Die oder das Kolophon
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Die oder das Kolophon
Ein Kolophon (griechisch κολοφών ‚Gipfel‘, ‚Spitze‘) oder eine Subskription (‚Nachschrift‘, vergleiche aber die gängigere Wortbedeutung von Subskription) ist ein Paratext-Element eines Buches, das in der Regel am Schluss der Handschrift oder des Druckwerks steht und Informationen unter anderem über Inhalt, Verfasser, Ort, Zeit, Hersteller, Auftraggeber und Produktionsdetails der Veröffentlichung enthält.
Valerius Maximus, gedruckt in Mainz von Peter Schöffer, 18. Juli 1471: Kolophon (oder auch: Explicit) mit Druckvermerk und Druckerzeichen
Geschichte
Kolophone, die Auskunft über den Auftraggeber, den Schreiber oder die Herkunft der Textvorlage gaben, kamen schon auf den handgeschriebenen Schriftrollen aus Papyrus im Altertum vor, später in zu Büchern gebundenen Handschriften und waren bei wertvollen Büchern vermutlich üblich. Ein um 180 n. Chr. angefertigter Kolophon weist auf eine deutliche Aktivität zur Verbesserung des Textes hin. Poggio fand sie 1417 in einer Handschrift von Ciceros De lege agraria. Sie lautete:
„Statilius Maximus rursum emendavi ad Tironem et Laecanianum et Domi(tium) et alios veteres III. Oratio eximia.“
„Ich, Statilius Maximus, habe [den Text] ein zweites Mal verbessert nach Tiro, Laetanianus, Dom[itius] und 3 weiteren Alten. Eine ausgezeichnete Rede.“[1]
Aus heutiger Sicht sind Kolophone wertvoll für die Datierung (Beispiel: Codex Cairensis).
Insbesondere für die Zeit des frühen Buchdrucks ist auch der Begriff des Explicit geläufig geworden in Anlehnung an die Incipit genannten Eingangsformulierungen nicht nur der gedruckten Bücher, sondern auch der mittelalterlichen Handschriften.
Verwendung
Im Druckereiwesen enthält der Kolophon in der Regel Angaben zu verwendeten Schriftarten und oft auch die Namen der Designer; Papierart, Farbe, Details der Buchbindung und Methoden der Bucherstellung können auch erwähnt werden. Bei Büchern mit technischen Inhalten und entsprechenden Darstellungen kann ein Kolophon auflisten, welche Software verwendet wurde, um Text und Diagramme druckfertig zu machen. Detaillierte Kolophone sind eine charakteristische Eigenschaft von bibliophilen Ausgaben oder limitierten Auflagen.
Der Kolophon kann entweder wie das Impressum auf der Rückseite des Titelblatts oder ganz am Ende des Buches erscheinen. In alten Büchern wurden noch keine Titelblätter verwendet. Die Angaben zu Titel, Ort und Erscheinungsdatum wurden daher am Schluss des Buches im Kolophon zusammengefasst. Aus dem Jahr 1457 ist der erste gedruckte Kolophon im Psalterium von Johannes Fust und Peter Schöffer überliefert. Der Kolophon ist verwandt mit dem Explicit (Gegenteil: Incipit), da er häufig am Ende eines Buches stand. Im Laufe der buchgeschichtlichen Entwicklung ist er weitgehend dem Impressum gewichen. Auch heute noch werden jedoch Kolophone in Büchern abgedruckt, meist als eines von weiteren Qualitätsmerkmalen hochwertiger Ausgaben.
Webseiten können auch einen Kolophon besitzen, der häufig Informationen zu (X)HTML, CSS, Benutzerfreundlichkeit und Links zum Validieren der Seite enthält.
Quelle - Literatur & einzelnachweise
Valerius Maximus, gedruckt in Mainz von Peter Schöffer, 18. Juli 1471: Kolophon (oder auch: Explicit) mit Druckvermerk und Druckerzeichen
Geschichte
Kolophone, die Auskunft über den Auftraggeber, den Schreiber oder die Herkunft der Textvorlage gaben, kamen schon auf den handgeschriebenen Schriftrollen aus Papyrus im Altertum vor, später in zu Büchern gebundenen Handschriften und waren bei wertvollen Büchern vermutlich üblich. Ein um 180 n. Chr. angefertigter Kolophon weist auf eine deutliche Aktivität zur Verbesserung des Textes hin. Poggio fand sie 1417 in einer Handschrift von Ciceros De lege agraria. Sie lautete:
„Statilius Maximus rursum emendavi ad Tironem et Laecanianum et Domi(tium) et alios veteres III. Oratio eximia.“
„Ich, Statilius Maximus, habe [den Text] ein zweites Mal verbessert nach Tiro, Laetanianus, Dom[itius] und 3 weiteren Alten. Eine ausgezeichnete Rede.“[1]
Aus heutiger Sicht sind Kolophone wertvoll für die Datierung (Beispiel: Codex Cairensis).
Insbesondere für die Zeit des frühen Buchdrucks ist auch der Begriff des Explicit geläufig geworden in Anlehnung an die Incipit genannten Eingangsformulierungen nicht nur der gedruckten Bücher, sondern auch der mittelalterlichen Handschriften.
Verwendung
Im Druckereiwesen enthält der Kolophon in der Regel Angaben zu verwendeten Schriftarten und oft auch die Namen der Designer; Papierart, Farbe, Details der Buchbindung und Methoden der Bucherstellung können auch erwähnt werden. Bei Büchern mit technischen Inhalten und entsprechenden Darstellungen kann ein Kolophon auflisten, welche Software verwendet wurde, um Text und Diagramme druckfertig zu machen. Detaillierte Kolophone sind eine charakteristische Eigenschaft von bibliophilen Ausgaben oder limitierten Auflagen.
Der Kolophon kann entweder wie das Impressum auf der Rückseite des Titelblatts oder ganz am Ende des Buches erscheinen. In alten Büchern wurden noch keine Titelblätter verwendet. Die Angaben zu Titel, Ort und Erscheinungsdatum wurden daher am Schluss des Buches im Kolophon zusammengefasst. Aus dem Jahr 1457 ist der erste gedruckte Kolophon im Psalterium von Johannes Fust und Peter Schöffer überliefert. Der Kolophon ist verwandt mit dem Explicit (Gegenteil: Incipit), da er häufig am Ende eines Buches stand. Im Laufe der buchgeschichtlichen Entwicklung ist er weitgehend dem Impressum gewichen. Auch heute noch werden jedoch Kolophone in Büchern abgedruckt, meist als eines von weiteren Qualitätsmerkmalen hochwertiger Ausgaben.
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