Duke Ellington
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Duke Ellington
Edward Kennedy „Duke“ Ellington (* 29. April 1899 in Washington, D.C.; † 24. Mai 1974 in New York) war einer der einflussreichsten amerikanischen Jazzmusiker. Als Pianist war er einer der wichtigsten Neuerer des Stride-Piano. Als Komponist verfasste er annähernd 2000 Kompositionen (Lieder und Suiten), von denen bald hundert zu Jazzstandards wurden. Als Bandleader trug er zur Ausprägung des Swing als Bigband-Stil bei.[1]
Leben
Duke Ellington stammte aus dem schwarzen Kleinbürgertum Washingtons. Er war der Sohn des Oberkellners James Edward Ellington, der einmalig als Butler im Weißen Haus arbeitete. Später betrieb er einen Party-Service und versuchte seine Kinder zu erziehen, als würden sie in einem wohlhabenden, gutbürgerlichen Haushalt aufwachsen. Ersten Klavierunterricht erhielt der kleine Ellington bereits als Siebenjähriger von seiner Mutter, Daisy Kennedy Ellington. Jedoch hatte er keinen Spaß am Klavierspiel, so dass Daisy schon bald den Unterricht erfolglos wieder einstellte. Erst im Alter von vierzehn Jahren erwachte sein Interesse an der Musik, nachdem er den Pianisten Harvey Brooks gehört hatte. Ellington hatte aber kaum formalen Musikunterricht, sondern nahm auf, was in seiner Umgebung verfügbar war, vor allem Ragtime. Neben einigen regionalen Musikern wurde James P. Johnson sein erstes Vorbild, dessen Carolina Shout gleichsam die Weichen stellte.[2]
Aufgrund seiner vornehmen Ausstrahlung und geschliffenen Manieren wurde er bereits in seiner Jugend von Schulkameraden zum „Duke“ (englisch für „Herzog“) ernannt. Er begann seine professionelle Karriere als Musiker mit 17 Jahren. In seinen ersten öffentlichen Auftritten spielt er zum Tanz. Ungefähr 1920 genoss er einen guten Ruf innerhalb der überschaubaren Musikszene Washingtons. Er war nicht nur als ein Begleiter am Klavier tätig, sondern auch als Bandleader, der mit Geschick dafür sorgte, dass sein Ensemble Arbeit fand. Als er mit 24 Jahren mit einer Gruppe Musiker aus Washington nach New York zog, gründete er dort die Band The Washingtonians. Der erste Anlauf ging schief. Dann brachte die Band die Sängerin Ada Smith unter: Ellington und seine Washingtonians spielten in verschiedenen New Yorker Clubs und tourten bis 1927 als Tanzmusikband durch Neu-England. Als der berühmte King Oliver den bekannten Cotton Club verließ, wurde Ellington der Job als Hausband im damals renommiertesten Nachtclub New Yorks angeboten. Nach und nach wurden die „Washingtonians” zum Duke Ellington Orchestra. In den Harlemer Clubs, vor allem durch die regelmäßigen Radioübertragungen vom Cotton Club, erreichte Duke Ellington and his Jungle Band nationale Bekanntheit. In dem Club arbeiteten die begabtesten Liederschreiber der Branche: Dorothy Fields, Jimmy McHugh und Harold Arlen. Das Radio sendete live aus dem Club, die Presse berichtete über das Geschehen.
Während einer Konzertpause 1965
In dieser Zeit hatte Ellington die Möglichkeit, Musik in vielfältigen Stilvarianten für Tanztheater und weitere Spezialgebiete der Band zu komponieren. Er experimentierte vielfach in der Tonalität, mit schreienden Trompeten und Wah-Wah oder knurrenden Saxophonen. Der Jungle Style wurde sein damaliges Markenzeichen. Als Ellington den Cotton Club 1931 verließ, war er einer der bekanntesten Afro-Amerikaner. Regelmäßig produzierte er für Schallplattenfirmen und Filmstudios. Als versierter Geschäftsmann kooperierte Ellington mit dem Verleger Irving Mills, dieser bestand darauf, dass Duke nur eigene Kompositionen aufnahm. Er schickte das Orchester schließlich im Sommer 1933 auf seine erste Europatournee.
Anschließend unternahm er mit seiner Band zahlreiche weitere Tourneen durch die Vereinigten Staaten und Europa sowie eine Welttournee in den 1960er Jahren. Er wirkte sein ganzes Leben als musikalischer Experimentator und nahm nicht nur mit seinem Orchester, sondern auch mit eher zur künstlerischen Avantgarde des Modern Jazz zählenden Musikern wie John Coltrane und Charles Mingus Alben auf. Die Band erreichte in den 1940er Jahren einen kreativen Höhepunkt, als er gezielt für die unterschiedlichen Stimmen seines Orchesters arrangierte und komponierte. Diese Entwicklung wurde in erheblichen Maße von dem Pianisten, Arrangeur und Komponisten Billy Strayhorn beeinflusst, den Ellington Ende der 1930er Jahre kennenlernte und in sein Orchester aufnahm. Ellington und Strayhorn verband eine lebenslange enge Freundschaft. Das am häufigsten mit dem Ellington-Orchester in Verbindung gebrachte Stück Take The A-Train stammt auch nicht – wie häufig fälschlich angenommen – von Duke, sondern von Billy Strayhorn.
Selbst als Musiker ihn verließen und die Popularität des Swings zurückging, fand Ellington neue Formen, Anknüpfungen und Sidemen. In seinem Spätwerk komponierte er häufig in längeren Formen, wobei er sich an klassischer Musik orientierte, wie sein Black, Brown and Beige (1943), Such Sweet Thunder (1957), basierend auf William Shakespeare, sowie die Bigband-Fassung der Peer-Gynt-Suite (1960) zeigen. Die Verbindung der ursprünglich separaten Kompositionen Diminuendo in Blue und Crescendo in Blue aus dem Jahre 1937 zu Diminuendo and Crescendo in Blue durch ein sich über 27 Chorusse erstreckendes Tenorsaxophon-Solo von Paul Gonsalves während des Newport Jazz Festivals 1956 erbrachte durch Veröffentlichung des Live-Mitschnitts Ellington at Newport das ersehnte Comeback.
→ Hauptartikel: Ellington at Newport
An Ellingtons längeren, sinfonischen Arbeiten wird jedoch gelegentlich kritisiert, dass er bei ihnen das Wesentliche des Jazz zugunsten einer „künstlichen Klassik“ aus den Augen verloren hätte.
Präsident Nixon überreicht die Freiheitsmedaille des Präsidenten
Duke Ellington war bekannt für seine ausgeprägte Eitelkeit und seinen herrischen und manipulativen Umgang mit seinen Band- und Familienmitgliedern. So erlaubte er etwa seiner Schwester nicht, ohne Begleitung aus dem Haus zu gehen. Sein Sohn Mercer sagte über ihn: „Er regiert mit eiserner Hand in einem Glacé-Handschuh“.
1965 wurde Ellington für den Pulitzer-Preis nominiert, den er aber nicht erhielt. Sein Kommentar:
„Das Schicksal ist freundlich zu mir. Es will nicht, dass ich zu jung berühmt werde.“
Am 24. April 1969 erhielt er aus der Hand von US-Präsident Richard Nixon für sein Lebenswerk die Presidential Medal of Freedom. 1973 wurde er in die französische Ehrenlegion aufgenommen.
Duke Ellington starb am 24. Mai 1974 an einer Lungenentzündung und wurde auf dem Woodlawn-Friedhof im New Yorker Stadtteil Bronx beigesetzt.
Der Pianist
Duke Ellington im Hurricane-Club 1943
Gunther Schuller wies mehrfach darauf hin, dass in der Literatur über Ellington seinem Klavierspiel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Der Duke war gewiss kein Virtuose wie etwa Earl Hines und wird von vielen Autoren mehr als Ensemble-Pianist bewertet. Ellington hat aber sein Orchester vom Klavier aus gesteuert, und das nicht mit Dirigiergesten, sondern nachhaltig mit seinem Spiel selbst. Auch in den zahllosen Proben spielte das Klavier eine wichtige Rolle. Griff Ellington doch oft auf seinem Instrument Phrasen seiner Mitspieler auf, aus denen er manches Thema formulierte. Auch spontane Harmonisierungen entstanden durchaus auf diese Weise, denn das Arrangieren vollzog sich nicht am Schreibtisch. Satzstimmen hat er mehrmals vorgespielt, bis sie auswendig saßen. So war das Klavier der unmittelbare Vermittler zwischen Ellingtons innerem Ohr und seinem Orchester, mit der Folge, dass sich das Anfertigen einer Partitur bei vielen Stücken, zumindest aus dem Tanzmusik-Repertoire erübrigte.[3]
„Als Solist gebührt ihm ein besonderer Rang in der Jazzgeschichte“, schreibt Biograph Ulrich Kurth, „er verfügte über einen bemerkenswert abwechslungsreichen Anschlag. Kaum ein anderer Pianist war in der Lage, derartig unterschiedliche Timbres am Klavier zu kreieren, derart souverän Dynamik, Rhythmik sowie eine eigenwillige Harmonie einzusetzen, und das ohne Rekurs auf brillante Technik. Ein frühes Beispiel dafür ist Black Beauty von 1928, im Duett mit dem Bassisten Wellman Braud. (…) Mit wenigen Takten konnte er den emotionalen Gestus eines Stückes festsetzen“.[4]
Den Pianisten Duke Ellington stellt insbesondere seine Trio-Session mit Charles Mingus und Max Roach (1962) heraus, wie auf dem Album Money Jungle veröffentlicht wurde.
Werk
Duke Ellington war eine herausragende Größe des Jazz der 1920er bis zu den 1960er Jahren mit einem bis heute nicht hoch genug einzuschätzenden Einfluss. Man zählt ihn zu den größten amerikanischen Komponisten. Zu seinen zahlreichen Erfolgen zählen: Satin Doll, Rockin’ in Rhythm, Mood Indigo, Caravan oder Sophisticated Lady. In den 1920er und 1930er Jahren entstanden sie häufig in Zusammenarbeit mit Irving Mills, ab Ende der 1930er Jahre mit Billy Strayhorn.
Ellington und Django Reinhardt im November 1946. Foto: William P. Gottlieb.
Viele seine Werke schrieb Ellington für einzelne Musiker seines Orchesters. Dabei setzte er deren individuelle Talente gezielt für den Klang seiner Musik ein. Dazu zählten Johnny Hodges, Bubber Miley, Cootie Williams, Joe „Tricky Sam“ Nanton, Barney Bigard, Ben Webster, Harry Carney, Sonny Greer, Otto Hardwick und Wellman Braud. Zu den bekanntesten dieser Kompositionen zählt das 1940 aufgenommene Concerto for Cootie. Einige Musiker wie Jimmy Blanton und Ben Webster gaben dem Jazz selbst während der kurzen Zeit, die sie mit Ellington spielten, weitreichende Impulse, viele Musiker wie Johnny Hodges, Barney Bigard und Otto Hardwick gehörten Jahrzehnte zu seinem Ensemble und erlebten in dieser Zeit ihre künstlerischen Höhepunkte.
Ellington schrieb auch Filmmusiken, von Black and Tan Fantasy (1929), über Anatomy of a Murder (1959) mit James Stewart bis Paris Blues (1961) mit Paul Newman und Sidney Poitier als Jazzmusikern.
Gunther Schuller entwarf eine Systematik des Repertoires in der kreativen Zeit im Cotton Club.[5]
Tanzmusikstücke (zum Beispiel Old Man Blues, Cotton Club Stomp)
„Jungle Style“ und andere programmatischen Show-Nummern für die Revuen (zum Beispiel Jungle Jamboree, Jungle Blues und Japanes Dreams)
„Blue-“ oder „Mood“-Stücke mit besonders intensiven Stimmungen (zum Beispiel Mood Indigo, Misty Mornin’)
Arrangements von Tagesschlagern zunächst von anderen Autoren (zum Beispiel „Soliloquy“ von R. Bloom; „I Can’t Give You Anything but Love“ von Jimmy McHugh und Dorothy Fields)
Eigene Kompositionen, die sich von den funktionalen Zwängen des Show-Ereignisses lösten (zum Beispiel Echoes of the Jungle, Creole Rhapsody)
Weiter geht es in Teil 2
Leben
Duke Ellington stammte aus dem schwarzen Kleinbürgertum Washingtons. Er war der Sohn des Oberkellners James Edward Ellington, der einmalig als Butler im Weißen Haus arbeitete. Später betrieb er einen Party-Service und versuchte seine Kinder zu erziehen, als würden sie in einem wohlhabenden, gutbürgerlichen Haushalt aufwachsen. Ersten Klavierunterricht erhielt der kleine Ellington bereits als Siebenjähriger von seiner Mutter, Daisy Kennedy Ellington. Jedoch hatte er keinen Spaß am Klavierspiel, so dass Daisy schon bald den Unterricht erfolglos wieder einstellte. Erst im Alter von vierzehn Jahren erwachte sein Interesse an der Musik, nachdem er den Pianisten Harvey Brooks gehört hatte. Ellington hatte aber kaum formalen Musikunterricht, sondern nahm auf, was in seiner Umgebung verfügbar war, vor allem Ragtime. Neben einigen regionalen Musikern wurde James P. Johnson sein erstes Vorbild, dessen Carolina Shout gleichsam die Weichen stellte.[2]
Aufgrund seiner vornehmen Ausstrahlung und geschliffenen Manieren wurde er bereits in seiner Jugend von Schulkameraden zum „Duke“ (englisch für „Herzog“) ernannt. Er begann seine professionelle Karriere als Musiker mit 17 Jahren. In seinen ersten öffentlichen Auftritten spielt er zum Tanz. Ungefähr 1920 genoss er einen guten Ruf innerhalb der überschaubaren Musikszene Washingtons. Er war nicht nur als ein Begleiter am Klavier tätig, sondern auch als Bandleader, der mit Geschick dafür sorgte, dass sein Ensemble Arbeit fand. Als er mit 24 Jahren mit einer Gruppe Musiker aus Washington nach New York zog, gründete er dort die Band The Washingtonians. Der erste Anlauf ging schief. Dann brachte die Band die Sängerin Ada Smith unter: Ellington und seine Washingtonians spielten in verschiedenen New Yorker Clubs und tourten bis 1927 als Tanzmusikband durch Neu-England. Als der berühmte King Oliver den bekannten Cotton Club verließ, wurde Ellington der Job als Hausband im damals renommiertesten Nachtclub New Yorks angeboten. Nach und nach wurden die „Washingtonians” zum Duke Ellington Orchestra. In den Harlemer Clubs, vor allem durch die regelmäßigen Radioübertragungen vom Cotton Club, erreichte Duke Ellington and his Jungle Band nationale Bekanntheit. In dem Club arbeiteten die begabtesten Liederschreiber der Branche: Dorothy Fields, Jimmy McHugh und Harold Arlen. Das Radio sendete live aus dem Club, die Presse berichtete über das Geschehen.
Während einer Konzertpause 1965
In dieser Zeit hatte Ellington die Möglichkeit, Musik in vielfältigen Stilvarianten für Tanztheater und weitere Spezialgebiete der Band zu komponieren. Er experimentierte vielfach in der Tonalität, mit schreienden Trompeten und Wah-Wah oder knurrenden Saxophonen. Der Jungle Style wurde sein damaliges Markenzeichen. Als Ellington den Cotton Club 1931 verließ, war er einer der bekanntesten Afro-Amerikaner. Regelmäßig produzierte er für Schallplattenfirmen und Filmstudios. Als versierter Geschäftsmann kooperierte Ellington mit dem Verleger Irving Mills, dieser bestand darauf, dass Duke nur eigene Kompositionen aufnahm. Er schickte das Orchester schließlich im Sommer 1933 auf seine erste Europatournee.
Anschließend unternahm er mit seiner Band zahlreiche weitere Tourneen durch die Vereinigten Staaten und Europa sowie eine Welttournee in den 1960er Jahren. Er wirkte sein ganzes Leben als musikalischer Experimentator und nahm nicht nur mit seinem Orchester, sondern auch mit eher zur künstlerischen Avantgarde des Modern Jazz zählenden Musikern wie John Coltrane und Charles Mingus Alben auf. Die Band erreichte in den 1940er Jahren einen kreativen Höhepunkt, als er gezielt für die unterschiedlichen Stimmen seines Orchesters arrangierte und komponierte. Diese Entwicklung wurde in erheblichen Maße von dem Pianisten, Arrangeur und Komponisten Billy Strayhorn beeinflusst, den Ellington Ende der 1930er Jahre kennenlernte und in sein Orchester aufnahm. Ellington und Strayhorn verband eine lebenslange enge Freundschaft. Das am häufigsten mit dem Ellington-Orchester in Verbindung gebrachte Stück Take The A-Train stammt auch nicht – wie häufig fälschlich angenommen – von Duke, sondern von Billy Strayhorn.
Selbst als Musiker ihn verließen und die Popularität des Swings zurückging, fand Ellington neue Formen, Anknüpfungen und Sidemen. In seinem Spätwerk komponierte er häufig in längeren Formen, wobei er sich an klassischer Musik orientierte, wie sein Black, Brown and Beige (1943), Such Sweet Thunder (1957), basierend auf William Shakespeare, sowie die Bigband-Fassung der Peer-Gynt-Suite (1960) zeigen. Die Verbindung der ursprünglich separaten Kompositionen Diminuendo in Blue und Crescendo in Blue aus dem Jahre 1937 zu Diminuendo and Crescendo in Blue durch ein sich über 27 Chorusse erstreckendes Tenorsaxophon-Solo von Paul Gonsalves während des Newport Jazz Festivals 1956 erbrachte durch Veröffentlichung des Live-Mitschnitts Ellington at Newport das ersehnte Comeback.
→ Hauptartikel: Ellington at Newport
An Ellingtons längeren, sinfonischen Arbeiten wird jedoch gelegentlich kritisiert, dass er bei ihnen das Wesentliche des Jazz zugunsten einer „künstlichen Klassik“ aus den Augen verloren hätte.
Präsident Nixon überreicht die Freiheitsmedaille des Präsidenten
Duke Ellington war bekannt für seine ausgeprägte Eitelkeit und seinen herrischen und manipulativen Umgang mit seinen Band- und Familienmitgliedern. So erlaubte er etwa seiner Schwester nicht, ohne Begleitung aus dem Haus zu gehen. Sein Sohn Mercer sagte über ihn: „Er regiert mit eiserner Hand in einem Glacé-Handschuh“.
1965 wurde Ellington für den Pulitzer-Preis nominiert, den er aber nicht erhielt. Sein Kommentar:
„Das Schicksal ist freundlich zu mir. Es will nicht, dass ich zu jung berühmt werde.“
Am 24. April 1969 erhielt er aus der Hand von US-Präsident Richard Nixon für sein Lebenswerk die Presidential Medal of Freedom. 1973 wurde er in die französische Ehrenlegion aufgenommen.
Duke Ellington starb am 24. Mai 1974 an einer Lungenentzündung und wurde auf dem Woodlawn-Friedhof im New Yorker Stadtteil Bronx beigesetzt.
Der Pianist
Duke Ellington im Hurricane-Club 1943
Gunther Schuller wies mehrfach darauf hin, dass in der Literatur über Ellington seinem Klavierspiel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Der Duke war gewiss kein Virtuose wie etwa Earl Hines und wird von vielen Autoren mehr als Ensemble-Pianist bewertet. Ellington hat aber sein Orchester vom Klavier aus gesteuert, und das nicht mit Dirigiergesten, sondern nachhaltig mit seinem Spiel selbst. Auch in den zahllosen Proben spielte das Klavier eine wichtige Rolle. Griff Ellington doch oft auf seinem Instrument Phrasen seiner Mitspieler auf, aus denen er manches Thema formulierte. Auch spontane Harmonisierungen entstanden durchaus auf diese Weise, denn das Arrangieren vollzog sich nicht am Schreibtisch. Satzstimmen hat er mehrmals vorgespielt, bis sie auswendig saßen. So war das Klavier der unmittelbare Vermittler zwischen Ellingtons innerem Ohr und seinem Orchester, mit der Folge, dass sich das Anfertigen einer Partitur bei vielen Stücken, zumindest aus dem Tanzmusik-Repertoire erübrigte.[3]
„Als Solist gebührt ihm ein besonderer Rang in der Jazzgeschichte“, schreibt Biograph Ulrich Kurth, „er verfügte über einen bemerkenswert abwechslungsreichen Anschlag. Kaum ein anderer Pianist war in der Lage, derartig unterschiedliche Timbres am Klavier zu kreieren, derart souverän Dynamik, Rhythmik sowie eine eigenwillige Harmonie einzusetzen, und das ohne Rekurs auf brillante Technik. Ein frühes Beispiel dafür ist Black Beauty von 1928, im Duett mit dem Bassisten Wellman Braud. (…) Mit wenigen Takten konnte er den emotionalen Gestus eines Stückes festsetzen“.[4]
Den Pianisten Duke Ellington stellt insbesondere seine Trio-Session mit Charles Mingus und Max Roach (1962) heraus, wie auf dem Album Money Jungle veröffentlicht wurde.
Werk
Duke Ellington war eine herausragende Größe des Jazz der 1920er bis zu den 1960er Jahren mit einem bis heute nicht hoch genug einzuschätzenden Einfluss. Man zählt ihn zu den größten amerikanischen Komponisten. Zu seinen zahlreichen Erfolgen zählen: Satin Doll, Rockin’ in Rhythm, Mood Indigo, Caravan oder Sophisticated Lady. In den 1920er und 1930er Jahren entstanden sie häufig in Zusammenarbeit mit Irving Mills, ab Ende der 1930er Jahre mit Billy Strayhorn.
Ellington und Django Reinhardt im November 1946. Foto: William P. Gottlieb.
Viele seine Werke schrieb Ellington für einzelne Musiker seines Orchesters. Dabei setzte er deren individuelle Talente gezielt für den Klang seiner Musik ein. Dazu zählten Johnny Hodges, Bubber Miley, Cootie Williams, Joe „Tricky Sam“ Nanton, Barney Bigard, Ben Webster, Harry Carney, Sonny Greer, Otto Hardwick und Wellman Braud. Zu den bekanntesten dieser Kompositionen zählt das 1940 aufgenommene Concerto for Cootie. Einige Musiker wie Jimmy Blanton und Ben Webster gaben dem Jazz selbst während der kurzen Zeit, die sie mit Ellington spielten, weitreichende Impulse, viele Musiker wie Johnny Hodges, Barney Bigard und Otto Hardwick gehörten Jahrzehnte zu seinem Ensemble und erlebten in dieser Zeit ihre künstlerischen Höhepunkte.
Ellington schrieb auch Filmmusiken, von Black and Tan Fantasy (1929), über Anatomy of a Murder (1959) mit James Stewart bis Paris Blues (1961) mit Paul Newman und Sidney Poitier als Jazzmusikern.
Gunther Schuller entwarf eine Systematik des Repertoires in der kreativen Zeit im Cotton Club.[5]
Tanzmusikstücke (zum Beispiel Old Man Blues, Cotton Club Stomp)
„Jungle Style“ und andere programmatischen Show-Nummern für die Revuen (zum Beispiel Jungle Jamboree, Jungle Blues und Japanes Dreams)
„Blue-“ oder „Mood“-Stücke mit besonders intensiven Stimmungen (zum Beispiel Mood Indigo, Misty Mornin’)
Arrangements von Tagesschlagern zunächst von anderen Autoren (zum Beispiel „Soliloquy“ von R. Bloom; „I Can’t Give You Anything but Love“ von Jimmy McHugh und Dorothy Fields)
Eigene Kompositionen, die sich von den funktionalen Zwängen des Show-Ereignisses lösten (zum Beispiel Echoes of the Jungle, Creole Rhapsody)
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Teil 2
Im Jahre 1997 setzte ihm der Bildhauer Robert Graham ein Denkmal im New Yorker Central Park an der Kreuzung von Fifth Avenue und 110th Street. In seiner Geburtsstadt Washington existieren zu seinem Andenken die Duke Ellington School of the Arts, die begabte Schüler für eine Laufbahn im Bereich der schönen Künste unterweist, und die Duke Ellington Bridge in Washington D.C.
Duke Ellington war seit 1932 ein Mitglied im Bund der Freimaurer, seine Social Lodge No. 1 in Washington D.C. ist unter der Prince Hall Großloge konstituiert.[6][7]
Sein schriftlicher Nachlass befindet sich im Smithsonian Museum in Washington, D.C., seine Tapes vermachte er einer dänischen Radio-Station.
Duke Ellington Bridge
Kompositionen
Es sind mehr als 2000 Kompositionen Ellingtons nachweisbar.[8] Eine kleine Auswahl:
East St. Louis Toodle-Oo 1927
Black and Tan Fantasy 1927
Black Beauty 1928
Creole Love Call 1928
Jubilee Stomp 1928
The Mooche 1929
Dreamy Blues/Mood Indigo 1931
Rockin’ in Rhythm 1931
Creole Rhapsody 1931
Sophisticated Lady 1932
It Don’t Mean a Thing (If It Ain’t Got That Swing) 1932
Sophisticated Lady 1933
(In My) Solitude 1934
Daybreak Express 1934
Delta Serenade 1935
In a Sentimental Mood 1935
Reminiscing in Tempo 1935
Clarinet Lament 1936
Caravan 1937
Azure 1937
Diga Diga Doo 1937
Blue Reverie 1937
Pyramid 1938
Prelude to a Kiss 1938
Battle of Swing 1939
Blue Light 1939
Subtle Lament 1939
In a Mellow Tone 1940
Ko-Ko 1940
Sergeant Was Shy 1939
Concerto for Cootie (später Do Nothing till You Hear from Me) 1940
Cotton Tail 1940
All Too Soon 1940
Warm Valley 1940
Across the Track Blues 1940
Take the “A” Train 1941 (Komposition von Billy Strayhorn)
I Got It Bad (and That Ain’t Good) 1941
Just Squeeze Me (But Don’t Tease Me) 1941
C Jam Blues 1942
Don’t Get Around Much Anymore 1942 (T: Bob Russell)
Moon Mist 1942
Diminuendo 1943
Crescendo in Blue 1943
Do Nothin’ Til You Hear from Me 1943 (T: Bob Russell)
I’m Beginning to See the Light 1944
Perfume Suite 1944
Harlem 1950
Lonesome Valley 1956
A Drum Is a Women 1956
Monologue 1957
Portrait of Ella Fitzgerald 1957
Satin Doll 1958
Midnight Indigo 1959
Such Sweet Thunder 1959
Sunswept Sunday 1959
Siehe auch: Liste der Top-30-Schellackplatten des Duke Ellington Orchestra
Größere Werke und Konzertstücke
Black, Brown and Beige 1945
Newport Jazz Festival Suite 1956
A Drum Is a Woman 1956
Royal Ancestry (Portrait of Ella Fitzgerald) 1957
Shakespearean Suite 1957
Toot Suite 1958
Jump for Joy 1959
Anatomy of a Murder 1959
The Ellington Suites (inkl. Queens Suite) 1959
Nutcracker Suite 1960
Paris Blues 1961
Far East Suite 1964
The Second Sacred Concert 1967
… And His Mother Called Him Bill 1967
Francis A. Sinatra & Edward K. Ellington (1968, mit Frank Sinatra)
New Orleans Suite 1971
Entwicklung der Ellington-Band
Zur Bandgeschichte siehe Duke Ellington Orchestra.
Ellington in L’Aventure du jazz von Louis Panassié – 1971
Diskographische Hinweise
Duke Ellington at Fargo, 1940 Live (1940, ed. 1978)
Ellington at Newport (1956)
The Private Collection Volume 1 – Studio Sessions, Chicago 1956 (1956)
Such Sweet Thunder (1957)
The Cosmic Scene: Duke Ellington’s Spacemen (1958)
Blues in Orbit (1959)
Side by Side (1959) mit Johnny Hodges
Money Jungle (1962) mit Charles Mingus und Max Roach
The Great Paris Concert (1963)
Far East Suite (1966)
… And His Mother Called Him Bill (1967)
Sammlungen
The Complete 1932–1940 Brunswick, Columbia and Master Recordings of Duke Ellingtion and his Famouse Orchestra – (Mosaic – 2010) – 11 CDs mit Cootie Williams, Arthur Whetsel, Freddie Jenkins, Tricky Sam Nanton, Juan Tizol, Barney Bigard, Johnny Hodges, Harry Carney, Fred Guy, Wellman Braud, Sonny Greer, Ivie Anderson, Bing Crosby, Lawrence Brown, Otto Hardwick, Benny Carter arr, Ray Mitchell voc, Adelaide Hall, Mills Brothers, Ethel Waters, Joe Garland, Rex Stewart, Billy Taylor, Ben Webster, Hayes Alvis, Pete Clark as, Wallace Jones, Herb Flemming, Ray Nance, Scat Powell voc, Billy Strayhorn, Jean Eldridge voc, Jimmy Blanton
The Complete 1936–1940 Variety, Vocalion and Okeh Small Group Sessions – (Mosaic – 2006) – 7 CDs mit Rex Stewart, Johnny Hodges, Harry Carney, Wellman Braud, Billy Taylor, Lawrence Brown, Ceele Burke g, Sonny Greer, Cootie Williams, Juan Tizol, Barney Bigard, Tricky Sam Nanton, Hayes Alvis, Sandy Williams, Tommy Fulford p, Bernard Addison, Chick Webb, Ivie Anderson, Wayman Carver arr, Fred Guy, Otto Hardwick, Buddy Clark, Charlie Barnet maracas, Sue Mitchell voc, Brick Fleagle g, Jack Maisel dm, Jerry Kruger voc, Mary McHugh voc, Leon LaFell voc, Scat Powell voc, Wallace Jones, Jean Eldridge voc, Billy Strayhorn, Louis Bacon, The Quintones voc, Jimmy Blanton
The Complete Capitol Recordings of Duke Ellington (1953–55) – (Mosaic – 1995) – 8 LPs oder 5 CDs mit Clark Terry, Cat Anderson, Willie Cook, Ray Nance, Quentin Jackson, Britt Woodman Juan Tizol, Russell Procope, Rick Henderson as, Paul Gonsalves, Jimmy Hamilton, Harry Carney, Wendell Marshall, Butch Ballard, Jimmy Grissom, Butch Pollard dm, Dave Black, Ralph Collier perc, George Jean tb, Alfred Cobbs tb, Billy Strayhorn, John Sanders tb, Oscar Pettiford, Jimmy Woode
Quelle - literatur & Einzelnachweise
Duke Ellington war seit 1932 ein Mitglied im Bund der Freimaurer, seine Social Lodge No. 1 in Washington D.C. ist unter der Prince Hall Großloge konstituiert.[6][7]
Sein schriftlicher Nachlass befindet sich im Smithsonian Museum in Washington, D.C., seine Tapes vermachte er einer dänischen Radio-Station.
Duke Ellington Bridge
Kompositionen
Es sind mehr als 2000 Kompositionen Ellingtons nachweisbar.[8] Eine kleine Auswahl:
East St. Louis Toodle-Oo 1927
Black and Tan Fantasy 1927
Black Beauty 1928
Creole Love Call 1928
Jubilee Stomp 1928
The Mooche 1929
Dreamy Blues/Mood Indigo 1931
Rockin’ in Rhythm 1931
Creole Rhapsody 1931
Sophisticated Lady 1932
It Don’t Mean a Thing (If It Ain’t Got That Swing) 1932
Sophisticated Lady 1933
(In My) Solitude 1934
Daybreak Express 1934
Delta Serenade 1935
In a Sentimental Mood 1935
Reminiscing in Tempo 1935
Clarinet Lament 1936
Caravan 1937
Azure 1937
Diga Diga Doo 1937
Blue Reverie 1937
Pyramid 1938
Prelude to a Kiss 1938
Battle of Swing 1939
Blue Light 1939
Subtle Lament 1939
In a Mellow Tone 1940
Ko-Ko 1940
Sergeant Was Shy 1939
Concerto for Cootie (später Do Nothing till You Hear from Me) 1940
Cotton Tail 1940
All Too Soon 1940
Warm Valley 1940
Across the Track Blues 1940
Take the “A” Train 1941 (Komposition von Billy Strayhorn)
I Got It Bad (and That Ain’t Good) 1941
Just Squeeze Me (But Don’t Tease Me) 1941
C Jam Blues 1942
Don’t Get Around Much Anymore 1942 (T: Bob Russell)
Moon Mist 1942
Diminuendo 1943
Crescendo in Blue 1943
Do Nothin’ Til You Hear from Me 1943 (T: Bob Russell)
I’m Beginning to See the Light 1944
Perfume Suite 1944
Harlem 1950
Lonesome Valley 1956
A Drum Is a Women 1956
Monologue 1957
Portrait of Ella Fitzgerald 1957
Satin Doll 1958
Midnight Indigo 1959
Such Sweet Thunder 1959
Sunswept Sunday 1959
Siehe auch: Liste der Top-30-Schellackplatten des Duke Ellington Orchestra
Größere Werke und Konzertstücke
Black, Brown and Beige 1945
Newport Jazz Festival Suite 1956
A Drum Is a Woman 1956
Royal Ancestry (Portrait of Ella Fitzgerald) 1957
Shakespearean Suite 1957
Toot Suite 1958
Jump for Joy 1959
Anatomy of a Murder 1959
The Ellington Suites (inkl. Queens Suite) 1959
Nutcracker Suite 1960
Paris Blues 1961
Far East Suite 1964
The Second Sacred Concert 1967
… And His Mother Called Him Bill 1967
Francis A. Sinatra & Edward K. Ellington (1968, mit Frank Sinatra)
New Orleans Suite 1971
Entwicklung der Ellington-Band
Zur Bandgeschichte siehe Duke Ellington Orchestra.
Ellington in L’Aventure du jazz von Louis Panassié – 1971
Diskographische Hinweise
Duke Ellington at Fargo, 1940 Live (1940, ed. 1978)
Ellington at Newport (1956)
The Private Collection Volume 1 – Studio Sessions, Chicago 1956 (1956)
Such Sweet Thunder (1957)
The Cosmic Scene: Duke Ellington’s Spacemen (1958)
Blues in Orbit (1959)
Side by Side (1959) mit Johnny Hodges
Money Jungle (1962) mit Charles Mingus und Max Roach
The Great Paris Concert (1963)
Far East Suite (1966)
… And His Mother Called Him Bill (1967)
Sammlungen
The Complete 1932–1940 Brunswick, Columbia and Master Recordings of Duke Ellingtion and his Famouse Orchestra – (Mosaic – 2010) – 11 CDs mit Cootie Williams, Arthur Whetsel, Freddie Jenkins, Tricky Sam Nanton, Juan Tizol, Barney Bigard, Johnny Hodges, Harry Carney, Fred Guy, Wellman Braud, Sonny Greer, Ivie Anderson, Bing Crosby, Lawrence Brown, Otto Hardwick, Benny Carter arr, Ray Mitchell voc, Adelaide Hall, Mills Brothers, Ethel Waters, Joe Garland, Rex Stewart, Billy Taylor, Ben Webster, Hayes Alvis, Pete Clark as, Wallace Jones, Herb Flemming, Ray Nance, Scat Powell voc, Billy Strayhorn, Jean Eldridge voc, Jimmy Blanton
The Complete 1936–1940 Variety, Vocalion and Okeh Small Group Sessions – (Mosaic – 2006) – 7 CDs mit Rex Stewart, Johnny Hodges, Harry Carney, Wellman Braud, Billy Taylor, Lawrence Brown, Ceele Burke g, Sonny Greer, Cootie Williams, Juan Tizol, Barney Bigard, Tricky Sam Nanton, Hayes Alvis, Sandy Williams, Tommy Fulford p, Bernard Addison, Chick Webb, Ivie Anderson, Wayman Carver arr, Fred Guy, Otto Hardwick, Buddy Clark, Charlie Barnet maracas, Sue Mitchell voc, Brick Fleagle g, Jack Maisel dm, Jerry Kruger voc, Mary McHugh voc, Leon LaFell voc, Scat Powell voc, Wallace Jones, Jean Eldridge voc, Billy Strayhorn, Louis Bacon, The Quintones voc, Jimmy Blanton
The Complete Capitol Recordings of Duke Ellington (1953–55) – (Mosaic – 1995) – 8 LPs oder 5 CDs mit Clark Terry, Cat Anderson, Willie Cook, Ray Nance, Quentin Jackson, Britt Woodman Juan Tizol, Russell Procope, Rick Henderson as, Paul Gonsalves, Jimmy Hamilton, Harry Carney, Wendell Marshall, Butch Ballard, Jimmy Grissom, Butch Pollard dm, Dave Black, Ralph Collier perc, George Jean tb, Alfred Cobbs tb, Billy Strayhorn, John Sanders tb, Oscar Pettiford, Jimmy Woode
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