Moriz Ritter
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Moriz Ritter
Moriz Ritter (* 16. Januar 1840 in Bonn; † 28. Dezember 1923 in Bonn) war ein deutscher Historiker.
Der Sohn des Klassischen Philologen Franz Ritter verbrachte die Schulzeit in Bonn. Anschließend studierte er in Bonn, Wien und München Geschichte, Literatur und Philosophie. 1862 promovierte er in Bonn über Diokletian. Carl Adolf Cornelius holte ihn als Mitarbeiter zur Historischen Kommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften nach München. Cornelius hatte die Abteilung Briefe und Akten zur Geschichte des 16. und 17. Jahrhunderts mit besondere Rücksicht auf Bayerns Fürstenhaus übernommen. Ritter war die Sammlung und Bearbeitung der Akten zur Vorgeschichte der Union zugedacht. Aus der dortigen Arbeit an den „Wittelsbacher Korrespondenzen“ bildete sich mit der Gegenreformation und dem Dreißigjährigen Krieg seine zukünftigen Hauptforschungsgebiete. 1867 erfolgte unter Anleitung von Cornelius die Habilitation in München mit dem ersten Band seiner „Geschichte der deutschen Union“. An der Ludwig-Maximilians-Universität München war Ritter von 1867 bis 1873 zunächst als Privatdozent und seit 1873 als außerordentlicher Professor der Geschichte tätig. Im gleichen Jahr wurde er Nachfolger als ordentlicher Professor in Bonn von Franz Wilhelm Kampschulte. Sein bekanntester Doktorand war Georg von Below. 1911 wurde Ritter emeritiert. Von 1908 bis 1923 war Ritter Präsident der Historischen Kommission. Ritter war korrespondierendes Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften, korrespondierendes Mitglied der Preußischen Akademischen der Wissenschaften und außerordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. 1919 erhielt er von der Bonner Universität die Ehrendoktorwürde verliehen.
In den Forschungen zum Ersten Weltkrieg arbeitete er sein unmittelbares politisches Umfeld auf. In späteren Jahren beschäftigte er sich insbesondere mit der Geschichte der Geschichtswissenschaft. Mit den drei Bänden „Briefe und Akten zur Geschichte des Dreißigjährigen Krieges“ setzte er neue Maßstäbe in der Edition frühneuzeitlicher Akten.
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Der Sohn des Klassischen Philologen Franz Ritter verbrachte die Schulzeit in Bonn. Anschließend studierte er in Bonn, Wien und München Geschichte, Literatur und Philosophie. 1862 promovierte er in Bonn über Diokletian. Carl Adolf Cornelius holte ihn als Mitarbeiter zur Historischen Kommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften nach München. Cornelius hatte die Abteilung Briefe und Akten zur Geschichte des 16. und 17. Jahrhunderts mit besondere Rücksicht auf Bayerns Fürstenhaus übernommen. Ritter war die Sammlung und Bearbeitung der Akten zur Vorgeschichte der Union zugedacht. Aus der dortigen Arbeit an den „Wittelsbacher Korrespondenzen“ bildete sich mit der Gegenreformation und dem Dreißigjährigen Krieg seine zukünftigen Hauptforschungsgebiete. 1867 erfolgte unter Anleitung von Cornelius die Habilitation in München mit dem ersten Band seiner „Geschichte der deutschen Union“. An der Ludwig-Maximilians-Universität München war Ritter von 1867 bis 1873 zunächst als Privatdozent und seit 1873 als außerordentlicher Professor der Geschichte tätig. Im gleichen Jahr wurde er Nachfolger als ordentlicher Professor in Bonn von Franz Wilhelm Kampschulte. Sein bekanntester Doktorand war Georg von Below. 1911 wurde Ritter emeritiert. Von 1908 bis 1923 war Ritter Präsident der Historischen Kommission. Ritter war korrespondierendes Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften, korrespondierendes Mitglied der Preußischen Akademischen der Wissenschaften und außerordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. 1919 erhielt er von der Bonner Universität die Ehrendoktorwürde verliehen.
In den Forschungen zum Ersten Weltkrieg arbeitete er sein unmittelbares politisches Umfeld auf. In späteren Jahren beschäftigte er sich insbesondere mit der Geschichte der Geschichtswissenschaft. Mit den drei Bänden „Briefe und Akten zur Geschichte des Dreißigjährigen Krieges“ setzte er neue Maßstäbe in der Edition frühneuzeitlicher Akten.
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