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Hans Holbein der Jüngere

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Hans Holbein der Jüngere Empty Hans Holbein der Jüngere

Beitrag  checker Mi März 25, 2015 9:35 am

Hans Holbein der Jüngere (* 1497 oder 1498 in Augsburg; † 29. November 1543 in London) war ein deutscher Maler. Auf einem Selbstbildnis, das er kurz vor seinem Tod malte, bezeichnet er sich selbst als Basler. Er zählt zu den bedeutendsten Renaissance-Malern.

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Selbstbildnis um 1542

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Die Familie des Künstlers (seine Frau Elsbeth mit den beiden Kindern Philipp und Katherina), etwa 1528, heute Kunstmuseum Basel

Leben

Holbein entstammte einer bedeutenden Augsburger Künstlerfamilie. Sein Vater Hans Holbein der Ältere gehörte zu den bekannten Malern seiner Zeit. Künstlerisch tätig war auch sein Onkel Sigmund Holbein, über dessen Wirken und Werk aber wenig bekannt ist. Auch einer seiner Brüder, Ambrosius Holbein, war Maler.

Ihre künstlerische Ausbildung erhielten die Brüder in der Werkstatt des Vaters. Gemeinsam zogen sie 1515 nach Basel, in der Hoffnung, in der damals blühenden Buchdruckerstadt als Illustratoren ein gutes Einkommen zu finden. Hier arbeitete Hans u. a. für Hans Froben und illustrierte Bücher wie Lob der Torheit von Erasmus von Rotterdam und Utopia von Thomas Morus. Zu künstlerischen Arbeiten hielt sich Hans um 1517–1519 in Luzern auf. In das Jahr 1519 fielen wahrscheinlich der Tod seines Bruders Ambrosius und die Heirat Hans Holbeins d. J. mit der vier Jahre älteren Elsbeth Binsenstock, der Witwe eines Basler Gerbers, was ihm ermöglichte, der Basler Malerzunft (Zunft zum Himmel) beizutreten und 1520 Bürger von Basel zu werden. Sie gebar vier Kinder, Philipp, Katharina, Johannes und Küngold. Die Ehefrau und die beiden ersten Kinder hat Holbein in seinem berühmten Bildnis von Holbeins Frau mit den beiden älteren Kindern (1528, Kunstmuseum Basel) verewigt, das als eines der ersten Bildnisse überhaupt gilt, die ein Künstler von seiner eigenen Familie gefertigt hat.

Zu dieser Zeit lebte auch der niederländische Philologe und Philosoph Erasmus von Rotterdam in Basel, den der Künstler mehrmals porträtierte. In Basel schuf Holbein unter anderem auch seine beiden berühmten Madonnenbilder, die sogenannte Darmstädter Madonna (1525/1526, seit 2012 als Teil der Sammlung Würth in der Johanniterhalle, Schwäbisch Hall) und die Solothurner Madonna (1522, Kunstmuseum Solothurn).

1521 wurde er mit der Bemalung des Grossratssaales im Basler Rathaus beauftragt.

1523/1524 ging Holbein nach Frankreich. Er zeichnete zwei Fürstenstatuen am herzoglichen Palast Sainte-Chapelle in Bourges im Berry. Ob er damit in die höfische Sphäre strebte oder vom Mäzenatentum des Königs Franz I. profitieren wollte, bleibt unklar. Holbein hielt sich für neue Betätigungsfelder von 1526 bis 1528 in England auf. 1528 kehrte er als damals bereits bekannter und begehrter Maler für vier Jahre noch einmal nach Basel zurück, wo er zwei Häuser erwarb.[1] Nach dem protestantischen Bildersturm 1529 und dem damit verbundenen Verbot religiöser Darstellungen bekam er immer weniger Aufträge. 1532 verließ er Basel endgültig in Richtung England. Dem Versuch des Basler Rats, ihn 1538 mit 50 Gulden Jahresgehalt nach Basel zurückzulocken, widerstand er.

In London machte er auf Vermittlung von Erasmus hin die Bekanntschaft mit dem Humanisten Thomas Morus, der ihm verschiedene Aufträge verschaffte und ihn auch dem König Heinrich VIII. vorstellte. 1533 entwarf er die Dekorationen für die Hochzeit des Königs mit Anne Boleyn. Im Jahr 1536 wurde er Hofmaler des Königs.

„Seine [des Königs] Zuneigung zu ihm ging bis zur Schwäche. Als sich ein Lord einmal über eine Beleidigung des Malers beim König beschwerte, […] antwortete der König: ‚Wisset, daß ich aus sieben Bauern in einer Minute sieben Lords, wie ihr es seid machen kann, daß ich aber aus sieben Lords von Eurem Schlage nicht einen einzigen Holbein machen kann.‘“

– nach J. Wiese[2]



Heinrich – auf Brautschau – schickte Holbein 1539 aufs Festland zurück, um Christina von Dänemark und in Kleve die beiden Töchter des Herzogs Johann III. zu malen. Das Bild von Anna von Kleve gefiel ihm sehr und er entschloss sich, sie zu heiraten. Da ihm die reale Anna aber weit weniger schön erschien als die gemalte, fiel Holbein bei ihm in Ungnade. Er blieb zwar Hofmaler, durfte jedoch nie wieder ein Mitglied der königlichen Familie malen.

In die Zeit seines zweiten englischen Aufenthaltes gehören auch die für den Stalhof und deren Mitglieder ausgeführten Arbeiten: Porträts von mindestens fünf Kaufleuten, darunter das berühmte des Georg Gisze von 1532, allegorische Monumentalbilder (Triumphzüge des Reichtums und der Armut, 1532/1535), Festdekorationen und Entwürfe für Silberarbeiten.[3]

Hans Holbein der Jüngere starb 1543 an der seinerzeit in London grassierenden Pest.

Werke (Auswahl)


L' alphabet de la mort de Hans Holbein: entouré de bordures du XVIe siècle et suivi d’anciens poemes français sur le sujet des trois mors et des trois vis. Tross, Paris 1856, urn:nbn:de:hbz:061:1-79209
Bilder des Todes. Einsle, Viennae 1890, urn:nbn:de:hbz:061:1-61565
The celebrated Hans Holbeins alphabet of death: illustrated with old borders engraved on wood with latin sentences and english quatrains. Tross, Paris 1856, urn:nbn:de:hbz:061:1-73843
The dance of death. Coxhead, London 1816, urn:nbn:de:hbz:061:1-76376
The dance of death: exhibited in elegant engravings on wood, with a dissertation on the several representations of that subject, but more particulary on those ascribed to Macaber and Hans Holbein. Pickernig, London 1833, urn:nbn:de:hbz:061:1-79209
The dances of death, through the various stages of human life: wherein the capriciousness of that tyrant is exhibited in forty-six copper plates; done from the original designs …; to which are prefixed, descriptions of each plate in French and English, with the scripture text from which the designs were taken. Scott & Ostell, London 1803, urn:nbn:de:hbz:061:1-79209
La danse des morts à Bâle. Wentzel, Wissembourg 1846, urn:nbn:de:hbz:061:1-68330
La danse des morts à Bâle. Hasler, Basel circa 1830, urn:nbn:de:hbz:061:1-67017
Der Todten= || dantz/ durch alle Stende || vnnd Geschlecht der Menschen/: darinnen jr herkõmen vnd ende nichtigkeit vnd sterbligkeit als in eim Spiegel zu beschawen fürgebildet vnnd mitt schoenen Figuren gezieret. Birckmann, Arnold d. Ä. (Erben), Köln 1560, urn:nbn:de:hbz:061:1-38251
Hans Holbeins Bilder des Todes: reproducirt nach den Probedrucken und der Lyonner Ausgabe von 1547 in der Kunsthalle zu Hamburg. Commeter, Hamburg 1897, urn:nbn:de:hbz:061:1-73305
Hans Holbein’s Initial-Buchstaben mit dem Todtentanz. Dieterich, Leipzig 1911, urn:nbn:de:hbz:061:1-38107
Hans Holbein’s Initial-Buchstaben mit dem Todtentanz: nach Hans Lutzelburger’s Orig.-Holzschn. im Dresdner Kabinet. Dieterich, Göttingen 1849, urn:nbn:de:hbz:061:1-76070
Hans Holbein’s Todtentanz. Hirth, München 1884, urn:nbn:de:hbz:061:1-76946
Hans Holbein’s Todtentanz: in 53 getreu nach den Holzschnitten lithographirten Blättern. Schlotthauer, München 1832, urn:nbn:de:hbz:061:1-76587
Holbenii Pictoris alphabetum mortis: vollständig in 24 Holzschnitten nach dem Dresdener Originale. Heberle, Köln 1849, urn:nbn:de:hbz:061:1-76084
Icones Mortis: Dvodecim Imaginibus praeter priores, totidémque inscriptionibus, praeter epigrammata è Gallicis à Georgio AEmylio in Latinum versa, cumulatae; Qvas his addita sunt, sequens pagina commonstrabit. Basileae, 1554, urn:nbn:de:hbz:061:1-43732
Oeuvre De Jean Holbein Ou Recueil De Gravures D’Après Ses Plus Beaux Ouvrages: Accompagnés D’Explications Historiques Et Critiques Et De La Vie De Ce Fameux Peintre. Mechel, Basle 1780, urn:nbn:de:hbz:061:1-64384
Der Todtentanz. Wittwer, Stuttgart circa 1860, urn:nbn:de:hbz:061:1-64185
Der Todtentanz: ein Gedicht. Leo, Leipzig 1831, urn:nbn:de:hbz:061:1-58471
Der Todtentanz oder der Triumph des Todes: nach den Original-Holzschnitten des Hans Holbein. Robrahn, Magdeburg 1836, urn:nbn:de:hbz:061:1-78627.
Der Totentanz: vierzig Holzschnitte. Holbein-Verlag, München 1914, urn:nbn:de:hbz:061:1-77767
Der Totentanz: vierzig Holzschnitte. Fischer & Frauke, Berlin 1907, urn:nbn:de:hbz:061:1-59445
Die Geschichte des Hiob, in mehreren Vorstellungen. (innere Flügelthüre eines Altares)
Der reiche Mann in seinem Wohlleben. (Gegenstück)[10]


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