Gustav Aschaffenburg
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Gustav Aschaffenburg
Gustav Aschaffenburg (* 23. Mai 1866 in Zweibrücken; † 2. September 1944 in Baltimore) war ein deutscher Psychiater. Er gilt als einer der Pioniere der Forensischen Psychiatrie und Kriminologie.
Leben und Werk
Aschaffenburg arbeitete ab 1891 als Assistent von Emil Kraepelin an der neu gegründeten Psychiatrischen Universitätsklinik in Heidelberg. In Heidelberg wurde er Mitglied der Freimaurerloge Zur Wahrheit und Treue. Nach seiner Habilitation 1895 folgte er 1901 einem Ruf an die Universität Halle und 1904 an die neu gegründete Akademie für praktische Medizin in Köln, die 1919 Teil der Universität zu Köln wurde. Ab 1906 war er leitender Arzt der Irrenanstalt Lindenburg, heute Uniklinik Köln. Von 1928 an leitete er deren kriminalwissenschaftliches Institut. Aschaffenburg war unter anderem Herausgeber der Monatsschrift für Kriminalpsychologie und Strafrechtsreform. Das jähe Ende der akademischen Tätigkeit Aschaffenburgs in Köln kam 1933, als die neue nationalsozialistische Regierung das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums erließ, nach welchem er als Jude aus dem Staatsdienst entlassen wurde. Als sein Nachfolger wurde Max de Crinis aus Graz, ein Mitglied der NSDAP und strammer Antisemit, berufen. Auch seine Herausgebertätigkeit musste Aschaffenburg 1935 aufgeben. Nachdem auch seine ärztliche Tätigkeit eingeschränkt wurde, emigrierte er 1939 in die Vereinigten Staaten. Dort war er an der Johns Hopkins University in Baltimore als Arzt und Professor tätig.
Gustav Aschaffenburgs Hauptwerk, Das Verbrechen und seine Bekämpfung (1903, 3. Aufl. 1923), blieb bis in die dreißiger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts hinein das maßgebliche deutschsprachige kriminologische Lehrbuch[1].
Werke (Auswahl)
Das Verbrechen und seine Bekämpfung, Heidelberg 1903 (2. Aufl. 1906, 3. Aufl. 1923)
Die Sicherung der Gesellschaft gegen gemeingefährliche Geisteskranke: Ergebnisse einer im Auftrage der Holtzendorff-Stiftung gemachten Studienreise, Berlin 1912
Psychiatrie und Strafrecht, 1928
Quelle - Literatur & einzelnachweise
Leben und Werk
Aschaffenburg arbeitete ab 1891 als Assistent von Emil Kraepelin an der neu gegründeten Psychiatrischen Universitätsklinik in Heidelberg. In Heidelberg wurde er Mitglied der Freimaurerloge Zur Wahrheit und Treue. Nach seiner Habilitation 1895 folgte er 1901 einem Ruf an die Universität Halle und 1904 an die neu gegründete Akademie für praktische Medizin in Köln, die 1919 Teil der Universität zu Köln wurde. Ab 1906 war er leitender Arzt der Irrenanstalt Lindenburg, heute Uniklinik Köln. Von 1928 an leitete er deren kriminalwissenschaftliches Institut. Aschaffenburg war unter anderem Herausgeber der Monatsschrift für Kriminalpsychologie und Strafrechtsreform. Das jähe Ende der akademischen Tätigkeit Aschaffenburgs in Köln kam 1933, als die neue nationalsozialistische Regierung das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums erließ, nach welchem er als Jude aus dem Staatsdienst entlassen wurde. Als sein Nachfolger wurde Max de Crinis aus Graz, ein Mitglied der NSDAP und strammer Antisemit, berufen. Auch seine Herausgebertätigkeit musste Aschaffenburg 1935 aufgeben. Nachdem auch seine ärztliche Tätigkeit eingeschränkt wurde, emigrierte er 1939 in die Vereinigten Staaten. Dort war er an der Johns Hopkins University in Baltimore als Arzt und Professor tätig.
Gustav Aschaffenburgs Hauptwerk, Das Verbrechen und seine Bekämpfung (1903, 3. Aufl. 1923), blieb bis in die dreißiger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts hinein das maßgebliche deutschsprachige kriminologische Lehrbuch[1].
Werke (Auswahl)
Das Verbrechen und seine Bekämpfung, Heidelberg 1903 (2. Aufl. 1906, 3. Aufl. 1923)
Die Sicherung der Gesellschaft gegen gemeingefährliche Geisteskranke: Ergebnisse einer im Auftrage der Holtzendorff-Stiftung gemachten Studienreise, Berlin 1912
Psychiatrie und Strafrecht, 1928
Quelle - Literatur & einzelnachweise
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