Karl Henckell
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Karl Henckell
Karl Friedrich Henckell (* 17. April 1864 in Hannover; † 30. Juli 1929 in Lindau am Bodensee) war ein deutscher Lyriker und Schriftsteller.
Karl Friedrich Henckell, um 1900
Leben
Henckell studierte Philosophie, Philologie und Nationalökonomie in Berlin, Heidelberg, Leipzig, München und Zürich. Er stand in Kontakt mit Michael Georg Conrad, Martin Greif, Hermann Conradi, Otto Erich Hartleben, John Henry Mackay, Hermann Sendelbach, Adolf Bartels u.a. und war Mitherausgeber der Modernen Dichtercharaktere (1885). Im Juni 1888 rief Henckell mit einem Anschlag am Schwarzen Brett der Universität Zürich zur Gründung eines "Ulrich-Huttenbundes" auf; das Programm der sozialdemokratisch ausgerichteten Vereinigung, die sich auch "das junge Deutschland" nannte, beinhaltete den Kampf für ein modernes Menschentum und Wahrheit.[1] Zürich war auch Verlagsort der sozialkritischen Gedichtbände Henckells, die 1885 - 1890 erschienen, bis Henckell die nächste Sammlung Trutznachtigall mit dem zweiten Verlagsort Leipzig herausbringen konnte.[2] Zeitweise lebte er längere Zeit in Mailand, danach in Wien, Brüssel und ab 1890 wieder in Zürich. Im selben Jahr erwarb er das Bürgerrecht der Zürcher Gemeinde Stallikon und damit das Schweizer Bürgerrecht. [3]1895 wurde er in Zürich Verlagsbuchhändler. 1896 gab er in seinem Verlag den Gedichteband Passifloren von Gertrud Pfander heraus. 1897 heiratete er Anny Haaf-Haller, deren Schwester Anna Bertha Haaf seit 1883 die Frau des Schweizer Historikers Gustav Tobler war [4]. 1902 zog Henckell nach Berlin-Charlottenburg, 1908 nach München. Zuletzt wohnte er in Muri bei Bern.
An der Trauerfeier in Konstanz hielt auf Wunsch des verstorbenen Dichters der Mannheimer Schriftsteller Fritz Droop die Gedächtnisrede. [5]
Die Zeitung "Volksrecht" widmete ihm einen längeren Nachruf. Darin wurde festgehalten, dass er, der den Ehrennamen Arbeiterdichter 40 Jahre getragen habe, vom Bürgertum "als Kämpfer und Sender zum Proletariat" gekommen sei: "Ihm ging es ums Ganze, nicht bloss um die literarische Revolution." Auch ausserhalb der Arbeiterklasse habe man begriffen, "dass Henckell ein Dichter ist, der zum Ruhme deutschen Geistes beiträgt".[6]
Sein Bruder Gustav Henckell war der Mitgründer der Konservenfabrik Hero in Lenzburg.
Im Jahr 1930 wurde in Wien Penzing (14. Bezirk) die Henckellgasse nach ihm benannt.
Werke
Umsonst. Ein sociales Nachtstück, 1884
Die neue Lyrik, 1885
Poetisches Skizzenbuch, 1885; Vorwort von Heinrich Hart
Strophen, 1887
Amselrufe, 1888
Diorama, 1890
Gründeutschland. Eine litterarische Flugschrift in Versen, 1890
Trutznachtigall, 1891
Aus meinem Liederbuch, 1892
Zwischenspiel, 1894
Gedichte, 1898
Neues Leben, 1900
Gipfel und Gründe, 1904
Schwingungen, 1906
Mein Lied, 1906
Deutsche Dichter seit Heinrich Heine. Ein Streifzug durch fünfzig Jahre Lyrik, 1906
Weltlyrik. Ein Lebenskreis in Nachdichtungen, 1910
Ein Lebenslied. Dichtungen, 1911
Im Weitergehen. Neue Gedichte, 1911
Weltmusik. Neue Gedichte, 1918
Gesammelte Werke in 5 Bänden, 1921–1923
Herausgebertätigkeit
Sonnenblumen, 1895/96 – 1898/99 (Zeitschrift)
Quelle - literatur & Einzelnachweise
Karl Friedrich Henckell, um 1900
Leben
Henckell studierte Philosophie, Philologie und Nationalökonomie in Berlin, Heidelberg, Leipzig, München und Zürich. Er stand in Kontakt mit Michael Georg Conrad, Martin Greif, Hermann Conradi, Otto Erich Hartleben, John Henry Mackay, Hermann Sendelbach, Adolf Bartels u.a. und war Mitherausgeber der Modernen Dichtercharaktere (1885). Im Juni 1888 rief Henckell mit einem Anschlag am Schwarzen Brett der Universität Zürich zur Gründung eines "Ulrich-Huttenbundes" auf; das Programm der sozialdemokratisch ausgerichteten Vereinigung, die sich auch "das junge Deutschland" nannte, beinhaltete den Kampf für ein modernes Menschentum und Wahrheit.[1] Zürich war auch Verlagsort der sozialkritischen Gedichtbände Henckells, die 1885 - 1890 erschienen, bis Henckell die nächste Sammlung Trutznachtigall mit dem zweiten Verlagsort Leipzig herausbringen konnte.[2] Zeitweise lebte er längere Zeit in Mailand, danach in Wien, Brüssel und ab 1890 wieder in Zürich. Im selben Jahr erwarb er das Bürgerrecht der Zürcher Gemeinde Stallikon und damit das Schweizer Bürgerrecht. [3]1895 wurde er in Zürich Verlagsbuchhändler. 1896 gab er in seinem Verlag den Gedichteband Passifloren von Gertrud Pfander heraus. 1897 heiratete er Anny Haaf-Haller, deren Schwester Anna Bertha Haaf seit 1883 die Frau des Schweizer Historikers Gustav Tobler war [4]. 1902 zog Henckell nach Berlin-Charlottenburg, 1908 nach München. Zuletzt wohnte er in Muri bei Bern.
An der Trauerfeier in Konstanz hielt auf Wunsch des verstorbenen Dichters der Mannheimer Schriftsteller Fritz Droop die Gedächtnisrede. [5]
Die Zeitung "Volksrecht" widmete ihm einen längeren Nachruf. Darin wurde festgehalten, dass er, der den Ehrennamen Arbeiterdichter 40 Jahre getragen habe, vom Bürgertum "als Kämpfer und Sender zum Proletariat" gekommen sei: "Ihm ging es ums Ganze, nicht bloss um die literarische Revolution." Auch ausserhalb der Arbeiterklasse habe man begriffen, "dass Henckell ein Dichter ist, der zum Ruhme deutschen Geistes beiträgt".[6]
Sein Bruder Gustav Henckell war der Mitgründer der Konservenfabrik Hero in Lenzburg.
Im Jahr 1930 wurde in Wien Penzing (14. Bezirk) die Henckellgasse nach ihm benannt.
Werke
Umsonst. Ein sociales Nachtstück, 1884
Die neue Lyrik, 1885
Poetisches Skizzenbuch, 1885; Vorwort von Heinrich Hart
Strophen, 1887
Amselrufe, 1888
Diorama, 1890
Gründeutschland. Eine litterarische Flugschrift in Versen, 1890
Trutznachtigall, 1891
Aus meinem Liederbuch, 1892
Zwischenspiel, 1894
Gedichte, 1898
Neues Leben, 1900
Gipfel und Gründe, 1904
Schwingungen, 1906
Mein Lied, 1906
Deutsche Dichter seit Heinrich Heine. Ein Streifzug durch fünfzig Jahre Lyrik, 1906
Weltlyrik. Ein Lebenskreis in Nachdichtungen, 1910
Ein Lebenslied. Dichtungen, 1911
Im Weitergehen. Neue Gedichte, 1911
Weltmusik. Neue Gedichte, 1918
Gesammelte Werke in 5 Bänden, 1921–1923
Herausgebertätigkeit
Sonnenblumen, 1895/96 – 1898/99 (Zeitschrift)
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