Braunschweig-aktuell
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.
Suchen
 
 

Ergebnisse in:
 


Rechercher Fortgeschrittene Suche

Neueste Themen
» Telefunken S950 Settings
Balthasar Hubmaier Icon_minitimeSo Apr 28, 2024 7:24 am von Admin

» Füllstandanzeige
Balthasar Hubmaier Icon_minitimeSo Apr 28, 2024 7:16 am von Admin

» ebike controller tester - E-Scooter Fehlersuche Diagnose - Motor / Controller / Gashebel prüfen
Balthasar Hubmaier Icon_minitimeMo März 18, 2024 6:23 am von checker

» Einfach erklärt - Funktionsweiße, Fehlersuche und Tuning. Bürstenloser Nabenmotor
Balthasar Hubmaier Icon_minitimeMo März 18, 2024 6:15 am von checker

» Akne Filme Dr. Pimple Pooper
Balthasar Hubmaier Icon_minitimeSa März 02, 2024 4:50 am von Andy

» R.I.P. Manni
Balthasar Hubmaier Icon_minitimeSa Dez 30, 2023 6:31 am von checker

» R.i.P. Manfred Wüstefeld
Balthasar Hubmaier Icon_minitimeSo Dez 10, 2023 9:07 am von checker

» R.I.P. Holger
Balthasar Hubmaier Icon_minitimeFr Nov 03, 2023 9:33 pm von Andy

» R.I.P Rudolf HAASE
Balthasar Hubmaier Icon_minitimeDo Sep 21, 2023 5:55 am von Andy

Navigation
 Portal
 Index
 Mitglieder
 Profil
 FAQ
 Suchen
Partner
free forum
Mai 2024
MoDiMiDoFrSaSo
  12345
6789101112
13141516171819
20212223242526
2728293031  

Kalender Kalender


Balthasar Hubmaier

Nach unten

Balthasar Hubmaier Empty Balthasar Hubmaier

Beitrag  Andy Mo Feb 23, 2015 8:04 pm

Balthasar Hubmaier (auch Huebmör, Hubmör, Hubmair, Hubmayr, Hubmeier; Friedberger, latinisiert Pacimontanus[1]; * um 1485 in Friedberg bei Augsburg; † 10. März 1528 in Wien) war eine führende Täuferpersönlichkeit der Reformationszeit sowie ein Märtyrer der Täuferbewegung.

Balthasar Hubmaier 170px-Balthasar_Hubmaier

Hubmaier als katholischer Priester, Theologe und Antisemit

Balthasar Hubmaier Hubmaier_Zaychen
Hubmaier-Schrift (1520): [...] die wunderbarlichen Zaychen beschehen zu Regensburg zu der schönen Maria der Mutter Gottes

Balthasar Hubmaier 640px-41Sch%C3%B6ne_Madonna_von_Regensburg
Wallfahrt zur Schönen Maria von Regensburg um 1520.

Balthasar Hubmaier wurde zwischen 1480 und 1485 in Friedberg geboren. Erste Bildung empfing er vermutlich an der Domschule von Augsburg, wo er die niederen Weihen empfing.[2] Das erste gesicherte Datum in seiner Biographie ist der 1. Mai 1503. An diesem Tag wurde er an der Universität Freiburg immatrikuliert.[3] In der Matrikel ließ Hubmaier sich als ein Augsburger clericus (Kleriker) eintragen.[4] Nach zwei Semestern an der Freiburger Universität (also 1504 / 1505) erlangte Hubmaier den Grad eines baccalaureus artium.[3] Danach studierte er Theologie bei Johannes Eck. Als dieser 1510 einen Ruf an die Universität von Ingolstadt annahm, folgte ihm Hubmaier, bereits mit der Priesterweihe versehen, dahin.

1512 promovierte Hubmaier zum Doktor der Theologie. In Ingolstadt wirkte er als Prediger an der Marienkirche und als Universitätsprofessor. 1516 verließ er Ingolstadt, um in Regensburg die Stelle eines Dompredigers anzunehmen. In dieser Funktion rief er zur Verfolgung der Regensburger Juden auf und beteiligte sich an der Zerstörung der Regensburger Synagoge. An ihrer Stelle wurde eine Kapelle „Zur schönen Maria“ errichtet. Hier wirkte Hubmaier auch als Wallfahrtsprediger und wurde alsbald über die Grenzen Regensburgs hinaus als begeisternder Marienverehrer bekannt.

Waldshut: Begegnung mit Reformation und Täufertum

Balthasar Hubmaier 640px-Waldshut-1580
Waldshut um 1580

1521 nahm Hubmaier die Pfarrerstelle an der Marienkirche in Waldshut an und kam anstandslos seinen Pflichten als katholischer Priester nach. 1522 kehrte er für eine Zeit als Wallfahrsprediger nach Regensburg zurück.[5] Gleichzeitig stand er in Kontakt mit mehreren Humanisten und begann sich intensiv mit den Paulusbriefen auseinanderzusetzen. In der ersten Waldshuter Zeit setzte er sich mit den reformatorischen Schriften Martin Luthers und vor allem mit dessen Sakramentsverständnis auseinander.[5] Auf einer Reise nach St. Gallen und Zürich kam er in Kontakt mit evangelischen Kreisen und schloss Freundschaft mit Huldrych Zwingli. Im Oktober 1523 nahm er an dessen Seite an der Zweiten Zürcher Disputation teil. Zurück in Waldshut versuchte er die Reformation voranzutreiben und kam dabei in Konflikt mit der altgläubigen Seite. Er war gezwungen die Stadt zu verlassen und fand in Schaffhausen Zuflucht. Hier verfasste er unter dem Motto „Die Wahrheit ist untödtlich“ eine Schrift gegen die gewaltsame Bekehrung zum Glauben (Von ketzern vnd Iren verbrennern). Diese Schrift war Teil seiner Verteidigung gegen den Ketzervorwurf, den Johann Eck, sein ehemaliger Freund und Ingolstädter Lehrer, gegen ihn in Rom erhob.[6] Im Herbst 1524 kehrte er nach Waldshut zurück und vollendete nun hier die Reformation. Es wurde eine neue Messordnung eingeführt und die Kirchen von den Bildern gereinigt (Bildersturm). Auch seine eigene Praxis der Bilderverehrung während der Regensburger Marien-Wallfahrt kritisierte Hubmaier als Niederfallen vor den Bildern bzw. als Idolatrie.[7] Angeregt durch die Schriften von Karlstadt und Müntzer, den er vermutlich in Waldshut traf, und durch die Gespräche mit dem aus Zürich vertriebenen Täufer Wilhelm Reublin begann er sich nun vermehrt mit der Tauffrage auseinanderzusetzen und sprach sich öffentlich gegen die Kindertaufe aus. An Ostern 1525 schritt er zur Tat und ließ sich zusammen mit 60 anderen Waldshutern von Wilhelm Reublin taufen. Anschließend taufte Hubmaier selber einen großen Teil des Rates und der Bevölkerung von Waldshut. Als die Stadt infolge des Bauernkrieges Ende 1525 durch habsburgische Truppen besetzt und zum Katholizismus zurück gezwungen wurde, ergriff er die Flucht. Zusammen mit seiner Frau Elsbeth Hügline, die er am 13. Januar 1525 geheiratet hatte, fand er Zuflucht bei Täuferfreunden in Zürich.

Hubmaier als Täufer in Mähren

Balthasar Hubmaier GuentherZ_2008-03-17_0024_Dr.-Karl-Lueger-Platz_Gedenktafel_Balthasar_Hubmaier
Gedenktafel für Balthasar Hubmaier in Wien

Es kam zum endgültigen Bruch mit Zwingli, nachdem er in seiner wohl bedeutendsten Schrift Vom christlichen Tauff der Gläubigen seine Taufauffassung gerechtfertigt hatte. Er wurde daraufhin in Zürich verhaftet und widerrief seinen täuferischen Standpunkt, nachdem er mit der Todesstrafe bedroht worden war. Im April 1526 konnte er Zürich verlassen und gelangte über Konstanz und Augsburg nach Nikolsburg. Dort stellte er sich gegen die in vielen Täuferkreisen gelehrte und praktizierte Gewaltlosigkeit. Er rief – seine Schutzherrschaft in Nikolsburg unterstützend – zum bewaffneten Widerstand gegen die „türkische Gefahr“ auf.

In Mähren verfasste Hubmaier weitere 18 Schriften, durch die er großen Einfluss auf die täuferischen Kreis ausübte. Diese Schriften kreisen thematisch um die bekannten täuferischen Lehrauffassungen: Ablehnung der Kindertaufe, Gemeindezucht und Ablehnung des Eides. Historische Quellen berichten, dass Hubmaier in Mähren mehr als 2000 Anhänger getauft habe.

Der Erzherzog von Österreich, Ferdinand I., sein alter Feind aus der Waldshuter Zeit, ließ ihn im Juli 1527 unter dem Vorwurf des Aufruhrs verhaften. Er wurde auf Burg Kreuzenstein bei Wien eingekerkert und zu Glaubensfragen verhört. Während seiner Haft schrieb er die an Ferdinand gerichtete „Rechenschaft des Glaubens“, in der er sich eindeutig als Täufer bekannte. Das Angebot eines Widerrufs schlug er aus und wurde am 10. März 1528 beim Stubentor in Wien als Aufrührer und Ketzer auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Drei Tage nach seiner Hinrichtung wurde seine Ehefrau in der Donau ertränkt. Das Trienter Konzil schrieb die Exkommunikation Hubmaiers mit dem Titel „Ketzerfürst“ fest, sie wurde bislang nicht aufgehoben.
Taufsukzession

Die Linie der Taufsukzession geht bei Balthasar Hubmaier über Wilhelm Reublin (Januar 1525), Jörg Blaurock (Januar 1525) auf Konrad Grebel (Januar 1525) zurück. Die in Klammern gesetzten Daten bezeichnen das jeweilige Taufdatum. Belege dazu finden sich in den Biographieartikeln der erwähnten Personen.

Werke

Balthasar Hubmaier Taufschrift_von_Balthasar_Hubmaier_001
Balthasar Hubmaiers Taufschrift von 1525

In disem Buchlein seind begriffen die wunderbarlichen Zaychen beschehen zu Regensburg zu der schönen Maria der Mutter Gottes, Nürberg bei Höltzel (1520)
Von ketzern vnd Iren verbrennern (1524)
Ain Summ aintz gantzen Christlichen lebens. Durch Baldasaren Frydberger, Predicant yetz zu Waldßhütt, verzeichnet an die drey Kirchen Regensburg, Jngolstat und Frydberg, seinen lieben herren, briedern vnd schwestern in gott dem herren. Sonderlich ain bericht den kinder Touff vnd das Nachttmal belangent. (1525)
Von dem christlichen Tauff der Gläubigen (1525)
Kurzes Vaterunser (1526)
Ein gesprech Balthasar Huebmörs von Fridberg, Doctors, auf Mayster Vlrichs Zwinglens zu Zürich Taufbuchlein von der Kindertauf, (1526)
Ein Christennliche Leertafel, die ein yedlicher mensch, ee vnd er im Wasser getaufft wirdt, vor wissen solle (1526)
Von der Briederlichen straff. Woe die nit ist, da ist gewißlich khain Kirch, ob schon der Wassertauff vnd das Nachtmal Christj daselbs gehaltenn werdent (1527)
Vom christlichen Bann (1527)
Von der Freyhait des Willens, die Gott durch sein gesendet wort anbeüt allen menschen, vnd jnen dar jn gewalt gibt seine Khinder ze werden, auch die waal gutes zu wöllen vnd zethon. Oder sy aber Khinder des Zorns, wie sy denn von natur seind, ze bleiben lassen (1527)
Rechenschaft des Glaubens (1528)

Eine edierte Sammlung seiner Schriften findet sich in:

Hubmaier, Balthasar: Schriften, hrsg. von Gunnar Westin, Gütersloh 1962 (Quellen zur Geschichte der Täufer 9).

Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Andy
Andy
Admin

Anzahl der Beiträge : 36059
Anmeldedatum : 03.04.11

Nach oben Nach unten

Nach oben

- Ähnliche Themen

 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten