homerus.
„Manchmal schläft sogar der große Homer.“ Horaz, Ars poetica 359.
Das vollständige Zitat lautet: „Indignor, quandoque bonus dormitat Homerus“ („Ich ärgere mich, wenn auch der vortreffliche Homer einmal schläft“). Während Horaz über die Fehler und Versehen kleinerer Künstler und Dichter lachen kann, ärgert er sich, wenn er beim großen Homer eine Nachlässigkeit feststellt.
Quasi/Quasimodo
Quasimodogeniti
„Wie die neugeborenen Kindlein“: Quasimodogeniti ist im evangelischen wie im katholischen Kirchenjahr der erste Sonntag nach Ostern. Der Name kommt vom Antiphon aus dem 1. Petrusbrief: „Quasi modo geniti infantes, Halleluja, rationabile, sine dolo lac concupiscite.“ („Wie die neugeborenen Kindlein seid begierig nach der vernünftigen, lauteren Milch.“)
Quater
Quater in die (qid)
„Viermal am Tag“: Auf ärztlichen Verschreibungen.
Quem
Quem Deus vult perdere, prius dementat.
„Wen der Herr verderben will, den verwirrt er zuerst.“ – Nach Publilius Syrus, Sententiae 612, Stultum facit Fortuna, quem vult perdere.
Füssli: Thetis beweint den toten Achilleus
Quem di diligunt, adulescens moritur.
„Wen die Götter lieben, der stirbt jung.“ – Plautus, Bacchides, 16 f.
In dieser Komödie des Plautus wird der Satz höchst sarkastisch verwendet:
„Chrysalus [zu dem begriffsstutzigen Nicobulus]: „Wen die Götter lieben,/ der stirbt jung, solang er noch wohlauf ist, denkt und bei Verstand ist. / Wenn den da irgendein Gott lieben würde: seit mehr als zehn Jahren, / mehr als zwanzig schon müsste der tot sein. / Als Hass der Erde spaziert er jetzt herum, weiß nichts, / denkt nichts, ist soviel wert wie ein modriger Pilz.“ (18−21)
Quem taurum metuis, vitulum mulcere solebas.
„Wen du als Stier fürchtest, hast du als Kälbchen immer gestreichelt.“ Ovid[2]
Quem fors dierum cumque dabit, lucro / adpone!
„Einen jeden Tag, den das Schicksal dir schenkt, verbuche als Gewinn!“ Horaz, carmina 1,9,14 f.
Quaestio
Quaestio iuris
„Rechtsfrage“: Frage nach der Rechtfertigung, Begründung und Legitimität der Erkenntnis bei Immanuel Kant.
Quaestio facti
„Tatfrage“: Frage nach der Tatsachenerkenntnis.
Qui
Qui amant, ipsi sibi somnia fingunt.
„Die, die lieben, schaffen sich selbst Träume.“ − Vergil, Bucolica 8,108. Eigentlich als Frage formuliert.
Qui amat periculum, peribit in eo.
„Wer die Gefahr liebt, wird in ihr untergehen.“ – Aus der Bibel, Jesus Sirach 35,1.
Qui asinum non potest, stratum caedit.
„Wer den Esel nicht schlagen kann, schlägt die Reitdecke.“ – Dieses Petronius-Zitat ist vergleichbar mit der deutschen Redewendung: „Den Sack schlagen, aber den Esel meinen.“
Qui commodum habet, etiam incommodum ferre debet.
„Wer den Nutzen hat, muss auch den Schaden tragen.“
Qui desiderat pacem, praeparet bellum.
„Wer den Frieden will, bereite sich auf den Krieg vor.“ – Flavius Vegetius Renatus, Epitoma rei militaris 3, praefatio. Siehe auch si vis pacem para bellum.
Qui diligit filium suum, adsiduat illi flagella.
„Wer seinen Sohn liebt, züchtigt ihn.“ – Bibelzitat aus Jesus Sirach
Qui dormit, non peccat.
„Wer schläft, sündigt nicht.“
Qui fert malis auxilium, post tempus dolet.
„Wer Schurken Hilfe bringt, muss später dafür büßen.“ Phädrus, Fabulae 4,18,1; vom Mann, der eine Schlange an seinem Busen nährte.
Qui fodit foveam, incidit in eam.
„Wer eine Grube gräbt, fällt in diese.“ – Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.
Qui melius probat, melius habet.
„Wer die besseren Beweise vorbringt, steht besser da.“ Satz des römischen Rechts
Ist in Braunschweig aufgehoben und gegen Geld ersetzt worden.
Rechtsparadoxum
Qui nescit dissimulare, nescit regnare.
„Wer sich nicht verstellen kann, kann auch nicht herrschen.“
Von dem französischen König Ludwig XI. wird erzählt, er habe von seinem Sohn, dem künftigen König Karl VIII., verlangt, dass er nur diese fünf lateinischen Wörter können müsse.( siehe Wunderhaushalt und Wunderspender)
Qui nimium probat, nihil probat.
„Wer zu viel beweist, beweist nichts.“
Qui non aemulatur, non amat.
„Wer nicht eifersüchtig ist, der liebt nicht.“ – Zitat aus den Werken des Kirchenlehrers Augustinus. Vgl. „Qui non zelat, non amat.“ („Wer nicht eifert, liebt nicht.“)
Qui peccat ebrius, luat sobrius.
„Wer betrunken sündigt, büße es nüchtern.“
Qui potest capere, capiat.
„Wer es fassen kann, der fasse es,“ wobei fassen im Sinn von begreifen gemeint ist. – Matthäus 19,12.
Qui pro quo?
„Wer für wen?“ – Quiproquo bedeutet Verwechslung von Personen in Lustspielen.
Qui se excusat, se accusat.
„Wer sich entschuldigt, klagt sich an.“ – Vgl. die französische Redensart „Qui s’excuse, s’accuse“ und das lateinische „Dum excusare credis, accusas“ („Während du dich zu entschuldigen glaubst, klagst du dich an“) aus den Schriften des Kirchenvaters Hieronymus.
Qui sibi semitam non sapiunt, alteri monstrant viam!
„Die für sich keinen Pfad wissen – einem anderen zeigen sie den Weg!“ Ennius, fr<agmenta> scen<ica> 321.
Qui studet optatam cursu contingere metam, / multa tulit fecitque puer, sudavit et alsit, / abstinuit venere et vino.
„Wer sich bemüht, im Wettlauf das erwünschte Ziel zu erreichen, / der hat schon in jungen Jahren viel ertragen und getan, hat geschwitzt und gefroren, / hat auf Liebe und Wein verzichtet.“
Horaz, Ars poetica, 412–414.
Qui suo iure utitur, nemini facit iniuriam.
„Wer sein Recht einfordert, tut niemandem Unrecht.“
Qui tacet, consentire videtur (ubi loqui potuit et debuit)
„Wer schweigt, scheint zuzustimmen(, wo er sprechen hätte können und müssen).“ – Papst Bonifaz VIII.
Qui tangit, frangatur.
„Wer (mich) berührt, soll zerbrochen werden!“ − Wahlspruch des englischen Kriegsschiffs HMS Repulse
Flagge des US-Bundesstaates Connecticut mit dem Motto: „Qui transtulit, sustinet.“
Qui transtulit, sustinet.
„Wer herüberbrachte, wird erhalten.“ − Motto des US-Bundesstaates Connecticut
Qui uti scit, ei bona; illi, qui non utitur, recte mala.
„Wer sie zu gebrauchen weiß, dem sind sie gut, wer sie nicht gebraucht, dem sind sie zu Recht schlecht.“ – Zitat aus den Werken des römischen Dichters Terenz
Qui vitia odit, homines odit.
„Wer Fehler hasst, der hasst die Menschen.“ – Zitat aus den Werken des römischen Dichters Plinius d. J.
Qui vult decipi, decipiatur.
„Wer betrogen werden will, mag ruhig betrogen werden.“ Römischer Rechtssatz: Übergroßer Leichtsinn begründet keinen Anspruch auf Schutz durch das Recht. Vgl. Volenti non fit iniuria Gilt aber nicht in Braunschweig
Quicumque
Quicumque in Christo baptizati estis, Christum induistis.
„Ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen.“ – Paulus, Brief an die Galater 3,27
Quid
Quid est libertas? Potestas vivendi, ut velis.
„Was ist Freiheit? Die Fähigkeit zu leben, wie du willst.“ – Cicero, Paradoxa Stoicorum 5,1,34.
Pontius Pilatus zu Jesus: „Quid est veritas?“ Gemälde von Nikolai Nikolajewitsch Ge
Quid est veritas?
„Was ist Wahrheit?“: Frage des Pontius Pilatus im Verhör Jesu (Joh 18,38 EU).
Quid faciunt leges, ubi sola pecunia regnat?
„Was nützen[3] die Gesetze, wo allein das Geld herrscht?“ Petronius, Satyricon 14,2.
Quid fodit foveam, incidet in eam.
„Wer eine Grube gräbt, fällt in sie hinein.“
Quid leges sine moribus?
„Was nützen Gesetze ohne Moral?
Vollständig lautet dieser Satz von Horaz (Carmina 3,24,35 f.): „Quid leges sine moribus / vanae proficiunt?“ („Was nützen Gesetze, wenn sie ohne Moral hohl sind?“)
Quid nimis miseri volunt, hoc facile credunt.
„Was die Unglücklichen allzu sehr wünschen, das glauben sie leicht.“ Aus der Tragödie Hercules furens (313 f) des Philosophen Seneca.
Quid non mortalia pectora cogis, auri sacra fames?
„Wozu treibst du nicht die sterblichen Herzen, verfluchter Hunger nach Gold?“: Zitat aus Vergils Aeneis. (III,56).
Quid novi ex Africa?
„Was gibt’s Neues aus Afrika?“: Abgeleitet von einem Zitat aus der Naturgeschichte des Aristoteles, in dem es heißt „Ἀεὶ Λιβύη φέρει τι καινόν.“ („Libyen bringt immer etwas Neues.“) Aristoteles spricht hier die Artenvielfalt in Libyen (= Africa) an.
Quid pro quo
„Was wofür“: Ökonomisches Prinzip, nach dem jemand, der etwas gibt, dafür eine angemessene Gegenleistung erhalten soll. Weitere Bedeutungen unter dem Lemma.
Quid nunc? oder Quidnunc?
„Was nun?“: Als Nomen ist ein Quidnunc ein Gschaftlhuber oder ein Klatschmaul.
Quid Romae faciam? Mentiri nescio?
„Was mache ich in Rom? Ich kann (doch) nicht lügen?“: Zitat aus den Werken Juvenals.
Quid sit futurum cras, fuge quaerere!
„Was morgen sein wird, (das) vermeide zu fragen!“: Lebe heute! (Horaz, Carmina, I,9)
Quid, si nunc caelum ruat?
„Wie, wenn jetzt der Himmel einstürzte?“: Typische Wendung ewiger Pessimisten (Terenz, Heautontimoroumenos, 719)
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Teil 2
Quidquid
Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.
„Was auch immer du tust, tu es klug und bedenke die Folgen.“ – Diese Sentenz stammt aus der spätmittelalterlichen Exempelsammlung Gesta Romanorum (deutsch: „Taten der Römer“)[4] und könnte zurückgehen auf Äsops Fabel 45. In den pseudo-pythagoräischen Goldenen Sprüchen heißt es „Βουλεύου δὲ πρὸ ἔργου, ὅπως μὴ μῶρα πέληται.“ („Überlege vor der Tat, damit nichts Törichtes daraus entstehe.“) Ähnlich heißt es in dem apokryphen Buch Jesus Sirach (7,36 EU): Bei allem, was du tust, denk an das Ende, so wirst du niemals sündigen..
Quidquid delirant reges, plectuntur Achivi.
„Für jede Raserei ihrer Könige werden die Achaier bestraft.“ – Das Volk muss den Wahn der Regierenden büßen (Horaz, Epistolae II,14).
Quidquid discis, tibi discis.
„Was auch immer du lernst, lernst du für dich.“
Quidquid est factum, semper est factum totum.
„Was immer geschehen ist, ist stets ganz geschehen.“ – Vgl. Catena aurea, 13.
Laokoon-Gruppe
Quidquid id est, timeo Danaos et dona ferentes.
„Was es auch ist, ich fürchte die Griechen, auch wenn sie Geschenke bringen“, sagt Laokoon in Vergils Aeneis[5] über das Danaergeschenk des Trojanischen Pferdes. Laokoon wird für diese Warnung mit seinen Söhnen von Schlangen erwürgt. Nachdem die griechische Armee ihren Abzug vorgetäuscht hat, holen die Trojaner das hölzerne Pferd in die Stadt, die dadurch von den Griechen erobert werden kann.
Quidquid in altum fortuna tulit, / ruitura levat.[6]
„Was auch immer das Schicksal in die Höhe hebt, hebt es empor, um es zu stürzen.“
Quidquid latine dictum sit, altum sonatur.
„Was auch immer auf lateinisch gesagt wird, klingt anspruchsvoll.“
Quidquid praecipies, esto brevis.
„Was auch immer du lehren wirst, fasse dich kurz!“ – Horaz, Ars poetica 335.
Quidquid praeter spem eveniat, omne id deputa esse in lucro.
„Was wider Erwarten eintrifft, das rechne man als Gewinn.“
quiescendo
Quiescendo et sedendo anima fit sapiens et prudens.
„Durch Ruhen und Sitzen wird der Geist weise und klug.“ – Thomas von Aquin, De anima 1,8,19.
Mit diesem Satz plädiert Thomas nicht für faules Nichtstun, sondern für Schweigen und Nachdenken.
Quilibet
Quilibet fortunae suae faber.
„Jeder ist seines Glückes Schmied.“
Es sei es wird nachhaltig nachgeholfen
Quinque
Quinque horas dormisse sat est iuvenique senique.
„Fünf Stunden zu schlafen ist für den Jüngling und den Greis genug.“
Quinctili
Quinctili Vare, redde legiones!
„Quinctilius Varus, gib die Legionen zurück!“ – Kaiser Augustus nach der Schlacht im Teutoburger Wald (Sueton, Vita divi Augusti 23,2).
Quis
Quis autem custodiet ipsos / custodes?
„Wer aber wird die Wächter selbst bewachen?“ Juvenal, Satire 6,347 f.
Juvenal empört sich über den Sittenverfall unter den römischen Frauen, die sogar die von ihren Männern bestellten Wächter verführten. Das Zitat ist auch in der Form „Quis custodiet custodes?“ bekannt.
Quis famulus amantior domini quam canis?
„Welcher Diener ist seinem Herrn liebender zugetan als ein Hund?“ – Lucius Iunius Moderatus Columella, De re rustica 7,12,1
Quis leget haec?
„Wer soll das lesen?“
Quis? Quid? Ubi? Quibus auxiliis? Cur? Quomodo? Quando?
„Wer? Was? Wo? Wodurch? Warum? Wie? Wann?“: Von dem Frankfurter Philosophen Joachim Georg Darjes gedichteter Hexameter, der die Kategorien der Schulphilosophie des 18. Jahrhunderts aufzählt.
Quis Solem fallere possit?
„Wer könnte den Sonnengott täuschen?“: Zitat aus der Ars amatoria des Ovid, der beschreibt, wie sich Venus und Mars in ihrem Liebesnest versteckt hatten. Doch der Sonnengott Sol sah die beiden in flagranti und berichtete Vulcanus, dem Gatten der Venus, davon. Vulcanus knüpfte ein unsichtbares Netz, mit dem er Venus und Mars bei einer weiteren Zusammenkunft festhielt und den übrigen Göttern zur Schau stellte, die sich darüber sehr erheiterten und in das so genannte homerische Gelächter ausbrachen.
Quis ut deus?
„Wer ist wie Gott?“: Übersetzung des hebräischen Namens Michael (hebräisch: מיכאל). Der Erzengel Michael hat deshalb oft die Devise „Quis ut deus?“ auf seinem Schild.
Erzengel Michael am Kölner Dom
Quive
Quive nummos aureos argenteos adulteraverit ...
„[...] Oder wer Gold- oder Silbermünzen verfälscht ...“
Zitat aus der Lex Cornelia testamentaria nummaria aus dem Jahr 82 v. Chr.
Quo
Quo usque tandem?
„Wie lange denn noch?“: Aus Ciceros Erster Catilinarischer Rede vor dem römischen Senat. Siehe unter Quousque.
Quo vadis?
„Wohin gehst du?“: Nach den apokryphen Petrusakten stellte Petrus diese Frage, als ihm Jesus auf der Via Appia vor Rom erschien. Christus soll geantwortet haben, er komme, sich ein zweites Mal kreuzigen zu lassen; daraufhin sei der Apostel umgekehrt und habe in Rom das Martyrium erlitten.
Quo fas et gloria ducunt
„Wohin Ruhm und Ehre uns führen“
Quod
Quod bonum, faustum, felix, fortunatumque sit!
„Was gut, günstig, glücklich und gesegnet sei!“ – Alte Segensformel, Cicero, De Divinatione 102.
Beweisführung von Johan Philip Lansberg mit der Schlussformel „Quod erat demonstrandum“
Quod erat demonstrandum (q. e. d.)
„Was zu beweisen war.“ – Hinweis beim Resultat eines mathematischen oder allgemein logischen Beweisgangs auf die Identität mit der ursprünglichen Proposition. Die Euklid zugeschriebene griechische Originalformulierung lautet: ὅπερ ἔδει δεῖξαι.
Quod est necessarium, est licitum
„Was notwendig ist, ist rechtens“
Quod esset demonstrandum
„Was zu beweisen wäre“
Quod licet Iovi, non licet bovi.
„Was dem Jupiter erlaubt ist, ist dem Ochsen noch lange nicht erlaubt.“ – Die Herkunft dieser Phrase ist nicht vollständig geklärt. Wahrscheinlich wurde der Vers „Aliis si licet, tibi non licet.“ („Wenn es anderen erlaubt ist, so doch nicht dir.“) (Terenz, Heautontimoroumenos, 797) in mittelalterlicher Zeit in die reimende Form gebracht.
Quod me nutrit, me destruit.
„Was mich ernährt, zerstört mich.“ Motto des englischen Dichters Christopher Marlowe, das auch auf seinem Porträt im Corpus Christi College steht.
Motto der Genbeführworter
Quod non est in actis, non est in mundo.
„Was nicht in den Akten ist, existiert nicht.“ – Alternativ findet sich auch litteris (etwa: Schriften) statt actis.
Leitspruch der Aktenfälscher
Eingang zum Pantheon
Quod non fecerunt barbari, fecerunt Barberini.
„Was die Barbaren nicht getan haben, haben die Barberini getan.“ – Spottvers des Apostolischen Protonotars Carlo Castelli auf Papst Urban VIII. aus der Familie der Barberini, der aus der Bronzeverkleidung des Pantheons den Tabernakel der Peterskirche und achtzig Kanonen zur Aufstellung auf der Engelsburg gießen ließ. Angespielt wird dabei auf die Verwüstung Roms durch die barbarischen Vandalen im Jahr 455, die zwar die Stadt plünderten, die Kunstwerke jedoch an ihrem Platz gelassen hatten. In einer Inschrift in der Vorhalle des Pantheon aus dem Jahre 1632 erklärt Urban, er habe die bronzene Kassettendecke des alten Göttertempels einschmelzen lassen,
„ut decora inutilia / et ipsi prope famae ignota / fierent / in Vaticano templo / Apostolici sepulchri ornamenta / in Hadriana arce / instrumenta publicae securitatis“
(„damit der unnütze und nahezu der Fama selbst unbekannte Zierat im Vatikanischen Tempel zu Schmuckstücken des Apostelgrabes, in der Hadrianischen Burg zu Werkzeugen der öffentlichen Sicherheit werde“).[7]
Quod scripsi, scripsi!
„Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben!“ – „Geschrieben ist geschrieben!“ – Entgegnung des Pontius Pilatus auf die Einwände zur Kreuzesinschrift INRI, gemäß dem Evangelium nach Johannes (19, 22). Die griechische Originalformulierung war: ὃ γέγραφα γέγραφα.
Quod supra nos, nihil ad nos.
„Was über uns (ist), (bedeutet) nichts für uns.“ – Die Dinge über uns (meteora) haben keine Bedeutung für unsere Lebensführung. Maxime, die dem Philosophen Sokrates[8] zugeschrieben wird, mit der er sich absetzt von den frühen Naturphilosophen, den Vorsokratikern, die nach den Anfangsgründen der Welt gesucht hatten. Sokrates brachte also, wie Cicero formulierte, die Philosophie vom Himmel auf die Erde, d. h. er trieb Ethik statt Physik.
Quod temptabam scribere, versus erat.
„Was ich zu schreiben versuchte, war ein Vers“. – Ovid, Tristia 4,10,26.
Der Dichter erzählt hier, wie er nach dem Vorbild seines Bruders und auf den Rat des Vaters hin zu dichten aufhören wollte, aber bei seinen Schreibversuchen „kam von selbst ein Gedicht heraus zu passenden Vermaßen, und was ich zu schreiben versuchte, wurde zum Vers.“
Quod tibi fieri non vis, alteri ne feceris!
„Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu.“: Goldene Regel; Alexander Severus. Die griechische Originalformulierung im Neuen Testament ist: Πάντα οὖν ὅσα ἐὰν θέλητε ἵνα ποιῶσιν ὑμῖν οἱ ἄνθρωποι, οὕτως καὶ ὑμεῖς ποιεῖτε αὐτοῖς·
Quod vide (q. v.)
„Siehe dieses“ – Nach einem Begriff, der an anderer Stelle im Dokument nachzuschlagen ist.
Quos
Quos Deus perdere vult, dementat prius.
„Wen Gott verderben will, verblendet er vorher.“: Mehrzahl von „Quem Deus vult perdere, prius dementat.“
Quos ego
„Euch werd’ ich …“: Aposiopese aus dem ersten Buch der Aeneis von Vergil, Zuruf Neptuns an die tobenden Winde. Als Kunstmotiv unter anderem aufgenommen von Peter Paul Rubens.
Quot
Quot capita, tot sensus
„So viele Meinungen wie Köpfe.“
Angelehnt an Horaz, Satiren II 1, 27 f.: „quot capitum vivunt, totidem studiorum / milia“ („wievieltausend Köpfe leben, sovieltausend Bestrebungen gibt es“).
Quot homines, tot sententiae.
„Wieviele Menschen, soviele Ansichten.“ – Terenz, Phormio 454.
Quot servi, tot hostes.
„Wieviele Sklaven, so viele Feinde.“
Quousque
Quousque tandem abutēre, Catilina, patientiā nostrā!
„Wie lange, Catilina, willst du noch auf unserer Geduld herumtrampeln?“ – Die Eingangsworte Ciceros in seiner ersten Catilinarischen Rede vor dem römischen Senat über die Verschwörung Catilinas 63 v. Chr. (Cic., Cat. 1,1).
Quelle - Literatur & einzelnachweise
Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.
„Was auch immer du tust, tu es klug und bedenke die Folgen.“ – Diese Sentenz stammt aus der spätmittelalterlichen Exempelsammlung Gesta Romanorum (deutsch: „Taten der Römer“)[4] und könnte zurückgehen auf Äsops Fabel 45. In den pseudo-pythagoräischen Goldenen Sprüchen heißt es „Βουλεύου δὲ πρὸ ἔργου, ὅπως μὴ μῶρα πέληται.“ („Überlege vor der Tat, damit nichts Törichtes daraus entstehe.“) Ähnlich heißt es in dem apokryphen Buch Jesus Sirach (7,36 EU): Bei allem, was du tust, denk an das Ende, so wirst du niemals sündigen..
Quidquid delirant reges, plectuntur Achivi.
„Für jede Raserei ihrer Könige werden die Achaier bestraft.“ – Das Volk muss den Wahn der Regierenden büßen (Horaz, Epistolae II,14).
Quidquid discis, tibi discis.
„Was auch immer du lernst, lernst du für dich.“
Quidquid est factum, semper est factum totum.
„Was immer geschehen ist, ist stets ganz geschehen.“ – Vgl. Catena aurea, 13.
Laokoon-Gruppe
Quidquid id est, timeo Danaos et dona ferentes.
„Was es auch ist, ich fürchte die Griechen, auch wenn sie Geschenke bringen“, sagt Laokoon in Vergils Aeneis[5] über das Danaergeschenk des Trojanischen Pferdes. Laokoon wird für diese Warnung mit seinen Söhnen von Schlangen erwürgt. Nachdem die griechische Armee ihren Abzug vorgetäuscht hat, holen die Trojaner das hölzerne Pferd in die Stadt, die dadurch von den Griechen erobert werden kann.
Quidquid in altum fortuna tulit, / ruitura levat.[6]
„Was auch immer das Schicksal in die Höhe hebt, hebt es empor, um es zu stürzen.“
Quidquid latine dictum sit, altum sonatur.
„Was auch immer auf lateinisch gesagt wird, klingt anspruchsvoll.“
Quidquid praecipies, esto brevis.
„Was auch immer du lehren wirst, fasse dich kurz!“ – Horaz, Ars poetica 335.
Quidquid praeter spem eveniat, omne id deputa esse in lucro.
„Was wider Erwarten eintrifft, das rechne man als Gewinn.“
quiescendo
Quiescendo et sedendo anima fit sapiens et prudens.
„Durch Ruhen und Sitzen wird der Geist weise und klug.“ – Thomas von Aquin, De anima 1,8,19.
Mit diesem Satz plädiert Thomas nicht für faules Nichtstun, sondern für Schweigen und Nachdenken.
Quilibet
Quilibet fortunae suae faber.
„Jeder ist seines Glückes Schmied.“
Es sei es wird nachhaltig nachgeholfen
Quinque
Quinque horas dormisse sat est iuvenique senique.
„Fünf Stunden zu schlafen ist für den Jüngling und den Greis genug.“
Quinctili
Quinctili Vare, redde legiones!
„Quinctilius Varus, gib die Legionen zurück!“ – Kaiser Augustus nach der Schlacht im Teutoburger Wald (Sueton, Vita divi Augusti 23,2).
Quis
Quis autem custodiet ipsos / custodes?
„Wer aber wird die Wächter selbst bewachen?“ Juvenal, Satire 6,347 f.
Juvenal empört sich über den Sittenverfall unter den römischen Frauen, die sogar die von ihren Männern bestellten Wächter verführten. Das Zitat ist auch in der Form „Quis custodiet custodes?“ bekannt.
Quis famulus amantior domini quam canis?
„Welcher Diener ist seinem Herrn liebender zugetan als ein Hund?“ – Lucius Iunius Moderatus Columella, De re rustica 7,12,1
Quis leget haec?
„Wer soll das lesen?“
Quis? Quid? Ubi? Quibus auxiliis? Cur? Quomodo? Quando?
„Wer? Was? Wo? Wodurch? Warum? Wie? Wann?“: Von dem Frankfurter Philosophen Joachim Georg Darjes gedichteter Hexameter, der die Kategorien der Schulphilosophie des 18. Jahrhunderts aufzählt.
Quis Solem fallere possit?
„Wer könnte den Sonnengott täuschen?“: Zitat aus der Ars amatoria des Ovid, der beschreibt, wie sich Venus und Mars in ihrem Liebesnest versteckt hatten. Doch der Sonnengott Sol sah die beiden in flagranti und berichtete Vulcanus, dem Gatten der Venus, davon. Vulcanus knüpfte ein unsichtbares Netz, mit dem er Venus und Mars bei einer weiteren Zusammenkunft festhielt und den übrigen Göttern zur Schau stellte, die sich darüber sehr erheiterten und in das so genannte homerische Gelächter ausbrachen.
Quis ut deus?
„Wer ist wie Gott?“: Übersetzung des hebräischen Namens Michael (hebräisch: מיכאל). Der Erzengel Michael hat deshalb oft die Devise „Quis ut deus?“ auf seinem Schild.
Erzengel Michael am Kölner Dom
Quive
Quive nummos aureos argenteos adulteraverit ...
„[...] Oder wer Gold- oder Silbermünzen verfälscht ...“
Zitat aus der Lex Cornelia testamentaria nummaria aus dem Jahr 82 v. Chr.
Quo
Quo usque tandem?
„Wie lange denn noch?“: Aus Ciceros Erster Catilinarischer Rede vor dem römischen Senat. Siehe unter Quousque.
Quo vadis?
„Wohin gehst du?“: Nach den apokryphen Petrusakten stellte Petrus diese Frage, als ihm Jesus auf der Via Appia vor Rom erschien. Christus soll geantwortet haben, er komme, sich ein zweites Mal kreuzigen zu lassen; daraufhin sei der Apostel umgekehrt und habe in Rom das Martyrium erlitten.
Quo fas et gloria ducunt
„Wohin Ruhm und Ehre uns führen“
Quod
Quod bonum, faustum, felix, fortunatumque sit!
„Was gut, günstig, glücklich und gesegnet sei!“ – Alte Segensformel, Cicero, De Divinatione 102.
Beweisführung von Johan Philip Lansberg mit der Schlussformel „Quod erat demonstrandum“
Quod erat demonstrandum (q. e. d.)
„Was zu beweisen war.“ – Hinweis beim Resultat eines mathematischen oder allgemein logischen Beweisgangs auf die Identität mit der ursprünglichen Proposition. Die Euklid zugeschriebene griechische Originalformulierung lautet: ὅπερ ἔδει δεῖξαι.
Quod est necessarium, est licitum
„Was notwendig ist, ist rechtens“
Quod esset demonstrandum
„Was zu beweisen wäre“
Quod licet Iovi, non licet bovi.
„Was dem Jupiter erlaubt ist, ist dem Ochsen noch lange nicht erlaubt.“ – Die Herkunft dieser Phrase ist nicht vollständig geklärt. Wahrscheinlich wurde der Vers „Aliis si licet, tibi non licet.“ („Wenn es anderen erlaubt ist, so doch nicht dir.“) (Terenz, Heautontimoroumenos, 797) in mittelalterlicher Zeit in die reimende Form gebracht.
Quod me nutrit, me destruit.
„Was mich ernährt, zerstört mich.“ Motto des englischen Dichters Christopher Marlowe, das auch auf seinem Porträt im Corpus Christi College steht.
Motto der Genbeführworter
Quod non est in actis, non est in mundo.
„Was nicht in den Akten ist, existiert nicht.“ – Alternativ findet sich auch litteris (etwa: Schriften) statt actis.
Leitspruch der Aktenfälscher
Eingang zum Pantheon
Quod non fecerunt barbari, fecerunt Barberini.
„Was die Barbaren nicht getan haben, haben die Barberini getan.“ – Spottvers des Apostolischen Protonotars Carlo Castelli auf Papst Urban VIII. aus der Familie der Barberini, der aus der Bronzeverkleidung des Pantheons den Tabernakel der Peterskirche und achtzig Kanonen zur Aufstellung auf der Engelsburg gießen ließ. Angespielt wird dabei auf die Verwüstung Roms durch die barbarischen Vandalen im Jahr 455, die zwar die Stadt plünderten, die Kunstwerke jedoch an ihrem Platz gelassen hatten. In einer Inschrift in der Vorhalle des Pantheon aus dem Jahre 1632 erklärt Urban, er habe die bronzene Kassettendecke des alten Göttertempels einschmelzen lassen,
„ut decora inutilia / et ipsi prope famae ignota / fierent / in Vaticano templo / Apostolici sepulchri ornamenta / in Hadriana arce / instrumenta publicae securitatis“
(„damit der unnütze und nahezu der Fama selbst unbekannte Zierat im Vatikanischen Tempel zu Schmuckstücken des Apostelgrabes, in der Hadrianischen Burg zu Werkzeugen der öffentlichen Sicherheit werde“).[7]
Quod scripsi, scripsi!
„Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben!“ – „Geschrieben ist geschrieben!“ – Entgegnung des Pontius Pilatus auf die Einwände zur Kreuzesinschrift INRI, gemäß dem Evangelium nach Johannes (19, 22). Die griechische Originalformulierung war: ὃ γέγραφα γέγραφα.
Quod supra nos, nihil ad nos.
„Was über uns (ist), (bedeutet) nichts für uns.“ – Die Dinge über uns (meteora) haben keine Bedeutung für unsere Lebensführung. Maxime, die dem Philosophen Sokrates[8] zugeschrieben wird, mit der er sich absetzt von den frühen Naturphilosophen, den Vorsokratikern, die nach den Anfangsgründen der Welt gesucht hatten. Sokrates brachte also, wie Cicero formulierte, die Philosophie vom Himmel auf die Erde, d. h. er trieb Ethik statt Physik.
Quod temptabam scribere, versus erat.
„Was ich zu schreiben versuchte, war ein Vers“. – Ovid, Tristia 4,10,26.
Der Dichter erzählt hier, wie er nach dem Vorbild seines Bruders und auf den Rat des Vaters hin zu dichten aufhören wollte, aber bei seinen Schreibversuchen „kam von selbst ein Gedicht heraus zu passenden Vermaßen, und was ich zu schreiben versuchte, wurde zum Vers.“
Quod tibi fieri non vis, alteri ne feceris!
„Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu.“: Goldene Regel; Alexander Severus. Die griechische Originalformulierung im Neuen Testament ist: Πάντα οὖν ὅσα ἐὰν θέλητε ἵνα ποιῶσιν ὑμῖν οἱ ἄνθρωποι, οὕτως καὶ ὑμεῖς ποιεῖτε αὐτοῖς·
Quod vide (q. v.)
„Siehe dieses“ – Nach einem Begriff, der an anderer Stelle im Dokument nachzuschlagen ist.
Quos
Quos Deus perdere vult, dementat prius.
„Wen Gott verderben will, verblendet er vorher.“: Mehrzahl von „Quem Deus vult perdere, prius dementat.“
Quos ego
„Euch werd’ ich …“: Aposiopese aus dem ersten Buch der Aeneis von Vergil, Zuruf Neptuns an die tobenden Winde. Als Kunstmotiv unter anderem aufgenommen von Peter Paul Rubens.
Quot
Quot capita, tot sensus
„So viele Meinungen wie Köpfe.“
Angelehnt an Horaz, Satiren II 1, 27 f.: „quot capitum vivunt, totidem studiorum / milia“ („wievieltausend Köpfe leben, sovieltausend Bestrebungen gibt es“).
Quot homines, tot sententiae.
„Wieviele Menschen, soviele Ansichten.“ – Terenz, Phormio 454.
Quot servi, tot hostes.
„Wieviele Sklaven, so viele Feinde.“
Quousque
Quousque tandem abutēre, Catilina, patientiā nostrā!
„Wie lange, Catilina, willst du noch auf unserer Geduld herumtrampeln?“ – Die Eingangsworte Ciceros in seiner ersten Catilinarischen Rede vor dem römischen Senat über die Verschwörung Catilinas 63 v. Chr. (Cic., Cat. 1,1).
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