Günther von Kirchbach
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Günther von Kirchbach
Günther Emanuel von Kirchbach, ab 1880 Graf von Kirchbach (* 9. August 1850 in Erfurt; † 6. November 1925 in Bad Blankenburg) war ein preußischer Offizier, zuletzt Generaloberst im Ersten Weltkrieg sowie Oberbefehlshaber der Heeresgruppe „Kiew“.
Günther Graf von Kirchbach
Leben
Günther war der Sohn des preußischen Generals der Infanterie Hugo von Kirchbach (1809–1887), der am 3. Februar 1880 in Berlin in den erblichen preußischen Grafenstand primogenitur erhoben worden. So trug auch Günther von Kirchbach ab 1880 den Grafentitel.[1][2].
Kirchbach trat am 7. April 1868 als Sekondeleutnant in das Garde-Füsilier-Regiment der Preußischen Armee ein und nahm 1870/71 am Krieg gegen Frankreich teil. Im weiteren Verlauf seiner Militärkarriere stieg er 1899 zum Generalmajor auf und führte vom 17. Oktober 1899 bis zum 21. März 1903 die 71. Infanterie-Brigade in Danzig.[3] Anschließend wurde er mit dem Rang und den Gebührnissen eines Divisionskommandeur zu den Offizieren von der Armee überführt und am 18. Mai 1903 als Generalleutnant zum Kommandeur der 17. Division in Schwerin ernannt. Schließlich wurde Kirchbach am 11. September 1907 zum General der Infanterie befördert. Zwischen 19. September 1907 und 2. April 1911 war er wie schon sein Vater Kommandierender General des V. Armee-Korps. Seine letzte Friedensstellung vor dem Ersten Weltkrieg war Präsident des Reichsmilitärgerichts. Er stand außerdem à la suite des Infanterie-Regiment „Graf Kirchbach“ (1. Niederschlesisches) Nr. 46.
Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges ernannte man Kirchbach zum Kommandierenden General des X. Reserve-Korps, das im Verband der 2. Armee (Generaloberst Bülow) an der Westfront zum Einsatz kam. Dort wurde er am 29. August 1914 in der Schlacht bei St. Quentin verwundet und verbrachte kurze Zeit im Lazarett. Er wurde durch General Johannes von Eben abgelöst und am 7. September 1914 abermals zum Präsident des Reichsmilitärgerichts ernannt. Diese Stellung hatte er bis zu seiner Abberufung und Ernennung zum Kommandierenden General des Landwehrkorps am 23. September 1916 inne. Zugleich beauftragte man ihn ab 13. November 1916 mit der Führung der Heeresgruppe Woyrsch. Kirchbach wurde dann am 22. April 1917 zum Oberbefehlshaber der Armeeabteilung D ernannt. Sein Nachfolger bei der Armeeabteilung wurde der sächsische Generaloberst Hans von Kirchbach. Ab dem 12. Dezember 1917 war er Oberbefehlshaber der 8. Armee. Mit Wirkung vom 31. Juli 1918 wurde er beurlaubt, erhielt jedoch ab dem 8. August 1918 als Nachfolger von Generalfeldmarschall Hermann von Eichhorn nach dessen Ermordung eine neue Verwendung als Oberbefehlshaber der Heeresgruppe „Kiew“ - eine Position, die er bis zum 5. Februar 1919 innehatte. Er wurde dann zur Disposition gestellt und in den Ruhestand verabschiedet.
Kirchbach verfasste zwischen 1873 und 1912 die erste Ausgabe der Familiengeschichte Das Geschlecht derer von Kirchbach (Erstausgabe: Charlottenburg 1912). Die zweite Ausgabe wurde ergänzt durch seinen Sohn Hans Hugo Graf von Kirchbach (1887–1972) (Das Geschlecht Kirchbach 1490–1939, C. A. Starke Verlag, Görlitz 1939).[4]
Familie
Kirchbach heiratete am 16. Juni 1883 auf Gut Sproitz (Landkreis Görlitz) Adda Freiin von Liliencron (* 24. September 1865 in Potsdam; † 2. Mai 1951 in Bad Blankenburg), die Tochter des königlich preußischen Kammerherrn und Rittmeisters Carl Freiherr von Liliencron, Gutsherr auf Sproitz, und der Adda Freiin von Wrangel.[5] sowie Enkelin des Generals Karl von Wrangel.
Auszeichnungen
Schwarzer Adlerorden am 27. Januar 1917
Pour le Mérite am 27. August 1917
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Günther Graf von Kirchbach
Leben
Günther war der Sohn des preußischen Generals der Infanterie Hugo von Kirchbach (1809–1887), der am 3. Februar 1880 in Berlin in den erblichen preußischen Grafenstand primogenitur erhoben worden. So trug auch Günther von Kirchbach ab 1880 den Grafentitel.[1][2].
Kirchbach trat am 7. April 1868 als Sekondeleutnant in das Garde-Füsilier-Regiment der Preußischen Armee ein und nahm 1870/71 am Krieg gegen Frankreich teil. Im weiteren Verlauf seiner Militärkarriere stieg er 1899 zum Generalmajor auf und führte vom 17. Oktober 1899 bis zum 21. März 1903 die 71. Infanterie-Brigade in Danzig.[3] Anschließend wurde er mit dem Rang und den Gebührnissen eines Divisionskommandeur zu den Offizieren von der Armee überführt und am 18. Mai 1903 als Generalleutnant zum Kommandeur der 17. Division in Schwerin ernannt. Schließlich wurde Kirchbach am 11. September 1907 zum General der Infanterie befördert. Zwischen 19. September 1907 und 2. April 1911 war er wie schon sein Vater Kommandierender General des V. Armee-Korps. Seine letzte Friedensstellung vor dem Ersten Weltkrieg war Präsident des Reichsmilitärgerichts. Er stand außerdem à la suite des Infanterie-Regiment „Graf Kirchbach“ (1. Niederschlesisches) Nr. 46.
Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges ernannte man Kirchbach zum Kommandierenden General des X. Reserve-Korps, das im Verband der 2. Armee (Generaloberst Bülow) an der Westfront zum Einsatz kam. Dort wurde er am 29. August 1914 in der Schlacht bei St. Quentin verwundet und verbrachte kurze Zeit im Lazarett. Er wurde durch General Johannes von Eben abgelöst und am 7. September 1914 abermals zum Präsident des Reichsmilitärgerichts ernannt. Diese Stellung hatte er bis zu seiner Abberufung und Ernennung zum Kommandierenden General des Landwehrkorps am 23. September 1916 inne. Zugleich beauftragte man ihn ab 13. November 1916 mit der Führung der Heeresgruppe Woyrsch. Kirchbach wurde dann am 22. April 1917 zum Oberbefehlshaber der Armeeabteilung D ernannt. Sein Nachfolger bei der Armeeabteilung wurde der sächsische Generaloberst Hans von Kirchbach. Ab dem 12. Dezember 1917 war er Oberbefehlshaber der 8. Armee. Mit Wirkung vom 31. Juli 1918 wurde er beurlaubt, erhielt jedoch ab dem 8. August 1918 als Nachfolger von Generalfeldmarschall Hermann von Eichhorn nach dessen Ermordung eine neue Verwendung als Oberbefehlshaber der Heeresgruppe „Kiew“ - eine Position, die er bis zum 5. Februar 1919 innehatte. Er wurde dann zur Disposition gestellt und in den Ruhestand verabschiedet.
Kirchbach verfasste zwischen 1873 und 1912 die erste Ausgabe der Familiengeschichte Das Geschlecht derer von Kirchbach (Erstausgabe: Charlottenburg 1912). Die zweite Ausgabe wurde ergänzt durch seinen Sohn Hans Hugo Graf von Kirchbach (1887–1972) (Das Geschlecht Kirchbach 1490–1939, C. A. Starke Verlag, Görlitz 1939).[4]
Familie
Kirchbach heiratete am 16. Juni 1883 auf Gut Sproitz (Landkreis Görlitz) Adda Freiin von Liliencron (* 24. September 1865 in Potsdam; † 2. Mai 1951 in Bad Blankenburg), die Tochter des königlich preußischen Kammerherrn und Rittmeisters Carl Freiherr von Liliencron, Gutsherr auf Sproitz, und der Adda Freiin von Wrangel.[5] sowie Enkelin des Generals Karl von Wrangel.
Auszeichnungen
Schwarzer Adlerorden am 27. Januar 1917
Pour le Mérite am 27. August 1917
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