Die Parthische Kunst
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Die Parthische Kunst
Als parthische Kunst wird die Kunst im Partherreich und in den von den Parthern kulturell beeinflussten angrenzenden Gebieten bezeichnet. Das Partherreich bestand von etwa 250 v. Chr. bis 220 n. Chr im Gebiet des heutigen Iran und Irak. Kunst in parthischer Tradition wurde auch nach dieser Zeit und außerhalb dieses Gebietes produziert.
Das Opfer des Konon, Stifter der Malereien dieses Tempels
Die Kunst im Partherreich orientierte sich zunächst am hellenistischen Kunstschaffen. Ab der Zeitenwende vollzog sich eine Abkehr von dieser Tradition. Eine starke Frontalität der Figuren in Malerei und Plastik waren von da an die Hauptstilmerkmale. Selbst in erzählenden Darstellungen schauen die Handelnden nicht auf das Objekt ihrer Handlung, sondern wenden sich dem Betrachter zu. Dies sind Merkmale, die die Kunst des europäischen Mittelalters und von Byzanz vorwegnehmen.
Parthische Orte und Schichten werden bei Ausgrabungen sehr oft übergangen. Die Forschungslage und der Kenntnisstand zur parthischen Kunst sind daher noch sehr lückenhaft.
Allgemeines
Das was heute als parthische Kunst bezeichnet wird, war schon seit dem Ende des 19. Jahrhunderts bekannt. Aus Palmyra gelangten seit dieser Zeit zahlreiche Skulpturen nach Europa. Sie stellen meist Männer in reich dekorierten Gewändern und Frauen mit zahlreichem Schmuck dar. Die Ruinen der Stadt wurden oftmals romantisch mit der aus literarischen Quellen bekannten Königin Zenobia in Verbindung gebracht. Für die hier gefundene Kunst wurde jedoch kein eigener Begriff geschaffen, sondern man hielt sie für eine lokale Variante römischer Kunst.[1] Die Ausgrabungen in Dura Europos seit dem Anfang und insbesondere seit den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts erbrachten zahlreiche neue Funde. Der klassische Archäologe und Leiter der Grabungen, Michael Rostovtzeff, erkannte, dass das Kunstschaffen der ersten nachchristlichen Jahrhunderte in Palmyra, Dura Europos, aber auch im Iran bis hin zum buddhistischen Indien denselben Prinzipien folgte. Er nannte dieses Kunstschaffen parthische Kunst.[2] Die weite Verbreitung dieser Kunst, auch außerhalb der Grenzen des parthischen Reiches, warf jedoch die Frage auf, ob diese Kunst wirklich noch als parthisch zu bezeichnen ist, was in der Forschung meist bejaht wird, da sie wahrscheinlich auf das Kunstschaffen der parthischen Hauptstadt Ktesiphon zurückzuführen ist.[3] Trotzdem ist die Benennung des Kunstschaffens des Partherreiches und der davon beeinflussten Gebiete in der Forschung uneinheitlich und vorsichtig. Autoren vermeiden oft die Bezeichnung parthische Kunst und ziehen es stattdessen vor, das Kunstschaffen nach dem kulturellen oder politischen Raum zu benennen. Daniel Schlumberger, der den Begriff parthische Kunst eindeutig bejahte, nannte eines seiner wichtigsten Werke zum Thema Der Hellenisierte Orient (im Original: L'Orient Hellénisé; in Deutschland in der Reihe Kunst der Welt erschienen). Das Buch behandelt jedoch nicht nur parthische Kunst, sondern auch griechische Kunst im Orient im Allgemeinen. Hans Erik Mathiesen betitelte sein Werk zur parthischen Plastik: Plastik im Partherreich (im Original: Sculpture in the Parthian Empire) und schloss in seiner Untersuchungen Städte wie Palmyra aus. Ebenso nannte Trudy S. Kawami ihr Werk zur Plastik im Iran: Monumentale Kunst der parthischen Periode im Iran (im Original: Monumental Art of the Parthian Period in Iran), wogegen Malcom College sein Buch zur parthischen Kunst eindeutig als parthische Kunst (im Original: Parthian Art) betitelte.
Das Partherreich erstreckte sich über ein großes Gebiet, das vor allem mit dem Territorium des heutigen Iran und Irak deckungsgleich war und viele verschiedene Völkerschaften beheimatete. Es bestand über 400 Jahre. Von diesen Voraussetzungen ausgehend ist es klar, dass man mit starken regionalen Unterschieden in der Kunst dieses Reiches zu rechnen hat und dass es eine erhebliche Entwicklung über die Jahrhunderte hinweg gab. Obwohl es zahlreiche Beispiele parthischer Kunst gibt, sei vorausgeschickt, dass aus einigen Perioden viele bedeutende Werke, auch solche des königlichen Hofes, erhalten sind, während diese für andere Jahrhunderte fehlen.
Münze des Gondophares, ca. 50 n. Chr. aus Indien in parthischen Stil
Parthische Kunst ist auch in Syrien, in zahlreichen Städten, wie Palmyra,[4] Edessa und Dura Europos bezeugt. Nicht alle von ihnen gehörten zum Machtbereich der Parther. Im Norden scheint diese Kunst in Armenien geblüht zu haben, obwohl wenig erhalten ist. Im Süden gehörte Bahrain eindeutig zum parthischen Kunstbereich, während im Osten der Übergang zur Gandharakunst fließend ist und daher schwer eine klare Trennlinie gezogen werden kann. In der älteren Forschung, die die griechische Kunst der griechischen Klassik als Ideal ansah, wurde die parthische Kunst oftmals als dekadente oder barbarische Kunst abgetan. Die neuere Forschung sieht dies jedoch differenzierter. Die parthische Kunst hat viel Neues und Originelles geschaffen und war vor allem für die byzantinische Kunst und die Kunst des Mittelalters richtungsweisend.
Die starke Frontalität der parthischen Kunst ist im Flachbild für Vorderasien neu und scheint von dem Erlebnis griechischer Kunst, das der Orient seit dem dritten vorchristlichen Jahrhundert durchmachte, geprägt zu sein. Die parthische Kunst kann deshalb als eine orientalische Schöpfung nach dem Erlebnis der hellenistischen Kunst bezeichnet werden.
Stilepochen
Münze von Vonones I., in Ekbatana geprägt
Die Kunst im Partherreich kann grob in zwei Stilepochen unterteilt werden: Eine griechische Stilphase und eine eigentlich parthische. Diese Stilphasen folgten nicht unbedingt chronologisch aufeinander, sondern es kann mit starken chronologischen Überschneidungen gerechnet werden. Eine griechisch geprägte Stadt wie Seleukia am Tigris produzierte noch länger Kunst in griechischer Tradition als die Königsstädte im Osten des Reiches wie Ekbatana. Ein Beispiel sind die Münzen von Vonones I. (6–12 n. Chr). Die Exemplare, die in der Stadt Seleukia am Tigris geprägt wurden, zeigen einen rein griechischen Stil. Die Münzen desselben Herrschers aus Ekbatana zeigen einen Stil, der sich schon stark von griechischen Vorbildern entfernte.
Hellenistische Phase
Zu Beginn der parthischen Geschichte war ihre Kunst noch sehr stark der griechischen Kunst verpflichtet. Vor allem in der ältesten parthischen Hauptstadt Nisa konnten Zeugnisse aus der parthischen Frühzeit entdeckt werden. Die meisten Funde dort datieren in die drei ersten vorchristlichen Jahrhunderte. Es fanden sich rein griechische Marmorplastiken und eine Reihe von Elfenbein-Rhyta in hellenistischem Stil, die figürlich verziert waren.
Die Marmorstatuen sind im Schnitt 50 bis 60 cm hoch. Eine von ihnen steht dem Typ der haarwringenden Aphrodite nahe. Der untere Teil der Figur ist in einem dunklen Stein gearbeitet, so dass der marmorne Körper besser zur Geltung kommt.[5] Eine andere Frauenfigur trägt einen Chiton und einen darüberliegenden Peplos, auf der rechten Schulter liegt ein Schal.[6] Bei beiden Statuen handelt es sich wahrscheinlich um Importe. Sie belegen aber den hellenistisch gefärbten Geschmack der hier herrschenden Könige.
Die Ornamentbänder der Rhyta zeigen Szenen aus der griechischen Mythologie. Der Stil der Figuren ist rein hellenistisch, auch wenn die Figuren zum Teil etwas grob wirken und die dargestellten Themen aus dem griechischen Raum anscheinend nicht immer verstanden wurden. Nisa und die Provinz Parthien, wo das Parthische Reich seinen Ursprung hatte, sind dem griechischen Baktrien benachbart und es ist deshalb die Vermutung geäußert worden, dass vor allem die baktrischen Griechen die frühen Parther künstlerisch beeinflussten[7] oder dass die Rhyta sogar in Baktrien hergestellt wurden und als Raubgut nach Nisa kamen.[8]
In der Architektur ist von Anfang an eine gewisse Mischung griechischer mit iranischen Elementen zu beobachten. Der Bauschmuck in Nisa ist meist rein griechisch. Es fanden sich ionische und korinthische Kapitelle mit Akanthusblättern. In Nisa entdeckte Stufenzinnen haben dagegen ihren Ursprung im iranischen Raum. Das quadratische Haus in Nisa ist 38 x 38 Meter groß und besteht aus einem großen Hof, der an allen vier Seiten von Säulen geschmückt ist. Dahinter finden sich an allen vier Seiten längliche Räume, an deren Wände sich Bänke befinden.[9] Der Bau diente vielleicht als königliches Schatzhaus und war aus ungebrannten Ziegeln errichtet. Er folgte damit einheimischen Traditionen. Im Plan erinnert der Bau an griechische Palästren.[10] Insgesamt erscheint Nisa als ein kolonialer, hellenistischer Königshof, der sich kaum von anderen gleichzeitigen hellenistischen Residenzen unterscheidet. Immerhin finden sich vor allem in der Architektur lokale Anklänge. Dies ist aber auch gut in Ai Khanoum zu beobachten, wo eine königliche Residenz des Griechisch-Baktrischen Königreiches ausgegraben wurde. Daniel Schlumberger möchte deshalb das Kunstschaffen dieser Phase parthischer Geschichte noch nicht als parthisch bezeichnen.[11]
Münze von Mithridates I.
Ohne Inschriften und genaue Ausgrabungen sind frühe parthische von seleukidischen Bauten oftmals kaum zu unterscheiden. In Khurab im Iran steht noch heute ein großes Herrenhaus mit ionischen und dorischen Säulen. Die Proportionen einzelner Bauteile (die Säulen wirken zu lang und dünn) deuten aber an, dass dieses Haus keine rein griechischen Baumeister hatte. Seine genaue Datierung ist deshalb umstritten.[12]
Dieser hellenistische Stil der parthischen Frühzeit ist auch auf den Münzen der parthischen Herrscher zu verfolgen. Die frühesten Exemplare wirken noch etwas unbeholfen, sind aber im Stil griechisch, wenn auch die Herrscher parthische Attribute tragen, was den Münzen ein ungriechisches Aussehen verschafft. Unter Mithridates I., der große Teile des hellenistischen Seleukidenreiches eroberte, sind die Münzen im Stil kaum von denen hellenistischer Königshöfe zu unterscheiden. Beachtenswert ist außerdem, dass die Parther ausschließlich Silber- und Kupfermünzen, aber keine Goldmünzen prägen ließen. Die wenigen bekannten Goldmünzen sind anscheinend Prestigeobjekte und von lokalen Fürsten im parthischen Einflussbereich geprägt worden.[13]
Parthischer Stil
Neben dem griechischen Stil dürften an zahlreichen Orten im Partherreich vorhellenistische Traditionen in der Kunstproduktion weitergelebt haben. In Assur fanden sich zwei Stelen, die in einem solchen Stil gehalten sind. Sie zeigen jeweils einen stehenden Mann in parthischer Tracht. Die Figur und der Kopf sind im Profil wiedergegeben und stehen damit in mesopotamischer Tradition.[14] Eine dritte Stele zeigt eine vergleichbare Figur, nun allerdings mit dem Gesicht zur Front.[15] Eine der Stelen in alt-mesopotamischen Stil ist in ein Jahr 324 (12/13 n. Chr. oder 89/88 v. Chr.) datiert.[16] Im parthischen Reich waren verschiedene Datierungssysteme gleichzeitig im Gebrauch und es ist nicht bekannt, nach welcher Ära diese Stelen datiert sind.[17]
Relief vom Baal-Tempel in Palmyra
Münze von Vologaeses I.
In das Jahr 31 n. Chr. datiert eine Stele aus Dura Europos, die den Gott Zeus Kyrios und den weihenden Seleukos zeigt. Der Kopf und die Brust des Zeus Kyrios sind frontal wiedergegeben, die Beine jedoch von der Seite.[18] Aus Palmyra stammen Baureliefs am Baal-Tempel, die mit Sicherheit auf den Beginn des 1. Jahrhunderts n. Chr. datiert werden können. Der Tempel wurde am 6. April 32 n. Chr. eingeweiht.[19] Auch hier findet man einen neuen Stil. Die Reliefs zeigen wahrscheinlich Mythen, deren Inhalt aber nicht aus schriftlichen Quellen bekannt ist, womit die Darstellungen im Detail für uns unverständlich bleiben. Die Figuren sind frontal wiedergegeben, selbst in erzählenden Darstellungen wenden sich die Figuren dem Betrachter der Reliefs und nicht den anderen Agierenden innerhalb der Szene zu.[20]
Demnach lässt sich ab der Zeit um Christi Geburt im Partherreich ein neuer Stil, der vor allem durch die strenge Frontalität der Figuren, durch einen Linearismus und eine hieratische Darstellungsweise gekennzeichnet ist, beobachten.[21] Dieser Stil kehrt sich von griechischen Vorbildern ab, schließt sich aber auch nicht direkt an die vorhellenistische Kunst an, obwohl gerade das Hieratische und der Linearismus auch in der Kunst des Alten Orients zu finden sind.[22] Dieser Stil scheint in Mesopotamien entstanden zu sein. Die besten Beispiele dieser nun rein parthischen Kunst stammen allerdings nicht aus der Hauptstadt, sondern aus Orten am Rande des Partherreiches, wie Dura Europos, Hatra oder das nicht zum Reich gehörende Palmyra.
Am besten ist das Entstehen eines neuen Stils aber in der Münzkunst zu verfolgen. Die Bilder der parthischen Könige sind ab der Zeit um Christi Geburt oftmals stark stilisiert. Eckige Formen ersetzten die runden, fließenden Formen des griechischen Stils, wobei zumindest auf den Münzen das Profil weiter vorherrschte. Ab der Zeit um ca. 50 v. Chr. kam es vermehrt zu Auseinandersetzungen mit dem hellenistisch orientierten Rom. Der neue Stil ist deshalb vielleicht auch eine bewusste Abkehr von den hellenistischen Traditionen und eine Besinnung auf eigene Traditionen und Werte.[23]
Malerei
Wandmalerei aus der Synagoge von Dura Europos
Besonders deutlich ausgeprägt ist die parthische Kunst in der Wandmalerei. Zahlreiche Beispiele sind in Dura Europos erhalten. Einige wenige Beispiele stammen aus Palmyra und Hatra und Fragmente von Wandmalereien sind in Assur und Babylon gefunden worden. Ein Großteil der Wandmalereien stammt aus Tempeln und Gotteshäusern. In der Synagoge und in der Kirche von Dura Europos finden sich vor allem Szenen aus der Bibel. Im Mitraeum finden sich Szenen um Mithras. In den anderen Tempeln der Stadt sind vor allem Figuren von Stiftern und deren Familienmitglieder beim Opfer prominent.[24] Wohnbauten waren viel seltener als in der griechisch-römischen Welt ausgemalt. Hier finden sind Bankett- und Jagdszenen, die das Leben der Adligen illustrieren und verherrlichen.
Die Figuren sind nun alle frontal dargestellt. Während in der hellenistischen Kunst die Frontaldarstellung in der Malerei nur eine Möglichkeit von vielen war, ist sie nun in der parthischen Kunst die Regel. Die Figuren sind dem Betrachter zugewandt und selbst in erzählenden Darstellungen hat man das Gefühl, dass einzelne Figuren nicht mehr miteinander agieren, sondern nur noch auf den Betrachter gerichtet sind. Die Perspektive, die es in der griechischen Kunst gab, hat sich weitestgehend aufgelöst. Eine gewisse Räumlichkeit der Figuren ist nur durch Schattierungen auf einzelnen Körperpartien angedeutet. Die Standlinie, die in der vorderasiatischen Kunst eine bedeutende Rolle gespielt hatte, hat nun keine Bedeutung mehr. Die Figuren scheinen jetzt oftmals frei im Raum zu schweben. Zumindest in Dura Europos wurden die meisten Malereien von privaten Stiftern in Auftrag gegeben. Sie ließen sich an den Tempelwänden mit ihrer Familie darstellen. Die Namen sind neben ihren Figuren niedergeschrieben.
Es gibt jedoch so gut wie keine Beispiele figürlicher Wandmalerei aus der Anfangsphase der parthischen Kunst, als diese noch unter griechischen Einfluss stand. Der Beginn parthischer Malerei bleibt vorerst unbekannt. Auf das Ende des ersten nachchristlichen Jahrhunderts können die Wandmalereien im Tempel der palmyrischen Götter in Dura Europos datiert werden. Eine Szene zeigt das Opfer des Konon. Sie gehört zu den frühesten bekannten parthischen Malereien, ist eines der qualitätsvollsten Beispiele parthischer Kunst und zeigt schon alle deren Stilmerkmale. Obwohl die einzelnen Figuren in einer perspektivisch gezeichneten Architektur angeordnet sind, stehen nur wenige von ihnen auf dem Boden, die meisten scheinen im Raum zu schweben. Alle Figuren sind frontal wiedergegeben.
In die Jahre 244/245 datiert die Synagoge von Dura Europos, die größtenteils mit Szenen aus dem Alten Testament ausgemalt wurde (und schon deshalb eine Einmaligkeit darstellt). Einzelne Szenen finden sich in kleinen Paneelen wiedergegeben, die wiederum aneinandergereiht die ganze Wand bedeckten.[25] Die Figuren wirken etwas gedrungener als im Tempel der palmyrischen Götter, zeigen aber prinzipiell die gleichen Stilmerkmale. Sie sind in der Regel frontal wiedergegeben und scheinen oftmals im Raum zu schweben. Perspektivische Architekturen kommen kaum noch vor.
Die gut erhaltenen Beispiele parthischer Malereien stammen meist aus Tempeln und Gotteshäusern. Die profane Malerei ist nicht ganz so gut erhalten und daher weniger bekannt. Eine besondere Spezialität scheinen hier aber Schlacht- und Jagdszenen gewesen zu sein, die den Lebensstil der herrschenden Klasse verherrlichten. Besonders vorherrschend war das Motiv des Reiters. Die Pferde sind hier im fliegenden Galopp wiedergegeben. Die Reiter selbst sind auf ihnen sitzend mit dem Gesicht dem Betrachter zugewandt dargestellt. In Kampfszenen handelt es sich meist um schwer bewaffnete Kataphrakte, in Jagdszenen um eher leicht ausgestattete Bogenschützen. Reste einer solchen Reiterszene fanden sich in dem Palast von Assur und scheinen die Repräsentationsräume des Gebäudes dekoriert zu haben. Andere Beispiele fanden sich im Mithraeum von Dura Europos.[26] Solche Reiterszenen, in leicht veränderter Form, werden dann besonders bei den Sassaniden beliebt.
Wer sich weiter für diese Kunstgeschichte interressiert,dem sei der Link ermpfohlen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Parthische_Kunst
Das Opfer des Konon, Stifter der Malereien dieses Tempels
Die Kunst im Partherreich orientierte sich zunächst am hellenistischen Kunstschaffen. Ab der Zeitenwende vollzog sich eine Abkehr von dieser Tradition. Eine starke Frontalität der Figuren in Malerei und Plastik waren von da an die Hauptstilmerkmale. Selbst in erzählenden Darstellungen schauen die Handelnden nicht auf das Objekt ihrer Handlung, sondern wenden sich dem Betrachter zu. Dies sind Merkmale, die die Kunst des europäischen Mittelalters und von Byzanz vorwegnehmen.
Parthische Orte und Schichten werden bei Ausgrabungen sehr oft übergangen. Die Forschungslage und der Kenntnisstand zur parthischen Kunst sind daher noch sehr lückenhaft.
Allgemeines
Das was heute als parthische Kunst bezeichnet wird, war schon seit dem Ende des 19. Jahrhunderts bekannt. Aus Palmyra gelangten seit dieser Zeit zahlreiche Skulpturen nach Europa. Sie stellen meist Männer in reich dekorierten Gewändern und Frauen mit zahlreichem Schmuck dar. Die Ruinen der Stadt wurden oftmals romantisch mit der aus literarischen Quellen bekannten Königin Zenobia in Verbindung gebracht. Für die hier gefundene Kunst wurde jedoch kein eigener Begriff geschaffen, sondern man hielt sie für eine lokale Variante römischer Kunst.[1] Die Ausgrabungen in Dura Europos seit dem Anfang und insbesondere seit den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts erbrachten zahlreiche neue Funde. Der klassische Archäologe und Leiter der Grabungen, Michael Rostovtzeff, erkannte, dass das Kunstschaffen der ersten nachchristlichen Jahrhunderte in Palmyra, Dura Europos, aber auch im Iran bis hin zum buddhistischen Indien denselben Prinzipien folgte. Er nannte dieses Kunstschaffen parthische Kunst.[2] Die weite Verbreitung dieser Kunst, auch außerhalb der Grenzen des parthischen Reiches, warf jedoch die Frage auf, ob diese Kunst wirklich noch als parthisch zu bezeichnen ist, was in der Forschung meist bejaht wird, da sie wahrscheinlich auf das Kunstschaffen der parthischen Hauptstadt Ktesiphon zurückzuführen ist.[3] Trotzdem ist die Benennung des Kunstschaffens des Partherreiches und der davon beeinflussten Gebiete in der Forschung uneinheitlich und vorsichtig. Autoren vermeiden oft die Bezeichnung parthische Kunst und ziehen es stattdessen vor, das Kunstschaffen nach dem kulturellen oder politischen Raum zu benennen. Daniel Schlumberger, der den Begriff parthische Kunst eindeutig bejahte, nannte eines seiner wichtigsten Werke zum Thema Der Hellenisierte Orient (im Original: L'Orient Hellénisé; in Deutschland in der Reihe Kunst der Welt erschienen). Das Buch behandelt jedoch nicht nur parthische Kunst, sondern auch griechische Kunst im Orient im Allgemeinen. Hans Erik Mathiesen betitelte sein Werk zur parthischen Plastik: Plastik im Partherreich (im Original: Sculpture in the Parthian Empire) und schloss in seiner Untersuchungen Städte wie Palmyra aus. Ebenso nannte Trudy S. Kawami ihr Werk zur Plastik im Iran: Monumentale Kunst der parthischen Periode im Iran (im Original: Monumental Art of the Parthian Period in Iran), wogegen Malcom College sein Buch zur parthischen Kunst eindeutig als parthische Kunst (im Original: Parthian Art) betitelte.
Das Partherreich erstreckte sich über ein großes Gebiet, das vor allem mit dem Territorium des heutigen Iran und Irak deckungsgleich war und viele verschiedene Völkerschaften beheimatete. Es bestand über 400 Jahre. Von diesen Voraussetzungen ausgehend ist es klar, dass man mit starken regionalen Unterschieden in der Kunst dieses Reiches zu rechnen hat und dass es eine erhebliche Entwicklung über die Jahrhunderte hinweg gab. Obwohl es zahlreiche Beispiele parthischer Kunst gibt, sei vorausgeschickt, dass aus einigen Perioden viele bedeutende Werke, auch solche des königlichen Hofes, erhalten sind, während diese für andere Jahrhunderte fehlen.
Münze des Gondophares, ca. 50 n. Chr. aus Indien in parthischen Stil
Parthische Kunst ist auch in Syrien, in zahlreichen Städten, wie Palmyra,[4] Edessa und Dura Europos bezeugt. Nicht alle von ihnen gehörten zum Machtbereich der Parther. Im Norden scheint diese Kunst in Armenien geblüht zu haben, obwohl wenig erhalten ist. Im Süden gehörte Bahrain eindeutig zum parthischen Kunstbereich, während im Osten der Übergang zur Gandharakunst fließend ist und daher schwer eine klare Trennlinie gezogen werden kann. In der älteren Forschung, die die griechische Kunst der griechischen Klassik als Ideal ansah, wurde die parthische Kunst oftmals als dekadente oder barbarische Kunst abgetan. Die neuere Forschung sieht dies jedoch differenzierter. Die parthische Kunst hat viel Neues und Originelles geschaffen und war vor allem für die byzantinische Kunst und die Kunst des Mittelalters richtungsweisend.
Die starke Frontalität der parthischen Kunst ist im Flachbild für Vorderasien neu und scheint von dem Erlebnis griechischer Kunst, das der Orient seit dem dritten vorchristlichen Jahrhundert durchmachte, geprägt zu sein. Die parthische Kunst kann deshalb als eine orientalische Schöpfung nach dem Erlebnis der hellenistischen Kunst bezeichnet werden.
Stilepochen
Münze von Vonones I., in Ekbatana geprägt
Die Kunst im Partherreich kann grob in zwei Stilepochen unterteilt werden: Eine griechische Stilphase und eine eigentlich parthische. Diese Stilphasen folgten nicht unbedingt chronologisch aufeinander, sondern es kann mit starken chronologischen Überschneidungen gerechnet werden. Eine griechisch geprägte Stadt wie Seleukia am Tigris produzierte noch länger Kunst in griechischer Tradition als die Königsstädte im Osten des Reiches wie Ekbatana. Ein Beispiel sind die Münzen von Vonones I. (6–12 n. Chr). Die Exemplare, die in der Stadt Seleukia am Tigris geprägt wurden, zeigen einen rein griechischen Stil. Die Münzen desselben Herrschers aus Ekbatana zeigen einen Stil, der sich schon stark von griechischen Vorbildern entfernte.
Hellenistische Phase
Zu Beginn der parthischen Geschichte war ihre Kunst noch sehr stark der griechischen Kunst verpflichtet. Vor allem in der ältesten parthischen Hauptstadt Nisa konnten Zeugnisse aus der parthischen Frühzeit entdeckt werden. Die meisten Funde dort datieren in die drei ersten vorchristlichen Jahrhunderte. Es fanden sich rein griechische Marmorplastiken und eine Reihe von Elfenbein-Rhyta in hellenistischem Stil, die figürlich verziert waren.
Die Marmorstatuen sind im Schnitt 50 bis 60 cm hoch. Eine von ihnen steht dem Typ der haarwringenden Aphrodite nahe. Der untere Teil der Figur ist in einem dunklen Stein gearbeitet, so dass der marmorne Körper besser zur Geltung kommt.[5] Eine andere Frauenfigur trägt einen Chiton und einen darüberliegenden Peplos, auf der rechten Schulter liegt ein Schal.[6] Bei beiden Statuen handelt es sich wahrscheinlich um Importe. Sie belegen aber den hellenistisch gefärbten Geschmack der hier herrschenden Könige.
Die Ornamentbänder der Rhyta zeigen Szenen aus der griechischen Mythologie. Der Stil der Figuren ist rein hellenistisch, auch wenn die Figuren zum Teil etwas grob wirken und die dargestellten Themen aus dem griechischen Raum anscheinend nicht immer verstanden wurden. Nisa und die Provinz Parthien, wo das Parthische Reich seinen Ursprung hatte, sind dem griechischen Baktrien benachbart und es ist deshalb die Vermutung geäußert worden, dass vor allem die baktrischen Griechen die frühen Parther künstlerisch beeinflussten[7] oder dass die Rhyta sogar in Baktrien hergestellt wurden und als Raubgut nach Nisa kamen.[8]
In der Architektur ist von Anfang an eine gewisse Mischung griechischer mit iranischen Elementen zu beobachten. Der Bauschmuck in Nisa ist meist rein griechisch. Es fanden sich ionische und korinthische Kapitelle mit Akanthusblättern. In Nisa entdeckte Stufenzinnen haben dagegen ihren Ursprung im iranischen Raum. Das quadratische Haus in Nisa ist 38 x 38 Meter groß und besteht aus einem großen Hof, der an allen vier Seiten von Säulen geschmückt ist. Dahinter finden sich an allen vier Seiten längliche Räume, an deren Wände sich Bänke befinden.[9] Der Bau diente vielleicht als königliches Schatzhaus und war aus ungebrannten Ziegeln errichtet. Er folgte damit einheimischen Traditionen. Im Plan erinnert der Bau an griechische Palästren.[10] Insgesamt erscheint Nisa als ein kolonialer, hellenistischer Königshof, der sich kaum von anderen gleichzeitigen hellenistischen Residenzen unterscheidet. Immerhin finden sich vor allem in der Architektur lokale Anklänge. Dies ist aber auch gut in Ai Khanoum zu beobachten, wo eine königliche Residenz des Griechisch-Baktrischen Königreiches ausgegraben wurde. Daniel Schlumberger möchte deshalb das Kunstschaffen dieser Phase parthischer Geschichte noch nicht als parthisch bezeichnen.[11]
Münze von Mithridates I.
Ohne Inschriften und genaue Ausgrabungen sind frühe parthische von seleukidischen Bauten oftmals kaum zu unterscheiden. In Khurab im Iran steht noch heute ein großes Herrenhaus mit ionischen und dorischen Säulen. Die Proportionen einzelner Bauteile (die Säulen wirken zu lang und dünn) deuten aber an, dass dieses Haus keine rein griechischen Baumeister hatte. Seine genaue Datierung ist deshalb umstritten.[12]
Dieser hellenistische Stil der parthischen Frühzeit ist auch auf den Münzen der parthischen Herrscher zu verfolgen. Die frühesten Exemplare wirken noch etwas unbeholfen, sind aber im Stil griechisch, wenn auch die Herrscher parthische Attribute tragen, was den Münzen ein ungriechisches Aussehen verschafft. Unter Mithridates I., der große Teile des hellenistischen Seleukidenreiches eroberte, sind die Münzen im Stil kaum von denen hellenistischer Königshöfe zu unterscheiden. Beachtenswert ist außerdem, dass die Parther ausschließlich Silber- und Kupfermünzen, aber keine Goldmünzen prägen ließen. Die wenigen bekannten Goldmünzen sind anscheinend Prestigeobjekte und von lokalen Fürsten im parthischen Einflussbereich geprägt worden.[13]
Parthischer Stil
Neben dem griechischen Stil dürften an zahlreichen Orten im Partherreich vorhellenistische Traditionen in der Kunstproduktion weitergelebt haben. In Assur fanden sich zwei Stelen, die in einem solchen Stil gehalten sind. Sie zeigen jeweils einen stehenden Mann in parthischer Tracht. Die Figur und der Kopf sind im Profil wiedergegeben und stehen damit in mesopotamischer Tradition.[14] Eine dritte Stele zeigt eine vergleichbare Figur, nun allerdings mit dem Gesicht zur Front.[15] Eine der Stelen in alt-mesopotamischen Stil ist in ein Jahr 324 (12/13 n. Chr. oder 89/88 v. Chr.) datiert.[16] Im parthischen Reich waren verschiedene Datierungssysteme gleichzeitig im Gebrauch und es ist nicht bekannt, nach welcher Ära diese Stelen datiert sind.[17]
Relief vom Baal-Tempel in Palmyra
Münze von Vologaeses I.
In das Jahr 31 n. Chr. datiert eine Stele aus Dura Europos, die den Gott Zeus Kyrios und den weihenden Seleukos zeigt. Der Kopf und die Brust des Zeus Kyrios sind frontal wiedergegeben, die Beine jedoch von der Seite.[18] Aus Palmyra stammen Baureliefs am Baal-Tempel, die mit Sicherheit auf den Beginn des 1. Jahrhunderts n. Chr. datiert werden können. Der Tempel wurde am 6. April 32 n. Chr. eingeweiht.[19] Auch hier findet man einen neuen Stil. Die Reliefs zeigen wahrscheinlich Mythen, deren Inhalt aber nicht aus schriftlichen Quellen bekannt ist, womit die Darstellungen im Detail für uns unverständlich bleiben. Die Figuren sind frontal wiedergegeben, selbst in erzählenden Darstellungen wenden sich die Figuren dem Betrachter der Reliefs und nicht den anderen Agierenden innerhalb der Szene zu.[20]
Demnach lässt sich ab der Zeit um Christi Geburt im Partherreich ein neuer Stil, der vor allem durch die strenge Frontalität der Figuren, durch einen Linearismus und eine hieratische Darstellungsweise gekennzeichnet ist, beobachten.[21] Dieser Stil kehrt sich von griechischen Vorbildern ab, schließt sich aber auch nicht direkt an die vorhellenistische Kunst an, obwohl gerade das Hieratische und der Linearismus auch in der Kunst des Alten Orients zu finden sind.[22] Dieser Stil scheint in Mesopotamien entstanden zu sein. Die besten Beispiele dieser nun rein parthischen Kunst stammen allerdings nicht aus der Hauptstadt, sondern aus Orten am Rande des Partherreiches, wie Dura Europos, Hatra oder das nicht zum Reich gehörende Palmyra.
Am besten ist das Entstehen eines neuen Stils aber in der Münzkunst zu verfolgen. Die Bilder der parthischen Könige sind ab der Zeit um Christi Geburt oftmals stark stilisiert. Eckige Formen ersetzten die runden, fließenden Formen des griechischen Stils, wobei zumindest auf den Münzen das Profil weiter vorherrschte. Ab der Zeit um ca. 50 v. Chr. kam es vermehrt zu Auseinandersetzungen mit dem hellenistisch orientierten Rom. Der neue Stil ist deshalb vielleicht auch eine bewusste Abkehr von den hellenistischen Traditionen und eine Besinnung auf eigene Traditionen und Werte.[23]
Malerei
Wandmalerei aus der Synagoge von Dura Europos
Besonders deutlich ausgeprägt ist die parthische Kunst in der Wandmalerei. Zahlreiche Beispiele sind in Dura Europos erhalten. Einige wenige Beispiele stammen aus Palmyra und Hatra und Fragmente von Wandmalereien sind in Assur und Babylon gefunden worden. Ein Großteil der Wandmalereien stammt aus Tempeln und Gotteshäusern. In der Synagoge und in der Kirche von Dura Europos finden sich vor allem Szenen aus der Bibel. Im Mitraeum finden sich Szenen um Mithras. In den anderen Tempeln der Stadt sind vor allem Figuren von Stiftern und deren Familienmitglieder beim Opfer prominent.[24] Wohnbauten waren viel seltener als in der griechisch-römischen Welt ausgemalt. Hier finden sind Bankett- und Jagdszenen, die das Leben der Adligen illustrieren und verherrlichen.
Die Figuren sind nun alle frontal dargestellt. Während in der hellenistischen Kunst die Frontaldarstellung in der Malerei nur eine Möglichkeit von vielen war, ist sie nun in der parthischen Kunst die Regel. Die Figuren sind dem Betrachter zugewandt und selbst in erzählenden Darstellungen hat man das Gefühl, dass einzelne Figuren nicht mehr miteinander agieren, sondern nur noch auf den Betrachter gerichtet sind. Die Perspektive, die es in der griechischen Kunst gab, hat sich weitestgehend aufgelöst. Eine gewisse Räumlichkeit der Figuren ist nur durch Schattierungen auf einzelnen Körperpartien angedeutet. Die Standlinie, die in der vorderasiatischen Kunst eine bedeutende Rolle gespielt hatte, hat nun keine Bedeutung mehr. Die Figuren scheinen jetzt oftmals frei im Raum zu schweben. Zumindest in Dura Europos wurden die meisten Malereien von privaten Stiftern in Auftrag gegeben. Sie ließen sich an den Tempelwänden mit ihrer Familie darstellen. Die Namen sind neben ihren Figuren niedergeschrieben.
Es gibt jedoch so gut wie keine Beispiele figürlicher Wandmalerei aus der Anfangsphase der parthischen Kunst, als diese noch unter griechischen Einfluss stand. Der Beginn parthischer Malerei bleibt vorerst unbekannt. Auf das Ende des ersten nachchristlichen Jahrhunderts können die Wandmalereien im Tempel der palmyrischen Götter in Dura Europos datiert werden. Eine Szene zeigt das Opfer des Konon. Sie gehört zu den frühesten bekannten parthischen Malereien, ist eines der qualitätsvollsten Beispiele parthischer Kunst und zeigt schon alle deren Stilmerkmale. Obwohl die einzelnen Figuren in einer perspektivisch gezeichneten Architektur angeordnet sind, stehen nur wenige von ihnen auf dem Boden, die meisten scheinen im Raum zu schweben. Alle Figuren sind frontal wiedergegeben.
In die Jahre 244/245 datiert die Synagoge von Dura Europos, die größtenteils mit Szenen aus dem Alten Testament ausgemalt wurde (und schon deshalb eine Einmaligkeit darstellt). Einzelne Szenen finden sich in kleinen Paneelen wiedergegeben, die wiederum aneinandergereiht die ganze Wand bedeckten.[25] Die Figuren wirken etwas gedrungener als im Tempel der palmyrischen Götter, zeigen aber prinzipiell die gleichen Stilmerkmale. Sie sind in der Regel frontal wiedergegeben und scheinen oftmals im Raum zu schweben. Perspektivische Architekturen kommen kaum noch vor.
Die gut erhaltenen Beispiele parthischer Malereien stammen meist aus Tempeln und Gotteshäusern. Die profane Malerei ist nicht ganz so gut erhalten und daher weniger bekannt. Eine besondere Spezialität scheinen hier aber Schlacht- und Jagdszenen gewesen zu sein, die den Lebensstil der herrschenden Klasse verherrlichten. Besonders vorherrschend war das Motiv des Reiters. Die Pferde sind hier im fliegenden Galopp wiedergegeben. Die Reiter selbst sind auf ihnen sitzend mit dem Gesicht dem Betrachter zugewandt dargestellt. In Kampfszenen handelt es sich meist um schwer bewaffnete Kataphrakte, in Jagdszenen um eher leicht ausgestattete Bogenschützen. Reste einer solchen Reiterszene fanden sich in dem Palast von Assur und scheinen die Repräsentationsräume des Gebäudes dekoriert zu haben. Andere Beispiele fanden sich im Mithraeum von Dura Europos.[26] Solche Reiterszenen, in leicht veränderter Form, werden dann besonders bei den Sassaniden beliebt.
Wer sich weiter für diese Kunstgeschichte interressiert,dem sei der Link ermpfohlen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Parthische_Kunst
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