Ernst Deecke
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Ernst Deecke
Ludwig Heinrich Ernst Deecke (* 1. Oktober 1805 in Lübeck; † 24. April 1862 ebenda) war ein deutscher Lehrer und Polyhistor des 19. Jahrhunderts.
Deecke (ganz links) als Mitglied der Casino-Fraktion, Lithographie „Club de Casino“ von Friedrich Pecht, 1849
Leben
Ernst Deecke wuchs in bescheidenen aber nicht ärmlichen Verhältnissen auf. Der Vater August Deecke war 1804 aus Celle nach Lübeck gekommen und hatte mit Erfolg ein Café mit Konditorei betrieben. Er besuchte das Katharineum zu Lübeck bis Ostern 1824.[1] Nach dem Studium der Theologie in Halle (Saale) und Göttingen und der Promotion zum Dr. phil. wurde Ernst Deecke 1829 in Lübeck Collaborator (Studienrat) an der Bürgerschule, dem Realzweig des Katharineums. Zugleich übernahm er 1837 die Leitung des angeschlossenen Knabenpensionats (Internat). Als er 1847 zum 3. Professor des Katharineums aufstieg, war damit wie seit dem 17. Jahrhundert üblich, die Übernahme der Leitung der Stadtbibliothek verbunden.
1848 wurde er Abgesandter der Freien und Hansestadt Lübeck in der Frankfurter Nationalversammlung in der Paulskirche. Er war Mitglied der Casino-Fraktion.
Deecke war Mitbegründer der „Neue Lübeckische Blätter“ und gehörte dem Kreis „Jung-Lübeck“ an. Er war Meister vom Stuhl der Freimaurerloge „Zum Füllhorn“ zu Lübeck und Angehöriger der „Großen Landesloge“ der Freimaurer von Deutschland.
Ernst Deecke war in erster Ehe verheiratet mit Wilhelmine, geborene Müller (1805-1838) aus Braunschweig. Sie hatten vier Kinder, der älteste Sohn war der Sprachwissenschaftler Wilhelm Deecke. Seine zweite Ehefrau war Johanna genannt Jenny, geborene Boldemann (1805-1848) aus Grabow in Mecklenburg. Ihr gemeinsames Kind war Hermann Deecke, später Senator zu Lübeck.
Auszeichnungen und Ehrenämter
Am 22. Mai 1860 verlieh ihm der dänische König Friedrich VII. das Ritterkreuz des Dannebrog-Ordens.
Ernst Deecke war Inhaber zahlreicher (Ehren-)Ämter: 1843-1862 in der Vorsteherschaft der Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit, 1836-1844 Vorstandsmitglied der Naturaliensammlung (heute Museum für Natur und Umwelt), seit 1837 Mitglied des „Verein für Lübeckische Geschichte“ (heute „Verein für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde“), ab 1838 Mitglied des „Verein für Lübeckische Statistik“, ab 1848 Mitglied des Ausschusses für die Sammlung Lübeckischer Kunstschätze, Ehrenmitglied der „Königliche Gesellschaft für Altertumskunde“ in Kopenhagen, Ehrenmitglied der geschichtlichen Vereine von Hamburg, Mecklenburg, Braunschweig und Schleswig-Holstein.
Werke (Auswahl)
Einige Nachrichten von den im 15ten Jh. zu Lübeck gedruckten niedersächsischen Bücher, G. S. Schmidt, Lübeck 1834
Beiträge zur Lübeckischen Geschichtskunde, gesammelt von Prof. Dr. Ernst Deecke, von Rodhen' sche Buchhandlung, Lübeck 1835
Grundlinien zur Geschichte Lübecks von 1143-1226 - eine Jubelschrift im Namen des Catharineums zu Lübeck, von Rodhen' sche Buchhandlung, Lübeck 1839
Von der ältesten Lübeckischen Rathslinie - eine Jubelschrift im Namen des Catharineums zu Lübeck, von Rodhen' sche Buchhandlung, Lübeck 1842
Das Catharineum zu Lübeck vor 1800 eine Jubelschrift im Zusammenband mit dem Sonderdruck Zur Geschichte unseres Schulhauses, von Rodhen' sche Buchhandlung, Lübeck 1843
Geschichte der Stadt Lübeck, 1. Auflage, von Rodhen' sche Buchhandlung, Lübeck 1844
Denkmäler bildender Kunst in Lübeck, gezeichnet und herausgegeben von Carl Julius Milde und begleitet mit erläuterndem historischen Text von Ernst Deecke, Hefte I und II, Lübeck, Selbstverlag 1843 und 1847
Lübische Geschichten und Sagen, Boldemann, Lübeck 1852
Der alte lübische Schützenhof. Zur Feier seiner Stiftung vor 300 Jahren, H. G. Rathgens, Lübeck 1855
Die Hochverräter im Jahre 1384, Verlag von Friedr. Aschenfeldt, Lübeck 1858
Quelle - literatur & Einzelnachweise
Deecke (ganz links) als Mitglied der Casino-Fraktion, Lithographie „Club de Casino“ von Friedrich Pecht, 1849
Leben
Ernst Deecke wuchs in bescheidenen aber nicht ärmlichen Verhältnissen auf. Der Vater August Deecke war 1804 aus Celle nach Lübeck gekommen und hatte mit Erfolg ein Café mit Konditorei betrieben. Er besuchte das Katharineum zu Lübeck bis Ostern 1824.[1] Nach dem Studium der Theologie in Halle (Saale) und Göttingen und der Promotion zum Dr. phil. wurde Ernst Deecke 1829 in Lübeck Collaborator (Studienrat) an der Bürgerschule, dem Realzweig des Katharineums. Zugleich übernahm er 1837 die Leitung des angeschlossenen Knabenpensionats (Internat). Als er 1847 zum 3. Professor des Katharineums aufstieg, war damit wie seit dem 17. Jahrhundert üblich, die Übernahme der Leitung der Stadtbibliothek verbunden.
1848 wurde er Abgesandter der Freien und Hansestadt Lübeck in der Frankfurter Nationalversammlung in der Paulskirche. Er war Mitglied der Casino-Fraktion.
Deecke war Mitbegründer der „Neue Lübeckische Blätter“ und gehörte dem Kreis „Jung-Lübeck“ an. Er war Meister vom Stuhl der Freimaurerloge „Zum Füllhorn“ zu Lübeck und Angehöriger der „Großen Landesloge“ der Freimaurer von Deutschland.
Ernst Deecke war in erster Ehe verheiratet mit Wilhelmine, geborene Müller (1805-1838) aus Braunschweig. Sie hatten vier Kinder, der älteste Sohn war der Sprachwissenschaftler Wilhelm Deecke. Seine zweite Ehefrau war Johanna genannt Jenny, geborene Boldemann (1805-1848) aus Grabow in Mecklenburg. Ihr gemeinsames Kind war Hermann Deecke, später Senator zu Lübeck.
Auszeichnungen und Ehrenämter
Am 22. Mai 1860 verlieh ihm der dänische König Friedrich VII. das Ritterkreuz des Dannebrog-Ordens.
Ernst Deecke war Inhaber zahlreicher (Ehren-)Ämter: 1843-1862 in der Vorsteherschaft der Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit, 1836-1844 Vorstandsmitglied der Naturaliensammlung (heute Museum für Natur und Umwelt), seit 1837 Mitglied des „Verein für Lübeckische Geschichte“ (heute „Verein für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde“), ab 1838 Mitglied des „Verein für Lübeckische Statistik“, ab 1848 Mitglied des Ausschusses für die Sammlung Lübeckischer Kunstschätze, Ehrenmitglied der „Königliche Gesellschaft für Altertumskunde“ in Kopenhagen, Ehrenmitglied der geschichtlichen Vereine von Hamburg, Mecklenburg, Braunschweig und Schleswig-Holstein.
Werke (Auswahl)
Einige Nachrichten von den im 15ten Jh. zu Lübeck gedruckten niedersächsischen Bücher, G. S. Schmidt, Lübeck 1834
Beiträge zur Lübeckischen Geschichtskunde, gesammelt von Prof. Dr. Ernst Deecke, von Rodhen' sche Buchhandlung, Lübeck 1835
Grundlinien zur Geschichte Lübecks von 1143-1226 - eine Jubelschrift im Namen des Catharineums zu Lübeck, von Rodhen' sche Buchhandlung, Lübeck 1839
Von der ältesten Lübeckischen Rathslinie - eine Jubelschrift im Namen des Catharineums zu Lübeck, von Rodhen' sche Buchhandlung, Lübeck 1842
Das Catharineum zu Lübeck vor 1800 eine Jubelschrift im Zusammenband mit dem Sonderdruck Zur Geschichte unseres Schulhauses, von Rodhen' sche Buchhandlung, Lübeck 1843
Geschichte der Stadt Lübeck, 1. Auflage, von Rodhen' sche Buchhandlung, Lübeck 1844
Denkmäler bildender Kunst in Lübeck, gezeichnet und herausgegeben von Carl Julius Milde und begleitet mit erläuterndem historischen Text von Ernst Deecke, Hefte I und II, Lübeck, Selbstverlag 1843 und 1847
Lübische Geschichten und Sagen, Boldemann, Lübeck 1852
Der alte lübische Schützenhof. Zur Feier seiner Stiftung vor 300 Jahren, H. G. Rathgens, Lübeck 1855
Die Hochverräter im Jahre 1384, Verlag von Friedr. Aschenfeldt, Lübeck 1858
Quelle - literatur & Einzelnachweise
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