Bei Kopfschmerzen schnell reagieren
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Bei Kopfschmerzen schnell reagieren
Kopfschmerzen haben rund 80 Prozent der Menschen in Deutschland mehr oder weniger stark im Schraubstock-Griff. Wichtig ist vor allem: Frühzeitig eingreifen, damit der Schmerz gar nicht erst chronisch wird.
Es wummert, bohrt oder pulsiert, manchmal kommen auch Wahrnehmungsstörungen oder Übelkeit hinzu: Kinder und Jugendliche sind von Kopfschmerzen mittlerweile ebenso häufig betroffen wie Erwachsene: Vier von fünf Schülern leiden zumindest gelegentlich an Kopfschmerzen, belegen neue Studienzahlen aus München und Greifswald. Viele davon leiden nur kurz, manche aber auch tagelang.
Beim Weltkopfschmerzkongress, der am Donnerstag in Berlin gestartet ist und noch bis zum Sonntag läuft, diskutieren 1200 Fachleute über neue Ansätze im Kampf gegen das bohrende Übel. Wichtig ist demnach vor allem: Frühzeitig einzugreifen, damit der Schmerz gar nicht erst chronisch wird.
"Die Prävention von Kopfschmerzen muss schon in der Schule beginnen", betonte Professor Andreas Straube vom Uniklinikum München. Seit den 70er-Jahren habe sich die Zahl der jungen Kopfschmerzpatienten etwa vervierfacht. Mädchen sind fast zweieinhalb Mal so oft betroffen wie Jungs - die Ursache dafür ist unklar. Klar hingegen ist, dass schon ein kurzes Aufklärungsprogramm in der Schule das Risiko für einige Arten von chronischem Kopfschmerz mindert. Das belegte eine Studie aus Norwegen.
Weniger Musik aus dem MP3-Player
Straube will dies nun durch eine Untersuchung in Münchner Gymnasien untermauern: Die Schüler sollen dabei über die Beziehung von Ernährung, mangelnder Bewegung, Lebensrhythmus und Kopfschmerzen informiert werden - und auch darüber, wie Stress vermieden werden kann. Zum Stress zählt einer ersten Befragung zufolge übrigens auch ausgedehntes Musikhören: "Wer mehr als eine Stunde MP3-Player hört, hat ein höheres Kopfschmerzrisiko", sagte Straube. Auch sei bereits klar, dass viel Bewegung und Sport das Risiko minimiere.
Menschen mit chronischen, also immer wiederkehrenden Kopfschmerzen haben neuen Untersuchungen zufolge oft generell eine veränderte Schmerzwahrnehmung, eine Übererregbarkeit. "Die zentralen Verarbeitungssysteme sind dysreguliert", sagte Professor Hans-Christoph Diener von der Uniklinik Essen. So leiden Migränepatienten häufig an einer Überempfindlichkeit der Haut, bei der schon jede Berührung als Schmerz empfunden wird.
Wissenschaftler berichten darüber, dass Patienten mit Depressionen doppelt so häufig wie andere Menschen an einer solchen Überempfindlichkeit leiden. Dieser gemeinsame Mechanismus zeige einmal mehr, dass bei Kopfschmerzen zugleich weitere Krankheiten behandelt werden müssten, am besten in einem integrativen Therapieansatz, mit Entspannungstechniken, psycho- oder bewegungstherapeutischen Elementen.
Zehn Prozent der Deutschen leiden unter Migräneattacken. Neue Therapien können ihnen helfen. Bei chronischer Migräne haben zwei große Studien die Wirksamkeit von Botox nachweisen können. "Vermutlich werden bei einer Botox-Behandlung die Schmerzsignale unterbrochen", sagte Diener.
Am Sonnabend können sich Interessierte von 17 bis 19 Uhr über aktuelle Therapiemöglichkeiten informieren. Wo? Im Hotel "Maritim", Stauffenbergstr. 26, Berlin-Tiergarten.
Quelle
Es wummert, bohrt oder pulsiert, manchmal kommen auch Wahrnehmungsstörungen oder Übelkeit hinzu: Kinder und Jugendliche sind von Kopfschmerzen mittlerweile ebenso häufig betroffen wie Erwachsene: Vier von fünf Schülern leiden zumindest gelegentlich an Kopfschmerzen, belegen neue Studienzahlen aus München und Greifswald. Viele davon leiden nur kurz, manche aber auch tagelang.
Beim Weltkopfschmerzkongress, der am Donnerstag in Berlin gestartet ist und noch bis zum Sonntag läuft, diskutieren 1200 Fachleute über neue Ansätze im Kampf gegen das bohrende Übel. Wichtig ist demnach vor allem: Frühzeitig einzugreifen, damit der Schmerz gar nicht erst chronisch wird.
"Die Prävention von Kopfschmerzen muss schon in der Schule beginnen", betonte Professor Andreas Straube vom Uniklinikum München. Seit den 70er-Jahren habe sich die Zahl der jungen Kopfschmerzpatienten etwa vervierfacht. Mädchen sind fast zweieinhalb Mal so oft betroffen wie Jungs - die Ursache dafür ist unklar. Klar hingegen ist, dass schon ein kurzes Aufklärungsprogramm in der Schule das Risiko für einige Arten von chronischem Kopfschmerz mindert. Das belegte eine Studie aus Norwegen.
Weniger Musik aus dem MP3-Player
Straube will dies nun durch eine Untersuchung in Münchner Gymnasien untermauern: Die Schüler sollen dabei über die Beziehung von Ernährung, mangelnder Bewegung, Lebensrhythmus und Kopfschmerzen informiert werden - und auch darüber, wie Stress vermieden werden kann. Zum Stress zählt einer ersten Befragung zufolge übrigens auch ausgedehntes Musikhören: "Wer mehr als eine Stunde MP3-Player hört, hat ein höheres Kopfschmerzrisiko", sagte Straube. Auch sei bereits klar, dass viel Bewegung und Sport das Risiko minimiere.
Menschen mit chronischen, also immer wiederkehrenden Kopfschmerzen haben neuen Untersuchungen zufolge oft generell eine veränderte Schmerzwahrnehmung, eine Übererregbarkeit. "Die zentralen Verarbeitungssysteme sind dysreguliert", sagte Professor Hans-Christoph Diener von der Uniklinik Essen. So leiden Migränepatienten häufig an einer Überempfindlichkeit der Haut, bei der schon jede Berührung als Schmerz empfunden wird.
Wissenschaftler berichten darüber, dass Patienten mit Depressionen doppelt so häufig wie andere Menschen an einer solchen Überempfindlichkeit leiden. Dieser gemeinsame Mechanismus zeige einmal mehr, dass bei Kopfschmerzen zugleich weitere Krankheiten behandelt werden müssten, am besten in einem integrativen Therapieansatz, mit Entspannungstechniken, psycho- oder bewegungstherapeutischen Elementen.
Zehn Prozent der Deutschen leiden unter Migräneattacken. Neue Therapien können ihnen helfen. Bei chronischer Migräne haben zwei große Studien die Wirksamkeit von Botox nachweisen können. "Vermutlich werden bei einer Botox-Behandlung die Schmerzsignale unterbrochen", sagte Diener.
Am Sonnabend können sich Interessierte von 17 bis 19 Uhr über aktuelle Therapiemöglichkeiten informieren. Wo? Im Hotel "Maritim", Stauffenbergstr. 26, Berlin-Tiergarten.
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