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Kastell Osterburken

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Kastell Osterburken Empty Kastell Osterburken

Beitrag  checker Mi Jan 21, 2015 1:51 pm

Das Kastell Osterburken ist ein ehemaliges römisches Militärlager, dessen Besatzung für Sicherungs- und Überwachungsaufgaben am sogenannten „Vorderen Limes“ des Obergermanisch-Rätischen Limes zuständig war. Die zum UNESCO-Welterbe gehörende Anlage liegt rund 455 Meter westlich der Limestrasse am Südhang des Kirnautales in der Hager Flur.[1] Die teilweise noch sichtbaren und konservierten Baureste befinden sich in der zum Neckar-Odenwald-Kreis gehörenden baden-württembergischen Stadt Osterburken in der Bundesrepublik Deutschland. Neben dem Kastell, das durch einen nachträglichen Anbau zum Doppelkastell wurde, sind insbesondere die teilweise gut datierbaren Bauten und wertvollen Funde aus dem Bereich des ausgedehnten römischen Lagerdorfes (Vicus) überregional bekannt geworden. Osterburken gehört damit zu den wichtigsten archäologischen Referenzpunkten an diesem Limesabschnitt.

Lage

Kastell Osterburken 640px-Odenwaldlimes.svg
Der Vordere Limes mit dem älteren, westlicher gelegenen Neckar-Odenwald-Limes.


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Osterburken und das Kastell zur Zeit der Reichslimeskommission.

Das in einer flachwelligen Hügellandschaft gelegene Gebiet wurde schon in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt. So kam während den Grabungen 1867 im Kastellareal ein bronzezeitlicher Hort ans Licht.[2] Die römischen Geometer errichteten das Kohortenkastell im engen Talgrund der von Nordosten nach Südwesten fließenden Kirnau, einem in der Antike teilweise sehr feuchten, hochwassergefährdeten Standort,[3] dessen Böden von kalkreichen Mergeln geprägt sind.[4]

Die Sicht der in dieser Garnison diensttuenden Soldaten war durch die aufsteigenden Hänge im Norden und Süden stark begrenzt. In nordöstlicher Richtung konnte der die Talaue von den Hängen hinab quer durchschneidende Limes jedoch unmittelbar eingesehen werden. Zudem standen an dem nördlichen und südlichen Hang zwei Limeswachtürme (Wp 8/28 und Wp 8/29), die im Bedarfsfall Signale senden konnten. Problematisch blieb jedoch die den Lagerplatz weit überhöhende südliche Talflanke, von der aus potentielle Gegner ihre Angriffe sehr leicht hätten vortragen können. Die hydrologischen und militärischen Nachteile dieser Gründung machte in den Augen der Planer offensichtlich die unmittelbare Nähe zum Fluss wieder wett. Mit ihrer nordwestlichen Flanke lag die Fortifikation rund drei Meter über der Talsohle unmittelbar am Fluss. So konnte der die römische Reichsgrenze passierende Schiffs- und Straßenverkehr lückenlos überwacht werden. Auch an anderen Kastellplätzen – wie am südlicher gelegenen Kleinkastell Sindringen – lässt sich beobachten, wie zuungunsten eines besseren Lagerplatzes das schwieriger zu beherrschende Flussufer vorgezogen wurde. Der Archäologe Dietwulf Baatz glaubte in der „sorglose[n] Platzwahl" die Selbstsicherheit der Römer erkennen zu können, die in der Gegend von Osterburken offensichtlich nicht mit dem Verteidigungsfall rechneten.[5]

Das nachträglich errichtete, im Grundriss unregelmäßig geplante Annexkastell grenzte unmittelbar an die südöstliche Wehrmauer. Auch die topographische Lage dieses Anbaus war nicht problemlos zu bewältigen, da der Talhang vom südöstlichen Tor der ursprünglichen Garnison bis zum entsprechenden Tor des Annexkastells rund 22 Höhenmeter ansteigt. Die dort auf abschüssigem Grund lagernden Soldaten hatten zeitweilig mit Hangwasser zu rechnen und mussten sich entsprechend um eine allzeit betriebs- und leistungsfähige Drainage kümmern.

Möglicherweise war der Aufwand, mit dem der Anbau errichtet und erhalten werden musste, der ungeschickten Platzwahl des älteren Kohortenkastells geschuldet. Den Strategen waren die wachsenden Gefahren am Vorderen Limes zwischenzeitlich wohl bewusst geworden, daher sicherten sie mit diesem Annex unter anderem auch die bis dahin bedrohte Hangseite des Kastells.[6]
Forschungsgeschichte

Der Name der Flur Hager beziehungsweise Hagenacker weist indirekt auf den Kastellplatz hin. Die Schuttwälle der antiken Wehrmauer waren im 19. Jahrhundert noch gut sichtbar und die Bauern warfen römische Mauersteine, die beim Pflügen im Kastellareal aus dem Boden kamen, auf die Wälle, so dass ein Hag – ein umfriedeter Bereich – den Lagerplatz andeutete. Am Kastell standen auch die Reste eines Kalkofens, den bereits der Gelehrte Christian Ernst Hanßelmann (1699–1776) gesehen hatte.[7] Ein großes Problem stellte in Osterburken schon früh die Raubgräberrei dar, die 1892 im Bauländer Boten angesprochen wurde. Problematisch war damals auch der zur Tagesordnung gehörende Steinraub, durch den die Substanz der Kastelle schwere Verluste erlitt.[8]

Bereits 1840 berichtete der Altertumspionier Karl Wilhelmi (1786–1857) über seine umfangreicheren „Aufgrabungen von Römischen Trümmern“ im Kastell und im Lagerdorf. Außerdem legte er dar, dass „schon seit langer Zeit her“ römische Münzen, Gegenstände und Steindenkmäler aus Osterburken bekannt geworden waren. Explizit erwähnte er unter anderem eine Inschrift der Legio VIII Augusta, die „1717 oder 1718“ beim Pflügen ans Licht kam. Zudem ist ihm der Fund des 1826 entdeckten Kastellbads I bekannt.[9] Weitere Untersuchungen an diesem Bad fanden partiell in den Jahren 1973 im Auftrag des Landesamts für Denkmalpflege unter der Leitung des Archäologen Rolf-Heiner Behrends[10] und 1983 statt.[11] Erst größere Neubaumaßnahmen an der Fundstelle ließen 2004 und 2005 eine umfassende Grabung[12] und Neubewertung zu. Die Leitung dieser Untersuchungen lag in den Händen des Archäologen Klaus Kortüm.

1861 wurde auf dem rechten Kirnauufer an der Bofsheimer Straße das berühmt gewordene Mithrasrelief entdeckt, von dem sich eine Kopie heute im römischen Museum von Osterburken befindet.[13]

Durch die Grabungen des Mannheimer Altertumsverein 1867 wurde die Existenz eines Doppellagers erstmals belegt. 1892 nahm die Reichs-Limes-Kommission (RLK) unter der Leitung des Streckenkommissars Karl Schumacher (1860–1934) ihre umfassenden Untersuchungen in beiden Kastellarealen auf und schloss sie 1893 ab.[1] Die heutige Hagerstraße zeichnet auf dem Areal des Kohortenkastells in groben Zügen den Verlauf der römischen Lagerstraße vom Nordtor (Porta praetoria) zum Südtor (Porta decumana) nach. Schumacher war es auch, der ein römisches Gräberfeld für Militärangehörige und Zivilpersonen nordöstlich des Kastells entdeckte. Nur etwas weiter kreuzt heute die Bofsheimer Straße den Limes. Nach den neueren Grabungen in den Jahren 1964, 1972 sowie zwischen 1977 bis 1979 hatten die Archäologen über 100 Brandgräber untersucht.[14] Mit der Genehmigung des Großherzogs[15] konnte im 19. Jahrhundert das Annexkastell konserviert werden, während das eigentliche Lager ohne größere Ausgrabungen zur Überbauung freigegeben wurde.[1][8] Nach den wenig glücklichen Erhaltungsmaßnahmen am Annex wies Schumacher den Verantwortlichen eine Reihe von Fehlern nach.[15] 1991 sowie im Sommer 1992 fanden wieder Grabungen am Kastell statt, wobei der Wehrgraben zwischen Kohortenkastell und Anbau sowie die östliche Mauer des Annexkastells im Bereich dieses Grabens untersucht wurde.[16]

1976 fand sich nordöstlich des Kastells im Talgrund das Bad II. Seine Baureste konnten zwischen 1976 und 1980 weitgehend freigelegt werden. Aufgrund der wertvollen Befunde entschloss sich die Stadt Osterburken, das Bad unter einem Schutzhaus zu erhalten und mit dem gleichzeitig geplanten Römermuseum Osterburken zu kombinieren.[17]

Bei Tiefbauarbeiten während der Pfeilergründung für die heutige Benefiziarierbrücke wurde im August 1982 ein bis dahin einzigartiger Weihebezirk der örtlichen Benefiziarier aufgedeckt.[17] Die von dem Archäologen Egon Schallmayer aufgenommenen Notgrabungen wurden unter seiner Leitung 1983, 1984 und 1986 fortgesetzt. Durch den Fund dieses Ensembles war eine Erweiterung des gleichfalls gegen Ende des Jahres 1983 eingeweihten Museums am Bad II unumgänglich. 1986 öffnete der erweiterte Museumsbau seine Pforten.[18] 2006 fand eine weitere Neueröffnung statt, nachdem ein neuer Museumstrakt über Teilen des von Wilhelmi entdeckten Kohortenbads eröffnet werden konnte. Die im Außenbereich liegenden Fundamente dieses Bades wurden im Museumsvorhof (Römerplatz) sowie im angrenzenden Pflaster der heutigen Römerstraße sichtbar nachgezeichnet.

Für die nachrömische Entwicklung Osterburkens konnte der Prähistoriker und Mittelalter-Archäologe Joachim Henning 1985 einen wichtigen Beitrag leisten, in dem er einen als römerzeitlich erachteten Hortfund aus dem Kastellgraben neu datieren konnte.[19]

Hier unterbrechen wir,wer weiterlesen möchte,hier der Link:

http://de.wikipedia.org/wiki/Kastell_Osterburken

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