Michael Georg Conrad
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Michael Georg Conrad
Michael Georg Conrad (* 5. April 1846 in Gnodstadt/Unterfranken; † 20. Dezember 1927 in München) war ein deutscher Schriftsteller des Naturalismus.
Leben
Conrad war der älteste Sohn eines Landwirtes aus Gnodstadt bei Marktbreit/Main. Er besuchte erst das Lehrerseminar in Altdorf bei Nürnberg, um Pädagogik zu studieren. Später kamen noch die Fächer Philosophie und moderne Philologie hinzu. Conrad wechselte später an die Universitäten von Genf, Neapel und Paris. Sein Studium schloss er 1868 mit einer Promotion zum Dr. phil ab.
Noch im selben Jahr ging er für zwei Jahre nach Genf, um dort als Lehrer an der deutsch-lutherischen Schule zu unterrichten. Dort ist er im Februar 1870 in die Freimaurerloge L'union des coeurs aufgenommen worden. 1870/71 verpflichtete er sich nach Italien, wo er bis 1878 lebte. Auch dort war er freimaurerisch tätig, u.a. als Mitgründer und Meister vom Stuhl der deutschsprachigen Loge Pestalozzi. 1878 wechselte er nach Paris, wo er fünf Jahre blieb und am Institut Polyglotte als Dozent tätig war. Das letzte Jahr seines Frankreich-Aufenthalts arbeitete er meistenteils im Pariser Büro der Frankfurter Zeitung.
1883 erfolgte der Umzug nach München. Hier avancierte Conrad sehr bald zu einer zentralen Figur der naturalistischen Bewegung. Als Literaturkritiker und Publizist, aber auch als Redakteur und Herausgeber der Zeitschrift Die Gesellschaft beeinflusste Conrad das geistige Klima Münchens sehr.
Anfang 1885 gründete er zusammen mit Karl Bleibtreu die Gesellschaft für modernes Leben. Die Vereinszeitung Die Gesellschaft war von Anfang an das Hauptorgan des „Münchner Naturalismus“. Als Herausgeber leitete er sie fast zehn Jahre lang, bis er dann dieses Amt 1893 aufgab. In dieser Zeitschrift trat Conrad in zahlreichen Essays, Leitartikeln und Rezensionen vor allem für eine im Sinne des Realismus und Naturalismus erneuerte deutsche Literatur, aber auch Gesellschaft ein. Er stand dem Maler und Lebensreformer Karl Wilhelm Diefenbach nahe, für den er sich mehrfach lebhaft einsetzte, und unterstützte auch dessen zeitweiligen Adepten Gustav Arthur (Gusto) Gräser, den Mitbegründer der Aussteiger-Siedlung Monte Verità bei Ascona.
Conrad schrieb nicht immer unter seinem richtigen Namen. Er verwendete öfter ein Pseudonym: Arthur Feldmann, Hans Frank, Fritz Hammer, Ignotus, Erich Stahl, Erwin Sturm und Vult.
1887 heiratete Conrad in zweiter Ehe die Münchner Hofschauspielerin und Schriftstellerin Marie Ramlo, welche auch unter dem Namen Marie Conrad-Ramlo veröffentlichte.
In den Jahren 1893 bis 1898 gehörte er als Abgeordneter des Wahlkreises Mittelfranken 3 (Ansbach, Schwabach) für die Deutsche Volkspartei dem deutschen Reichstag an.
Im Alter von 81 Jahren starb Michael Georg Conrad am 20. Dezember 1927 in München. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof von Gnodstadt.[1]
Werke
Zur Volksbildungsfrage im deutschen Reich, freie pädagogisch-sociale Studien und Reformvorschläge zur Förderung der Erziehungswissenschaften und Aufklärung des Volkes, 1871
Die Loge im Kulturkampf, 1875
„Mehr Licht“. Kritische Betrachtungen über die Freimaurerei, 1877
Lutetias Töchter, Erzählung, 1883
Schlechte Gesellschaft, realistische Novellen, 1885
Die Emanzipierten, Lustspiel, 1888
Was die Isar rauscht, Roman in drei Bänden, 1888
1. Was die Isar rauscht
2. Die klugen Jungfrauen
3. Die Beichte des Narren
Pumpanella, 1889
Der Kampf ums Dasein der Literatur, 1890
Die Moderne, 1891
Letzte Wahrheiten, 1892
Die Sozialdemokratie und die Moderne, Essay, 1893
Münchner Frühlingswunder, Roman, 1895
In purpurner Finsternis, Roman, 1895
Von Emile Zola bis Gerhart Hauptmann, Autobiographie, 1902
Majestät, ein Königsroman, 1902
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Leben
Conrad war der älteste Sohn eines Landwirtes aus Gnodstadt bei Marktbreit/Main. Er besuchte erst das Lehrerseminar in Altdorf bei Nürnberg, um Pädagogik zu studieren. Später kamen noch die Fächer Philosophie und moderne Philologie hinzu. Conrad wechselte später an die Universitäten von Genf, Neapel und Paris. Sein Studium schloss er 1868 mit einer Promotion zum Dr. phil ab.
Noch im selben Jahr ging er für zwei Jahre nach Genf, um dort als Lehrer an der deutsch-lutherischen Schule zu unterrichten. Dort ist er im Februar 1870 in die Freimaurerloge L'union des coeurs aufgenommen worden. 1870/71 verpflichtete er sich nach Italien, wo er bis 1878 lebte. Auch dort war er freimaurerisch tätig, u.a. als Mitgründer und Meister vom Stuhl der deutschsprachigen Loge Pestalozzi. 1878 wechselte er nach Paris, wo er fünf Jahre blieb und am Institut Polyglotte als Dozent tätig war. Das letzte Jahr seines Frankreich-Aufenthalts arbeitete er meistenteils im Pariser Büro der Frankfurter Zeitung.
1883 erfolgte der Umzug nach München. Hier avancierte Conrad sehr bald zu einer zentralen Figur der naturalistischen Bewegung. Als Literaturkritiker und Publizist, aber auch als Redakteur und Herausgeber der Zeitschrift Die Gesellschaft beeinflusste Conrad das geistige Klima Münchens sehr.
Anfang 1885 gründete er zusammen mit Karl Bleibtreu die Gesellschaft für modernes Leben. Die Vereinszeitung Die Gesellschaft war von Anfang an das Hauptorgan des „Münchner Naturalismus“. Als Herausgeber leitete er sie fast zehn Jahre lang, bis er dann dieses Amt 1893 aufgab. In dieser Zeitschrift trat Conrad in zahlreichen Essays, Leitartikeln und Rezensionen vor allem für eine im Sinne des Realismus und Naturalismus erneuerte deutsche Literatur, aber auch Gesellschaft ein. Er stand dem Maler und Lebensreformer Karl Wilhelm Diefenbach nahe, für den er sich mehrfach lebhaft einsetzte, und unterstützte auch dessen zeitweiligen Adepten Gustav Arthur (Gusto) Gräser, den Mitbegründer der Aussteiger-Siedlung Monte Verità bei Ascona.
Conrad schrieb nicht immer unter seinem richtigen Namen. Er verwendete öfter ein Pseudonym: Arthur Feldmann, Hans Frank, Fritz Hammer, Ignotus, Erich Stahl, Erwin Sturm und Vult.
1887 heiratete Conrad in zweiter Ehe die Münchner Hofschauspielerin und Schriftstellerin Marie Ramlo, welche auch unter dem Namen Marie Conrad-Ramlo veröffentlichte.
In den Jahren 1893 bis 1898 gehörte er als Abgeordneter des Wahlkreises Mittelfranken 3 (Ansbach, Schwabach) für die Deutsche Volkspartei dem deutschen Reichstag an.
Im Alter von 81 Jahren starb Michael Georg Conrad am 20. Dezember 1927 in München. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof von Gnodstadt.[1]
Werke
Zur Volksbildungsfrage im deutschen Reich, freie pädagogisch-sociale Studien und Reformvorschläge zur Förderung der Erziehungswissenschaften und Aufklärung des Volkes, 1871
Die Loge im Kulturkampf, 1875
„Mehr Licht“. Kritische Betrachtungen über die Freimaurerei, 1877
Lutetias Töchter, Erzählung, 1883
Schlechte Gesellschaft, realistische Novellen, 1885
Die Emanzipierten, Lustspiel, 1888
Was die Isar rauscht, Roman in drei Bänden, 1888
1. Was die Isar rauscht
2. Die klugen Jungfrauen
3. Die Beichte des Narren
Pumpanella, 1889
Der Kampf ums Dasein der Literatur, 1890
Die Moderne, 1891
Letzte Wahrheiten, 1892
Die Sozialdemokratie und die Moderne, Essay, 1893
Münchner Frühlingswunder, Roman, 1895
In purpurner Finsternis, Roman, 1895
Von Emile Zola bis Gerhart Hauptmann, Autobiographie, 1902
Majestät, ein Königsroman, 1902
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