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Derer von Alvensleben

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Derer von Alvensleben  Empty Derer von Alvensleben

Beitrag  checker Fr Mai 08, 2015 6:44 am

Alvensleben ist der Name eines niederdeutschen Adelsgeschlechtes, dessen ältester bekannter Vertreter Wichard 1163, 1175, 1185 und 1187 als Ministerialer des Bistums Halberstadt in den Urkunden erscheint und sich spätestens seit 1175 nach der bischöflich-halberstädtischen Burg Alvensleben (heute Bebertal, Gemeinde Hohe Börde, Landkreis Börde) bei Haldensleben benennt, so dass anzunehmen ist, dass er dort als Burgvogt eingesetzt war.

Derer von Alvensleben  220px-Alvensleben-Wappen

Geschichte

Die gesicherte Stammreihe des Geschlechtes beginnt mit Gebhard von Alvensleben, urkundlich 1190–1216, der vermutlich Wichards Sohn war. Er erscheint 1195 als Stadtpräfekt von Halberstadt und ab 1202 bis 1216 als Truchsess des Bischofs. Durch den Erwerb der Burg Erxleben um 1270 und der Burg Kalbe um 1324 sowie der zeitweisen Besitzung der Burg Calvörde um 1396 stieg die Familie in den schlossgesessenen Adel der Mark Brandenburg auf.

Um 1300 teilt sich die Familie in drei Linien: die rote Linie, die 1553 ausstirbt, die weiße und die schwarze Linie, die die größte Ausbreitung erfährt und sich in weitere Linien aufspaltet. Ihr Lehns- und Pfandbesitz lag nicht nur im Bistum Halberstadt, sondern auch im Erzbistum Magdeburg, in der Mark Brandenburg und im Herzogtum Braunschweig. Die Familie besaß seit dem 12. Jahrhundert das Amt eines Erbtruchsessen des Bistums bzw. ab 1648 Fürstentums Halberstadt. Seit dem 16. Oktober 1840 war dieses Amt an den Besitz von Erxleben II gebunden.[1] Außerdem hatte die Familie von 1854 bis 1918 das Präsentationsrecht zum Preußischen Herrenhaus.[2]
Wappen

Blasonierung des Stammwappens: „In Gold zwei rote Balken, der obere belegt mit zwei, der untere mit einer silbernen Rose. Auf dem Helm mit rot-goldenen Decken ein daraus wachsender, von Rot und Gold gespaltener, rechts zweimal und links einmal geasteter und oben mit einer silberne Rose besteckter Aststumpf.“
Persönlichkeiten

Achaz Heinrich von Alvensleben (1716–1777), preußischer General
Albrecht Graf von Alvensleben (1794–1858), preußischer Finanzminister
Albrecht Graf von Alvensleben-Schönborn (1848–1928), Mitglied des preußischen Herrenhauses
Alkmar II. von Alvensleben (1841–1898), Generalleutnant und Kommandant von Breslau
Alkmar von Alvensleben (1874–1946), deutscher Arzt
Andreas von Alvensleben († 1565), Burgherr
Anna Maria von Alvensleben (1659–1724), älteste Tochter von Gebhard Christoph von Alvensleben auf Erxleben I
Armgard von Alvensleben (1893–1970), Äbtissin des Klosters Stift zum Heiligengrabe und Hauptgeschäftsführerin der Deutschen Evangelischen Bahnhofsmission
Berthold I. von Alvensleben († 1130), Bischof von Hildesheim
Botho von Alvensleben, († 1506), Stadthauptmann von Lübeck
Busso V. von Alvensleben (erwähnt 1393–1432), deutscher Herrenmeister des Johanniterordens
Busso VII. von Alvensleben (erwähnt 1441–1495), deutscher Burgherr, Obermarschall und Landeshauptmann
Busso VIII. von Alvensleben († 1493), deutscher Geistlicher, Bischof von Havelberg
Busso X. von Alvensleben (1468–1548), deutscher Geistlicher, Bischof von Havelberg
Busso XVI. von Alvensleben (1792–1879), deutscher General und Hofmarschall
Busso von Alvensleben (General) (1928–2009), deutscher Brigadegeneral
Busso von Alvensleben (Diplomat) (* 1949), deutscher Diplomat
Christian von Alvensleben (* 1941), deutscher Fotograf
Constantin von Alvensleben (1809–1892), preußischer General
Eduard von Alvensleben (1787–1876), Landrat
Friederike von Alvensleben, geb. von Klinglin (1749–1799), Schauspielerin
Friedrich von Alvensleben (urk. 1301–1308), letzter Meister des Templerordens in Alemannien und Slawonien
Friedrich Joachim von Alvensleben (1833–1912), Landrat
Friedrich Johann Graf von Alvensleben (1836–1913), Botschafter
Ferdinand Graf von Alvensleben (1803–1889), Gutsbesitzer und Mitglied des preußischen Herrenhauses
Gebhard XIV. von Alvensleben (erwähnt 1393–1425), deutscher Burgherr und Landeshauptmann
Gebhard XVII. von Alvensleben († 1541), deutscher Landeshauptmann und Amtshauptmann
Gebhard XXIII. von Alvensleben (1584–1627), deutscher Amtshauptmann
Gebhard XXV. von Alvensleben (1618–1681), deutscher Historiker
Gebhard Johann I. von Alvensleben (1576–1631), deutscher Gutsherr und Astronom
Gebhard Johann Achaz von Alvensleben (1764–1840), deutscher Gutsbesitzer
Gebhard Karl Ludolf von Alvensleben (1798–1867), preußischer General
Gebhard Nikolaus von Alvensleben (1824–1909), preußischer Oberforstmeister
Gustav von Alvensleben (1803–1881), preußischer General
Gustav von Alvensleben (–9. Dezember 1935), deutscher Offizier[3]
Gustav Hermann von Alvensleben (1827–1905), preußischer General
Gustav Konstantin von Alvensleben (1879–1965), Unternehmer in Vancouver, Kanada
Hans Bodo Graf von Alvensleben-Neugattersleben (1882–1961), Gutsbesitzer und Präsident des Deutschen Herrenklubs
Hermann von Alvensleben (1809–1887), preußischer General
Joachim I. von Alvensleben (1514–1588), Gelehrter und Reformator
Johann Ernst von Alvensleben (1758–1827), deutscher Staatsmann
Johann Friedrich II. von Alvensleben (1657–1728), deutscher Politiker und Diplomat
Johann Friedrich VII. von Alvensleben (1747–1829), deutscher Gutsbesitzer und Landrat
Johann Friedrich Karl von Alvensleben (1714–1795), deutsch-britischer Politiker
Johann Friedrich Karl II. von Alvensleben (1778−1831), deutscher General
Johann Ludwig Gebhard von Alvensleben (1816–1895), deutscher Gutsherr und Musiker
Karl August I. von Alvensleben (1661–1697), Hofrat in Hannover und Domherr zu Magdeburg
Kathleen King von Alvensleben (* 1959), Architektin
Kuno von Alvensleben (1588–1638), Domherr zu Magdeburg
Ludolf X. von Alvensleben (1511–1596), deutscher Staatsmann
Ludolf von Alvensleben (Generalmajor) (1844–1912), deutscher General
Ludolf August Friedrich von Alvensleben (1743–1822), deutscher Generalmajor und Festungskommandant
Ludolf Jakob von Alvensleben (1899–1953), deutscher SS- und Polizeiführer
Ludolf-Hermann von Alvensleben (1901–1970), deutscher Politiker (NSDAP) und SS-Gruppenführer
Ludolf Udo von Alvensleben (1852–1923), deutscher Gutsbesitzer und Politiker
Ludwig von Alvensleben (Schriftsteller) (1800–1868), deutscher Schriftsteller
Ludwig von Alvensleben (Gutsbesitzer) (1805–1869), deutscher Gutsbesitzer, Unternehmer und Politiker
Ludwig Karl Alexander von Alvensleben (1778–1842), deutscher Offizier
Margarethe von Alvensleben (1840–1899), Äbtissin des Klosters Stift zum Heiligengrabe
Oskar von Alvensleben (1831–1903), deutscher Landschaftsmaler
Otto von Alvensleben (1877-1945), Kapitän zur See, Reichskommissar
Philipp Karl Graf von Alvensleben (1745–1802), preußischer Staats- und Kabinettsminister
Reimar von Alvensleben (* 1940), Agrarökonom
Rudolf Anton von Alvensleben (1688–1737), Hannoverscher Minister
Udo III. von Alvensleben (1823–1910), deutscher Rittergutsbesitzer
Udo von Alvensleben (Politiker) (1895–1970), deutscher Politiker (DNVP, NSDAP)
Udo von Alvensleben-Wittenmoor (1897–1962), deutscher Kunsthistoriker
Udo Gebhard Ferdinand von Alvensleben (1814–1879), deutscher Politiker
Sophia von Alvensleben (1516–1590), Äbtissin des Klosters Althaldensleben
Valentin von Alvensleben (1529–1594), Burgherr auf Gardelegen und Erxleben
Werner II. von Alvensleben (erw. 1428–1472), Burgherr auf Gardelegen, Kurfürstlich Brandenburgischer Rat und Oberhofmarschall
Werner VIII. von Alvensleben (1802–1877), preußischer General
Werner Graf von Alvensleben-Neugattersleben (1840–1929), Gutsbesitzer und Unternehmer
Werner von Alvensleben (1875–1947), Kaufmann und Politiker
Wichard von Alvensleben (Politiker) († 1909), deutscher Gutsbesitzer und Politiker
Wichard von Alvensleben (Offizier) (1902–1982), deutscher Land- und Forstwirt und Offizier
Wichard von Alvensleben (Go-Spieler) (* 1937), deutscher Jurist und Go-Spieler

Historische Besitze

Auf der bischöflichen Burg Alvensleben saßen die ersten Namensträger als Burgmänner. Erxleben (um 1270 bis 1945 im Besitz der Familie) und Burg Kalbe (1324–1945) sind die ältesten Stammsitze der Familie, sodann Vienau (1324–1816), Burg Rogätz (1369–1850), Burg Gardelegen (1378–1857), Schloss Randau (1391–1850), Calvörde (1404–1528), Weteritz (1472–1857), Letzlingen (1404–1555), Berge (1420–1813), Groß Engersen (1420–1812), Schenkenhorst (1420–1812), Schloss Hundisburg (1452–1811), wo Johann Friedrich II. von Alvensleben ab 1693 das große Barockschloß errichten ließ, Eichenbarleben (1453–1858), Gut Zichtau (vor 1473–1812), Woltersdorf (vor 1500, 1713–1881).

Das Schloss Neugattersleben entstand aus einer Burganlage am Ufer der Bode zwischen Halle und Magdeburg und befand sich von 1573 bis 1945 im Familienbesitz. 1573 erwarben die Alvensleben aus Hundisburg Burg und Herrschaft Neugattersleben (bis 1945). Redekin kam 1780 an die Weißen Alvensleben aus Eichenbarleben (bis 1945). 1783 kam Schloss Schochwitz in die Familie; alle Besitzer bis 1912 wurden preußische Generale. 1832–1863 war Gohlis, ab 1835 Wittenmoor in der Familie (heute wieder Sitz eines Zweiges), ab 1859 Rodehlen im Kreis Rastenburg im heute polnischen Teil von Ostpreußen, ab 1860 Schollene, ab 1869 der Oberhof Ballenstedt (nach 1990 zurückerworben), ab 1873 Ostrometzko und Glauchau im westpreußischen Kreis Kulm, ab 1879 Gut Rusteberg, ab 1884 Sülldorf und ab 1894 Falkenberg im Odervorland (seit 1991 teilweise zurückerworben) sowie ab 1933 Tankow (Neumark).

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