Karl Habicht
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Karl Habicht
Karl Habicht (* 15. April 1868 in Berlin; † 17. Mai 1937 ebenda) war ein deutscher evangelischer Pfarrer und einer der bekanntesten deutschen Freimaurer seiner Zeit. Während der Weimarer Republik wandte er sich gegen Bestrebungen in der deutschen Freimaurerei, sich mit dem aufkommenden Nationalsozialismus zu arrangieren.
Leben und Wirken
Pfarrhaus der Petrigemeinde in Berlin-Mitte
Nach dem Schulbesuch studierte Habicht Theologie. Nach seiner Promotion war er Pfarrer in der St. Petrigemeinde in Berlin-Mitte.
Theologe
1920 nahm Karl Habicht eine Stelle als Pfarrer in der St. Petri Gemeinde in Berlin-Mitte an. Bereits 1921 war er daneben im Allgemeinem Evangelischen Missionsverein aktiv, dessen Präsident er 1932 wurde.[1] Im September 1933 mit Beginn des Kirchenkampfes, bei dem es zum Konflikt zwischen evangelischen Christen der Bekennenden Kirche und den nationalen Deutschen Christen kam, schloss er sich dem Pfarrernotbund um Pfarrer Martin Niemöller an. Aufgrund seines Eintretens für die Bekennende Kirche wurde Habicht durch die Deutsche Christen zur Pensionierung gedrängt und zum 1. Oktober 1934 emeritiert.[2]
Grabmal Karl Habichts auf dem St. Petri-Luisenstadt-Kirchhof
Freimaurer
Habicht war von 1912 bis 1933 Meister vom Stuhl der Freimaurerloge „Friedrich der Große“. Ab 1920 bis 1933 war er Nationalgroßmeister der Großen National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“ (GNML „3WK“). Habicht war einer der wenigen Freimaurer die sich trotz seiner Zugehörigkeit zur eher preußisch-konservativen GNML „3WK“ dem aufkommenden Nationalsozialismus entgegenstellte. Er war Mitunterzeichner der gemeinsamen Erklärung der drei altpreußischen Großlogen vom 16. Februar 1924. Darin wurde festgestellt, dass nur Christen in einer Freimaurerloge aufgenommen werden können und die Logen keine Beziehungen zu Logen der Siegermächte des Ersten Weltkrieges unterhalten wurden. Eine Streichung des Wortes Freimaurer aus dem Namen der Großloge lehnte er ab.[3] Habicht erkannte, dass er der überwiegend christlich-nationalen Haltung der Freimaurer nicht mehr entgegentreten konnte. Am 10. März 1933 trat er als Nationalgroßmeister zurück. Zur Begründung gab er an, nicht mehr das Vertrauen der Mitgliedslogen zu geniesen. Dies war sein Bruch mit der Freimaurerei.[4] Die Änderung des Namens der GNML „3WK“ in Nationaler Christlicher Orden Friedrich der Große besorgte sein Amtsnachfolger Otto Bordes, ohne dass dies ein Verbot der Freimaurerlogen letztlich verhindern konnte.
Habicht gehörte zu den engen Vertrauten Gustav Stresemanns, der nach den späteren Darstellung seines Privatsekretärs Henry Bernhard von Habicht „beeindruckt“ war.[5]
Habicht verstarb im Alter von 69 Jahren am 17. Mai 1937 in Berlin. Er liegt auf dem 1838 angelegten Friedhof der St.-Petri-Gemeinde begraben.[6]
Quelle - literatur & einzelnachweise
Leben und Wirken
Pfarrhaus der Petrigemeinde in Berlin-Mitte
Nach dem Schulbesuch studierte Habicht Theologie. Nach seiner Promotion war er Pfarrer in der St. Petrigemeinde in Berlin-Mitte.
Theologe
1920 nahm Karl Habicht eine Stelle als Pfarrer in der St. Petri Gemeinde in Berlin-Mitte an. Bereits 1921 war er daneben im Allgemeinem Evangelischen Missionsverein aktiv, dessen Präsident er 1932 wurde.[1] Im September 1933 mit Beginn des Kirchenkampfes, bei dem es zum Konflikt zwischen evangelischen Christen der Bekennenden Kirche und den nationalen Deutschen Christen kam, schloss er sich dem Pfarrernotbund um Pfarrer Martin Niemöller an. Aufgrund seines Eintretens für die Bekennende Kirche wurde Habicht durch die Deutsche Christen zur Pensionierung gedrängt und zum 1. Oktober 1934 emeritiert.[2]
Grabmal Karl Habichts auf dem St. Petri-Luisenstadt-Kirchhof
Freimaurer
Habicht war von 1912 bis 1933 Meister vom Stuhl der Freimaurerloge „Friedrich der Große“. Ab 1920 bis 1933 war er Nationalgroßmeister der Großen National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“ (GNML „3WK“). Habicht war einer der wenigen Freimaurer die sich trotz seiner Zugehörigkeit zur eher preußisch-konservativen GNML „3WK“ dem aufkommenden Nationalsozialismus entgegenstellte. Er war Mitunterzeichner der gemeinsamen Erklärung der drei altpreußischen Großlogen vom 16. Februar 1924. Darin wurde festgestellt, dass nur Christen in einer Freimaurerloge aufgenommen werden können und die Logen keine Beziehungen zu Logen der Siegermächte des Ersten Weltkrieges unterhalten wurden. Eine Streichung des Wortes Freimaurer aus dem Namen der Großloge lehnte er ab.[3] Habicht erkannte, dass er der überwiegend christlich-nationalen Haltung der Freimaurer nicht mehr entgegentreten konnte. Am 10. März 1933 trat er als Nationalgroßmeister zurück. Zur Begründung gab er an, nicht mehr das Vertrauen der Mitgliedslogen zu geniesen. Dies war sein Bruch mit der Freimaurerei.[4] Die Änderung des Namens der GNML „3WK“ in Nationaler Christlicher Orden Friedrich der Große besorgte sein Amtsnachfolger Otto Bordes, ohne dass dies ein Verbot der Freimaurerlogen letztlich verhindern konnte.
Habicht gehörte zu den engen Vertrauten Gustav Stresemanns, der nach den späteren Darstellung seines Privatsekretärs Henry Bernhard von Habicht „beeindruckt“ war.[5]
Habicht verstarb im Alter von 69 Jahren am 17. Mai 1937 in Berlin. Er liegt auf dem 1838 angelegten Friedhof der St.-Petri-Gemeinde begraben.[6]
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