Struktur der NSDAP
Seite 1 von 1
Struktur der NSDAP
Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) war als zentralistische Führerpartei straff hierarchisch aufgebaut. Sie hatte eigene umfassende Strukturen und konkurrierte in der Zeit des Nationalsozialismus in außergewöhnlich hohem und weltweit einmaligem Maße mit den Strukturen des Staates.
Offizielle Struktur und Praxis
In der Praxis entstanden Probleme bei dem Verteilen der Zuständigkeiten. So konnten z. B. Reichsleiter mit ihren Ämtern öfter mit Gauleitern und der Gauverwaltung konkurrieren. Darüber hinaus konkurrierte die Partei oft mit staatlichen Stellen, also etwa den Ministerien und Verwaltungsstellen, da der Staat sich stets an Interessen der NSDAP-(Regional‑)Führung orientierte. So hatte die Gauleitung Einfluss bei Personalentscheidungen in öffentlichen Ämtern, etwa durch Erstellung von Gutachten. Hauptgrund für diesen Kompetenzwirrwarr waren die Zuteilung administrativer Tätigkeiten bei den Gauleitungen. Die Konkurrenz etwa zwischen Reichsleitern und Reichsministern war von Hitler durchaus gewollt und absichtlich aufgebaut.
Streng nach dem Führerprinzip organisiert, konkurrierten die Gauleiter mit den staatlichen Strukturen, also mit den Reichsstatthaltern, die nach Auflösung der Länder die Ministerpräsidenten ersetzten. Sie versuchten sogar diesen Posten selber zu besetzen, was auch sehr oft gelang. Fast alle Gauleiter bauten sich in ihren Regionen deswegen ein eigenes Machtrefugium auf. Dies ist ein typisches Beispiel für die verwobenen und unübersichtlichen Machtstrukturen des NS-Staates, in dem Partei und Staat mit nicht klar abgegrenzten Zuständigkeitsbereichen gegenseitig um Einfluss konkurrierten.
Wenn in einem Gaugebiet etwa ein juristischer Vortrag gehalten werden sollte, wäre einerseits der Gauleiter zuständig, andererseits aber auch z. B. der (Reichs-)Leiter des Reichsrechtsamtes Hans Frank, aber auch etwa die RPL (Reichspropagandaleitung) oder das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda.
Reinhard Bollmus und Hans-Adolf Jacobsen schrieben beispielsweise, dass der Nationalsozialismus keinen monolithischen Führerstaat errichtet hätte, sondern eine Polykratie ohne klare Hierarchie, in der sich Personen, Ämter und Behörden gegenseitig bekämpften.
Von Innenminister Wilhelm Frick wurde aus diesem Grunde eine grundlegende Organisationsreform gefordert, aber nie verwirklicht. Dabei hatte er die Aufteilung der Befugnisse nach territorialen Zuständigkeiten gefordert, in diesem Falle hätte es kaum mehr Probleme bei der Frage nach der zuständigen Behörde oder Parteivertretung gegeben.
Am Beispiel der Biographie Alfred Rosenbergs lassen sich die entstandenen Probleme gut darstellen.
Führungsstab
An der Spitze stand der Vorsitzende („Der Führer“); er war mit absoluter Macht ausgestattet und hatte die volle Befehlsgewalt. Alle anderen Parteiämter waren seiner Position untergeordnet und mussten sich nach seinen Weisungen richten. Dabei hatte der Führer Adolf Hitler als Staatsoberhaupt und aufgrund der Vielzahl seiner Ämter ein eigenes Organ, die „Kanzlei des Führers“; diese wurde nach Übernahme des Präsidialamts 1934 gegründet.[1]
Der staatlichen Kanzlei des Führers entsprach in der Partei der Stab des „Stellvertreters des Führers“ (diesen Titel hatte Rudolf Heß vom 21. April 1933 bis zum 10. Mai 1941 inne). Der „Stab des Stellvertreters des Führers“ (StdF), der später „Parteikanzlei“ hieß (Leiter ab dem 10. Oktober 1933: Martin Bormann) hatte die Aufgabe, alle Gesetze und Verordnungen, aber auch die Ernennung von Beamten auf ihre Übereinstimmung mit der nationalsozialistischen Ideologie hin zu überprüfen. Ein „Verbindungsstab“ vermittelte die Verbindung zum Staat.
Dem Stellvertreter des Führers waren 18 Reichsleiter mit ihren Reichsämtern und Reichsstellen untergeordnet. Somit war die Funktion des Stellvertreters des Führers praktisch das zweithöchste Amt, welches man in der NSDAP erreichen konnte.
Die Reichsleiter
Die 18 Reichsleiter hatten den höchsten Parteirang und übten die höchsten parteipolitischen Ämter in der NSDAP aus. In der Parteihierarchie unterstanden die Reichsleiter entweder nur Hitler oder dessen Stellvertreter, in deren Auftrag sie ihnen zugewiesene Aufgaben im gesamten Reichsgebiet erfüllten. Die 18 Reichsleiter bildeten die Reichsleitung der NSDAP, die ihren Sitz zunächst im so genannten Braunen Haus in München hatte (der oben erwähnte Stab des Stellvertreters des Führers war praktisch eine Berliner Außenstelle der Reichsleitung im Braunen Haus). Einige Reichsleiter hatten auch im Kabinett Hitler einen Sitz.
Die Aufgaben der Reichsleitung bestanden in der Festlegung und Überwachung der Richtlinien für die politische Zielsetzung des deutschen Volkes.[2] Des Weiteren sollte sie für die Sicherstellung der Führerauslese der NSDAP und des Staates sorgen. Auch die zweckmäßige Organisation der Partei und der zugehörigen Dienststellen hatte die Reichsleitung zu überwachen. Bezüglich der Partei hatte der Reichsorganisationsleiter der NSDAP die Zuständigkeit über Angelegenheiten der Bearbeitung aller Organisationsfragen, der Gliederung und aller angeschlossenen Verbände. Zu diesen Zwecken waren ihm das Hauptorganisationsamt, das Hauptschulungsamt und das Hauptpersonalamt unterstellt (Stand: 1944).
Ämter und Aufgaben nur in Auswahl dargestellt. Die Aufgaben wurden nicht immer für die gesamte Dauer des Amtes beibehalten. (Stand der Auflistung 1935, neuere Änderungen so weit wie möglich in Zusatzinformationen erwähnt)
Reichsleiter für besondere Aufgaben
Die zwölf Reichsleiter für besondere Aufgaben waren ohne Machtbefugnisse über die der Partei angeschlossenen Verbände, Organisationen oder Gliederungen, dazu gehörten:
Franz Xaver Schwarz (mit Brille) rechts neben Adolf Hitler (1930)
Der Reichsschatzmeister der NSDAP (Aufgabe: „Leitung und Kontrolle der Finanzen der ganzen Bewegung“ (zeitgenössische Ausdrucksweise) sowie Vergabe von Uniformen etc.)
Franz Xaver Schwarz (ab Februar 1925; Reichsleiter und SS-Ehren- und Oberst-Gruppenführer)
Untergeordnete Abteilungen und Ämter:
Revisions- und Haushaltsamt
Reichszeugmeisterei
Hilfskasse
Verwaltungs-, Rechts-, Steuer-, Liegenschafts- und Vertragsangelegenheiten
Hauptkasse
Hauptbuchhaltung
Personalabteilung
Aufnahmeabteilung
Zentralkarteiabteilung
Hausinspektion
Häuser- und Grundstücksverwaltung
Bauleitung
Lotterie
Parteizentralarchiv
Philipp Bouhler (1936)
Der Chef der Kanzlei des Führers und Vorsitzender der parteiamtlichen Prüfungskommission zum Schutze des NS-Schrifttums, davor Reichsgeschäftsführer der NSDAP
Philipp Bouhler (ab 2. Juni 1933; Reichsleiter, SS-Ehren- und Obergruppenführer und Leiter der Aktion T4)
Untergeordnete Abteilung:
Parteiamtliche Prüfungskommission zum Schutze des NS-Schrifttums
Der Stabsleiter des Stellvertreters des Führers, danach Leiter der Parteikanzlei
Martin Bormann (ab 10. Oktober 1933; Leiter der Parteikanzlei, Stabsleiter bei Rudolf Heß, SS-Ehren- und Gruppenführer und Sekretär des Führers)
Der Vorsitzende des Obersten Parteigerichts der NSDAP
Walter Buch (Reichsleiter, SS-Ehren- und Obergruppenführer)
Untergeordnetes Organ:
1. Kammer des Obersten Parteigerichts
Der Stellvertretende Vorsitzende des Obersten Parteigerichts/Der Vorsitzende der 2. Kammer des Obersten Parteigerichts
Wilhelm Grimm (ab 1932; Reichsleiter, Gauleiter, SS-Ehren- und Gruppenführer, Generalleutnant der Polizei, MdR)
Untergeordnetes Organ:
2. Kammer des Obersten Parteigerichts
Der Reichspropagandaleiter
Gregor Strasser (von 1926 bis 9. Januar 1929; Reichsleiter, Gauleiter und Gründer der NSDAP/AO)
Joseph Goebbels (ab 1929; Reichsleiter und Gründer der Reichskulturkammer)
Untergeordnete Abteilungen und Ämter:
Amt für Aktive Propaganda
Amt für Rundfunk
Amt für Film
Amt für Kultur
Verbindungsstab
Der Leiter der Parteipresse der NSDAP/Der Reichsleiter für die Presse
Max Amann (ab 1922; Reichsleiter, Präsident der Reichspressekammer, Direktor des Franz-Eher-Verlages und SS-Ehren- und Obergruppenführer)
Untergeordnete Abteilung:
Verwaltungsamt
Otto Dietrich in der hinteren Reihe ganz links auf der Anklagebank (1947)
Der Reichspressechef der NSDAP
Otto Dietrich (Reichsleiter, Vizepräsident der Reichspressekammer, Staatssekretär im RMVP und SS-Ehren- und Obergruppenführer)
Untergeordnete Abteilungen und Ämter:
Reichspressestelle der NSDAP
Hauptbüro der Reichspressestelle der NSDAP
Pressepolitisches Amt der Reichspressestelle der NSDAP
Der Leiter des Wehrpolitischen Amtes, danach Der Leiter des Kolonialpolitischen Amtes der NSDAP
Franz von Epp (ab 31. August 1933; Reichsleiter, Reichsstatthalter in Bayern und General der Infanterie)
Untergeordnete Abteilungen und Ämter:
Kolonialpolitisches Amt der NSDAP
Stelle München des Kolonialpolitischen Amtes der NSDAP
Verbindungsstelle Berlin des Kolonialpolitischen Amtes der NSDAP
Herbert Backe (1942)
Der Leiter des Amtes für Agrarpolitik, dann Reichsbauernführer
Richard Walther Darré (von 1933 bis 1943 (evtl. auch Mai 1942); Reichsleiter, MdR, SS-Ehren- und Obergruppenführer und Leiter des Rasse- und Siedlungshauptamtes)
Herbert Backe (ab 1943; Reichsleiter und Reichsernährungsminister)
Untergeordnete Abteilungen:
Agrarpolitischer Apparat
Agrarwirtschaft
Presse
Schulung und Bauernkultur
Forstwirtschaft
Werbung
Siedlung
Der Führer der Reichstagsfraktion
Wilhelm Frick (ab 10. Oktober 1933; Reichsleiter, Reichsinnenminister und MdR)
Der Schriftführer der NSDAP, danach Der Leiter des Hauptamts für Kommunalpolitik
Karl Fiehler (Reichsleiter, SS-Ehren- und Gruppenführer und OB von München)
Reichsleiter mit Machtbefugnissen über Verbände und Organisationen
Drei Reichsleiter hatten Machtbefugnisse über die der Partei angeschlossene Verbände und Organisationen:
Der Leiter des Außenpolitischen Amtes der NSDAP und Der Beauftragte des Führers für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Erziehung der NSDAP (DBFÜ), auch: „Amt Rosenberg“ (nach dem Leiter Alfred Rosenberg)
Alfred Rosenberg (1941)
Alfred Rosenberg (Reichsleiter, Chefredakteur und Herausgeber des Völkischen Beobachters bis 1937 und Reichsminister für die besetzten Ostgebiete)
Untergeordnete Abteilungen und Ämter:
Das Außenpolitische Amt der NSDAP (APA)
Länderreferate
Akademischer Austauschdienst
Außenhandel
Presse
Das Amt des Beauftragten des Führers für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Erziehung der NSDAP (Leitung der Organisation NS-Kulturgemeinde),
Schulung
Erziehung
Weltanschauliches Archiv
Presse
Schrifttumspflege
Vorgeschichte
Wissenschaft
Hauptamt Kunstpflege (Leiter: Walter Stang)
Amt Bildende Kunst (Leiter: Robert Scholz)
Der Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg (ERR – die bedeutende Organisation für die Durchführung des Kunstraubes in den besetzten Staaten)
Der Leiter des Reichsrechtsamtes
Hans Frank in seiner Gefängniszelle vor den Nürnberger Prozessen (1945)
Hans Frank (Reichsleiter, Justizminister von Bayern, Präsident der Akademie für Deutsches Recht, Reichsminister ohne Geschäftsbereich und Generalgouverneur von Polen). Stellvertreter war bis Juni 1937 Walter Raeke.
Untergeordnete Abteilungen (Reichsrechtsamt: Leitung des Verbandes NS-Juristenbund):
Rechtsverwaltung
Rechtspolitik
Rechtsbetreuung des deutschen Volkes
Amtsleiter Walter Raeke, Stellvertreter Friedrich Grimm
NS-Juristen
Schulung
Rechtsschrifttum
Presse
NS-Fürsorge
Der Stabsleiter der Politischen Organisation der NSDAP, später Der Reichsorganisationsleiter
Gregor Strasser (von 1928 bis 8. Dezember 1932; Ämter siehe oben)
Robert Ley (1933)
Robert Ley (ab 8. Dezember 1932; Reichsleiter, Leiter der Deutschen Arbeitsfront, MdR)
Untergeordnete Ämter:
Hauptstabsamt
Hauptpersonalamt
Hauptorganisationsamt
Amt für Ausbildungswesen
Statistisches Amt
Prüfstelle für Beschaffungsvorhaben
Reichsschulungsamt
Amt für Ständischen Aufbau (nicht: Amt für Ständigen Aufbau!)
Hauptamt für Kommunalpolitik (Leitung der Organisation Deutscher Gemeindetag)
Hauptamt für Beamte (Leitung des Verbandes Reichsbund der Deutschen Beamten)
Hauptamt für Erzieher (Leitung des Verbandes NS-Lehrerbund (NSLB), ab Juli 1935 teilweise (Hochschullehrerschaft) als Gliederung firmierend als NS[D]-Dozentenbund (NSDDB); Reichsdozentenführer bis Juni 1944 Walter Schultze, danach Gustav Adolf Scheel)
Hauptamt für Kriegsopfer (Leitung des Verbandes NS-Kriegsopferversorgung (NSKOV))
Hauptamt für Volksgesundheit (Leitung des Verbandes NSD-Ärztebund (NSDÄB); bestehend bis zum 13. Oktober 1942)
Hauptamt für Technik (Leitung des Verbandes NS-Bund Deutscher Techniker, hieß ab 1. Januar 1936 NS-Bund Deutscher Technik.[3])
Hauptamt für Volkswohlfahrt (Leitung des Verbandes NS-Volkswohlfahrt (NSV))
Hilfswerk Mutter und Kind
NS-Reichsbund deutscher Schwestern (bis 1942 NSV-Schwesternschaft und Reichsbund Deutscher Schwestern[4])
Mütterdienst im Deutschen Frauenbund
Hitler-Freiplatz-Spende
Kindergärten
Haushaltshilfe
Gemeindepflegestationen
Jugendhilfe
Tuberkulosehilfswerk
Motorisierte Zahnstationen
Bahnhofsdienst
Hilfswerk für die deutsche bildende Kunst
Ernährungshilfswerk
Winterhilfswerk
Hauptamt NSBO und Hauptamt NS-Hago (Leitung des Verbandes Deutsche Arbeitsfront (DAF))
Hauptamt NS-Frauenschaft (Leitung der Organisation Deutsches Frauenwerk sowie der Gliederung NS-Frauenschaft)
Reichsleiter mit Machtbefugnissen über SS, SA und Jugend
Drei Reichsleiter hatten Machtbefugnissen über drei weitere Gliederungen der Partei:
Der Reichsführer SS (direkt dem Führer unterstellt)
Heinrich Himmler (von 6. Januar 1929 bis 29. April 1945; Reichsleiter, Chef der Polizei, des SD und der Gestapo)
Untergeordnete Gliederung:
Schutzstaffel SS, siehe dazu: Organisationsstruktur der SS
Der Stabschef der SA (direkt dem Führer unterstellt)
Ernst Röhm (von 1922 bis 30. Juni 1934; Reichsleiter)
Viktor Lutze (von 30. Juni 1934 bis 2. Mai 1943; Reichsleiter)
Wilhelm Schepmann (ab 18. August 1943; Reichsleiter)
Untergeordnete Gliederung:
Sturmabteilung SA
Der Reichsjugendführer
Baldur von Schirach (von 1932 bis 7. August 1940; Reichsleiter)
Arthur Axmann (ab 7. August 1940; Reichsleiter)
Untergeordnete Gliederung:
Hitlerjugend HJ (darin enthalten: HJ im engeren Sinne und Jungvolk (beide gegliedert in „Gebieten“ und „Bannen“) sowie BDM (Bund Deutscher Mädel), Jungmädel und Glaube und Schönheit (alle drei gegliedert in „Obergauen“ und „Untergauen“))
Entwicklung und Einordnung der Verbände, Organisationen und Gliederungen
Als Organisation gab es noch zusätzlich den Reichsbund der Kinderreichen, welcher vom Rassenpolitischen Amt betreut wurde. Eine Gliederung, die unter Führung eines Reichsamtsleiters agierte und dem Stellvertreter des Führers unterstellt war, war der NSD-Studentenbund (NSDStB). Ab November 1936 war Gustav Adolf Scheel mit eigenem Hauptamt Reichsstudentenführer und somit Chef des NSDStB und der Deutschen Studentenschaft (DSt) in Personalunion. Eine Gliederung, die dem Korpsführer unterstellt war, war das NS-Kraftfahrkorps (NSKK). Der Korpsführer (bis 1942 Adolf Hühnlein, danach Erwin Kraus) war direkt dem Führer unterstellt.
Ab Juli 1935 kam zu den sechs Gliederungen der NS[D]-Dozentenbund (NSDDB) hinzu, der den NS-Lehrerbund (vorher ein Verband) im Bereich der Hochschullehrerschaft ersetzte. Der NS-Lehrerbund bestand bis 1943. Der NS-Dozentenbund wurde ab Juli 1944 eine Organisation. Zu den acht Verbänden zählte ab 1944 der von da an in die Partei eingegliederte Reichsluftschutzbund.
Die an die Partei angeschlossenen, letztendlich neun Verbände (= NS-Juristenbund, Reichsbund der Deutschen Beamten, NS-Lehrerbund, NS-Kriegsopferversorgung, NSD-Ärztebund (bis 13. Oktober 1942), NS-Bund Deutscher Technik, NS-Volkswohlfahrt, die Deutsche Arbeitsfront sowie ab 1944 noch den Reichsluftschutzbund) hatten eine eigene Rechtspersönlichkeit und eigenes Vermögen. Die letztendlich sieben Gliederungen (= NS-Frauenschaft, NSD-Studentenbund, SA, SS, NSKK, HJ und ab 1935 noch der NSD-Dozentenbund) hatten dabei keine Rechtspersönlichkeit genauso wenig wie die vier Organisationen (= NS-Kulturgemeinde, Reichsbund der Kinderreichen, Deutscher Gemeindetag sowie das Deutsche Frauenwerk).
Der Aufbau der Verbände und Organisationen entsprach dem der Partei. Juristisch festgelegt wurde der Aufbau der NSDAP in Gliederungen und in Verbände, inklusive zustehender Rechtspersönlichkeiten und Vermögen, schließlich in der „Verordnung zur Durchführung des Gesetzes zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat“ vom 29. März 1935 inklusive dreier in diesem Jahr erschienenen Ausführungsbestimmungen.[5]
Weitere Organisationen unter nationalsozialistischem Einfluss
Organisationen, die teilweise schon vor der Gründung der NSDAP bestanden und meistens nicht von der NSDAP gegründet wurden, wurden häufig umbenannt und für NSDAP-Zwecke benutzt. Sie unterstanden meistens auch einem Amt in der Verwaltungsapparatur eines Reichsleiters oder direkt einem Verband. Zu diesen Organisationen gehören z. B. (sofern nicht schon erwähnt; Auswahl):
„Deutsche Christen“-Bewegung
Deutsche Glaubensbewegung
Deutsche Jägerschaft (ab 1935[6])
Deutsches Rotes Kreuz
NS-Altherrenbund (ab 1938, vorher: NS-Studenten-Kampfhilfe)
NS-Rechtswahrerbund NSRB (Organisation oder Verband; bis 1936 Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen BNSDJ)
NS-Reichsbund für Leibesübungen
NS-Reichskriegerbund (bestand bis zum 3. März 1943, bis 1938 als Kyffhäuserbund)
Opferring (evtl. Gliederung)
Rassenpolitisches Amt (unterstand dem Stellvertreter des Führers)
RAD
Reichsbund Deutsche Familie (auch: Kampfbund für den Kinderreichtum der Erbtüchtigen)
Reichsdozentenschaft
Reichskolonialbund
Technische Nothilfe
Volksbund für das Deutschtum im Ausland
Die Liste der verbotenen Organisationen, Verbände und Gliederungen sind nachzulesen und festgesetzt im Kontrollratsgesetz Nr. 2; in diesem Gesetz kann auch ein Überblick über den Umfang der NSDAP-Organisationen gewonnen werden.
Weiter geht es in Teil 2
Offizielle Struktur und Praxis
In der Praxis entstanden Probleme bei dem Verteilen der Zuständigkeiten. So konnten z. B. Reichsleiter mit ihren Ämtern öfter mit Gauleitern und der Gauverwaltung konkurrieren. Darüber hinaus konkurrierte die Partei oft mit staatlichen Stellen, also etwa den Ministerien und Verwaltungsstellen, da der Staat sich stets an Interessen der NSDAP-(Regional‑)Führung orientierte. So hatte die Gauleitung Einfluss bei Personalentscheidungen in öffentlichen Ämtern, etwa durch Erstellung von Gutachten. Hauptgrund für diesen Kompetenzwirrwarr waren die Zuteilung administrativer Tätigkeiten bei den Gauleitungen. Die Konkurrenz etwa zwischen Reichsleitern und Reichsministern war von Hitler durchaus gewollt und absichtlich aufgebaut.
Streng nach dem Führerprinzip organisiert, konkurrierten die Gauleiter mit den staatlichen Strukturen, also mit den Reichsstatthaltern, die nach Auflösung der Länder die Ministerpräsidenten ersetzten. Sie versuchten sogar diesen Posten selber zu besetzen, was auch sehr oft gelang. Fast alle Gauleiter bauten sich in ihren Regionen deswegen ein eigenes Machtrefugium auf. Dies ist ein typisches Beispiel für die verwobenen und unübersichtlichen Machtstrukturen des NS-Staates, in dem Partei und Staat mit nicht klar abgegrenzten Zuständigkeitsbereichen gegenseitig um Einfluss konkurrierten.
Wenn in einem Gaugebiet etwa ein juristischer Vortrag gehalten werden sollte, wäre einerseits der Gauleiter zuständig, andererseits aber auch z. B. der (Reichs-)Leiter des Reichsrechtsamtes Hans Frank, aber auch etwa die RPL (Reichspropagandaleitung) oder das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda.
Reinhard Bollmus und Hans-Adolf Jacobsen schrieben beispielsweise, dass der Nationalsozialismus keinen monolithischen Führerstaat errichtet hätte, sondern eine Polykratie ohne klare Hierarchie, in der sich Personen, Ämter und Behörden gegenseitig bekämpften.
Von Innenminister Wilhelm Frick wurde aus diesem Grunde eine grundlegende Organisationsreform gefordert, aber nie verwirklicht. Dabei hatte er die Aufteilung der Befugnisse nach territorialen Zuständigkeiten gefordert, in diesem Falle hätte es kaum mehr Probleme bei der Frage nach der zuständigen Behörde oder Parteivertretung gegeben.
Am Beispiel der Biographie Alfred Rosenbergs lassen sich die entstandenen Probleme gut darstellen.
Führungsstab
An der Spitze stand der Vorsitzende („Der Führer“); er war mit absoluter Macht ausgestattet und hatte die volle Befehlsgewalt. Alle anderen Parteiämter waren seiner Position untergeordnet und mussten sich nach seinen Weisungen richten. Dabei hatte der Führer Adolf Hitler als Staatsoberhaupt und aufgrund der Vielzahl seiner Ämter ein eigenes Organ, die „Kanzlei des Führers“; diese wurde nach Übernahme des Präsidialamts 1934 gegründet.[1]
Der staatlichen Kanzlei des Führers entsprach in der Partei der Stab des „Stellvertreters des Führers“ (diesen Titel hatte Rudolf Heß vom 21. April 1933 bis zum 10. Mai 1941 inne). Der „Stab des Stellvertreters des Führers“ (StdF), der später „Parteikanzlei“ hieß (Leiter ab dem 10. Oktober 1933: Martin Bormann) hatte die Aufgabe, alle Gesetze und Verordnungen, aber auch die Ernennung von Beamten auf ihre Übereinstimmung mit der nationalsozialistischen Ideologie hin zu überprüfen. Ein „Verbindungsstab“ vermittelte die Verbindung zum Staat.
Dem Stellvertreter des Führers waren 18 Reichsleiter mit ihren Reichsämtern und Reichsstellen untergeordnet. Somit war die Funktion des Stellvertreters des Führers praktisch das zweithöchste Amt, welches man in der NSDAP erreichen konnte.
Die Reichsleiter
Die 18 Reichsleiter hatten den höchsten Parteirang und übten die höchsten parteipolitischen Ämter in der NSDAP aus. In der Parteihierarchie unterstanden die Reichsleiter entweder nur Hitler oder dessen Stellvertreter, in deren Auftrag sie ihnen zugewiesene Aufgaben im gesamten Reichsgebiet erfüllten. Die 18 Reichsleiter bildeten die Reichsleitung der NSDAP, die ihren Sitz zunächst im so genannten Braunen Haus in München hatte (der oben erwähnte Stab des Stellvertreters des Führers war praktisch eine Berliner Außenstelle der Reichsleitung im Braunen Haus). Einige Reichsleiter hatten auch im Kabinett Hitler einen Sitz.
Die Aufgaben der Reichsleitung bestanden in der Festlegung und Überwachung der Richtlinien für die politische Zielsetzung des deutschen Volkes.[2] Des Weiteren sollte sie für die Sicherstellung der Führerauslese der NSDAP und des Staates sorgen. Auch die zweckmäßige Organisation der Partei und der zugehörigen Dienststellen hatte die Reichsleitung zu überwachen. Bezüglich der Partei hatte der Reichsorganisationsleiter der NSDAP die Zuständigkeit über Angelegenheiten der Bearbeitung aller Organisationsfragen, der Gliederung und aller angeschlossenen Verbände. Zu diesen Zwecken waren ihm das Hauptorganisationsamt, das Hauptschulungsamt und das Hauptpersonalamt unterstellt (Stand: 1944).
Ämter und Aufgaben nur in Auswahl dargestellt. Die Aufgaben wurden nicht immer für die gesamte Dauer des Amtes beibehalten. (Stand der Auflistung 1935, neuere Änderungen so weit wie möglich in Zusatzinformationen erwähnt)
Reichsleiter für besondere Aufgaben
Die zwölf Reichsleiter für besondere Aufgaben waren ohne Machtbefugnisse über die der Partei angeschlossenen Verbände, Organisationen oder Gliederungen, dazu gehörten:
Franz Xaver Schwarz (mit Brille) rechts neben Adolf Hitler (1930)
Der Reichsschatzmeister der NSDAP (Aufgabe: „Leitung und Kontrolle der Finanzen der ganzen Bewegung“ (zeitgenössische Ausdrucksweise) sowie Vergabe von Uniformen etc.)
Franz Xaver Schwarz (ab Februar 1925; Reichsleiter und SS-Ehren- und Oberst-Gruppenführer)
Untergeordnete Abteilungen und Ämter:
Revisions- und Haushaltsamt
Reichszeugmeisterei
Hilfskasse
Verwaltungs-, Rechts-, Steuer-, Liegenschafts- und Vertragsangelegenheiten
Hauptkasse
Hauptbuchhaltung
Personalabteilung
Aufnahmeabteilung
Zentralkarteiabteilung
Hausinspektion
Häuser- und Grundstücksverwaltung
Bauleitung
Lotterie
Parteizentralarchiv
Philipp Bouhler (1936)
Der Chef der Kanzlei des Führers und Vorsitzender der parteiamtlichen Prüfungskommission zum Schutze des NS-Schrifttums, davor Reichsgeschäftsführer der NSDAP
Philipp Bouhler (ab 2. Juni 1933; Reichsleiter, SS-Ehren- und Obergruppenführer und Leiter der Aktion T4)
Untergeordnete Abteilung:
Parteiamtliche Prüfungskommission zum Schutze des NS-Schrifttums
Der Stabsleiter des Stellvertreters des Führers, danach Leiter der Parteikanzlei
Martin Bormann (ab 10. Oktober 1933; Leiter der Parteikanzlei, Stabsleiter bei Rudolf Heß, SS-Ehren- und Gruppenführer und Sekretär des Führers)
Der Vorsitzende des Obersten Parteigerichts der NSDAP
Walter Buch (Reichsleiter, SS-Ehren- und Obergruppenführer)
Untergeordnetes Organ:
1. Kammer des Obersten Parteigerichts
Der Stellvertretende Vorsitzende des Obersten Parteigerichts/Der Vorsitzende der 2. Kammer des Obersten Parteigerichts
Wilhelm Grimm (ab 1932; Reichsleiter, Gauleiter, SS-Ehren- und Gruppenführer, Generalleutnant der Polizei, MdR)
Untergeordnetes Organ:
2. Kammer des Obersten Parteigerichts
Der Reichspropagandaleiter
Gregor Strasser (von 1926 bis 9. Januar 1929; Reichsleiter, Gauleiter und Gründer der NSDAP/AO)
Joseph Goebbels (ab 1929; Reichsleiter und Gründer der Reichskulturkammer)
Untergeordnete Abteilungen und Ämter:
Amt für Aktive Propaganda
Amt für Rundfunk
Amt für Film
Amt für Kultur
Verbindungsstab
Der Leiter der Parteipresse der NSDAP/Der Reichsleiter für die Presse
Max Amann (ab 1922; Reichsleiter, Präsident der Reichspressekammer, Direktor des Franz-Eher-Verlages und SS-Ehren- und Obergruppenführer)
Untergeordnete Abteilung:
Verwaltungsamt
Otto Dietrich in der hinteren Reihe ganz links auf der Anklagebank (1947)
Der Reichspressechef der NSDAP
Otto Dietrich (Reichsleiter, Vizepräsident der Reichspressekammer, Staatssekretär im RMVP und SS-Ehren- und Obergruppenführer)
Untergeordnete Abteilungen und Ämter:
Reichspressestelle der NSDAP
Hauptbüro der Reichspressestelle der NSDAP
Pressepolitisches Amt der Reichspressestelle der NSDAP
Der Leiter des Wehrpolitischen Amtes, danach Der Leiter des Kolonialpolitischen Amtes der NSDAP
Franz von Epp (ab 31. August 1933; Reichsleiter, Reichsstatthalter in Bayern und General der Infanterie)
Untergeordnete Abteilungen und Ämter:
Kolonialpolitisches Amt der NSDAP
Stelle München des Kolonialpolitischen Amtes der NSDAP
Verbindungsstelle Berlin des Kolonialpolitischen Amtes der NSDAP
Herbert Backe (1942)
Der Leiter des Amtes für Agrarpolitik, dann Reichsbauernführer
Richard Walther Darré (von 1933 bis 1943 (evtl. auch Mai 1942); Reichsleiter, MdR, SS-Ehren- und Obergruppenführer und Leiter des Rasse- und Siedlungshauptamtes)
Herbert Backe (ab 1943; Reichsleiter und Reichsernährungsminister)
Untergeordnete Abteilungen:
Agrarpolitischer Apparat
Agrarwirtschaft
Presse
Schulung und Bauernkultur
Forstwirtschaft
Werbung
Siedlung
Der Führer der Reichstagsfraktion
Wilhelm Frick (ab 10. Oktober 1933; Reichsleiter, Reichsinnenminister und MdR)
Der Schriftführer der NSDAP, danach Der Leiter des Hauptamts für Kommunalpolitik
Karl Fiehler (Reichsleiter, SS-Ehren- und Gruppenführer und OB von München)
Reichsleiter mit Machtbefugnissen über Verbände und Organisationen
Drei Reichsleiter hatten Machtbefugnisse über die der Partei angeschlossene Verbände und Organisationen:
Der Leiter des Außenpolitischen Amtes der NSDAP und Der Beauftragte des Führers für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Erziehung der NSDAP (DBFÜ), auch: „Amt Rosenberg“ (nach dem Leiter Alfred Rosenberg)
Alfred Rosenberg (1941)
Alfred Rosenberg (Reichsleiter, Chefredakteur und Herausgeber des Völkischen Beobachters bis 1937 und Reichsminister für die besetzten Ostgebiete)
Untergeordnete Abteilungen und Ämter:
Das Außenpolitische Amt der NSDAP (APA)
Länderreferate
Akademischer Austauschdienst
Außenhandel
Presse
Das Amt des Beauftragten des Führers für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Erziehung der NSDAP (Leitung der Organisation NS-Kulturgemeinde),
Schulung
Erziehung
Weltanschauliches Archiv
Presse
Schrifttumspflege
Vorgeschichte
Wissenschaft
Hauptamt Kunstpflege (Leiter: Walter Stang)
Amt Bildende Kunst (Leiter: Robert Scholz)
Der Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg (ERR – die bedeutende Organisation für die Durchführung des Kunstraubes in den besetzten Staaten)
Der Leiter des Reichsrechtsamtes
Hans Frank in seiner Gefängniszelle vor den Nürnberger Prozessen (1945)
Hans Frank (Reichsleiter, Justizminister von Bayern, Präsident der Akademie für Deutsches Recht, Reichsminister ohne Geschäftsbereich und Generalgouverneur von Polen). Stellvertreter war bis Juni 1937 Walter Raeke.
Untergeordnete Abteilungen (Reichsrechtsamt: Leitung des Verbandes NS-Juristenbund):
Rechtsverwaltung
Rechtspolitik
Rechtsbetreuung des deutschen Volkes
Amtsleiter Walter Raeke, Stellvertreter Friedrich Grimm
NS-Juristen
Schulung
Rechtsschrifttum
Presse
NS-Fürsorge
Der Stabsleiter der Politischen Organisation der NSDAP, später Der Reichsorganisationsleiter
Gregor Strasser (von 1928 bis 8. Dezember 1932; Ämter siehe oben)
Robert Ley (1933)
Robert Ley (ab 8. Dezember 1932; Reichsleiter, Leiter der Deutschen Arbeitsfront, MdR)
Untergeordnete Ämter:
Hauptstabsamt
Hauptpersonalamt
Hauptorganisationsamt
Amt für Ausbildungswesen
Statistisches Amt
Prüfstelle für Beschaffungsvorhaben
Reichsschulungsamt
Amt für Ständischen Aufbau (nicht: Amt für Ständigen Aufbau!)
Hauptamt für Kommunalpolitik (Leitung der Organisation Deutscher Gemeindetag)
Hauptamt für Beamte (Leitung des Verbandes Reichsbund der Deutschen Beamten)
Hauptamt für Erzieher (Leitung des Verbandes NS-Lehrerbund (NSLB), ab Juli 1935 teilweise (Hochschullehrerschaft) als Gliederung firmierend als NS[D]-Dozentenbund (NSDDB); Reichsdozentenführer bis Juni 1944 Walter Schultze, danach Gustav Adolf Scheel)
Hauptamt für Kriegsopfer (Leitung des Verbandes NS-Kriegsopferversorgung (NSKOV))
Hauptamt für Volksgesundheit (Leitung des Verbandes NSD-Ärztebund (NSDÄB); bestehend bis zum 13. Oktober 1942)
Hauptamt für Technik (Leitung des Verbandes NS-Bund Deutscher Techniker, hieß ab 1. Januar 1936 NS-Bund Deutscher Technik.[3])
Hauptamt für Volkswohlfahrt (Leitung des Verbandes NS-Volkswohlfahrt (NSV))
Hilfswerk Mutter und Kind
NS-Reichsbund deutscher Schwestern (bis 1942 NSV-Schwesternschaft und Reichsbund Deutscher Schwestern[4])
Mütterdienst im Deutschen Frauenbund
Hitler-Freiplatz-Spende
Kindergärten
Haushaltshilfe
Gemeindepflegestationen
Jugendhilfe
Tuberkulosehilfswerk
Motorisierte Zahnstationen
Bahnhofsdienst
Hilfswerk für die deutsche bildende Kunst
Ernährungshilfswerk
Winterhilfswerk
Hauptamt NSBO und Hauptamt NS-Hago (Leitung des Verbandes Deutsche Arbeitsfront (DAF))
Hauptamt NS-Frauenschaft (Leitung der Organisation Deutsches Frauenwerk sowie der Gliederung NS-Frauenschaft)
Reichsleiter mit Machtbefugnissen über SS, SA und Jugend
Drei Reichsleiter hatten Machtbefugnissen über drei weitere Gliederungen der Partei:
Der Reichsführer SS (direkt dem Führer unterstellt)
Heinrich Himmler (von 6. Januar 1929 bis 29. April 1945; Reichsleiter, Chef der Polizei, des SD und der Gestapo)
Untergeordnete Gliederung:
Schutzstaffel SS, siehe dazu: Organisationsstruktur der SS
Der Stabschef der SA (direkt dem Führer unterstellt)
Ernst Röhm (von 1922 bis 30. Juni 1934; Reichsleiter)
Viktor Lutze (von 30. Juni 1934 bis 2. Mai 1943; Reichsleiter)
Wilhelm Schepmann (ab 18. August 1943; Reichsleiter)
Untergeordnete Gliederung:
Sturmabteilung SA
Der Reichsjugendführer
Baldur von Schirach (von 1932 bis 7. August 1940; Reichsleiter)
Arthur Axmann (ab 7. August 1940; Reichsleiter)
Untergeordnete Gliederung:
Hitlerjugend HJ (darin enthalten: HJ im engeren Sinne und Jungvolk (beide gegliedert in „Gebieten“ und „Bannen“) sowie BDM (Bund Deutscher Mädel), Jungmädel und Glaube und Schönheit (alle drei gegliedert in „Obergauen“ und „Untergauen“))
Entwicklung und Einordnung der Verbände, Organisationen und Gliederungen
Als Organisation gab es noch zusätzlich den Reichsbund der Kinderreichen, welcher vom Rassenpolitischen Amt betreut wurde. Eine Gliederung, die unter Führung eines Reichsamtsleiters agierte und dem Stellvertreter des Führers unterstellt war, war der NSD-Studentenbund (NSDStB). Ab November 1936 war Gustav Adolf Scheel mit eigenem Hauptamt Reichsstudentenführer und somit Chef des NSDStB und der Deutschen Studentenschaft (DSt) in Personalunion. Eine Gliederung, die dem Korpsführer unterstellt war, war das NS-Kraftfahrkorps (NSKK). Der Korpsführer (bis 1942 Adolf Hühnlein, danach Erwin Kraus) war direkt dem Führer unterstellt.
Ab Juli 1935 kam zu den sechs Gliederungen der NS[D]-Dozentenbund (NSDDB) hinzu, der den NS-Lehrerbund (vorher ein Verband) im Bereich der Hochschullehrerschaft ersetzte. Der NS-Lehrerbund bestand bis 1943. Der NS-Dozentenbund wurde ab Juli 1944 eine Organisation. Zu den acht Verbänden zählte ab 1944 der von da an in die Partei eingegliederte Reichsluftschutzbund.
Die an die Partei angeschlossenen, letztendlich neun Verbände (= NS-Juristenbund, Reichsbund der Deutschen Beamten, NS-Lehrerbund, NS-Kriegsopferversorgung, NSD-Ärztebund (bis 13. Oktober 1942), NS-Bund Deutscher Technik, NS-Volkswohlfahrt, die Deutsche Arbeitsfront sowie ab 1944 noch den Reichsluftschutzbund) hatten eine eigene Rechtspersönlichkeit und eigenes Vermögen. Die letztendlich sieben Gliederungen (= NS-Frauenschaft, NSD-Studentenbund, SA, SS, NSKK, HJ und ab 1935 noch der NSD-Dozentenbund) hatten dabei keine Rechtspersönlichkeit genauso wenig wie die vier Organisationen (= NS-Kulturgemeinde, Reichsbund der Kinderreichen, Deutscher Gemeindetag sowie das Deutsche Frauenwerk).
Der Aufbau der Verbände und Organisationen entsprach dem der Partei. Juristisch festgelegt wurde der Aufbau der NSDAP in Gliederungen und in Verbände, inklusive zustehender Rechtspersönlichkeiten und Vermögen, schließlich in der „Verordnung zur Durchführung des Gesetzes zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat“ vom 29. März 1935 inklusive dreier in diesem Jahr erschienenen Ausführungsbestimmungen.[5]
Weitere Organisationen unter nationalsozialistischem Einfluss
Organisationen, die teilweise schon vor der Gründung der NSDAP bestanden und meistens nicht von der NSDAP gegründet wurden, wurden häufig umbenannt und für NSDAP-Zwecke benutzt. Sie unterstanden meistens auch einem Amt in der Verwaltungsapparatur eines Reichsleiters oder direkt einem Verband. Zu diesen Organisationen gehören z. B. (sofern nicht schon erwähnt; Auswahl):
„Deutsche Christen“-Bewegung
Deutsche Glaubensbewegung
Deutsche Jägerschaft (ab 1935[6])
Deutsches Rotes Kreuz
NS-Altherrenbund (ab 1938, vorher: NS-Studenten-Kampfhilfe)
NS-Rechtswahrerbund NSRB (Organisation oder Verband; bis 1936 Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen BNSDJ)
NS-Reichsbund für Leibesübungen
NS-Reichskriegerbund (bestand bis zum 3. März 1943, bis 1938 als Kyffhäuserbund)
Opferring (evtl. Gliederung)
Rassenpolitisches Amt (unterstand dem Stellvertreter des Führers)
RAD
Reichsbund Deutsche Familie (auch: Kampfbund für den Kinderreichtum der Erbtüchtigen)
Reichsdozentenschaft
Reichskolonialbund
Technische Nothilfe
Volksbund für das Deutschtum im Ausland
Die Liste der verbotenen Organisationen, Verbände und Gliederungen sind nachzulesen und festgesetzt im Kontrollratsgesetz Nr. 2; in diesem Gesetz kann auch ein Überblick über den Umfang der NSDAP-Organisationen gewonnen werden.
Weiter geht es in Teil 2
Andy- Admin
- Anzahl der Beiträge : 36159
Anmeldedatum : 03.04.11
Teil 2
Die 43 Gaue (1941) inkl. Gauleiter
NSDAP-Gaugrenzen 1941
Administrative Gliederung der NSDAP 1944
Die NSDAP teilte Deutschland bereits 1925 in zunächst 33, später 43 Gebiete (1941), die in Anlehnung an einen Begriff aus der mittelalterlichen Territorialverfassung Karls des Großen Gaue genannt wurden. Diese (Partei-)Gaue entsprachen den damaligen Reichstagswahlkreisen und traten nach 1933 neben die fortbestehenden Länder, welche durch die Gleichschaltungsgesetze (insbesondere durch das so genannte „zweite Gesetz zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich“ vom 7. April 1933) in ihren Rechten erheblich beschränkt wurden.
Jedem Gau stand ein Gauleiter vor. Er war in der Organisationsstruktur der NSDAP der regionale Verantwortliche der Partei und trug damit die politische Verantwortung für seinen Hoheitsbereich. Er erhielt die vollständige Disziplinargewalt und das Aufsichtsrecht über alle parteieigenen Organisationen und Verbände in seinem Gebietsbereich. Dies führte natürlich auch zu Kompetenzstreitigkeiten mit den Reichsleitern, die ja die gesamte Führung der jeweiligen Partei-Organisation bzw. des jeweiligen Partei-Verbandes auf sich vereinigen konnten bzw. wollten. Einige Gauleiter erhielten große Macht in ihren Regionen (siehe dazu die Abwandlung der offiziellen Struktur in der Praxis). Dies beruhte auf der Übertragung der regionalen Organisations- und Verbandsleitung auf den Verwaltungsapparat des Leiters des Gauamtes, der dem Gauleiter unterstellt war. Dadurch wurden die Gauleiter unter Umständen ziemlich unwichtig, da die Münchner NSDAP-Reichsleitung ihre fachspezifischen Interessen (etwa die wichtigen wie Propaganda) beim Verwaltungsapparat des Gauamtes durchbringen konnte und der Gauleiter über seine Verwaltung also kaum mehr Befugnisse in diesen Bereichen hatte.
Das partielle Gegenstück zu einem Gau der Partei war im Staatswesen, erst nach 1938 gegründet, der Reichsgau. Hiervon gab es bis 1945 insgesamt zwölf. Nicht jeder NS-Gau war also ein Reichsgau, und die Größen der Reichsgaue stimmten auch nicht immer mit den Größen der Gaue überein, auch wenn die Bezeichnung dieselbe war. Darüber hinaus wurden nicht alle geplanten Reichsgaue verwirklicht – so sollten bspw. Baden-Elsaß und Westmark noch zusätzlich Reichsgaue werden, was jedoch nie geschah.
Fast alle Gauleiter waren Mitglied der SA oder der SS. Die Gauleiter waren in den meisten Fällen schon vor 1933 in der NSDAP vertreten und Hitler persönlich bekannt – sie wurden auch deswegen von ihm ausgewählt. Oft waren sie gleichzeitig Reichsstatthalter oder Oberpräsidenten. Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges am 1. September 1939 wurden die meisten Gauleiter zu Reichsverteidigungskommissaren und ab Oktober 1944 auch Verantwortliche für die Aufstellung des Volkssturms.
Tabelle der Gaue inklusive vorheriger Strukturen und Leiter
Gaue der NSDAP 1926, 1928, 1933, 1937, 1939 und 1943
(Die Angaben wurden so weit wie möglich rekonstruiert – wegen der extremen Unübersichtlichkeit der Informationen ohne Gewähr)
Eine Neugliederung der Gaue erfolgte am 1. Oktober 1928. Die angegebenen Nummern sind offizielle Ordnungsnummern. Größe und Einwohnerzahlen nicht genau zutreffend, nach offizieller Parteistatistik bspw. Gau Kurmark/Mark Brandenburg der größte im Deutschen Reich (1935).[7] Zahlen von 1941, wobei die zu diesem Zeitpunkt bestehenden Gauaufteilung zugrunde gelegt wurde.
Tabelle umfasst Gauaufteilung von 1945. Weitere Infos zu älteren Gauen in der zweiten, darunter gelegenen Tabelle.
Nr. Gau Verwaltungssitz Fläche (km²) Einwohner (1941) Gauleiter (ohne Stellvertreter)
01 Baden-Elsaß (zeitgenössische Schreibweise), Umbenennung von Gau Baden Karlsruhe, nach 1940 Straßburg 23.350 2.502.023 Robert Wagner, ab 1925 (später auch Reichsstatthalter)
02 Bayreuth, Umbenennung von Gau Bayerische Ostmark genannt durch Zusammenschluss von Gau Oberfranken und Gau Niederbayern-Oberpfalz; letztgenannter erstmal aufgespalten in Gau Niederbayern und Gau Oberpfalz; Zusammenschluss zu Gau Niederbayern-Oberpfalz erfolgte später wieder Bayreuth 29.600 2.370.658 Fritz Wächtler ab 2. Juni 1942 (Entstehungszeitpunkt) bis 19. April 1945, danach ab 19. April 1945 Ludwig Ruckdeschel
03 Groß-Berlin, ursprünglich Gau Berlin-Brandenburg; Gau Brandenburg wurde abgetrennt (weitere Infos dazu bei Nr. 16) und Gau Berlin in Gau Groß-Berlin umbenannt Berlin 884 4.338.756 Ernst Schlange von 1925 bis 1926, danach von 1. November 1926 bis 30. April 1945 Joseph Goebbels
04 Danzig-Westpreußen, ehemals Gau Danzig Danzig 26.057 2.287.394 Hans Albert Hohnfeldt von 1926 bis 1928, danach von 1928 bis 1930 Walter Maass, danach ab 15. Oktober 1930 Albert Forster
05 Düsseldorf, entstanden 1930, vielleicht aus Teilen vom Gau Ruhr Düsseldorf 2.672 2.261.909 Friedrich Karl Florian ab 1. Januar 1930
06 Essen Essen 2.825 1.921.326 Josef Terboven (Oberpräsident) ab 1928
07 Franken (Zusammenschluss von Gau Nürnberg-Fürth-Erlangen und Gau Mittelfranken) Nürnberg 7.618 1.077.216 von 2. April 1925 bis 16. Februar 1940 Julius Streicher („Frankenführer“), danach von 21. März 1940 bis 7. März 1942 Hans Zimmermann, danach ab 8. März 1942 Karl Holz.[8]
08 Halle-Merseburg Halle an der Saale 10.202 1.578.292 von 1925 bis 30. Juli 1926 Walter Ernst 1. August 1926 bis 1927, danach von 1927 bis 1930 Paul Hinkler, danach von 1930 bis zum 20. April 1937 Rudolf Jordan, danach ab 20. April 1937 Joachim Albrecht Eggeling
09 Hamburg Hamburg 747 1.711.877 Joseph Klant von 1925 bis 1926, danach von 1927 bis 1928 Albert Krebs, danach von 1928 bis zum 15. April 1929 Hinrich Lohse, danach ab 15. April 1929 Karl Kaufmann
10 Hessen-Nassau, entstanden aus Gau Hessen-Nassau-Süd und Gau Hessen-Darmstadt Frankfurt am Main 15.030 3.117.266 Jakob Sprenger ab 1933
11 Kärnten Klagenfurt 11.554 449.713 Hans vom Kothen von Februar 1933 bis Juli 1934, Peter Feistritzer (auch zu finden als: Feistritzner bzw. Feist-Ritzner) von Oktober 1936 bis 20. Februar 1938, danach von 1938 bis 1939 Hubert Klausner, danach von 1940 bis 1941 Franz Kutschera, danach von 1942 bis 1944 Friedrich Rainer
12 Köln-Aachen, vorher zusammen mit Gau Koblenz-Trier (später Beitritt zu Gau Moselland) firmierend als Gau Rheinland-Süd Köln 8.162 2.432.095 Joseph Grohé ab 1931
13 Kurhessen, Beitritt von Gau Hessen-Nassau-Nord Kassel 9.200 971.887 Walter Schultz von 1926 bis 1927, danach von 1928 bis 1943 Karl Weinrich, danach ab 1943 Karl Gerland
14 Magdeburg-Anhalt, Bildung aus Gau Anhalt und Gau Elbe-Havel Dessau 13.910 1.820.416 von 1927, mit kurzer Unterbrechung durch Paul Hofmann 1933, bis 23. Oktober 1935 Wilhelm Friedrich Loeper, danach von 1935 bis 1937 Joachim Albrecht Leo Eggeling, danach ab 1937 Rudolf Jordan
15 Mainfranken, umbenannter Gau Unterfranken Würzburg 8.432 840.663 Otto Hellmuth ab 3. September 1928
16 Mark Brandenburg, Vereinigung von Gau Ostmark und Gau Brandenburg zu Gau Kurmark. Umbenennung später in Gau Mark Brandenburg Berlin 38.278 3.007.933 Wilhelm Kube vom 6. März 1933 bis 7. August 1936, danach Emil Stürtz
17 Mecklenburg Schwerin 15.722 900.427 Friedrich Hildebrandt ab 1925 mit Unterbrechung durch Herbert Albrecht von Juli 1930 bis 1931
18 Moselland, Eintritt von Gau Koblenz-Trier 1942 Koblenz 11.876 1.367.354 Gustav Simon ab 1. Juni 1931
19 München-Oberbayern, Zusammenschluss von Gau Oberbayern und Gau Groß-München (so genannter „Traditionsgau“) München 16.411 1.938.447 Adolf Wagner von 1933 bis 1944, danach ab April 1944 Paul Giesler
20 Niederdonau, vorherige Bezeichnung Gau Niederösterreich Gauhauptstadt: Krems, Verwaltungssitz: Wien 23.502 1.697.676 Von 12. März 1938 bis 24. Mai 1938 Roman Jäger, danach vom 24. Mai 1938 bis 8. Mai 1945 Hugo Jury
21 Niederschlesien, abgespalten von Gau Schlesien, genauso wie Gau Oberschlesien Breslau 26.985 3.286.539 Karl Hanke ab 1940
22 Oberdonau, vorher Gau Oberösterreich Linz 14.216 1.034.871 Andreas Bolek von Juni 1927 bis 1. August 1934, danach ab März 1935 August Eigruber
23 Oberschlesien, abgespalten von Gau Schlesien, genauso wie Gau Niederschlesien Kattowitz 20.636 4.341.084 Fritz Bracht von 27. Januar 1941 [Lücke von Abspaltungszeitpunkt (wahrsch. 1940) bis 27. Januar 1941]
24 Ost-Hannover (auch: Hannover-Ost), vorheriger Name Gau Lüneburg-Stade Buchholz in der Nordheide, ab 1. April 1937 Lüneburg, zuvor Harburg 18.006 1.060.509 ab 1. Oktober 1928 Otto Telschow
25 Ostpreußen Königsberg in Preußen 52.731 3.336.777 Bruno Gustav Scherwitz von 1925 bis 1927, danach ab 1928 Erich Koch
26 Pommern Stettin 38.409 2.393.844 Theodor Vahlen von 1925 bis 1927, danach von 1928 bis 1931 Walter von Corswant, danach von 1931 bis 1934 Wilhelm Karpenstein, danach ab 1934 Franz Schwede-Coburg
27 Sachsen Dresden 14.995 5.231.739 um 1925/1926 Albert Wierheim, Martin Mutschmann ab 1925
28 Salzburg Salzburg 7.153 257.226 Leopold Malina 1926 bis ?? Karl Scharizer von 1932 bis 1934, danach von 1939 bis 1941 Friedrich Rainer, danach ab 1941 Gustav Adolf Scheel (Reichsstudenten- und Reichsdozentenführer)
29 Schleswig-Holstein Kiel 15.687 1.589.267 Hinrich Lohse ab 1925
30 Schwaben Augsburg 10.231 946.212 Karl Wahl ab 1928
31 Steiermark Graz 17.384 1.116.407 Walther Oberhaidacher vom 25. November 1928 bis 1934, danach Sepp Helfrich, danach ab 22. Mai 1938 Siegfried Uiberreither
32 Sudetenland, bis 1939 Gau Sudetengau Reichenberg 22.608 2.943.187 Konrad Henlein ab 1939
33 Süd-Hannover-Braunschweig, Zusammenschluss von Gau Hannover-Süd und Gau Braunschweig Hannover 14.553 2.136.961 vom 1. Oktober 1928 bis November 1940 Bernhard Rust, danach ab November 1940 Hartmann Lauterbacher
34 Thüringen Weimar 15.763 2.446.182 Artur Dinter von 1925 bis 1927, danach ab 1927 Fritz Sauckel
35 Tirol-Vorarlberg Innsbruck 13.126 486.400 Franz Hofer ab 1932
36 Wartheland, bis 29. Januar 1940 Gau Warthegau Posen 43.905 4.693.722 Arthur Karl Greiser ab 21. Oktober 1939
37 Weser-Ems Oldenburg (Oldb) 15.044 1.839.302 Carl Röver von 1929 bis 1942, danach ab 1942 Paul Wegener
38 Westfalen-Nord, entstanden aus Gau Ruhr, welches durch einen Zusammenschluss von Gau Westfalen und Gau Rheinland-Nord entstand; genauso wie Gau Westfalen-Süd Münster in Westfalen 14.559 2.822.603 Gustav Alfred Julius Meyer ab 1932
39 Westfalen-Süd, entstanden aus Gau Ruhr, welches durch einen Zusammenschluss von Gau Westfalen und Gau Rheinland-Nord entstand; genauso wie Gau Westfalen-Nord Bochum 7.656 2.678.026 Josef Wagner von 1932 bis 1941, Paul Giesler von 1941 bis 1943/44, danach ab 1943/44 Albert Hoffmann
40 Westmark, umbenannt aus Gau Saar-Pfalz (auch: Saarpfalz bzw. bis 1936 Pfalz-Saar), welcher entstand aus dem Zusammenschluss von Gau Rheinpfalz und Gau Saar(land) Neustadt an der Weinstraße, ab 1940 Saarbrücken 14.713 1.892.240 Josef Bürckel von 1935 bis 28. September 1944, ab 28. September 1944 Willi Stöhr (manchmal auch Willy und/oder Stohr)
41 Wien Wien 1.216 1.929.976 Alfred Eduard Frauenfeld von 1930 bis 1933, Franz Richter von Februar bis Mai 1938,[9] bis Januar 1939 Odilo Globocnik, danach bis August 1940 Josef Bürckel, ab 1940 Baldur von Schirach
42 Württemberg-Hohenzollern Stuttgart 20.657 2.974.373 Eugen Munder von 1925 bis 1928, danach ab 1928 Wilhelm Murr
43 Auslandsorganisation NSDAP/AO Berlin Hans Nieland von 1930 bis 1933, danach ab 8. Mai 1933 Ernst Wilhelm Bohle
Weitere Gaue:
Flandern, bestand ab 15. Dezember 1944 (Leiter im deutschen Exil: Jef van de Wiele; vgl. Reichsgau Flandern)
Wallonien, bestand ab 8. Dezember 1944 (Leiter im deutschen Exil: Léon Degrelle; vgl. Reichsgau Wallonien)
Leiter von 1945 nicht mehr bestehenden Gauen
Bloße Umbenennungen erkennbar an dem Zusatz „UB“ in der Spalte „wurde später“. Nummerierung lediglich zur Orientierung, die Sortierung ist alphabetisch.
Nr. Gau entstanden aus wurde später …zusammen mit Leiter
01 Anhalt Magdeburg-Anhalt (1927) Elbe-Havel Gustav Hermann Schmischke
02 Baden Baden-Elsaß (22. März 1941) UB s. o.
03 Bayerische Ostmark Oberfranken und Niederbayern-Oberpfalz (II) (19. Januar 1933) Bayreuth (2. Juni 1942) UB Hans Schemm vom 19. Januar 1933 bis 5. März 1935, danach ab 5. März 1935 Fritz Wächtler
04 Berlin Berlin-Brandenburg (1. Oktober 1928) Groß-Berlin UB Joseph Goebbels
05 Berlin-Brandenburg Berlin und Brandenburg (1. Oktober 1928) Ernst Schlange von 1925 bis 1926, danach ab 1. November 1926 Joseph Goebbels
06 Brandenburg Berlin-Brandenburg (1. Oktober 1928) Kurmark (6. März 1933) Ostmark vom 1. Oktober 1928 bis 1932 Emil Holtz und vom 18. Oktober 1932 bis 16. März 1933 Ernst Schlange
07 Braunschweig Süd-Hannover-Braunschweig (1. Oktober 1928) Hannover-Süd von 1925 bis 30. September 1928 Ludolf Haase (evtl. auch nur für Hannover-Süd)
08 Danzig Danzig-Westpreußen (1939) UB s. o.
09 Elbe-Havel Magdeburg-Anhalt (1927) Anhalt vom 25. November 1925 bis 1926 [?] Alois Bachschmidt
10 Groß-München („Traditionsgau“) München-Oberbayern (1933) Oberbayern [?]
11 Hannover-Süd Süd-Hannover-Braunschweig (1. Oktober 1928) Braunschweig von 1925 bis 30. September 1928 Ludolf Haase (evtl. auch nur für Braunschweig)
12 Hessen-Darmstadt Hessen-Nassau (1933) Hessen-Nassau-Süd vom 1. März 1927 bis 9. Januar 1931 Friedrich Ringshausen, danach nur 1931 Peter Gemeinder, danach von 1932 bis 1933 Karl Lenz
13 Hessen-Nassau-Nord Kurhessen (1934) [?]
14 Hessen-Nassau-Süd Hessen-Nassau (1933) Hessen-Darmstadt von 1925 bis 1926 Anton Haselmayer, danach von 1926 bis 1927 Walter Schultz, danach von 1927 bis 1933 Jakob Sprenger
15 Koblenz-Trier Rheinland-Süd (1931) Moselland (1942) Beitritt [?]
16 Kurmark Ostmark und Brandenburg ([?]) Mark Brandenburg (1938) UB s. o.
17 Lüneburg-Stade Ost-Hannover (1928) UB vom 22. März 1925 bis 30. September 1928 Bernhard Rust
18 Mittelfranken Franken (1929) Nürnberg-Fürth-Erlangen Julius Streicher („Frankenführer“)
19 Niederbayern Niederbayern-Oberpfalz (I) (1. Oktober 1928) Niederbayern-Oberpfalz (II) (1. April 1932) Oberpfalz vom 1. Oktober 1928 bis 1929 Gregor Strasser, danach von 1929 bis 1. April 1932 Otto Erbersdobler
20 Niederbayern-Oberpfalz (I) Oberpfalz und Niederbayern (1. Oktober 1928) von 1925 bis 30. September 1928 Gregor Strasser
21 Niederbayern-Oberpfalz (II) Oberpfalz und Niederbayern (1. April 1932) Bayerische Ostmark (19. Januar 1933) Oberfranken vom 1. April 1932 bis 19. Januar 1933 Franz Maierhofer
22 Niederösterreich Niederdonau ([?]) UB [??] von 1927 bis 1937 Josef Leopold (evtl. Lücke von 1937 bis 1939, da für Niederdonau erst seit 1939 ein Gauleiter in diesem Artikel bekannt ist)
23 Nürnberg-Fürth-Erlangen Franken (1929) Mittelfranken ab dem 3. September 1928 Wilhelm Grimm
24 Oberbayern München-Oberbayern (1933) Groß-München ab 1942 Paul Giesler
25 Oberfranken Bayerische Ostmark (19. Januar 1933) Niederbayern-Oberpfalz (II) ab 1928 Hans Schemm
26 Oberösterreich Oberdonau ([?]) UB [genauer Zeitpunkt nötig für Bestimmung des Leiters – ansonsten s. o. bei „Oberdonau“]
27 Oberpfalz Niederbayern-Oberpfalz (I) (1. Oktober 1928) Niederbayern-Oberpfalz (II) (1. April 1932) Niederbayern vom 1. Oktober 1928 bis 1. April 1932 Franz Maierhofer
28 Ostmark Kurmark (6. März 1933) Brandenburg vom 2. Januar 1928 bis 1933 Wilhelm Kube
29 Rheinland-Nord Ruhr (1926) Westfalen von 1925 bis 1926 Karl Kaufmann
30 Rheinland-Süd Köln-Aachen und Koblenz-Trier (1931) 1925 Heinrich Haake (öfter auch: Heinz Haake), danach von 1925 bis 1931 Robert Ley
31 Rheinpfalz Saar-Pfalz (1935) Saar(land) ab 1926 Josef Bürckel (ab 1. März 1933 auch Leiter von Saarland)
32 Ruhr Rheinland-Nord und Westfalen (1926) Westfalen-Nord und Westfalen-Süd (1932) Düsseldorf (1930) teilweise; Entstehung von Düsseldorf nicht gesichert von 1926 bis 1929 Karl Kaufmann, danach von 1929 bis 1931 [?] Josef Wagner
33 Saarland, manchmal auch nur Saar Saar-Pfalz (1935) Rheinpfalz Jakob Jung (1927 bis 1929), Gustav Staebe (1929), Adolf Ehrecke (1929 bis 1931), Karl Brück (1931 bis 1933), Josef Bürckel (1933), Alois Spaniol (1933–1934)
34 Saar-Pfalz, manchmal auch Saarpfalz Rheinpfalz und Saar(land) (1935) Westmark (1937) UB s. o.
35 Schlesien Niederschlesien und Oberschlesien (1940) vom 15. März 1925 bis 25. Dezember 1935 (evtl. auch nur bis 12. Dezember 1934) Helmuth Brückner, danach bis 1940 Josef Wagner
36 Sudetengau Sudetenland (1939) UB [?]
37 Unterfranken Mainfranken (1935) UB s. o.
38 Warthegau Wartheland (29. Januar 1940) UB s. o.
39 Westfalen Ruhr (1926) Rheinland-Nord von 1925 bis 1926 Franz Pfeffer von Salomon
Gauwinkel
Ein Gauwinkel wurde verwendet, um den Träger einem angehörigen Gau zuordnen zu können. Heute wird das Zeichen von Rechtsextremisten verwendet (siehe dazu den Artikel: Rechtsextreme Symbole und Zeichen).
Weitzer geht es in Teil 3
NSDAP-Gaugrenzen 1941
Administrative Gliederung der NSDAP 1944
Die NSDAP teilte Deutschland bereits 1925 in zunächst 33, später 43 Gebiete (1941), die in Anlehnung an einen Begriff aus der mittelalterlichen Territorialverfassung Karls des Großen Gaue genannt wurden. Diese (Partei-)Gaue entsprachen den damaligen Reichstagswahlkreisen und traten nach 1933 neben die fortbestehenden Länder, welche durch die Gleichschaltungsgesetze (insbesondere durch das so genannte „zweite Gesetz zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich“ vom 7. April 1933) in ihren Rechten erheblich beschränkt wurden.
Jedem Gau stand ein Gauleiter vor. Er war in der Organisationsstruktur der NSDAP der regionale Verantwortliche der Partei und trug damit die politische Verantwortung für seinen Hoheitsbereich. Er erhielt die vollständige Disziplinargewalt und das Aufsichtsrecht über alle parteieigenen Organisationen und Verbände in seinem Gebietsbereich. Dies führte natürlich auch zu Kompetenzstreitigkeiten mit den Reichsleitern, die ja die gesamte Führung der jeweiligen Partei-Organisation bzw. des jeweiligen Partei-Verbandes auf sich vereinigen konnten bzw. wollten. Einige Gauleiter erhielten große Macht in ihren Regionen (siehe dazu die Abwandlung der offiziellen Struktur in der Praxis). Dies beruhte auf der Übertragung der regionalen Organisations- und Verbandsleitung auf den Verwaltungsapparat des Leiters des Gauamtes, der dem Gauleiter unterstellt war. Dadurch wurden die Gauleiter unter Umständen ziemlich unwichtig, da die Münchner NSDAP-Reichsleitung ihre fachspezifischen Interessen (etwa die wichtigen wie Propaganda) beim Verwaltungsapparat des Gauamtes durchbringen konnte und der Gauleiter über seine Verwaltung also kaum mehr Befugnisse in diesen Bereichen hatte.
Das partielle Gegenstück zu einem Gau der Partei war im Staatswesen, erst nach 1938 gegründet, der Reichsgau. Hiervon gab es bis 1945 insgesamt zwölf. Nicht jeder NS-Gau war also ein Reichsgau, und die Größen der Reichsgaue stimmten auch nicht immer mit den Größen der Gaue überein, auch wenn die Bezeichnung dieselbe war. Darüber hinaus wurden nicht alle geplanten Reichsgaue verwirklicht – so sollten bspw. Baden-Elsaß und Westmark noch zusätzlich Reichsgaue werden, was jedoch nie geschah.
Fast alle Gauleiter waren Mitglied der SA oder der SS. Die Gauleiter waren in den meisten Fällen schon vor 1933 in der NSDAP vertreten und Hitler persönlich bekannt – sie wurden auch deswegen von ihm ausgewählt. Oft waren sie gleichzeitig Reichsstatthalter oder Oberpräsidenten. Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges am 1. September 1939 wurden die meisten Gauleiter zu Reichsverteidigungskommissaren und ab Oktober 1944 auch Verantwortliche für die Aufstellung des Volkssturms.
Tabelle der Gaue inklusive vorheriger Strukturen und Leiter
Gaue der NSDAP 1926, 1928, 1933, 1937, 1939 und 1943
(Die Angaben wurden so weit wie möglich rekonstruiert – wegen der extremen Unübersichtlichkeit der Informationen ohne Gewähr)
Eine Neugliederung der Gaue erfolgte am 1. Oktober 1928. Die angegebenen Nummern sind offizielle Ordnungsnummern. Größe und Einwohnerzahlen nicht genau zutreffend, nach offizieller Parteistatistik bspw. Gau Kurmark/Mark Brandenburg der größte im Deutschen Reich (1935).[7] Zahlen von 1941, wobei die zu diesem Zeitpunkt bestehenden Gauaufteilung zugrunde gelegt wurde.
Tabelle umfasst Gauaufteilung von 1945. Weitere Infos zu älteren Gauen in der zweiten, darunter gelegenen Tabelle.
Nr. Gau Verwaltungssitz Fläche (km²) Einwohner (1941) Gauleiter (ohne Stellvertreter)
01 Baden-Elsaß (zeitgenössische Schreibweise), Umbenennung von Gau Baden Karlsruhe, nach 1940 Straßburg 23.350 2.502.023 Robert Wagner, ab 1925 (später auch Reichsstatthalter)
02 Bayreuth, Umbenennung von Gau Bayerische Ostmark genannt durch Zusammenschluss von Gau Oberfranken und Gau Niederbayern-Oberpfalz; letztgenannter erstmal aufgespalten in Gau Niederbayern und Gau Oberpfalz; Zusammenschluss zu Gau Niederbayern-Oberpfalz erfolgte später wieder Bayreuth 29.600 2.370.658 Fritz Wächtler ab 2. Juni 1942 (Entstehungszeitpunkt) bis 19. April 1945, danach ab 19. April 1945 Ludwig Ruckdeschel
03 Groß-Berlin, ursprünglich Gau Berlin-Brandenburg; Gau Brandenburg wurde abgetrennt (weitere Infos dazu bei Nr. 16) und Gau Berlin in Gau Groß-Berlin umbenannt Berlin 884 4.338.756 Ernst Schlange von 1925 bis 1926, danach von 1. November 1926 bis 30. April 1945 Joseph Goebbels
04 Danzig-Westpreußen, ehemals Gau Danzig Danzig 26.057 2.287.394 Hans Albert Hohnfeldt von 1926 bis 1928, danach von 1928 bis 1930 Walter Maass, danach ab 15. Oktober 1930 Albert Forster
05 Düsseldorf, entstanden 1930, vielleicht aus Teilen vom Gau Ruhr Düsseldorf 2.672 2.261.909 Friedrich Karl Florian ab 1. Januar 1930
06 Essen Essen 2.825 1.921.326 Josef Terboven (Oberpräsident) ab 1928
07 Franken (Zusammenschluss von Gau Nürnberg-Fürth-Erlangen und Gau Mittelfranken) Nürnberg 7.618 1.077.216 von 2. April 1925 bis 16. Februar 1940 Julius Streicher („Frankenführer“), danach von 21. März 1940 bis 7. März 1942 Hans Zimmermann, danach ab 8. März 1942 Karl Holz.[8]
08 Halle-Merseburg Halle an der Saale 10.202 1.578.292 von 1925 bis 30. Juli 1926 Walter Ernst 1. August 1926 bis 1927, danach von 1927 bis 1930 Paul Hinkler, danach von 1930 bis zum 20. April 1937 Rudolf Jordan, danach ab 20. April 1937 Joachim Albrecht Eggeling
09 Hamburg Hamburg 747 1.711.877 Joseph Klant von 1925 bis 1926, danach von 1927 bis 1928 Albert Krebs, danach von 1928 bis zum 15. April 1929 Hinrich Lohse, danach ab 15. April 1929 Karl Kaufmann
10 Hessen-Nassau, entstanden aus Gau Hessen-Nassau-Süd und Gau Hessen-Darmstadt Frankfurt am Main 15.030 3.117.266 Jakob Sprenger ab 1933
11 Kärnten Klagenfurt 11.554 449.713 Hans vom Kothen von Februar 1933 bis Juli 1934, Peter Feistritzer (auch zu finden als: Feistritzner bzw. Feist-Ritzner) von Oktober 1936 bis 20. Februar 1938, danach von 1938 bis 1939 Hubert Klausner, danach von 1940 bis 1941 Franz Kutschera, danach von 1942 bis 1944 Friedrich Rainer
12 Köln-Aachen, vorher zusammen mit Gau Koblenz-Trier (später Beitritt zu Gau Moselland) firmierend als Gau Rheinland-Süd Köln 8.162 2.432.095 Joseph Grohé ab 1931
13 Kurhessen, Beitritt von Gau Hessen-Nassau-Nord Kassel 9.200 971.887 Walter Schultz von 1926 bis 1927, danach von 1928 bis 1943 Karl Weinrich, danach ab 1943 Karl Gerland
14 Magdeburg-Anhalt, Bildung aus Gau Anhalt und Gau Elbe-Havel Dessau 13.910 1.820.416 von 1927, mit kurzer Unterbrechung durch Paul Hofmann 1933, bis 23. Oktober 1935 Wilhelm Friedrich Loeper, danach von 1935 bis 1937 Joachim Albrecht Leo Eggeling, danach ab 1937 Rudolf Jordan
15 Mainfranken, umbenannter Gau Unterfranken Würzburg 8.432 840.663 Otto Hellmuth ab 3. September 1928
16 Mark Brandenburg, Vereinigung von Gau Ostmark und Gau Brandenburg zu Gau Kurmark. Umbenennung später in Gau Mark Brandenburg Berlin 38.278 3.007.933 Wilhelm Kube vom 6. März 1933 bis 7. August 1936, danach Emil Stürtz
17 Mecklenburg Schwerin 15.722 900.427 Friedrich Hildebrandt ab 1925 mit Unterbrechung durch Herbert Albrecht von Juli 1930 bis 1931
18 Moselland, Eintritt von Gau Koblenz-Trier 1942 Koblenz 11.876 1.367.354 Gustav Simon ab 1. Juni 1931
19 München-Oberbayern, Zusammenschluss von Gau Oberbayern und Gau Groß-München (so genannter „Traditionsgau“) München 16.411 1.938.447 Adolf Wagner von 1933 bis 1944, danach ab April 1944 Paul Giesler
20 Niederdonau, vorherige Bezeichnung Gau Niederösterreich Gauhauptstadt: Krems, Verwaltungssitz: Wien 23.502 1.697.676 Von 12. März 1938 bis 24. Mai 1938 Roman Jäger, danach vom 24. Mai 1938 bis 8. Mai 1945 Hugo Jury
21 Niederschlesien, abgespalten von Gau Schlesien, genauso wie Gau Oberschlesien Breslau 26.985 3.286.539 Karl Hanke ab 1940
22 Oberdonau, vorher Gau Oberösterreich Linz 14.216 1.034.871 Andreas Bolek von Juni 1927 bis 1. August 1934, danach ab März 1935 August Eigruber
23 Oberschlesien, abgespalten von Gau Schlesien, genauso wie Gau Niederschlesien Kattowitz 20.636 4.341.084 Fritz Bracht von 27. Januar 1941 [Lücke von Abspaltungszeitpunkt (wahrsch. 1940) bis 27. Januar 1941]
24 Ost-Hannover (auch: Hannover-Ost), vorheriger Name Gau Lüneburg-Stade Buchholz in der Nordheide, ab 1. April 1937 Lüneburg, zuvor Harburg 18.006 1.060.509 ab 1. Oktober 1928 Otto Telschow
25 Ostpreußen Königsberg in Preußen 52.731 3.336.777 Bruno Gustav Scherwitz von 1925 bis 1927, danach ab 1928 Erich Koch
26 Pommern Stettin 38.409 2.393.844 Theodor Vahlen von 1925 bis 1927, danach von 1928 bis 1931 Walter von Corswant, danach von 1931 bis 1934 Wilhelm Karpenstein, danach ab 1934 Franz Schwede-Coburg
27 Sachsen Dresden 14.995 5.231.739 um 1925/1926 Albert Wierheim, Martin Mutschmann ab 1925
28 Salzburg Salzburg 7.153 257.226 Leopold Malina 1926 bis ?? Karl Scharizer von 1932 bis 1934, danach von 1939 bis 1941 Friedrich Rainer, danach ab 1941 Gustav Adolf Scheel (Reichsstudenten- und Reichsdozentenführer)
29 Schleswig-Holstein Kiel 15.687 1.589.267 Hinrich Lohse ab 1925
30 Schwaben Augsburg 10.231 946.212 Karl Wahl ab 1928
31 Steiermark Graz 17.384 1.116.407 Walther Oberhaidacher vom 25. November 1928 bis 1934, danach Sepp Helfrich, danach ab 22. Mai 1938 Siegfried Uiberreither
32 Sudetenland, bis 1939 Gau Sudetengau Reichenberg 22.608 2.943.187 Konrad Henlein ab 1939
33 Süd-Hannover-Braunschweig, Zusammenschluss von Gau Hannover-Süd und Gau Braunschweig Hannover 14.553 2.136.961 vom 1. Oktober 1928 bis November 1940 Bernhard Rust, danach ab November 1940 Hartmann Lauterbacher
34 Thüringen Weimar 15.763 2.446.182 Artur Dinter von 1925 bis 1927, danach ab 1927 Fritz Sauckel
35 Tirol-Vorarlberg Innsbruck 13.126 486.400 Franz Hofer ab 1932
36 Wartheland, bis 29. Januar 1940 Gau Warthegau Posen 43.905 4.693.722 Arthur Karl Greiser ab 21. Oktober 1939
37 Weser-Ems Oldenburg (Oldb) 15.044 1.839.302 Carl Röver von 1929 bis 1942, danach ab 1942 Paul Wegener
38 Westfalen-Nord, entstanden aus Gau Ruhr, welches durch einen Zusammenschluss von Gau Westfalen und Gau Rheinland-Nord entstand; genauso wie Gau Westfalen-Süd Münster in Westfalen 14.559 2.822.603 Gustav Alfred Julius Meyer ab 1932
39 Westfalen-Süd, entstanden aus Gau Ruhr, welches durch einen Zusammenschluss von Gau Westfalen und Gau Rheinland-Nord entstand; genauso wie Gau Westfalen-Nord Bochum 7.656 2.678.026 Josef Wagner von 1932 bis 1941, Paul Giesler von 1941 bis 1943/44, danach ab 1943/44 Albert Hoffmann
40 Westmark, umbenannt aus Gau Saar-Pfalz (auch: Saarpfalz bzw. bis 1936 Pfalz-Saar), welcher entstand aus dem Zusammenschluss von Gau Rheinpfalz und Gau Saar(land) Neustadt an der Weinstraße, ab 1940 Saarbrücken 14.713 1.892.240 Josef Bürckel von 1935 bis 28. September 1944, ab 28. September 1944 Willi Stöhr (manchmal auch Willy und/oder Stohr)
41 Wien Wien 1.216 1.929.976 Alfred Eduard Frauenfeld von 1930 bis 1933, Franz Richter von Februar bis Mai 1938,[9] bis Januar 1939 Odilo Globocnik, danach bis August 1940 Josef Bürckel, ab 1940 Baldur von Schirach
42 Württemberg-Hohenzollern Stuttgart 20.657 2.974.373 Eugen Munder von 1925 bis 1928, danach ab 1928 Wilhelm Murr
43 Auslandsorganisation NSDAP/AO Berlin Hans Nieland von 1930 bis 1933, danach ab 8. Mai 1933 Ernst Wilhelm Bohle
Weitere Gaue:
Flandern, bestand ab 15. Dezember 1944 (Leiter im deutschen Exil: Jef van de Wiele; vgl. Reichsgau Flandern)
Wallonien, bestand ab 8. Dezember 1944 (Leiter im deutschen Exil: Léon Degrelle; vgl. Reichsgau Wallonien)
Leiter von 1945 nicht mehr bestehenden Gauen
Bloße Umbenennungen erkennbar an dem Zusatz „UB“ in der Spalte „wurde später“. Nummerierung lediglich zur Orientierung, die Sortierung ist alphabetisch.
Nr. Gau entstanden aus wurde später …zusammen mit Leiter
01 Anhalt Magdeburg-Anhalt (1927) Elbe-Havel Gustav Hermann Schmischke
02 Baden Baden-Elsaß (22. März 1941) UB s. o.
03 Bayerische Ostmark Oberfranken und Niederbayern-Oberpfalz (II) (19. Januar 1933) Bayreuth (2. Juni 1942) UB Hans Schemm vom 19. Januar 1933 bis 5. März 1935, danach ab 5. März 1935 Fritz Wächtler
04 Berlin Berlin-Brandenburg (1. Oktober 1928) Groß-Berlin UB Joseph Goebbels
05 Berlin-Brandenburg Berlin und Brandenburg (1. Oktober 1928) Ernst Schlange von 1925 bis 1926, danach ab 1. November 1926 Joseph Goebbels
06 Brandenburg Berlin-Brandenburg (1. Oktober 1928) Kurmark (6. März 1933) Ostmark vom 1. Oktober 1928 bis 1932 Emil Holtz und vom 18. Oktober 1932 bis 16. März 1933 Ernst Schlange
07 Braunschweig Süd-Hannover-Braunschweig (1. Oktober 1928) Hannover-Süd von 1925 bis 30. September 1928 Ludolf Haase (evtl. auch nur für Hannover-Süd)
08 Danzig Danzig-Westpreußen (1939) UB s. o.
09 Elbe-Havel Magdeburg-Anhalt (1927) Anhalt vom 25. November 1925 bis 1926 [?] Alois Bachschmidt
10 Groß-München („Traditionsgau“) München-Oberbayern (1933) Oberbayern [?]
11 Hannover-Süd Süd-Hannover-Braunschweig (1. Oktober 1928) Braunschweig von 1925 bis 30. September 1928 Ludolf Haase (evtl. auch nur für Braunschweig)
12 Hessen-Darmstadt Hessen-Nassau (1933) Hessen-Nassau-Süd vom 1. März 1927 bis 9. Januar 1931 Friedrich Ringshausen, danach nur 1931 Peter Gemeinder, danach von 1932 bis 1933 Karl Lenz
13 Hessen-Nassau-Nord Kurhessen (1934) [?]
14 Hessen-Nassau-Süd Hessen-Nassau (1933) Hessen-Darmstadt von 1925 bis 1926 Anton Haselmayer, danach von 1926 bis 1927 Walter Schultz, danach von 1927 bis 1933 Jakob Sprenger
15 Koblenz-Trier Rheinland-Süd (1931) Moselland (1942) Beitritt [?]
16 Kurmark Ostmark und Brandenburg ([?]) Mark Brandenburg (1938) UB s. o.
17 Lüneburg-Stade Ost-Hannover (1928) UB vom 22. März 1925 bis 30. September 1928 Bernhard Rust
18 Mittelfranken Franken (1929) Nürnberg-Fürth-Erlangen Julius Streicher („Frankenführer“)
19 Niederbayern Niederbayern-Oberpfalz (I) (1. Oktober 1928) Niederbayern-Oberpfalz (II) (1. April 1932) Oberpfalz vom 1. Oktober 1928 bis 1929 Gregor Strasser, danach von 1929 bis 1. April 1932 Otto Erbersdobler
20 Niederbayern-Oberpfalz (I) Oberpfalz und Niederbayern (1. Oktober 1928) von 1925 bis 30. September 1928 Gregor Strasser
21 Niederbayern-Oberpfalz (II) Oberpfalz und Niederbayern (1. April 1932) Bayerische Ostmark (19. Januar 1933) Oberfranken vom 1. April 1932 bis 19. Januar 1933 Franz Maierhofer
22 Niederösterreich Niederdonau ([?]) UB [??] von 1927 bis 1937 Josef Leopold (evtl. Lücke von 1937 bis 1939, da für Niederdonau erst seit 1939 ein Gauleiter in diesem Artikel bekannt ist)
23 Nürnberg-Fürth-Erlangen Franken (1929) Mittelfranken ab dem 3. September 1928 Wilhelm Grimm
24 Oberbayern München-Oberbayern (1933) Groß-München ab 1942 Paul Giesler
25 Oberfranken Bayerische Ostmark (19. Januar 1933) Niederbayern-Oberpfalz (II) ab 1928 Hans Schemm
26 Oberösterreich Oberdonau ([?]) UB [genauer Zeitpunkt nötig für Bestimmung des Leiters – ansonsten s. o. bei „Oberdonau“]
27 Oberpfalz Niederbayern-Oberpfalz (I) (1. Oktober 1928) Niederbayern-Oberpfalz (II) (1. April 1932) Niederbayern vom 1. Oktober 1928 bis 1. April 1932 Franz Maierhofer
28 Ostmark Kurmark (6. März 1933) Brandenburg vom 2. Januar 1928 bis 1933 Wilhelm Kube
29 Rheinland-Nord Ruhr (1926) Westfalen von 1925 bis 1926 Karl Kaufmann
30 Rheinland-Süd Köln-Aachen und Koblenz-Trier (1931) 1925 Heinrich Haake (öfter auch: Heinz Haake), danach von 1925 bis 1931 Robert Ley
31 Rheinpfalz Saar-Pfalz (1935) Saar(land) ab 1926 Josef Bürckel (ab 1. März 1933 auch Leiter von Saarland)
32 Ruhr Rheinland-Nord und Westfalen (1926) Westfalen-Nord und Westfalen-Süd (1932) Düsseldorf (1930) teilweise; Entstehung von Düsseldorf nicht gesichert von 1926 bis 1929 Karl Kaufmann, danach von 1929 bis 1931 [?] Josef Wagner
33 Saarland, manchmal auch nur Saar Saar-Pfalz (1935) Rheinpfalz Jakob Jung (1927 bis 1929), Gustav Staebe (1929), Adolf Ehrecke (1929 bis 1931), Karl Brück (1931 bis 1933), Josef Bürckel (1933), Alois Spaniol (1933–1934)
34 Saar-Pfalz, manchmal auch Saarpfalz Rheinpfalz und Saar(land) (1935) Westmark (1937) UB s. o.
35 Schlesien Niederschlesien und Oberschlesien (1940) vom 15. März 1925 bis 25. Dezember 1935 (evtl. auch nur bis 12. Dezember 1934) Helmuth Brückner, danach bis 1940 Josef Wagner
36 Sudetengau Sudetenland (1939) UB [?]
37 Unterfranken Mainfranken (1935) UB s. o.
38 Warthegau Wartheland (29. Januar 1940) UB s. o.
39 Westfalen Ruhr (1926) Rheinland-Nord von 1925 bis 1926 Franz Pfeffer von Salomon
Gauwinkel
Ein Gauwinkel wurde verwendet, um den Träger einem angehörigen Gau zuordnen zu können. Heute wird das Zeichen von Rechtsextremisten verwendet (siehe dazu den Artikel: Rechtsextreme Symbole und Zeichen).
Weitzer geht es in Teil 3
Andy- Admin
- Anzahl der Beiträge : 36159
Anmeldedatum : 03.04.11
Teil 3
Aufteilung der Partei unterhalb der Gaue
Struktur der NSDAP, Mitte 1939
Die Gaue wurden nochmals unterteilt und zwar in Kreise mit Kreisleitung und Kreisleiter, darunter in Ortsgruppen mit Ortsgruppenleitung und Ortsgruppenleiter. Diese waren wiederum in acht Zellen mit je einem Zellenleiter untergliedert. Darunter gab es als kleinste Einheit jeweils vier bis acht sogenannte Blocks (etwa 40 bis 60 Haushalte) mit eigenem Leiter, der im Volksmund meist als Blockwart bezeichnet wurde. Wenn man berücksichtigt, dass die NS-Volkswohlfahrt sich an der Parteiorganisation in ihrer eigenen Organisation orientierte, wird bei der bekannten Aufstellung der Strukturen der NS-Volkswohlfahrt deutlich, wie umfangreich die Partei organisiert war: 40 Gau-, 813 Kreis-, 26.138 Ortsverwaltungen, 97.161 Zellen und 511.689 Blocks (Mitte 1939). 1935 bestand alleine der Gau Kurmark (ab 1938 Mark-Brandenburg) bspw. aus 46 Kreisen, 903 Ortsgruppen, 2467 Zellen und 10873 Blöcken. Er war zu dieser Zeit flächenmäßig der größte aller Gaue.
Kreisleiter
Durch Anordnung des Reichsorganisationsleiters der NSDAP vom Juni 1932 wurden alle Gaue im Deutschen Reich in NSDAP-Kreise unterteilt. Auf der neugeschaffenen Ebene fungierte nun ein Kreisleiter als „Hoheitsträger“ der Partei. Dieser wurde zunächst vom Gauleiter kommissarisch berufen. Nach einiger Zeit als Dienststellenleiter auf Probe, der Teilnahme an einem Kurs der Landesführerschule und der Vorlage von Befähigungszeugnis und Ariernachweis wurde der Anwärter von Hitler endgültig bestätigt. Die Ernennung zum ordentlichen Kreisleiter fand im feierlichen Rahmen durch Aushändigung eines Ausweises als Urkunde statt. War eine endgültige Amtsübertragung nicht vorgesehen, so führte der Betreffende die Bezeichnung „Kreisleiter“ mit Zusätzen wie „mit der Führung beauftragt“ (m.d.F.b.), „mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt“ (m.d.W.d.G.b.) oder „zur besonderen Verfügung/Verwendung“ (z.b.V.).
Der Kreisleiter der NSDAP stand an der Spitze einer eigenen Dienststelle („Kreisleitung“) mit einem Stab von Mitarbeitern. Er erhielt seine Befehle vom Gauleiter und bekleidete somit – von der geographischen Verwaltung aus gesehen – den vierthöchsten Posten in der NSDAP nach dem Gauleiter, dem Stellvertreter und dem Führer. Die Dienststellung des Kreisleiters entsprach der eines stellvertretenden Gauleiters, eines Gauhauptamtsleiters oder eines Reichsamtsleiters. Ab 1939 konnten ihm NSDAP-Dienstränge vom Hauptabschnittsleiter bis zum Dienstleiter verliehen werden. In Abwesenheit erfolgte die Vertretung des Kreisleiters meist durch den Kreisgeschäftsführer der NSDAP. Während des Krieges konnte der langwierige Prozess bis zur endgültigen Ernennung durch Hitler so nicht weiter praktiziert werden, weshalb immer mehr kommissarische Kreisleiter amtierten. 1943 wurde dann das Amt des vom Gauleiter berufenen „Kriegskreisleiters“ eingeführt. Dieser hatte keine bloße Vertreterstellung mehr, sondern war ein mit allen Vollmachten ausgestatteter Hoheitsträger.
Der Kreisleiter sollte bei Luftangriffen für die Partei Hilfsmaßnahmen organisieren, indem er Verpflegung und Notquartiere bereitstellte und für die Sicherstellung des Hausrates der Bombenopfer sorgte. Im Verlauf des Bombenkrieges wurde der Kreisleiter in den Großstädten immer mehr zur zentralen Schaltstelle bei der Bekämpfung von Luftkriegsfolgen. So stellte er Einsatzstäbe der Partei auf, die nach Luftangriffen beim Löschen von Bränden mitwirkten. Zu den weiteren Aufgaben des Kreisleiters gehörten die „Gefallenenehrungsfeiern“ der NSDAP. Ziel dieser Maßnahmen war, die Bevölkerung zum Durchhalten zu bewegen.
Wegen des geringen deutschen Bevölkerungsanteils umfassten einige Kreise der NSDAP das Gebiet mehrerer staatlicher Kreise.
Ortsgruppenleiter
Der nationalsozialistische Ortsgruppenleiter stand einer Ortsgruppe der NSDAP vor. Er gehörte dem „Korps der Politischen Leiter“ an und war nebenberuflicher „Amtswalter“ der Partei. Der Ortsgruppenleiter stand in der pyramidenförmigen Leitungsstruktur der NSDAP auf der dritten Ebene von unten über dem Zellenleiter und dem darunter stehendem Blockwart (Blockleiter). Oberhalb des Ortsgruppenleiters folgten die Kreisleiter, die 32 Gauleiter, die 18 Reichsleiter sowie der Führer und dessen Stellvertreter.
Dem Ortsgruppenleiter unterstanden nicht nur die NSDAP-Parteimitglieder (mindestens 50 und höchstens 500), sondern alle Haushalte (mindestens 150 und höchstens 1500) in der Ortsgruppe. Auch waren dem Ortsgruppenführer die Zellen- und Blockleiter unterstellt. Er selbst war dem Kreisleiter der Partei verantwortlich und wurde von diesem dem Gauleiter zur Ernennung vorgeschlagen. Als Stellvertreter verfügte der Ortsgruppenleiter über einen Adjutanten, den Stützpunktleiter, dessen Amt 1939 aufgelöst wurde. Die Ortsgruppe bestand meistens aus acht Zellen und sollte möglichst nicht die Grenzen einer Gemeinde überschreiten; dennoch konnte in ländlichen Gebieten eine NSDAP-Ortsgruppe durchaus mehrere Gemeinden umfassen.
Die parteirechtliche Funktion des Ortsgruppenleiters entsprach eigentlich derjenigen des Vorsitzenden einer heutigen Parteigliederung auf der Ebene einer Kommune; faktisch kontrollierte jedoch der jeweilige Ortsgruppenleiter sogar den Bürgermeister oder Oberbürgermeister und durfte sich ihm gegenüber unter Missachtung von Recht und Gesetz Weisungsbefugnisse anmaßen. Dabei waren die Zuständigkeiten zwischen der staatlichen Organisation und der Parteigliederung keineswegs klar abgegrenzt. Die Funktionsträger – einerseits der Bürgermeister und andererseits der Ortsgruppenleiter – verfolgten häufig unterschiedliche Ziele und agierten teils miteinander, teils gegeneinander. Die fehlende Konturierung der Zuständigkeiten führte mitunter zu chaotischen Zuständen, welche die Verunsicherung der Bevölkerung beförderten. So wurde, wie auch heute in Staaten mit parallelen Strukturen von staatlicher Organisation und Parteiapparat, die Durchsetzung radikaler Ziele erleichtert.
Es war Aufgabe des Ortsgruppenführers, „durch geeignete Veranstaltungen die Bevölkerung nationalsozialistisch auszurichten“ und „sich durch die der Gemeindevertretung angehörenden Politischen Leiter seines Stabes über kommunale Vorhaben und Beschlüsse Bericht erstatten zu lassen und nötigenfalls Meldungen an den Beauftragten der Partei zu machen“. Dieser „Beauftragte der Partei“ war in der Regel der übergeordnete NSDAP-Kreisleiter. Der Ortsgruppenführer war für die „Belange der gesamten Bevölkerung eines Ortes“ und nicht nur für die Partei-Mitglieder verantwortlich.[10]
Der Ortsgruppenleiter residierte in der „Ortsgruppendienststelle“, in der auch die örtlichen Vertreter der DAF, der NS-Frauenschaft und der NSV untergebracht waren. Die obersten Vertreter dieser örtlichen Teilorganisationen der NSDAP bildeten zusammen mit dem Ortsgruppenleiter den „Ortsgruppenstab“, der für Schulungen, Organisation und Propaganda in der Ortsgruppe verantwortlich war.
Der Ortsgruppenleiter war beauftragt, Fragebögen nicht nur über Mitglieder der NSDAP, sondern auch über alle Einwohner eines Ortes anzufertigen: In 45 Fragen wurde die politische Zuverlässigkeit im Sinne des Nationalsozialismus überprüft.
Zellenleiter
Der Zellenleiter stand an sechster Stelle in der Rangliste der NSDAP-Funktionäre. Er musste sich um die Verwaltung von etwa vier bis acht Blocks kümmern, die jeweils von einem Blockleiter geführt wurden. Vor allem bei geringer Siedlungsdichte im ländlichen Raum wurde die Funktionsebene des Zellenleiters auch eingespart und die Aufgaben vom Ortsgruppenleiter selbst übernommen.[11]
Der Zellenleiter nahm an den monatlichen Besprechungen teil, die die Blockleiter mit ihren Helfern abhielten. Zellenleiter sollten dem Ortsgruppenleiter regelmäßig einen mündlichen Stimmungsbericht geben und ihn über Missstände informieren.
Blockleiter (Blockwart)
Der Blockleiter der NSDAP war der rangniedrigste Parteifunktionär innerhalb der NSDAP. Er war für etwa 40 bis 60 Haushalte zuständig.
Dienstgrade, Kragenspiegel, Kraftwagenflaggen und Abzeichen der NSDAP
Parteiamtliche Uniformen, Uniformteile, Gewebe, Fahnen und Abzeichen wurden von Reichsschatzmeister Schwarz vergeben und im Heimtückegesetz vor Missbrauch geschützt. Die einzelnen Uniformteile konnten in der veröffentlichten Bekanntmachung vom 16. Januar 1935[12] nachgelesen werden.
Weiterhin gab es als Auszeichnungen das Goldene Ehrenzeichen der NSDAP (gestiftet 1933), inoffiziell als das Goldene Parteiabzeichen der NSDAP bezeichnet, sowie das Parteiabzeichen der NSDAP für Ausländer. Sehr selten war der Deutsche Orden 1.–3. Klasse (gest. 1942) als höchste Parteiauszeichnung. Selten war das Ehrenzeichen vom 9. November 1923 (gest. 1934), der so genannte Blutorden. Schließlich gab es für Hauptamtliche die Dienstauszeichnung der NSDAP 3.–1. Stufe (gest. 1939).
Abzeichen
Auf den Parteiuniformen wurden folgende Abzeichen verwendet (ab 1938):
1: Anwärter (Nicht-Partei-Mitglied), 2: Anwärter, 3: Helfer, 4: Oberhelfer, 5: Arbeitsleiter, 6: Oberarbeitsleiter, 7: Hauptarbeitsleiter, 8: Bereitschaftsleiter, 9: Oberbereitschaftsleiter, 10: Hauptbereitschaftsleiter
11: Einsatzleiter, 12: Obereinsatzleiter, 13: Haupteinsatzleiter, 14: Gemeinschaftsleiter, 15: Obergemeinschaftsleiter, 16: Hauptgemeinschaftsleiter, 17: Abschnittsleiter, 18: Oberabschnittsleiter, 19: Hauptabschnittsleiter
20: Bereichsleiter, 21: Oberbereichsleiter, 22: Hauptbereichsleiter, 23: Dienstleiter, 24: Oberdienstleiter, 25: Hauptdienstleiter, 26: Befehlsleiter, 27: Oberbefehlsleiter, 28: Hauptbefehlsleiter, 29: Gauleiter, 30: Reichsleiter
Ferner gab es folgende Dienststellungsabzeichen (die meisten bis zum Jahr 1937):
Blockleiter: Goldener Winkel im braunen Spiegel mit Silberumfassung
Stellenleiter: Silberner Winkel im braunen Spiegel mit Silberumfassung
Zellenleiter: Zwei goldene Winkel (der Rest ist dann immer gleich)
Hauptstellenleiter: Zwei silberne Winkel
Amtsleiter: Spiegel sahen ungefähr so wie die Unteroffiziersspiegel der deutschen Wehrmacht aus; in Silber
Stützpunktleiter: Spiegel sahen ungefähr wie die Mannschaftsspiegel der Wehrmacht aus; in Gold
Ortsgruppenleiter: Spiegel wie Offiziersspiegel der Wehrmacht; in Gold
Kraftwagenflaggen
Ab dem Jahr 1936 wurden den politischen Leitern der NSDAP eigene Kraftwagenflaggen zugebilligt. Diese brachte man an der rechten Seite des Fahrzeugs an, während die linke Seite mit einer Parteifahne ausgestattet war. Im Jahr 1938 wurden die Flaggen durch Anpassung des Reichsadlers und der aufgebrachten Buchstaben modifiziert. Die Umrandungen bekamen verschiedene Farben. Nur ein Jahr später kam es zu einer wiederholten Neugestaltung der Stander, als der Kreis der Berechtigten erweitert wurde und unter anderem besondere Flaggen für den stellvertretenden Gauleiter sowie den Ortsgruppenleiter eingeführt wurden.[13]
1: Reichsleiter 2: Hauptamtsleiter, Oberamtsleiter (Reichsleitung) 3: Amtsleiter (Reichsleitung) 4: Gauleiter 5: Gauleiter (Stellvertreter) 6: Hauptamtsleiter (Gauleitung) 7: Kreisleiter 8: Ortsgruppenleiter 9: Hauptstellenleiter 10: Amtsleiter (Gauleitung) 11: Hauptamtsleiter, Amtsleiter (Kreisleitung)
In seiner Funktion als Stellvertreter des Führers und von 1933 bis 1941 somit Inhaber des zweithöchsten Amtes in der NSDAP führte Heß eine eigene Standarte, die er jedoch nur als Kraftwagenflagge benutzte. Diese existierte in 2 Varianten, wobei diejenige mit dem schwarzen Parteiadler offenbar nur sehr selten Verwendung fand.
Kfz-Standarte von Rudolf Heß
Kfz-Standarte von Heß (alternative Version)
Siehe auch
Krankenpflege im Nationalsozialismus für Details zu NSV-Schwesternschaft, Reichsbund freier Schwestern (beide gleichgeschaltet zu NS-Reichsbund Deutscher Schwestern), NS-Schwesternschaft oder NS-Schwesternbund
NS-Ranggefüge
Literatur
Zu den Gauen
Peter Hüttenberger: Die Gauleiter. Studie zum Wandel des Machtgefüges in der NSDAP. In: Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1969.
Jürgen John, Horst Möller, Thomas Schaarschmidt (Hrsg.): Die NS-Gaue. Regionale Mittelinstanzen im zentralisierten „Führerstaat“? Oldenbourg, München 2007, ISBN 3-486-58086-8.
Gerhard Kratzsch: Der Gauwirtschaftsapparat der NSDAP. Menschenführung – „Arisierung“ – Wehrwirtschaft im Gau Westfalen-Süd; eine Studie zur Herrschaftspraxis im totalitären Staat. Münster (Westf.) 1989, ISBN 3-402-06931-8.
Michael D. Miller, Andreas Schulz: Gauleiter: The Regional Leaders of the Nazi Party and Their Deputies, 1925–1945. Volume I (Herbert Albrecht – H. Wilhelm Hüttmann). R. James Bender Publishing, 2012, ISBN 1-932970-21-5.
Horst Möller, Andreas Wirsching, Walter Ziegler (Hrsg.): Nationalsozialismus in der Region. Beiträge zur regionalen und lokalen Forschung und zum internationalen Vergleich. Oldenbourg, München 1996, ISBN 3-486-64500-5.
Michael Rademacher: Handbuch der NSDAP-Gaue 1928–1945. Die Amtsträger der NSDAP und ihrer Organisationen auf Gau- und Kreisebene in Deutschland und Österreich sowie in den Reichsgauen Danzig-Westpreußen, Sudetenland und Wartheland. Lingenbrink, Hamburg 2000, ISBN 3-8311-0216-3.
Albrecht Tyrell: Führergedanke und Gauleiterwechsel. Die Teilung des Gaues Rheinland der NSDAP 1931. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. 23. Jg., Heft 4, 1975, S. 341–374 (online im VfZ-Archiv).
Speziell für Bayern:
Hermann Rumschöttel, Walter Ziegler (Hrsg.): Staat und Gaue in der NS-Zeit. Bayern 1933–1945. Beck, München 2004, ISBN 3-406-10662-5.
Claudia Roth: Parteikreis und Kreisleiter der NSDAP unter besonderer Berücksichtigung Bayerns. Beck, München 1997, ISBN 3-406-10688-9.
Zu den Kreisleitern
Michael Rademacher: Die Kreisleiter der NSDAP im Gau Weser-Ems. Marburg 2005, ISBN 3-8288-8848-8.
Zur Struktur der Ortsgruppe
Carl-Wilhelm Reibel: Das Fundament der Diktatur: Die NSDAP-Ortsgruppen 1932–1945. Paderborn 2002, ISBN 3-506-77528-6.
Zur allgemeinen NSDAP-Struktur
Wolfgang Benz (Hrsg.): Wie wurde man Parteigenosse? Die NSDAP und ihre Mitglieder. Fischer, Frankfurt am Main 2009, ISBN 3-596-18068-6.
Wolfgang Horn: Führerideologie und Parteiorganisation in der NSDAP 1919–1933. Düsseldorf 1972, ISBN 3-7700-0280-6.
Wolfgang Horn: Zur Geschichte und Struktur des Nationalsozialismus und der NSDAP. In: Neue politische Literatur. 18, 1973.
Armin Nolzen: Die Dienststelle des Stellvertreters des Führers/Partei-Kanzlei als Verwaltungsbehörde der NSDAP: Struktur, Organisationskultur und Entscheidungspraxis. In: Stefan Haas (Hrsg.): Im Schatten der Macht: Kommunikationskulturen in Politik und Verwaltung 1600–1950. Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-593-38230-2.
Reiner Pommerin: Die räumliche Organisation von Staat und Partei in der NS-Zeit. In: Geschichtlicher Absatz der Rheinlande: Beiheft 5, Politische Geschichte 3. Köln 1992, ISBN 3-7927-1340-3.
Wolfgang Schaefer: NSDAP. Entwicklung und Struktur der Staatspartei des Dritten Reiches. In: Schriftenreihe des Instituts für Wissenschaftliche Politik in Marburg/Lahn des Instituts für Wissenschaftliche Politik Marburg, Norddeutsche Verlags-Anstalt Goedel, Hannover 1956.
Zur Verflechtung von Staat und NSDAP
Peter Diehl-Thiele: Partei und Staat im Dritten Reich. Untersuchungen zum Verhältnis von NSDAP und allgemeiner innerer Staatsverwaltung 1933–1945. 2. Auflage, Beck, München 1971, ISBN 3-406-02789-X.
Reinhard Bollmus: Das Amt Rosenberg und seine Gegner. Studien zum Machtkampf im nationalsozialistischen Herrschaftssystem. Stuttgart 1970. 2. Auflage: München 2006, ISBN 3-486-54501-9. (Umfangreiche Auswertung von Quellenmaterial; Ergebnisse entsprechen z. T. nicht mehr der jüngeren Rosenberg-Forschung).
In englischer Sprache:
Henry Ashby Turner jr. (Hrsg.): Nazism and the Third Reich. Quadrangle Books, New York 1972, ISBN 0-8129-6195-1.
Zu den Abzeichen
Francis Catella: Le N.S.D.A.P. – Uniformologie & Organigramme. Francis Catella, France 1987.
Sonstige Nachschlagewerke
Hilde Kammer, Elisabet Bartsch: Jugendlexikon Nationalsozialismus – Begriffe aus der Zeit der Gewaltherrschaft 1933–1945. Rowohlt, 1982, ISBN 978-3-499-62335-6.
Michael Rademacher: Abkürzungen des Dritten Reiches. Ein Handbuch für deutsche und englische Historiker. Lingenbrink, Hamburg 2000, ISBN 3-8311-0379-8.
Christian Zentner, Friedemann Bedürftig: Das große Lexikon des Dritten Reiches. Südwest-Verlag, 1985, ISBN 978-3-517-00834-9.
Andreas Herzfeld: Die Riemann’sche Sammlung deutscher Autoflaggen und Kfz-Stander, Band 1, Berlin 2011, ISBN 978-3-935131-08-7.
Zeitgenössische Literatur
Karl-Heinrich Burkert: Stellung der NSDAP im Staat. Breslau 1935.
Lothar Traege: Staatsrechtliche Stellung der NSDAP. Würzburg 1936.
Weblinks
Gauleiter aller Gaue
Die Gaue der NSDAP (Übersichtliche und fast vollständige Seite über alle Gaue mit Aufspaltungs- und Entstehungsgeschichte)
Entwicklung der Gaue der NSDAP von 1925–1945
Kurze Übersicht über die ehemaligen Gaue und allgemeine Informationen
Übersicht der NSDAP-Gaue, der Gauleiter und der stellvertretenden Gauleiter 1933 bis 1945
Gauleiter ausgewählter Gaue
Jürgen Finger: Informativer Artikel über die Struktur und Aufgaben eines Gaus am Beispiel Bayern. In: Historisches Lexikon Bayerns
Der NS-Gau Berlin
Der Gau Hessen-Nassau der NSDAP
Biografien von Gauleitern im Ruhrgebiet
Gauleiter des Reichsgaues Salzburg (1938–1945)
Weitere Links
Die NS-Gaue – regionale Mittelinstanzen im zentralistischen 'Führerstaat'?
NS-Organisationen (Erwähnung) auf der Internetseite des Deutschen Historischen Museums in Berlin
Jürgen Finger: Gau (NSDAP). In: Historisches Lexikon Bayerns
Definition Gau/Gauleiter im Dritten Reich
Quelle - literatur & Einzelnachweise
Struktur der NSDAP, Mitte 1939
Die Gaue wurden nochmals unterteilt und zwar in Kreise mit Kreisleitung und Kreisleiter, darunter in Ortsgruppen mit Ortsgruppenleitung und Ortsgruppenleiter. Diese waren wiederum in acht Zellen mit je einem Zellenleiter untergliedert. Darunter gab es als kleinste Einheit jeweils vier bis acht sogenannte Blocks (etwa 40 bis 60 Haushalte) mit eigenem Leiter, der im Volksmund meist als Blockwart bezeichnet wurde. Wenn man berücksichtigt, dass die NS-Volkswohlfahrt sich an der Parteiorganisation in ihrer eigenen Organisation orientierte, wird bei der bekannten Aufstellung der Strukturen der NS-Volkswohlfahrt deutlich, wie umfangreich die Partei organisiert war: 40 Gau-, 813 Kreis-, 26.138 Ortsverwaltungen, 97.161 Zellen und 511.689 Blocks (Mitte 1939). 1935 bestand alleine der Gau Kurmark (ab 1938 Mark-Brandenburg) bspw. aus 46 Kreisen, 903 Ortsgruppen, 2467 Zellen und 10873 Blöcken. Er war zu dieser Zeit flächenmäßig der größte aller Gaue.
Kreisleiter
Durch Anordnung des Reichsorganisationsleiters der NSDAP vom Juni 1932 wurden alle Gaue im Deutschen Reich in NSDAP-Kreise unterteilt. Auf der neugeschaffenen Ebene fungierte nun ein Kreisleiter als „Hoheitsträger“ der Partei. Dieser wurde zunächst vom Gauleiter kommissarisch berufen. Nach einiger Zeit als Dienststellenleiter auf Probe, der Teilnahme an einem Kurs der Landesführerschule und der Vorlage von Befähigungszeugnis und Ariernachweis wurde der Anwärter von Hitler endgültig bestätigt. Die Ernennung zum ordentlichen Kreisleiter fand im feierlichen Rahmen durch Aushändigung eines Ausweises als Urkunde statt. War eine endgültige Amtsübertragung nicht vorgesehen, so führte der Betreffende die Bezeichnung „Kreisleiter“ mit Zusätzen wie „mit der Führung beauftragt“ (m.d.F.b.), „mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt“ (m.d.W.d.G.b.) oder „zur besonderen Verfügung/Verwendung“ (z.b.V.).
Der Kreisleiter der NSDAP stand an der Spitze einer eigenen Dienststelle („Kreisleitung“) mit einem Stab von Mitarbeitern. Er erhielt seine Befehle vom Gauleiter und bekleidete somit – von der geographischen Verwaltung aus gesehen – den vierthöchsten Posten in der NSDAP nach dem Gauleiter, dem Stellvertreter und dem Führer. Die Dienststellung des Kreisleiters entsprach der eines stellvertretenden Gauleiters, eines Gauhauptamtsleiters oder eines Reichsamtsleiters. Ab 1939 konnten ihm NSDAP-Dienstränge vom Hauptabschnittsleiter bis zum Dienstleiter verliehen werden. In Abwesenheit erfolgte die Vertretung des Kreisleiters meist durch den Kreisgeschäftsführer der NSDAP. Während des Krieges konnte der langwierige Prozess bis zur endgültigen Ernennung durch Hitler so nicht weiter praktiziert werden, weshalb immer mehr kommissarische Kreisleiter amtierten. 1943 wurde dann das Amt des vom Gauleiter berufenen „Kriegskreisleiters“ eingeführt. Dieser hatte keine bloße Vertreterstellung mehr, sondern war ein mit allen Vollmachten ausgestatteter Hoheitsträger.
Der Kreisleiter sollte bei Luftangriffen für die Partei Hilfsmaßnahmen organisieren, indem er Verpflegung und Notquartiere bereitstellte und für die Sicherstellung des Hausrates der Bombenopfer sorgte. Im Verlauf des Bombenkrieges wurde der Kreisleiter in den Großstädten immer mehr zur zentralen Schaltstelle bei der Bekämpfung von Luftkriegsfolgen. So stellte er Einsatzstäbe der Partei auf, die nach Luftangriffen beim Löschen von Bränden mitwirkten. Zu den weiteren Aufgaben des Kreisleiters gehörten die „Gefallenenehrungsfeiern“ der NSDAP. Ziel dieser Maßnahmen war, die Bevölkerung zum Durchhalten zu bewegen.
Wegen des geringen deutschen Bevölkerungsanteils umfassten einige Kreise der NSDAP das Gebiet mehrerer staatlicher Kreise.
Ortsgruppenleiter
Der nationalsozialistische Ortsgruppenleiter stand einer Ortsgruppe der NSDAP vor. Er gehörte dem „Korps der Politischen Leiter“ an und war nebenberuflicher „Amtswalter“ der Partei. Der Ortsgruppenleiter stand in der pyramidenförmigen Leitungsstruktur der NSDAP auf der dritten Ebene von unten über dem Zellenleiter und dem darunter stehendem Blockwart (Blockleiter). Oberhalb des Ortsgruppenleiters folgten die Kreisleiter, die 32 Gauleiter, die 18 Reichsleiter sowie der Führer und dessen Stellvertreter.
Dem Ortsgruppenleiter unterstanden nicht nur die NSDAP-Parteimitglieder (mindestens 50 und höchstens 500), sondern alle Haushalte (mindestens 150 und höchstens 1500) in der Ortsgruppe. Auch waren dem Ortsgruppenführer die Zellen- und Blockleiter unterstellt. Er selbst war dem Kreisleiter der Partei verantwortlich und wurde von diesem dem Gauleiter zur Ernennung vorgeschlagen. Als Stellvertreter verfügte der Ortsgruppenleiter über einen Adjutanten, den Stützpunktleiter, dessen Amt 1939 aufgelöst wurde. Die Ortsgruppe bestand meistens aus acht Zellen und sollte möglichst nicht die Grenzen einer Gemeinde überschreiten; dennoch konnte in ländlichen Gebieten eine NSDAP-Ortsgruppe durchaus mehrere Gemeinden umfassen.
Die parteirechtliche Funktion des Ortsgruppenleiters entsprach eigentlich derjenigen des Vorsitzenden einer heutigen Parteigliederung auf der Ebene einer Kommune; faktisch kontrollierte jedoch der jeweilige Ortsgruppenleiter sogar den Bürgermeister oder Oberbürgermeister und durfte sich ihm gegenüber unter Missachtung von Recht und Gesetz Weisungsbefugnisse anmaßen. Dabei waren die Zuständigkeiten zwischen der staatlichen Organisation und der Parteigliederung keineswegs klar abgegrenzt. Die Funktionsträger – einerseits der Bürgermeister und andererseits der Ortsgruppenleiter – verfolgten häufig unterschiedliche Ziele und agierten teils miteinander, teils gegeneinander. Die fehlende Konturierung der Zuständigkeiten führte mitunter zu chaotischen Zuständen, welche die Verunsicherung der Bevölkerung beförderten. So wurde, wie auch heute in Staaten mit parallelen Strukturen von staatlicher Organisation und Parteiapparat, die Durchsetzung radikaler Ziele erleichtert.
Es war Aufgabe des Ortsgruppenführers, „durch geeignete Veranstaltungen die Bevölkerung nationalsozialistisch auszurichten“ und „sich durch die der Gemeindevertretung angehörenden Politischen Leiter seines Stabes über kommunale Vorhaben und Beschlüsse Bericht erstatten zu lassen und nötigenfalls Meldungen an den Beauftragten der Partei zu machen“. Dieser „Beauftragte der Partei“ war in der Regel der übergeordnete NSDAP-Kreisleiter. Der Ortsgruppenführer war für die „Belange der gesamten Bevölkerung eines Ortes“ und nicht nur für die Partei-Mitglieder verantwortlich.[10]
Der Ortsgruppenleiter residierte in der „Ortsgruppendienststelle“, in der auch die örtlichen Vertreter der DAF, der NS-Frauenschaft und der NSV untergebracht waren. Die obersten Vertreter dieser örtlichen Teilorganisationen der NSDAP bildeten zusammen mit dem Ortsgruppenleiter den „Ortsgruppenstab“, der für Schulungen, Organisation und Propaganda in der Ortsgruppe verantwortlich war.
Der Ortsgruppenleiter war beauftragt, Fragebögen nicht nur über Mitglieder der NSDAP, sondern auch über alle Einwohner eines Ortes anzufertigen: In 45 Fragen wurde die politische Zuverlässigkeit im Sinne des Nationalsozialismus überprüft.
Zellenleiter
Der Zellenleiter stand an sechster Stelle in der Rangliste der NSDAP-Funktionäre. Er musste sich um die Verwaltung von etwa vier bis acht Blocks kümmern, die jeweils von einem Blockleiter geführt wurden. Vor allem bei geringer Siedlungsdichte im ländlichen Raum wurde die Funktionsebene des Zellenleiters auch eingespart und die Aufgaben vom Ortsgruppenleiter selbst übernommen.[11]
Der Zellenleiter nahm an den monatlichen Besprechungen teil, die die Blockleiter mit ihren Helfern abhielten. Zellenleiter sollten dem Ortsgruppenleiter regelmäßig einen mündlichen Stimmungsbericht geben und ihn über Missstände informieren.
Blockleiter (Blockwart)
Der Blockleiter der NSDAP war der rangniedrigste Parteifunktionär innerhalb der NSDAP. Er war für etwa 40 bis 60 Haushalte zuständig.
Dienstgrade, Kragenspiegel, Kraftwagenflaggen und Abzeichen der NSDAP
Parteiamtliche Uniformen, Uniformteile, Gewebe, Fahnen und Abzeichen wurden von Reichsschatzmeister Schwarz vergeben und im Heimtückegesetz vor Missbrauch geschützt. Die einzelnen Uniformteile konnten in der veröffentlichten Bekanntmachung vom 16. Januar 1935[12] nachgelesen werden.
Weiterhin gab es als Auszeichnungen das Goldene Ehrenzeichen der NSDAP (gestiftet 1933), inoffiziell als das Goldene Parteiabzeichen der NSDAP bezeichnet, sowie das Parteiabzeichen der NSDAP für Ausländer. Sehr selten war der Deutsche Orden 1.–3. Klasse (gest. 1942) als höchste Parteiauszeichnung. Selten war das Ehrenzeichen vom 9. November 1923 (gest. 1934), der so genannte Blutorden. Schließlich gab es für Hauptamtliche die Dienstauszeichnung der NSDAP 3.–1. Stufe (gest. 1939).
Abzeichen
Auf den Parteiuniformen wurden folgende Abzeichen verwendet (ab 1938):
1: Anwärter (Nicht-Partei-Mitglied), 2: Anwärter, 3: Helfer, 4: Oberhelfer, 5: Arbeitsleiter, 6: Oberarbeitsleiter, 7: Hauptarbeitsleiter, 8: Bereitschaftsleiter, 9: Oberbereitschaftsleiter, 10: Hauptbereitschaftsleiter
11: Einsatzleiter, 12: Obereinsatzleiter, 13: Haupteinsatzleiter, 14: Gemeinschaftsleiter, 15: Obergemeinschaftsleiter, 16: Hauptgemeinschaftsleiter, 17: Abschnittsleiter, 18: Oberabschnittsleiter, 19: Hauptabschnittsleiter
20: Bereichsleiter, 21: Oberbereichsleiter, 22: Hauptbereichsleiter, 23: Dienstleiter, 24: Oberdienstleiter, 25: Hauptdienstleiter, 26: Befehlsleiter, 27: Oberbefehlsleiter, 28: Hauptbefehlsleiter, 29: Gauleiter, 30: Reichsleiter
Ferner gab es folgende Dienststellungsabzeichen (die meisten bis zum Jahr 1937):
Blockleiter: Goldener Winkel im braunen Spiegel mit Silberumfassung
Stellenleiter: Silberner Winkel im braunen Spiegel mit Silberumfassung
Zellenleiter: Zwei goldene Winkel (der Rest ist dann immer gleich)
Hauptstellenleiter: Zwei silberne Winkel
Amtsleiter: Spiegel sahen ungefähr so wie die Unteroffiziersspiegel der deutschen Wehrmacht aus; in Silber
Stützpunktleiter: Spiegel sahen ungefähr wie die Mannschaftsspiegel der Wehrmacht aus; in Gold
Ortsgruppenleiter: Spiegel wie Offiziersspiegel der Wehrmacht; in Gold
Kraftwagenflaggen
Ab dem Jahr 1936 wurden den politischen Leitern der NSDAP eigene Kraftwagenflaggen zugebilligt. Diese brachte man an der rechten Seite des Fahrzeugs an, während die linke Seite mit einer Parteifahne ausgestattet war. Im Jahr 1938 wurden die Flaggen durch Anpassung des Reichsadlers und der aufgebrachten Buchstaben modifiziert. Die Umrandungen bekamen verschiedene Farben. Nur ein Jahr später kam es zu einer wiederholten Neugestaltung der Stander, als der Kreis der Berechtigten erweitert wurde und unter anderem besondere Flaggen für den stellvertretenden Gauleiter sowie den Ortsgruppenleiter eingeführt wurden.[13]
1: Reichsleiter 2: Hauptamtsleiter, Oberamtsleiter (Reichsleitung) 3: Amtsleiter (Reichsleitung) 4: Gauleiter 5: Gauleiter (Stellvertreter) 6: Hauptamtsleiter (Gauleitung) 7: Kreisleiter 8: Ortsgruppenleiter 9: Hauptstellenleiter 10: Amtsleiter (Gauleitung) 11: Hauptamtsleiter, Amtsleiter (Kreisleitung)
In seiner Funktion als Stellvertreter des Führers und von 1933 bis 1941 somit Inhaber des zweithöchsten Amtes in der NSDAP führte Heß eine eigene Standarte, die er jedoch nur als Kraftwagenflagge benutzte. Diese existierte in 2 Varianten, wobei diejenige mit dem schwarzen Parteiadler offenbar nur sehr selten Verwendung fand.
Kfz-Standarte von Rudolf Heß
Kfz-Standarte von Heß (alternative Version)
Siehe auch
Krankenpflege im Nationalsozialismus für Details zu NSV-Schwesternschaft, Reichsbund freier Schwestern (beide gleichgeschaltet zu NS-Reichsbund Deutscher Schwestern), NS-Schwesternschaft oder NS-Schwesternbund
NS-Ranggefüge
Literatur
Zu den Gauen
Peter Hüttenberger: Die Gauleiter. Studie zum Wandel des Machtgefüges in der NSDAP. In: Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1969.
Jürgen John, Horst Möller, Thomas Schaarschmidt (Hrsg.): Die NS-Gaue. Regionale Mittelinstanzen im zentralisierten „Führerstaat“? Oldenbourg, München 2007, ISBN 3-486-58086-8.
Gerhard Kratzsch: Der Gauwirtschaftsapparat der NSDAP. Menschenführung – „Arisierung“ – Wehrwirtschaft im Gau Westfalen-Süd; eine Studie zur Herrschaftspraxis im totalitären Staat. Münster (Westf.) 1989, ISBN 3-402-06931-8.
Michael D. Miller, Andreas Schulz: Gauleiter: The Regional Leaders of the Nazi Party and Their Deputies, 1925–1945. Volume I (Herbert Albrecht – H. Wilhelm Hüttmann). R. James Bender Publishing, 2012, ISBN 1-932970-21-5.
Horst Möller, Andreas Wirsching, Walter Ziegler (Hrsg.): Nationalsozialismus in der Region. Beiträge zur regionalen und lokalen Forschung und zum internationalen Vergleich. Oldenbourg, München 1996, ISBN 3-486-64500-5.
Michael Rademacher: Handbuch der NSDAP-Gaue 1928–1945. Die Amtsträger der NSDAP und ihrer Organisationen auf Gau- und Kreisebene in Deutschland und Österreich sowie in den Reichsgauen Danzig-Westpreußen, Sudetenland und Wartheland. Lingenbrink, Hamburg 2000, ISBN 3-8311-0216-3.
Albrecht Tyrell: Führergedanke und Gauleiterwechsel. Die Teilung des Gaues Rheinland der NSDAP 1931. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. 23. Jg., Heft 4, 1975, S. 341–374 (online im VfZ-Archiv).
Speziell für Bayern:
Hermann Rumschöttel, Walter Ziegler (Hrsg.): Staat und Gaue in der NS-Zeit. Bayern 1933–1945. Beck, München 2004, ISBN 3-406-10662-5.
Claudia Roth: Parteikreis und Kreisleiter der NSDAP unter besonderer Berücksichtigung Bayerns. Beck, München 1997, ISBN 3-406-10688-9.
Zu den Kreisleitern
Michael Rademacher: Die Kreisleiter der NSDAP im Gau Weser-Ems. Marburg 2005, ISBN 3-8288-8848-8.
Zur Struktur der Ortsgruppe
Carl-Wilhelm Reibel: Das Fundament der Diktatur: Die NSDAP-Ortsgruppen 1932–1945. Paderborn 2002, ISBN 3-506-77528-6.
Zur allgemeinen NSDAP-Struktur
Wolfgang Benz (Hrsg.): Wie wurde man Parteigenosse? Die NSDAP und ihre Mitglieder. Fischer, Frankfurt am Main 2009, ISBN 3-596-18068-6.
Wolfgang Horn: Führerideologie und Parteiorganisation in der NSDAP 1919–1933. Düsseldorf 1972, ISBN 3-7700-0280-6.
Wolfgang Horn: Zur Geschichte und Struktur des Nationalsozialismus und der NSDAP. In: Neue politische Literatur. 18, 1973.
Armin Nolzen: Die Dienststelle des Stellvertreters des Führers/Partei-Kanzlei als Verwaltungsbehörde der NSDAP: Struktur, Organisationskultur und Entscheidungspraxis. In: Stefan Haas (Hrsg.): Im Schatten der Macht: Kommunikationskulturen in Politik und Verwaltung 1600–1950. Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-593-38230-2.
Reiner Pommerin: Die räumliche Organisation von Staat und Partei in der NS-Zeit. In: Geschichtlicher Absatz der Rheinlande: Beiheft 5, Politische Geschichte 3. Köln 1992, ISBN 3-7927-1340-3.
Wolfgang Schaefer: NSDAP. Entwicklung und Struktur der Staatspartei des Dritten Reiches. In: Schriftenreihe des Instituts für Wissenschaftliche Politik in Marburg/Lahn des Instituts für Wissenschaftliche Politik Marburg, Norddeutsche Verlags-Anstalt Goedel, Hannover 1956.
Zur Verflechtung von Staat und NSDAP
Peter Diehl-Thiele: Partei und Staat im Dritten Reich. Untersuchungen zum Verhältnis von NSDAP und allgemeiner innerer Staatsverwaltung 1933–1945. 2. Auflage, Beck, München 1971, ISBN 3-406-02789-X.
Reinhard Bollmus: Das Amt Rosenberg und seine Gegner. Studien zum Machtkampf im nationalsozialistischen Herrschaftssystem. Stuttgart 1970. 2. Auflage: München 2006, ISBN 3-486-54501-9. (Umfangreiche Auswertung von Quellenmaterial; Ergebnisse entsprechen z. T. nicht mehr der jüngeren Rosenberg-Forschung).
In englischer Sprache:
Henry Ashby Turner jr. (Hrsg.): Nazism and the Third Reich. Quadrangle Books, New York 1972, ISBN 0-8129-6195-1.
Zu den Abzeichen
Francis Catella: Le N.S.D.A.P. – Uniformologie & Organigramme. Francis Catella, France 1987.
Sonstige Nachschlagewerke
Hilde Kammer, Elisabet Bartsch: Jugendlexikon Nationalsozialismus – Begriffe aus der Zeit der Gewaltherrschaft 1933–1945. Rowohlt, 1982, ISBN 978-3-499-62335-6.
Michael Rademacher: Abkürzungen des Dritten Reiches. Ein Handbuch für deutsche und englische Historiker. Lingenbrink, Hamburg 2000, ISBN 3-8311-0379-8.
Christian Zentner, Friedemann Bedürftig: Das große Lexikon des Dritten Reiches. Südwest-Verlag, 1985, ISBN 978-3-517-00834-9.
Andreas Herzfeld: Die Riemann’sche Sammlung deutscher Autoflaggen und Kfz-Stander, Band 1, Berlin 2011, ISBN 978-3-935131-08-7.
Zeitgenössische Literatur
Karl-Heinrich Burkert: Stellung der NSDAP im Staat. Breslau 1935.
Lothar Traege: Staatsrechtliche Stellung der NSDAP. Würzburg 1936.
Weblinks
Gauleiter aller Gaue
Die Gaue der NSDAP (Übersichtliche und fast vollständige Seite über alle Gaue mit Aufspaltungs- und Entstehungsgeschichte)
Entwicklung der Gaue der NSDAP von 1925–1945
Kurze Übersicht über die ehemaligen Gaue und allgemeine Informationen
Übersicht der NSDAP-Gaue, der Gauleiter und der stellvertretenden Gauleiter 1933 bis 1945
Gauleiter ausgewählter Gaue
Jürgen Finger: Informativer Artikel über die Struktur und Aufgaben eines Gaus am Beispiel Bayern. In: Historisches Lexikon Bayerns
Der NS-Gau Berlin
Der Gau Hessen-Nassau der NSDAP
Biografien von Gauleitern im Ruhrgebiet
Gauleiter des Reichsgaues Salzburg (1938–1945)
Weitere Links
Die NS-Gaue – regionale Mittelinstanzen im zentralistischen 'Führerstaat'?
NS-Organisationen (Erwähnung) auf der Internetseite des Deutschen Historischen Museums in Berlin
Jürgen Finger: Gau (NSDAP). In: Historisches Lexikon Bayerns
Definition Gau/Gauleiter im Dritten Reich
Quelle - literatur & Einzelnachweise
Andy- Admin
- Anzahl der Beiträge : 36159
Anmeldedatum : 03.04.11
Seite 1 von 1
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten
So Nov 03, 2024 6:18 am von Andy
» ## Helloween ##
So Nov 03, 2024 1:16 am von checker
» Heavy Metal Hamsters
So Nov 03, 2024 1:13 am von checker
» Superium
So Nov 03, 2024 1:09 am von checker
» Aram Bedrosian
So Nov 03, 2024 1:04 am von checker
» KSHMR & OTIOT
So Nov 03, 2024 1:00 am von checker
» The Gasoline Gypsies
So Nov 03, 2024 12:57 am von checker
» zozyblue
So Nov 03, 2024 12:54 am von checker
» PIRY-Just a Dream
So Nov 03, 2024 12:51 am von checker