Das Deutsche Eck
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Das Deutsche Eck
Das Deutsche Eck ist eine künstlich aufgeschüttete Landzunge in Koblenz an der Mündung der Mosel in den Rhein. Im Jahr 1897 wurde hier ein monumentales Reiterstandbild des ersten Deutschen Kaisers Wilhelm I. errichtet, das als Denkmal für die Deutsche Reichsgründung 1871 konzipiert war. Das von der Rheinprovinz in Auftrag gegebene Kaiser-Wilhelm-Denkmal stand in Tradition von vielen zwischen 1888 und 1918 im deutschsprachigen Raum errichteten Denkmälern.
Das Deutsche Eck an der Mündung der Mosel in den Rhein, am linken Bildrand die Rheinseilbahn, die Kastorkirche und das Deutschherrenhaus, Ansicht von der Festung Ehrenbreitstein, 2011
Das Deutsche Eck in Koblenz, im Vordergrund die Mosel, im Hintergrund die Festung Ehrenbreitstein auf dem rechten Rheinufer
Der Sockel des im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigten Standbildes diente von 1953 bis 1990 als Mahnmal der Deutschen Einheit. Eine Nachbildung der Skulpturengruppe wurde 1993 nach vorausgegangenen kontroversen Diskussionen wieder auf dem Sockel angebracht.
Das Deutsche Eck ist das Wahrzeichen der Stadt Koblenz und bedeutender Anziehungspunkt für Touristen. Am linksrheinischen Ufer zweigen hier die Rheinanlagen (Konrad-Adenauer-Ufer), am rechten Moselufer das Peter-Altmeier-Ufer ab.
Geschichte
Ursprüngliche Bedeutung
Das eigentliche Deutsche Eck – Deutschherrenhaus mit dem Kreuz des Deutschen Ordens
Erzbischof Theoderich von Wied rief 1216 die Ritter des Deutschen Ordens nach Koblenz und schenkte ihnen einen Teil des Geländes der Kastorkirche mitsamt dem angeschlossenen St.-Nikolaus-Krankenhaus. Sein Schenkungsmotiv war vermutlich die Sicherstellung der örtlichen Krankenpflege. Unmittelbar an der Einmündung der Mosel in den Rhein errichtete der Orden bald danach die Deutschordenskommende Koblenz, die zum Sitz der Verwaltung (Ballei) der Ordensprovinz Koblenz wurde, die dem Hochmeister direkt unterstellt war. Nach der Errichtung des Herrenhauses trug der Mündungsbereich zunächst die Bezeichnung Deutscher Ordt, später dann Deutsches Eck.
Errichtung des Kaiser-Wilhelm-I.-Denkmals
Im 19. Jahrhundert wurde das Areal über eine Mole mit einer vorgelagerten Sandbank verbunden, um einen Nothafen an der Moselmündung zu schaffen. Mole und Sandbank trugen im Koblenzer Volksmund den Namen Honsschwanz (Hundsschwanz), weil sie geografisch den letzten Ausläufer des Hunsrücks bildeten.
Einige Wochen nach dem Tode Kaiser Wilhelms I. im Jahre 1888 entstand in staatlichen wie privaten Kreisen die Idee, dem verewigten Fürsten als Dank für die in drei Kriegen (1864, 1866, 1871) erkämpfte Einigung Deutschlands ein Denkmal zu errichten. Unter den zahlreichen Bewerbern um den Standort war auch Koblenz. Die Standortentscheidung überließ man dem jungen Kaiser Wilhelm II., der sich 1891 für Koblenz und die Stelle am Zusammenfluss von Mosel und Rhein entschied. Nachdem das erforderliche Gelände durch Zuschütten des Hafens geschaffen war und eine nationale Sammelaktion die erforderliche Million Mark erbracht hatte, konnte das Kaiser-Wilhelm-I.-Denkmal der Rheinprovinz errichtet und am 31. August 1897 in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II. eingeweiht werden. Im allgemeinen Sprachgebrauch verlagerte sich nun der Name Deutsches Eck von der Deutschordensballei auf das Areal des neuen Denkmals.
Mit einem Reiterstandbild wurden von Beginn an nur Menschen geehrt, die außergewöhnliche politische oder militärische Leistungen vollbracht hatten, da das Pferd in der Geschichte schon immer ein Herrscherattribut gewesen ist. Die Dynamik, die ein solches statisches Denkmal vermittelt, trägt zur Verlebendigung des dargestellten Menschen bei.[1] Künstlerisch bot der Typus Reiterstandbild wenige Möglichkeiten, die Auftraggeber legten besonders bei den Kaiser-Wilhelm-Denkmälern Wert auf historische Genauigkeit.[2]
Das Denkmal ist 37 Meter hoch, wobei 14 Meter auf das Reiterstandbild entfallen. Es beruht auf den Plänen des Architekten Bruno Schmitz, bekannt durch das Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica, das Kyffhäuserdenkmal und das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig. Das Reiterstandbild hat der Bildhauer Emil Hundrieser gestaltet. Es zeigt den Kaiser in Generalsuniform mit wallendem Mantel. Der Reiterfigur am Deutschen Eck ist ein geflügelter weiblicher Genius, der einen Lorbeerkranz und die Reichskrone präsentiert, beigefügt. Das ist gegenüber der üblichen Form des Reiterdenkmals ungewöhnlich,[3] ist aber auch bei dem Nationaldenkmal in Berlin von Reinhold Begas zu finden.
Bei diesem etwa gleichzeitig entstandenen Berliner Denkmal, dessen Kaiser-Wilhelm-Reiterstandbild mit Genius dem von Hundrieser stark ähnelte, erhob Wilhelm II. noch keinen Einspruch gegen die das Pferd führende weibliche Begleitfigur. Nach seinen Änderungswünschen trägt sie beim Koblenzer Denkmal aber lediglich die Kaiserkrone. Gründe für die Ablehnung des Führungsmotivs sind aus der Rede Wilhelms II. zur Einweihung des Koblenzer Denkmals abzuleiten. Darin verwies er auf das Gottesgnadentum seiner Dynastie, also dass der Wille Gottes seinen Großvater zum Sieg verholfen und zum Kaiser gemacht habe. Entsprechend dieser Vorstellung musste Wilhelm I. somit von Gott und nicht von einem mythologischen Wesen in Form eines Genius geführt werden.[4]
Die Front des Denkmals ziert ein Relief mit dem Reichsadler, der Schlangen packt und Feinde bedrängt. Darüber ist in großen Lettern Wilhelm dem Großen eingemeißelt, was als Versuch Kaiser Wilhelms II. zu verstehen ist, einen Titel populär zu machen, der sich aber nicht durchsetzen konnte. Auf dem oberen Teil des Sockels sind die beiden letzten Verse des Gedichtes Frühlingsgruß an das Vaterland des Koblenzer Dichters Max von Schenkendorf zu lesen: Nimmer wird das Reich zerstöret,/ Wenn ihr einig seid und treu!
Zeit der alliierten Rheinlandbesetzung
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Rheinland von alliierten Truppen besetzt. Koblenz unterstand zunächst der amerikanischen, dann der französischen Militärverwaltung. Die letzten französischen Soldaten verließen die Stadt Ende November 1929. Sogleich versammelten sich zehntausende Menschen am Deutschen Eck, um das Hissen der Reichsflagge auf der Festung Ehrenbreitstein zu verfolgen.
Am 22. Juli 1930 wurde das Denkmal erneut Kulisse von Feierlichkeiten nach Ende der alliierten Rheinlandbesetzung. In Vorbereitung hierzu wurden insgesamt 28 Pilzleuchten am Ufer und am Denkmal fest installiert.[5] An diesem Tag besuchte Reichspräsident Paul von Hindenburg das Deutsche Eck zum Abschluss seiner Reise durch das freie Rheinland. Nach einem Feuerwerk auf dem Ehrenbreitstein zum Abschluss der Feierlichkeiten kam es nahe dem Denkmal zu einer Katastrophe, als eine von Menschenmassen überlastete schmale Pontonbrücke einbrach und 38 Personen in den Tod riss.[6]
Die Zerstörung im Zweiten Weltkrieg
Das zerstörte Reiterstandbild, März 1945
Bei den Luftangriffen auf Koblenz wurde die Innenstadt schwer verwüstet. Die Kastorkirche und das Deutschherrenhaus wurden ein Opfer der Flammen, das Deutsche Eck blieb dabei hingegen weitgehend unbeschädigt.
Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs näherten sich amerikanische Truppen der 3. US-Armee von der Eifel her der Stadt und begannen mit dem Artilleriebeschuss. Am 16. März 1945 wurde das Reiterstandbild von einer amerikanischen Artilleriegranate getroffen. Ob dies Absicht war, blieb ungeklärt. Im Zusammenhang mit der unbelegten Behauptung, Dwight D. Eisenhower habe die Zerstörung gefordert, meinte Mario Kramp,[7] wahrscheinlicher sei „die Befürchtung der Amerikaner, dass sich deutsche Soldaten im Denkmalbereich verschanzt hielten.“[8]
Das Standbild hing nun zum Rhein hin vom Sockel herunter. Teile des raren Kupfers verschwanden, bis schließlich das restliche Standbild abgebaut und eingeschmolzen wurde. Teile der Figurengruppe tauchten später wieder auf, unter anderem der Kopf des Kaisers, der sich heute im Koblenzer Mittelrhein-Museum befindet.
Das Denkmal nach 1945
Die französische Militärregierung plante, den Sockel abzubauen und durch ein neues Denkmal für Frieden und Völkerverständigung zu ersetzen. Wegen Geldmangel wurde dieser Plan aber nicht realisiert. Am 18. Mai 1953 wurde der verbliebene Sockel von Bundespräsident Theodor Heuss zum “Mahnmal der deutschen Einheit” umfunktioniert. Zur Demonstration dieser Einheit wurden am Sockel die Wappen aller deutschen Länder sowie jene der ehemaligen Ostgebiete wie Pommern, Schlesien und Ostpreußen angebracht. Vier Jahre später wurde auch das Saarland hinzugefügt. Die Stelle des zerstörten Reiterstandbilds nahm ein Flaggenstock mit der Bundesflagge ein. Mit der Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober 1990 ergänzte man die Wappenreihe durch die Namen der fünf neuen Bundesländer.
Rekonstruktion des Reiterstandbilds 1993
Das rekonstruierte Reiterstandbild wurde am 2. September 1993 wieder auf den Sockel gehoben
Der ehemalige Verleger der Rhein-Zeitung Werner Theisen verpflichtete sich zusammen mit seiner Ehefrau Anneliese bereits am 14. November 1987, die Rekonstruktion des zerstörten Reiterstandbildes zu finanzieren und der Stadt Koblenz zu schenken. Dazu gründete er die Bürgerinitiative Deutsches Eck e.V. Das Land Rheinland-Pfalz als Eigentümerin des Deutschen Ecks lehnte das Geschenk am 29. Januar 1988 mit dem Hinweis darauf ab, dass es weiterhin ein “Mahnmal der Deutschen Einheit” bleiben müsse. Eine von Theisen im März 1988 in Auftrag gegebene Meinungsumfrage unter den Koblenzer Bürgern ergab, dass 80 % einer Rekonstruktion des Denkmals zustimmten.
Die Bürgerinitiative und Theisen gaben am 28. Februar 1989 beim Düsseldorfer Metallbildhauer Raimund Kittl die Rekonstruktion der Figurengruppe in Auftrag, ohne dass man sich mit der Landesregierung von Rheinland-Pfalz zuvor geeinigt hatte. Durch die Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1990 hatte das Mahnmal seine sinnstiftende Bedeutung verloren. Daraufhin änderte die CDU-geführte Landesregierung ihre Meinung und nahm das Geschenk im September 1990 an. Die neue SPD-geführte Landesregierung unter Rudolf Scharping geriet ab 1991 unter öffentlichen Druck und versuchte, die Zusage rückgängig zu machen. Das Vorhaben wurde in Koblenz und darüber hinaus kontrovers diskutiert. Während die Befürworter positive Auswirkungen auf das Stadtbild von Koblenz und den örtlichen Tourismus ins Treffen führten, bemängelten die Kritiker den unzeitgemäßen Kaiserkult und die Rolle Wilhelms als Anheizer („Kartätschenprinz“) beim blutigen Verlauf der Märzerhebungen 1848 in Preußen und als Oberbefehlshaber bei der Niederschlagung der erfolgreichen Revolution in Baden und in der Pfalz.[9]
Die Landesregierung schenkte im Mai 1992 die Landzunge am Deutschen Eck der Stadt Koblenz und übertrug ihr somit die Verantwortung für die Entscheidung sowie die Kosten der Rekonstruktion. Da die fertiggestellte Rekonstruktion des Reiterstandbildes bereits am 16. Mai 1992 über den Rhein an Bord der MS Futura in Koblenz eingetroffen war, stand der Stadtrat unter großem Druck und nahm das Geschenk am 4. Juni 1992 schließlich an. Mehr als ein Jahr verblieb die für 3 Millionen DM (2.315.726 €) wiederhergestellte Figurengruppe im Rheinhafen Koblenz bis sie am 2. September 1993 vom größten fahrbaren Gittermastkran Europas auf den Sockel gehoben wurde. Die Aufstellung erfolgte am Sedantag, dem Tag der Kapitulation von Kaiser Napoleon III., was aber lediglich in Frankreich Beachtung fand. Kittl verwendete nicht mehr wie ursprünglich Kupferplatten, sondern erstellte die Figurenelemente aus widerstandsfähigem Bronzeguss. Die Einweihung des wiederhergestellten Denkmals fand am 25. September 1993 statt. Diese konnte der Stifter Werner Theisen aber nicht mehr erleben, da er bereits am 5. Mai 1993 verstorben war. Seit der Wiederherstellung des Deutschen Ecks gehört das Denkmal wieder zur ersten Sehenswürdigkeit der Stadt Koblenz für Touristen.
An das “Mahnmal der deutschen Einheit” erinnern heute drei Betonelemente der Berliner Mauer, die gemäß Bronzetafel den „Opfern der Teilung (17. Juni 1953 – 9. November 1989)“ gewidmet sind und die 1990 neben dem Denkmal am Moselufer aufgestellt wurden.[10]
Bundesgartenschau 2011
Luftbild des Deutschen Ecks während der Bundesgartenschau 2011
Die Stadt Koblenz erhielt den Zuschlag für die Austragung der Bundesgartenschau 2011. Das Areal um das Deutsche Eck wurde dabei als einer der drei Kernbereiche genutzt. Die auf das Deutsche Eck zulaufenden Rhein- und Moselpromenaden erfuhren dazu umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen. Der Sockel des Reiterstandbildes musste 2009 ebenfalls wegen Schäden saniert werden.[11] Der Vorplatz des Denkmals wurde zur Bundesgartenschau erneuert, er blieb jedoch während der Veranstaltung frei zugänglich.
Nahe dem Denkmal befindet sich die Talstation der als Attraktion zur Bundesgartenschau errichteten Rheinseilbahn.
Der Symbolgehalt des Denkmals
Rhein in Flammen 2011 in Koblenz, abgeschossen von der Festung Ehrenbreitstein, im Vordergrund das Deutsche Eck
Standort
Die Gründe für die Entscheidung Wilhelms II., das Denkmal am Deutschen Eck zu errichten, lagen zum einen bei dem persönlichen Bezug Kaiser Wilhelms I. zu der Stadt Koblenz, in der er während seiner Zeit vor seiner Krönung zum preußischen König als Militärgouverneur am Rhein von 1849 bis 1857 gelebt und gewirkt hatte. Weiterhin sah Wilhelm II. die Verbindung der Stadt mit dem Hause Hohenzollern als ausschlaggebend an,[12] da einer der Hochmeister des am Deutschen Eck ansässigen Deutschen Ordens als erster Hohenzoller Herzog von Preußen geworden war.[13] Ein ebenso wichtiger Punkt lag in der Bedeutung der Kastorkirche, wo um 842 der Vertrag von Verdun vorbereitet worden sein soll.[14]
Das Denkmal markierte gemeinsam mit der gegenüberliegenden, von Preußen wieder errichteten Festung Ehrenbreitstein, eine Art ‚Wacht am Rhein‘ gegen Frankreich. Nachdem sich 1806 das Heilige Römische Reich Deutscher Nation auf Betreiben Napoleons aufgelöst hatte (siehe Reichsdeputationshauptschluss), gingen die linksrheinischen Gebiete zunächst an Frankreich und infolge des Wiener Kongress 1814/15 an mehrere Nachfolgestaaten des Heiligen Römischen Reiches und somit größtenteils an das spätere Deutsche Reich über. Mit dem Fluss war nun der Sieg über Napoleon verbunden, der Rhein wurde als nationales, ‚deutsches‘ Gut verstanden und am Deutschen Eck nicht nur durch die Festung Ehrenbreitstein militärisch, sondern in Kunst und Literatur auch symbolisch gefestigt; es entstand eine Art ‚patriotische Rheinromantik‘.[15]
Kritik
Namhafte Kritik begann sich erst mit Ende des Deutschen Kaiserreiches zu regen. Demokraten monierten die Verherrlichung des verblichenen Kaisertums, die pazifistische Bewegung sah das Denkmal als Verkörperung des wilhelminischen Militarismus und Großmachtstrebens. So schrieb der Satiriker Kurt Tucholsky 1930 in seiner Reportage Denkmal am Deutschen Eck:
„Wir gingen auf der breiten, baumbestandenen Allee; […] dann standen da keine Bäume mehr, ein freier Platz, ich sah hoch … und fiel beinah um. Da stand – Tschingbumm! – ein riesiges Denkmal Kaiser Wilhelms des Ersten: ein Faustschlag aus Stein. Zunächst blieb einem der Atem weg. Das Ding sah aus wie ein gigantischer Tortenaufsatz und repräsentierte jenes Deutschland, das am Kriege schuld gewesen ist – nun wollen wir sie dreschen! In Holland.“[16]
Tourismus und Veranstaltungsort
Public Viewing am Deutschen Eck 2006
Das Deutsche Eck war seit Errichtung des (ersten) Denkmals eine Touristenattraktion und ist es bis heute geblieben.
Das dem Denkmal vorgelagerte Gelände eignet sich für Großveranstaltungen und wird dazu auch laufend genutzt. Neben Konzerten und Open-Air Festivals (Die deutsche Krautrock-Szene traf sich hier in den Jahren 1970 bis 1972) fand hier bereits zweimal das Dampfspektakel statt, eine Präsentation von dampfbetriebenen Schienen-, Wasser- und Straßenfahrzeugen. Bei Rhein in Flammen wird das Gelände ebenfalls einbezogen, auch als Aussichtspunkt für die Feuerwerke auf der Festung Ehrenbreitstein wird es gerne genutzt. Das Deutsche Eck war außerdem von 2005 bis 2009 Ziel des jährliche ausgetragenen Mittelrhein-Marathons. Im Rahmen der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 wurden hier alle Spiele auf eine Großbildvideowand projiziert, was bis zu 9000 Zuschauer anlockte.
Denkmalschutz
Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal ist ein geschütztes Kulturdenkmal nach dem Denkmalschutzgesetz (DSchG) und in der Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz eingetragen. Es liegt in Koblenz-Altstadt in der Danziger Freiheit.[17]
Seit 2002 ist das Kaiser-Wilhelm-Denkmal Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal. Des Weiteren ist es ein geschütztes Kulturgut nach der Haager Konvention und mit dem blau-weißen Schutzzeichen gekennzeichnet.
Siehe auch
Liste der Kaiser-Wilhelm-I.-Denkmäler
Liste der Denkmäler in Koblenz
Quelle - literatur & Einzelnachweise
Das Deutsche Eck an der Mündung der Mosel in den Rhein, am linken Bildrand die Rheinseilbahn, die Kastorkirche und das Deutschherrenhaus, Ansicht von der Festung Ehrenbreitstein, 2011
Das Deutsche Eck in Koblenz, im Vordergrund die Mosel, im Hintergrund die Festung Ehrenbreitstein auf dem rechten Rheinufer
Der Sockel des im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigten Standbildes diente von 1953 bis 1990 als Mahnmal der Deutschen Einheit. Eine Nachbildung der Skulpturengruppe wurde 1993 nach vorausgegangenen kontroversen Diskussionen wieder auf dem Sockel angebracht.
Das Deutsche Eck ist das Wahrzeichen der Stadt Koblenz und bedeutender Anziehungspunkt für Touristen. Am linksrheinischen Ufer zweigen hier die Rheinanlagen (Konrad-Adenauer-Ufer), am rechten Moselufer das Peter-Altmeier-Ufer ab.
Geschichte
Ursprüngliche Bedeutung
Das eigentliche Deutsche Eck – Deutschherrenhaus mit dem Kreuz des Deutschen Ordens
Erzbischof Theoderich von Wied rief 1216 die Ritter des Deutschen Ordens nach Koblenz und schenkte ihnen einen Teil des Geländes der Kastorkirche mitsamt dem angeschlossenen St.-Nikolaus-Krankenhaus. Sein Schenkungsmotiv war vermutlich die Sicherstellung der örtlichen Krankenpflege. Unmittelbar an der Einmündung der Mosel in den Rhein errichtete der Orden bald danach die Deutschordenskommende Koblenz, die zum Sitz der Verwaltung (Ballei) der Ordensprovinz Koblenz wurde, die dem Hochmeister direkt unterstellt war. Nach der Errichtung des Herrenhauses trug der Mündungsbereich zunächst die Bezeichnung Deutscher Ordt, später dann Deutsches Eck.
Errichtung des Kaiser-Wilhelm-I.-Denkmals
Im 19. Jahrhundert wurde das Areal über eine Mole mit einer vorgelagerten Sandbank verbunden, um einen Nothafen an der Moselmündung zu schaffen. Mole und Sandbank trugen im Koblenzer Volksmund den Namen Honsschwanz (Hundsschwanz), weil sie geografisch den letzten Ausläufer des Hunsrücks bildeten.
Einige Wochen nach dem Tode Kaiser Wilhelms I. im Jahre 1888 entstand in staatlichen wie privaten Kreisen die Idee, dem verewigten Fürsten als Dank für die in drei Kriegen (1864, 1866, 1871) erkämpfte Einigung Deutschlands ein Denkmal zu errichten. Unter den zahlreichen Bewerbern um den Standort war auch Koblenz. Die Standortentscheidung überließ man dem jungen Kaiser Wilhelm II., der sich 1891 für Koblenz und die Stelle am Zusammenfluss von Mosel und Rhein entschied. Nachdem das erforderliche Gelände durch Zuschütten des Hafens geschaffen war und eine nationale Sammelaktion die erforderliche Million Mark erbracht hatte, konnte das Kaiser-Wilhelm-I.-Denkmal der Rheinprovinz errichtet und am 31. August 1897 in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II. eingeweiht werden. Im allgemeinen Sprachgebrauch verlagerte sich nun der Name Deutsches Eck von der Deutschordensballei auf das Areal des neuen Denkmals.
Mit einem Reiterstandbild wurden von Beginn an nur Menschen geehrt, die außergewöhnliche politische oder militärische Leistungen vollbracht hatten, da das Pferd in der Geschichte schon immer ein Herrscherattribut gewesen ist. Die Dynamik, die ein solches statisches Denkmal vermittelt, trägt zur Verlebendigung des dargestellten Menschen bei.[1] Künstlerisch bot der Typus Reiterstandbild wenige Möglichkeiten, die Auftraggeber legten besonders bei den Kaiser-Wilhelm-Denkmälern Wert auf historische Genauigkeit.[2]
Das Denkmal ist 37 Meter hoch, wobei 14 Meter auf das Reiterstandbild entfallen. Es beruht auf den Plänen des Architekten Bruno Schmitz, bekannt durch das Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica, das Kyffhäuserdenkmal und das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig. Das Reiterstandbild hat der Bildhauer Emil Hundrieser gestaltet. Es zeigt den Kaiser in Generalsuniform mit wallendem Mantel. Der Reiterfigur am Deutschen Eck ist ein geflügelter weiblicher Genius, der einen Lorbeerkranz und die Reichskrone präsentiert, beigefügt. Das ist gegenüber der üblichen Form des Reiterdenkmals ungewöhnlich,[3] ist aber auch bei dem Nationaldenkmal in Berlin von Reinhold Begas zu finden.
Bei diesem etwa gleichzeitig entstandenen Berliner Denkmal, dessen Kaiser-Wilhelm-Reiterstandbild mit Genius dem von Hundrieser stark ähnelte, erhob Wilhelm II. noch keinen Einspruch gegen die das Pferd führende weibliche Begleitfigur. Nach seinen Änderungswünschen trägt sie beim Koblenzer Denkmal aber lediglich die Kaiserkrone. Gründe für die Ablehnung des Führungsmotivs sind aus der Rede Wilhelms II. zur Einweihung des Koblenzer Denkmals abzuleiten. Darin verwies er auf das Gottesgnadentum seiner Dynastie, also dass der Wille Gottes seinen Großvater zum Sieg verholfen und zum Kaiser gemacht habe. Entsprechend dieser Vorstellung musste Wilhelm I. somit von Gott und nicht von einem mythologischen Wesen in Form eines Genius geführt werden.[4]
Die Front des Denkmals ziert ein Relief mit dem Reichsadler, der Schlangen packt und Feinde bedrängt. Darüber ist in großen Lettern Wilhelm dem Großen eingemeißelt, was als Versuch Kaiser Wilhelms II. zu verstehen ist, einen Titel populär zu machen, der sich aber nicht durchsetzen konnte. Auf dem oberen Teil des Sockels sind die beiden letzten Verse des Gedichtes Frühlingsgruß an das Vaterland des Koblenzer Dichters Max von Schenkendorf zu lesen: Nimmer wird das Reich zerstöret,/ Wenn ihr einig seid und treu!
Zeit der alliierten Rheinlandbesetzung
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Rheinland von alliierten Truppen besetzt. Koblenz unterstand zunächst der amerikanischen, dann der französischen Militärverwaltung. Die letzten französischen Soldaten verließen die Stadt Ende November 1929. Sogleich versammelten sich zehntausende Menschen am Deutschen Eck, um das Hissen der Reichsflagge auf der Festung Ehrenbreitstein zu verfolgen.
Am 22. Juli 1930 wurde das Denkmal erneut Kulisse von Feierlichkeiten nach Ende der alliierten Rheinlandbesetzung. In Vorbereitung hierzu wurden insgesamt 28 Pilzleuchten am Ufer und am Denkmal fest installiert.[5] An diesem Tag besuchte Reichspräsident Paul von Hindenburg das Deutsche Eck zum Abschluss seiner Reise durch das freie Rheinland. Nach einem Feuerwerk auf dem Ehrenbreitstein zum Abschluss der Feierlichkeiten kam es nahe dem Denkmal zu einer Katastrophe, als eine von Menschenmassen überlastete schmale Pontonbrücke einbrach und 38 Personen in den Tod riss.[6]
Die Zerstörung im Zweiten Weltkrieg
Das zerstörte Reiterstandbild, März 1945
Bei den Luftangriffen auf Koblenz wurde die Innenstadt schwer verwüstet. Die Kastorkirche und das Deutschherrenhaus wurden ein Opfer der Flammen, das Deutsche Eck blieb dabei hingegen weitgehend unbeschädigt.
Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs näherten sich amerikanische Truppen der 3. US-Armee von der Eifel her der Stadt und begannen mit dem Artilleriebeschuss. Am 16. März 1945 wurde das Reiterstandbild von einer amerikanischen Artilleriegranate getroffen. Ob dies Absicht war, blieb ungeklärt. Im Zusammenhang mit der unbelegten Behauptung, Dwight D. Eisenhower habe die Zerstörung gefordert, meinte Mario Kramp,[7] wahrscheinlicher sei „die Befürchtung der Amerikaner, dass sich deutsche Soldaten im Denkmalbereich verschanzt hielten.“[8]
Das Standbild hing nun zum Rhein hin vom Sockel herunter. Teile des raren Kupfers verschwanden, bis schließlich das restliche Standbild abgebaut und eingeschmolzen wurde. Teile der Figurengruppe tauchten später wieder auf, unter anderem der Kopf des Kaisers, der sich heute im Koblenzer Mittelrhein-Museum befindet.
Das Denkmal nach 1945
Die französische Militärregierung plante, den Sockel abzubauen und durch ein neues Denkmal für Frieden und Völkerverständigung zu ersetzen. Wegen Geldmangel wurde dieser Plan aber nicht realisiert. Am 18. Mai 1953 wurde der verbliebene Sockel von Bundespräsident Theodor Heuss zum “Mahnmal der deutschen Einheit” umfunktioniert. Zur Demonstration dieser Einheit wurden am Sockel die Wappen aller deutschen Länder sowie jene der ehemaligen Ostgebiete wie Pommern, Schlesien und Ostpreußen angebracht. Vier Jahre später wurde auch das Saarland hinzugefügt. Die Stelle des zerstörten Reiterstandbilds nahm ein Flaggenstock mit der Bundesflagge ein. Mit der Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober 1990 ergänzte man die Wappenreihe durch die Namen der fünf neuen Bundesländer.
Rekonstruktion des Reiterstandbilds 1993
Das rekonstruierte Reiterstandbild wurde am 2. September 1993 wieder auf den Sockel gehoben
Der ehemalige Verleger der Rhein-Zeitung Werner Theisen verpflichtete sich zusammen mit seiner Ehefrau Anneliese bereits am 14. November 1987, die Rekonstruktion des zerstörten Reiterstandbildes zu finanzieren und der Stadt Koblenz zu schenken. Dazu gründete er die Bürgerinitiative Deutsches Eck e.V. Das Land Rheinland-Pfalz als Eigentümerin des Deutschen Ecks lehnte das Geschenk am 29. Januar 1988 mit dem Hinweis darauf ab, dass es weiterhin ein “Mahnmal der Deutschen Einheit” bleiben müsse. Eine von Theisen im März 1988 in Auftrag gegebene Meinungsumfrage unter den Koblenzer Bürgern ergab, dass 80 % einer Rekonstruktion des Denkmals zustimmten.
Die Bürgerinitiative und Theisen gaben am 28. Februar 1989 beim Düsseldorfer Metallbildhauer Raimund Kittl die Rekonstruktion der Figurengruppe in Auftrag, ohne dass man sich mit der Landesregierung von Rheinland-Pfalz zuvor geeinigt hatte. Durch die Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1990 hatte das Mahnmal seine sinnstiftende Bedeutung verloren. Daraufhin änderte die CDU-geführte Landesregierung ihre Meinung und nahm das Geschenk im September 1990 an. Die neue SPD-geführte Landesregierung unter Rudolf Scharping geriet ab 1991 unter öffentlichen Druck und versuchte, die Zusage rückgängig zu machen. Das Vorhaben wurde in Koblenz und darüber hinaus kontrovers diskutiert. Während die Befürworter positive Auswirkungen auf das Stadtbild von Koblenz und den örtlichen Tourismus ins Treffen führten, bemängelten die Kritiker den unzeitgemäßen Kaiserkult und die Rolle Wilhelms als Anheizer („Kartätschenprinz“) beim blutigen Verlauf der Märzerhebungen 1848 in Preußen und als Oberbefehlshaber bei der Niederschlagung der erfolgreichen Revolution in Baden und in der Pfalz.[9]
Die Landesregierung schenkte im Mai 1992 die Landzunge am Deutschen Eck der Stadt Koblenz und übertrug ihr somit die Verantwortung für die Entscheidung sowie die Kosten der Rekonstruktion. Da die fertiggestellte Rekonstruktion des Reiterstandbildes bereits am 16. Mai 1992 über den Rhein an Bord der MS Futura in Koblenz eingetroffen war, stand der Stadtrat unter großem Druck und nahm das Geschenk am 4. Juni 1992 schließlich an. Mehr als ein Jahr verblieb die für 3 Millionen DM (2.315.726 €) wiederhergestellte Figurengruppe im Rheinhafen Koblenz bis sie am 2. September 1993 vom größten fahrbaren Gittermastkran Europas auf den Sockel gehoben wurde. Die Aufstellung erfolgte am Sedantag, dem Tag der Kapitulation von Kaiser Napoleon III., was aber lediglich in Frankreich Beachtung fand. Kittl verwendete nicht mehr wie ursprünglich Kupferplatten, sondern erstellte die Figurenelemente aus widerstandsfähigem Bronzeguss. Die Einweihung des wiederhergestellten Denkmals fand am 25. September 1993 statt. Diese konnte der Stifter Werner Theisen aber nicht mehr erleben, da er bereits am 5. Mai 1993 verstorben war. Seit der Wiederherstellung des Deutschen Ecks gehört das Denkmal wieder zur ersten Sehenswürdigkeit der Stadt Koblenz für Touristen.
An das “Mahnmal der deutschen Einheit” erinnern heute drei Betonelemente der Berliner Mauer, die gemäß Bronzetafel den „Opfern der Teilung (17. Juni 1953 – 9. November 1989)“ gewidmet sind und die 1990 neben dem Denkmal am Moselufer aufgestellt wurden.[10]
Bundesgartenschau 2011
Luftbild des Deutschen Ecks während der Bundesgartenschau 2011
Die Stadt Koblenz erhielt den Zuschlag für die Austragung der Bundesgartenschau 2011. Das Areal um das Deutsche Eck wurde dabei als einer der drei Kernbereiche genutzt. Die auf das Deutsche Eck zulaufenden Rhein- und Moselpromenaden erfuhren dazu umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen. Der Sockel des Reiterstandbildes musste 2009 ebenfalls wegen Schäden saniert werden.[11] Der Vorplatz des Denkmals wurde zur Bundesgartenschau erneuert, er blieb jedoch während der Veranstaltung frei zugänglich.
Nahe dem Denkmal befindet sich die Talstation der als Attraktion zur Bundesgartenschau errichteten Rheinseilbahn.
Der Symbolgehalt des Denkmals
Rhein in Flammen 2011 in Koblenz, abgeschossen von der Festung Ehrenbreitstein, im Vordergrund das Deutsche Eck
Standort
Die Gründe für die Entscheidung Wilhelms II., das Denkmal am Deutschen Eck zu errichten, lagen zum einen bei dem persönlichen Bezug Kaiser Wilhelms I. zu der Stadt Koblenz, in der er während seiner Zeit vor seiner Krönung zum preußischen König als Militärgouverneur am Rhein von 1849 bis 1857 gelebt und gewirkt hatte. Weiterhin sah Wilhelm II. die Verbindung der Stadt mit dem Hause Hohenzollern als ausschlaggebend an,[12] da einer der Hochmeister des am Deutschen Eck ansässigen Deutschen Ordens als erster Hohenzoller Herzog von Preußen geworden war.[13] Ein ebenso wichtiger Punkt lag in der Bedeutung der Kastorkirche, wo um 842 der Vertrag von Verdun vorbereitet worden sein soll.[14]
Das Denkmal markierte gemeinsam mit der gegenüberliegenden, von Preußen wieder errichteten Festung Ehrenbreitstein, eine Art ‚Wacht am Rhein‘ gegen Frankreich. Nachdem sich 1806 das Heilige Römische Reich Deutscher Nation auf Betreiben Napoleons aufgelöst hatte (siehe Reichsdeputationshauptschluss), gingen die linksrheinischen Gebiete zunächst an Frankreich und infolge des Wiener Kongress 1814/15 an mehrere Nachfolgestaaten des Heiligen Römischen Reiches und somit größtenteils an das spätere Deutsche Reich über. Mit dem Fluss war nun der Sieg über Napoleon verbunden, der Rhein wurde als nationales, ‚deutsches‘ Gut verstanden und am Deutschen Eck nicht nur durch die Festung Ehrenbreitstein militärisch, sondern in Kunst und Literatur auch symbolisch gefestigt; es entstand eine Art ‚patriotische Rheinromantik‘.[15]
Kritik
Namhafte Kritik begann sich erst mit Ende des Deutschen Kaiserreiches zu regen. Demokraten monierten die Verherrlichung des verblichenen Kaisertums, die pazifistische Bewegung sah das Denkmal als Verkörperung des wilhelminischen Militarismus und Großmachtstrebens. So schrieb der Satiriker Kurt Tucholsky 1930 in seiner Reportage Denkmal am Deutschen Eck:
„Wir gingen auf der breiten, baumbestandenen Allee; […] dann standen da keine Bäume mehr, ein freier Platz, ich sah hoch … und fiel beinah um. Da stand – Tschingbumm! – ein riesiges Denkmal Kaiser Wilhelms des Ersten: ein Faustschlag aus Stein. Zunächst blieb einem der Atem weg. Das Ding sah aus wie ein gigantischer Tortenaufsatz und repräsentierte jenes Deutschland, das am Kriege schuld gewesen ist – nun wollen wir sie dreschen! In Holland.“[16]
Tourismus und Veranstaltungsort
Public Viewing am Deutschen Eck 2006
Das Deutsche Eck war seit Errichtung des (ersten) Denkmals eine Touristenattraktion und ist es bis heute geblieben.
Das dem Denkmal vorgelagerte Gelände eignet sich für Großveranstaltungen und wird dazu auch laufend genutzt. Neben Konzerten und Open-Air Festivals (Die deutsche Krautrock-Szene traf sich hier in den Jahren 1970 bis 1972) fand hier bereits zweimal das Dampfspektakel statt, eine Präsentation von dampfbetriebenen Schienen-, Wasser- und Straßenfahrzeugen. Bei Rhein in Flammen wird das Gelände ebenfalls einbezogen, auch als Aussichtspunkt für die Feuerwerke auf der Festung Ehrenbreitstein wird es gerne genutzt. Das Deutsche Eck war außerdem von 2005 bis 2009 Ziel des jährliche ausgetragenen Mittelrhein-Marathons. Im Rahmen der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 wurden hier alle Spiele auf eine Großbildvideowand projiziert, was bis zu 9000 Zuschauer anlockte.
Denkmalschutz
Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal ist ein geschütztes Kulturdenkmal nach dem Denkmalschutzgesetz (DSchG) und in der Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz eingetragen. Es liegt in Koblenz-Altstadt in der Danziger Freiheit.[17]
Seit 2002 ist das Kaiser-Wilhelm-Denkmal Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal. Des Weiteren ist es ein geschütztes Kulturgut nach der Haager Konvention und mit dem blau-weißen Schutzzeichen gekennzeichnet.
Siehe auch
Liste der Kaiser-Wilhelm-I.-Denkmäler
Liste der Denkmäler in Koblenz
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