Carl Bensel
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Carl Bensel
Carl Bensel (* 3. April 1878 in Iserlohn; † 11. Oktober 1949 in Hamburg; vollständiger Name: Carl Gustav Bensel) war ein deutscher Architekt.
Leben
Nach dem Abitur studierte Bensel zunächst Philosophie und Kunstgeschichte, wechselte dann zur Architektur, er besuchte die Technische Hochschule (Berlin-) Charlottenburg, die Technische Hochschule Dresden und die Technische Hochschule München. Bereits 1905 legte er das 2. Staatsexamen ab und arbeitete anschließend bis 1910 als Regierungsbaumeister in der Bauabteilung der preußischen Eisenbahndirektion Köln unter Baurat Friedrich Mettegang, zuletzt als Leiter der Eisenbahnhochbauabteilung Krefeld.
1910 machte er sich in Düsseldorf selbstständig, offenbar auf der Basis des umfangreichen Auftrages einer privaten Eisenbahngesellschaft. In den folgenden drei Jahren arbeitete er wiederholt mit anderen Architekten zusammen, darunter Fritz August Breuhaus de Groot und Johann Kamps. Auf Anregung durch Alfred Lichtwark beteiligte Bensel sich erfolgreich an verschiedenen Wettbewerben für Neubauten im Bereich der Mönckebergstraße in Hamburg, weshalb er 1913 nach Hamburg übersiedelte. Dort kam es zunächst zu einer Zusammenarbeit mit dem als Immobilienunternehmer tätigen Architekten Franz Bach, bei der Bensel vor allem für die Fassadengestaltung zuständig war. Der Einfluss des Oberbaudirektors Fritz Schumacher auf das Hamburger Baugeschehen bewirkte, dass Bensel sich in seinen Entwürfen zunehmend von traditionellen Motiven lösen und einer schlichteren, zeitgemäß-modernen Architektur zuwenden konnte.
Von August 1914 bis Dezember 1918 leistete Bensel offiziell als Soldat Kriegsdienst; während des Ersten Weltkrieges wurde das Kraftwerk Tiefstack in Hamburg fertiggestellt, dessen Fassaden er entworfen hat.
1924 wurde Bensels langjähriger Mitarbeiter Johann Kamps zu seinem Teilhaber, dritter Partner wurde 1929 der Altonaer Architekt Heinrich Amsinck. Das Architekturbüro Bensel und Kamps (bzw. Bensel, Kamps und Amsinck) erregte zunächst durch seine Projekte im Bereich des Wohnungsbaus Aufmerksamkeit, ab Mitte der 1920er Jahre kamen Erfolge im Kirchenbau hinzu. Mit seinen Bauten gehörte das Büro zu den wichtigsten Vertretern des Neuen Bauens in Hamburg. Außerdem sind mehrere Projekte für Griechenland nachweisbar.
Als eines der renommiertesten Architekturbüros Hamburgs überstanden Bensel, Kamps und Amsinck sowohl die Weltwirtschaftskrise als auch den Machtwechsel 1933. Unter Anpassung an die nationalsozialistische Ideologie zeigten die Entwürfe nach 1933 verstärkt landschaftsbezogen traditionelle Elemente.
Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs konnte sich das Büro Bensel, Kamps und Amsinck noch einige Zeit mit Wettbewerbsentwürfen und Gutachten halten, die es im Auftrag von Konstanty Gutschow erarbeitete, wurde dann aber 1943 aufgelöst, als Heinrich Amsinck wegen seiner Einberufung zum Kriegsdienst ausschied und Johann Kamps verstarb.
Carl Bensel war Mitglied im Deutschen Werkbund und im Bund Deutscher Architekten (BDA), in dessen Vorstand er 1931 gewählt wurde. 1919 wurde er Mitglied der Hamburger Freimaurerloge Zum Pelikan.
Er verstarb Ende 1949 in Hamburg und wurde auf dem Blankeneser Friedhof begraben.
Werk (unvollständig)
1906–1907: Empfangsgebäude des Bahnhofs Rheydt
1911–1912: Kontorhaus „Südseehaus“ in Hamburg
1912–1913: Warenhaus Karstadt in Hamburg
1914–1917: Heizkraftwerk Tiefstack in Hamburg
1924–1926: Villa Heutelbeck in Iserlohn
1925–1926: Wohnblock Lachnerstraße in Hamburg
1928–1929: Einfamilienhäuser Goßlers Park in Altona
1929–1930: St.-Paulus-Kirche in Hamburg-Billstedt
1930–1931: Klubhaus des Polo-Klubs in Hamburg-Osdorf, Jenischstraße, Polostraße
1936–1937: St.-Johannes-Kirche in Hamburg-Rissen
1937–1938: eigenes Wohnhaus in Hamburg
Quelle - literatur & Einzelnachweise
Leben
Nach dem Abitur studierte Bensel zunächst Philosophie und Kunstgeschichte, wechselte dann zur Architektur, er besuchte die Technische Hochschule (Berlin-) Charlottenburg, die Technische Hochschule Dresden und die Technische Hochschule München. Bereits 1905 legte er das 2. Staatsexamen ab und arbeitete anschließend bis 1910 als Regierungsbaumeister in der Bauabteilung der preußischen Eisenbahndirektion Köln unter Baurat Friedrich Mettegang, zuletzt als Leiter der Eisenbahnhochbauabteilung Krefeld.
1910 machte er sich in Düsseldorf selbstständig, offenbar auf der Basis des umfangreichen Auftrages einer privaten Eisenbahngesellschaft. In den folgenden drei Jahren arbeitete er wiederholt mit anderen Architekten zusammen, darunter Fritz August Breuhaus de Groot und Johann Kamps. Auf Anregung durch Alfred Lichtwark beteiligte Bensel sich erfolgreich an verschiedenen Wettbewerben für Neubauten im Bereich der Mönckebergstraße in Hamburg, weshalb er 1913 nach Hamburg übersiedelte. Dort kam es zunächst zu einer Zusammenarbeit mit dem als Immobilienunternehmer tätigen Architekten Franz Bach, bei der Bensel vor allem für die Fassadengestaltung zuständig war. Der Einfluss des Oberbaudirektors Fritz Schumacher auf das Hamburger Baugeschehen bewirkte, dass Bensel sich in seinen Entwürfen zunehmend von traditionellen Motiven lösen und einer schlichteren, zeitgemäß-modernen Architektur zuwenden konnte.
Von August 1914 bis Dezember 1918 leistete Bensel offiziell als Soldat Kriegsdienst; während des Ersten Weltkrieges wurde das Kraftwerk Tiefstack in Hamburg fertiggestellt, dessen Fassaden er entworfen hat.
1924 wurde Bensels langjähriger Mitarbeiter Johann Kamps zu seinem Teilhaber, dritter Partner wurde 1929 der Altonaer Architekt Heinrich Amsinck. Das Architekturbüro Bensel und Kamps (bzw. Bensel, Kamps und Amsinck) erregte zunächst durch seine Projekte im Bereich des Wohnungsbaus Aufmerksamkeit, ab Mitte der 1920er Jahre kamen Erfolge im Kirchenbau hinzu. Mit seinen Bauten gehörte das Büro zu den wichtigsten Vertretern des Neuen Bauens in Hamburg. Außerdem sind mehrere Projekte für Griechenland nachweisbar.
Als eines der renommiertesten Architekturbüros Hamburgs überstanden Bensel, Kamps und Amsinck sowohl die Weltwirtschaftskrise als auch den Machtwechsel 1933. Unter Anpassung an die nationalsozialistische Ideologie zeigten die Entwürfe nach 1933 verstärkt landschaftsbezogen traditionelle Elemente.
Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs konnte sich das Büro Bensel, Kamps und Amsinck noch einige Zeit mit Wettbewerbsentwürfen und Gutachten halten, die es im Auftrag von Konstanty Gutschow erarbeitete, wurde dann aber 1943 aufgelöst, als Heinrich Amsinck wegen seiner Einberufung zum Kriegsdienst ausschied und Johann Kamps verstarb.
Carl Bensel war Mitglied im Deutschen Werkbund und im Bund Deutscher Architekten (BDA), in dessen Vorstand er 1931 gewählt wurde. 1919 wurde er Mitglied der Hamburger Freimaurerloge Zum Pelikan.
Er verstarb Ende 1949 in Hamburg und wurde auf dem Blankeneser Friedhof begraben.
Werk (unvollständig)
1906–1907: Empfangsgebäude des Bahnhofs Rheydt
1911–1912: Kontorhaus „Südseehaus“ in Hamburg
1912–1913: Warenhaus Karstadt in Hamburg
1914–1917: Heizkraftwerk Tiefstack in Hamburg
1924–1926: Villa Heutelbeck in Iserlohn
1925–1926: Wohnblock Lachnerstraße in Hamburg
1928–1929: Einfamilienhäuser Goßlers Park in Altona
1929–1930: St.-Paulus-Kirche in Hamburg-Billstedt
1930–1931: Klubhaus des Polo-Klubs in Hamburg-Osdorf, Jenischstraße, Polostraße
1936–1937: St.-Johannes-Kirche in Hamburg-Rissen
1937–1938: eigenes Wohnhaus in Hamburg
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