Claude Lévi-Strauss
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Claude Lévi-Strauss
Claude Lévi-Strauss [kloːd leviˈstʀoːs] (* 28. November 1908 in Brüssel; † 30. Oktober 2009 in Paris) war ein französischer Ethnologe. Er gilt als Begründer des ethnologischen Strukturalismus und früher Vertreter einer Ethnosoziologie.
Lévi-Strauss im Jahr 2005
Leben
Kindheit und Jugend
Claude Lévi-Strauss – Sohn jüdischer Eltern, sein Vater war Porträtmaler – wohnte während des Ersten Weltkriegs bei seinem Großvater, einem Rabbiner der Synagoge in Versailles. Die Eltern zogen dann nach Paris. Dort besuchte er das Lycée Janson de Sailly und studierte an der Sorbonne Rechtswissenschaften und Philosophie. 1931 erwarb er die Agrégation in Philosophie, ein juristisches Lizentiat und den Docteur des lettres. Nachdem er an Gymnasien in Mont-de-Marsan (1932/1933) und in Laon (1933/1934) unterrichtet hatte, wurde er im Rahmen einer französischen Kulturmission von 1935 bis 1938 als Gastprofessor für Soziologie an die Universität von São Paulo entsandt.
Zeit in Brasilien
Seine erste Frau Dina Dreyfus, eine ausgebildete Ethnologin, hielt zur selben Zeit die ersten Ethnologie-Vorlesungen Brasiliens. Zwischen 1935 bis 1939 unternahmen Dina und Claude mehrere ethnographische Forschungsreisen in den Mato Grosso und ins Amazonasgebiet. Die ertauschten Sammlungsgegenstände wurden zwischen Brasilien und Frankreich geteilt. Die erste Ausstellung im Pariser Musée de l'Homme stand unter dem Titel „Expédition Dina et Claude Lévi-Strauss“. Später geriet der Beitrag Dinas fast vollständig in Vergessenheit, wozu Claude, der sich in der Folge zweimal neu verheiratete, aktiv beitrug: In seinem Reisebericht „Tristes Tropiques“ erwähnte er seine Ehefrau, Kollegin und Reisegefährtin nur an einer einzigen Stelle.[1]
Der Zweite Weltkrieg
Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg kehrte er nach Frankreich zurück. Von 1939 bis 1940 leistete er freiwilligen Militärdienst. Unter dem Vichy-Regime erschien es ihm als Jude notwendig, das Land zu verlassen; im Frühjahr 1941 kam er in New York an – nach mehreren Stationen und Komplikationen; ein erstes Schiff hatte ihn zunächst von Marseille nach Martinique gebracht; mit an Bord waren Anna Seghers, André Breton und Victor Serge; nur durch Unterstützung von Jacques Soustelle akzeptierten die amerikanischen Behörden seine Weiterreise.[2] Die Rockefeller-Stiftung unterstützte damals die Flucht zahlreicher Intellektueller und finanzierte den französischen Flügel der New School for Social Research in New York. Er kürzte auf Wunsch der Fakultät seinen Namen ab zu L.-Strauss, denn: „Lévi-Strauss – das waren Jeans, die Studenten würden darüber lachen.“[3] Dort unterrichtete er von 1942 bis 1945 und lernte Roman Jakobson kennen, einen der wichtigsten Vertreter einer strukturalistischen Linguistik. Gemeinsam mit Henri Focillon, Jacques Maritain und einigen anderen gründete er die École libre des hautes études de New York, eine Art Exiluniversität.
Nach dem Krieg
1944 wurde er vom französischen Außenministerium (Ministère des affaires étrangères) nach Frankreich zurückgerufen und 1945 als Kulturberater der französischen Botschaft erneut nach New York geschickt. 1948 kündigte er, um sich erneut seinen Forschungen widmen zu können. Er wurde Subdirektor des Musée de l'Homme in Paris und reiste 1949 nach Ostpakistan. Anschließend wurde er Direktor der École pratique des hautes études, was er bis 1974 blieb, zuständig für den Lehrstuhl und das Studienprogramm in vergleichenden Religionswissenschaften.
1955 erschien der Reisebericht „Traurige Tropen“, zugleich eine strukturalistische Programmschrift, die in den 1960er Jahren viel gelesen wurde. Das poetische Werk entwickelt eine Kritik westlicher Zivilisation aus der Perspektive der „Wilden“: alles Fremde werde nivelliert, der Westen habe „zwanzigtausend Jahre Geschichte verspielt“. 1958 erschien die „Anthropologie Structurale“, 1962 „Das wilde Denken“. Von 1959 bis zu seiner Pensionierung 1982 lehrte Lévi-Strauss als Professor für Sozialanthropologie am renommierten Collège de France. In vier Bänden erschienen in kurzer Folge die „Mythologiques“: „Das Rohe und das Gekochte“ (1964); „Vom Honig zur Asche“ (1967); „Der Ursprung von Tischsitten“ (1968); „Der nackte Mensch“ (1971). 1973 wurde Lévi-Strauss Mitglied der Académie française und erhielt den Erasmuspreis. Nach seiner Pensionierung veröffentlichte er noch mehrere Bände, die kurze Skizzen zu einzelnen Beispielen enthalten: „Der Blick aus der Ferne“ (1983); „Eingelöste Versprechen“ (1984); „Die eifersüchtige Töpferin“ (1985); „Luchsgeschichte“ (1991); „Sehen Hören Lesen“ (1993).
Lévi-Strauss starb am 30. Oktober 2009 im Alter von 100 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts. Die Beisetzung fand am 4. November 2009 im engsten Familienkreis auf dem Friedhof der Gemeinde Lignerolles im Département Côte-d'Or (Burgund) statt.
Werk
Strukturalismus
Die Begründung des französischen Strukturalismus wird oft datiert auf das Erscheinen von Lévi-Strauss’ Analyse von Verwandtschaftssystemen 1949. Die Grundidee ist: ein durch Heiratsregeln gesteuertes Tauschsystem ersetzt natürliche Verwandtschaften durch soziale Allianz mittels reziproker Verpflichtung. Heiratsregeln werden unterschieden nach Heiratsgeboten (die Gesellschaft empfiehlt, aus welcher Gruppe geheiratet werden soll) und Heiratsverboten (es ist nur vorgeschrieben, aus welcher Gruppe nicht geheiratet werden darf).[4][5] Das signifikant häufigste Vorkommen einer bestimmten Form des „Frauentauschs“ kann dabei, so die These, durch deren bevorzugte systematische Stellung erklärt werden. Es handelt sich um die Kreuzkusinenheirat, die Heirat eines Mannes mit der matrilateralen Kreuzkusine (der Tochter des Mutterbruders). Diese erzeuge die stabilsten gesellschaftlichen Verhältnisse. Die Heirat ist nah genug, damit die Pflicht sozial wirken kann, aber weit genug weg, damit das Inzesttabu gewahrt bleibt. Damit ist der Avunculus, der Mutterbruder (Oheim), besonders bedeutsam. Dieser Punkt wurde u. a. von Pierre Bourdieu kritisiert, der empirisch in Nordafrika diesen Heiratsfall als nur einen unter vielen ausmachte. So kam z. B. die Heirat mit der matrilateralen Parallelkusine (der Tochter der Mutterschwester) in seiner Stichprobe häufiger vor. Die Orientierung an gesellschaftlichen Tauschprozessen hat einen Vorläufer in Marcel Mauss.
Siehe auch positive und negative, sowie präferenzielle und präskriptive Heiratsregeln; Lévi-Strauss über das Inzestverbot
Anthropologie und Kulturwissenschaft
Lévi-Strauss verglich die Beziehung zwischen der Linguistik und der Sprache mit dem Verhältnis zwischen Ethnologie und der Kultur und postulierte die Übertragbarkeit von linguistischen Konstrukten auf die Ethnologie. Die Kultur verhalte sich wie die Sprache: Nur ein Außenstehender könne die ihr zugrunde liegenden Regeln und Strukturen erkennen und interpretieren. 1958 veröffentlicht Lévi-Strauss seine Aufsatzsammlung zur „Strukturalen Anthropologie“. Wie in seiner Studie zu den Heiratsbeziehungen legt er dabei die Methode zugrunde, sich an systematischen Strukturen zu orientieren, bei welchen es nur auf das Gefüge der Relationen ankommt, so dass diese auch auf völlig andere Elemente übertragbar sind. In ähnlicher Weise hatte der Prager Strukturalismus von Jakobson und anderen vertreten, dass die Elemente, welche die Phonologie untersucht, ihren Sinn nicht aus sich selbst, sondern durch das sie ordnende System gewinnen. Ziel des Anthropologen sei, durch Analyse kultureller Phänomene mittelbar die kognitiven Strukturen menschlichen Denkens zu verstehen und die universalen Denkprinzipien in den verwendeten Klassifikationen und Bedeutungssystemen herauszuarbeiten.
Seine anthropologischen Studien machten ihn zu einem vehementesten Kritiker des religiösen Totemismus: In den vielfältigen Formen mythischer Mensch-Tier-Beziehungen sah er lediglich soziale Aspekte. Die verschiedenen spirituellen „Schutzgeist“-Vorstellungen müssten von totemistischen Konzepten getrennt betrachtet werden.[6]
Vernunftkritik (Das „wilde Denken“)
→ Hauptartikel: Wildes Denken
Äußerte schon der Reisebericht „Traurige Tropen“ von 1955 eine Faszination für schriftlose Kulturen - oder in seinem Sinne - für Alternativen zur westlichen Zivilisation, entwickelte er diese Gedanken mit der 1962 erschienenen Programmschrift „Das wilde Denken“ (franz. pensée sauvage) deutlich weiter. Lévi-Strauss bezeichnete mit diesem Begriff die Denkweisen der indigenen, naturangepassten Kulturen, die auf traditionell ganzheitlichen und mythisch erklärten Weltanschauungen beruhen.
Keinesfalls sei unsere Kultur geistig-kognitiv überlegen, sondern beides seien Varianten jener gleichartigen Verfahrensweisen, für welche er den Begriff „wildes Denken“ als Kennzeichnung einführte. Der „Primitive“ sei nicht etwa trieb- statt vernunftgesteuert, sondern bearbeite nicht weniger „vernünftig“ - sondern einfach nur anders - konkreteres Material, dabei aber mit anderen Zielen und stärker im Modus von „Bastelei“. Die Perspektive auf die Strukturen dieses Denkens ermögliche eine „Übersetzung“ beider Formen. In beiden Kulturen werde eine Klassifikation der Umwelt vorgenommen, wobei auch die Schemata im Einzelnen interkulturell übertragbar seien. Dies beweise, dass die Strukturen des menschlichen Denkens universell und uniform sind. Beispielsweise vollziehe sich Denken stets durch Gegenüberstellung zweier Begriffe, also im Wege einer binären Opposition (komplementäre Dichotomie). Solche Gegensatzpaare sind etwa heiß-kalt, oben-unten, usw. Lediglich die Manifestationen seien kulturspezifisch verschieden. Der grundlegende Gegensatz sei die Opposition zwischen „Natur“ und „Kultur“.
In Anknüpfung an das dichotomische Denken führte Lévi-Strauss die Unterscheidung von „kalten" und „heißen" Kulturen ein. Er verglich mit diesen Begriffen die modernen und traditionellen (naturangepassten) Kulturen.
Als „kalte Kulturen“ bezeichnete er solche Gesellschaften, bei denen das gesamte Denken und Handeln bewusst und unbewusst darauf abzielt, jegliche Veränderungen der traditionell fixierten Strukturen zu verhindern (sofern es keine zwingende Notwendigkeit oder fremde Einflüsse gibt). Das Vertrauen gilt der Natur; menschliches Wirken gilt grundsätzlich als unvollkommen. Die sogenannten isolierten Völker, die zumeist absichtlich den Kontakt zur westlichen Welt meiden, sind die heutigen Repräsentanten der kalten Gesellschaften.
„Heiße Kulturen“ sind das genaue Gegenteil: Sie vertrauen der menschlichen Innovationsfähigkeit und sind optimistisch, die Natur an ihre Bedürfnisse anpassen zu können. Daher ist ihr gesamtes Streben auf Fortschritt und Veränderung gerichtet. Selbst, wenn sich dadurch zuerst vorrangig die Lebensbedingungen der Privilegierten verbessern, sind die unteren Schichten häufig die Triebfeder der Entwicklung. Die moderne, westlich orientierte Konsumgesellschaft ist der Prototyp der heißen Kultur.
Mythenanalyse
Die Mythenanalyse von Claude Lévi-Strauss wird vor allem im ersten Band der Mythologiques (dt. Mythologica I. Das Rohe und das Gekochte) dargestellt. In dem Werk weist er nach, dass die strukturale Analyse auch auf dem Gebiet der Mythenforschung mit Erfolg angewendet werden kann. Seine Untersuchungen zeigen, dass die nach den Mythen der primitiven Gesellschaften gebauten Modelle als Umwandlungen oder Transformationen anderer Mythenmodelle gebildet werden und dass diese Modelle insgesamt eine Struktur bilden.[7] In den Mythologiques versucht Lévi-Strauss, von einem bestimmten Mythos der Bororos ausgehend, die Gesamtheit der präkolumbianischen Mythen zu erklären.
Laut Lévi-Strauss bestehen Mythen aus Einheiten (Mythemen), die nach noch unbestimmten Regeln arrangiert sind. Diese Einheiten können in Gegensatzbeziehungen treten, welche ihrerseits die Basis von Denkstrukturen darstellen. Durch Analyse von Mythen sollen die grundlegenden Strukturen menschlichen Denkens erhoben werden. Da Mythen ihrerseits ein Produkt ihrer Kultur sind, repräsentieren sie zunächst diejenigen Denkgesetze, welche ihre Kultur prägen. Mittelbar aber seien auch diese ihrerseits durch die Struktur und die Wirkungsweise des menschlichen Gehirns bestimmt, da diese Denkstrukturen alle menschlichen Ausdrucksformen prägen. Konkret untersuchte Lévi-Strauss verschiedene Mythen Nord- und Südamerikas, verglich sie miteinander und bildete Hypothesen über deren „innere Ordnung“. Seine Analysen schlagen verschiedene „Shortscripts“ als Grundmuster vor, „Typen“ der Struktur von Geschichten, die immer wieder variiert vorkommen.
Ehrungen
Ehren-/Mitgliedschaften
Académie française (Frankreich)
National Academy of Sciences (USA)
American Academy of Arts and Letters (USA)
British Academy (Großbritannien)
Königlich-Niederländische Akademie der Wissenschaften (Niederlande)
Norwegische Akademie der Wissenschaften (Norwegen)
Ehrendoktorate
Brüssel
University of Oxford
Universität von Chicago
University of Stirling
Universität Uppsala
Montréal
Nationale Universität von Mexiko
Laval-Universität Québec
Nationaluniversität von Zaïre
Visva Bharati University in Shantiniketan
Yale University
Harvard University
Johns Hopkins University
Columbia University
Preise und Auszeichnungen
1966 Viking Fund Award der Wenner-Gren Foundation for Anthropological Research
1967 Médaille d'or du CNRS
1973 Erasmuspreis
1986 Fondation Nonino
1996 Aby-M.-Warburg-Preis der Stadt Hamburg
2003 Meister-Eckhart-Preis
Werke
1949: Structures élémentaires de la parenté (deutsch von Eva Moldenhauer, Die elementaren Strukturen der Verwandtschaft, 1981)
1952: Race et histoire (dt. v. Traugott König, Rasse und Geschichte. In: Strukturale Anthropologie II Suhrkamp, Frankfurt am Main 1975)
1955: Tristes Tropiques (dt. v. Eva Moldenhauer, Traurige Tropen, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1978)
1958: Anthropologie structurale (dt. v. Hans Naumann, Strukturale Anthropologie I, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1967)
1962: Le Totémisme aujourd’hui (dt. v. Hans Naumann, Das Ende des Totemismus, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1965)
1962: La pensée sauvage (dt. v. Hans Naumann, Das wilde Denken, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1968)
1964: Mythologiques, Band I, Le cru et le cuit (dt. v. Eva Moldenhauer, Mythologica I. Das Rohe und das Gekochte, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1971)
1966: Mythologiques, Band II, Du miel au cendres (dt. v. Eva Moldenhauer, Mythologica II. Vom Honig zur Asche, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1972)
1968: Mythologiques, Band III. L'Origine des manières de tables (dt. v. Eva Moldenhauer, Mythologica III, Vom Ursprung der Tischsitten, 1973)
1971: Mythologiques, Band IV, L’homme nu (dt. v. Eva Moldenhauer, Mythologica IV. Der nackte Mensch, 2 Bde., Suhrkamp, Frankfurt am Main 1975)
1973: Anthropologie structurale deux (dt. v. Eva Moldenhauer/Hans Henning Ritter/Traugott König, Strukturale Anthropologie II, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1975)
1975: La Voie des masques (dt. v. Eva Moldenhauer, Der Weg der Masken, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1977)
1979: Myth and Meaning (dt. Mythos und Bedeutung. Fünf Radiovorträge. Gespräche mit C. Lévi-Strauss, hg. v. A. Reif, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1980)
1983: Le Regard éloigné (dt. v. Hans-Horst Henschen/Joseph Vogl, Der Blick aus der Ferne, Wilhelm Fink, München 1985)
1985: La Potière jalouse (dt. v. Hans-Horst Henschen, Die eifersüchtige Töpferin, Wilhelm Fink, München 1987)
1991: Histoire de lynx (dt. v. Hans-Horst Henschen, Die Luchsgeschichte 1993)
1993: Regarder, écouter, lire (dt. v. Hans-Horst Henschen, Sehen, Hören, Lesen Hanser, München 1995)
1995: Brasilianisches Album (dt. v. Hans-Horst Henschen)
2011: L'autre face de la lune. Écrits sur le Japon. Éditions du Seuil, Paris (dt. v. Eva Moldenhauer, Die andere Seite des Mondes: Schriften über Japan, Suhrkamp, Berlin 2012)
2011: L'anthopologie face aux problèmes du monde moderne. Éditions du Seuil, Paris (dt. v. Eva Moldenhauer, Anthropologie in der modernen Welt Suhrkamp, Berlin 2012)
2013: Nous sommes tous des cannibales. Éditions du Seuil, Paris (dt. v. Eva Moldenhauer: Wir sind alle Kannibalen mit dem Essai Der gemarterte Weihnachtsmann. Vorwort von Maurice Olender. Suhrkamp, Berlin 2014, ISBN 978-3-518-58613-6)
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Lévi-Strauss im Jahr 2005
Leben
Kindheit und Jugend
Claude Lévi-Strauss – Sohn jüdischer Eltern, sein Vater war Porträtmaler – wohnte während des Ersten Weltkriegs bei seinem Großvater, einem Rabbiner der Synagoge in Versailles. Die Eltern zogen dann nach Paris. Dort besuchte er das Lycée Janson de Sailly und studierte an der Sorbonne Rechtswissenschaften und Philosophie. 1931 erwarb er die Agrégation in Philosophie, ein juristisches Lizentiat und den Docteur des lettres. Nachdem er an Gymnasien in Mont-de-Marsan (1932/1933) und in Laon (1933/1934) unterrichtet hatte, wurde er im Rahmen einer französischen Kulturmission von 1935 bis 1938 als Gastprofessor für Soziologie an die Universität von São Paulo entsandt.
Zeit in Brasilien
Seine erste Frau Dina Dreyfus, eine ausgebildete Ethnologin, hielt zur selben Zeit die ersten Ethnologie-Vorlesungen Brasiliens. Zwischen 1935 bis 1939 unternahmen Dina und Claude mehrere ethnographische Forschungsreisen in den Mato Grosso und ins Amazonasgebiet. Die ertauschten Sammlungsgegenstände wurden zwischen Brasilien und Frankreich geteilt. Die erste Ausstellung im Pariser Musée de l'Homme stand unter dem Titel „Expédition Dina et Claude Lévi-Strauss“. Später geriet der Beitrag Dinas fast vollständig in Vergessenheit, wozu Claude, der sich in der Folge zweimal neu verheiratete, aktiv beitrug: In seinem Reisebericht „Tristes Tropiques“ erwähnte er seine Ehefrau, Kollegin und Reisegefährtin nur an einer einzigen Stelle.[1]
Der Zweite Weltkrieg
Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg kehrte er nach Frankreich zurück. Von 1939 bis 1940 leistete er freiwilligen Militärdienst. Unter dem Vichy-Regime erschien es ihm als Jude notwendig, das Land zu verlassen; im Frühjahr 1941 kam er in New York an – nach mehreren Stationen und Komplikationen; ein erstes Schiff hatte ihn zunächst von Marseille nach Martinique gebracht; mit an Bord waren Anna Seghers, André Breton und Victor Serge; nur durch Unterstützung von Jacques Soustelle akzeptierten die amerikanischen Behörden seine Weiterreise.[2] Die Rockefeller-Stiftung unterstützte damals die Flucht zahlreicher Intellektueller und finanzierte den französischen Flügel der New School for Social Research in New York. Er kürzte auf Wunsch der Fakultät seinen Namen ab zu L.-Strauss, denn: „Lévi-Strauss – das waren Jeans, die Studenten würden darüber lachen.“[3] Dort unterrichtete er von 1942 bis 1945 und lernte Roman Jakobson kennen, einen der wichtigsten Vertreter einer strukturalistischen Linguistik. Gemeinsam mit Henri Focillon, Jacques Maritain und einigen anderen gründete er die École libre des hautes études de New York, eine Art Exiluniversität.
Nach dem Krieg
1944 wurde er vom französischen Außenministerium (Ministère des affaires étrangères) nach Frankreich zurückgerufen und 1945 als Kulturberater der französischen Botschaft erneut nach New York geschickt. 1948 kündigte er, um sich erneut seinen Forschungen widmen zu können. Er wurde Subdirektor des Musée de l'Homme in Paris und reiste 1949 nach Ostpakistan. Anschließend wurde er Direktor der École pratique des hautes études, was er bis 1974 blieb, zuständig für den Lehrstuhl und das Studienprogramm in vergleichenden Religionswissenschaften.
1955 erschien der Reisebericht „Traurige Tropen“, zugleich eine strukturalistische Programmschrift, die in den 1960er Jahren viel gelesen wurde. Das poetische Werk entwickelt eine Kritik westlicher Zivilisation aus der Perspektive der „Wilden“: alles Fremde werde nivelliert, der Westen habe „zwanzigtausend Jahre Geschichte verspielt“. 1958 erschien die „Anthropologie Structurale“, 1962 „Das wilde Denken“. Von 1959 bis zu seiner Pensionierung 1982 lehrte Lévi-Strauss als Professor für Sozialanthropologie am renommierten Collège de France. In vier Bänden erschienen in kurzer Folge die „Mythologiques“: „Das Rohe und das Gekochte“ (1964); „Vom Honig zur Asche“ (1967); „Der Ursprung von Tischsitten“ (1968); „Der nackte Mensch“ (1971). 1973 wurde Lévi-Strauss Mitglied der Académie française und erhielt den Erasmuspreis. Nach seiner Pensionierung veröffentlichte er noch mehrere Bände, die kurze Skizzen zu einzelnen Beispielen enthalten: „Der Blick aus der Ferne“ (1983); „Eingelöste Versprechen“ (1984); „Die eifersüchtige Töpferin“ (1985); „Luchsgeschichte“ (1991); „Sehen Hören Lesen“ (1993).
Lévi-Strauss starb am 30. Oktober 2009 im Alter von 100 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts. Die Beisetzung fand am 4. November 2009 im engsten Familienkreis auf dem Friedhof der Gemeinde Lignerolles im Département Côte-d'Or (Burgund) statt.
Werk
Strukturalismus
Die Begründung des französischen Strukturalismus wird oft datiert auf das Erscheinen von Lévi-Strauss’ Analyse von Verwandtschaftssystemen 1949. Die Grundidee ist: ein durch Heiratsregeln gesteuertes Tauschsystem ersetzt natürliche Verwandtschaften durch soziale Allianz mittels reziproker Verpflichtung. Heiratsregeln werden unterschieden nach Heiratsgeboten (die Gesellschaft empfiehlt, aus welcher Gruppe geheiratet werden soll) und Heiratsverboten (es ist nur vorgeschrieben, aus welcher Gruppe nicht geheiratet werden darf).[4][5] Das signifikant häufigste Vorkommen einer bestimmten Form des „Frauentauschs“ kann dabei, so die These, durch deren bevorzugte systematische Stellung erklärt werden. Es handelt sich um die Kreuzkusinenheirat, die Heirat eines Mannes mit der matrilateralen Kreuzkusine (der Tochter des Mutterbruders). Diese erzeuge die stabilsten gesellschaftlichen Verhältnisse. Die Heirat ist nah genug, damit die Pflicht sozial wirken kann, aber weit genug weg, damit das Inzesttabu gewahrt bleibt. Damit ist der Avunculus, der Mutterbruder (Oheim), besonders bedeutsam. Dieser Punkt wurde u. a. von Pierre Bourdieu kritisiert, der empirisch in Nordafrika diesen Heiratsfall als nur einen unter vielen ausmachte. So kam z. B. die Heirat mit der matrilateralen Parallelkusine (der Tochter der Mutterschwester) in seiner Stichprobe häufiger vor. Die Orientierung an gesellschaftlichen Tauschprozessen hat einen Vorläufer in Marcel Mauss.
Siehe auch positive und negative, sowie präferenzielle und präskriptive Heiratsregeln; Lévi-Strauss über das Inzestverbot
Anthropologie und Kulturwissenschaft
Lévi-Strauss verglich die Beziehung zwischen der Linguistik und der Sprache mit dem Verhältnis zwischen Ethnologie und der Kultur und postulierte die Übertragbarkeit von linguistischen Konstrukten auf die Ethnologie. Die Kultur verhalte sich wie die Sprache: Nur ein Außenstehender könne die ihr zugrunde liegenden Regeln und Strukturen erkennen und interpretieren. 1958 veröffentlicht Lévi-Strauss seine Aufsatzsammlung zur „Strukturalen Anthropologie“. Wie in seiner Studie zu den Heiratsbeziehungen legt er dabei die Methode zugrunde, sich an systematischen Strukturen zu orientieren, bei welchen es nur auf das Gefüge der Relationen ankommt, so dass diese auch auf völlig andere Elemente übertragbar sind. In ähnlicher Weise hatte der Prager Strukturalismus von Jakobson und anderen vertreten, dass die Elemente, welche die Phonologie untersucht, ihren Sinn nicht aus sich selbst, sondern durch das sie ordnende System gewinnen. Ziel des Anthropologen sei, durch Analyse kultureller Phänomene mittelbar die kognitiven Strukturen menschlichen Denkens zu verstehen und die universalen Denkprinzipien in den verwendeten Klassifikationen und Bedeutungssystemen herauszuarbeiten.
Seine anthropologischen Studien machten ihn zu einem vehementesten Kritiker des religiösen Totemismus: In den vielfältigen Formen mythischer Mensch-Tier-Beziehungen sah er lediglich soziale Aspekte. Die verschiedenen spirituellen „Schutzgeist“-Vorstellungen müssten von totemistischen Konzepten getrennt betrachtet werden.[6]
Vernunftkritik (Das „wilde Denken“)
→ Hauptartikel: Wildes Denken
Äußerte schon der Reisebericht „Traurige Tropen“ von 1955 eine Faszination für schriftlose Kulturen - oder in seinem Sinne - für Alternativen zur westlichen Zivilisation, entwickelte er diese Gedanken mit der 1962 erschienenen Programmschrift „Das wilde Denken“ (franz. pensée sauvage) deutlich weiter. Lévi-Strauss bezeichnete mit diesem Begriff die Denkweisen der indigenen, naturangepassten Kulturen, die auf traditionell ganzheitlichen und mythisch erklärten Weltanschauungen beruhen.
Keinesfalls sei unsere Kultur geistig-kognitiv überlegen, sondern beides seien Varianten jener gleichartigen Verfahrensweisen, für welche er den Begriff „wildes Denken“ als Kennzeichnung einführte. Der „Primitive“ sei nicht etwa trieb- statt vernunftgesteuert, sondern bearbeite nicht weniger „vernünftig“ - sondern einfach nur anders - konkreteres Material, dabei aber mit anderen Zielen und stärker im Modus von „Bastelei“. Die Perspektive auf die Strukturen dieses Denkens ermögliche eine „Übersetzung“ beider Formen. In beiden Kulturen werde eine Klassifikation der Umwelt vorgenommen, wobei auch die Schemata im Einzelnen interkulturell übertragbar seien. Dies beweise, dass die Strukturen des menschlichen Denkens universell und uniform sind. Beispielsweise vollziehe sich Denken stets durch Gegenüberstellung zweier Begriffe, also im Wege einer binären Opposition (komplementäre Dichotomie). Solche Gegensatzpaare sind etwa heiß-kalt, oben-unten, usw. Lediglich die Manifestationen seien kulturspezifisch verschieden. Der grundlegende Gegensatz sei die Opposition zwischen „Natur“ und „Kultur“.
In Anknüpfung an das dichotomische Denken führte Lévi-Strauss die Unterscheidung von „kalten" und „heißen" Kulturen ein. Er verglich mit diesen Begriffen die modernen und traditionellen (naturangepassten) Kulturen.
Als „kalte Kulturen“ bezeichnete er solche Gesellschaften, bei denen das gesamte Denken und Handeln bewusst und unbewusst darauf abzielt, jegliche Veränderungen der traditionell fixierten Strukturen zu verhindern (sofern es keine zwingende Notwendigkeit oder fremde Einflüsse gibt). Das Vertrauen gilt der Natur; menschliches Wirken gilt grundsätzlich als unvollkommen. Die sogenannten isolierten Völker, die zumeist absichtlich den Kontakt zur westlichen Welt meiden, sind die heutigen Repräsentanten der kalten Gesellschaften.
„Heiße Kulturen“ sind das genaue Gegenteil: Sie vertrauen der menschlichen Innovationsfähigkeit und sind optimistisch, die Natur an ihre Bedürfnisse anpassen zu können. Daher ist ihr gesamtes Streben auf Fortschritt und Veränderung gerichtet. Selbst, wenn sich dadurch zuerst vorrangig die Lebensbedingungen der Privilegierten verbessern, sind die unteren Schichten häufig die Triebfeder der Entwicklung. Die moderne, westlich orientierte Konsumgesellschaft ist der Prototyp der heißen Kultur.
Mythenanalyse
Die Mythenanalyse von Claude Lévi-Strauss wird vor allem im ersten Band der Mythologiques (dt. Mythologica I. Das Rohe und das Gekochte) dargestellt. In dem Werk weist er nach, dass die strukturale Analyse auch auf dem Gebiet der Mythenforschung mit Erfolg angewendet werden kann. Seine Untersuchungen zeigen, dass die nach den Mythen der primitiven Gesellschaften gebauten Modelle als Umwandlungen oder Transformationen anderer Mythenmodelle gebildet werden und dass diese Modelle insgesamt eine Struktur bilden.[7] In den Mythologiques versucht Lévi-Strauss, von einem bestimmten Mythos der Bororos ausgehend, die Gesamtheit der präkolumbianischen Mythen zu erklären.
Laut Lévi-Strauss bestehen Mythen aus Einheiten (Mythemen), die nach noch unbestimmten Regeln arrangiert sind. Diese Einheiten können in Gegensatzbeziehungen treten, welche ihrerseits die Basis von Denkstrukturen darstellen. Durch Analyse von Mythen sollen die grundlegenden Strukturen menschlichen Denkens erhoben werden. Da Mythen ihrerseits ein Produkt ihrer Kultur sind, repräsentieren sie zunächst diejenigen Denkgesetze, welche ihre Kultur prägen. Mittelbar aber seien auch diese ihrerseits durch die Struktur und die Wirkungsweise des menschlichen Gehirns bestimmt, da diese Denkstrukturen alle menschlichen Ausdrucksformen prägen. Konkret untersuchte Lévi-Strauss verschiedene Mythen Nord- und Südamerikas, verglich sie miteinander und bildete Hypothesen über deren „innere Ordnung“. Seine Analysen schlagen verschiedene „Shortscripts“ als Grundmuster vor, „Typen“ der Struktur von Geschichten, die immer wieder variiert vorkommen.
Ehrungen
Ehren-/Mitgliedschaften
Académie française (Frankreich)
National Academy of Sciences (USA)
American Academy of Arts and Letters (USA)
British Academy (Großbritannien)
Königlich-Niederländische Akademie der Wissenschaften (Niederlande)
Norwegische Akademie der Wissenschaften (Norwegen)
Ehrendoktorate
Brüssel
University of Oxford
Universität von Chicago
University of Stirling
Universität Uppsala
Montréal
Nationale Universität von Mexiko
Laval-Universität Québec
Nationaluniversität von Zaïre
Visva Bharati University in Shantiniketan
Yale University
Harvard University
Johns Hopkins University
Columbia University
Preise und Auszeichnungen
1966 Viking Fund Award der Wenner-Gren Foundation for Anthropological Research
1967 Médaille d'or du CNRS
1973 Erasmuspreis
1986 Fondation Nonino
1996 Aby-M.-Warburg-Preis der Stadt Hamburg
2003 Meister-Eckhart-Preis
Werke
1949: Structures élémentaires de la parenté (deutsch von Eva Moldenhauer, Die elementaren Strukturen der Verwandtschaft, 1981)
1952: Race et histoire (dt. v. Traugott König, Rasse und Geschichte. In: Strukturale Anthropologie II Suhrkamp, Frankfurt am Main 1975)
1955: Tristes Tropiques (dt. v. Eva Moldenhauer, Traurige Tropen, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1978)
1958: Anthropologie structurale (dt. v. Hans Naumann, Strukturale Anthropologie I, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1967)
1962: Le Totémisme aujourd’hui (dt. v. Hans Naumann, Das Ende des Totemismus, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1965)
1962: La pensée sauvage (dt. v. Hans Naumann, Das wilde Denken, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1968)
1964: Mythologiques, Band I, Le cru et le cuit (dt. v. Eva Moldenhauer, Mythologica I. Das Rohe und das Gekochte, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1971)
1966: Mythologiques, Band II, Du miel au cendres (dt. v. Eva Moldenhauer, Mythologica II. Vom Honig zur Asche, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1972)
1968: Mythologiques, Band III. L'Origine des manières de tables (dt. v. Eva Moldenhauer, Mythologica III, Vom Ursprung der Tischsitten, 1973)
1971: Mythologiques, Band IV, L’homme nu (dt. v. Eva Moldenhauer, Mythologica IV. Der nackte Mensch, 2 Bde., Suhrkamp, Frankfurt am Main 1975)
1973: Anthropologie structurale deux (dt. v. Eva Moldenhauer/Hans Henning Ritter/Traugott König, Strukturale Anthropologie II, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1975)
1975: La Voie des masques (dt. v. Eva Moldenhauer, Der Weg der Masken, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1977)
1979: Myth and Meaning (dt. Mythos und Bedeutung. Fünf Radiovorträge. Gespräche mit C. Lévi-Strauss, hg. v. A. Reif, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1980)
1983: Le Regard éloigné (dt. v. Hans-Horst Henschen/Joseph Vogl, Der Blick aus der Ferne, Wilhelm Fink, München 1985)
1985: La Potière jalouse (dt. v. Hans-Horst Henschen, Die eifersüchtige Töpferin, Wilhelm Fink, München 1987)
1991: Histoire de lynx (dt. v. Hans-Horst Henschen, Die Luchsgeschichte 1993)
1993: Regarder, écouter, lire (dt. v. Hans-Horst Henschen, Sehen, Hören, Lesen Hanser, München 1995)
1995: Brasilianisches Album (dt. v. Hans-Horst Henschen)
2011: L'autre face de la lune. Écrits sur le Japon. Éditions du Seuil, Paris (dt. v. Eva Moldenhauer, Die andere Seite des Mondes: Schriften über Japan, Suhrkamp, Berlin 2012)
2011: L'anthopologie face aux problèmes du monde moderne. Éditions du Seuil, Paris (dt. v. Eva Moldenhauer, Anthropologie in der modernen Welt Suhrkamp, Berlin 2012)
2013: Nous sommes tous des cannibales. Éditions du Seuil, Paris (dt. v. Eva Moldenhauer: Wir sind alle Kannibalen mit dem Essai Der gemarterte Weihnachtsmann. Vorwort von Maurice Olender. Suhrkamp, Berlin 2014, ISBN 978-3-518-58613-6)
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