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Karl I. von Braunschweig-Wolfenbüttel

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Karl I. von Braunschweig-Wolfenbüttel  Empty Karl I. von Braunschweig-Wolfenbüttel

Beitrag  Andy Mo März 09, 2015 9:40 pm

Karl I. von Braunschweig-Wolfenbüttel (zeitgenössisch Carl) (* 1. August 1713 in Braunschweig; † 26. März 1780 ebenda) war einer der Herzöge zu Braunschweig und Lüneburg und ab 1735 Fürst von Braunschweig-Wolfenbüttel.

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Karl I. von Braunschweig-Wolfenbüttel, nach 1735

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Karl I. von Braunschweig-Wolfenbüttel

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Herzog Karl I. von Braunschweig-Wolfenbüttel

Leben

Karl wurde am 1. August 1713 in Braunschweig geboren und noch am selben Tag getauft. Er erhielt seinen Namen von zweien seiner Paten, Kaiser Karl VI. und König Karl XII. von Schweden. Zur Zeit seiner Geburt bildete seine Familie die herzogliche Nebenlinie Braunschweig-Wolfenbüttel-Bevern. Seine Eltern waren Herzog Ferdinand Albrecht II. (1680–1735) und Antoinette Amalie von Braunschweig-Wolfenbüttel (1696–1762), Tochter von Herzog Ludwig Rudolf von Braunschweig (1671–1735).

Ferdinand Albrecht war eng mit Friedrich Wilhelm I., König in Preußen, verbunden. Ausdruck dieser Freundschaft war im Juni 1733 die Heirat des preußischen Kronprinzen Friedrich mit Karls Schwester Elisabeth Christine (1715–1797). Nur wenige Wochen später heiratete Karl am 2. Juli 1733 Friedrichs Schwester Philippine Charlotte von Preußen (1716–1801).[1].

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts galt noch eine enge Bindung Braunschweig mit dem Kaiserhaus. Karl schlug daher eine militärische Laufbahn in kaiserlichen Diensten ein. So wurde er 1733 er Inhaber eines Kürassier-Regiments (vormals „Offeln Cürassiere“). Am 4. April 1735 wurde er während des Polnischen Thronfolgekrieges zum kaiserlichen Generalfeldwachtmeister ernannt.

Am 13. September 1735 verstarb unerwartet sein Vater, der erst im März 1735 Herzog im verwaisten Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel wurde. Karl blieb zwar im kaiserlichen Dienst, erhielt aber nun als Inhaber das Regiment seines verstorbenen Vaters das kaiserliche „Infanterieregiment Braunschweig-Wolfenbüttel“.[2]

Innenpolitisch widmete sich Karl umfassenden Reformen in seinem Herzogtum, geleitet von Prinzipien der Aufklärung und des Merkantilismus und unterstützt durch seinen leitenden Minister Heinrich Bernhard Schrader von Schliestedt.[3] Außenpolitisch löste Karl allmählich die engen Bindungen zum Kaiserhaus, nachdem sich schon sein Vater durch Heiratspolitik seinem Nachbarn Preußen zugewandt hatte. 1750 gab er die Inhaberschaft seines kaiserlichen Regiments ab, ein weiteres Zeichen der Entfremdung von Wien.

Im Siebenjährigen Krieg (1756–1763) kämpfte Braunschweig-Wolfenbüttel eng an der Seite Preußens gegen die Kaiserin, Reich und Frankreich. Nach dem Krieg, der auch das Herzogtum an den Rande einer Katastrophe brachte, setzte Karl die Reformen, aber auch die preußenfreundliche Politik fort.

Karl gründete 1745 das Collegium Carolinum in Braunschweig und die Porzellanmanufaktur Fürstenberg. Auch etablierte er eine Brandkasse. 1753 verlegte er die Residenz von Wolfenbüttel nach Braunschweig, das sich zu einem geistigen Zentrum entwickelte. So wurde Gotthold Ephraim Lessing 1770 Bibliothekar an der Herzog August Bibliothek.

Karl hatte es trotz oder gerade wegen seines Reformeifers nicht verstanden, die Finanzen des Fürstentums in Ordnung zu halten und wurde dazu gebracht, 1773 die Staatsgeschäfte an seinen ältesten Sohn Karl Wilhelm Ferdinand zu übergeben. Am 26. März 1780 starb Karl in Braunschweig. Seine letzte Ruhestätte fand Karl I. in der Krypta des Braunschweiger Doms.
Leistungen

Während seiner Regentschaft gründete Karl I.

das nach ihm benannte Collegium Carolinum, die heutige Technische Universität Braunschweig,
die Braunschweigische Brandkasse, aus der später die Landesbrandversicherungsanstalt und schließlich die Öffentliche Sachversicherung Braunschweig hervorging,
das Herzögliche Leyhaus in Braunschweig, heute als Braunschweigische Landessparkasse Teil der NORD/LB, sowie
die Porzellanmanufaktur Fürstenberg.

Außerdem förderte er die Gründung weiterer Manufakturen wie Stobwasser in Braunschweig.

Im Jahre 1753 verlegte er seine Residenz von Wolfenbüttel nach Braunschweig in das Braunschweiger Schloss.
Familie

Aus der Ehe mit Philippe Charlotte gingen 13 Kinder hervor:

Karl II. Wilhelm Ferdinand (1735–1806), auch Carl II. genannt, Nachfolger seines Vaters und preußischer Feldmarschall, in der Schlacht bei Jena und Auerstedt tödlich verwundet
Georg Franz (1736–1737)
Sophie Karoline Marie (1737–1817) ∞ Markgraf Friedrich von Brandenburg-Bayreuth (1711–1763)
Christian Ludwig (1738–1742)
Anna Amalie (1739–1807) ∞ 1756 Ernst August II. Konstantin (1737–1758), Herzog von Sachsen-Weimar-Eisenach
Friedrich August von Oels (1740–1805)
Albrecht Heinrich (1742–1761)
Luise Friederike (1743–1744)
Wilhelm Adolf (1745–1770)
Elisabeth Christine (1746–1840) ∞ Friedrich Wilhelm II., König von Preußen
Friederike Wilhelmine (1748–1758)
Auguste Dorothea (1749–1810), Äbtissin von Gandersheim
Maximilian Julius Leopold (1752–1785), preußischer Generalmajor, bei der Rettung Ertrinkender selbst in der Oder bei Frankfurt ertrunken

Illegitim:

Christian Theodor von Pincier (1750–1824), einziger illegitimer Sohn, von Karl nicht anerkannt[4]


Quelle - literatur & Einzelnachweise
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