Septimius Severus
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Septimius Severus
Lucius Septimius Severus Pertinax (* 11. April 146 in Leptis Magna; † 4. Februar 211 in Eboracum heute York) war römischer Kaiser vom 9. April 193 bis zum 4. Februar 211. Er begründete die Dynastie der Severer und war einer der Kaiser des zweiten Vierkaiserjahres.
Septimius Severus
Münchner Glyptothek
Leben
Aufstieg zum Kaiser
Denar des Septimius Severus
Geboren wurde Septimius Severus in Leptis Magna in der Provinz Africa als Sohn des Publius Septimius Geta und der Fulvia Pia. Er hatte einen Bruder, der ebenfalls Publius Septimius Geta hieß. Seine Familie war gründlich romanisiert, gehörte dem römischen Ritterstand an und war wohlhabend. Septimius sprach offenbar auch Punisch,[1] beherrschte aber bereits seit seiner Kindheit die beiden großen Sprachen des Imperiums, Latein und Griechisch, und befasste sich auch mit der griechischen und lateinischen Literatur. Bei seinen ersten Reden im Senat soll er noch wegen seines „punischen“ Akzents verspottet worden sein; zwar legte sich dies später offenbar, doch soll sein Latein angeblich bis zuletzt eine „afrikanische“ Färbung gehabt haben.[2] Offenbar boten seine Wurzeln in der Provinz seinen Feinden also Anlass zum Spott. Die in populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen manchmal erhobene Behauptung, er sei sogar subsaharischer Herkunft gewesen, findet allerdings keinen Rückhalt in den Quellen; Severus kann in jedem Fall als Römer gelten. Zur weiteren Ausbildung ging er nach Rom. Obwohl er zuvor nicht die vorgeschriebene militärische Laufbahn durchlaufen hatte, wurde er aufgrund der Fürsprache eines seiner Verwandten von Kaiser Mark Aurel zu einer senatorischen Ämterlaufbahn zugelassen und im Rahmen einer adlectio in den Senat aufgenommen.
Severus absolvierte in der Folgezeit den klassischen cursus honorum: 170 war er quaestor in Rom, und im Jahr darauf in Sardinien. 173/174 war er legatus proconsulis provinciae Africae, anschließend Volkstribun, 178 Praetor und schließlich Legat (und damit Kommandeur) der Legio IV Scythica. Anschließend verbrachte er einige Zeit in Athen. 190 wurde er Suffektkonsul, gemeinsam mit Apuleius Rufinus und laut der Historia Augusta auf ausdrücklichen Wunsch des Kaisers Commodus, und erhielt im Jahr darauf vom Kaiser den Befehl über die Legionen in der Provinz Pannonien. Davon, dass er militärische Operationen befehligt hätte, ist nichts bekannt. Wahrscheinlich wurde das Kommando dem militärisch völlig unerfahrenen Mann aus ebendiesem Grunde übertragen, da man (irrtümlich) annahm, dass von ihm keine Usurpation zu befürchten sei. Wohl seit 187 war Septimius Severus in zweiter Ehe mit der aus Syrien stammenden Aristokratin Julia Domna verheiratet, mit der er zwei Söhne hatte, den 188 geborenen Caracalla und den 189 geborenen Geta. Zuvor war er seit etwa 175 mit der aus Africa stammenden Paccia Marciana verheiratet gewesen, die um 185 gestorben war.
Nach der Ermordung von Commodus’ Nachfolger Pertinax in Rom am 28. März 193 wurde Severus in Carnuntum am 9. April von den pannonischen Truppen zum Kaiser ausgerufen.[3] Die Lage im Reich war verworren: In Rom hatte sich nach Pertinax’ Tod Didius Julianus das Amt des Kaisers von den Prätorianern erkauft, doch konnte sich Septimius auf die Mehrheit der Legionen im Reich stützen. Mutmaßlich hatte er bereits unter Pertinax die Usurpation geplant, denn es ist unwahrscheinlich, dass er ein solches Unternehmen in so kurzer Zeit - er kann frühestens um den 7. April vom Tod des Pertinax erfahren haben - begonnen haben sollte. Septimius überquerte jedenfalls die Alpen, um Rom ohne Widerstand einzunehmen; Didius Julianus, der ihm zuletzt eine geteilte Herrschaft angeboten hatte, war bereits vor seiner Ankunft ermordet worden. Septimius löste die alte Prätorianergarde auf und ersetzte sie durch eine neue, ihm loyale Garde, deren Soldaten ein hohes Donativ erhielten. Dies markierte einen Einschnitt, denn während die Prätorianer zuvor 200 Jahre lang stets ausschließlich in Italien und einigen wenigen besonders stark romanisierten Provinzen (wie der Baetica) rekrutiert worden waren, kamen sie fortan aus allen Regionen des Reiches, vor allem aber aus dem recht unzivilisierten Pannonien und dem Illyricum.
Die Legionen in der Provinz Syria hatten jedoch Mitte April ihren Kommandeur Pescennius Niger als Kaiser ausgerufen, während der Kandidat der in Britannien stationierten Truppen Clodius Albinus war. Septimius musste um die Macht kämpfen und stellte sich demonstrativ in die Nachfolge des ermordeten Pertinax. Auf dem Verhandlungsweg gelang es ihm, Clodius Albinus auf seine Seite zu ziehen, indem er ihn zum Caesar und damit zum künftigen Nachfolger erhob. Darauf konnte er sich Pescennius Niger zuwenden. Dessen Truppen wurden 193/194 in Thrakien und Kleinasien geschlagen. Bei Issos unterlag Niger im März 194 und geriet in Gefangenschaft, in der er kurz darauf getötet wurde. Städte, die zu Niger gehalten hatten, wie Antiochia am Orontes und Byzantion, wurden hart bestraft. Die Provinz Syria wurde zweigeteilt, um eine Machtkonzentration in den Händen des Statthalters zu verhindern. Es kam auch zu einer begrenzten Christenverfolgung.
Septimius Severus als Kaiser
Aureus des Septimius Severus
Militärische Erfolge im Osten
Septimius Severus blieb nach seinem Sieg über Niger im Osten und führte 195 sowie 197/198 erfolgreich Krieg gegen die Parther. 195 diente die Unterstützung des Niger durch parthische Vasallen als Vorwand für die erfolgreich verlaufende expeditio Parthica. Der Krieg richtete sich nicht gegen die Parther selbst, sondern nur gegen einige mit diesen verbündete Kleinkönige. Im Verlauf des Feldzugs kamen die Herrschaften Adiabene und Osrhoene, die schon zuvor unter römischem Einfluss gestanden hatten, endgültig unter die Kontrolle Roms.
197, nach dem Sieg über Albinus (siehe unten), wurden für einen zweiten Partherkrieg drei neue Legionen ausgehoben.[4] Die römische Offensive richtete sich diesmal gegen das eigentliche Partherreich, das durch innere Wirren geschwächt war. So stieß man auf keinen nennenswerten Widerstand: Die parthische Hauptstadt Ktesiphon wurde wohl Ende 197 (oder Anfang 198) gestürmt; der Partherkönig Vologaeses V. hatte es vorgezogen, sich in das iranische Hochland zurückzuziehen. Nach Cassius Dio sollen dabei 100.000 Gefangene gemacht worden sein.[5] Diese Siege im Osten wurden später auf dem Septimius-Severus-Bogen verewigt. Anfang 198 nahm Severus den Beinamen Parthicus maximus an, der auch auf Münzen geprägt wurde; diesen Titel hatte vor ihm nur Trajan getragen, als dessen Nachfolger Septimius sich nun darstellte. An eine Eroberung des Partherreichs war allerdings nicht zu denken; zwei Vorstöße gegen das strategisch wichtige und mit den Parthern verbündete Hatra scheiterten, und Severus musste sich geschlagen von der Stadt zurückziehen. Dennoch entschied man sich, Nordmesopotamien, das wohl bereits seit dem Feldzug des Lucius Verus unter römischem Einfluss gestanden hatte, nun offiziell in das Imperium Romanum einzugliedern.
Im Jahr 200 richtete Severus daher die neue Provinz Mesopotamia ein und belegte sie mit zwei neu aufgestellten Legionen. Damit reichte das Römische Reich im Osten nun bis an den Tigris.[6] Die Einrichtung der beiden östlich des Euphrat gelegenen Provinzen Osrhoene und Mesopotamia stellte für die Parther allerdings eine inakzeptable Provokation dar; in den folgenden vier Jahrhunderten sollten sie und insbesondere ihre Nachfolger, die Sassaniden, immer wieder versuchen, die Römer aus Mesopotamien zu vertreiben und wieder den Euphrat als Grenze zu etablieren: Mit der relativen Ruhe an der römischen Ostgrenze war es daher fortan vorbei.
Im Anschluss an den Partherkrieg blieb Septimius Severus noch einige Zeit im Osten. Er besuchte im Winter 199/200 Alexandria und Ägypten. Anschließend begab sich der Kaiser 202 nach Rom. Auf einen Triumphzug verzichtete er demonstrativ, angeblich, da er nicht den Eindruck erwecken wollte, in Wahrheit über seine Bürgerkriegsgegner zu triumphieren. Einen Triumphbogen ließ er sich allerdings, wie erwähnt, trotzdem errichten.
Innenpolitik
Die Beziehungen des Kaisers zum römischen Senat waren gespannt. Er machte sich dadurch unbeliebt, dass er die Kompetenzen des Senats, der zwar bereits seit Augustus die reale Macht verloren, aber formal noch immer die res publica regiert hatte (siehe Prinzipat), weiter beschränkte.
195 erhob sich Clodius Albinus, der sich offenbar mehr von seiner Vereinbarung mit Septimius versprochen hatte und über eine große Anhängerschaft im Senat verfügte, als deutlich wurde, dass Septimius nicht ihn, sondern seine beiden eigenen Söhne als Nachfolger vorgesehen hatte. Albinus wurde zum Staatsfeind (hostis publicus) erklärt und zog seinerseits mit einer Armee nach Gallien, wo er Anfang 197 jedoch in einer Schlacht in der Nähe von Lugdunum unterlag und Selbstmord beging. Hatte Severus nach dem Sieg über Niger noch die Senatoren unter dessen Anhängern geschont, ließ er nun viele Aristokraten töten. Mehrere Anhänger des Albinus, darunter Sulpicianus, verloren im Zusammenhang mit dessen Erhebung ihr Leben. Dies brachte Severus den Hass vieler Senatoren ein.
Fortan war Septimius Severus endgültig Alleinherrscher des Reiches.[7] Nun gewann das consilium principis an Bedeutung, in welchem vor allem Juristen aus dem Ritterstand den Ton angaben. Fortan spielten die Ritter (equites) in Verwaltung und Militär eine zunehmend wichtige Rolle. Die Heranziehung von ritterlichen Juristen sollte auch für die Entwicklung des römischen Rechts von Bedeutung sein; und die Legionen, die Septimius neu aufstellte, wurden von Rittern kommandiert und nicht, wie zuvor üblich, von Senatoren. Damit wurde eine Entwicklung eingeleitet, die schließlich zum Ausschluss der Senatoren von militärischen Befehlshaberstellen unter Gallienus (um 260) führen sollte.
Demonstrativ wurde 202 die Legio II Parthica bei Rom stationiert und damit die (angesichts der Anwesenheit der Prätorianer ohnehin nur scheinbare) Demilitarisierung Italiens beendet. Septimius belohnte die ihm ergebenen Truppen großzügig, was allerdings zur Geldentwertung beitrug. Zudem gestattete er den Soldaten nun erstmals rechtsgültige Eheschließungen während der Dienstzeit, und besonders verdiente Centurionen konnten nun die ritterliche Laufbahn einschlagen und so sozial weiter aufsteigen. Daneben wurde die Macht der einzelnen Militärführer eingeschränkt, indem einzelne Kommandeure bzw. Statthalter nun weniger Legionen unter ihrem Kommando hatten; die Zeit, in der mehrere Legionen in einer Provinz stationiert gewesen waren, war vorbei.
Offensichtlicher als die Kaiser vor ihm markierte Severus die Armee als die eigentliche und vornehmliche Stütze seiner Macht. Der Sold der Soldaten, der über mehr als einhundert Jahre unverändert geblieben war, wurde vom Bürgerkriegssieger nun schrittweise verdoppelt, was angesichts des Umstandes, dass der Unterhalt des Heeres bereits zuvor etwa zwei Drittel des römischen Staatshaushaltes verschlungen hatte, zu einer gewaltigen finanziellen Belastung führte. Severus und sein Nachfolger Caracalla erhöhten daher den Steuerdruck massiv.
Triumphbogen des Septimius Severus
Trotz der Strenge seiner Herrschaft war Septimius bei der Bevölkerung Roms beliebt und hielt formell an der Prinzipatsideologie fest, der zufolge er kein Monarch, sondern lediglich ein Beschützer der Republik sei. Er dämmte demonstrativ die Korruption ein und bekämpfte das Räuberwesen in Italien. Als er von seinem Sieg über die Parther zurückkehrte, ließ er einen Triumphbogen errichten, der sich bis heute erhalten hat und seinen Namen trägt. Ein umfangreiches Bauprogramm wurde initiiert, von dem die Bevölkerung Roms beträchtlich profitierte. Zudem ließ er kostenlos Olivenöl an viele Einwohner verteilen.
Septimius Severus bemühte sich insgesamt vor allem um eine innenpolitische Stabilisierung seiner Herrschaft, die er ursprünglich einer Usurpation verdankte. Um seine Autorität gegenüber dem Heer, von dem er für alle sichtbar abhängig war, wahren zu können, setzte er verstärkt auf eine dynastische Legitimation. In diesen Zusammenhang gehört seine fiktive Adoption durch Kaiser Mark Aurel, an den er damit anknüpfen wollte. Daher rehabilitierte er den beim Senat verhassten, beim Heer hingegen beliebten Commodus, ließ ihn sogar unter die Götter erheben und nannte sich divi Marci filius, divi Commodi frater, also „Sohn des vergöttlichten Markus und Bruder des vergöttlichten Commodus“. Außerdem erbte er durch die fiktive Adoption das Privatvermögen des Commodus.[8] Seinem älteren Sohn Caracalla, seit 198 Augustus, gab er den neuen Namen Marcus Aurelius Antoninus, um so ebenfalls an das „goldene Zeitalter“ der Antonine anzuknüpfen. Hinzu kam der Versuch, die Herrscherfamilie als „göttliches Haus“ (domus divina) mit einem sakralen Charakter zu versehen. Als erster römischer Kaiser ließ sich Septimius Severus so mit einem Nimbus darstellen und wies damit bereits auf die Spätantike voraus.
Christenverfolgung
Unter seiner Regierung kam es zu lokalen Christenverfolgungen: Bereits 202 hatte der Kaiser den Übertritt zum Christentum unter Strafe gestellt. Zweifelsohne hielten sich dennoch Christen an seinem Hof auf. Kleinere Christenverfolgungen in Ägypten und in Theben sowie in den Provinzen Africa und im Osten ließ er geschehen, auch wenn die Kirche davon kaum getroffen wurde. Er stellte sich damit in die Tradition der römischen Christenpolitik der vergangenen Jahrzehnte.
Letzte Jahre und Tod
Septimius Severus mit seiner Familie auf einem zeitgenössischen Tondo. Getas Gesicht wurde nach seiner Ermordung getilgt.
In den letzten Jahren seiner Herrschaft unternahm Septimius Severus mehrere Feldzüge zum Erhalt des römischen Machtanspruches in Britannien; zudem sollten seine Söhne und designierten Nachfolger durch militärische Erfolge die Treue der Truppen erwerben. 208 reiste der bereits schwer von Gicht geplagte Kaiser zusammen mit seinen Söhnen Caracalla und Geta, die angeblich seit ihrer Jugend unerbittlich verfeindet waren, nach Britannien.[9] Geta erhielt 209 die zivile Kontrolle über die Provinz, Caracalla den Oberbefehl über das Heer. Das römische Heer stieß von Eboracum weit nach Norden vor. Der Kaiser befahl die Renovierung des Hadrianswalls. Schließlich starb er in Eboracum am 4. Februar 211. Seine letzten Worte an seine beiden Söhne sollen gelautet haben: „Seid einig, bereichert die Soldaten und verachtet alle anderen.“[10]
Nach seinem Tod wurde er durch den Senat zum Gott (divus) erklärt. Seine Nachfolge traten Caracalla und Geta an, die beide bereits den Titel Augustus führten und deren Feindschaft nun offen zu Tage trat. Der machtbewusste Caracalla ermordete Geta bald darauf und trat Ende 211 oder Anfang 212 die alleinige Nachfolge seines Vaters an. Wie dieser suchte er vor allem die Unterstützung des Heeres zu gewinnen.
Bilanz
Die Herrschaft des Septimius Severus hat sich trotz mancher Schrecken für Senat (und Christen) zunächst stabilisierend auf das Reich ausgewirkt. Er sicherte die Grenzen, die Provinzen und die Wirtschaft profitierten anfangs von der Ruhe im Reich, wenngleich vor allem die Städte unter den erhöhten Steuern stöhnten und sich Anzeichen für eine ökonomische Krise mehrten. Die verstärkte Verdrängung von Senatoren aus der Reichsführung gilt vielen Forschern eher eine folgerichtige Maßnahme als eine wirkliche Neuerung. Doch gerade die Ausschaltung des Senats und die Bevorzugung des Militärs brachte Septimius Severus vor allem in der senatorischen Geschichtsschreibung einen schlechten Ruf ein. Zweifellos ist der Aufstieg des romanisierten Nordafrikaners bis zum Kaisertum bemerkenswert. Seine Regierungszeit erscheint daher manchen Historikern gerade im Hinblick auf die Wirren kurz vor seiner Thronbesteigung sowie in der nachfolgenden Zeit der „Reichskrise des 3. Jahrhunderts“ durchaus als eine eher positive.[11]
Andererseits markierte die Regierung des Severus mit ihrer Offenlegung der Abhängigkeit des Herrschers vom Wohlwollen der Armee eine Zäsur, denn damit wurde eine Entwicklung eingeleitet, die unter den Soldatenkaisern, die nach Belieben von den Truppen eingesetzt und gestürzt wurden, ihren Höhepunkt erreichen sollte. Der Usurpator Severus versuchte mit allen Mitteln und ohne Rücksicht auf Verluste, sich an der Macht zu halten; dennoch konnte er den von ihm verantworteten Ansehensverlust des Kaisertums nicht dauerhaft ausgleichen. Nicht zuletzt die damit zusammenhängende Finanzpolitik des Severus, die zu einem massiv erhöhten Steuerdruck führte, sollte für die folgende Zeit verhängnisvolle Folgen haben. Letztlich stellt sich also die Frage, ob Severus das Eintreten der „Reichskrise“ verzögerte oder vielmehr mit auslöste.
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Septimius Severus
Münchner Glyptothek
Leben
Aufstieg zum Kaiser
Denar des Septimius Severus
Geboren wurde Septimius Severus in Leptis Magna in der Provinz Africa als Sohn des Publius Septimius Geta und der Fulvia Pia. Er hatte einen Bruder, der ebenfalls Publius Septimius Geta hieß. Seine Familie war gründlich romanisiert, gehörte dem römischen Ritterstand an und war wohlhabend. Septimius sprach offenbar auch Punisch,[1] beherrschte aber bereits seit seiner Kindheit die beiden großen Sprachen des Imperiums, Latein und Griechisch, und befasste sich auch mit der griechischen und lateinischen Literatur. Bei seinen ersten Reden im Senat soll er noch wegen seines „punischen“ Akzents verspottet worden sein; zwar legte sich dies später offenbar, doch soll sein Latein angeblich bis zuletzt eine „afrikanische“ Färbung gehabt haben.[2] Offenbar boten seine Wurzeln in der Provinz seinen Feinden also Anlass zum Spott. Die in populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen manchmal erhobene Behauptung, er sei sogar subsaharischer Herkunft gewesen, findet allerdings keinen Rückhalt in den Quellen; Severus kann in jedem Fall als Römer gelten. Zur weiteren Ausbildung ging er nach Rom. Obwohl er zuvor nicht die vorgeschriebene militärische Laufbahn durchlaufen hatte, wurde er aufgrund der Fürsprache eines seiner Verwandten von Kaiser Mark Aurel zu einer senatorischen Ämterlaufbahn zugelassen und im Rahmen einer adlectio in den Senat aufgenommen.
Severus absolvierte in der Folgezeit den klassischen cursus honorum: 170 war er quaestor in Rom, und im Jahr darauf in Sardinien. 173/174 war er legatus proconsulis provinciae Africae, anschließend Volkstribun, 178 Praetor und schließlich Legat (und damit Kommandeur) der Legio IV Scythica. Anschließend verbrachte er einige Zeit in Athen. 190 wurde er Suffektkonsul, gemeinsam mit Apuleius Rufinus und laut der Historia Augusta auf ausdrücklichen Wunsch des Kaisers Commodus, und erhielt im Jahr darauf vom Kaiser den Befehl über die Legionen in der Provinz Pannonien. Davon, dass er militärische Operationen befehligt hätte, ist nichts bekannt. Wahrscheinlich wurde das Kommando dem militärisch völlig unerfahrenen Mann aus ebendiesem Grunde übertragen, da man (irrtümlich) annahm, dass von ihm keine Usurpation zu befürchten sei. Wohl seit 187 war Septimius Severus in zweiter Ehe mit der aus Syrien stammenden Aristokratin Julia Domna verheiratet, mit der er zwei Söhne hatte, den 188 geborenen Caracalla und den 189 geborenen Geta. Zuvor war er seit etwa 175 mit der aus Africa stammenden Paccia Marciana verheiratet gewesen, die um 185 gestorben war.
Nach der Ermordung von Commodus’ Nachfolger Pertinax in Rom am 28. März 193 wurde Severus in Carnuntum am 9. April von den pannonischen Truppen zum Kaiser ausgerufen.[3] Die Lage im Reich war verworren: In Rom hatte sich nach Pertinax’ Tod Didius Julianus das Amt des Kaisers von den Prätorianern erkauft, doch konnte sich Septimius auf die Mehrheit der Legionen im Reich stützen. Mutmaßlich hatte er bereits unter Pertinax die Usurpation geplant, denn es ist unwahrscheinlich, dass er ein solches Unternehmen in so kurzer Zeit - er kann frühestens um den 7. April vom Tod des Pertinax erfahren haben - begonnen haben sollte. Septimius überquerte jedenfalls die Alpen, um Rom ohne Widerstand einzunehmen; Didius Julianus, der ihm zuletzt eine geteilte Herrschaft angeboten hatte, war bereits vor seiner Ankunft ermordet worden. Septimius löste die alte Prätorianergarde auf und ersetzte sie durch eine neue, ihm loyale Garde, deren Soldaten ein hohes Donativ erhielten. Dies markierte einen Einschnitt, denn während die Prätorianer zuvor 200 Jahre lang stets ausschließlich in Italien und einigen wenigen besonders stark romanisierten Provinzen (wie der Baetica) rekrutiert worden waren, kamen sie fortan aus allen Regionen des Reiches, vor allem aber aus dem recht unzivilisierten Pannonien und dem Illyricum.
Die Legionen in der Provinz Syria hatten jedoch Mitte April ihren Kommandeur Pescennius Niger als Kaiser ausgerufen, während der Kandidat der in Britannien stationierten Truppen Clodius Albinus war. Septimius musste um die Macht kämpfen und stellte sich demonstrativ in die Nachfolge des ermordeten Pertinax. Auf dem Verhandlungsweg gelang es ihm, Clodius Albinus auf seine Seite zu ziehen, indem er ihn zum Caesar und damit zum künftigen Nachfolger erhob. Darauf konnte er sich Pescennius Niger zuwenden. Dessen Truppen wurden 193/194 in Thrakien und Kleinasien geschlagen. Bei Issos unterlag Niger im März 194 und geriet in Gefangenschaft, in der er kurz darauf getötet wurde. Städte, die zu Niger gehalten hatten, wie Antiochia am Orontes und Byzantion, wurden hart bestraft. Die Provinz Syria wurde zweigeteilt, um eine Machtkonzentration in den Händen des Statthalters zu verhindern. Es kam auch zu einer begrenzten Christenverfolgung.
Septimius Severus als Kaiser
Aureus des Septimius Severus
Militärische Erfolge im Osten
Septimius Severus blieb nach seinem Sieg über Niger im Osten und führte 195 sowie 197/198 erfolgreich Krieg gegen die Parther. 195 diente die Unterstützung des Niger durch parthische Vasallen als Vorwand für die erfolgreich verlaufende expeditio Parthica. Der Krieg richtete sich nicht gegen die Parther selbst, sondern nur gegen einige mit diesen verbündete Kleinkönige. Im Verlauf des Feldzugs kamen die Herrschaften Adiabene und Osrhoene, die schon zuvor unter römischem Einfluss gestanden hatten, endgültig unter die Kontrolle Roms.
197, nach dem Sieg über Albinus (siehe unten), wurden für einen zweiten Partherkrieg drei neue Legionen ausgehoben.[4] Die römische Offensive richtete sich diesmal gegen das eigentliche Partherreich, das durch innere Wirren geschwächt war. So stieß man auf keinen nennenswerten Widerstand: Die parthische Hauptstadt Ktesiphon wurde wohl Ende 197 (oder Anfang 198) gestürmt; der Partherkönig Vologaeses V. hatte es vorgezogen, sich in das iranische Hochland zurückzuziehen. Nach Cassius Dio sollen dabei 100.000 Gefangene gemacht worden sein.[5] Diese Siege im Osten wurden später auf dem Septimius-Severus-Bogen verewigt. Anfang 198 nahm Severus den Beinamen Parthicus maximus an, der auch auf Münzen geprägt wurde; diesen Titel hatte vor ihm nur Trajan getragen, als dessen Nachfolger Septimius sich nun darstellte. An eine Eroberung des Partherreichs war allerdings nicht zu denken; zwei Vorstöße gegen das strategisch wichtige und mit den Parthern verbündete Hatra scheiterten, und Severus musste sich geschlagen von der Stadt zurückziehen. Dennoch entschied man sich, Nordmesopotamien, das wohl bereits seit dem Feldzug des Lucius Verus unter römischem Einfluss gestanden hatte, nun offiziell in das Imperium Romanum einzugliedern.
Im Jahr 200 richtete Severus daher die neue Provinz Mesopotamia ein und belegte sie mit zwei neu aufgestellten Legionen. Damit reichte das Römische Reich im Osten nun bis an den Tigris.[6] Die Einrichtung der beiden östlich des Euphrat gelegenen Provinzen Osrhoene und Mesopotamia stellte für die Parther allerdings eine inakzeptable Provokation dar; in den folgenden vier Jahrhunderten sollten sie und insbesondere ihre Nachfolger, die Sassaniden, immer wieder versuchen, die Römer aus Mesopotamien zu vertreiben und wieder den Euphrat als Grenze zu etablieren: Mit der relativen Ruhe an der römischen Ostgrenze war es daher fortan vorbei.
Im Anschluss an den Partherkrieg blieb Septimius Severus noch einige Zeit im Osten. Er besuchte im Winter 199/200 Alexandria und Ägypten. Anschließend begab sich der Kaiser 202 nach Rom. Auf einen Triumphzug verzichtete er demonstrativ, angeblich, da er nicht den Eindruck erwecken wollte, in Wahrheit über seine Bürgerkriegsgegner zu triumphieren. Einen Triumphbogen ließ er sich allerdings, wie erwähnt, trotzdem errichten.
Innenpolitik
Die Beziehungen des Kaisers zum römischen Senat waren gespannt. Er machte sich dadurch unbeliebt, dass er die Kompetenzen des Senats, der zwar bereits seit Augustus die reale Macht verloren, aber formal noch immer die res publica regiert hatte (siehe Prinzipat), weiter beschränkte.
195 erhob sich Clodius Albinus, der sich offenbar mehr von seiner Vereinbarung mit Septimius versprochen hatte und über eine große Anhängerschaft im Senat verfügte, als deutlich wurde, dass Septimius nicht ihn, sondern seine beiden eigenen Söhne als Nachfolger vorgesehen hatte. Albinus wurde zum Staatsfeind (hostis publicus) erklärt und zog seinerseits mit einer Armee nach Gallien, wo er Anfang 197 jedoch in einer Schlacht in der Nähe von Lugdunum unterlag und Selbstmord beging. Hatte Severus nach dem Sieg über Niger noch die Senatoren unter dessen Anhängern geschont, ließ er nun viele Aristokraten töten. Mehrere Anhänger des Albinus, darunter Sulpicianus, verloren im Zusammenhang mit dessen Erhebung ihr Leben. Dies brachte Severus den Hass vieler Senatoren ein.
Fortan war Septimius Severus endgültig Alleinherrscher des Reiches.[7] Nun gewann das consilium principis an Bedeutung, in welchem vor allem Juristen aus dem Ritterstand den Ton angaben. Fortan spielten die Ritter (equites) in Verwaltung und Militär eine zunehmend wichtige Rolle. Die Heranziehung von ritterlichen Juristen sollte auch für die Entwicklung des römischen Rechts von Bedeutung sein; und die Legionen, die Septimius neu aufstellte, wurden von Rittern kommandiert und nicht, wie zuvor üblich, von Senatoren. Damit wurde eine Entwicklung eingeleitet, die schließlich zum Ausschluss der Senatoren von militärischen Befehlshaberstellen unter Gallienus (um 260) führen sollte.
Demonstrativ wurde 202 die Legio II Parthica bei Rom stationiert und damit die (angesichts der Anwesenheit der Prätorianer ohnehin nur scheinbare) Demilitarisierung Italiens beendet. Septimius belohnte die ihm ergebenen Truppen großzügig, was allerdings zur Geldentwertung beitrug. Zudem gestattete er den Soldaten nun erstmals rechtsgültige Eheschließungen während der Dienstzeit, und besonders verdiente Centurionen konnten nun die ritterliche Laufbahn einschlagen und so sozial weiter aufsteigen. Daneben wurde die Macht der einzelnen Militärführer eingeschränkt, indem einzelne Kommandeure bzw. Statthalter nun weniger Legionen unter ihrem Kommando hatten; die Zeit, in der mehrere Legionen in einer Provinz stationiert gewesen waren, war vorbei.
Offensichtlicher als die Kaiser vor ihm markierte Severus die Armee als die eigentliche und vornehmliche Stütze seiner Macht. Der Sold der Soldaten, der über mehr als einhundert Jahre unverändert geblieben war, wurde vom Bürgerkriegssieger nun schrittweise verdoppelt, was angesichts des Umstandes, dass der Unterhalt des Heeres bereits zuvor etwa zwei Drittel des römischen Staatshaushaltes verschlungen hatte, zu einer gewaltigen finanziellen Belastung führte. Severus und sein Nachfolger Caracalla erhöhten daher den Steuerdruck massiv.
Triumphbogen des Septimius Severus
Trotz der Strenge seiner Herrschaft war Septimius bei der Bevölkerung Roms beliebt und hielt formell an der Prinzipatsideologie fest, der zufolge er kein Monarch, sondern lediglich ein Beschützer der Republik sei. Er dämmte demonstrativ die Korruption ein und bekämpfte das Räuberwesen in Italien. Als er von seinem Sieg über die Parther zurückkehrte, ließ er einen Triumphbogen errichten, der sich bis heute erhalten hat und seinen Namen trägt. Ein umfangreiches Bauprogramm wurde initiiert, von dem die Bevölkerung Roms beträchtlich profitierte. Zudem ließ er kostenlos Olivenöl an viele Einwohner verteilen.
Septimius Severus bemühte sich insgesamt vor allem um eine innenpolitische Stabilisierung seiner Herrschaft, die er ursprünglich einer Usurpation verdankte. Um seine Autorität gegenüber dem Heer, von dem er für alle sichtbar abhängig war, wahren zu können, setzte er verstärkt auf eine dynastische Legitimation. In diesen Zusammenhang gehört seine fiktive Adoption durch Kaiser Mark Aurel, an den er damit anknüpfen wollte. Daher rehabilitierte er den beim Senat verhassten, beim Heer hingegen beliebten Commodus, ließ ihn sogar unter die Götter erheben und nannte sich divi Marci filius, divi Commodi frater, also „Sohn des vergöttlichten Markus und Bruder des vergöttlichten Commodus“. Außerdem erbte er durch die fiktive Adoption das Privatvermögen des Commodus.[8] Seinem älteren Sohn Caracalla, seit 198 Augustus, gab er den neuen Namen Marcus Aurelius Antoninus, um so ebenfalls an das „goldene Zeitalter“ der Antonine anzuknüpfen. Hinzu kam der Versuch, die Herrscherfamilie als „göttliches Haus“ (domus divina) mit einem sakralen Charakter zu versehen. Als erster römischer Kaiser ließ sich Septimius Severus so mit einem Nimbus darstellen und wies damit bereits auf die Spätantike voraus.
Christenverfolgung
Unter seiner Regierung kam es zu lokalen Christenverfolgungen: Bereits 202 hatte der Kaiser den Übertritt zum Christentum unter Strafe gestellt. Zweifelsohne hielten sich dennoch Christen an seinem Hof auf. Kleinere Christenverfolgungen in Ägypten und in Theben sowie in den Provinzen Africa und im Osten ließ er geschehen, auch wenn die Kirche davon kaum getroffen wurde. Er stellte sich damit in die Tradition der römischen Christenpolitik der vergangenen Jahrzehnte.
Letzte Jahre und Tod
Septimius Severus mit seiner Familie auf einem zeitgenössischen Tondo. Getas Gesicht wurde nach seiner Ermordung getilgt.
In den letzten Jahren seiner Herrschaft unternahm Septimius Severus mehrere Feldzüge zum Erhalt des römischen Machtanspruches in Britannien; zudem sollten seine Söhne und designierten Nachfolger durch militärische Erfolge die Treue der Truppen erwerben. 208 reiste der bereits schwer von Gicht geplagte Kaiser zusammen mit seinen Söhnen Caracalla und Geta, die angeblich seit ihrer Jugend unerbittlich verfeindet waren, nach Britannien.[9] Geta erhielt 209 die zivile Kontrolle über die Provinz, Caracalla den Oberbefehl über das Heer. Das römische Heer stieß von Eboracum weit nach Norden vor. Der Kaiser befahl die Renovierung des Hadrianswalls. Schließlich starb er in Eboracum am 4. Februar 211. Seine letzten Worte an seine beiden Söhne sollen gelautet haben: „Seid einig, bereichert die Soldaten und verachtet alle anderen.“[10]
Nach seinem Tod wurde er durch den Senat zum Gott (divus) erklärt. Seine Nachfolge traten Caracalla und Geta an, die beide bereits den Titel Augustus führten und deren Feindschaft nun offen zu Tage trat. Der machtbewusste Caracalla ermordete Geta bald darauf und trat Ende 211 oder Anfang 212 die alleinige Nachfolge seines Vaters an. Wie dieser suchte er vor allem die Unterstützung des Heeres zu gewinnen.
Bilanz
Die Herrschaft des Septimius Severus hat sich trotz mancher Schrecken für Senat (und Christen) zunächst stabilisierend auf das Reich ausgewirkt. Er sicherte die Grenzen, die Provinzen und die Wirtschaft profitierten anfangs von der Ruhe im Reich, wenngleich vor allem die Städte unter den erhöhten Steuern stöhnten und sich Anzeichen für eine ökonomische Krise mehrten. Die verstärkte Verdrängung von Senatoren aus der Reichsführung gilt vielen Forschern eher eine folgerichtige Maßnahme als eine wirkliche Neuerung. Doch gerade die Ausschaltung des Senats und die Bevorzugung des Militärs brachte Septimius Severus vor allem in der senatorischen Geschichtsschreibung einen schlechten Ruf ein. Zweifellos ist der Aufstieg des romanisierten Nordafrikaners bis zum Kaisertum bemerkenswert. Seine Regierungszeit erscheint daher manchen Historikern gerade im Hinblick auf die Wirren kurz vor seiner Thronbesteigung sowie in der nachfolgenden Zeit der „Reichskrise des 3. Jahrhunderts“ durchaus als eine eher positive.[11]
Andererseits markierte die Regierung des Severus mit ihrer Offenlegung der Abhängigkeit des Herrschers vom Wohlwollen der Armee eine Zäsur, denn damit wurde eine Entwicklung eingeleitet, die unter den Soldatenkaisern, die nach Belieben von den Truppen eingesetzt und gestürzt wurden, ihren Höhepunkt erreichen sollte. Der Usurpator Severus versuchte mit allen Mitteln und ohne Rücksicht auf Verluste, sich an der Macht zu halten; dennoch konnte er den von ihm verantworteten Ansehensverlust des Kaisertums nicht dauerhaft ausgleichen. Nicht zuletzt die damit zusammenhängende Finanzpolitik des Severus, die zu einem massiv erhöhten Steuerdruck führte, sollte für die folgende Zeit verhängnisvolle Folgen haben. Letztlich stellt sich also die Frage, ob Severus das Eintreten der „Reichskrise“ verzögerte oder vielmehr mit auslöste.
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