Philipp Veit
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Philipp Veit
Philipp Veit (* 13. Februar 1793 in Berlin; † 18. Dezember 1877 in Mainz) war ein deutscher Maler, der Richtung der Nazarener angehörend.
Philipp Veit, 1838 (Porträt von Joseph Binder)
Selbstbildnis
Philipp Veit war ein Sohn des Bankiers Simon Veit und der ältesten Tochter Moses Mendelssohns, Dorothea Friederike Brendel. Nach der Scheidung der Eltern 1799 blieb Philipp Veit zunächst bei der Mutter und lebte mit ihr und ihrem neuen Ehemann Friedrich Schlegel in Jena, Paris und Köln, bevor er 1806 zum Vater nach Berlin zurückkehrte und dort seine Schulbildung beendete. Ab 1808 studierte Philipp Veit Malerei an der Kunst-Academie in Dresden. Zu seinen dortigen Lehrern gehörte Friedrich Matthäi, in dessen Ausbildung schon Veits älterer Bruder Jonas stand.
Während der Freiheitskriege freundete er sich mit Joseph von Eichendorff und seinem Leutnant Friedrich de la Motte Fouqué an. 1814 nahm er seinen Abschied, malte ein Bild der Prinzessin Wilhelm, vollendete das Porträt der Gräfin Zichy und malte ein Bild für die Kirche von Heiligenstadt bei Wien, bevor er 1815 seinem Bruder nach Rom folgte, wo er sich den deutschen Romantikern des so genannten Lukasbunds anschloss. Hier beteiligte er sich mit Peter von Cornelius, Wilhelm von Schadow und Friedrich Overbeck an den Fresken der Casa Bartholdy, von denen er Joseph bei der Frau des Potiphar und die sieben fetten Jahre (jetzt in der Berliner Nationalgalerie) ausführte. In der Villa Massimo malte er Darstellungen aus Dantes „Göttlicher Komödie“ in Fresko. Im Auftrag des Naumburger Domherren Immanuel Christian Leberecht von Ampach entstand ab 1820 das Gemälde Christus auf dem Ölberg für den Christus-Zyklus im Naumburger Dom.
Allegorische Figur der Germania
Porträt auf der Außenfassade der Frankfurter Bavaria
Gipsbüste von Philipp Veit in der Dauerausstellung über die Familie Mendelssohn auf dem Friedhof I der Dreifaltigkeitsgemeinde in Berlin-Kreuzberg
Andere Werke seiner römischen Zeit sind ein großes Altarbild der Himmelskönigin Maria (in Trinità dei Monti zu Rom) und der Triumph der Religion (im Vatikan). 1830 als Direktor des Städelschen Instituts nach Frankfurt am Main berufen, schuf er auch hier eine Reihe von kirchlichen Gemälden, welche zum großen Teil in Stich und Steindruck erschienen sind; so den heiligen Georg 1833 als Altarbild für die St.-Georgs-Kirche zu Bensheim, Simeon im Tempel, die beiden Marien am Grab (in der Berliner Nationalgalerie) und das große Freskogemälde im Städelschen Institut, welches die Einführung des Christentums und der Künste in Deutschland zum Gegenstand hat, nebst den beiden Nebenbildern Italia und Germania. Die Werke, die er in Frankfurt angefertigt hat, wurden von Felix Mendelssohn Bartholdy als „einfach, schön und fromm“ gelobt, wobei er sie mit den Werken alter Meister vergleicht und Veit eine „aufrechte Künstlerseele“ nennt.[1]
Später zog Veit auch antike Stoffe in den Bereich seiner Kunst. In dieser Hinsicht sind besonders das Deckengemälde im Städelschen Institut, das Wirken der ältesten hellenischen Bildner darstellend, und der Schild des Achilleus nach Homer (Federzeichnung, mit Gold, Städtisches Museum) hervorzuheben. Für den Kaisersaal im Römer malte er die Portraits Karls des Großen, Ottos IV. und Friedrichs II. 1843 gab er die Leitung des Städelschen Instituts auf und verlegte sein Atelier gemeinsam mit Schülern ins Deutschordenshaus nach Sachsenhausen, weil er als strenger Katholik sich durch den Ankauf des Gemäldes Jan Hus vor dem Concil zu Konstanz von Carl Friedrich Lessing durch die Verwaltung des Städelschen Instituts gekränkt fühlte. Hier schuf er für den Frankfurter Dom ein großes Altarbild, die Himmelfahrt Mariä, und für den König von Preußen das Gleichnis vom barmherzigen Samariter, die Ägyptische Finsternis und ihre Schrecken und für die Chornische des projektierten Berliner Doms einen Entwurf zu einem Freskobild (jetzt in der Berliner Nationalgalerie). Als das Deutschordenshaus 1848 für eine Kaserne gebraucht wurde, zog er um in die Villa Metzler, in deren Erdgeschoss Gerhardt von Reutern ihn und andere Künstler zum Arbeiten einlud.
Im März 1848 malte Veit in wenigen Wochen das große Germania-Bild, das dann in der Paulskirche das Vorparlament und die Frankfurter Nationalversammlung als programmatisches Leitbild schmückte. Es hängt heute im Treppenhaus des germanischen Nationalmuseums in Nürnberg.
1853 nahm Veit seinen Wohnsitz in Mainz, wo er Direktor der Gemäldesammlung wurde und unter anderem einen Zyklus von Gemälden für das Meßchor des Mainzer Doms komponierte, die von Joseph Anton Nikolaus Settegast, August Gustav Lasinsky und Th. Herrmann in Fresko ausgeführt wurden. Er starb am 18. Dezember 1877 und wurde auf dem Hauptfriedhof Mainz beigesetzt. Bis an sein Lebensende blieb er der strengen asketischen Richtung seiner Jugend treu, welche auch von seinem Schüler Eduard Jakob von Steinle fortgesetzt wurde.
Quelle - literatur & Einzelnachweise
Philipp Veit, 1838 (Porträt von Joseph Binder)
Selbstbildnis
Philipp Veit war ein Sohn des Bankiers Simon Veit und der ältesten Tochter Moses Mendelssohns, Dorothea Friederike Brendel. Nach der Scheidung der Eltern 1799 blieb Philipp Veit zunächst bei der Mutter und lebte mit ihr und ihrem neuen Ehemann Friedrich Schlegel in Jena, Paris und Köln, bevor er 1806 zum Vater nach Berlin zurückkehrte und dort seine Schulbildung beendete. Ab 1808 studierte Philipp Veit Malerei an der Kunst-Academie in Dresden. Zu seinen dortigen Lehrern gehörte Friedrich Matthäi, in dessen Ausbildung schon Veits älterer Bruder Jonas stand.
Während der Freiheitskriege freundete er sich mit Joseph von Eichendorff und seinem Leutnant Friedrich de la Motte Fouqué an. 1814 nahm er seinen Abschied, malte ein Bild der Prinzessin Wilhelm, vollendete das Porträt der Gräfin Zichy und malte ein Bild für die Kirche von Heiligenstadt bei Wien, bevor er 1815 seinem Bruder nach Rom folgte, wo er sich den deutschen Romantikern des so genannten Lukasbunds anschloss. Hier beteiligte er sich mit Peter von Cornelius, Wilhelm von Schadow und Friedrich Overbeck an den Fresken der Casa Bartholdy, von denen er Joseph bei der Frau des Potiphar und die sieben fetten Jahre (jetzt in der Berliner Nationalgalerie) ausführte. In der Villa Massimo malte er Darstellungen aus Dantes „Göttlicher Komödie“ in Fresko. Im Auftrag des Naumburger Domherren Immanuel Christian Leberecht von Ampach entstand ab 1820 das Gemälde Christus auf dem Ölberg für den Christus-Zyklus im Naumburger Dom.
Allegorische Figur der Germania
Porträt auf der Außenfassade der Frankfurter Bavaria
Gipsbüste von Philipp Veit in der Dauerausstellung über die Familie Mendelssohn auf dem Friedhof I der Dreifaltigkeitsgemeinde in Berlin-Kreuzberg
Andere Werke seiner römischen Zeit sind ein großes Altarbild der Himmelskönigin Maria (in Trinità dei Monti zu Rom) und der Triumph der Religion (im Vatikan). 1830 als Direktor des Städelschen Instituts nach Frankfurt am Main berufen, schuf er auch hier eine Reihe von kirchlichen Gemälden, welche zum großen Teil in Stich und Steindruck erschienen sind; so den heiligen Georg 1833 als Altarbild für die St.-Georgs-Kirche zu Bensheim, Simeon im Tempel, die beiden Marien am Grab (in der Berliner Nationalgalerie) und das große Freskogemälde im Städelschen Institut, welches die Einführung des Christentums und der Künste in Deutschland zum Gegenstand hat, nebst den beiden Nebenbildern Italia und Germania. Die Werke, die er in Frankfurt angefertigt hat, wurden von Felix Mendelssohn Bartholdy als „einfach, schön und fromm“ gelobt, wobei er sie mit den Werken alter Meister vergleicht und Veit eine „aufrechte Künstlerseele“ nennt.[1]
Später zog Veit auch antike Stoffe in den Bereich seiner Kunst. In dieser Hinsicht sind besonders das Deckengemälde im Städelschen Institut, das Wirken der ältesten hellenischen Bildner darstellend, und der Schild des Achilleus nach Homer (Federzeichnung, mit Gold, Städtisches Museum) hervorzuheben. Für den Kaisersaal im Römer malte er die Portraits Karls des Großen, Ottos IV. und Friedrichs II. 1843 gab er die Leitung des Städelschen Instituts auf und verlegte sein Atelier gemeinsam mit Schülern ins Deutschordenshaus nach Sachsenhausen, weil er als strenger Katholik sich durch den Ankauf des Gemäldes Jan Hus vor dem Concil zu Konstanz von Carl Friedrich Lessing durch die Verwaltung des Städelschen Instituts gekränkt fühlte. Hier schuf er für den Frankfurter Dom ein großes Altarbild, die Himmelfahrt Mariä, und für den König von Preußen das Gleichnis vom barmherzigen Samariter, die Ägyptische Finsternis und ihre Schrecken und für die Chornische des projektierten Berliner Doms einen Entwurf zu einem Freskobild (jetzt in der Berliner Nationalgalerie). Als das Deutschordenshaus 1848 für eine Kaserne gebraucht wurde, zog er um in die Villa Metzler, in deren Erdgeschoss Gerhardt von Reutern ihn und andere Künstler zum Arbeiten einlud.
Im März 1848 malte Veit in wenigen Wochen das große Germania-Bild, das dann in der Paulskirche das Vorparlament und die Frankfurter Nationalversammlung als programmatisches Leitbild schmückte. Es hängt heute im Treppenhaus des germanischen Nationalmuseums in Nürnberg.
1853 nahm Veit seinen Wohnsitz in Mainz, wo er Direktor der Gemäldesammlung wurde und unter anderem einen Zyklus von Gemälden für das Meßchor des Mainzer Doms komponierte, die von Joseph Anton Nikolaus Settegast, August Gustav Lasinsky und Th. Herrmann in Fresko ausgeführt wurden. Er starb am 18. Dezember 1877 und wurde auf dem Hauptfriedhof Mainz beigesetzt. Bis an sein Lebensende blieb er der strengen asketischen Richtung seiner Jugend treu, welche auch von seinem Schüler Eduard Jakob von Steinle fortgesetzt wurde.
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