Der Hofjude oder Hoffaktor
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Der Hofjude oder Hoffaktor
Ein Hoffaktor war ein an einem höfischen Herrschaftszentrum bzw. Hof beschäftigter Kaufmann, der (Luxus)waren, Heereslieferungen oder Kapital für den Herrscher beschaffte. Viele Hoffaktoren waren Juden, für die der zeitgenössische Quellenbegriff Hofjude verwendet wurde.
Geschichte
Mit Isaak aus Aachen, der für Karl den Großen sogar diplomatische Missionen übernahm, wirkte bereits Ende des 8. Jahrhunderts ein Großkaufmann im Dienste eines Fürsten. Hoffaktoren arbeiteten jedoch vor allem im 17. und 18. Jahrhundert für die Fürstenhöfe des Alten Reiches.[1] Sie versorgten die Herrscher mit Kapital und Waren, beschafften Luxusgüter, belieferten die Heere mit Proviant, Waffen und Pferden und waren mit der Herstellung von Münzen beauftragt. Aufgrund ihrer jahrhundertelangen Tätigkeit als Kaufleute und Geldhändler, ihrer teilweise auch internationalen Vernetzung und ihrer höheren Risikobereitschaft waren Juden für diese Aufgaben an den Höfen gern gesehen. Zur Erleichterung ihrer Tätigkeit wurden Hoffaktoren in der Regel Privilegien, Vorrechte und Titel verliehen, womit die mittelalterliche Tradition des Judenregals fortgesetzt wurde. Häufig brachte Justizwillkür sie um Besitz und Stellung.[2] An fast allen Höfen des Reiches wurden zwischen dem Dreißigjährigen Krieg und dem Beginn des 19. Jahrhunderts Hoffaktoren in Dienst gestellt. Im 19. Jahrhundert ging man dann zur Bezeichnung Hofbankier über.
Zwischen den jüdischen Hoffaktoren und den Herrschaftsträgern sowie deren Beamten entstand eine neue kommunikative Nähe, die den Hoffaktoren neue ökonomische, politische und kulturelle Handlungsspielräume für sich, ihre Familien und ihre Gemeinden eröffneten.
NS-Propaganda
Die antisemitische Propaganda des Nationalsozialismus nutzte die Rolle der jüdischen Hoffaktoren, um die angebliche Schädlichkeit der Juden unter Beweis zu stellen. Bekanntestes Beispiel dafür ist der Film Jud Süß von Veit Harlan. Gleichzeitig sollte die NS-Geschichtsforschung mit dem Buch Hofjuden von Peter Deeg diesen Thesen einen wissenschaftlichen Anstrich geben. Auch die Forschungen von Heinrich Schnee[3] sind in diesem Kontext begonnen worden. Schnee hat sich auch später nie ganz davon frei machen können. Sein Werk bietet jedoch einen Überblick über viele Quellen.
Bedeutende Hoffaktoren
Berlin
Esther Schulhoff, die Witwe des Hofjuweliers Jost Liebmann, war Münzmeisterin von Friedrich I. Sie galt als besonders erfolgreiche Geschäftsfrau und genoss hohes Ansehen beim König, fiel jedoch nach dessen Tod in Ungnade.
Liepmann Meyer Wulff, der Berliner Krösus, war Hoffaktor Friedrich Wilhelm II. und um 1800 der reichste Mann in Preußen
Veitel Heine Ephraim (1703–1775) war der wichtigste Finanzier der Kriege Friedrichs II. Durch Münzverschlechterung finanzierte er den Siebenjährigen Krieg. Die Münzverschlechterung führte zu einer Inflation. Die von ihm geprägten Münzen wurden Ephraimiten genannt. An Nathan Veitel Heine Ephraim erinnert heute das Ephraimpalais in Berlin-Mitte.
Moritz von Cohn war Hofbankier von Kaiser Wilhelm I. und Kaiser Friedrich III. Er beteiligte sich auch an der Finanzierung der Eisenbahnen.
Abraham Oppenheim aus Köln baute den Kontakt des Kölner Bankhauses Sal. Oppenheim zum preußischen Königshaus unter Kaiser Wilhelm I. aus. Sal. Oppenheim legten die Kriegsanleihen auf, die der Regierung unter Kaiser Wilhelm II. den Ersten Weltkrieg ermöglichten.
Die Vertretung des Bankhauses Rothschild bei Hofe übernimmt Gerson Bleichröder vom Bankhaus S. Bleichröder, der zu Kaiser Wilhelm I. und Otto von Bismarck beste Kontakte pflegt.
Dessau
Moritz von Cohn beginnt seine Tätigkeit in Dessau und wechselt später nach Berlin.
Dresden
Issachar Berend Lehmann (1661–1730), der August dem Starken bei der Finanzierung des Erwerbs der polnischen Krone unterstützte.
Heinrich Carl von Schimmelmann (* 13. Juli 1724 in Demmin; † 16. Februar 1782) Pächter der kursächsischen Generalaccise. Er trat später in dänische Dienste.
Düsseldorf
Joseph Jacob van Geldern (1653–1727), Hofkammeragent des Kurfürsten Johann Wilhelm von der Pfalz, Bauherr der ersten Synagoge in Düsseldorf, Ururgroßvater Heinrich Heines.
Hamburg
Zu den einflussreichsten Hofjuden in Hamburg zählte die Familie Fürst. Vor allem die Kaufleute Chajim Fürst und sein Nachfahre Moses Israel Fürst brachten es zu Ansehen und Wohlstand.
Hannover
In Hannover wirkte der Hofjude Leffmann Behrens im Dienst der drei Welfenherzöge Johann Friedrich, Ernst August und Georg Ludwig.
Kassel
In Kassel war als einflussreicher Hofbankier Benedikt Goldschmidt (ca. 1575–1642) tätig. Ihm gelang 1635 die Ausweisung aller nicht zu seiner Familie gehörenden Juden aus Kassel.
Simon Goldschmidt (1600–1658), der Sohn Benedikts, war ebenfalls Hofbankier und Vorsteher der übrig gebliebenen jüdischen Gemeinde.
Oberhofagent Moses Joseph Büding (1748/49–1811) war der Gründer des gleichnamigen Bankhauses „M. J. Büding“ in Kassel.
Feivel David organisierte für die hessischen Landgrafen den Verkauf hessischer Soldaten an das britische Königshaus, für das sie im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg auf britischer Seite kämpfen mussten.
Mayer Amschel Rothschild verwaltete das durch den Verkauf der Soldaten erworbenen Geld und legte damit die Grundlage für das Bankhaus Rothschild.
Lissabon
David de Pury (1709–1786) kam aus dem damals preußischen Neuchâtel an den portugiesischen Hof. Wie Schimmelmann war er besonders in den Sklavenhandel und die Plantagenwirtschaft involviert. Durch den preußischen König in den Adelsstand erhoben.
London
Paul Julius Reuter von Queen Viktoria zum Baron ernannt. Brachte den Iran unter britische Kontrolle, indem er Nāser ad-Dīn Schah in finanzielle Abhängigkeit brachte und dadurch von ihm 1872 mehrere Monopole auf die iranische Wirtschaft erhielt. Das Tabakmonopol führte zu einem landesweiten Aufstand der Iraner und musste vom Nāser ad-Dīn Schah mit Geld, das er nicht hatte, zurückgekauft werden. So entstanden die ersten persischen Staatsschulden.
Mannheim
Elias Hayum (1709–1766), der Stammvater der Mannheimer Bankiers- und Fabrikantenfamilie Mayer, war Hof- und Milizfaktor.
Sein Sohn Elias Mayer (1733/37-1803) wurde sogar Oberhof- und Milizfaktor.
Gottschalk Mayer (1761–1835), Gründer der Firma „Gebr. Mayer Zigarrenfabriken“, setzte die Familientradition als Hoffaktor anschließend in dritter Generation fort.
München
Aron Elias Seligmann (1747–1824) zum Freiherrn von Eichthal geadelt. Kurfürst Max Joseph - ab 1806 bayerischer König - machte 1799 Aron Elias Seligmann zu seinem Hoffaktor, der sogleich einsprang und den Sold für die Truppen vorschoss, ohne die Max Joseph seinen Krieg nicht hätte weiterführen können.
Jakob von Hirsch (1765–1840) wird mit dem Prädikat „auf Gereuth“ in den Adelsstand erhoben.
Prag
Jacob Bassevi finanzierte durch Münzverschlechterung die Feldzüge und den Landerwerb von Albrecht von Wallenstein, mit dem er zum 1. Februar 1622 die Wiener Münze, also das Münzregal für Niederösterreich, Böhmen und Mähren pachtete. Weitere Beteiligte waren Hans de Witte, Paul Michna von Vacínov und Karl von Liechtenstein. Durch Münzverschlechterung finanzierte Wallenstein Landerwerb und Feldzüge. Die Münzverschlechterung verursachte ungeheure Teuerung und Hungersnot. Am Ende des Dreißigjährigen Krieges hatte sich die Vorfinanzierung von Kriegen durch Hoffaktoren etabliert. Wegen seiner Verdienste wurde Jakob Bassevis in den erblichen Adelstand erhoben und nannte sich fortan Jacob Bassevi Schnuel (wahrscheinlicher Schmuel, Abkürzung von Salomon) von Treuenberg.
Stuttgart
Als bekanntester Hoffaktor, nicht nur in Stuttgart, gilt Joseph Süß Oppenheimer, der am Hofe des württembergischen Herzogs Karl Alexander wirkte und einem Justizmord zum Opfer fiel.
Ebenfalls zur Zeit Oppenheimers wirkte in Stuttgart der Hoffaktor Marx Nathan, auch Mardochai Schloß genannt, der als Vorsteher der israelitischen Gemeinde in Stuttgart Süß Oppenheimer vor seiner Hinrichtung noch seelischen Beistand leistete.
Später – unter König Friedrich I. – arbeitete hier sehr erfolgreich auch Karoline Kaulla als Hoffaktorin, eine für diese Zeit ganz außergewöhnlich erfolgreiche Unternehmerin.
Weimar
Jacob Elkan (1742–1805), geboren in Schwanfeld, erhielt als erster Jude von Herzogin Anna Amalia von Sachsen-Weimar-Eisenach die Niederlassungsbewilligung in Weimar.
Wien
Nathan Adam von Arnstein und Fanny von Arnstein, Bankiersfamilie.
Samuel Oppenheimer
Samson Wertheimer
Diego d'Aguilar
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Geschichte
Mit Isaak aus Aachen, der für Karl den Großen sogar diplomatische Missionen übernahm, wirkte bereits Ende des 8. Jahrhunderts ein Großkaufmann im Dienste eines Fürsten. Hoffaktoren arbeiteten jedoch vor allem im 17. und 18. Jahrhundert für die Fürstenhöfe des Alten Reiches.[1] Sie versorgten die Herrscher mit Kapital und Waren, beschafften Luxusgüter, belieferten die Heere mit Proviant, Waffen und Pferden und waren mit der Herstellung von Münzen beauftragt. Aufgrund ihrer jahrhundertelangen Tätigkeit als Kaufleute und Geldhändler, ihrer teilweise auch internationalen Vernetzung und ihrer höheren Risikobereitschaft waren Juden für diese Aufgaben an den Höfen gern gesehen. Zur Erleichterung ihrer Tätigkeit wurden Hoffaktoren in der Regel Privilegien, Vorrechte und Titel verliehen, womit die mittelalterliche Tradition des Judenregals fortgesetzt wurde. Häufig brachte Justizwillkür sie um Besitz und Stellung.[2] An fast allen Höfen des Reiches wurden zwischen dem Dreißigjährigen Krieg und dem Beginn des 19. Jahrhunderts Hoffaktoren in Dienst gestellt. Im 19. Jahrhundert ging man dann zur Bezeichnung Hofbankier über.
Zwischen den jüdischen Hoffaktoren und den Herrschaftsträgern sowie deren Beamten entstand eine neue kommunikative Nähe, die den Hoffaktoren neue ökonomische, politische und kulturelle Handlungsspielräume für sich, ihre Familien und ihre Gemeinden eröffneten.
NS-Propaganda
Die antisemitische Propaganda des Nationalsozialismus nutzte die Rolle der jüdischen Hoffaktoren, um die angebliche Schädlichkeit der Juden unter Beweis zu stellen. Bekanntestes Beispiel dafür ist der Film Jud Süß von Veit Harlan. Gleichzeitig sollte die NS-Geschichtsforschung mit dem Buch Hofjuden von Peter Deeg diesen Thesen einen wissenschaftlichen Anstrich geben. Auch die Forschungen von Heinrich Schnee[3] sind in diesem Kontext begonnen worden. Schnee hat sich auch später nie ganz davon frei machen können. Sein Werk bietet jedoch einen Überblick über viele Quellen.
Bedeutende Hoffaktoren
Berlin
Esther Schulhoff, die Witwe des Hofjuweliers Jost Liebmann, war Münzmeisterin von Friedrich I. Sie galt als besonders erfolgreiche Geschäftsfrau und genoss hohes Ansehen beim König, fiel jedoch nach dessen Tod in Ungnade.
Liepmann Meyer Wulff, der Berliner Krösus, war Hoffaktor Friedrich Wilhelm II. und um 1800 der reichste Mann in Preußen
Veitel Heine Ephraim (1703–1775) war der wichtigste Finanzier der Kriege Friedrichs II. Durch Münzverschlechterung finanzierte er den Siebenjährigen Krieg. Die Münzverschlechterung führte zu einer Inflation. Die von ihm geprägten Münzen wurden Ephraimiten genannt. An Nathan Veitel Heine Ephraim erinnert heute das Ephraimpalais in Berlin-Mitte.
Moritz von Cohn war Hofbankier von Kaiser Wilhelm I. und Kaiser Friedrich III. Er beteiligte sich auch an der Finanzierung der Eisenbahnen.
Abraham Oppenheim aus Köln baute den Kontakt des Kölner Bankhauses Sal. Oppenheim zum preußischen Königshaus unter Kaiser Wilhelm I. aus. Sal. Oppenheim legten die Kriegsanleihen auf, die der Regierung unter Kaiser Wilhelm II. den Ersten Weltkrieg ermöglichten.
Die Vertretung des Bankhauses Rothschild bei Hofe übernimmt Gerson Bleichröder vom Bankhaus S. Bleichröder, der zu Kaiser Wilhelm I. und Otto von Bismarck beste Kontakte pflegt.
Dessau
Moritz von Cohn beginnt seine Tätigkeit in Dessau und wechselt später nach Berlin.
Dresden
Issachar Berend Lehmann (1661–1730), der August dem Starken bei der Finanzierung des Erwerbs der polnischen Krone unterstützte.
Heinrich Carl von Schimmelmann (* 13. Juli 1724 in Demmin; † 16. Februar 1782) Pächter der kursächsischen Generalaccise. Er trat später in dänische Dienste.
Düsseldorf
Joseph Jacob van Geldern (1653–1727), Hofkammeragent des Kurfürsten Johann Wilhelm von der Pfalz, Bauherr der ersten Synagoge in Düsseldorf, Ururgroßvater Heinrich Heines.
Hamburg
Zu den einflussreichsten Hofjuden in Hamburg zählte die Familie Fürst. Vor allem die Kaufleute Chajim Fürst und sein Nachfahre Moses Israel Fürst brachten es zu Ansehen und Wohlstand.
Hannover
In Hannover wirkte der Hofjude Leffmann Behrens im Dienst der drei Welfenherzöge Johann Friedrich, Ernst August und Georg Ludwig.
Kassel
In Kassel war als einflussreicher Hofbankier Benedikt Goldschmidt (ca. 1575–1642) tätig. Ihm gelang 1635 die Ausweisung aller nicht zu seiner Familie gehörenden Juden aus Kassel.
Simon Goldschmidt (1600–1658), der Sohn Benedikts, war ebenfalls Hofbankier und Vorsteher der übrig gebliebenen jüdischen Gemeinde.
Oberhofagent Moses Joseph Büding (1748/49–1811) war der Gründer des gleichnamigen Bankhauses „M. J. Büding“ in Kassel.
Feivel David organisierte für die hessischen Landgrafen den Verkauf hessischer Soldaten an das britische Königshaus, für das sie im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg auf britischer Seite kämpfen mussten.
Mayer Amschel Rothschild verwaltete das durch den Verkauf der Soldaten erworbenen Geld und legte damit die Grundlage für das Bankhaus Rothschild.
Lissabon
David de Pury (1709–1786) kam aus dem damals preußischen Neuchâtel an den portugiesischen Hof. Wie Schimmelmann war er besonders in den Sklavenhandel und die Plantagenwirtschaft involviert. Durch den preußischen König in den Adelsstand erhoben.
London
Paul Julius Reuter von Queen Viktoria zum Baron ernannt. Brachte den Iran unter britische Kontrolle, indem er Nāser ad-Dīn Schah in finanzielle Abhängigkeit brachte und dadurch von ihm 1872 mehrere Monopole auf die iranische Wirtschaft erhielt. Das Tabakmonopol führte zu einem landesweiten Aufstand der Iraner und musste vom Nāser ad-Dīn Schah mit Geld, das er nicht hatte, zurückgekauft werden. So entstanden die ersten persischen Staatsschulden.
Mannheim
Elias Hayum (1709–1766), der Stammvater der Mannheimer Bankiers- und Fabrikantenfamilie Mayer, war Hof- und Milizfaktor.
Sein Sohn Elias Mayer (1733/37-1803) wurde sogar Oberhof- und Milizfaktor.
Gottschalk Mayer (1761–1835), Gründer der Firma „Gebr. Mayer Zigarrenfabriken“, setzte die Familientradition als Hoffaktor anschließend in dritter Generation fort.
München
Aron Elias Seligmann (1747–1824) zum Freiherrn von Eichthal geadelt. Kurfürst Max Joseph - ab 1806 bayerischer König - machte 1799 Aron Elias Seligmann zu seinem Hoffaktor, der sogleich einsprang und den Sold für die Truppen vorschoss, ohne die Max Joseph seinen Krieg nicht hätte weiterführen können.
Jakob von Hirsch (1765–1840) wird mit dem Prädikat „auf Gereuth“ in den Adelsstand erhoben.
Prag
Jacob Bassevi finanzierte durch Münzverschlechterung die Feldzüge und den Landerwerb von Albrecht von Wallenstein, mit dem er zum 1. Februar 1622 die Wiener Münze, also das Münzregal für Niederösterreich, Böhmen und Mähren pachtete. Weitere Beteiligte waren Hans de Witte, Paul Michna von Vacínov und Karl von Liechtenstein. Durch Münzverschlechterung finanzierte Wallenstein Landerwerb und Feldzüge. Die Münzverschlechterung verursachte ungeheure Teuerung und Hungersnot. Am Ende des Dreißigjährigen Krieges hatte sich die Vorfinanzierung von Kriegen durch Hoffaktoren etabliert. Wegen seiner Verdienste wurde Jakob Bassevis in den erblichen Adelstand erhoben und nannte sich fortan Jacob Bassevi Schnuel (wahrscheinlicher Schmuel, Abkürzung von Salomon) von Treuenberg.
Stuttgart
Als bekanntester Hoffaktor, nicht nur in Stuttgart, gilt Joseph Süß Oppenheimer, der am Hofe des württembergischen Herzogs Karl Alexander wirkte und einem Justizmord zum Opfer fiel.
Ebenfalls zur Zeit Oppenheimers wirkte in Stuttgart der Hoffaktor Marx Nathan, auch Mardochai Schloß genannt, der als Vorsteher der israelitischen Gemeinde in Stuttgart Süß Oppenheimer vor seiner Hinrichtung noch seelischen Beistand leistete.
Später – unter König Friedrich I. – arbeitete hier sehr erfolgreich auch Karoline Kaulla als Hoffaktorin, eine für diese Zeit ganz außergewöhnlich erfolgreiche Unternehmerin.
Weimar
Jacob Elkan (1742–1805), geboren in Schwanfeld, erhielt als erster Jude von Herzogin Anna Amalia von Sachsen-Weimar-Eisenach die Niederlassungsbewilligung in Weimar.
Wien
Nathan Adam von Arnstein und Fanny von Arnstein, Bankiersfamilie.
Samuel Oppenheimer
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