Franz Anton Egells
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Franz Anton Egells
Franz Anton Jakob Egells (* 25. August 1788 in Rheine; † 30. August 1854 bei Reinerz/Schlesien) war einer der Pioniere des modernen Maschinenbaus in Berlin.
Leben
Egells begann seine Karriere mit einer klassischen Industriespionage: Der preußische Staat, namentlich der Ministerialdirektor Peter Beuth, finanzierte ihm eine längere „Studienreise“ zu englischen Maschinenbauanstalten. Hier lag damals das weltweite Zentrum der Forschungs- und Entwicklungstätigkeit auf dem Gebiet der Industrialisierung. Nach seiner Rückkehr erstattete Egells dem zuständigen Ministerium umfassenden Bericht.
1821 machte er sich mit einer kleinen Eisengießerei selbstständig (Lindenstraße in der Luisenstadt, heute zu Berlin-Kreuzberg).
Oktober 1822 richtete er zusätzlich eine Schlosserwerkstatt in der Mühlenstraße (heute Obentrautstraße in Berlin-Kreuzberg) ein.
1823 begann er, seine Einrichtungen vor das Oranienburger Tor in die Chausseestraße 3/4 zu verlagern. Damit war er nach der Eisengießerei und Maschinenbauanstalt der „Königlichen Seehandlung“ der erste private Industrielle, der sich in diesem später „Feuerland“ genannten Bereich der Oranienburger Vorstadt ansiedelte. Die Verbindung zum Staat zahlte sich aus: Wie auch heute bei Zuschüssen für Zukunftstechnologien üblich, wurden die Werkstätten von Beuth über eine Stiftung mit den modernsten englischen Maschinen ausgestattet. 1825 wurde die Maschinenbauanstalt eröffnet.
1826/27 baute er auf dem Nachbargrundstück in der Chausseestraße (heute im Bereich der Tieckstraße) die erste größere private Eisengießerei Berlins zusammen mit dem Kaufmann Carl Wilhelm Woderb auf.
Um sich einen günstigen Zugriff auf gute Rohstoffe zu sichern, erwarb er Ende 1829 von Nathan Mendelssohn eine Eisenhütte im Schmelzetal bei Reinerz, die nunmehr als Egellshütte bezeichnet wurde.
Vorrangig produziert er Dampfmaschinen für Schiffe und den Bergbau.
In Erinnerung blieb Egells vor allem, weil von 1827 bis Februar 1837 August Borsig bei ihm beschäftigt war und hier seine Fachkunde erwarb; auch Johann Friedrich Wöhlert lernte über fünfzehn Jahre bis 1836 von ihm.
1842 bis 1846 entstanden auch vier Lokomotiven; dieser Geschäftszweig wurde jedoch nicht mehr weiter ausgebaut.
In Berlin-Tegel ist in der Nähe der alten Borsigwerke die Egellsstraße nach ihm benannt.
Quelle - literatur & einzelnachweise
Leben
Egells begann seine Karriere mit einer klassischen Industriespionage: Der preußische Staat, namentlich der Ministerialdirektor Peter Beuth, finanzierte ihm eine längere „Studienreise“ zu englischen Maschinenbauanstalten. Hier lag damals das weltweite Zentrum der Forschungs- und Entwicklungstätigkeit auf dem Gebiet der Industrialisierung. Nach seiner Rückkehr erstattete Egells dem zuständigen Ministerium umfassenden Bericht.
1821 machte er sich mit einer kleinen Eisengießerei selbstständig (Lindenstraße in der Luisenstadt, heute zu Berlin-Kreuzberg).
Oktober 1822 richtete er zusätzlich eine Schlosserwerkstatt in der Mühlenstraße (heute Obentrautstraße in Berlin-Kreuzberg) ein.
1823 begann er, seine Einrichtungen vor das Oranienburger Tor in die Chausseestraße 3/4 zu verlagern. Damit war er nach der Eisengießerei und Maschinenbauanstalt der „Königlichen Seehandlung“ der erste private Industrielle, der sich in diesem später „Feuerland“ genannten Bereich der Oranienburger Vorstadt ansiedelte. Die Verbindung zum Staat zahlte sich aus: Wie auch heute bei Zuschüssen für Zukunftstechnologien üblich, wurden die Werkstätten von Beuth über eine Stiftung mit den modernsten englischen Maschinen ausgestattet. 1825 wurde die Maschinenbauanstalt eröffnet.
1826/27 baute er auf dem Nachbargrundstück in der Chausseestraße (heute im Bereich der Tieckstraße) die erste größere private Eisengießerei Berlins zusammen mit dem Kaufmann Carl Wilhelm Woderb auf.
Um sich einen günstigen Zugriff auf gute Rohstoffe zu sichern, erwarb er Ende 1829 von Nathan Mendelssohn eine Eisenhütte im Schmelzetal bei Reinerz, die nunmehr als Egellshütte bezeichnet wurde.
Vorrangig produziert er Dampfmaschinen für Schiffe und den Bergbau.
In Erinnerung blieb Egells vor allem, weil von 1827 bis Februar 1837 August Borsig bei ihm beschäftigt war und hier seine Fachkunde erwarb; auch Johann Friedrich Wöhlert lernte über fünfzehn Jahre bis 1836 von ihm.
1842 bis 1846 entstanden auch vier Lokomotiven; dieser Geschäftszweig wurde jedoch nicht mehr weiter ausgebaut.
In Berlin-Tegel ist in der Nähe der alten Borsigwerke die Egellsstraße nach ihm benannt.
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