Franz Kuhn von Kuhnenfeld
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Franz Kuhn von Kuhnenfeld
Franz Kuhn Freiherr von Kuhnenfeld (* 15. Juli 1817 in Proßnitz, Mähren heute Prostějov; † 25. Mai 1896 nahe Strassoldo, Österreichisches Küstenland, heute Italien) war österreichischer Reichskriegsminister, Gegenspieler Giuseppe Garibaldis und Befürworter einer distanzierten Haltung Österreich-Ungarns zum Deutschen Reich.
Leben
Kuhn war Sohn des 1823 geadelten Majors Franz von Kuhn (1772-1842) und der Bauerntochter Johnna Schwab (1787–1856). Er absolvierte mit Auszeichnung die Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt und trat 1837 in den Militärdienst ein. Er gehörte als Major während der Kämpfe 1848 bis 1849 in Italien und Ungarn dem Generalquartiermeisterstab an. Anschließend wurde Kuhn mehrere Jahre Chef des Generalstabs beim 11. Armeekorps in Ungarn. Inzwischen war er 1852 in den Freiherrenstand erhoben und 1853 zum Oberstleutnant befördert worden. Im Jahr 1856 kam Kuhn als Professor für Strategie an die Kriegsschule in Wien. Als Generalstabschef des Feldzeugmeisters Ferencz József Gyulay machte der den Sardinischer Krieg 1859 mit. Am 29. Oktober 1863 wurde er zum Generalmajor ernannt.
Während des Deutschen Krieges von 1866, wurde General Kuhn mit der selbständigen Leitung der Verteidigung des Landes Tirol gegen die Italiener beauftragt. Er konnte die Angriffe der zahlenmäßig überlegenen Freischaren Garibaldis in mehreren Gefechten am Monte Suello (3. Juli), Vezza (4. Juli), Spondalunga (11. Juli), Cimego (16. Juli) und Monte Notta (18. Juli) geschickt abwehren. Am 21. Juli unterlag seine Mittelgruppe zwar gegen Garibaldi bei Bezecca, Trient war unmittelbar gefährtet, aber am 23. Juli konnte er gegenüber der italienischen Division unter General Medici bei Borgo sowie am 25. Juli bei Vigolo die Lage wiederherstellen. Durch seine gut gewählten Dispositionen und seiner elastischen Kriegführung konnte das Trentino weiterhin behauptet werden. Für die erfolgreiche Verteidigung der Südgrenze Tirols wurde er mit dem Kommandeurkreuz des Theresienordens ausgezeichnet und am 17. August 1866 zum Feldmarschalleutnant befördert.
Kuhn wurde 1868 Reichskriegsminister und führte als solcher die Auflösung der Militärgrenze durch. Am 23. April 1873 wurde er Feldzeugmeister. 1874 wurde Kuhn als Kriegsminister abgelöst und wurde als Generalkommandant der Steiermark, Kärnten und Krain ernannt. Der altösterreichische Patriot und Preußengegner war 1870 ein Befürworter des Kriegseintritts Österreich-Ungarns an der Seite Frankreichs. In den 1880er-Jahren machte er aus seiner Abneigung gegen den Zweibund kein Hehl und forderte als Alternative eine Allianz mit Frankreich und Russland unter Preisgabe der Orientpolitik (also Räumung von Bosnien und Herzegowina) und Vernichtung Preussens. Kuhn stimmte in diesen Fragen mit Kronprinz Rudolf voll überein. Sieben Wochen nach einer diesbezüglichen Unterredung mit Rudolf im Mai 1888 wurde Kuhn plötzlich und unerwarteterweise in den Ruhestand versetzt, vermutlich weil sich Rudolf auf ihn als gleich Gesinnnten berufen hatte. Kuhn erlag, verbittert über seine „Kaltstellung“, am 25. Mai 1896 auf seinem Landsitz Strassoldo im Küstenland einem schweren Herzleiden.[1]
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Leben
Kuhn war Sohn des 1823 geadelten Majors Franz von Kuhn (1772-1842) und der Bauerntochter Johnna Schwab (1787–1856). Er absolvierte mit Auszeichnung die Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt und trat 1837 in den Militärdienst ein. Er gehörte als Major während der Kämpfe 1848 bis 1849 in Italien und Ungarn dem Generalquartiermeisterstab an. Anschließend wurde Kuhn mehrere Jahre Chef des Generalstabs beim 11. Armeekorps in Ungarn. Inzwischen war er 1852 in den Freiherrenstand erhoben und 1853 zum Oberstleutnant befördert worden. Im Jahr 1856 kam Kuhn als Professor für Strategie an die Kriegsschule in Wien. Als Generalstabschef des Feldzeugmeisters Ferencz József Gyulay machte der den Sardinischer Krieg 1859 mit. Am 29. Oktober 1863 wurde er zum Generalmajor ernannt.
Während des Deutschen Krieges von 1866, wurde General Kuhn mit der selbständigen Leitung der Verteidigung des Landes Tirol gegen die Italiener beauftragt. Er konnte die Angriffe der zahlenmäßig überlegenen Freischaren Garibaldis in mehreren Gefechten am Monte Suello (3. Juli), Vezza (4. Juli), Spondalunga (11. Juli), Cimego (16. Juli) und Monte Notta (18. Juli) geschickt abwehren. Am 21. Juli unterlag seine Mittelgruppe zwar gegen Garibaldi bei Bezecca, Trient war unmittelbar gefährtet, aber am 23. Juli konnte er gegenüber der italienischen Division unter General Medici bei Borgo sowie am 25. Juli bei Vigolo die Lage wiederherstellen. Durch seine gut gewählten Dispositionen und seiner elastischen Kriegführung konnte das Trentino weiterhin behauptet werden. Für die erfolgreiche Verteidigung der Südgrenze Tirols wurde er mit dem Kommandeurkreuz des Theresienordens ausgezeichnet und am 17. August 1866 zum Feldmarschalleutnant befördert.
Kuhn wurde 1868 Reichskriegsminister und führte als solcher die Auflösung der Militärgrenze durch. Am 23. April 1873 wurde er Feldzeugmeister. 1874 wurde Kuhn als Kriegsminister abgelöst und wurde als Generalkommandant der Steiermark, Kärnten und Krain ernannt. Der altösterreichische Patriot und Preußengegner war 1870 ein Befürworter des Kriegseintritts Österreich-Ungarns an der Seite Frankreichs. In den 1880er-Jahren machte er aus seiner Abneigung gegen den Zweibund kein Hehl und forderte als Alternative eine Allianz mit Frankreich und Russland unter Preisgabe der Orientpolitik (also Räumung von Bosnien und Herzegowina) und Vernichtung Preussens. Kuhn stimmte in diesen Fragen mit Kronprinz Rudolf voll überein. Sieben Wochen nach einer diesbezüglichen Unterredung mit Rudolf im Mai 1888 wurde Kuhn plötzlich und unerwarteterweise in den Ruhestand versetzt, vermutlich weil sich Rudolf auf ihn als gleich Gesinnnten berufen hatte. Kuhn erlag, verbittert über seine „Kaltstellung“, am 25. Mai 1896 auf seinem Landsitz Strassoldo im Küstenland einem schweren Herzleiden.[1]
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