* Christian IX. *
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* Christian IX. *
Christian IX. (* 8. April 1818 in Gottorp; † 29. Januar 1906 auf Schloss Amalienborg in Kopenhagen) war ab 1863 König von Dänemark. Er wurde zum Stammvater der glücksburgischen Linie, die bis heute auf dem dänischen Thron sitzt. Durch seine zahlreichen Nachkommen und deren Eheschließungen mit Mitgliedern europäischer Königshäuser erhielt er den Beinamen „Schwiegervater Europas“.
Herkunft, Familie und Thronfolge
Prinz Christian war der vierte Sohn des Herzogs Wilhelm von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (1785–1831) und dessen Gemahlin Prinzessin Luise Caroline (1789–1867), Tochter des Landgrafen Karl von Hessen-Kassel und dessen Ehefrau Prinzessin Louise, Tochter des dänischen Königs Friedrich V. aus dem Hause Oldenburg.
Am 26. Mai 1842 heiratete er auf Schloss Amalienborg seine Cousine Prinzessin Louise von Hessen-Kassel (1817–1898), Tochter des Landgrafen Wilhelm von Hessen-Kassel-Rumpenheim (1787–1867) und dessen Gemahlin Louise Charlotte von Dänemark (1789–1864), Tochter des dänischen Erbprinzen Friedrich.
Christian IX. im Kreise seiner Familie
Carte de Visite von Georg Emil Hansen, 1862
Sein ältester Sohn und Thronfolger Friedrich VIII. heiratete Prinzessin Louise, die Tochter König Karls XV. von Schweden. Seine Tochter Alexandra war mit dem späteren britischen König Eduard VII. verheiratet, seine Tochter Maria Dagmar mit Zar Alexander III. und seine Tochter Thyra mit Herzog Ernst August von Cumberland und Braunschweig.
Sein zweiter Sohn, Wilhelm, wurde 1863 als Georg I. König von Griechenland und der dritte, Prinz Waldemar, lehnte den bulgarischen und norwegischen Thron ab. 1905 wurde Christians Enkel Carl unter dem Namen Haakon VII. König von Norwegen. Damit war das dänische Königshaus mit vielen regierenden Fürstenhäusern Europas direkt verwandt, was Christian später den Beinamen „Schwiegervater Europas“ einbrachte. So ist er beispielsweise der Urgroßvater von Prinz Philip, Duke of Edinburgh und zugleich Ururgroßvater (!) von dessen Gemahlin, der britischen Königin Elisabeth II.
König Christian
Als am 15. November 1863 der dänische König Friedrich VII. starb, trat gemäß dem Londoner Protokoll von 1852 Prinz Christian von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg als König Christian IX. seine Nachfolge an. Sein offizieller Titel lautete König von Dänemark, der Wenden und der Goten, Herzog von Schleswig, Holstein, Stormarn, Dithmarschen, Lauenburg und Oldenburg.
Deutsch-Dänischer Krieg
Denkmal bei den Düppeler Schanzen
Im Londoner Protokoll von 1852 erreichte Dänemark die Anerkennung des Gesamtstaates und die Billigung einer für Dänemark und die Herzogtümer gemeinsamen Erbfolge, musste sich jedoch gegenüber den beiden deutschen Vormächten Preußen und Österreich verpflichten, eine auf Gleichstellung der Landesteile beruhende Gesamtstaatsverfassung einzuführen und Schleswig volle Autonomie zu gewähren.
Das am 18. November 1863 verabschiedete dänische Grundgesetz, das einer Annexion Schleswigs gleichkam, löste ein preußisch-deutsches Ultimatum aus. 1864 kam es zum Deutsch-Dänischen Krieg, in dem die preußisch-österreichischen Truppen letztlich die Oberhand behielten. Im „Wiener Frieden“ musste Christian IX. die Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg an den Deutschen Bund abtreten. Danach wurde Schleswig ein Teil Preußens und bildete seit 1867 zusammen mit Holstein die preußische Provinz Schleswig-Holstein. Da die dänischgesinnte Bevölkerung in Schleswig vielfach Repressalien von Seiten der preußischen Obrigkeit ausgesetzt war, blieb der Wunsch nach einem Anschluss an Dänemark lebendig.
Im August 2010 wurde bekannt, dass der dänische Historiker Tom Buk-Swienty in der Privatkorrespondenz des Königs Briefe an den preußischen König Wilhelm I. entdeckt hatte, in denen diesem angeboten wurde, Dänemark in den Deutschen Bund aufzunehmen. So hoffte Christian IX. nach der Niederlage im Deutsch-Dänischen Krieg die Einheit des Königreichs mitsamt den Herzogtümern Schleswig, Holstein und Lauenburg wahren zu können. Wilhelms Kanzler Otto von Bismarck lehnte jedoch ab.[1]
Die Innenpolitik Dänemarks wurde bis um 1900 von konservativen Regierungen bestimmt, besonders unter Ministerpräsident J. B. S. Estrup (1875–94); der Einfluss der Liberalen (Venstre; gegründet 1870; seit 1872 stärkste Partei im Folketing) und der Sozialdemokraten (1871 Parteigründung) wuchs stark an. 1901 berief Christian IX. die Venstre an die Regierung, die ein streng parlamentarisches System durchsetzte.
1906 starb König Christian IX. im Alter von 87 Jahren, und sein 63-jähriger Sohn Friedrich VIII. bestieg den dänischen Thron.
Goldmünze mit Konterfei Christian IX aus 1905, Ausgabe für Dänisch-Westindien
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Herkunft, Familie und Thronfolge
Prinz Christian war der vierte Sohn des Herzogs Wilhelm von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (1785–1831) und dessen Gemahlin Prinzessin Luise Caroline (1789–1867), Tochter des Landgrafen Karl von Hessen-Kassel und dessen Ehefrau Prinzessin Louise, Tochter des dänischen Königs Friedrich V. aus dem Hause Oldenburg.
Am 26. Mai 1842 heiratete er auf Schloss Amalienborg seine Cousine Prinzessin Louise von Hessen-Kassel (1817–1898), Tochter des Landgrafen Wilhelm von Hessen-Kassel-Rumpenheim (1787–1867) und dessen Gemahlin Louise Charlotte von Dänemark (1789–1864), Tochter des dänischen Erbprinzen Friedrich.
Christian IX. im Kreise seiner Familie
Carte de Visite von Georg Emil Hansen, 1862
Sein ältester Sohn und Thronfolger Friedrich VIII. heiratete Prinzessin Louise, die Tochter König Karls XV. von Schweden. Seine Tochter Alexandra war mit dem späteren britischen König Eduard VII. verheiratet, seine Tochter Maria Dagmar mit Zar Alexander III. und seine Tochter Thyra mit Herzog Ernst August von Cumberland und Braunschweig.
Sein zweiter Sohn, Wilhelm, wurde 1863 als Georg I. König von Griechenland und der dritte, Prinz Waldemar, lehnte den bulgarischen und norwegischen Thron ab. 1905 wurde Christians Enkel Carl unter dem Namen Haakon VII. König von Norwegen. Damit war das dänische Königshaus mit vielen regierenden Fürstenhäusern Europas direkt verwandt, was Christian später den Beinamen „Schwiegervater Europas“ einbrachte. So ist er beispielsweise der Urgroßvater von Prinz Philip, Duke of Edinburgh und zugleich Ururgroßvater (!) von dessen Gemahlin, der britischen Königin Elisabeth II.
König Christian
Als am 15. November 1863 der dänische König Friedrich VII. starb, trat gemäß dem Londoner Protokoll von 1852 Prinz Christian von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg als König Christian IX. seine Nachfolge an. Sein offizieller Titel lautete König von Dänemark, der Wenden und der Goten, Herzog von Schleswig, Holstein, Stormarn, Dithmarschen, Lauenburg und Oldenburg.
Deutsch-Dänischer Krieg
Denkmal bei den Düppeler Schanzen
Im Londoner Protokoll von 1852 erreichte Dänemark die Anerkennung des Gesamtstaates und die Billigung einer für Dänemark und die Herzogtümer gemeinsamen Erbfolge, musste sich jedoch gegenüber den beiden deutschen Vormächten Preußen und Österreich verpflichten, eine auf Gleichstellung der Landesteile beruhende Gesamtstaatsverfassung einzuführen und Schleswig volle Autonomie zu gewähren.
Das am 18. November 1863 verabschiedete dänische Grundgesetz, das einer Annexion Schleswigs gleichkam, löste ein preußisch-deutsches Ultimatum aus. 1864 kam es zum Deutsch-Dänischen Krieg, in dem die preußisch-österreichischen Truppen letztlich die Oberhand behielten. Im „Wiener Frieden“ musste Christian IX. die Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg an den Deutschen Bund abtreten. Danach wurde Schleswig ein Teil Preußens und bildete seit 1867 zusammen mit Holstein die preußische Provinz Schleswig-Holstein. Da die dänischgesinnte Bevölkerung in Schleswig vielfach Repressalien von Seiten der preußischen Obrigkeit ausgesetzt war, blieb der Wunsch nach einem Anschluss an Dänemark lebendig.
Im August 2010 wurde bekannt, dass der dänische Historiker Tom Buk-Swienty in der Privatkorrespondenz des Königs Briefe an den preußischen König Wilhelm I. entdeckt hatte, in denen diesem angeboten wurde, Dänemark in den Deutschen Bund aufzunehmen. So hoffte Christian IX. nach der Niederlage im Deutsch-Dänischen Krieg die Einheit des Königreichs mitsamt den Herzogtümern Schleswig, Holstein und Lauenburg wahren zu können. Wilhelms Kanzler Otto von Bismarck lehnte jedoch ab.[1]
Die Innenpolitik Dänemarks wurde bis um 1900 von konservativen Regierungen bestimmt, besonders unter Ministerpräsident J. B. S. Estrup (1875–94); der Einfluss der Liberalen (Venstre; gegründet 1870; seit 1872 stärkste Partei im Folketing) und der Sozialdemokraten (1871 Parteigründung) wuchs stark an. 1901 berief Christian IX. die Venstre an die Regierung, die ein streng parlamentarisches System durchsetzte.
1906 starb König Christian IX. im Alter von 87 Jahren, und sein 63-jähriger Sohn Friedrich VIII. bestieg den dänischen Thron.
Goldmünze mit Konterfei Christian IX aus 1905, Ausgabe für Dänisch-Westindien
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