Die Geschichte der Stadt Braunschweig als Garnisonsstadt
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Die Geschichte der Stadt Braunschweig als Garnisonsstadt
Die Geschichte der Stadt Braunschweig als Garnisonsstadt begann 1671[1] und endete im Oktober 2003[2] mit der Auflösung der letzten beiden Kasernen, der Roselies- und der Heinrich-der-Löwe-Kaserne. Damit endete nach 332 Jahren die Geschichte des Garnisonsstandortes Braunschweig.
Frontseite der Mars-la-Tour-Kaserne mit dem Spruchband PENINSULA • SICILIEN • WATERLOO • MARSLATOUR als Hinweis auf die Feldzüge und Schlachten, an denen Braunschweigische Einheiten im 18. und 19. Jahrhundert teilgenommen haben.
Überblick
Die Stadt Braunschweig war seit 1671, nach der Unterwerfung durch die Braunschweiger Herzöge, bis zum Abzug der letzten Bundeswehreinheiten im Jahr 2003 eine Garnisonsstadt. Die Soldaten wurden zunächst in Bürgerhäusern einquartiert. Da dies jedoch oftmals zu Beschwerden durch die Bewohner führte, wurden in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts die ersten Kasernen in der Stadt errichtet. In diesem Zeitraum wurden viele Militäreinrichtungen angelegt und der Anblick von uniformierten Soldaten war über drei Jahrhunderte lang ein fester Bestandteil der städtischen Gesellschaft. Viele Soldaten der Garnison Braunschweig kämpften und starben beispielsweise in den Kabinettskriegen des 17. und 18. Jahrhunderts oder als braunschweigische Truppen, die für fremde Mächte wie England auf dem amerikanischen Kontinent kämpften.
→ Hauptartikel: Soldatenhandel
Weitere ließen ihr Leben im Kampf für die Armee des Königreichs Westphalen oder bei den Feldzügen in Spanien und Russland in den Jahren 1809 bis 1813. Sie waren sowohl als Angehörige des Feldkorps Herzog Friedrich Wilhelms in Quatre-Bras und Waterloo (1815) eingesetzt, als auch im Deutsch-Französischen Krieg (1870/71) sowie in den beiden großen Weltkriegen 1914 bis 1918 und 1939 bis 1945. Auch in den Kolonialkriegen des Deutschen Kaiserreichs dienten braunschweigische Truppen.
Das Militär diente aber nicht nur zum Kampf gegen den äußeren Feind, sondern übte – je nach Epoche – auch eine Ordnungs- und Repressionsfunktion aus.
Nach 1955 zogen Bundeswehrsoldaten in die Stadt Braunschweig ein. Die Präsenz der Bundeswehr in Braunschweig endete 2003.[3]
Zeit vor 1671
Bis in das 16. Jahrhundert war es üblich, dass die Besitzungen der Herzogtümer unter den erbberechtigten Söhnen der Herzöge aufgeteilt wurden. Dadurch waren aus dem Herzogtum Braunschweig-Lüneburg die Häuser Braunschweig-Wolfenbüttel, Dannenberg, Harburg und Lüneburg-Celle hervorgegangen.
Für das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel entstand unter Herzog Julius ein neues Wehrsystem, nach dem jeder einzelne Hauswirt bewaffnet zu sein hatte. Die Waffen wurden durch das Landgericht geprüft und die Männer wurden durch die Offiziere des Herzogs an ihnen ausgebildet und militärisch gedrillt. Die Gewehre stammten aus der Geschütz- und Gewehrfabrikation in Gittelde. Die militärische Ausbildung der Bürger fand einmal pro Monat statt und zusätzlich gab es ein jährliches großes Exerzieren. Die einzelnen Mannschaften wurden nach Fahnen in Kompanien eingeteilt.
Zu den Truppen von Herzog Heinrich Julius gehörten 1589 bereits angeworbene Musketiere sowie eine persönliche Leibgarde, die aus mehreren berittenen Kompanien bestand. Befehligt wurden seine Truppen vom Grafen Hohenlohe.[4]
1605 bis 1617
Die Belagerung von 1615 der Stadt Braunschweig
Die erste stehende Truppe im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel führte der Herzog 1606 nach Wolfenbüttel, der damaligen Hauptstadt. Dieses waren das 1605 aufgestellte „Gelbe Regiment“ aus Fußsoldaten und das „Rote Regiment“, das aus berittenen Truppen bestand. Im Jahr 1605 belagerte Heinrich Julius die Stadt Braunschweig vom 28. Oktober bis zum 9. Januar 1606. Der König von Dänemark vermittelte einen achtwöchigen Waffenstillstand. Da es zu keiner Einigung kam, verordnete Kaiser Rudolf II. einen Abzug der Truppen auf beiden Seiten. Die Stadt Braunschweig rüstete entgegen dieser Anweisung jedoch weiter auf, so dass sie vom Kaiser mit der Reichsacht belegt wurde.
Ab 1609 wurden alle Untertanen des Herzogtums in das bestehende Wehrsystem eingebunden. Die Ausstattung der Kriegsdienstpflichtigen bestand aus dem langen Spieß, der Muskete und einem Harnisch. Zusätzlich wurden die Besitzer der freien Höfe verpflichtet Reittiere und Rüstungen bereitzustellen. Nach dem Tode von Herzog Heinrich Julius setzte sein Nachfolger Herzog Friedrich Ulrich 1615 beide Regimenter zur erneuten Belagerung von Braunschweig ein. Diese endete abermals durch dänische Vermittlung mit einem Vergleich bei dem die Ächtung der Stadt aufgehoben wurde und die Stadt eine Ausgleichszahlung und eine Erbhuldigung an den Herzog leisten musste, während dieser die Privilegien der Stadt anerkannte.[5]
1618 bis 1648
Im Dreißigjährigen Krieg, der seit dem Jahr 1618 die deutschen Lande überzog, hatte sich Herzog Friedrich Ulrich für die Neutralität entschieden. Dennoch verstärkte er in den Jahren 1622 bis 1623 seine Truppen und setzte seinen Schwager Otto zu Braunschweig und Lünebung als Obrist ein. Ein Teil dieser Truppen wurde in einer Kreisarmee des Niedersächsischen Reichskreises unter dem Befehl von Herzog Georg zusammengefasst.
Die Kreisarmee unter Herzog Georg Gefolge des Herzogs: 93 Personen, 46 Reisige sowie 26 Kutsch- und Wagenpferde
Kompanie Befehlshaber Anzahl Pferde Kompanie Befehlshaber Anzahl Männer
Leibgarde-Cürassiers Oberstleutnant von Wettbergk 100 Leibgarde Herzog Georgs Capitain Belizar Ludwig von Wurmb 224
Cürassiers aus Celle Oberstleutnant Curdt Plate von Sleen 102 Männer aus Celle Major Friedrich Merethig 217
Arkebusierreiter aus Celle Oberstleutnant Pfalzgraf Christian 102 Männer aus Celle Capitain Friedrich Feuerschütz 228
Arkebusierreiter aus Celle Rittmeister Jansen von Petersdorf 102 Männer aus Celle Capitain von Uffeln 207
– – – Männer aus Celle Capitain Johann Nagel 218
Braunschweig-Wolfenbüttelsche Reiter Wolff Eberhard von Warberg 150 Männer aus Braunschweig-Wolfenbüttel General Otto Plate von Helvessen 300
Braunschweig-Wolfenbüttelsche Reiter Rittmeister Friedrich von Bortfeldt 150 Männer aus Braunschweig-Wolfenbüttel Capitain Friedrich Vitzthumb von Eckstedt 300
Halberstädtische Reiter Rittmeister Christoff von Honichen 127 Männer aus Halberstadt Capitain August Vitzthumb von Eckstedt 203
Mecklenburgische Reiter Rittmeister von Strahlendorf 140 Männer aus Halberstadt Capitain Oswald Bodenteich 203
Mecklenburgische Reiter Rittmeister Volrad Frein 140 Männer aus Lübeck Capitain Michel Wessel 211
Holsteinische Reiter Rittmeister Dietrich von Ahlefeld 200 Männer aus Holstein Capitain Jacob Seesteden 293
Holsteinische Reiter Rittmeister von Hodenberg 93 Männer aus Holstein Capitain Bernhard Petersen 225
Gesamt: 1406 2775[6]
Im Jahr 1624 wurde Herzog Friedrich Ulrich zum General der Niedersächsischen Kreisarmee ernannt und löste damit Herzog Georg ab, der in die Dienste des Kaisers übergetreten war. Im Mai des Jahres 1625 beschloss der Kreistag zu Braunschweig, die Truppenstärke weiter auszubauen und Friedrich Ulrich schloss zudem in Lauenburg ein formelles Bündnis mit König Christian IV. von Dänemark. Der Herzog sollte über das rund 24.000 Mann starke Kontingent der Braunschweigisch-Lüneburgischen Länder befehligen, was jedoch wegen des Einspruchs des Herzogs Christian aus Celle nie in dieser Stärke zustande kam.
Da die kaiserliche Armee der Katholischen Liga mit ihrem Heerführer Johann von Tilly weiter vorrückte, vereinigten sich Herzog Friedrich Ulrichs Truppen im Juni mit den Dänen bei Nienburg. Dieses wurde bald darauf von Tilly belagert, doch König Christian gelang es, ihn zum Rückzug zu zwingen. Trotzdem spitzte sich die Lage bedrohlich zu, denn General Wallenstein rückte auf Göttingen vor und Tilly eroberte am 24. Oktober 1625 die Feste Calenberg.
Im Winter des Jahres bemühte sich Friedrich Ulrich vergeblich in Braunschweig um einen Friedensschluss. Herzog Christian von Halberstadt organisierte derweil in Wolfenbüttel die Verteidigung des Landes. Auch König Christian zog sich dorthin zurück. Zusätzlich wurden die Städte Göttingen, Münden und Nordheim durch Truppen verstärkt. Als Christian von Halberstadt in das Eichsfeld ausrückte, erkrankte er und wurde nach Wolfenbüttel zurückgebracht, wo er am 6. Juni 1626 dem Fieber erlag.
Nachdem Tilly die drei Städte erobert hatte, verhandelte Herzog Friedrich Ulrich nochmals mit ihm, zog im August seine Truppen von der dänischen Armee ab und unterwarf sich dem Kaiser. Wolfenbüttel blieb nach der Niederlage König Christians jedoch unter Graf Solms in dänischer Hand, bis es 1627 gemeinsam von Friedrich Ulrich und General Gottfried Heinrich zu Pappenheim durch Errichtung des Schwedendamms eingenommen wurde.
Belagerung Wolfenbüttels um 1627
Herzog Friedrich Ulrich trat schließlich im Jahre 1631 dem Bündnis der protestantischen Fürsten bei und schloss 1632 mit König Gustav Adolf von Schweden einen Allianzvertrag. Dafür sollte er eine Streitmacht von 1500 Reitern (12 Kompanien mit 125 Pferden) und fünf Regimenter Infanteriesoldaten (5200 Mann) nach königlich schwedischer Ordnung aufstellen. Unter diesem befanden sich auch das „Gelbe Regiment“ (Obrist von Schönberg, ab 1633 Dietrich von Ehlen, acht Kompanien Fußsoldaten) und das „Rote Regiment“ (Obrist Jobst Heinrich von Mützephal, 500 Reiter, acht Kompanien Fußsoldaten) sowie das „Blaue Regiment“ (Generalmajor Tile Albrecht von Uslar, 1000 Reiter, zwölf Kompanien Fußsoldaten).[7]
Herzog Georg hatte inzwischen das kaiserliche Heer verlassen und war in die Dienste des schwedischen Königs übergetreten, um diesen bei der Vertreibung der katholischen Truppen aus den Ländern des Fürstentums zu unterstützen. Er stellte hierfür zum Ende des Jahres je drei Regimenter Kavallerie und Infanterie auf. Georgs Regimenter nahmen die Städte Göttingen und Duderstadt ein zernierten gemeinsam mit Friedrich Ulrichs Einheiten Wolfenbüttel, vertrieben Wallenstein zunächst aus Stade und zwangen ihn schließlich zum Rückzug aus Niederhessen.
Anfang des Jahres 1633 wurden wichtige Ortschaften wie Bielefeld, Herford, Lemgo und Vlotho eingenommen und die kaiserlichen Truppen von der Schwedisch-Deutschen Armee auf das rechte Ufer der Weser zurückgedrängt. Die Truppen aus Wolfenbüttel standen unter General von Uslar bei Polle, Holzminden und Höxter. Herzog Friedrich Ulrich versuchte indessen die Belagerung Wolfenbüttels fortsetzen, um die Stadt wieder in seinen Besitz zu bringen. Herzog Georg gelang es, die kaiserlichen Truppen des Grafen Gronsfeld zu zerschlagen und ihn nach Minden zurückzudrängen. Somit hatte er das gesamte linke Ufer der Weser zwischen der Haase und Bielefeld unter seiner Kontrolle.
Georg belagerte zudem mit nur knapp 10.000 Mann und ohne schwere Geschütze die Stadt Hameln, die am 13. Juli 1633 kapitulierte. Unterstützt wurde er hierbei durch die Truppen des Obristen Mützephal, der sich ihm entgegen einer Anweisung des Herzogs Friedrich Ulrich, der zufolge er Generalmajor von Uslar bei Höxter mit Waffen und Proviant versorgen sollte, am 21. März angeschlossen hatte. Generalmajor von Uslar kam nun ebenfalls nach Hameln und nahm die gesamten wolfenbüttelschen Truppen unter seinen Befehl. Nachdem Hameln eingenommen war, wurde von Uslar nach Hildesheim abkommandiert, um die dortigen Besitztümer zurückzuerobern. Für die Belagerung Hildesheims standen ihm am Anfang des Jahres 1634 insgesamt 16 Kompanien Reiter und 44 Kompanien Fußsoldaten zur Verfügung. Der Kommandant der Stadt kapitulierte schließlich am 12. Juli 1634.[8]
Nach dem Tode Herzog Friedrich Ulrichs übernahm 1635 Herzog August der Jüngere die braunschweigisch-wolfenbüttelschen Gebiete, die nun unter den Fürsten neu aufgeteilt worden waren. Die Belagerung Wolfenbüttels wurde fortgesetzt.
Im September 1641 wurden in Goslar zwischen den welfischen Herzögen und Erzherzog Leopold die ersten Verhandlungen über einen Frieden begonnen, bei denen die Herzöge dem Frieden von Prag beitraten und im Gegenzug die kaiserlichen Truppen die befestigten Städte, insbesondere die Stadt Wolfenbüttel, im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel räumen sollten. Als der Dreißigjährige Krieg schließlich endete, verloren die Herzöge, da sie ihre Truppen nach diesem Friedensschluss stark reduziert hatten, weitere Teile ihres einstigen Herrschaftsgebietes.[9]
1649 bis 1670
Braunschweig, Wolfenbüttel Karte von 1654/1658
1649 wurde Herzog August zum Obersten des Niedersächsischen Kreises ernannt.
1652 schloss die schwedische Königin Christina mit den braunschweigischen Herzögen und den Landgrafen von Hessen-Kassel eine Definitiv-Allianz (Hildesheimer Allianz). Hierin wurden die Herzöge verpflichtet stets ein Korps von 2.000 Reitern und 4.000 Fußsoldaten zu unterhalten.
1654 schlossen die Herzöge ein Bündnis mit dem Kurfürsten von Brandenburg, bei dem sie weitere 300 Reiter und 1.200 Fußsoldaten aufstellen ließen. Insgesamt stellte Herzog August 2.100 Mann zur Verfügung.
1657 fielen dänische Truppen in Bremen und Verden ein, so dass die Niedersächsischen Truppen aufgerüstet wurden, um sich diesen entgegenzustellen.
1663 wurden braunschweigische Truppen als Hilfskorps nach Ungarn entsandt.[10]
→ Hauptartikel: Türkenkrieg 1663/1664
Am 17. September 1666 übernahm Herzog Rudolph August die Regierung, nachdem sein Vater verstorben war. Seinen Bruder Anton Ulrich ernannte er 1667 zum Statthalter. Dieser vermehrte die Truppen und nahm mit diesen an zahlreichen kämpferischen Auseinandersetzungen teil. Die Truppen wurden beispielsweise zur Verteidigung Bremens in der Gegend um Rethem an der Aller zusammengezogen. Sie wurden jedoch nicht eingesetzt, da es zu einem Vergleich zwischen den Kontrahenten kam.
1667 bis 1669 wurden Truppen aus Wolfenbüttel in holländische und spanische Dienste gestellt und kamen nach dem Frieden von Aachen zurück.
1669 bis 1670 wurden die Truppen nochmals verstärkt und aufgerüstet, da die Unterwerfung der noch immer abspenstigen Stadt Braunschweig geplant war.[11]
→ Hauptartikel: Von der Bürger- zur Fürstenstadt
Garnisonsstadt ab 1671
1671 bis 1805
Die Stadt Braunschweig und die Stadt Wolfenbüttel waren die beiden einzigen mit Befestigungsanlagen versehenen Städte im ehemaligen Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel. Nach ihrer Belagerung und Unterwerfung durch die Herzöge wurde Braunschweig 1671 zur fürstlichen Garnison erhoben und zum Standort des fürstlichen Heeres, dessen Truppenstärke im Laufe der Jahre variierte. Zu dieser Zeit gab es je eine Kompanie Leibgarde zu Ross und zu Fuß sowie zwei Kompanien des Reiterregiments, die Infanterieregimenter „von Stauffen“, „von Schönberg“ und „von der Brüggen“ und die Artillerie. Die stationierten Verbände setzten sich stets aus mehreren Regimentern zusammen. Selbst in Zeiten des Friedens stand in der Stadt immer ein gewisses Kontingent an braunschweigischen Soldaten unter Waffen bereit.
Als der französische König Ludwig XIV. seine Truppen unter Marschall Henri de Turenne bis in den Elsass marschieren ließ, hatten sich die braunschweigischen Truppen 1674 mit denen aus Brandenburg, Celle, Lüneburg und Wolfenbüttel der kaiserlichen Armee angeschlossen, um diesem entgegenzutreten und die Holländer in ihrem Krieg gegen die Franzosen (Holländischer Krieg) zur Seite zu stehen. Zunächst war geplant die französischen Truppen vom Norden und Süden her anzugreifen. General Alexander de Bournonville führte seine Truppen bei Straßburg über den Rhein, um sich mit dem Heer des brandenburgischen Kurfürsten Friedrich Wilhelm zu vereinigen und so mit einer rund 55.000 Mann starken Armee Turenne anzugreifen. Dieser durchschaute jedoch den Plan und kam ihnen zuvor. So kam es am 4. Oktober 1674 zu der Schlacht bei Enzheim im Südwesten von Straßburg. Unter den Alliierten Truppen befanden sich auch neun braunschweigischen Infanterieregimenter unter der Führung des Herzogs August von Holstein-Plön, mit 28 Geschützen, die ein Waldgebiet gegen die französischen Dragoner- und Musketierregimenter des Marquis Louis-François de Boufflers verteidigten sollten, sich jedoch mangels Unterstützung hinter einen dortigen Höhenzug zurückziehen mussten. In dieser Schlacht, aus der sich die Franzosen schließlich nach Marlenheim zurückzogen, verloren die Braunschweiger 28 Offiziere, 100 Unteroffiziere und 674 Gemeine. Im Januar 1675 wurden Regimenter aus Braunschweig-Lüneburg, Münster und Brandenburg gegen Turenne in der Schlacht bei Türkheim eingesetzt.[12]
Im Jahr 1684 zogen die Truppen in den Kampf gegen die Türken und 1688 im Zuge des Pfälzischen Erbfolgekriegs gegen den französischen König Ludwig XIV. 1690 beteiligten sich die Braunschweiger mit zwei Reiter- und zehn Infanterieregimentern an einem Hilfskorps für Holland.[13]
1762 lag die Truppenstärke bei 16.000 Mann, die sich in den Diensten des Fürstentums Braunschweig-Wolfenbüttel befanden, diese wurden durch Subsidienverträge mit England und dem Kaiser finanziert. Die Lage änderte sich nach dem Siebenjährigen Krieg (1756 bis 1763), als die finanziellen Mittel knapper wurden und die Heeresstärke reduziert werden musste.
Im Februar 1776 wurde daher von dem britischen Offizier William Fawcett als Vertreter der englischen Krone und Feronce von Rotenkreutz, als Vertreter für Braunschweig, ein entsprechender Vertrag unterzeichnet. Herzog Karl verpflichtete sich darin ein Korps, bestehend aus 3964 Mann Infanterie und 336 Mann leichter Kavallerie zu entsenden. Die Kavallerie wurde erst vor Ort mit Pferden ausgerüstet. Das Korps bestand aus 5 Regimentern und 2 Bataillonen, die gesamte Ausrüstung sollten aus Braunschweig geliefert werden, wodurch die braunschweigischen Handwerker mit zusätzlichen Aufträgen versorgt wurden, um die wirtschaftliche Lage im Herzogtum zu verbessern.
Den Oberbefehl über diese Truppen erhielt Friedrich Adolf von Riedesel, der mit seinem Auszug aus Braunschweig zum Generalmajor befördert wurde. Das entsandte Truppenkontingent setzte sich aus 176 Offizieren, 389 Unteroffizieren, 102 Tambours (Trommler), 3373 Gemeinen und 261 Knechten in folgenden Einheiten zusammen:
Dragoner-Regiment „Prinz Ludwig Ernst“
Grenadier-Bataillon „Breymann“
Musketier-Regimenter: „Prinz Friedrich“, „von Rhetz“, „von Riedesel“ und „von Specht“
Bataillon leichte Infanterie mit Jägerkompanie „von Barner“
Die Truppe schiffte sich in Stade ein und reiste nach Québec. Hier kämpfte sie gemeinsam mit Einheiten aus Hessen-Hanau und den Engländern. Obwohl Braunschweig für die Entsendung dieser Soldaten für die Unterstützung des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges (1775 bis 1783) 5 ¼ Millionen Taler an Einnahmen verbuchen konnte, beschloss Herzog Carl Wilhelm Ferdinand 1783, nach Rückkehr letzten braunschweigischen Truppen aus Amerika (2.174 von ausgesandten 5.124 Mann), die Stärke des Heeres zu verringern. Stattdessen stellte er eine Armee aus Söldnern zusammen.[13]
Die Standbilder und der Obelisk erinnern an die in den Freiheitskriegen gegen Napoleon I. gefallenen
Herzöge Karl Wilhelm Ferdinand und Friedrich Wilhelm von Braunschweig
Obelisk – Vaterländisches Denkmal auf dem Löwenwall
Als Preußen im Jahr 1806 gegen Frankreich in den Krieg zog, hatte sich Braunschweig zur Neutralität entschlossen, um von Napoleon verschont zu werden, was dieser jedoch ablehnte. Das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel wurde durch seine Truppen besetzt, aufgelöst und dem Königreich Westphalen unterstellt. Damit wurden auch die militärischen Verbände neu geordnet und das Braunschweiger Heer existierte nicht mehr.[14]
Weiter geht es in Teil 2
Frontseite der Mars-la-Tour-Kaserne mit dem Spruchband PENINSULA • SICILIEN • WATERLOO • MARSLATOUR als Hinweis auf die Feldzüge und Schlachten, an denen Braunschweigische Einheiten im 18. und 19. Jahrhundert teilgenommen haben.
Überblick
Die Stadt Braunschweig war seit 1671, nach der Unterwerfung durch die Braunschweiger Herzöge, bis zum Abzug der letzten Bundeswehreinheiten im Jahr 2003 eine Garnisonsstadt. Die Soldaten wurden zunächst in Bürgerhäusern einquartiert. Da dies jedoch oftmals zu Beschwerden durch die Bewohner führte, wurden in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts die ersten Kasernen in der Stadt errichtet. In diesem Zeitraum wurden viele Militäreinrichtungen angelegt und der Anblick von uniformierten Soldaten war über drei Jahrhunderte lang ein fester Bestandteil der städtischen Gesellschaft. Viele Soldaten der Garnison Braunschweig kämpften und starben beispielsweise in den Kabinettskriegen des 17. und 18. Jahrhunderts oder als braunschweigische Truppen, die für fremde Mächte wie England auf dem amerikanischen Kontinent kämpften.
→ Hauptartikel: Soldatenhandel
Weitere ließen ihr Leben im Kampf für die Armee des Königreichs Westphalen oder bei den Feldzügen in Spanien und Russland in den Jahren 1809 bis 1813. Sie waren sowohl als Angehörige des Feldkorps Herzog Friedrich Wilhelms in Quatre-Bras und Waterloo (1815) eingesetzt, als auch im Deutsch-Französischen Krieg (1870/71) sowie in den beiden großen Weltkriegen 1914 bis 1918 und 1939 bis 1945. Auch in den Kolonialkriegen des Deutschen Kaiserreichs dienten braunschweigische Truppen.
Das Militär diente aber nicht nur zum Kampf gegen den äußeren Feind, sondern übte – je nach Epoche – auch eine Ordnungs- und Repressionsfunktion aus.
Nach 1955 zogen Bundeswehrsoldaten in die Stadt Braunschweig ein. Die Präsenz der Bundeswehr in Braunschweig endete 2003.[3]
Zeit vor 1671
Bis in das 16. Jahrhundert war es üblich, dass die Besitzungen der Herzogtümer unter den erbberechtigten Söhnen der Herzöge aufgeteilt wurden. Dadurch waren aus dem Herzogtum Braunschweig-Lüneburg die Häuser Braunschweig-Wolfenbüttel, Dannenberg, Harburg und Lüneburg-Celle hervorgegangen.
Für das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel entstand unter Herzog Julius ein neues Wehrsystem, nach dem jeder einzelne Hauswirt bewaffnet zu sein hatte. Die Waffen wurden durch das Landgericht geprüft und die Männer wurden durch die Offiziere des Herzogs an ihnen ausgebildet und militärisch gedrillt. Die Gewehre stammten aus der Geschütz- und Gewehrfabrikation in Gittelde. Die militärische Ausbildung der Bürger fand einmal pro Monat statt und zusätzlich gab es ein jährliches großes Exerzieren. Die einzelnen Mannschaften wurden nach Fahnen in Kompanien eingeteilt.
Zu den Truppen von Herzog Heinrich Julius gehörten 1589 bereits angeworbene Musketiere sowie eine persönliche Leibgarde, die aus mehreren berittenen Kompanien bestand. Befehligt wurden seine Truppen vom Grafen Hohenlohe.[4]
1605 bis 1617
Die Belagerung von 1615 der Stadt Braunschweig
Die erste stehende Truppe im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel führte der Herzog 1606 nach Wolfenbüttel, der damaligen Hauptstadt. Dieses waren das 1605 aufgestellte „Gelbe Regiment“ aus Fußsoldaten und das „Rote Regiment“, das aus berittenen Truppen bestand. Im Jahr 1605 belagerte Heinrich Julius die Stadt Braunschweig vom 28. Oktober bis zum 9. Januar 1606. Der König von Dänemark vermittelte einen achtwöchigen Waffenstillstand. Da es zu keiner Einigung kam, verordnete Kaiser Rudolf II. einen Abzug der Truppen auf beiden Seiten. Die Stadt Braunschweig rüstete entgegen dieser Anweisung jedoch weiter auf, so dass sie vom Kaiser mit der Reichsacht belegt wurde.
Ab 1609 wurden alle Untertanen des Herzogtums in das bestehende Wehrsystem eingebunden. Die Ausstattung der Kriegsdienstpflichtigen bestand aus dem langen Spieß, der Muskete und einem Harnisch. Zusätzlich wurden die Besitzer der freien Höfe verpflichtet Reittiere und Rüstungen bereitzustellen. Nach dem Tode von Herzog Heinrich Julius setzte sein Nachfolger Herzog Friedrich Ulrich 1615 beide Regimenter zur erneuten Belagerung von Braunschweig ein. Diese endete abermals durch dänische Vermittlung mit einem Vergleich bei dem die Ächtung der Stadt aufgehoben wurde und die Stadt eine Ausgleichszahlung und eine Erbhuldigung an den Herzog leisten musste, während dieser die Privilegien der Stadt anerkannte.[5]
1618 bis 1648
Im Dreißigjährigen Krieg, der seit dem Jahr 1618 die deutschen Lande überzog, hatte sich Herzog Friedrich Ulrich für die Neutralität entschieden. Dennoch verstärkte er in den Jahren 1622 bis 1623 seine Truppen und setzte seinen Schwager Otto zu Braunschweig und Lünebung als Obrist ein. Ein Teil dieser Truppen wurde in einer Kreisarmee des Niedersächsischen Reichskreises unter dem Befehl von Herzog Georg zusammengefasst.
Die Kreisarmee unter Herzog Georg Gefolge des Herzogs: 93 Personen, 46 Reisige sowie 26 Kutsch- und Wagenpferde
Kompanie Befehlshaber Anzahl Pferde Kompanie Befehlshaber Anzahl Männer
Leibgarde-Cürassiers Oberstleutnant von Wettbergk 100 Leibgarde Herzog Georgs Capitain Belizar Ludwig von Wurmb 224
Cürassiers aus Celle Oberstleutnant Curdt Plate von Sleen 102 Männer aus Celle Major Friedrich Merethig 217
Arkebusierreiter aus Celle Oberstleutnant Pfalzgraf Christian 102 Männer aus Celle Capitain Friedrich Feuerschütz 228
Arkebusierreiter aus Celle Rittmeister Jansen von Petersdorf 102 Männer aus Celle Capitain von Uffeln 207
– – – Männer aus Celle Capitain Johann Nagel 218
Braunschweig-Wolfenbüttelsche Reiter Wolff Eberhard von Warberg 150 Männer aus Braunschweig-Wolfenbüttel General Otto Plate von Helvessen 300
Braunschweig-Wolfenbüttelsche Reiter Rittmeister Friedrich von Bortfeldt 150 Männer aus Braunschweig-Wolfenbüttel Capitain Friedrich Vitzthumb von Eckstedt 300
Halberstädtische Reiter Rittmeister Christoff von Honichen 127 Männer aus Halberstadt Capitain August Vitzthumb von Eckstedt 203
Mecklenburgische Reiter Rittmeister von Strahlendorf 140 Männer aus Halberstadt Capitain Oswald Bodenteich 203
Mecklenburgische Reiter Rittmeister Volrad Frein 140 Männer aus Lübeck Capitain Michel Wessel 211
Holsteinische Reiter Rittmeister Dietrich von Ahlefeld 200 Männer aus Holstein Capitain Jacob Seesteden 293
Holsteinische Reiter Rittmeister von Hodenberg 93 Männer aus Holstein Capitain Bernhard Petersen 225
Gesamt: 1406 2775[6]
Im Jahr 1624 wurde Herzog Friedrich Ulrich zum General der Niedersächsischen Kreisarmee ernannt und löste damit Herzog Georg ab, der in die Dienste des Kaisers übergetreten war. Im Mai des Jahres 1625 beschloss der Kreistag zu Braunschweig, die Truppenstärke weiter auszubauen und Friedrich Ulrich schloss zudem in Lauenburg ein formelles Bündnis mit König Christian IV. von Dänemark. Der Herzog sollte über das rund 24.000 Mann starke Kontingent der Braunschweigisch-Lüneburgischen Länder befehligen, was jedoch wegen des Einspruchs des Herzogs Christian aus Celle nie in dieser Stärke zustande kam.
Da die kaiserliche Armee der Katholischen Liga mit ihrem Heerführer Johann von Tilly weiter vorrückte, vereinigten sich Herzog Friedrich Ulrichs Truppen im Juni mit den Dänen bei Nienburg. Dieses wurde bald darauf von Tilly belagert, doch König Christian gelang es, ihn zum Rückzug zu zwingen. Trotzdem spitzte sich die Lage bedrohlich zu, denn General Wallenstein rückte auf Göttingen vor und Tilly eroberte am 24. Oktober 1625 die Feste Calenberg.
Im Winter des Jahres bemühte sich Friedrich Ulrich vergeblich in Braunschweig um einen Friedensschluss. Herzog Christian von Halberstadt organisierte derweil in Wolfenbüttel die Verteidigung des Landes. Auch König Christian zog sich dorthin zurück. Zusätzlich wurden die Städte Göttingen, Münden und Nordheim durch Truppen verstärkt. Als Christian von Halberstadt in das Eichsfeld ausrückte, erkrankte er und wurde nach Wolfenbüttel zurückgebracht, wo er am 6. Juni 1626 dem Fieber erlag.
Nachdem Tilly die drei Städte erobert hatte, verhandelte Herzog Friedrich Ulrich nochmals mit ihm, zog im August seine Truppen von der dänischen Armee ab und unterwarf sich dem Kaiser. Wolfenbüttel blieb nach der Niederlage König Christians jedoch unter Graf Solms in dänischer Hand, bis es 1627 gemeinsam von Friedrich Ulrich und General Gottfried Heinrich zu Pappenheim durch Errichtung des Schwedendamms eingenommen wurde.
Belagerung Wolfenbüttels um 1627
Herzog Friedrich Ulrich trat schließlich im Jahre 1631 dem Bündnis der protestantischen Fürsten bei und schloss 1632 mit König Gustav Adolf von Schweden einen Allianzvertrag. Dafür sollte er eine Streitmacht von 1500 Reitern (12 Kompanien mit 125 Pferden) und fünf Regimenter Infanteriesoldaten (5200 Mann) nach königlich schwedischer Ordnung aufstellen. Unter diesem befanden sich auch das „Gelbe Regiment“ (Obrist von Schönberg, ab 1633 Dietrich von Ehlen, acht Kompanien Fußsoldaten) und das „Rote Regiment“ (Obrist Jobst Heinrich von Mützephal, 500 Reiter, acht Kompanien Fußsoldaten) sowie das „Blaue Regiment“ (Generalmajor Tile Albrecht von Uslar, 1000 Reiter, zwölf Kompanien Fußsoldaten).[7]
Herzog Georg hatte inzwischen das kaiserliche Heer verlassen und war in die Dienste des schwedischen Königs übergetreten, um diesen bei der Vertreibung der katholischen Truppen aus den Ländern des Fürstentums zu unterstützen. Er stellte hierfür zum Ende des Jahres je drei Regimenter Kavallerie und Infanterie auf. Georgs Regimenter nahmen die Städte Göttingen und Duderstadt ein zernierten gemeinsam mit Friedrich Ulrichs Einheiten Wolfenbüttel, vertrieben Wallenstein zunächst aus Stade und zwangen ihn schließlich zum Rückzug aus Niederhessen.
Anfang des Jahres 1633 wurden wichtige Ortschaften wie Bielefeld, Herford, Lemgo und Vlotho eingenommen und die kaiserlichen Truppen von der Schwedisch-Deutschen Armee auf das rechte Ufer der Weser zurückgedrängt. Die Truppen aus Wolfenbüttel standen unter General von Uslar bei Polle, Holzminden und Höxter. Herzog Friedrich Ulrich versuchte indessen die Belagerung Wolfenbüttels fortsetzen, um die Stadt wieder in seinen Besitz zu bringen. Herzog Georg gelang es, die kaiserlichen Truppen des Grafen Gronsfeld zu zerschlagen und ihn nach Minden zurückzudrängen. Somit hatte er das gesamte linke Ufer der Weser zwischen der Haase und Bielefeld unter seiner Kontrolle.
Georg belagerte zudem mit nur knapp 10.000 Mann und ohne schwere Geschütze die Stadt Hameln, die am 13. Juli 1633 kapitulierte. Unterstützt wurde er hierbei durch die Truppen des Obristen Mützephal, der sich ihm entgegen einer Anweisung des Herzogs Friedrich Ulrich, der zufolge er Generalmajor von Uslar bei Höxter mit Waffen und Proviant versorgen sollte, am 21. März angeschlossen hatte. Generalmajor von Uslar kam nun ebenfalls nach Hameln und nahm die gesamten wolfenbüttelschen Truppen unter seinen Befehl. Nachdem Hameln eingenommen war, wurde von Uslar nach Hildesheim abkommandiert, um die dortigen Besitztümer zurückzuerobern. Für die Belagerung Hildesheims standen ihm am Anfang des Jahres 1634 insgesamt 16 Kompanien Reiter und 44 Kompanien Fußsoldaten zur Verfügung. Der Kommandant der Stadt kapitulierte schließlich am 12. Juli 1634.[8]
Nach dem Tode Herzog Friedrich Ulrichs übernahm 1635 Herzog August der Jüngere die braunschweigisch-wolfenbüttelschen Gebiete, die nun unter den Fürsten neu aufgeteilt worden waren. Die Belagerung Wolfenbüttels wurde fortgesetzt.
Im September 1641 wurden in Goslar zwischen den welfischen Herzögen und Erzherzog Leopold die ersten Verhandlungen über einen Frieden begonnen, bei denen die Herzöge dem Frieden von Prag beitraten und im Gegenzug die kaiserlichen Truppen die befestigten Städte, insbesondere die Stadt Wolfenbüttel, im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel räumen sollten. Als der Dreißigjährige Krieg schließlich endete, verloren die Herzöge, da sie ihre Truppen nach diesem Friedensschluss stark reduziert hatten, weitere Teile ihres einstigen Herrschaftsgebietes.[9]
1649 bis 1670
Braunschweig, Wolfenbüttel Karte von 1654/1658
1649 wurde Herzog August zum Obersten des Niedersächsischen Kreises ernannt.
1652 schloss die schwedische Königin Christina mit den braunschweigischen Herzögen und den Landgrafen von Hessen-Kassel eine Definitiv-Allianz (Hildesheimer Allianz). Hierin wurden die Herzöge verpflichtet stets ein Korps von 2.000 Reitern und 4.000 Fußsoldaten zu unterhalten.
1654 schlossen die Herzöge ein Bündnis mit dem Kurfürsten von Brandenburg, bei dem sie weitere 300 Reiter und 1.200 Fußsoldaten aufstellen ließen. Insgesamt stellte Herzog August 2.100 Mann zur Verfügung.
1657 fielen dänische Truppen in Bremen und Verden ein, so dass die Niedersächsischen Truppen aufgerüstet wurden, um sich diesen entgegenzustellen.
1663 wurden braunschweigische Truppen als Hilfskorps nach Ungarn entsandt.[10]
→ Hauptartikel: Türkenkrieg 1663/1664
Am 17. September 1666 übernahm Herzog Rudolph August die Regierung, nachdem sein Vater verstorben war. Seinen Bruder Anton Ulrich ernannte er 1667 zum Statthalter. Dieser vermehrte die Truppen und nahm mit diesen an zahlreichen kämpferischen Auseinandersetzungen teil. Die Truppen wurden beispielsweise zur Verteidigung Bremens in der Gegend um Rethem an der Aller zusammengezogen. Sie wurden jedoch nicht eingesetzt, da es zu einem Vergleich zwischen den Kontrahenten kam.
1667 bis 1669 wurden Truppen aus Wolfenbüttel in holländische und spanische Dienste gestellt und kamen nach dem Frieden von Aachen zurück.
1669 bis 1670 wurden die Truppen nochmals verstärkt und aufgerüstet, da die Unterwerfung der noch immer abspenstigen Stadt Braunschweig geplant war.[11]
→ Hauptartikel: Von der Bürger- zur Fürstenstadt
Garnisonsstadt ab 1671
1671 bis 1805
Die Stadt Braunschweig und die Stadt Wolfenbüttel waren die beiden einzigen mit Befestigungsanlagen versehenen Städte im ehemaligen Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel. Nach ihrer Belagerung und Unterwerfung durch die Herzöge wurde Braunschweig 1671 zur fürstlichen Garnison erhoben und zum Standort des fürstlichen Heeres, dessen Truppenstärke im Laufe der Jahre variierte. Zu dieser Zeit gab es je eine Kompanie Leibgarde zu Ross und zu Fuß sowie zwei Kompanien des Reiterregiments, die Infanterieregimenter „von Stauffen“, „von Schönberg“ und „von der Brüggen“ und die Artillerie. Die stationierten Verbände setzten sich stets aus mehreren Regimentern zusammen. Selbst in Zeiten des Friedens stand in der Stadt immer ein gewisses Kontingent an braunschweigischen Soldaten unter Waffen bereit.
Als der französische König Ludwig XIV. seine Truppen unter Marschall Henri de Turenne bis in den Elsass marschieren ließ, hatten sich die braunschweigischen Truppen 1674 mit denen aus Brandenburg, Celle, Lüneburg und Wolfenbüttel der kaiserlichen Armee angeschlossen, um diesem entgegenzutreten und die Holländer in ihrem Krieg gegen die Franzosen (Holländischer Krieg) zur Seite zu stehen. Zunächst war geplant die französischen Truppen vom Norden und Süden her anzugreifen. General Alexander de Bournonville führte seine Truppen bei Straßburg über den Rhein, um sich mit dem Heer des brandenburgischen Kurfürsten Friedrich Wilhelm zu vereinigen und so mit einer rund 55.000 Mann starken Armee Turenne anzugreifen. Dieser durchschaute jedoch den Plan und kam ihnen zuvor. So kam es am 4. Oktober 1674 zu der Schlacht bei Enzheim im Südwesten von Straßburg. Unter den Alliierten Truppen befanden sich auch neun braunschweigischen Infanterieregimenter unter der Führung des Herzogs August von Holstein-Plön, mit 28 Geschützen, die ein Waldgebiet gegen die französischen Dragoner- und Musketierregimenter des Marquis Louis-François de Boufflers verteidigten sollten, sich jedoch mangels Unterstützung hinter einen dortigen Höhenzug zurückziehen mussten. In dieser Schlacht, aus der sich die Franzosen schließlich nach Marlenheim zurückzogen, verloren die Braunschweiger 28 Offiziere, 100 Unteroffiziere und 674 Gemeine. Im Januar 1675 wurden Regimenter aus Braunschweig-Lüneburg, Münster und Brandenburg gegen Turenne in der Schlacht bei Türkheim eingesetzt.[12]
Im Jahr 1684 zogen die Truppen in den Kampf gegen die Türken und 1688 im Zuge des Pfälzischen Erbfolgekriegs gegen den französischen König Ludwig XIV. 1690 beteiligten sich die Braunschweiger mit zwei Reiter- und zehn Infanterieregimentern an einem Hilfskorps für Holland.[13]
1762 lag die Truppenstärke bei 16.000 Mann, die sich in den Diensten des Fürstentums Braunschweig-Wolfenbüttel befanden, diese wurden durch Subsidienverträge mit England und dem Kaiser finanziert. Die Lage änderte sich nach dem Siebenjährigen Krieg (1756 bis 1763), als die finanziellen Mittel knapper wurden und die Heeresstärke reduziert werden musste.
Im Februar 1776 wurde daher von dem britischen Offizier William Fawcett als Vertreter der englischen Krone und Feronce von Rotenkreutz, als Vertreter für Braunschweig, ein entsprechender Vertrag unterzeichnet. Herzog Karl verpflichtete sich darin ein Korps, bestehend aus 3964 Mann Infanterie und 336 Mann leichter Kavallerie zu entsenden. Die Kavallerie wurde erst vor Ort mit Pferden ausgerüstet. Das Korps bestand aus 5 Regimentern und 2 Bataillonen, die gesamte Ausrüstung sollten aus Braunschweig geliefert werden, wodurch die braunschweigischen Handwerker mit zusätzlichen Aufträgen versorgt wurden, um die wirtschaftliche Lage im Herzogtum zu verbessern.
Den Oberbefehl über diese Truppen erhielt Friedrich Adolf von Riedesel, der mit seinem Auszug aus Braunschweig zum Generalmajor befördert wurde. Das entsandte Truppenkontingent setzte sich aus 176 Offizieren, 389 Unteroffizieren, 102 Tambours (Trommler), 3373 Gemeinen und 261 Knechten in folgenden Einheiten zusammen:
Dragoner-Regiment „Prinz Ludwig Ernst“
Grenadier-Bataillon „Breymann“
Musketier-Regimenter: „Prinz Friedrich“, „von Rhetz“, „von Riedesel“ und „von Specht“
Bataillon leichte Infanterie mit Jägerkompanie „von Barner“
Die Truppe schiffte sich in Stade ein und reiste nach Québec. Hier kämpfte sie gemeinsam mit Einheiten aus Hessen-Hanau und den Engländern. Obwohl Braunschweig für die Entsendung dieser Soldaten für die Unterstützung des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges (1775 bis 1783) 5 ¼ Millionen Taler an Einnahmen verbuchen konnte, beschloss Herzog Carl Wilhelm Ferdinand 1783, nach Rückkehr letzten braunschweigischen Truppen aus Amerika (2.174 von ausgesandten 5.124 Mann), die Stärke des Heeres zu verringern. Stattdessen stellte er eine Armee aus Söldnern zusammen.[13]
Die Standbilder und der Obelisk erinnern an die in den Freiheitskriegen gegen Napoleon I. gefallenen
Herzöge Karl Wilhelm Ferdinand und Friedrich Wilhelm von Braunschweig
Obelisk – Vaterländisches Denkmal auf dem Löwenwall
Als Preußen im Jahr 1806 gegen Frankreich in den Krieg zog, hatte sich Braunschweig zur Neutralität entschlossen, um von Napoleon verschont zu werden, was dieser jedoch ablehnte. Das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel wurde durch seine Truppen besetzt, aufgelöst und dem Königreich Westphalen unterstellt. Damit wurden auch die militärischen Verbände neu geordnet und das Braunschweiger Heer existierte nicht mehr.[14]
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Teil 2
1815 bis 1866
Husar 1809
Infanteristen um 1843
Olfermann-Denkmal
Im Jahr 1809 stellte Herzog Friedrich Wilhelm in Böhmen eine eigene Truppe zusammen, die als „Schwarze Schar“ bezeichnet wurde. Diese bildete ab 1815 den neuen Grundstock für das braunschweigische Militär. Dem Oberbefehl des britischen Prinzregenten George IV. unterstellt, kämpfte sie in Spanien und Belgien. Nachdem Napoleon in der Schlacht bei Waterloo endgültig besiegt worden war, entstand das neue Herzogtum Braunschweig. Die Truppen kehrten mit mehr als 7000 Mann ohne den Herzog nach Braunschweig zurück. Dieser war in der Schlacht bei Quatre-Bras am 16. Juni 1815 gefallen.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden beim Steinbruch am Nußberg Schießstände für die Ausbildung der Soldaten der Garnison angelegt. Diese wurden bis zum Jahr 1919 genutzt. Zu Ehren des Generalmajors Johann Elias Olfermann (1776–1822), der die Braunschweigischen Truppen nach dem Tod des Herzogs befehligt und in der Schlacht von Quatre-Bras angeführt hatte, wurde im Jahr 1832 unweit der Schießstände eine Gedenksäule aufgestellt.[15]
In Braunschweig setzte sich nun das Konskriptionssystem durch, was einer allgemeinen Wehrpflicht für alle männlichen Landesbewohner im Alter von 20 bis 25 gleichkam. Eine Verordnung legte fest, dass sich jeder für eine militärische Verwendung bereithalten musste. Teilweise wurde jedoch nur jeder fünfte wirklich zum Dienst einberufen. Die Auswahl erfolgte über eine Auslosung, sodass es möglich war, durch den Verkauf des Loses an andere Dienstpflichtige oder durch die Entsendung eines Stellvertreters dem Militärdienst zu entgehen. Nicht verpflichtet werden konnten geistig oder körperlich behinderte oder für den Dienst unwürdige Männer. Eine Ausnahmeregelung gab es für die Mitglieder des Herrschaftshauses oder hochadeliger Familien. Großgrundbesitzer, Gewerbetreibende und Amtsinhaber konnten sich auf Antrag ebenfalls befreien lassen.
1816 wurde die Militär-Administrations-Kommission geschaffen, die für die Militärverwaltung zuständig war. Ab 1826 wurden diese Aufgaben vom Herzoglichen Kriegs-Collegium übernommen. Ihm oblagen die Verwahrung der Kriegskasse, die Verwaltung der Kasernen, die Verpflegung, die Versorgung sowie das Zeughaus und das Militärhospital. Hierarchisch war der jeweilige Herzog Oberbefehlshaber des braunschweigischen Militärs, ihm unterstand der Kommandant des aktiven Korps, ab 1848 war dies der Brigadekommandeur. Der Garnisonsdienst wurde durch die Stadtkommandanten organisiert.[16]
Braunschweiger Stadtkommandanten[17] Zeitraum Dienstgrad Name
1813 bis 1821 Generalleutnant Johann Heinrich Carl von Bernewitz
1821 bis 1830 Generalleutnant Johann Carl Moll[18]
1830 bis 1835 Generalleutnant Friedrich August von Herzberg
1835 bis 1847 Generalleutnant Ernst von Schrader
1847 bis 1851 Generalmajor Heinrich August Christian von Brandenstein[19]
1851 bis 1855 Generalleutnant Johann Heinrich Ernst Gustav von Normann[20]
1855 bis 1867 Generalleutnant Alexander Leopold von Erichsen
Da Karl, der älteste Sohn des verstorbenen Herzogs, noch minderjährig war, lag der Oberbefehl bei Georg IV., der diesen auf das Geheimraths-Collegium delegiert hatte. Dieses beschloss eine drastische Reduzierung der Truppenstärke, so dass das braunschweigische Militär zwar nominell noch aus rund 1800 Mann bestand, die tatsächliche Anzahl der Soldaten in den vier Infanteriebataillonen jedoch bei lediglich je 160 Mann lag. Ein Teil der Husaren war zudem für andere Dienste, beispielsweise als Polizeihusaren eingesetzt oder auf andere Städte im Herzogtum verteilt worden. 1821 verabschiedete der Deutsche Bund eine Bundeskriegsverfassung, die das Herzogtum Braunschweig verpflichtete, ein Prozent seiner Bevölkerung für das gemeinsame Truppenkontingent der Bundestruppen zu entsenden. Zu diese sollten neben den Fußtruppen auch einen Anteil an Reitern sowie jeweils zwei Geschütze pro 1000 Mann umfassen. Die braunschweigischen und königlich-hannoverschen Truppen bildeten gemeinsam die 1. Division des X. Bundes-Armee-Corps. Da es in Friedenszeiten erlaubt war, die Truppen zu beurlauben, lag die Stärke der braunschweigischen Truppen Anfang der 1820er Jahre bei rund 520 Mann.
Als Herzog Karl II. die Regierungsgeschäfte übernahm, sorgte er für eine Aufstockung der Truppen. Unter anderem ließ er ein neues Jägerbataillon aufstellen, aus dem später das Leibbataillon hervorging, und erhöhte den Personalbestand der Infanterieregimenter auf mehr als 2500 Mann. Zusätzlich stand ihm 1825 nun eine 300 Mann starke Kavallerieabteilung zur Verfügung, da er die Abteilung der Polizeihusaren zu einem Garde-Husarenregiment hatte ausbauen lassen. Dazu kamen noch rund 150 Artilleristen. Doch schon 1830 kam es nach dem Sturz Karls erneut zu einer Reduzierung durch seinen Bruder Wilhelm.
Die Zustände in den Kasernen waren bis zum Jahr 1843 unzureichend. So gab es Berichte nach denen beispielsweise die Burgkaserne seit 1820 als baufällig bezeichnet wurde und einem drohenden Einsturz 1832 nur unzureichend durch notdürftige Reparaturen begegnet wurde. Die Kasernengebäude waren schlecht gedämmt und die Zimmer und Schlafsäle waren häufig überbelegt und die Luftzirkulation zusätzlich im Winter durch mit Decken verhängte Fenster beeinträchtigt. In die Obergeschosse der Ägidienkaserne drang sogar bei Regen Wasser ein, wodurch eine Nutzung der Räumlichkeiten nicht mehr möglich war. 1837 wurde daher der Bau einer neuen Infanteriekaserne beschlossen, in der es teilweise getrennte Schlaf- und Wohnräume für Soldaten gab. 1841 zog dort das erste Bataillon ein. Neben den Kasernen gab es für die Soldaten ein Militärhospital sowie eine eigene Garnisonschule. Diese war aus der St. Aegidienschule hervorgegangen, stand jedoch den Mannschaftsdienstgraden nicht zur Verfügung, da es diesen untersagt war zu heiraten oder eine Familie zu gründen.[16] Am 20. Februar 1847 verstarb der Abt Franz August Christian Westphal, Direktor der Waisenhaus- und Garnisonschule und Domprediger.[21] Im Jahr 1852 wurden die beiden Freischulen und die beiden Bürgerschulen sowie die Waisenhaus- und Garnisonschule zusammengefasst und einem gemeinsamen städtischen Schulvorstand und Schuldirektor unterstellt.[22]
Zwischen den Soldaten und Teilen der Braunschweiger Einwohnerschaft, vor allem der Unterschicht, gab es latente Spannungen, die in Krisenzeiten oder bei besonderen Anlässen zu gewaltsamen Auseinandersetzungen führen konnten.[23]
Am 15. Juli 1848 legte der Deutsche Bund neue Regelungen für die zu entsendenden Kontingente fest und erhöhte die Anzahl auf 2 % der Bevölkerung. Das hatte zur Folge, dass Braunschweig nun rund 5000 Mann zur Verfügung halten musste. Diese Truppenstärke wurde erreicht, indem man die Landwehr mit einbezog, so dass die reguläre Stärke nunmehr knapp 2700 Mann betrug. In den Jahren 1849 bis 1854 wurden die Truppen des Herzogtums Braunschweig im Zuge einer Militärkonvention mit dem Königreich Preußen als „Brigade“ der 7. Preußischen Division in Magdeburg unterstellt. Zudem änderten sich die Bedingungen für die Wehrpflicht, eine Stellvertretung war nicht mehr zulässig und es kamen die Einjährig-Freiwilligen hinzu. Die zuvor unterschiedlichen Kaliber und Maße wurden nach Vorbild des preußischen Dienstreglements ebenfalls vereinheitlicht. Eine Beurlaubung der Soldaten war nun erstmals nach einer Dienstzeit von zwei Jahren möglich und die Ausbildung wurde verbessert. Diese Regelung endete bereits am 16. September 1854, da es massiven Widerspruch sowohl aus Österreich als auch aus Hannover gegeben hatte. Braunschweig erhielt somit seine militärische Unabhängigkeit zurück, die neuen Regelungen wurden ebenfalls zurückgenommen.[16]
Um das Jahr 1854 ließ die Englische Königin Victoria eine Truppe aus deutschen, schweizerischen und italienischen Söldnern aufstellen. Unter diesen befanden sich rund 180 Braunschweigische Soldaten, die unter General Baron von Stutterheim in der „British-German Legion“ dienten und gegen das Russische Kaiserreich in den Krimkrieg ziehen sollten. Im März des Jahres 1856 endete dieser jedoch mit dem Friedensvertrag von Paris, wodurch die Söldner dort nicht zum Einsatz kamen. Sie wurden, da sie mit langfristigen Verträgen angeworben worden waren, nicht entlassen, sondern stattdessen in die Britische Kapkolonie verschifft. Hier wurden sie als „Military Settlers“ (Wehrbauern) in der Provinz Kaffraria gegen rebellische Eingeborenen-Stämme eingesetzt. Diese Unternehmung wurde von Baron von Stutterheim (1815–1871) geleitet. Die Name der Orte Stutterheim und Braunschweig erinnern an diese Braunschweigischen Legionäre.[24]
Am 18. August 1866 trat das Herzogtum Braunschweig dem Norddeutschen Bund bei. Daraufhin wurde das Amt des Stadtkommandanten aufgehoben.
Situation um 1858[16] Monatssold Zusatzleistungen Unterbringung Dienstgrad (Beispiel) Bemerkung
rund 2 Taler Kostenlose Verpflegung, Bekleidung und Unterbringung sowie zwei Handtücher, vier Bettlaken und zwei Wolldecken Mannschaftsschlafraum, Doppelbett Mannschaftsdienst Gemeiner Mehrheitlich bestanden die Garnisonstruppen aus einfachen Soldaten und Gefreiten. Der Sold lag weit unter dem Monatslohn ungelernter Arbeiter, die durchschnittlich etwas mehr als 10 Taler erhielten. Bei Vollbelegung stand jedem Soldaten nur ein eigener Wohn- und Schlafbereich von knapp 2 m² zur Verfügung.
10 Taler 6 Silbergroschen + 1 Taler Quartiergeld für verheiratete Heiratserlaubnis, kostenlose Verpflegung und Bekleidung sowie nach Ablauf der Dienstzeit Übernahme in den öffentlichen Staatsdienst. Unverheiratete in kleinen Gruppen in Unteroffiziersstuben im Einzelbett innerhalb, verheiratete in eigenen Wohnungen außerhalb der Kasernen Unteroffizier Feldwebel Der Sold eines Feldwebels entsprach ungefähr dem der ungelernten Arbeiter. Ein Sergeant oder Korporal verdiente nicht ganz so viel.
31 Taler + Zusatzzahlungen Heiratserlaubnis ab dem 25. Lebensjahr, Quartiergeld, Zahlungen für Rationen, Bediente und Dienstunkosten, Ansprüche für die Hinterbliebenen aus der Kasse der Witwen- und Waisen-Versorgungsanstalt Eigene Wohnung oder Dienstwohnung Offizier Premierlieutenant Offiziere waren meist Angehörige des Adels oder der bürgerlichen Oberschicht. In Braunschweig gab es mehrheitlich Subalternoffiziere und einige Stabsoffiziere. Offiziere mussten ihre Uniform selbst beschaffen, einen Teil ihres Soldes für die Instandhaltung der Wohnung aufbringen und einen Betrag in die Versorgungskasse einzahlen.
1867 bis 1886
Braunschweigische Husaren des Regiments Nr. 17 mit deren Kasernen, „alte“ Waterloo-Kaserne und „neue“ Mars-la-Tour-Kaserne
Paradehelm Johann Johann Albrechts von Mecklenburg
Das Herzogtum Braunschweig verlor mehr und mehr seine militärische Eigenständigkeit. Die Truppen unterstanden zunächst dem Oberbefehl des Norddeutschen Bundes. Daraufhin wurden die Regimenter in „Herzoglich Braunschweigisches Infanterieregiment Nr. 92“, „Herzoglich Braunschweigisches Husarenregiment Nr. 17“ und 6. Herzoglich Braunschweigische Batterie umbenannt und wurden Teil des Hannoverschen Feldartillerieregiments Nr.10. Die preußischen Militärgesetze und die allgemeine Wehrpflicht wurden eingeführt und die Truppen mit neuen Waffen, wie dem „Zündnadelgewehr 62“ ausgestattet. Diese kamen nun direkt aus Preußen und nicht wie bisher aus braunschweigischer Produktion.
Mit der Mobilmachung im Juli 1870 marschierten die braunschweigischen Truppen nach Bingerbrück, um am Deutsch-Französischen Krieg teilzunehmen. Sie waren Teil der II. Armee und waren an den Kämpfen um Mars-la-Tour, Saarbrücken und Spichern, Metz und St. Privat beteiligt. Nach dem Ende des Krieges blieb das Infanterieregiment als Besatzungstruppe in Elsaß-Lothringen und kehrte erst 1886 nach Braunschweig zurück. Die entstandene Lücke wurde durch das 4. Magdeburger Infanterieregiment Nr. 67 geschlossen. Vom Jahr 1871 unterstanden die Truppen dem Oberbefehl des Deutschen Reiches.
Preußen hatte sich seit 1866 bemüht, mit anderen deutschen Staaten eine Militärkonvention abzuschließen, was im Ergebnis auf die Eingliederung dieser Streitkräfte in die preußische Armee hinauslief. Mit fast allen Ländern kamen solche Vereinbarungen zwischen 1867 und 1873 zustande. Herzog Wilhelm, der gegenüber Preußen und speziell gegenüber Bismarck kritisch eingestellt war, legte jedoch großen Wert auf eine militärische Eigenständigkeit und weigerte sich bis zu seinem Tode 1884, eine solche Konvention abzuschließen. Erst am 9./18. März 1886 schloss der Braunschweiger Regent Albrecht von Preußen mit Preußen eine Militärkonvention;[25] die Verhandlungen hierzu hatte für Braunschweig Generalmajor Robert von Wachholtz geführt. Unterzeichnet wurde die Konvention vom Braunschweiger Staatsminister Hermann von Görtz-Wrisberg, auf preußischer Seite von den Militärs Heinrich von Goßler und Carl von Hänisch. Die Braunschweiger Truppen wurden zu einem Teil der preußischen Armee, behielten die Bezeichnung „Braunschweigisch“ im Namen bei, während das „Herzoglich“ aus den Bezeichnungen gestrichen wurde. Die bis dahin verwendeten traditionell schwarzen Uniformen gingen in ein preußisches Blau über.[26]
1914 bis 1919
Soldat des Braunschweigischen Infanterie-Regiments Nr. 92
Als im Jahr 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach, wirkte sich dieser auch auf das Herzogtum Braunschweig aus. Am 4. August dieses Jahres stimmte die Berliner Reichstagsfraktion der SPD den „Kriegskrediten“ im Rahmen des sogenannten „Burgfriedens“ zu. Da Braunschweig eine Garnisonsstadt war und das Infanterieregiment Nr. 92 sowie das Husarenregiment Nr. 17 dort stationiert waren, blieb die Stadt von diesen politischen Ereignissen nicht unberührt. Die Generalmobilmachung am 1. August stieß auf Zustimmung und eine Einheit der Braunschweiger Husaren rückte unter den Beifallsrufen der Bevölkerung aus der Kaserne aus. Bereits am 31. Juli hatte der Herzog Ernst August seine Regierungsgeschäfte an die Herzogin Victoria Luise übergeben, um selbst als Offizier in der preußischen Armee zu dienen und in den Krieg zu ziehen. Mit der Mobilmachung zogen die Reservisten in die Braunschweiger Kasernen ein. Die dem Krieg eher skeptisch gegenüberstehende Braunschweiger SPD veröffentlichte in ihrer Zeitschrift „Volksfreund“ hingegen kritische Beiträge.[27] Die anfängliche Begeisterung für den Krieg wurde schnell gedämpft, als sich bereits in den ersten Kriegsmonaten die Todesmeldungen über braunschweigische Soldaten in der Stadt häuften. Daraufhin wurden in der Stadt Lazarette, wie das Schloss-Lazarett,[28] eingerichtet und Frauen in der medizinischen Versorgung ausgebildet. Die Rüstungsproduktion bekam einen hohen Stellenwert innerhalb der Stadt, die Unternehmen wurden auf Kriegsproduktion umgestellt und viele Frauen wurden, da es an Arbeitskräften mangelte, in diesen Betrieben beschäftigt. Davon profitierten insbesondere Unternehmen, die Konserven oder Maschinen herstellten. Infolge dieser Umstrukturierung kam es schon bald zu einem Mangel an Lebensmitteln, da nicht genügend Landarbeiter für die Ernte bereitstanden. Brot und Gemüse mussten rationiert werden und die Unzufriedenheit innerhalb der Stadtbevölkerung nahm zu.
Als schließlich im Oktober 1918 die Nachrichten über die Forderung nach einer Abdankung Kaiser Wilhelms II. Braunschweig erreichten, kam es auch hier im November zu Demonstrationen auf dem Leonhardplatz. Am 6. November wurde das Gefängnis erstürmt und das Polizeipräsidium sowie der Bahnhof durch die Demonstranten besetzt. Zwei Tage später wurde ein „Arbeiter- und Soldatenrat“ gewählt und der Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel dankte noch am selben Tage ab. Damit endete die Herrschaft der Welfen in Braunschweig am 8. November 1918. Anschließend rief der Arbeiter- und Soldatenrat die „Sozialistische Republik Braunschweig“ aus.[28]
→ Hauptartikel: Novemberrevolution in Braunschweig
1920 bis 1933
Aufgrund des Versailler Vertrages durfte Deutschland nur Landstreitkräfte mit höchstens 100.000 Mann unterhalten. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde zunächst das Reichswehr-Infanterie-Regiment 20 in der Stadt stationiert. Am 1. Januar 1921 wurde aus Verbänden des Übergangsheeres das 17. Infanterie-Regiment der Reichswehr gebildet, das seinen Regimentsstab in Braunschweig hatte. Für das Ende der 1920er Jahre sind folgende Stationierungen im Land Braunschweig belegt:[29]
Infanterie-Kaserne, Braunschweig, Humboldtstr. 30–33
Standortältester Braunschweig
Stab des 17. Infanterie-Regiments
I. (Braunschw.) Bataillon des 17. Infanterie-Regiments mit der 1. bis 3. Kompanie, 4. Maschinengewehrkompanie
Militärverwaltungsbehörden
Husaren-Kaserne, Braunschweig, Altewiekring 20
2. und 4. Kompanie sowie 13.(Braunschw.) Minenwerferkompanie des I. Bataillons
Braunschweig, Gliesmaroder Straße 29
Standortlazarett Braunschweig und Standortarzt
Artillerie-Kaserne, Wolfenbüttel, Lindener Straße 16
Standortältester Wolfenbüttel
7. Batterie des 6. (Preuß.) Artillerie-Regiments
9. (Kw.) Batterie des 6. (Preuß.) Artillerie-Regiments
Sanitätsstaffel Wolfenbüttel der Sanitäts-Abteilung 6
1933 bis 1945
Mit der Machtergreifung am 30. Januar 1933 ging 1934 aufgrund des Gesetzes über den Neuaufbau des Reichs auch die Selbständigkeit der Länder des Deutschen Reiches verloren. Eine Reichsreform sollte dazu dienen, das gesamte Reich in etwa gleichgroße Reichsgaue zu unterteilen, hierfür sollte der Freistaat Braunschweig mit dem südlichen Teil der preußischen Provinz Hannover vereinigt werden. Diese Planung wurde jedoch nicht verwirklicht. Um die eigene Machtposition nicht zu verlieren, beschloss der Ministerpräsident des Freistaates Braunschweig Dietrich Klagges, sich für einen Reichsgau Ostfalen mit einer Hauptstadt Braunschweig einzusetzen. Dafür ließ er die Stadt zu einer Musterstadt des Nationalsozialismus ausbauen. Dazu gehörten auch der Ausbau der Militäranlagen und die Neuanlage großer Kasernen.[30] Ab 1935 wurde die Garnison vor allem durch Artillerie-Einheiten und den Stab der 31. Infanterie-Division bestimmt.
Truppenteile, Einrichtungen und Außenkommandos
Die meisten dieser Kasernen wurde in den Jahren 1936 bis 1938 errichtet. Die Anlagen für die Truppen des Heeres lagen hierbei weitgehend im Süden und Osten der Stadt. So zogen beispielsweise 1935 die „Beobachtungsabteilung 31“ in die Schillkaserne und zwei Abteilungen des „Artillerieregiments 67“ in die Heinrich-der-Löwe-Kaserne und die Hindenburg-Kaserne, 1936 die „Nachrichtenabteilung 31“ in die Siegfriedkaserne, 1938 die „Panzerabwehrabteilung 31“ in die Leutnant-Müller-Kaserne und das „Fallschirminfanteriebataillon 1“ in die Roselies-Kaserne ein, die nach dem belgischen Ort Roselies benannt wurde. Zudem quartierte sich die „Sanitätsabteilung 31“ im ehemaligen Heereslazarett an der Gliesmaroder Straße ein. In der Schillstraße befand sie die Kommandozentrale mit dem Divisonstab, der Standortverwaltung und einem Heereskasino.[31]
Zu den Fronttruppen während des Krieges gehörten unter anderem die 31. Infanterie-Division, das Infanterie-Regiment Nr. 17, die Panzer-Abwehr-Abteilung 31, die Artillerie-Regimenter 55 und 67 sowie die Flakgruppe Braunschweig und das Luftnachrichten-Regiment 2, die 1. SS-Totenkopf-Jagd-Brigade und das SS-Wach-Bataillon Braunschweig. Zudem gab es Sanitätsstaffeln, Heeresfachschulen und Ersatz- oder Reserveregimenter und die Fliegerschule Braunschweig. Die Wehrmachtskommandantur, das Wehrbezirkskommando (Wehrersatzbezirk Hannover) und das Luftkreiskommando VII mit dem Luftwaffengruppenkommando 2 und der 4. Flieger-Division waren ebenfalls in Braunschweig stationiert. Weitere wichtige Einrichtungen waren die Heeres-Munitionsanstalten Grasleben und Lehre, ein Lufttank- und Munitionslager sowie die Außenkommandos der Lager Neuengamme (Lager Büssing und Schilldenkmal, SS-Reitschule, Stahlwerke und Truppenwirtschaft) und Buchenwald (SS-Junkerschule).[32]
Die Gebäude für die Luftwaffe wurden im Norden und Westen angesiedelt. Es gab die „Aufklärungsfliegerschule“ in Broitzem, ab 1938 die „Flugzeugführerschule“ in der Tannenbergkaserne und eine Ausbildungsstätte des „Luftnachrichtenregiments 2“ in der Husarenkaserne. Die Kommandozentrale für diese Einrichtungen und zugleich Hauptquartier der „Luftwaffengruppe 2“ war das „Luftflottenkommando 2“ an der Grünewaldstraße. Des Weiteren wurden teilweise eigene Offizierswohnanlagen wie die Bastholz- oder die Lindenbergsiedlung und im Mascheroder Holz angelegt. Auch in der Innenstadt gab es solche kasernennahen Wohngebiete beispielsweise das „Fliegerviertel“ (Grünewaldstraße).[31]
Ehemaliges Luftflottenkommando 2
seit 1989 IGS Franzsches Feld (2010)
Ehemalige Garnison-Schule (2009)
Ehemalige Mars-la-Tour-Kaserne
Eine weitere Luftwaffeneinrichtung war die von 1936 bis 1945 bestehende Deutsche Forschungsanstalt für Luftfahrt, auf deren Gelände zwischen Völkenrode und Watenbüttel sich heute das Johann Heinrich von Thünen-Institut und die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) befinden. Auf dem dazugehörenden Flugplatz waren ab 1943 jeweils kurzzeitig mehrere fliegende Verbände der Luftwaffe stationiert.[33]
Braunschweig im Krieg
Das erste Kriegsjahr brachte für die Stadt keine nennenswerten Konfrontationen, lediglich im September wurden Aufklärungsflugzeuge gesichtet. Trotzdem war Braunschweig als Garnisons- und rüstungsintensiver Industriestandort ein wichtiges Angriffsziel. Bereits im Juni/Juli 1940 kam es zu den ersten Fliegeralarmen und einige Angriffe erfolgten in der näheren Umgebung der Stadt. Am 17. August wurde erstmals das Stadtgebiet von feindlichen Bomben getroffen, wobei zwei Menschen zu Tode kamen. Im Februar 1941 kam es zu größeren Schäden durch Sprengbomben am Fallersleber Tor und am Petritorwall, aber auch am Sackring und dem Rudolfplatz. Gleichzeitig wurden Wenden und der Flugplatz in Waggum bombardiert. Am 11. Februar fielen die ersten Brandbomben im Stadtgebiet, beispielsweise auf die Luther-Werke, die der Flugzeugproduktion dienten, die stark beschädigt wurden. Das Jahr 1942 verlief ohne größere Schäden. Im September des Jahres 1943 gab es die ersten massiven Angriffe auf die Stadt, die sich ab Januar fortsetzten und schließlich mit dem verheerenden Bombenangriff am 15. Oktober 1944 die historische Innenstadt komplett zerstörten. Die Errichtung der Luftschutzanlagen und Bunker in Braunschweig rettete vielen Bürgern der Stadt das Leben.[34]
Die 30. US-Infanteriedivision unter Führung des Generalmajors Leland Hobbs hatte den Auftrag, Braunschweig einzunehmen und dann über die Elbe in Richtung Tangermünde vorzustoßen.[35] Am 10. April 1945 verhandelte Hobbs an der Wedtlenstedter Schleuse des Stichkanals Salzgitter mit dem Braunschweiger Kampfkommandanten Generalleutnant Karl Veith, der jedoch eine sofortige bedingungslose Kapitulation ablehnte, sondern die Möglichkeit eines Rückzugs der Wehrmacht aus Braunschweig verlangte. Nach dem Abbruch der Verhandlungen setzten die Amerikaner ihren Vormarsch fort. Am folgenden Tag gelang ihnen der Übergang über den Stichkanal; sie rückten aus mehreren Richtungen weiter auf Braunschweig vor. Nachdem die örtlichen NS-Machthaber und die letzten Wehrmachtseinheiten sich aus Braunschweig abgesetzt hatten, unterzeichnete der kommissarische Oberbürgermeister Erich Bockler am 12. April um 2.59 Uhr das Übergabeprotokoll an die US-amerikanischen Streitkräfte. Die Besatzungszeit begann. Deutsche Soldaten und andere Uniformträger wurden in die Gebäude der ehemaligen Akademie für Jugendführung verbracht, wo die Militärregierung ein Kriegsgefangenenlager eingerichtet hatte. Für kurze Zeit kam es zu einer Überschneidung in der Führung: Am 14. April übernahmen die Briten die Militärregierung für das Land Braunschweig, während die kommunale Militärregierung von der US-Seite ausgeübt wurde; dieser Dualismus endete am 5. Mai. Später zogen die amerikanischen Truppen aus Braunschweig ab. Die Briten bezogen bis 1958 in der Heinrich-der-Löwe-Kaserne ihr Quartier.
Weiter geht es in Teil 3
Husar 1809
Infanteristen um 1843
Olfermann-Denkmal
Im Jahr 1809 stellte Herzog Friedrich Wilhelm in Böhmen eine eigene Truppe zusammen, die als „Schwarze Schar“ bezeichnet wurde. Diese bildete ab 1815 den neuen Grundstock für das braunschweigische Militär. Dem Oberbefehl des britischen Prinzregenten George IV. unterstellt, kämpfte sie in Spanien und Belgien. Nachdem Napoleon in der Schlacht bei Waterloo endgültig besiegt worden war, entstand das neue Herzogtum Braunschweig. Die Truppen kehrten mit mehr als 7000 Mann ohne den Herzog nach Braunschweig zurück. Dieser war in der Schlacht bei Quatre-Bras am 16. Juni 1815 gefallen.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden beim Steinbruch am Nußberg Schießstände für die Ausbildung der Soldaten der Garnison angelegt. Diese wurden bis zum Jahr 1919 genutzt. Zu Ehren des Generalmajors Johann Elias Olfermann (1776–1822), der die Braunschweigischen Truppen nach dem Tod des Herzogs befehligt und in der Schlacht von Quatre-Bras angeführt hatte, wurde im Jahr 1832 unweit der Schießstände eine Gedenksäule aufgestellt.[15]
In Braunschweig setzte sich nun das Konskriptionssystem durch, was einer allgemeinen Wehrpflicht für alle männlichen Landesbewohner im Alter von 20 bis 25 gleichkam. Eine Verordnung legte fest, dass sich jeder für eine militärische Verwendung bereithalten musste. Teilweise wurde jedoch nur jeder fünfte wirklich zum Dienst einberufen. Die Auswahl erfolgte über eine Auslosung, sodass es möglich war, durch den Verkauf des Loses an andere Dienstpflichtige oder durch die Entsendung eines Stellvertreters dem Militärdienst zu entgehen. Nicht verpflichtet werden konnten geistig oder körperlich behinderte oder für den Dienst unwürdige Männer. Eine Ausnahmeregelung gab es für die Mitglieder des Herrschaftshauses oder hochadeliger Familien. Großgrundbesitzer, Gewerbetreibende und Amtsinhaber konnten sich auf Antrag ebenfalls befreien lassen.
1816 wurde die Militär-Administrations-Kommission geschaffen, die für die Militärverwaltung zuständig war. Ab 1826 wurden diese Aufgaben vom Herzoglichen Kriegs-Collegium übernommen. Ihm oblagen die Verwahrung der Kriegskasse, die Verwaltung der Kasernen, die Verpflegung, die Versorgung sowie das Zeughaus und das Militärhospital. Hierarchisch war der jeweilige Herzog Oberbefehlshaber des braunschweigischen Militärs, ihm unterstand der Kommandant des aktiven Korps, ab 1848 war dies der Brigadekommandeur. Der Garnisonsdienst wurde durch die Stadtkommandanten organisiert.[16]
Braunschweiger Stadtkommandanten[17] Zeitraum Dienstgrad Name
1813 bis 1821 Generalleutnant Johann Heinrich Carl von Bernewitz
1821 bis 1830 Generalleutnant Johann Carl Moll[18]
1830 bis 1835 Generalleutnant Friedrich August von Herzberg
1835 bis 1847 Generalleutnant Ernst von Schrader
1847 bis 1851 Generalmajor Heinrich August Christian von Brandenstein[19]
1851 bis 1855 Generalleutnant Johann Heinrich Ernst Gustav von Normann[20]
1855 bis 1867 Generalleutnant Alexander Leopold von Erichsen
Da Karl, der älteste Sohn des verstorbenen Herzogs, noch minderjährig war, lag der Oberbefehl bei Georg IV., der diesen auf das Geheimraths-Collegium delegiert hatte. Dieses beschloss eine drastische Reduzierung der Truppenstärke, so dass das braunschweigische Militär zwar nominell noch aus rund 1800 Mann bestand, die tatsächliche Anzahl der Soldaten in den vier Infanteriebataillonen jedoch bei lediglich je 160 Mann lag. Ein Teil der Husaren war zudem für andere Dienste, beispielsweise als Polizeihusaren eingesetzt oder auf andere Städte im Herzogtum verteilt worden. 1821 verabschiedete der Deutsche Bund eine Bundeskriegsverfassung, die das Herzogtum Braunschweig verpflichtete, ein Prozent seiner Bevölkerung für das gemeinsame Truppenkontingent der Bundestruppen zu entsenden. Zu diese sollten neben den Fußtruppen auch einen Anteil an Reitern sowie jeweils zwei Geschütze pro 1000 Mann umfassen. Die braunschweigischen und königlich-hannoverschen Truppen bildeten gemeinsam die 1. Division des X. Bundes-Armee-Corps. Da es in Friedenszeiten erlaubt war, die Truppen zu beurlauben, lag die Stärke der braunschweigischen Truppen Anfang der 1820er Jahre bei rund 520 Mann.
Als Herzog Karl II. die Regierungsgeschäfte übernahm, sorgte er für eine Aufstockung der Truppen. Unter anderem ließ er ein neues Jägerbataillon aufstellen, aus dem später das Leibbataillon hervorging, und erhöhte den Personalbestand der Infanterieregimenter auf mehr als 2500 Mann. Zusätzlich stand ihm 1825 nun eine 300 Mann starke Kavallerieabteilung zur Verfügung, da er die Abteilung der Polizeihusaren zu einem Garde-Husarenregiment hatte ausbauen lassen. Dazu kamen noch rund 150 Artilleristen. Doch schon 1830 kam es nach dem Sturz Karls erneut zu einer Reduzierung durch seinen Bruder Wilhelm.
Die Zustände in den Kasernen waren bis zum Jahr 1843 unzureichend. So gab es Berichte nach denen beispielsweise die Burgkaserne seit 1820 als baufällig bezeichnet wurde und einem drohenden Einsturz 1832 nur unzureichend durch notdürftige Reparaturen begegnet wurde. Die Kasernengebäude waren schlecht gedämmt und die Zimmer und Schlafsäle waren häufig überbelegt und die Luftzirkulation zusätzlich im Winter durch mit Decken verhängte Fenster beeinträchtigt. In die Obergeschosse der Ägidienkaserne drang sogar bei Regen Wasser ein, wodurch eine Nutzung der Räumlichkeiten nicht mehr möglich war. 1837 wurde daher der Bau einer neuen Infanteriekaserne beschlossen, in der es teilweise getrennte Schlaf- und Wohnräume für Soldaten gab. 1841 zog dort das erste Bataillon ein. Neben den Kasernen gab es für die Soldaten ein Militärhospital sowie eine eigene Garnisonschule. Diese war aus der St. Aegidienschule hervorgegangen, stand jedoch den Mannschaftsdienstgraden nicht zur Verfügung, da es diesen untersagt war zu heiraten oder eine Familie zu gründen.[16] Am 20. Februar 1847 verstarb der Abt Franz August Christian Westphal, Direktor der Waisenhaus- und Garnisonschule und Domprediger.[21] Im Jahr 1852 wurden die beiden Freischulen und die beiden Bürgerschulen sowie die Waisenhaus- und Garnisonschule zusammengefasst und einem gemeinsamen städtischen Schulvorstand und Schuldirektor unterstellt.[22]
Zwischen den Soldaten und Teilen der Braunschweiger Einwohnerschaft, vor allem der Unterschicht, gab es latente Spannungen, die in Krisenzeiten oder bei besonderen Anlässen zu gewaltsamen Auseinandersetzungen führen konnten.[23]
Am 15. Juli 1848 legte der Deutsche Bund neue Regelungen für die zu entsendenden Kontingente fest und erhöhte die Anzahl auf 2 % der Bevölkerung. Das hatte zur Folge, dass Braunschweig nun rund 5000 Mann zur Verfügung halten musste. Diese Truppenstärke wurde erreicht, indem man die Landwehr mit einbezog, so dass die reguläre Stärke nunmehr knapp 2700 Mann betrug. In den Jahren 1849 bis 1854 wurden die Truppen des Herzogtums Braunschweig im Zuge einer Militärkonvention mit dem Königreich Preußen als „Brigade“ der 7. Preußischen Division in Magdeburg unterstellt. Zudem änderten sich die Bedingungen für die Wehrpflicht, eine Stellvertretung war nicht mehr zulässig und es kamen die Einjährig-Freiwilligen hinzu. Die zuvor unterschiedlichen Kaliber und Maße wurden nach Vorbild des preußischen Dienstreglements ebenfalls vereinheitlicht. Eine Beurlaubung der Soldaten war nun erstmals nach einer Dienstzeit von zwei Jahren möglich und die Ausbildung wurde verbessert. Diese Regelung endete bereits am 16. September 1854, da es massiven Widerspruch sowohl aus Österreich als auch aus Hannover gegeben hatte. Braunschweig erhielt somit seine militärische Unabhängigkeit zurück, die neuen Regelungen wurden ebenfalls zurückgenommen.[16]
Um das Jahr 1854 ließ die Englische Königin Victoria eine Truppe aus deutschen, schweizerischen und italienischen Söldnern aufstellen. Unter diesen befanden sich rund 180 Braunschweigische Soldaten, die unter General Baron von Stutterheim in der „British-German Legion“ dienten und gegen das Russische Kaiserreich in den Krimkrieg ziehen sollten. Im März des Jahres 1856 endete dieser jedoch mit dem Friedensvertrag von Paris, wodurch die Söldner dort nicht zum Einsatz kamen. Sie wurden, da sie mit langfristigen Verträgen angeworben worden waren, nicht entlassen, sondern stattdessen in die Britische Kapkolonie verschifft. Hier wurden sie als „Military Settlers“ (Wehrbauern) in der Provinz Kaffraria gegen rebellische Eingeborenen-Stämme eingesetzt. Diese Unternehmung wurde von Baron von Stutterheim (1815–1871) geleitet. Die Name der Orte Stutterheim und Braunschweig erinnern an diese Braunschweigischen Legionäre.[24]
Am 18. August 1866 trat das Herzogtum Braunschweig dem Norddeutschen Bund bei. Daraufhin wurde das Amt des Stadtkommandanten aufgehoben.
Situation um 1858[16] Monatssold Zusatzleistungen Unterbringung Dienstgrad (Beispiel) Bemerkung
rund 2 Taler Kostenlose Verpflegung, Bekleidung und Unterbringung sowie zwei Handtücher, vier Bettlaken und zwei Wolldecken Mannschaftsschlafraum, Doppelbett Mannschaftsdienst Gemeiner Mehrheitlich bestanden die Garnisonstruppen aus einfachen Soldaten und Gefreiten. Der Sold lag weit unter dem Monatslohn ungelernter Arbeiter, die durchschnittlich etwas mehr als 10 Taler erhielten. Bei Vollbelegung stand jedem Soldaten nur ein eigener Wohn- und Schlafbereich von knapp 2 m² zur Verfügung.
10 Taler 6 Silbergroschen + 1 Taler Quartiergeld für verheiratete Heiratserlaubnis, kostenlose Verpflegung und Bekleidung sowie nach Ablauf der Dienstzeit Übernahme in den öffentlichen Staatsdienst. Unverheiratete in kleinen Gruppen in Unteroffiziersstuben im Einzelbett innerhalb, verheiratete in eigenen Wohnungen außerhalb der Kasernen Unteroffizier Feldwebel Der Sold eines Feldwebels entsprach ungefähr dem der ungelernten Arbeiter. Ein Sergeant oder Korporal verdiente nicht ganz so viel.
31 Taler + Zusatzzahlungen Heiratserlaubnis ab dem 25. Lebensjahr, Quartiergeld, Zahlungen für Rationen, Bediente und Dienstunkosten, Ansprüche für die Hinterbliebenen aus der Kasse der Witwen- und Waisen-Versorgungsanstalt Eigene Wohnung oder Dienstwohnung Offizier Premierlieutenant Offiziere waren meist Angehörige des Adels oder der bürgerlichen Oberschicht. In Braunschweig gab es mehrheitlich Subalternoffiziere und einige Stabsoffiziere. Offiziere mussten ihre Uniform selbst beschaffen, einen Teil ihres Soldes für die Instandhaltung der Wohnung aufbringen und einen Betrag in die Versorgungskasse einzahlen.
1867 bis 1886
Braunschweigische Husaren des Regiments Nr. 17 mit deren Kasernen, „alte“ Waterloo-Kaserne und „neue“ Mars-la-Tour-Kaserne
Paradehelm Johann Johann Albrechts von Mecklenburg
Das Herzogtum Braunschweig verlor mehr und mehr seine militärische Eigenständigkeit. Die Truppen unterstanden zunächst dem Oberbefehl des Norddeutschen Bundes. Daraufhin wurden die Regimenter in „Herzoglich Braunschweigisches Infanterieregiment Nr. 92“, „Herzoglich Braunschweigisches Husarenregiment Nr. 17“ und 6. Herzoglich Braunschweigische Batterie umbenannt und wurden Teil des Hannoverschen Feldartillerieregiments Nr.10. Die preußischen Militärgesetze und die allgemeine Wehrpflicht wurden eingeführt und die Truppen mit neuen Waffen, wie dem „Zündnadelgewehr 62“ ausgestattet. Diese kamen nun direkt aus Preußen und nicht wie bisher aus braunschweigischer Produktion.
Mit der Mobilmachung im Juli 1870 marschierten die braunschweigischen Truppen nach Bingerbrück, um am Deutsch-Französischen Krieg teilzunehmen. Sie waren Teil der II. Armee und waren an den Kämpfen um Mars-la-Tour, Saarbrücken und Spichern, Metz und St. Privat beteiligt. Nach dem Ende des Krieges blieb das Infanterieregiment als Besatzungstruppe in Elsaß-Lothringen und kehrte erst 1886 nach Braunschweig zurück. Die entstandene Lücke wurde durch das 4. Magdeburger Infanterieregiment Nr. 67 geschlossen. Vom Jahr 1871 unterstanden die Truppen dem Oberbefehl des Deutschen Reiches.
Preußen hatte sich seit 1866 bemüht, mit anderen deutschen Staaten eine Militärkonvention abzuschließen, was im Ergebnis auf die Eingliederung dieser Streitkräfte in die preußische Armee hinauslief. Mit fast allen Ländern kamen solche Vereinbarungen zwischen 1867 und 1873 zustande. Herzog Wilhelm, der gegenüber Preußen und speziell gegenüber Bismarck kritisch eingestellt war, legte jedoch großen Wert auf eine militärische Eigenständigkeit und weigerte sich bis zu seinem Tode 1884, eine solche Konvention abzuschließen. Erst am 9./18. März 1886 schloss der Braunschweiger Regent Albrecht von Preußen mit Preußen eine Militärkonvention;[25] die Verhandlungen hierzu hatte für Braunschweig Generalmajor Robert von Wachholtz geführt. Unterzeichnet wurde die Konvention vom Braunschweiger Staatsminister Hermann von Görtz-Wrisberg, auf preußischer Seite von den Militärs Heinrich von Goßler und Carl von Hänisch. Die Braunschweiger Truppen wurden zu einem Teil der preußischen Armee, behielten die Bezeichnung „Braunschweigisch“ im Namen bei, während das „Herzoglich“ aus den Bezeichnungen gestrichen wurde. Die bis dahin verwendeten traditionell schwarzen Uniformen gingen in ein preußisches Blau über.[26]
1914 bis 1919
Soldat des Braunschweigischen Infanterie-Regiments Nr. 92
Als im Jahr 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach, wirkte sich dieser auch auf das Herzogtum Braunschweig aus. Am 4. August dieses Jahres stimmte die Berliner Reichstagsfraktion der SPD den „Kriegskrediten“ im Rahmen des sogenannten „Burgfriedens“ zu. Da Braunschweig eine Garnisonsstadt war und das Infanterieregiment Nr. 92 sowie das Husarenregiment Nr. 17 dort stationiert waren, blieb die Stadt von diesen politischen Ereignissen nicht unberührt. Die Generalmobilmachung am 1. August stieß auf Zustimmung und eine Einheit der Braunschweiger Husaren rückte unter den Beifallsrufen der Bevölkerung aus der Kaserne aus. Bereits am 31. Juli hatte der Herzog Ernst August seine Regierungsgeschäfte an die Herzogin Victoria Luise übergeben, um selbst als Offizier in der preußischen Armee zu dienen und in den Krieg zu ziehen. Mit der Mobilmachung zogen die Reservisten in die Braunschweiger Kasernen ein. Die dem Krieg eher skeptisch gegenüberstehende Braunschweiger SPD veröffentlichte in ihrer Zeitschrift „Volksfreund“ hingegen kritische Beiträge.[27] Die anfängliche Begeisterung für den Krieg wurde schnell gedämpft, als sich bereits in den ersten Kriegsmonaten die Todesmeldungen über braunschweigische Soldaten in der Stadt häuften. Daraufhin wurden in der Stadt Lazarette, wie das Schloss-Lazarett,[28] eingerichtet und Frauen in der medizinischen Versorgung ausgebildet. Die Rüstungsproduktion bekam einen hohen Stellenwert innerhalb der Stadt, die Unternehmen wurden auf Kriegsproduktion umgestellt und viele Frauen wurden, da es an Arbeitskräften mangelte, in diesen Betrieben beschäftigt. Davon profitierten insbesondere Unternehmen, die Konserven oder Maschinen herstellten. Infolge dieser Umstrukturierung kam es schon bald zu einem Mangel an Lebensmitteln, da nicht genügend Landarbeiter für die Ernte bereitstanden. Brot und Gemüse mussten rationiert werden und die Unzufriedenheit innerhalb der Stadtbevölkerung nahm zu.
Als schließlich im Oktober 1918 die Nachrichten über die Forderung nach einer Abdankung Kaiser Wilhelms II. Braunschweig erreichten, kam es auch hier im November zu Demonstrationen auf dem Leonhardplatz. Am 6. November wurde das Gefängnis erstürmt und das Polizeipräsidium sowie der Bahnhof durch die Demonstranten besetzt. Zwei Tage später wurde ein „Arbeiter- und Soldatenrat“ gewählt und der Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel dankte noch am selben Tage ab. Damit endete die Herrschaft der Welfen in Braunschweig am 8. November 1918. Anschließend rief der Arbeiter- und Soldatenrat die „Sozialistische Republik Braunschweig“ aus.[28]
→ Hauptartikel: Novemberrevolution in Braunschweig
1920 bis 1933
Aufgrund des Versailler Vertrages durfte Deutschland nur Landstreitkräfte mit höchstens 100.000 Mann unterhalten. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde zunächst das Reichswehr-Infanterie-Regiment 20 in der Stadt stationiert. Am 1. Januar 1921 wurde aus Verbänden des Übergangsheeres das 17. Infanterie-Regiment der Reichswehr gebildet, das seinen Regimentsstab in Braunschweig hatte. Für das Ende der 1920er Jahre sind folgende Stationierungen im Land Braunschweig belegt:[29]
Infanterie-Kaserne, Braunschweig, Humboldtstr. 30–33
Standortältester Braunschweig
Stab des 17. Infanterie-Regiments
I. (Braunschw.) Bataillon des 17. Infanterie-Regiments mit der 1. bis 3. Kompanie, 4. Maschinengewehrkompanie
Militärverwaltungsbehörden
Husaren-Kaserne, Braunschweig, Altewiekring 20
2. und 4. Kompanie sowie 13.(Braunschw.) Minenwerferkompanie des I. Bataillons
Braunschweig, Gliesmaroder Straße 29
Standortlazarett Braunschweig und Standortarzt
Artillerie-Kaserne, Wolfenbüttel, Lindener Straße 16
Standortältester Wolfenbüttel
7. Batterie des 6. (Preuß.) Artillerie-Regiments
9. (Kw.) Batterie des 6. (Preuß.) Artillerie-Regiments
Sanitätsstaffel Wolfenbüttel der Sanitäts-Abteilung 6
1933 bis 1945
Mit der Machtergreifung am 30. Januar 1933 ging 1934 aufgrund des Gesetzes über den Neuaufbau des Reichs auch die Selbständigkeit der Länder des Deutschen Reiches verloren. Eine Reichsreform sollte dazu dienen, das gesamte Reich in etwa gleichgroße Reichsgaue zu unterteilen, hierfür sollte der Freistaat Braunschweig mit dem südlichen Teil der preußischen Provinz Hannover vereinigt werden. Diese Planung wurde jedoch nicht verwirklicht. Um die eigene Machtposition nicht zu verlieren, beschloss der Ministerpräsident des Freistaates Braunschweig Dietrich Klagges, sich für einen Reichsgau Ostfalen mit einer Hauptstadt Braunschweig einzusetzen. Dafür ließ er die Stadt zu einer Musterstadt des Nationalsozialismus ausbauen. Dazu gehörten auch der Ausbau der Militäranlagen und die Neuanlage großer Kasernen.[30] Ab 1935 wurde die Garnison vor allem durch Artillerie-Einheiten und den Stab der 31. Infanterie-Division bestimmt.
Truppenteile, Einrichtungen und Außenkommandos
Die meisten dieser Kasernen wurde in den Jahren 1936 bis 1938 errichtet. Die Anlagen für die Truppen des Heeres lagen hierbei weitgehend im Süden und Osten der Stadt. So zogen beispielsweise 1935 die „Beobachtungsabteilung 31“ in die Schillkaserne und zwei Abteilungen des „Artillerieregiments 67“ in die Heinrich-der-Löwe-Kaserne und die Hindenburg-Kaserne, 1936 die „Nachrichtenabteilung 31“ in die Siegfriedkaserne, 1938 die „Panzerabwehrabteilung 31“ in die Leutnant-Müller-Kaserne und das „Fallschirminfanteriebataillon 1“ in die Roselies-Kaserne ein, die nach dem belgischen Ort Roselies benannt wurde. Zudem quartierte sich die „Sanitätsabteilung 31“ im ehemaligen Heereslazarett an der Gliesmaroder Straße ein. In der Schillstraße befand sie die Kommandozentrale mit dem Divisonstab, der Standortverwaltung und einem Heereskasino.[31]
Zu den Fronttruppen während des Krieges gehörten unter anderem die 31. Infanterie-Division, das Infanterie-Regiment Nr. 17, die Panzer-Abwehr-Abteilung 31, die Artillerie-Regimenter 55 und 67 sowie die Flakgruppe Braunschweig und das Luftnachrichten-Regiment 2, die 1. SS-Totenkopf-Jagd-Brigade und das SS-Wach-Bataillon Braunschweig. Zudem gab es Sanitätsstaffeln, Heeresfachschulen und Ersatz- oder Reserveregimenter und die Fliegerschule Braunschweig. Die Wehrmachtskommandantur, das Wehrbezirkskommando (Wehrersatzbezirk Hannover) und das Luftkreiskommando VII mit dem Luftwaffengruppenkommando 2 und der 4. Flieger-Division waren ebenfalls in Braunschweig stationiert. Weitere wichtige Einrichtungen waren die Heeres-Munitionsanstalten Grasleben und Lehre, ein Lufttank- und Munitionslager sowie die Außenkommandos der Lager Neuengamme (Lager Büssing und Schilldenkmal, SS-Reitschule, Stahlwerke und Truppenwirtschaft) und Buchenwald (SS-Junkerschule).[32]
Die Gebäude für die Luftwaffe wurden im Norden und Westen angesiedelt. Es gab die „Aufklärungsfliegerschule“ in Broitzem, ab 1938 die „Flugzeugführerschule“ in der Tannenbergkaserne und eine Ausbildungsstätte des „Luftnachrichtenregiments 2“ in der Husarenkaserne. Die Kommandozentrale für diese Einrichtungen und zugleich Hauptquartier der „Luftwaffengruppe 2“ war das „Luftflottenkommando 2“ an der Grünewaldstraße. Des Weiteren wurden teilweise eigene Offizierswohnanlagen wie die Bastholz- oder die Lindenbergsiedlung und im Mascheroder Holz angelegt. Auch in der Innenstadt gab es solche kasernennahen Wohngebiete beispielsweise das „Fliegerviertel“ (Grünewaldstraße).[31]
Ehemaliges Luftflottenkommando 2
seit 1989 IGS Franzsches Feld (2010)
Ehemalige Garnison-Schule (2009)
Ehemalige Mars-la-Tour-Kaserne
Eine weitere Luftwaffeneinrichtung war die von 1936 bis 1945 bestehende Deutsche Forschungsanstalt für Luftfahrt, auf deren Gelände zwischen Völkenrode und Watenbüttel sich heute das Johann Heinrich von Thünen-Institut und die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) befinden. Auf dem dazugehörenden Flugplatz waren ab 1943 jeweils kurzzeitig mehrere fliegende Verbände der Luftwaffe stationiert.[33]
Braunschweig im Krieg
Das erste Kriegsjahr brachte für die Stadt keine nennenswerten Konfrontationen, lediglich im September wurden Aufklärungsflugzeuge gesichtet. Trotzdem war Braunschweig als Garnisons- und rüstungsintensiver Industriestandort ein wichtiges Angriffsziel. Bereits im Juni/Juli 1940 kam es zu den ersten Fliegeralarmen und einige Angriffe erfolgten in der näheren Umgebung der Stadt. Am 17. August wurde erstmals das Stadtgebiet von feindlichen Bomben getroffen, wobei zwei Menschen zu Tode kamen. Im Februar 1941 kam es zu größeren Schäden durch Sprengbomben am Fallersleber Tor und am Petritorwall, aber auch am Sackring und dem Rudolfplatz. Gleichzeitig wurden Wenden und der Flugplatz in Waggum bombardiert. Am 11. Februar fielen die ersten Brandbomben im Stadtgebiet, beispielsweise auf die Luther-Werke, die der Flugzeugproduktion dienten, die stark beschädigt wurden. Das Jahr 1942 verlief ohne größere Schäden. Im September des Jahres 1943 gab es die ersten massiven Angriffe auf die Stadt, die sich ab Januar fortsetzten und schließlich mit dem verheerenden Bombenangriff am 15. Oktober 1944 die historische Innenstadt komplett zerstörten. Die Errichtung der Luftschutzanlagen und Bunker in Braunschweig rettete vielen Bürgern der Stadt das Leben.[34]
Die 30. US-Infanteriedivision unter Führung des Generalmajors Leland Hobbs hatte den Auftrag, Braunschweig einzunehmen und dann über die Elbe in Richtung Tangermünde vorzustoßen.[35] Am 10. April 1945 verhandelte Hobbs an der Wedtlenstedter Schleuse des Stichkanals Salzgitter mit dem Braunschweiger Kampfkommandanten Generalleutnant Karl Veith, der jedoch eine sofortige bedingungslose Kapitulation ablehnte, sondern die Möglichkeit eines Rückzugs der Wehrmacht aus Braunschweig verlangte. Nach dem Abbruch der Verhandlungen setzten die Amerikaner ihren Vormarsch fort. Am folgenden Tag gelang ihnen der Übergang über den Stichkanal; sie rückten aus mehreren Richtungen weiter auf Braunschweig vor. Nachdem die örtlichen NS-Machthaber und die letzten Wehrmachtseinheiten sich aus Braunschweig abgesetzt hatten, unterzeichnete der kommissarische Oberbürgermeister Erich Bockler am 12. April um 2.59 Uhr das Übergabeprotokoll an die US-amerikanischen Streitkräfte. Die Besatzungszeit begann. Deutsche Soldaten und andere Uniformträger wurden in die Gebäude der ehemaligen Akademie für Jugendführung verbracht, wo die Militärregierung ein Kriegsgefangenenlager eingerichtet hatte. Für kurze Zeit kam es zu einer Überschneidung in der Führung: Am 14. April übernahmen die Briten die Militärregierung für das Land Braunschweig, während die kommunale Militärregierung von der US-Seite ausgeübt wurde; dieser Dualismus endete am 5. Mai. Später zogen die amerikanischen Truppen aus Braunschweig ab. Die Briten bezogen bis 1958 in der Heinrich-der-Löwe-Kaserne ihr Quartier.
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Teil 3
Bundeswehr
PzBrig 2
Die 1. Panzerdivision war ein Großverband aus den ersten Tagen der Bundeswehr. Zunächst wurde sie 1956 als Grenadierdivision bezeichnet, dann ab 1959 als Panzergrenadierdivision und schließlich ab 1981 als Panzerdivision. Aus den anfänglich aufgestellten Verbänden gingen unter anderem die Panzerbrigade 2 mit dem Grenadierbataillon II und III in Rautheim, (Heinrich-der-Löwe-Kaserne) und das Panzerartilleriebataillon 25 (Leutnant-Müller-Kaserne) hervor.
Die Aufgabe der „Panzerbrigade 2“ war in der Mitte der 1970er Jahre insbesondere die ständige Bereitschaft zur Verteidigung der innerdeutschen Grenze. In der Husaren-Kaserne waren das Panzeraufklärungsbataillon 1 und der Radarzug 1 sowie der Brigadeschützenpanzerzug 1 und 2 untergebracht. Weitere Einheiten befanden sich in der Roselies-Kaserne und der Tannenberg-Kaserne.
Nach dem Ende des Kalten Krieges wurde begonnen, die Truppen der Bundeswehr umzustrukturieren und zu reduzieren. Dies hatte auch Auswirkungen auf den Standort Braunschweig. Die 2. und 3. Brigade der 1. Panzerdivision wurden aufgelöst, lediglich die Panzergrenadierbrigade 1 blieb bis ins Jahr 2007 erhalten.[36] Für Braunschweig bedeutete dies, dass nach und nach alle Kasernen geschlossen wurden und die Bundeswehr diesen Standort im Jahr 2003 endgültig aufgab. Eigentümer der militärischen Liegenschaften war zunächst der Bund, nach Beendigung der militärischen Nutzung vertreten durch die Bundesvermögensverwaltung (BVV), später die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Die Schaffung einer neuen zivilen Nutzung (Konversion) war die gemeinsame Aufgabe der Bundesbehörden als Eigentümer und der Stadt Braunschweig als Planungsträger.
Kasernen der Stadt Braunschweig
Bezeichnung Zeitraum Regimenter Bemerkung Koordinaten
Ägidien-Kaserne 1756 bis 1843
1756: Dragonerregiment
1825: Garde-Husaren-Regiment
1831 bis 1843: Herzoglich Braunschweigisches Leibbataillon
Die Ägidienkaserne war die erste Braunschweiger Kaserne. Sie wurde auf dem Platz des ehemaligen Ägidien-Klosterhofes errichtet. (seit 1853 Lessingplatz mit dem Lessingdenkmal) ♁52° 15′ 32″ N, 10° 31′ 26″ O
Augusttor-Kaserne[37] 1806 bis 1894
1816 bis 1869: Artillerie-Batterie
1869 bis 1892: zwei Schwadrone des Husaren-Regiments
Ursprünglich befand sich hier das August-Tor. Nachdem die Wallanlagen geschleift worden waren, wurde es um das Jahr 1800 zu einem Gefängnis und einer Kaserne umgebaut. Bis 1826 diente sie als Hauptwache und Militärgefängnis. Der Portikus mit seinen dorischen Säulen wurde 1896 nach der Schließung in den Bürgerpark umgesetzt. ♁52° 15′ 34″ N, 10° 31′ 39″ O ???
Burg-Kaserne[38] 1808 bis 1873
1808: Westfälisches Regiment
1814: Infanterie-Regiment
1843 bis 1848: Leib-Bataillon
1826 zog die Hauptwache in die Burg-Kaserne. Die alte Burg Heinrichs des Löwen diente seit 1848 als Magazin und Reserve-Kaserne, ehe sie 1873 komplett ausbrannte. Sie wurde daraufhin abgetragen und an dieser Stelle in den Jahren 1887 bis 1906 eine Rekonstruktion der Burg Dankwarderode errichtet. ♁52° 15′ 53″ N, 10° 31′ 27″ O
Magnitor-Kaserne
(Kavallerie-Kaserne)[39] 1825 bis 1907
1825: Garde-Husaren-Regiment
1830: Drei Eskadrone des Husaren-Regiments
Ab 1892 befand sich in dem Gebäude die Kunst- und Gewerbeschule; sie wurde 1907 abgerissen. Auf dem Grundstück wurde der Bau für das Gymnasium Gauß-Schule errichtet. ♁52° 15′ 41″ N, 10° 31′ 50″ O
Husaren-Kaserne
(Mars-la-Tour-Kaserne) 1892 bis 1945
1873 bis 1918: Husaren-Regiment 17
1920 bis etwa 1945: Minenwerfer-Abteilung 17
Seit 1945 war der Gebäudekomplex am Altewiekring Sitz des 4. Polizeireviers Braunschweig, es ist das einzige noch vorhandene Kasernengebäude aus dem 19. Jahrhundert. ♁52° 15′ 51″ N, 10° 32′ 25″ O
Infanterie- oder Vendôme-Kaserne
am Fallersleber Tor[40] 1843 bis 1945
1843 bis 1871: Infanterie-Regiment
1871 bis 1887: 1./2. Bataillon des 4. Magdeburger Infanterie-Regiments Nr. 67
1887 bis 1918: Teile des Infanterie-Regiments 92
1918 bis 1921: Reichswehrschutz-Regiment 5
1921 bis 1945: 1. Bataillon des Infanterie-Regiments 17
Die Gebäude wurden im Zweiten Weltkrieg durch Bombentreffer schwer beschädigt und im Sommer 1961 größtenteils abgerissen. Seit 1945 waren dort die Kriminalpolizei, das Bundesvermögensamt und das Hauptzollamt Braunschweig untergebracht. ♁52° 16′ 8″ N, 10° 32′ 6″ O
Kaserne Korfesstraße 1893 bis 1918
1893 bis 1918: 4. Bataillon des Infanterie-Regiments 92
1897 bis 1918: 3. Bataillon des Infanterie-Regiment 92 (aus Blankenburg)
– ♁52° 15′ 41″ N, 10° 32′ 57″ O ???
Kaserne Fliegerhorst Broitzem 1935 bis 1945
1935 bis 1945: Schule für Aufklärungsflieger
1935 bis 1945: Beobachterschule
1935 bis 1945: Fallschirmjägereinheit
1929 wurde der Standort der deutschen Verkehrsfliegerschule von Berlin-Staaken nach Braunschweig verlegt. 1934 wurde sie vom Reichs-Luftfahrtministerium übernommen und eine Kasernenanlage an der Broitzemer Straße errichtet. Nach der Neuanlage des Flughafens Waggum nutzte die Schule für Aufklärungsflieger weiterhin diese Gebäude.[41] ♁52° 14′ 59″ N, 10° 29′ 23″ O
Heinrich-der-Löwe-Kaserne
(Hindenburg-Kaserne) 1935 bis 2003
1935 bis 1945: I./II. Abteilung Artillerieregiment 67
1945 bis 1958: Britische Besatzungsarmee
ab 1958 Panzergrenadierbataillon 22 und 23
Teile des Panzerbataillons 21
Sanitätskompanie Panzerbrigade 2
Kapazität: 1000 Mann. Die Panzergrenadierbataillone waren mit Schützenpanzern des Typs Marder ausgerüstet. Für die Nachnutzung des Kasernengeländes waren unter anderem ein Stadionneubau und ein Autohof im Gespräch. Das Gelände wurde 2010 an das braunschweiger Unternehmen Kanada Bau GmbH veräußert. Geplant ist eine gewerbliche Nutzung der Anlage.[42] ♁52° 14′ 55″ N, 10° 34′ 24″ O
Schillkaserne 1935 bis 1945
1935 bis 1945: Beobachtungsabteilung 31
ab 1945: eine Abteilung der Schutzpolizei des Landes Niedersachsen.
Kapazität: 800 Mann. Benannt nach dem Freiheitskämpfer Ferdinand von Schill. ♁52° 17′ 0″ N, 10° 34′ 9″ O
Siegfried-Kaserne 1936 bis 1945
1936 bis 1945: Nachrichtenabteilung 31
ab 1951: Grenzschutzabteilung II/5
Kapazität: 800 Mann. Seit dem Jahr 2000 gehört das Gebäude zur Technischen Universität Braunschweig (Campus Nord) ♁52° 17′ 2″ N, 10° 32′ 18″ O
Husaren-Kaserne 1938 bis 1994
1938 bis 1945: Luftwaffen-Nachrichtenabteilung 2
1959 bis 1994: Panzeraufklärungsbataillon 1
1986 bis 1994: Nachschubkompanie 20
1986 bis 1994: Instandsetzungskompanie 20
Kapazität: 1000 Mann. Nachnutzung als Gewerbepark ♁52° 18′ 32″ N, 10° 32′ 48″ O
Leutnant-Müller-Kaserne 1938 bis 1999
1938 bis 1945: Panzerabwehrabteilung 31
1956 bis 1992: Panzerartilleriebataillon 25 und Panzerpionierkompanie 20
Kapazität: 800 Mann. Das Panzerartillerie-Bataillon 25 ging aus dem 1. Bataillon des Artillerieregiments 1 hervor, welches 1956 aufgestellt worden war. Dieses wurde im Jahr 1959 der Panzergrenadier-Brigade 2 unterstellt und in Feldartilleriebataillon 25 umbenannt. Ende 1966 wurde das Bataillon mit Panzerhaubitzen des Typs M109G ausgerüstet und in Panzerartilleriebataillon 25 umbenannt. Nachnutzung als Gebäude des Städtischen Klinikums Salzdahlumer Straße und Wohnanlagen ♁52° 14′ 7″ N, 10° 32′ 27″ O
Roselies-Kaserne 1938 bis 2003
1938 bis 1945: Fallschirminfanteriebataillon 1
1961 bis 2003: Panzerbataillon 24
Teile des Panzerbataillons 21
1976 bis 1986/87: Panzerbataillon 23
Panzerjägerkompanie 20
1986 bis 1991: Fernspähkompanie 100
Kapazität: 1000 Mann. Ab 1945 wurden die Gebäude vorübergehend als Lager für Displaced Persons genutzt. Die Kasernengebäude wurden abgerissen und auf dem Gelände wurden Eigenheime errichtet.[43][44] ♁52° 14′ 48″ N, 10° 34′ 0″ O
Tannenberg-Kaserne 1938 bis 1991
1938 bis 1945: Flugzeugführerschule
195? bis 1986: Nachschubkompanie 20
1966 bis 1986: Fernspäh-Kompanie 100
1986/87 bis 1991: Panzerbataillon 23
Sanitätszentrum 201
Benannt nach der Schlacht bei Tannenberg (1914) ♁52° 18′ 49″ N, 10° 33′ 42″ O
Garnisonfriedhöfe und Garnisonkirchen
Von der ersten Erwähnung 1753 als „Begräbnisplatz für Militärpersonen“ bis in das 20. Jahrhundert hinein diente ein Teil der Katharinengemeinde als Garnisonfriedhof. Nach dem Gräbergesetz haben dort 107 Militärgräber ein dauerhaftes Ruherecht. Als im Jahr 1887 der Hauptfriedhof an der Helmstedter Straße angelegt wurde, wurde dort auch ein Ehrenfriedhof für die Gefallenen der beiden Weltkriege eingerichtet und die Zahl der Bestattungen auf dem Katharinenfriedhof ging zurück. Das Gelände des ehemaligen Garnisonfriedhofs wurde durch Neubauten der Technischen Universität teilweise überbaut, teilweise im Jahr 2011 saniert, um die historischen Grabanlagen zu erhalten.[45][46]
Garnisonkirchen
Die Aegidienkirche wurde am 29. September 1718 als Garnisonkirche eingeweiht. Am 8. November 1787 gab Heinrich Ludewig Stalman für den Abt Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem eine Sammlung mit dem Titel Predigten heraus, die er als Prediger an der „Egidien- und Garnisonkirche“ gehalten hatte.[47] Das Aegidienkloster und die Garnisonkirche unterstanden um 1772 gemeinschaftlich dem Probst zu St. Aegidien und dem Stadtkommandanten.[48]
Die Matthäuskirche wurde am 18. Dezember 1904 eingeweiht und bis 1944 als Garnisonkirche genutzt. Seit 1967 ist sie evangelisch-lutherische Pfarrkirche.[49]
Gedenksteine
An das Gefecht bei Ölper, das am 1. August 1809 zwischen Truppen des Königreichs Westphalen und der von Herzog Friedrich Wilhelm geführten „Schwarzen Schar“ erinnert das Herzogsdenkmal in Ölper.
An die Ruhestätte von vierzehn Soldaten aus dem Freikorps des Königlich preußischen Majors Ferdinand von Schill, dem zu Ehren die Schill-Kaserne benannt wurde, erinnert das „Schill-Denkmal“ in der Schillstraße in Braunschweig. An diesem Ort wurden die Soldaten am 18. bis 22. Juli 1813 Hingerichtet und am 24. September 1837 der Kopf des Majors beigesetzt.
Für den Sieg über die französischen Truppen im Deutsch-Französischen Krieg in den Jahren 1870 bis 1871, wurde auf dem ehemaligen Siegesplatz (Lessingplatz) ein Siegesdenkmal errichtet, dass an diese Kämpfe und die beteiligten Regimenter, dargestellt im Sockel durch drei Soldaten der Infanterie, Kavallerie und Artillerie, erinnert.
Das Kolonialdenkmal erinnert an die Gefallenen in den deutschen Kolonien (Togo, Kamerun, Südwestafrika, Ostafrika, Neu-Guinea, Samoa-Inseln, Kiautschou, Insel Yap, Palau-Inseln, Karolinen-Inseln, Insel Ponape, Insel Nauru, Marianen-Inseln, Marshall-Inseln).
Obelisk bei Ölper
Schill-Denkmal
Siegesdenkmal 1870/71
Kolonialdenkmal
Siehe auch
Liste der braunschweig-wolfenbüttelschen Regimenter der Frühen Neuzeit
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
PzBrig 2
Die 1. Panzerdivision war ein Großverband aus den ersten Tagen der Bundeswehr. Zunächst wurde sie 1956 als Grenadierdivision bezeichnet, dann ab 1959 als Panzergrenadierdivision und schließlich ab 1981 als Panzerdivision. Aus den anfänglich aufgestellten Verbänden gingen unter anderem die Panzerbrigade 2 mit dem Grenadierbataillon II und III in Rautheim, (Heinrich-der-Löwe-Kaserne) und das Panzerartilleriebataillon 25 (Leutnant-Müller-Kaserne) hervor.
Die Aufgabe der „Panzerbrigade 2“ war in der Mitte der 1970er Jahre insbesondere die ständige Bereitschaft zur Verteidigung der innerdeutschen Grenze. In der Husaren-Kaserne waren das Panzeraufklärungsbataillon 1 und der Radarzug 1 sowie der Brigadeschützenpanzerzug 1 und 2 untergebracht. Weitere Einheiten befanden sich in der Roselies-Kaserne und der Tannenberg-Kaserne.
Nach dem Ende des Kalten Krieges wurde begonnen, die Truppen der Bundeswehr umzustrukturieren und zu reduzieren. Dies hatte auch Auswirkungen auf den Standort Braunschweig. Die 2. und 3. Brigade der 1. Panzerdivision wurden aufgelöst, lediglich die Panzergrenadierbrigade 1 blieb bis ins Jahr 2007 erhalten.[36] Für Braunschweig bedeutete dies, dass nach und nach alle Kasernen geschlossen wurden und die Bundeswehr diesen Standort im Jahr 2003 endgültig aufgab. Eigentümer der militärischen Liegenschaften war zunächst der Bund, nach Beendigung der militärischen Nutzung vertreten durch die Bundesvermögensverwaltung (BVV), später die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Die Schaffung einer neuen zivilen Nutzung (Konversion) war die gemeinsame Aufgabe der Bundesbehörden als Eigentümer und der Stadt Braunschweig als Planungsträger.
Kasernen der Stadt Braunschweig
Bezeichnung Zeitraum Regimenter Bemerkung Koordinaten
Ägidien-Kaserne 1756 bis 1843
1756: Dragonerregiment
1825: Garde-Husaren-Regiment
1831 bis 1843: Herzoglich Braunschweigisches Leibbataillon
Die Ägidienkaserne war die erste Braunschweiger Kaserne. Sie wurde auf dem Platz des ehemaligen Ägidien-Klosterhofes errichtet. (seit 1853 Lessingplatz mit dem Lessingdenkmal) ♁52° 15′ 32″ N, 10° 31′ 26″ O
Augusttor-Kaserne[37] 1806 bis 1894
1816 bis 1869: Artillerie-Batterie
1869 bis 1892: zwei Schwadrone des Husaren-Regiments
Ursprünglich befand sich hier das August-Tor. Nachdem die Wallanlagen geschleift worden waren, wurde es um das Jahr 1800 zu einem Gefängnis und einer Kaserne umgebaut. Bis 1826 diente sie als Hauptwache und Militärgefängnis. Der Portikus mit seinen dorischen Säulen wurde 1896 nach der Schließung in den Bürgerpark umgesetzt. ♁52° 15′ 34″ N, 10° 31′ 39″ O ???
Burg-Kaserne[38] 1808 bis 1873
1808: Westfälisches Regiment
1814: Infanterie-Regiment
1843 bis 1848: Leib-Bataillon
1826 zog die Hauptwache in die Burg-Kaserne. Die alte Burg Heinrichs des Löwen diente seit 1848 als Magazin und Reserve-Kaserne, ehe sie 1873 komplett ausbrannte. Sie wurde daraufhin abgetragen und an dieser Stelle in den Jahren 1887 bis 1906 eine Rekonstruktion der Burg Dankwarderode errichtet. ♁52° 15′ 53″ N, 10° 31′ 27″ O
Magnitor-Kaserne
(Kavallerie-Kaserne)[39] 1825 bis 1907
1825: Garde-Husaren-Regiment
1830: Drei Eskadrone des Husaren-Regiments
Ab 1892 befand sich in dem Gebäude die Kunst- und Gewerbeschule; sie wurde 1907 abgerissen. Auf dem Grundstück wurde der Bau für das Gymnasium Gauß-Schule errichtet. ♁52° 15′ 41″ N, 10° 31′ 50″ O
Husaren-Kaserne
(Mars-la-Tour-Kaserne) 1892 bis 1945
1873 bis 1918: Husaren-Regiment 17
1920 bis etwa 1945: Minenwerfer-Abteilung 17
Seit 1945 war der Gebäudekomplex am Altewiekring Sitz des 4. Polizeireviers Braunschweig, es ist das einzige noch vorhandene Kasernengebäude aus dem 19. Jahrhundert. ♁52° 15′ 51″ N, 10° 32′ 25″ O
Infanterie- oder Vendôme-Kaserne
am Fallersleber Tor[40] 1843 bis 1945
1843 bis 1871: Infanterie-Regiment
1871 bis 1887: 1./2. Bataillon des 4. Magdeburger Infanterie-Regiments Nr. 67
1887 bis 1918: Teile des Infanterie-Regiments 92
1918 bis 1921: Reichswehrschutz-Regiment 5
1921 bis 1945: 1. Bataillon des Infanterie-Regiments 17
Die Gebäude wurden im Zweiten Weltkrieg durch Bombentreffer schwer beschädigt und im Sommer 1961 größtenteils abgerissen. Seit 1945 waren dort die Kriminalpolizei, das Bundesvermögensamt und das Hauptzollamt Braunschweig untergebracht. ♁52° 16′ 8″ N, 10° 32′ 6″ O
Kaserne Korfesstraße 1893 bis 1918
1893 bis 1918: 4. Bataillon des Infanterie-Regiments 92
1897 bis 1918: 3. Bataillon des Infanterie-Regiment 92 (aus Blankenburg)
– ♁52° 15′ 41″ N, 10° 32′ 57″ O ???
Kaserne Fliegerhorst Broitzem 1935 bis 1945
1935 bis 1945: Schule für Aufklärungsflieger
1935 bis 1945: Beobachterschule
1935 bis 1945: Fallschirmjägereinheit
1929 wurde der Standort der deutschen Verkehrsfliegerschule von Berlin-Staaken nach Braunschweig verlegt. 1934 wurde sie vom Reichs-Luftfahrtministerium übernommen und eine Kasernenanlage an der Broitzemer Straße errichtet. Nach der Neuanlage des Flughafens Waggum nutzte die Schule für Aufklärungsflieger weiterhin diese Gebäude.[41] ♁52° 14′ 59″ N, 10° 29′ 23″ O
Heinrich-der-Löwe-Kaserne
(Hindenburg-Kaserne) 1935 bis 2003
1935 bis 1945: I./II. Abteilung Artillerieregiment 67
1945 bis 1958: Britische Besatzungsarmee
ab 1958 Panzergrenadierbataillon 22 und 23
Teile des Panzerbataillons 21
Sanitätskompanie Panzerbrigade 2
Kapazität: 1000 Mann. Die Panzergrenadierbataillone waren mit Schützenpanzern des Typs Marder ausgerüstet. Für die Nachnutzung des Kasernengeländes waren unter anderem ein Stadionneubau und ein Autohof im Gespräch. Das Gelände wurde 2010 an das braunschweiger Unternehmen Kanada Bau GmbH veräußert. Geplant ist eine gewerbliche Nutzung der Anlage.[42] ♁52° 14′ 55″ N, 10° 34′ 24″ O
Schillkaserne 1935 bis 1945
1935 bis 1945: Beobachtungsabteilung 31
ab 1945: eine Abteilung der Schutzpolizei des Landes Niedersachsen.
Kapazität: 800 Mann. Benannt nach dem Freiheitskämpfer Ferdinand von Schill. ♁52° 17′ 0″ N, 10° 34′ 9″ O
Siegfried-Kaserne 1936 bis 1945
1936 bis 1945: Nachrichtenabteilung 31
ab 1951: Grenzschutzabteilung II/5
Kapazität: 800 Mann. Seit dem Jahr 2000 gehört das Gebäude zur Technischen Universität Braunschweig (Campus Nord) ♁52° 17′ 2″ N, 10° 32′ 18″ O
Husaren-Kaserne 1938 bis 1994
1938 bis 1945: Luftwaffen-Nachrichtenabteilung 2
1959 bis 1994: Panzeraufklärungsbataillon 1
1986 bis 1994: Nachschubkompanie 20
1986 bis 1994: Instandsetzungskompanie 20
Kapazität: 1000 Mann. Nachnutzung als Gewerbepark ♁52° 18′ 32″ N, 10° 32′ 48″ O
Leutnant-Müller-Kaserne 1938 bis 1999
1938 bis 1945: Panzerabwehrabteilung 31
1956 bis 1992: Panzerartilleriebataillon 25 und Panzerpionierkompanie 20
Kapazität: 800 Mann. Das Panzerartillerie-Bataillon 25 ging aus dem 1. Bataillon des Artillerieregiments 1 hervor, welches 1956 aufgestellt worden war. Dieses wurde im Jahr 1959 der Panzergrenadier-Brigade 2 unterstellt und in Feldartilleriebataillon 25 umbenannt. Ende 1966 wurde das Bataillon mit Panzerhaubitzen des Typs M109G ausgerüstet und in Panzerartilleriebataillon 25 umbenannt. Nachnutzung als Gebäude des Städtischen Klinikums Salzdahlumer Straße und Wohnanlagen ♁52° 14′ 7″ N, 10° 32′ 27″ O
Roselies-Kaserne 1938 bis 2003
1938 bis 1945: Fallschirminfanteriebataillon 1
1961 bis 2003: Panzerbataillon 24
Teile des Panzerbataillons 21
1976 bis 1986/87: Panzerbataillon 23
Panzerjägerkompanie 20
1986 bis 1991: Fernspähkompanie 100
Kapazität: 1000 Mann. Ab 1945 wurden die Gebäude vorübergehend als Lager für Displaced Persons genutzt. Die Kasernengebäude wurden abgerissen und auf dem Gelände wurden Eigenheime errichtet.[43][44] ♁52° 14′ 48″ N, 10° 34′ 0″ O
Tannenberg-Kaserne 1938 bis 1991
1938 bis 1945: Flugzeugführerschule
195? bis 1986: Nachschubkompanie 20
1966 bis 1986: Fernspäh-Kompanie 100
1986/87 bis 1991: Panzerbataillon 23
Sanitätszentrum 201
Benannt nach der Schlacht bei Tannenberg (1914) ♁52° 18′ 49″ N, 10° 33′ 42″ O
Garnisonfriedhöfe und Garnisonkirchen
Von der ersten Erwähnung 1753 als „Begräbnisplatz für Militärpersonen“ bis in das 20. Jahrhundert hinein diente ein Teil der Katharinengemeinde als Garnisonfriedhof. Nach dem Gräbergesetz haben dort 107 Militärgräber ein dauerhaftes Ruherecht. Als im Jahr 1887 der Hauptfriedhof an der Helmstedter Straße angelegt wurde, wurde dort auch ein Ehrenfriedhof für die Gefallenen der beiden Weltkriege eingerichtet und die Zahl der Bestattungen auf dem Katharinenfriedhof ging zurück. Das Gelände des ehemaligen Garnisonfriedhofs wurde durch Neubauten der Technischen Universität teilweise überbaut, teilweise im Jahr 2011 saniert, um die historischen Grabanlagen zu erhalten.[45][46]
Garnisonkirchen
Die Aegidienkirche wurde am 29. September 1718 als Garnisonkirche eingeweiht. Am 8. November 1787 gab Heinrich Ludewig Stalman für den Abt Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem eine Sammlung mit dem Titel Predigten heraus, die er als Prediger an der „Egidien- und Garnisonkirche“ gehalten hatte.[47] Das Aegidienkloster und die Garnisonkirche unterstanden um 1772 gemeinschaftlich dem Probst zu St. Aegidien und dem Stadtkommandanten.[48]
Die Matthäuskirche wurde am 18. Dezember 1904 eingeweiht und bis 1944 als Garnisonkirche genutzt. Seit 1967 ist sie evangelisch-lutherische Pfarrkirche.[49]
Gedenksteine
An das Gefecht bei Ölper, das am 1. August 1809 zwischen Truppen des Königreichs Westphalen und der von Herzog Friedrich Wilhelm geführten „Schwarzen Schar“ erinnert das Herzogsdenkmal in Ölper.
An die Ruhestätte von vierzehn Soldaten aus dem Freikorps des Königlich preußischen Majors Ferdinand von Schill, dem zu Ehren die Schill-Kaserne benannt wurde, erinnert das „Schill-Denkmal“ in der Schillstraße in Braunschweig. An diesem Ort wurden die Soldaten am 18. bis 22. Juli 1813 Hingerichtet und am 24. September 1837 der Kopf des Majors beigesetzt.
Für den Sieg über die französischen Truppen im Deutsch-Französischen Krieg in den Jahren 1870 bis 1871, wurde auf dem ehemaligen Siegesplatz (Lessingplatz) ein Siegesdenkmal errichtet, dass an diese Kämpfe und die beteiligten Regimenter, dargestellt im Sockel durch drei Soldaten der Infanterie, Kavallerie und Artillerie, erinnert.
Das Kolonialdenkmal erinnert an die Gefallenen in den deutschen Kolonien (Togo, Kamerun, Südwestafrika, Ostafrika, Neu-Guinea, Samoa-Inseln, Kiautschou, Insel Yap, Palau-Inseln, Karolinen-Inseln, Insel Ponape, Insel Nauru, Marianen-Inseln, Marshall-Inseln).
Obelisk bei Ölper
Schill-Denkmal
Siegesdenkmal 1870/71
Kolonialdenkmal
Siehe auch
Liste der braunschweig-wolfenbüttelschen Regimenter der Frühen Neuzeit
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