Otto Schwerdt
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Otto Schwerdt
Otto Schwerdt (* 3. Januar 1923 in Braunschweig; † 30. Dezember 2007 in Regensburg) war Vorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde in Regensburg und des Landesausschusses der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern.
Leben
Schwerdt wuchs in Braunschweig auf. Nach dem Erlass der Nürnberger Gesetze siedelte seine Familie zunächst nach Berlin und 1936 nach Kattowitz in Polen um. Im Mai 1943 wurde er zusammen mit seiner Familie verhaftet und in das KZ Auschwitz-Birkenau deportiert. Während seine Mutter, sein Bruder und seine Schwester ermordet wurden, überlebten er und sein Vater das Lager Theresienstadt.
Schwerdt holte nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges sein Abitur in Weiden i.d.OPf. nach und studierte zwei Semester an der Philosophisch-theologischen Hochschule Regensburg. 1948 wurde er Soldat in der israelischen Armee und kämpfte im Unabhängigkeitskrieg des Staates Israel. 1949 heiratete er seine Frau Gela; aus der Ehe gingen drei Kinder hervor.
Engagement gegen das Vergessen
1954 kehrte Schwerdt nach Deutschland zurück, arbeitete in Regensburg im Betrieb seines Vaters und engagierte sich in der dortigen jüdischen Gemeinde. Er war langjähriger Vorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde in Regensburg und Vorsitzender des Landesausschusses der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern. Zudem war er Mitglied des Rundfunkrates in Bayern.
1998 veröffentlichte er unter dem Titel Als Gott und die Welt schliefen seine Autobiografie, die er in Zusammenarbeit mit seiner jüngsten Tochter Mascha Schwerdt-Schneller verfasst hatte und aus der er an Schulen vorlas, um die Erinnerung an den Holocaust wach zu halten.
2001 erhielt Schwerdt als erster Preisträger den von der Katholischen Friedensbewegung Pax Christi verliehenen Preis für Zivilcourage für seinen „Einsatz gegen das Vergessen“.[1] Für seine Verdienste wurde Schwerdt 2006 mit dem Bayerischen Verdienstorden und 2003 mit der Silbernen Bürgermedaille der Stadt Regensburg ausgezeichnet; er war auch Träger des Bundesverdienstkreuzes.[2]
Schwerdt starb an den Folgen eines Sturzes im jüdischen Gemeindezentrum. Anfang 2008 regte die Regensburger ödp an, nach ihm eine Straße zu benennen.[3]
März 2009 wurde die Ganztageshauptschule in Regensburg-Burgweinting in Otto-Schwerdt-Schule umbenannt.[4]
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Leben
Schwerdt wuchs in Braunschweig auf. Nach dem Erlass der Nürnberger Gesetze siedelte seine Familie zunächst nach Berlin und 1936 nach Kattowitz in Polen um. Im Mai 1943 wurde er zusammen mit seiner Familie verhaftet und in das KZ Auschwitz-Birkenau deportiert. Während seine Mutter, sein Bruder und seine Schwester ermordet wurden, überlebten er und sein Vater das Lager Theresienstadt.
Schwerdt holte nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges sein Abitur in Weiden i.d.OPf. nach und studierte zwei Semester an der Philosophisch-theologischen Hochschule Regensburg. 1948 wurde er Soldat in der israelischen Armee und kämpfte im Unabhängigkeitskrieg des Staates Israel. 1949 heiratete er seine Frau Gela; aus der Ehe gingen drei Kinder hervor.
Engagement gegen das Vergessen
1954 kehrte Schwerdt nach Deutschland zurück, arbeitete in Regensburg im Betrieb seines Vaters und engagierte sich in der dortigen jüdischen Gemeinde. Er war langjähriger Vorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde in Regensburg und Vorsitzender des Landesausschusses der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern. Zudem war er Mitglied des Rundfunkrates in Bayern.
1998 veröffentlichte er unter dem Titel Als Gott und die Welt schliefen seine Autobiografie, die er in Zusammenarbeit mit seiner jüngsten Tochter Mascha Schwerdt-Schneller verfasst hatte und aus der er an Schulen vorlas, um die Erinnerung an den Holocaust wach zu halten.
2001 erhielt Schwerdt als erster Preisträger den von der Katholischen Friedensbewegung Pax Christi verliehenen Preis für Zivilcourage für seinen „Einsatz gegen das Vergessen“.[1] Für seine Verdienste wurde Schwerdt 2006 mit dem Bayerischen Verdienstorden und 2003 mit der Silbernen Bürgermedaille der Stadt Regensburg ausgezeichnet; er war auch Träger des Bundesverdienstkreuzes.[2]
Schwerdt starb an den Folgen eines Sturzes im jüdischen Gemeindezentrum. Anfang 2008 regte die Regensburger ödp an, nach ihm eine Straße zu benennen.[3]
März 2009 wurde die Ganztageshauptschule in Regensburg-Burgweinting in Otto-Schwerdt-Schule umbenannt.[4]
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