Alfred Andersch
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Alfred Andersch
Alfred Hellmuth Andersch (* 4. Februar 1914 in München; † 21. Februar 1980 in Berzona, Schweiz) war ein deutscher Schriftsteller. Er gilt als bedeutender zeitkritischer Autor der Nachkriegsliteratur. In seinen Werken porträtiert er vor allem Außenseiter. Andersch war Herausgeber literarischer Zeitschriften, Rundfunkredakteur und Gründungsmitglied der Gruppe 47. Mit zahlreichen Essays griff er in politische Diskussionen ein.
Leben
1914 bis 1939
Alfred Andersch stammte aus einem bürgerlich-konservativen Elternhaus. Er war der mittlere von drei Söhnen des Tierarztes, späteren Buchhändlers, Immobilienkaufmanns und Versicherungsagenten Alfred Andersch (1875–1929) und dessen Ehefrau Hedwig, geb. Watzek (1884–1976). Das Wittelsbacher-Gymnasium in München verließ er nach der Untertertia wegen schlechter Noten, deren Ursache Andersch auch in der pädagogischen Haltung seiner Lehrer sah.
Direktor des Gymnasiums war Joseph Gebhard Himmler, der Vater Heinrich Himmlers. Erinnerungen an ihn verarbeitete Andersch in der Hauptfigur seiner letzten Erzählung Der Vater eines Mörders, die 1980 postum veröffentlicht wurde. Es gab Leser, die als Schüler die Realperson des Direktors anders gesehen hatten; es gab ehemalige Schüler, die in der erzählten Figur die Realperson getroffen sahen; vor allem aber erfuhr Andersch breiten Zuspruch in der Literaturszene, die auf die grundsätzliche Differenz zwischen einer biographischen Anregung und der typisierenden Konstruktion literarischer Figuren hinwies.[1]
Anderschs Vater war bereits 1920 in die NSDAP eingetreten. Er starb 1929 an den Spätfolgen einer Verletzung, die er sich als Offizier im Ersten Weltkrieg zugezogen hatte.
Nach einer Buchhändlerlehre trat Alfred Andersch 1930 der KPD bei. Er war arbeitslos und konnte sich so auf eine politische Tätigkeit konzentrieren. Mit 18 Jahren wurde er Organisationsleiter des Kommunistischen Jugendverbandes in Südbayern. Nach eigenen Angaben verbrachte er 1933, von den nationalsozialistischen Machthabern in der Verfolgungswelle nach dem Reichstagsbrand inhaftiert, drei Monate im Konzentrationslager Dachau. Nach Recherchen des Hörfunk-Autors Bernhard Setzwein [2] sollen sich in den Dachauer Archiven keine Anhaltspunkte für einen Aufenthalt Anderschs im Konzentrationslager Dachau gefunden haben. Bei der Aushebung einer kommunistischen Druckerei wurde er im September 1933 erneut verhaftet und verhört. Er entging einer zweiten Internierung in Dachau durch ein glaubwürdig vorgebrachtes Alibi.
Andersch gab aus Angst vor weiterer Verfolgung die politische Arbeit auf und geriet in eine depressive Phase der „totalen Introversion“.[3] Er fand eine Stelle bei einer Verlagsbuchhandlung und unternahm 1934 seine erste Reise nach Italien mit seiner Freundin Angelika Albert. Nach der Hochzeit im Mai 1935 unternahm das Paar eine zweite Italienreise. Seit 1937 arbeitete Andersch als Werbetexter und Angestellter in einer Fotopapierfabrik in Hamburg. In diesem Jahr begann er ernsthaft mit dem Schreiben von Erzählungen. Ein wichtiger Ratgeber in literarischen Dingen war für ihn der Münchener Privatgelehrte Günther Herzfeld-Wüsthoff, der ihm riet, sich an großen Formen zu schulen, wie z. B. den Werken von Leopold von Ranke, Stendhal oder Thomas Mann.
1940 bis 1945
Am kontinuierlichen Schreiben wurde Andersch durch den Zweiten Weltkrieg gehindert: 1940 wurde er zum ersten Mal zur Wehrmacht eingezogen und in Frankreich eingesetzt. Im Herbst desselben Jahres lernte er auf Fronturlaub in Köln seine spätere zweite Frau, die Malerin und Lehrerin Gisela Groneuer, kennen. 1941 wurde Andersch wegen seiner Ehe mit einer nach den Nürnberger Gesetzen „halbjüdischen“ Ehefrau aus der Wehrmacht entlassen; möglicherweise hatte Andersch sich selbst angezeigt, um dem Armeedienst zu entgehen.[4] Er arbeitete als Büroangestellter bei einer Kosmetikfirma in Frankfurt am Main und begann ein Liebesverhältnis mit Gisela Groneuer, die ein Kind von ihm bekam.
1942 trennte sich Andersch von seiner Frau Angelika, die Ehe wurde 1943 geschieden.[5] Seine Schwiegermutter wurde 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert und wurde ein Opfer des Holocaust.[6][7] Um das Recht zu publizieren zu erlangen, gab er sich in einem Antrag an die Reichsschrifttumskammer vorzeitig als geschieden aus.[8] In der Folge wurde Andersch 1943 erneut zum Kriegsdienst eingezogen.
Am 7. Juni 1944[9] desertierte Andersch als Obersoldat der 20. Luftwaffen-Felddivision bei Oriolo[10] an der Arno-Front und lief zur US-Armee über. Von 1944 bis 1945 war er Kriegsgefangener in Louisiana, Rhode Island und Fort Hunt Park, Virginia; er arbeitete als Redakteur an der Lagerzeitung Der Ruf – Blätter für deutsche Kriegsgefangene mit. Gegenüber den Amerikanern berief er sich auf seine vormalige Ehe mit einer „Halbjüdin“, um nach Deutschland zurückkehren zu können.[11] Aufgrund später ausgewerteter Abhörprotokolle aus den Lagern charakterisierte Felix Römer Andersch als Vertreter eines regimekritischen, aber auch konformistischen Segments in der Wehrmacht, der wie andere gebildete, national orientierte Bürgerliche zwar die NS-Herrschaft entschieden abgelehnt, sich aber nahezu widerspruchslos in die Streitkräfte des NS-Staats integriert habe.[12]
1945 kehrte Andersch nach Deutschland zurück und lebte zunächst in Darmstadt.
1946 bis 1958
Andersch arbeitete von 1946 bis 1947 als Redaktionsassistent Erich Kästners bei der Neuen Zeitung in München. Mit der amerikanischen Besatzungspolitik war er unzufrieden. Von den fünf D's (Demokratisierung, Denazifizierung, Demilitarisierung, Dezentralisierung, Demontage) schien ihm insbesondere die Demokratisierung unzureichend verwirklicht. Anderschs teilweise am französischen Existentialismus orientierte Positionen waren nicht die der Neuen Zeitung, so dass er beschloss, eine eigene Zeitschrift herauszugeben: zusammen mit Hans Werner Richter die in der amerikanisch besetzten Zone publizierte Monatsschrift Der Ruf.
Weil Andersch und Richter im anbrechenden Kalten Krieg nicht bereit waren, eindeutig pro-amerikanische Positionen einzunehmen, sondern stattdessen eine deutlich linke Position einnahmen, die zwischen Ost und West zu vermitteln suchte, wurde ihnen die Herausgeberschaft entzogen. Die offizielle Begründung war Nihilismus. Sie beschlossen, eine neue Zeitschrift zu gründen, die sich verstärkt auf Literatur konzentrieren solle. 1947 organisierten sie dafür ein Treffen von Schriftstellern und Literaturkritikern. Eine Lizenz für die Herausgabe der Zeitschrift wurde ihnen verweigert. Das Treffen gilt jedoch als erste Zusammenkunft der Gruppe 47.
Von 1948 bis 1958 arbeitete Andersch als kulturell-literarischer Rundfunkredakteur: erst für das Abendstudio des Hessischen Rundfunks, dann für den Süddeutschen Rundfunk. Als Herausgeber der Buchreihe studio frankfurt (1952 bis 1954) und der Zeitschrift Texte und Zeichen (1955 bis 1957) und als Gründer und Leiter der Redaktion Radio-Essay beim Süddeutschen Rundfunk förderte er neue und ungewöhnliche Literatur, etwa die von Arno Schmidt.
1950 heiratete Andersch seine zweite Frau Gisela geb. Dichgans, mit der er bis 1952 auf der Burg Kerpen bei Daun in der Eifel lebte. 1952 zog das Ehepaar nach Hamburg.
1958 bis 1980
Ab 1958 wohnte Andersch in Berzona im Valle Onsernone im Tessin; unter den Nachbarn waren Max Frisch und Golo Mann. Sein Umzug in die Schweiz war auch ein Protest gegen die politische, gesellschaftliche und kulturelle Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland; 1972 erhielt er das Schweizer Bürgerrecht. Er lebte als erfolgreicher freier Schriftsteller und ging mit seiner Frau auf ausgedehnte Reisen.
Andersch spielte weiterhin eine bedeutende Rolle in der deutschen Literaturszene und unterhielt zahlreiche Korrespondenzen, etwa mit Ingeborg Bachmann, Johannes R. Becher, Heinrich Böll, Günter Eich, Hans Magnus Enzensberger, Günter Grass, Helmut Heißenbüttel, Wolfgang Koeppen, Martin Walser und Peter Weiss. 1976 veröffentlichte er das Gedicht Artikel 3 (3), in dem er Kritik am Radikalenerlass übte. Seine drastische Formulierung „das neue kz ist schon errichtet“ löste eine heftige Kontroverse aus.[13]
Seit 1970 war er Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.
Alfred Andersch, in den letzten drei Lebensjahren auf Dialyse angewiesen, starb am 21. Februar 1980 an Nierenversagen. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof von Berzona.
Friedhof in Berzona mit den Grabsteinen von Alfred und Gisela Andersch in der rechten Bildhälfte
Grabsteine von Alfred und Gisela Andersch in Berzona
Werk
Alfred Andersch gilt als einer der bedeutendsten zeitkritischen Erzähler der Nachkriegsgeneration. In seinen Romanen, Erzählungen, Hörspielen und wenigen Gedichten ist das zentrale Thema die Willensfreiheit des Einzelnen. 1952 erschien etwa der autobiographische Bericht Die Kirschen der Freiheit, in dem Andersch die Erfahrung der eigenen Fahnenflucht aufgriff und als Entscheidung zur Freiheit im Sinne des Existenzialismus interpretierte.
Der Roman Sansibar oder der letzte Grund nimmt dieses Thema wieder auf, ebenso wie die Folgewerke Die Rote und Efraim, die das Thema unter den Bedingungen der zeitgenössischen Gesellschaft durchspielen. In Efraim ist der Protagonist ein emigrierter jüdischer Journalist, der einen vergeblichen Versuch unternimmt, aus seiner Realität auszubrechen, indem er in einem Roman seine von Selbstzweifeln zerfressene Person als literarische Kunstfigur einführt.
Andersch verließ öfter die Pfade der traditionellen Erzählweise und versuchte sich an der Montage von dokumentarischem Material, Zitaten oder erzählerischen Versatzstücken: Ein Beispiel ist sein Roman Winterspelt, in dem Andersch mit einer an James Joyce erinnernden Montagetechnik aus Kommentaren, inneren Monologen und chronistischen Einlassungen eine Kriegssituation konstruiert, in der die Fahnenflucht als Möglichkeit einer individuellen und kollektiven Befreiung durchgespielt wird. Sein Hörspiel Der Tod des James Dean, in dem er Texte von John Dos Passos verwendete, nannte er selber eine Funkmontage.
Zitate über Andersch
„Alfred Andersch ist aus der Literatur und dem geistigen Leben Deutschlands nach 1945 nicht wegzudenken.“ (Karl Otto Conrady)[14]
„Ich verdanke ihm sehr viel, denn er hat mich bekannt gemacht, er hat mich mit der Kulturindustrie bekannt gemacht. Er hat mir die Tricks, […] die Chancen, die Risiken der Industrie erklärt, und nicht abstrakt, sondern in der Praxis.“ (Hans Magnus Enzensberger)[14]
„Ich meine: jede Würdigung seines literarischen Werkes, die Alfred Andersch als einen Meister deutscher Prosa entpolitisiert, wäre ein Hohn.“ (Max Frisch)[15]
Kontroversen
Anderschs Verhalten im Zweiten Weltkrieg und dessen Folgen für sein Schreiben wurden 1993 von W. G. Sebald kritisch gewürdigt. Sebald warf Andersch ebenso „literarische Falschmünzerei und Bigotterie“ vor. Er bezweifelte Anderschs moralische Integrität. Anderschs Schlüsselroman Sansibar oder der letzte Grund wurde von Sebald als „Hohe Schule des Vergessens“, von Ruth Klüger als „Wiedergutmachungsphantasie eines politischen Eskapisten“ bezeichnet.
Dabei führte Sebalds unversöhnliche Kritik und sein Abheben auf nachgewiesenes persönliches Fehlverhalten Anderschs während des Krieges nicht zu dem durchaus beabsichtigten Skandal. Stattdessen entstand eine Kontroverse, die sowohl die Person Sebalds wie diejenige Anderschs zum Thema hatte. Die Debatte führte nicht zu einer Neubewertung von Anderschs Werken.[16] Laut Gunter E. Grimm wurde Sebalds Bericht „in seiner Pauschalität zu Recht zurückgewiesen“.[17]
Würdigungen zum 100. Geburtstag
Fritz J. Raddatz würdigte Andersch anlässlich seines 100. Geburtstages als „Verfechter der Freiheit“ im Anschluss an Jean Paul Sartre. Andersch habe es vermocht, „eine Aura der [...] Gerechtigkeit zu verbreiten; auch indem er Unrecht anprangerte“. Das „Großartige an seinem Werk“ sei, „dass er den Irrtum des Subjekts – auch des eigenen Ich – in die Wirrnis der Geschichte überführt“ habe.[18] Manfred Koch pries Andersch als „Schlüsselfigur der bundesrepublikanischen Kulturgeschichte“. Als „eine Art moderner Mäzen“ habe er die Literatur von Arno Schmidt und Wolfgang Koeppen erst möglich gemacht.[19] Tilman Krause nahm dagegen Anderschs 100. Geburtstag zum Anlass, die „Opportunismus“-Vorwürfe wieder aufzugreifen. Andersch sei „eine große Hoffnung der deutschen Literatur nach 1945“ gewesen, „wenigstens für diejenigen, die sich an ihrem Mief und Muff, an ihrer öden sozialen Homogenität und nervtötenden intellektuellen Konformität rieben“. Diese Hoffnung habe jedoch getrogen, denn mit dem „Flecken auf seiner Ehre“ habe es „eine Barriere“ gegeben, „an der dieser Mann immer wieder scheiterte, obwohl er unermüdlich Anlauf nahm, sie zu überspringen“.[20] Ingar Solty nahm dagegen in einem längeren Aufsatz die Sebald-Debatte und jüngere historisch-kritische Andersch-Forschung in der Germanistik auf und verteidigte sowohl den literarischen als auch den biografischen Andersch als Nonkonformisten. Anderschs Haltung einer „kämpferischen Resignation“ und die „linke Melancholie“ in seinen bekanntesten Werken aus den 1950er Jahren müssten im historischen Kontext des „Goldenen Zeitalters des Kapitalismus“ und dem verbreiteten „Eindruck einer Ruhigstellung der Klassenkonfrontation“ begriffen und entschlüsselt werden. Solty verwies auf Parallelen zwischen Anderschs Orientierung in dieser Zeit und anderen „heimatlosen Linken“ dieser Epoche wie Michel Foucault, Herbert Marcuse und Pier Paolo Pasolini. Der gängigen These von Anderschs mutmaßlichem „Wiederfinden der Linken“ in den 1970er Jahren widersprach Solty; er bescheinigte Andersch einen kontinuierlichen „nonkonformistischen Mut“.[21]
Auszeichnungen
1958: Deutscher Kritikerpreis
1967: Nelly-Sachs-Preis
1968: Charles-Veillon-Preis
1975: Großer Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste
Werke
Romane
Sansibar oder der letzte Grund. Walter, Olten 1957
Die Rote. Walter, Olten 1960
Efraim. Diogenes, Zürich 1967
Winterspelt. Diogenes, Zürich 1974
Erzählungen
Die Kirschen der Freiheit. Ein Bericht. FVA, Frankfurt am Main 1952
Piazza San Gaetano. Suite. Walter, Olten 1957
Geister und Leute. Zehn Geschichten. Walter, Olten 1958
Ein Liebhaber des Halbschattens. Drei Erzählungen. Walter, Olten 1963
Ein Auftrag für Lord Glouster. Signal Frevert, Baden-Baden 1969
Tochter. Erzählung. Diogenes, Zürich 1970
Gesammelte Erzählungen. Diogenes, Zürich 1971
Mein Verschwinden in Providence. Neun neue Erzählungen. Diogenes, Zürich 1971
Alte Peripherie. Ausgewählte Erzählungen. Aufbau, Berlin 1973
Meistererzählungen. Bertelsmann, Gütersloh 1975
Weltreise auf deutsche Art. Eine Geschichte. Diogenes, Zürich 1977
Der Vater eines Mörders. Eine Schulgeschichte. Diogenes, Zürich 1980
Flucht in Etrurien. Zwei Erzählungen und ein Bericht. Diogenes, Zürich 1981
Sämtliche Erzählungen. Diogenes, Zürich 1983
Weltreise auf deutsche Art. Gesammelte Erzählungen. Aufbau, Berlin 1985
Erinnerte Gestalten. Frühe Erzählungen. Diogenes, Zürich 1986
Hörspiele
Biologie und Tennis. HR 1950
Die Feuerinsel oder die Heimkehr des Kapitäns Tizzoni. NWDR 1954
Von Ratten und Evangelisten. SWF 1956
Fahrerflucht. Regie: Marcel Ophüls. SWF/RB 1957; Buchausgabe: Hans Bredow-Institut, Hamburg 1958
Der Tod des James Dean. Eine Funkmontage. Mit Texten von John Dos Passos. Regie: Friedhelm Ortmann. SWF/HR/RB 1959; Buchausgabe: Tschudy, St. Gallen 1960
Der Albino. SWF/RB 1960
In der Nacht der Giraffe. HR 1960. Regie: Martin Walser, mit Klaus Kammer, Wolfgang Kieling und Siegfried Wischnewski.
Lyrik
empört euch der himmel ist blau. Gedichte und Nachdichtungen 1946–1977. Diogenes, Zürich 1977
Essays
Deutsche Literatur in der Entscheidung. Ein Beitrag zur Analyse der literarischen Situation. Volk & Zeit, Karlsruhe 1948
Die Blindheit des Kunstwerks und andere Aufsätze. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1965
Giorgio Bassani oder vom Sinn des Erzählens. Kulturamt, Dortmund 1969
Wie trivial ist der Trivialroman? Diogenes, Zürich 1971
Einige Zeichnungen. Diogenes, Zürich 1977
Öffentlicher Brief an einen sowjetischen Schriftsteller, das Überholte betreffend. Reportagen und Aufsätze. Diogenes, Zürich 1977
Ein neuer Scheiterhaufen für alte Ketzer. Kritiken und Rezensionen. Diogenes, Zürich 1979
Es gibt kein fremdes Leid. Briefe und Essays zu Krieg und Frieden. Mit Konstantin Simonow. Galerie, Schwifting 1981
„...einmal wirklich leben“. Ein Tagebuch in Briefen an Hedwig Andersch 1943–1975. Diogenes, Zürich 1986
Reiseberichte
Wanderungen im Norden. Walter, Olten 1962
Aus einem römischen Winter. Reisebilder. Walter, Olten 1966
Hohe Breitengrade oder Nachrichten von der Grenze. Diogenes, Zürich 1969
Norden, Süden, rechts und links. Von Reisen und Büchern 1951–1971. Diogenes, Zürich 1972
Irische Impressionen. Hahnemühle, Dassel 1982
Sammlungen
Bericht, Roman, Erzählungen. Walter, Olten 1965
Gerd Haffmans (Hrsg.): Das Alfred-Andersch-Lesebuch. Diogenes, Zürich 1979
Dieter Lamping (Hrsg.): Gesammelte Werke in 10 Bänden. Kommentierte Ausgabe. Diogenes, Zürich 2004
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Leben
1914 bis 1939
Alfred Andersch stammte aus einem bürgerlich-konservativen Elternhaus. Er war der mittlere von drei Söhnen des Tierarztes, späteren Buchhändlers, Immobilienkaufmanns und Versicherungsagenten Alfred Andersch (1875–1929) und dessen Ehefrau Hedwig, geb. Watzek (1884–1976). Das Wittelsbacher-Gymnasium in München verließ er nach der Untertertia wegen schlechter Noten, deren Ursache Andersch auch in der pädagogischen Haltung seiner Lehrer sah.
Direktor des Gymnasiums war Joseph Gebhard Himmler, der Vater Heinrich Himmlers. Erinnerungen an ihn verarbeitete Andersch in der Hauptfigur seiner letzten Erzählung Der Vater eines Mörders, die 1980 postum veröffentlicht wurde. Es gab Leser, die als Schüler die Realperson des Direktors anders gesehen hatten; es gab ehemalige Schüler, die in der erzählten Figur die Realperson getroffen sahen; vor allem aber erfuhr Andersch breiten Zuspruch in der Literaturszene, die auf die grundsätzliche Differenz zwischen einer biographischen Anregung und der typisierenden Konstruktion literarischer Figuren hinwies.[1]
Anderschs Vater war bereits 1920 in die NSDAP eingetreten. Er starb 1929 an den Spätfolgen einer Verletzung, die er sich als Offizier im Ersten Weltkrieg zugezogen hatte.
Nach einer Buchhändlerlehre trat Alfred Andersch 1930 der KPD bei. Er war arbeitslos und konnte sich so auf eine politische Tätigkeit konzentrieren. Mit 18 Jahren wurde er Organisationsleiter des Kommunistischen Jugendverbandes in Südbayern. Nach eigenen Angaben verbrachte er 1933, von den nationalsozialistischen Machthabern in der Verfolgungswelle nach dem Reichstagsbrand inhaftiert, drei Monate im Konzentrationslager Dachau. Nach Recherchen des Hörfunk-Autors Bernhard Setzwein [2] sollen sich in den Dachauer Archiven keine Anhaltspunkte für einen Aufenthalt Anderschs im Konzentrationslager Dachau gefunden haben. Bei der Aushebung einer kommunistischen Druckerei wurde er im September 1933 erneut verhaftet und verhört. Er entging einer zweiten Internierung in Dachau durch ein glaubwürdig vorgebrachtes Alibi.
Andersch gab aus Angst vor weiterer Verfolgung die politische Arbeit auf und geriet in eine depressive Phase der „totalen Introversion“.[3] Er fand eine Stelle bei einer Verlagsbuchhandlung und unternahm 1934 seine erste Reise nach Italien mit seiner Freundin Angelika Albert. Nach der Hochzeit im Mai 1935 unternahm das Paar eine zweite Italienreise. Seit 1937 arbeitete Andersch als Werbetexter und Angestellter in einer Fotopapierfabrik in Hamburg. In diesem Jahr begann er ernsthaft mit dem Schreiben von Erzählungen. Ein wichtiger Ratgeber in literarischen Dingen war für ihn der Münchener Privatgelehrte Günther Herzfeld-Wüsthoff, der ihm riet, sich an großen Formen zu schulen, wie z. B. den Werken von Leopold von Ranke, Stendhal oder Thomas Mann.
1940 bis 1945
Am kontinuierlichen Schreiben wurde Andersch durch den Zweiten Weltkrieg gehindert: 1940 wurde er zum ersten Mal zur Wehrmacht eingezogen und in Frankreich eingesetzt. Im Herbst desselben Jahres lernte er auf Fronturlaub in Köln seine spätere zweite Frau, die Malerin und Lehrerin Gisela Groneuer, kennen. 1941 wurde Andersch wegen seiner Ehe mit einer nach den Nürnberger Gesetzen „halbjüdischen“ Ehefrau aus der Wehrmacht entlassen; möglicherweise hatte Andersch sich selbst angezeigt, um dem Armeedienst zu entgehen.[4] Er arbeitete als Büroangestellter bei einer Kosmetikfirma in Frankfurt am Main und begann ein Liebesverhältnis mit Gisela Groneuer, die ein Kind von ihm bekam.
1942 trennte sich Andersch von seiner Frau Angelika, die Ehe wurde 1943 geschieden.[5] Seine Schwiegermutter wurde 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert und wurde ein Opfer des Holocaust.[6][7] Um das Recht zu publizieren zu erlangen, gab er sich in einem Antrag an die Reichsschrifttumskammer vorzeitig als geschieden aus.[8] In der Folge wurde Andersch 1943 erneut zum Kriegsdienst eingezogen.
Am 7. Juni 1944[9] desertierte Andersch als Obersoldat der 20. Luftwaffen-Felddivision bei Oriolo[10] an der Arno-Front und lief zur US-Armee über. Von 1944 bis 1945 war er Kriegsgefangener in Louisiana, Rhode Island und Fort Hunt Park, Virginia; er arbeitete als Redakteur an der Lagerzeitung Der Ruf – Blätter für deutsche Kriegsgefangene mit. Gegenüber den Amerikanern berief er sich auf seine vormalige Ehe mit einer „Halbjüdin“, um nach Deutschland zurückkehren zu können.[11] Aufgrund später ausgewerteter Abhörprotokolle aus den Lagern charakterisierte Felix Römer Andersch als Vertreter eines regimekritischen, aber auch konformistischen Segments in der Wehrmacht, der wie andere gebildete, national orientierte Bürgerliche zwar die NS-Herrschaft entschieden abgelehnt, sich aber nahezu widerspruchslos in die Streitkräfte des NS-Staats integriert habe.[12]
1945 kehrte Andersch nach Deutschland zurück und lebte zunächst in Darmstadt.
1946 bis 1958
Andersch arbeitete von 1946 bis 1947 als Redaktionsassistent Erich Kästners bei der Neuen Zeitung in München. Mit der amerikanischen Besatzungspolitik war er unzufrieden. Von den fünf D's (Demokratisierung, Denazifizierung, Demilitarisierung, Dezentralisierung, Demontage) schien ihm insbesondere die Demokratisierung unzureichend verwirklicht. Anderschs teilweise am französischen Existentialismus orientierte Positionen waren nicht die der Neuen Zeitung, so dass er beschloss, eine eigene Zeitschrift herauszugeben: zusammen mit Hans Werner Richter die in der amerikanisch besetzten Zone publizierte Monatsschrift Der Ruf.
Weil Andersch und Richter im anbrechenden Kalten Krieg nicht bereit waren, eindeutig pro-amerikanische Positionen einzunehmen, sondern stattdessen eine deutlich linke Position einnahmen, die zwischen Ost und West zu vermitteln suchte, wurde ihnen die Herausgeberschaft entzogen. Die offizielle Begründung war Nihilismus. Sie beschlossen, eine neue Zeitschrift zu gründen, die sich verstärkt auf Literatur konzentrieren solle. 1947 organisierten sie dafür ein Treffen von Schriftstellern und Literaturkritikern. Eine Lizenz für die Herausgabe der Zeitschrift wurde ihnen verweigert. Das Treffen gilt jedoch als erste Zusammenkunft der Gruppe 47.
Von 1948 bis 1958 arbeitete Andersch als kulturell-literarischer Rundfunkredakteur: erst für das Abendstudio des Hessischen Rundfunks, dann für den Süddeutschen Rundfunk. Als Herausgeber der Buchreihe studio frankfurt (1952 bis 1954) und der Zeitschrift Texte und Zeichen (1955 bis 1957) und als Gründer und Leiter der Redaktion Radio-Essay beim Süddeutschen Rundfunk förderte er neue und ungewöhnliche Literatur, etwa die von Arno Schmidt.
1950 heiratete Andersch seine zweite Frau Gisela geb. Dichgans, mit der er bis 1952 auf der Burg Kerpen bei Daun in der Eifel lebte. 1952 zog das Ehepaar nach Hamburg.
1958 bis 1980
Ab 1958 wohnte Andersch in Berzona im Valle Onsernone im Tessin; unter den Nachbarn waren Max Frisch und Golo Mann. Sein Umzug in die Schweiz war auch ein Protest gegen die politische, gesellschaftliche und kulturelle Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland; 1972 erhielt er das Schweizer Bürgerrecht. Er lebte als erfolgreicher freier Schriftsteller und ging mit seiner Frau auf ausgedehnte Reisen.
Andersch spielte weiterhin eine bedeutende Rolle in der deutschen Literaturszene und unterhielt zahlreiche Korrespondenzen, etwa mit Ingeborg Bachmann, Johannes R. Becher, Heinrich Böll, Günter Eich, Hans Magnus Enzensberger, Günter Grass, Helmut Heißenbüttel, Wolfgang Koeppen, Martin Walser und Peter Weiss. 1976 veröffentlichte er das Gedicht Artikel 3 (3), in dem er Kritik am Radikalenerlass übte. Seine drastische Formulierung „das neue kz ist schon errichtet“ löste eine heftige Kontroverse aus.[13]
Seit 1970 war er Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.
Alfred Andersch, in den letzten drei Lebensjahren auf Dialyse angewiesen, starb am 21. Februar 1980 an Nierenversagen. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof von Berzona.
Friedhof in Berzona mit den Grabsteinen von Alfred und Gisela Andersch in der rechten Bildhälfte
Grabsteine von Alfred und Gisela Andersch in Berzona
Werk
Alfred Andersch gilt als einer der bedeutendsten zeitkritischen Erzähler der Nachkriegsgeneration. In seinen Romanen, Erzählungen, Hörspielen und wenigen Gedichten ist das zentrale Thema die Willensfreiheit des Einzelnen. 1952 erschien etwa der autobiographische Bericht Die Kirschen der Freiheit, in dem Andersch die Erfahrung der eigenen Fahnenflucht aufgriff und als Entscheidung zur Freiheit im Sinne des Existenzialismus interpretierte.
Der Roman Sansibar oder der letzte Grund nimmt dieses Thema wieder auf, ebenso wie die Folgewerke Die Rote und Efraim, die das Thema unter den Bedingungen der zeitgenössischen Gesellschaft durchspielen. In Efraim ist der Protagonist ein emigrierter jüdischer Journalist, der einen vergeblichen Versuch unternimmt, aus seiner Realität auszubrechen, indem er in einem Roman seine von Selbstzweifeln zerfressene Person als literarische Kunstfigur einführt.
Andersch verließ öfter die Pfade der traditionellen Erzählweise und versuchte sich an der Montage von dokumentarischem Material, Zitaten oder erzählerischen Versatzstücken: Ein Beispiel ist sein Roman Winterspelt, in dem Andersch mit einer an James Joyce erinnernden Montagetechnik aus Kommentaren, inneren Monologen und chronistischen Einlassungen eine Kriegssituation konstruiert, in der die Fahnenflucht als Möglichkeit einer individuellen und kollektiven Befreiung durchgespielt wird. Sein Hörspiel Der Tod des James Dean, in dem er Texte von John Dos Passos verwendete, nannte er selber eine Funkmontage.
Zitate über Andersch
„Alfred Andersch ist aus der Literatur und dem geistigen Leben Deutschlands nach 1945 nicht wegzudenken.“ (Karl Otto Conrady)[14]
„Ich verdanke ihm sehr viel, denn er hat mich bekannt gemacht, er hat mich mit der Kulturindustrie bekannt gemacht. Er hat mir die Tricks, […] die Chancen, die Risiken der Industrie erklärt, und nicht abstrakt, sondern in der Praxis.“ (Hans Magnus Enzensberger)[14]
„Ich meine: jede Würdigung seines literarischen Werkes, die Alfred Andersch als einen Meister deutscher Prosa entpolitisiert, wäre ein Hohn.“ (Max Frisch)[15]
Kontroversen
Anderschs Verhalten im Zweiten Weltkrieg und dessen Folgen für sein Schreiben wurden 1993 von W. G. Sebald kritisch gewürdigt. Sebald warf Andersch ebenso „literarische Falschmünzerei und Bigotterie“ vor. Er bezweifelte Anderschs moralische Integrität. Anderschs Schlüsselroman Sansibar oder der letzte Grund wurde von Sebald als „Hohe Schule des Vergessens“, von Ruth Klüger als „Wiedergutmachungsphantasie eines politischen Eskapisten“ bezeichnet.
Dabei führte Sebalds unversöhnliche Kritik und sein Abheben auf nachgewiesenes persönliches Fehlverhalten Anderschs während des Krieges nicht zu dem durchaus beabsichtigten Skandal. Stattdessen entstand eine Kontroverse, die sowohl die Person Sebalds wie diejenige Anderschs zum Thema hatte. Die Debatte führte nicht zu einer Neubewertung von Anderschs Werken.[16] Laut Gunter E. Grimm wurde Sebalds Bericht „in seiner Pauschalität zu Recht zurückgewiesen“.[17]
Würdigungen zum 100. Geburtstag
Fritz J. Raddatz würdigte Andersch anlässlich seines 100. Geburtstages als „Verfechter der Freiheit“ im Anschluss an Jean Paul Sartre. Andersch habe es vermocht, „eine Aura der [...] Gerechtigkeit zu verbreiten; auch indem er Unrecht anprangerte“. Das „Großartige an seinem Werk“ sei, „dass er den Irrtum des Subjekts – auch des eigenen Ich – in die Wirrnis der Geschichte überführt“ habe.[18] Manfred Koch pries Andersch als „Schlüsselfigur der bundesrepublikanischen Kulturgeschichte“. Als „eine Art moderner Mäzen“ habe er die Literatur von Arno Schmidt und Wolfgang Koeppen erst möglich gemacht.[19] Tilman Krause nahm dagegen Anderschs 100. Geburtstag zum Anlass, die „Opportunismus“-Vorwürfe wieder aufzugreifen. Andersch sei „eine große Hoffnung der deutschen Literatur nach 1945“ gewesen, „wenigstens für diejenigen, die sich an ihrem Mief und Muff, an ihrer öden sozialen Homogenität und nervtötenden intellektuellen Konformität rieben“. Diese Hoffnung habe jedoch getrogen, denn mit dem „Flecken auf seiner Ehre“ habe es „eine Barriere“ gegeben, „an der dieser Mann immer wieder scheiterte, obwohl er unermüdlich Anlauf nahm, sie zu überspringen“.[20] Ingar Solty nahm dagegen in einem längeren Aufsatz die Sebald-Debatte und jüngere historisch-kritische Andersch-Forschung in der Germanistik auf und verteidigte sowohl den literarischen als auch den biografischen Andersch als Nonkonformisten. Anderschs Haltung einer „kämpferischen Resignation“ und die „linke Melancholie“ in seinen bekanntesten Werken aus den 1950er Jahren müssten im historischen Kontext des „Goldenen Zeitalters des Kapitalismus“ und dem verbreiteten „Eindruck einer Ruhigstellung der Klassenkonfrontation“ begriffen und entschlüsselt werden. Solty verwies auf Parallelen zwischen Anderschs Orientierung in dieser Zeit und anderen „heimatlosen Linken“ dieser Epoche wie Michel Foucault, Herbert Marcuse und Pier Paolo Pasolini. Der gängigen These von Anderschs mutmaßlichem „Wiederfinden der Linken“ in den 1970er Jahren widersprach Solty; er bescheinigte Andersch einen kontinuierlichen „nonkonformistischen Mut“.[21]
Auszeichnungen
1958: Deutscher Kritikerpreis
1967: Nelly-Sachs-Preis
1968: Charles-Veillon-Preis
1975: Großer Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste
Werke
Romane
Sansibar oder der letzte Grund. Walter, Olten 1957
Die Rote. Walter, Olten 1960
Efraim. Diogenes, Zürich 1967
Winterspelt. Diogenes, Zürich 1974
Erzählungen
Die Kirschen der Freiheit. Ein Bericht. FVA, Frankfurt am Main 1952
Piazza San Gaetano. Suite. Walter, Olten 1957
Geister und Leute. Zehn Geschichten. Walter, Olten 1958
Ein Liebhaber des Halbschattens. Drei Erzählungen. Walter, Olten 1963
Ein Auftrag für Lord Glouster. Signal Frevert, Baden-Baden 1969
Tochter. Erzählung. Diogenes, Zürich 1970
Gesammelte Erzählungen. Diogenes, Zürich 1971
Mein Verschwinden in Providence. Neun neue Erzählungen. Diogenes, Zürich 1971
Alte Peripherie. Ausgewählte Erzählungen. Aufbau, Berlin 1973
Meistererzählungen. Bertelsmann, Gütersloh 1975
Weltreise auf deutsche Art. Eine Geschichte. Diogenes, Zürich 1977
Der Vater eines Mörders. Eine Schulgeschichte. Diogenes, Zürich 1980
Flucht in Etrurien. Zwei Erzählungen und ein Bericht. Diogenes, Zürich 1981
Sämtliche Erzählungen. Diogenes, Zürich 1983
Weltreise auf deutsche Art. Gesammelte Erzählungen. Aufbau, Berlin 1985
Erinnerte Gestalten. Frühe Erzählungen. Diogenes, Zürich 1986
Hörspiele
Biologie und Tennis. HR 1950
Die Feuerinsel oder die Heimkehr des Kapitäns Tizzoni. NWDR 1954
Von Ratten und Evangelisten. SWF 1956
Fahrerflucht. Regie: Marcel Ophüls. SWF/RB 1957; Buchausgabe: Hans Bredow-Institut, Hamburg 1958
Der Tod des James Dean. Eine Funkmontage. Mit Texten von John Dos Passos. Regie: Friedhelm Ortmann. SWF/HR/RB 1959; Buchausgabe: Tschudy, St. Gallen 1960
Der Albino. SWF/RB 1960
In der Nacht der Giraffe. HR 1960. Regie: Martin Walser, mit Klaus Kammer, Wolfgang Kieling und Siegfried Wischnewski.
Lyrik
empört euch der himmel ist blau. Gedichte und Nachdichtungen 1946–1977. Diogenes, Zürich 1977
Essays
Deutsche Literatur in der Entscheidung. Ein Beitrag zur Analyse der literarischen Situation. Volk & Zeit, Karlsruhe 1948
Die Blindheit des Kunstwerks und andere Aufsätze. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1965
Giorgio Bassani oder vom Sinn des Erzählens. Kulturamt, Dortmund 1969
Wie trivial ist der Trivialroman? Diogenes, Zürich 1971
Einige Zeichnungen. Diogenes, Zürich 1977
Öffentlicher Brief an einen sowjetischen Schriftsteller, das Überholte betreffend. Reportagen und Aufsätze. Diogenes, Zürich 1977
Ein neuer Scheiterhaufen für alte Ketzer. Kritiken und Rezensionen. Diogenes, Zürich 1979
Es gibt kein fremdes Leid. Briefe und Essays zu Krieg und Frieden. Mit Konstantin Simonow. Galerie, Schwifting 1981
„...einmal wirklich leben“. Ein Tagebuch in Briefen an Hedwig Andersch 1943–1975. Diogenes, Zürich 1986
Reiseberichte
Wanderungen im Norden. Walter, Olten 1962
Aus einem römischen Winter. Reisebilder. Walter, Olten 1966
Hohe Breitengrade oder Nachrichten von der Grenze. Diogenes, Zürich 1969
Norden, Süden, rechts und links. Von Reisen und Büchern 1951–1971. Diogenes, Zürich 1972
Irische Impressionen. Hahnemühle, Dassel 1982
Sammlungen
Bericht, Roman, Erzählungen. Walter, Olten 1965
Gerd Haffmans (Hrsg.): Das Alfred-Andersch-Lesebuch. Diogenes, Zürich 1979
Dieter Lamping (Hrsg.): Gesammelte Werke in 10 Bänden. Kommentierte Ausgabe. Diogenes, Zürich 2004
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
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So Nov 17, 2024 4:25 am von Andy
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So Nov 17, 2024 4:21 am von Andy
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So Nov 17, 2024 4:14 am von Andy
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