Die Burg Wahrenholz
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Die Burg Wahrenholz
Die Burg Wahrenholz ist eine abgegangene Wallburg aus dem 11. Jahrhundert, die sich am Rande von Wahrenholz in Niedersachsen befindet.
Lage und Aufbau
Die frühere Burgstelle liegt im Niederungsgebiet der Ise auf einer Wiese gegenüber einer Wassermühle. Die Befestigung bestand aus einem acht bis zwölf Meter breiten Wall, dem eine etwa acht Meter breite Berme vorgelagert war. Der Innenraum war ein Oval von etwa 22 × 32 Meter, in dem sich einzelne Holzbauten befanden.
Lageplan des Burgstalls von Carl Schuchhardt an einer Wassermühle an der Ise (nachträglich eingefärbt)
Wassermühle an der Ise neben dem Burgstall
Der Wall ist in früheren Zeiten planiert worden, so dass er im Gelände nicht mehr wahrnehmbar ist. Auf Luftbildern ist die Struktur der Anlage noch erkennbar.
Geschichte
Die Burg soll zum Schutz des Übergangs über die Ise unter Bischof Bernward von Hildesheim gegen Einfälle von Slawen 994 errichtet worden sein, ebenso wie die Mundburg an der Aller. Mit den Befestigungen, die er mit einer starken Besatzung versah, zeigte der Bischof am äußersten Rand seines Bistums seine bischöfliche Macht. In der Burg Wahrenholz weihte er eine Lambertikapelle. Die Burg ist die Keimzelle des späteren Dorfes Wahrenholz. Erstmals urkundlich erwähnt wird die Burganlage zwischen 1013 und 1022 in Besitzaufzeichnungen des Bistums Hildesheim.
Archäologische Untersuchungen
Erste Ausgrabungen
Bei der ersten Ausgrabung im Jahre 1873 wurden die Reste der Burganlage untersucht. Zu dieser Zeit handelte es sich noch um einen vier Meter hohen Hügel, der von einem 250 Meter langen Burggraben umgeben war. Es wurden Steine sowie Schutt und Keramik aus der Zeit um das 11. Jahrhundert gefunden. Bei einer weiteren Grabung 1916 durch einen Wahrenholzer Lehrer wurden in den Boden eingerammte Pfähle und weitere Keramik gefunden. 1919 führte der Prähistoriker Carl Schuchhardt eine Grabung durch. Er beschrieb die Anlage als künstlicher Rundhügel in der Flussniederung. Schuchhardt fand eine mit Faschinen abgesicherte zehn Meter breite Berme und einen Wall aus Lehm. Im Wallinneren wurden auf Anschüttungen Reste von Gebäuden gefunden, die abgesenkt in den Boden gebaut waren. Eine Holzkohleschicht deutete darauf, dass die Gebäude abgebrannt sind. Bei der gefundenen Keramik handelte es sich um schwarzbraune bis schwarzgraue Scherben mit einfach umbiegenden Rändern, die in die Zeit um das Jahr 1000 datiert wurden.
Neuere Untersuchungen und Ausgrabung
Ab etwa dem Jahre 2012 werden an der Burgstelle geophysikalische Prospektionen durchgeführt. Die dabei vorgenommenen geomagnetischen und geoelektrischen Messungen bestätigten die bei früheren Ausgrabungen entdeckten Strukturen der Anlage.
Der wieder verfüllte Grabungsschnitt von 2014 zeichnet sich hellgrün im Gras ab
Im August 2014 wurde eine fünftägige Ausgrabung [1] durchgeführt, die ein Forscherteam der Universität Göttingen und der Technischen Universität Braunschweig mit 14 Studierenden aus beiden Städten vornahm. [2] Die Grabung bestand aus einem etwa 40 Meter langen und zwei Meter breiten Bodenschnitt, der bis in eine Tiefe von 1,5 Meter reichte. Der Grabungsschnitt verlief von der Burgmitte quer durch die Anlage zum äußeren Wall und sollte stichprobenartig Einblicke in den Aufbau liefern. [3] Dabei wurden Überreste des Hofpflasters der Burg freigelegt. Zu den Fundstücke gehören Eichenholzbalken, die sich aufgrund ihrer Lagerung im Feuchtbodenmilieu in der Wiese an der Ise gut erhalten haben. [4] Zur Altersbestimmung werden sie nach der Ausgrabung dendrochronologisch untersucht. Auch wurden einzelne Keramikscherben gefunden. Nach der Ausgrabung wurde der Grabungsschnitt zum Schutz der weiteren Überreste im Boden wieder verfüllt. [5]
Quelle - literatur & Einzelnachweise
Lage und Aufbau
Die frühere Burgstelle liegt im Niederungsgebiet der Ise auf einer Wiese gegenüber einer Wassermühle. Die Befestigung bestand aus einem acht bis zwölf Meter breiten Wall, dem eine etwa acht Meter breite Berme vorgelagert war. Der Innenraum war ein Oval von etwa 22 × 32 Meter, in dem sich einzelne Holzbauten befanden.
Lageplan des Burgstalls von Carl Schuchhardt an einer Wassermühle an der Ise (nachträglich eingefärbt)
Wassermühle an der Ise neben dem Burgstall
Der Wall ist in früheren Zeiten planiert worden, so dass er im Gelände nicht mehr wahrnehmbar ist. Auf Luftbildern ist die Struktur der Anlage noch erkennbar.
Geschichte
Die Burg soll zum Schutz des Übergangs über die Ise unter Bischof Bernward von Hildesheim gegen Einfälle von Slawen 994 errichtet worden sein, ebenso wie die Mundburg an der Aller. Mit den Befestigungen, die er mit einer starken Besatzung versah, zeigte der Bischof am äußersten Rand seines Bistums seine bischöfliche Macht. In der Burg Wahrenholz weihte er eine Lambertikapelle. Die Burg ist die Keimzelle des späteren Dorfes Wahrenholz. Erstmals urkundlich erwähnt wird die Burganlage zwischen 1013 und 1022 in Besitzaufzeichnungen des Bistums Hildesheim.
Archäologische Untersuchungen
Erste Ausgrabungen
Bei der ersten Ausgrabung im Jahre 1873 wurden die Reste der Burganlage untersucht. Zu dieser Zeit handelte es sich noch um einen vier Meter hohen Hügel, der von einem 250 Meter langen Burggraben umgeben war. Es wurden Steine sowie Schutt und Keramik aus der Zeit um das 11. Jahrhundert gefunden. Bei einer weiteren Grabung 1916 durch einen Wahrenholzer Lehrer wurden in den Boden eingerammte Pfähle und weitere Keramik gefunden. 1919 führte der Prähistoriker Carl Schuchhardt eine Grabung durch. Er beschrieb die Anlage als künstlicher Rundhügel in der Flussniederung. Schuchhardt fand eine mit Faschinen abgesicherte zehn Meter breite Berme und einen Wall aus Lehm. Im Wallinneren wurden auf Anschüttungen Reste von Gebäuden gefunden, die abgesenkt in den Boden gebaut waren. Eine Holzkohleschicht deutete darauf, dass die Gebäude abgebrannt sind. Bei der gefundenen Keramik handelte es sich um schwarzbraune bis schwarzgraue Scherben mit einfach umbiegenden Rändern, die in die Zeit um das Jahr 1000 datiert wurden.
Neuere Untersuchungen und Ausgrabung
Ab etwa dem Jahre 2012 werden an der Burgstelle geophysikalische Prospektionen durchgeführt. Die dabei vorgenommenen geomagnetischen und geoelektrischen Messungen bestätigten die bei früheren Ausgrabungen entdeckten Strukturen der Anlage.
Der wieder verfüllte Grabungsschnitt von 2014 zeichnet sich hellgrün im Gras ab
Im August 2014 wurde eine fünftägige Ausgrabung [1] durchgeführt, die ein Forscherteam der Universität Göttingen und der Technischen Universität Braunschweig mit 14 Studierenden aus beiden Städten vornahm. [2] Die Grabung bestand aus einem etwa 40 Meter langen und zwei Meter breiten Bodenschnitt, der bis in eine Tiefe von 1,5 Meter reichte. Der Grabungsschnitt verlief von der Burgmitte quer durch die Anlage zum äußeren Wall und sollte stichprobenartig Einblicke in den Aufbau liefern. [3] Dabei wurden Überreste des Hofpflasters der Burg freigelegt. Zu den Fundstücke gehören Eichenholzbalken, die sich aufgrund ihrer Lagerung im Feuchtbodenmilieu in der Wiese an der Ise gut erhalten haben. [4] Zur Altersbestimmung werden sie nach der Ausgrabung dendrochronologisch untersucht. Auch wurden einzelne Keramikscherben gefunden. Nach der Ausgrabung wurde der Grabungsschnitt zum Schutz der weiteren Überreste im Boden wieder verfüllt. [5]
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