Franz Kugler
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Franz Kugler
Franz Theodor Kugler (* 18. Januar[1] 1808 in Stettin; † 18. März 1858 in Berlin) war ein deutscher Historiker, Kunsthistoriker und Schriftsteller.
Gedenktafel auf der Rudelsburg
Leben
Franz Kugler war das dritte Kind des Kaufmanns, Konsuls und Stadtrats Johann Georg Emanuel Kugler und dessen Ehefrau, der Predigertochter Sophie Dorothea Eleonora, geb. Sternberg. Er wuchs in Stettin auf, wo er das Marienstiftsgymnasium besuchte. Anschließend studierte er in Berlin. 1830 erschien sein Skizzenbuch und darin das bis heute bekannte, volksliedhafte Lied An der Saale hellem Strande. 1831 wurde er im Fach Kunstgeschichte promoviert. 1833 heiratete er Clara Hitzig[2], die Tochter des Schriftstellers Julius Eduard Hitzig.
Kugler wurde 1835 ordentlicher Professor an der Berliner Akademie der Künste. Anschließend schlug er die Beamtenlaufbahn ein: Er wurde 1843 Kunstreferent im preußischen Kultusministerium.
1840 verfasste Kugler seine Geschichte Friedrichs des Großen mit einer ausführlichen, einfühlsamen Darstellung der Brechung der Persönlichkeit Friedrichs II. durch seinen Vater Friedrich Wilhelm I., die dessen Persönlichkeit verständlich machen soll. Dieses Werk war ein großer Erfolg, zu dem auch die Buchillustrationen durch seinen damals noch unbekannten Freund, den Maler Adolph Menzel beigetragen haben dürften. Das Buch wird bis heute aufgelegt.
Seine Handbücher über die Geschichte der italienischen, deutschen und niederländischen Malerei wurden ins Englische übersetzt. Ein britischer Autor verfasste hierzu einen Ergänzungsband über die Geschichte der spanischen und französischen Malerei.[3]
Alter St.Matthäus Kirchhof Berlin Grabstätte Franz Theodor Kugler
Seit seiner Studentenzeit nahm Kugler aktiv am gesellschaftlichen Leben Berlins teil. Er war Mitglied der Sing-Akademie zu Berlin, trat dem „Verein der jüngeren Künstler“ bei, war seit 1831 Mitglied des Architektenvereins und seit 1832 Mitglied des wissenschaftlichen Kunstvereins. Von 1848 an gehörte er den vorwiegend literarischen Vereinigungen Tunnel über der Spree (sein dortiger Beiname war Lessing)[4] und Rütli an.
In der Hochphase der Glorifizierung der „deutschen Gotik“ in der Mitte des 19. Jahrhunderts hatte Kugler im dritten Band seiner Geschichte der Baukunst (1859) die mittelalterliche Architektur erstmals in den Kontext der Kunstentwicklung insgesamt gestellt und dabei auch den Ursprung der Gotik in Nordfrankreich aufgezeigt.[5] Diese Erkenntnis setzte sich in Deutschland nur langsam durch. Danach allerdings – in den 1880er Jahren - begann man, den Baustil der angeblich „rein deutschen“ Romanik gegenüber der nunmehr „französischen“ Gotik zu bevorzugen.[6]
Franz Kugler starb am 18. März 1858 in Berlin. Sein Ehrengrab[7] befindet sich auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof in Berlin-Schöneberg.[8]
Der Historiker Bernhard von Kugler und der Maler Hans Kugler waren seine Söhne, seine Tochter Margarethe war mit dem Schriftsteller Paul Heyse verheiratet.
Werke (Auswahl)
Einzelschriften
Skizzenbuch. - Berlin : Reimer, 1830 (Online, ULB Düsseldorf)
gemeinsam mit Robert Reinick: Liederbuch für deutsche Künstler. 1833. Neudruck: Eichendorff-Gesellschaft, Würzburg 1978.
Architektonische Denkmäler der Altmark Brandenburg in malerischen Ansichten. L. Sachse & Co., Berlin 1833.
Ueber die älteren Kirchen Stettins. In: Baltische Studien, Band 2, Heft 1, Stettin 1833 (Online, Google)
Ueber die Polychromie der griechischen Architektur and Sculptur und ihre Grenzen, Berlin 1835 (online BSB; Internet Archive =google books mit Frontispiz).
Handbuch der Geschichte der Malerei in Italien seit Konstantin dem Großen. Berlin 1837, 376 Seiten (Volltext). 3. Auflage (herausgegeben von Hugo von Blomberg), Berlin 1866, 413 Seiten (Volltext).
Englische Ausgabe in 2 Bänden, London 1841.
1. Band: A Handbook of the History of Painting, from the Age of Constantin the Great to the present time. Mit Anmerkungen von C.L. Eastlake. London 1841, 444 Seiten (Volltext).
Beschreibung der Kunstschätze von Berlin und Potsdam, 1938.
Beschreibung der in der Königlichen Kunstkammer zu Berlin vorhandenen Kunstsammlung. Nebst einer Monogramm-Tafel. Berlin 1838, 309 Seiten (Volltext).
Geschichte Friedrichs des Großen. Leipzig 1840. Neudruck: Verlag Seemann, Leipzig 2008, ISBN 978-3-86502-176-2. (Ausgabe 1856 Online, Abbildungen Online)
Pommersche Kunstgeschichte. Nach den Monumenten dargestellt. Baltische Studien, Jahrgang 8, Heft 1. Stettin 1840. (Digitalisat Uni Heidelberg)
Handbuch der Kunstgeschichte. Stuttgart 1842. (XXIV, 920 Seiten) (Digitalisat Uni Heidelberg)
2. Auflage mit Zusaetzen von Dr. Jac. Burckhardt. Stuttgart 1848 (Digitalisat Uni Connecticut auf Openlibrary)
3. umgearbeitete Auflage, 2 Bände: 2. Band, Stuttgart 1858 (Digitalisat google books)
Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte. Stuttgart 1853-1854.
Teil I: Stuttgart 1853 (Digitalisat Universität Utrecht).
Teil II: Stuttgart 1854 (Digitalisat Universität Utrecht).
Teil III: Kleine Schriften über neuere Kunst und deren Angelegenheiten. Stuttgart 1854, 816 Seiten (Volltext)
Geschichte der Baukunst. 5 Bände, Stuttgart 1856-1873 (Bd. 4 u.d.T. Geschichte der neueren Baukunst verfasst von Jacob Burckhardt und Wilhelm Lübke, Bd. 5 u.d.T. Geschichte der deutschen Renaissance verfasst von Wilhelm Lübke).
1. Band, Stuttgart 1856, 578 Seiten (Volltext).
3. Band, Stuttgart 1859, 574 Seiten (Volltext).
3. Band: Verzeichnisse zum dritten Band, 46 Seiten (Volltext).
Kugler, Franz; Reinick, Robert: Liederbuch für deutsche Künstler. - Berlin : Vereins-Buchh, 1833. Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
Zeitschrift
Museum, Blätter für bildende Kunst (1833–1842)
Argo, Belletristisches Jahrbuch für 1854, mit Theodor Fontane, Verlag Gebrüder Katz, Breslau, archive.org
Argo, Album für Kunst und Dichtung (1857-1860), mit Friedrich Eggers und Theodor Hosemann, Verlag Trewendt & Granier, Breslau, digital.ub.uni-duesseldorf.de
Quelle - literatur & Einzelnachweise
Gedenktafel auf der Rudelsburg
Leben
Franz Kugler war das dritte Kind des Kaufmanns, Konsuls und Stadtrats Johann Georg Emanuel Kugler und dessen Ehefrau, der Predigertochter Sophie Dorothea Eleonora, geb. Sternberg. Er wuchs in Stettin auf, wo er das Marienstiftsgymnasium besuchte. Anschließend studierte er in Berlin. 1830 erschien sein Skizzenbuch und darin das bis heute bekannte, volksliedhafte Lied An der Saale hellem Strande. 1831 wurde er im Fach Kunstgeschichte promoviert. 1833 heiratete er Clara Hitzig[2], die Tochter des Schriftstellers Julius Eduard Hitzig.
Kugler wurde 1835 ordentlicher Professor an der Berliner Akademie der Künste. Anschließend schlug er die Beamtenlaufbahn ein: Er wurde 1843 Kunstreferent im preußischen Kultusministerium.
1840 verfasste Kugler seine Geschichte Friedrichs des Großen mit einer ausführlichen, einfühlsamen Darstellung der Brechung der Persönlichkeit Friedrichs II. durch seinen Vater Friedrich Wilhelm I., die dessen Persönlichkeit verständlich machen soll. Dieses Werk war ein großer Erfolg, zu dem auch die Buchillustrationen durch seinen damals noch unbekannten Freund, den Maler Adolph Menzel beigetragen haben dürften. Das Buch wird bis heute aufgelegt.
Seine Handbücher über die Geschichte der italienischen, deutschen und niederländischen Malerei wurden ins Englische übersetzt. Ein britischer Autor verfasste hierzu einen Ergänzungsband über die Geschichte der spanischen und französischen Malerei.[3]
Alter St.Matthäus Kirchhof Berlin Grabstätte Franz Theodor Kugler
Seit seiner Studentenzeit nahm Kugler aktiv am gesellschaftlichen Leben Berlins teil. Er war Mitglied der Sing-Akademie zu Berlin, trat dem „Verein der jüngeren Künstler“ bei, war seit 1831 Mitglied des Architektenvereins und seit 1832 Mitglied des wissenschaftlichen Kunstvereins. Von 1848 an gehörte er den vorwiegend literarischen Vereinigungen Tunnel über der Spree (sein dortiger Beiname war Lessing)[4] und Rütli an.
In der Hochphase der Glorifizierung der „deutschen Gotik“ in der Mitte des 19. Jahrhunderts hatte Kugler im dritten Band seiner Geschichte der Baukunst (1859) die mittelalterliche Architektur erstmals in den Kontext der Kunstentwicklung insgesamt gestellt und dabei auch den Ursprung der Gotik in Nordfrankreich aufgezeigt.[5] Diese Erkenntnis setzte sich in Deutschland nur langsam durch. Danach allerdings – in den 1880er Jahren - begann man, den Baustil der angeblich „rein deutschen“ Romanik gegenüber der nunmehr „französischen“ Gotik zu bevorzugen.[6]
Franz Kugler starb am 18. März 1858 in Berlin. Sein Ehrengrab[7] befindet sich auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof in Berlin-Schöneberg.[8]
Der Historiker Bernhard von Kugler und der Maler Hans Kugler waren seine Söhne, seine Tochter Margarethe war mit dem Schriftsteller Paul Heyse verheiratet.
Werke (Auswahl)
Einzelschriften
Skizzenbuch. - Berlin : Reimer, 1830 (Online, ULB Düsseldorf)
gemeinsam mit Robert Reinick: Liederbuch für deutsche Künstler. 1833. Neudruck: Eichendorff-Gesellschaft, Würzburg 1978.
Architektonische Denkmäler der Altmark Brandenburg in malerischen Ansichten. L. Sachse & Co., Berlin 1833.
Ueber die älteren Kirchen Stettins. In: Baltische Studien, Band 2, Heft 1, Stettin 1833 (Online, Google)
Ueber die Polychromie der griechischen Architektur and Sculptur und ihre Grenzen, Berlin 1835 (online BSB; Internet Archive =google books mit Frontispiz).
Handbuch der Geschichte der Malerei in Italien seit Konstantin dem Großen. Berlin 1837, 376 Seiten (Volltext). 3. Auflage (herausgegeben von Hugo von Blomberg), Berlin 1866, 413 Seiten (Volltext).
Englische Ausgabe in 2 Bänden, London 1841.
1. Band: A Handbook of the History of Painting, from the Age of Constantin the Great to the present time. Mit Anmerkungen von C.L. Eastlake. London 1841, 444 Seiten (Volltext).
Beschreibung der Kunstschätze von Berlin und Potsdam, 1938.
Beschreibung der in der Königlichen Kunstkammer zu Berlin vorhandenen Kunstsammlung. Nebst einer Monogramm-Tafel. Berlin 1838, 309 Seiten (Volltext).
Geschichte Friedrichs des Großen. Leipzig 1840. Neudruck: Verlag Seemann, Leipzig 2008, ISBN 978-3-86502-176-2. (Ausgabe 1856 Online, Abbildungen Online)
Pommersche Kunstgeschichte. Nach den Monumenten dargestellt. Baltische Studien, Jahrgang 8, Heft 1. Stettin 1840. (Digitalisat Uni Heidelberg)
Handbuch der Kunstgeschichte. Stuttgart 1842. (XXIV, 920 Seiten) (Digitalisat Uni Heidelberg)
2. Auflage mit Zusaetzen von Dr. Jac. Burckhardt. Stuttgart 1848 (Digitalisat Uni Connecticut auf Openlibrary)
3. umgearbeitete Auflage, 2 Bände: 2. Band, Stuttgart 1858 (Digitalisat google books)
Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte. Stuttgart 1853-1854.
Teil I: Stuttgart 1853 (Digitalisat Universität Utrecht).
Teil II: Stuttgart 1854 (Digitalisat Universität Utrecht).
Teil III: Kleine Schriften über neuere Kunst und deren Angelegenheiten. Stuttgart 1854, 816 Seiten (Volltext)
Geschichte der Baukunst. 5 Bände, Stuttgart 1856-1873 (Bd. 4 u.d.T. Geschichte der neueren Baukunst verfasst von Jacob Burckhardt und Wilhelm Lübke, Bd. 5 u.d.T. Geschichte der deutschen Renaissance verfasst von Wilhelm Lübke).
1. Band, Stuttgart 1856, 578 Seiten (Volltext).
3. Band, Stuttgart 1859, 574 Seiten (Volltext).
3. Band: Verzeichnisse zum dritten Band, 46 Seiten (Volltext).
Kugler, Franz; Reinick, Robert: Liederbuch für deutsche Künstler. - Berlin : Vereins-Buchh, 1833. Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
Zeitschrift
Museum, Blätter für bildende Kunst (1833–1842)
Argo, Belletristisches Jahrbuch für 1854, mit Theodor Fontane, Verlag Gebrüder Katz, Breslau, archive.org
Argo, Album für Kunst und Dichtung (1857-1860), mit Friedrich Eggers und Theodor Hosemann, Verlag Trewendt & Granier, Breslau, digital.ub.uni-duesseldorf.de
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