Die Bayerische Akademie der Wissenschaften (BAdW)
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Die Bayerische Akademie der Wissenschaften (BAdW)
Die Bayerische Akademie der Wissenschaften (BAdW) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Sitz in München. Als ordentliche und korrespondierende Mitglieder werden Wissenschaftler und Gelehrte berufen, die durch ihre Forschungen zu einer wesentlichen Erweiterung des Wissensbestandes ihres Fachs beigetragen haben. Allgemeines Ziel der Akademie ist es, interdisziplinäre Begegnungen, Kontakte und Zusammenarbeit von Vertretern der verschiedenen Forschungsgebiete zu fördern. Die Akademie betreibt darüber hinaus das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) und das Walther-Meißner-Institut für Tieftemperaturforschung (WMI) in Garching. Außerdem ist sie Mitglied in der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften.
Geschichte
Bayerische Akademie der Wissenschaften
Die Akademie wurde 1759 von Kurfürst Maximilian III. Joseph gegründet. Graf Sigmund von Haimhausen wurde 1759 Gründungspräsident der zunächst als Churbaierische Akademie bezeichneten Einrichtung und blieb bis 1761 im Amt, wiederholt im Amt von 1771 bis 1779 und 1787 bis zu seinem Tode 1793. 1779 wurde er erster Ehrenpräsident der Akademie. Die Gründung ist insbesondere dem Hofrat Johann Georg Lori (1723–1787) zu verdanken, dem Gründer der Bayerischen Gelehrten Gesellschaft. Ursprünglich teilte sich die Akademie in zwei Klassen, eine Historische und eine Philosophische, wobei Philosophie im damaligen Wissenschaftsverständnis auch Mathematik und Physik umfasste.
Untergebracht war die Akademie seit 1783 im Wilhelminum, dem ehemaligen Kollegiengebäude des Jesuitenordens an der Neuhauser Straße in München. Am 15. Januar 1943 erhielt Sven Hedin die Goldmedaille der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Akademie, da das Wilhelminum im April 1944 den Bomben zum Opfer gefallen war, in verschiedenen Ausweichquartieren in der Nähe der Universität, dann vor allem am ehemaligen Sitz der aufgelösten Deutschen Akademie, untergebracht. Das Domizil im Nordostflügel der Münchner Residenz konnte im Jubiläumsjahr 1959 bezogen werden.
Mitglieder
Die Zahl der ordentlichen Mitglieder ist auf 45, die der korrespondierenden Mitglieder auf 80 in jeder Klasse beschränkt. Bei der Beschränkung werden ordentliche Mitglieder, die das 70. Lebensjahr überschritten haben, allerdings nicht eingerechnet, so dass in der Regel um die 120 ordentliche Mitglieder vorhanden sind.
Die Akademie hatte im Laufe ihrer Geschichte zahllose bedeutende Mitglieder, darunter Lorenz von Westenrieder, Johann Wolfgang von Goethe, die Gebrüder Grimm, Theodor Mommsen, Alexander und Wilhelm von Humboldt, Vincenz Bernhard Tscharner, Bernhard Studer, Karl Theodor von Heigel, Aris Konstantinidis, Kurt Sethe, Max Planck, Otto Hahn, Albert Einstein, Walther Gerlach, Franz Boas, Max Weber, Werner Jaeger, Arnold Sommerfeld, Alfred Pringsheim, Erich Preiser, Werner Heisenberg, Adolf Butenandt, Franz Dölger, Hans-Georg Beck und Otto Braun-Falco, Carl August von Steinheil.
Die ersten weiblichen Mitglieder waren 1892 die Ethnologin, Zoologin und Botanikerin Therese von Bayern als Ehrenmitglied und 1936 die klassische Philologin und Papyrologin Medea Norsa als korrespondierendes Mitglied[1].
Präsidenten
→ Hauptartikel: Liste der Präsidenten der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
Erster Präsident war der Vorsitzende des Münz- und Bergwerkskollegiums Graf Sigmund von und zu Haimhausen. Weitere Präsidenten waren unter anderen Friedrich Heinrich Jacobi, Friedrich Wilhelm von Schelling, Justus von Liebig, Ignaz von Döllinger, Max von Pettenkofer, Walther Meißner und Friedrich Baethgen.
Derzeitiger Präsident ist Karl-Heinz Hoffmann, der am 1. Januar 2011 dem Rechtshistoriker Dietmar Willoweit folgte.[2]
Kommissionen der Akademie
Zur Durchführung langfristiger Vorhaben bildet die Akademie Kommissionen. In den derzeit 36 Akademiekommissionen sind rund 330 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.
Kommissionen der Philosophisch-historischen Klasse
Maximilian III. stiftet die Bayerische Akademie der Wissenschaften
Kommission für bayerische Landesgeschichte mit Institut für Volkskunde
Kommission für die Herausgabe des Thesaurus Linguae Latinae
Kommission für die Herausgabe eines mittellateinischen Wörterbuchs
Kommission für Mundartforschung mit den Vorhaben Bayerisches Wörterbuch und Ostfränkisches Wörterbuch
Kommission für zentral- und ostasiatische Studien
Kommission für das Corpus Vasorum Antiquorum
Kommission für die Herausgabe eines altokzitanischen Wörterbuches
Kommission zur Erforschung des antiken Städtewesens
Kommission zur vergleichenden Archäologie römischer Alpen- und Donauländer
Kommission für die Herausgabe der Deutschen Inschriften des Mittelalters und der frühen Neuzeit
Kommission für Deutsche Literatur des Mittelalters
Kommission für die Herausgabe des Fichte-Nachlasses
Kommission für gräzistische und byzantinistische Studien
Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
Kommission für die Herausgabe des Briefwechsels von Friedrich Heinrich Jacobi
Kommission für Keilschriftforschung und Vorderasiatische Archäologie
Kommission für kulturanthropologische Studien
Kommission für die Herausgabe der mittelalterlichen Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz
Musikhistorische Kommission
Kommission für Neuere deutsche Literatur
Kommission für das Repertorium Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters
Kommission zur Herausgabe der Schriften von Schelling
Kommission für Semitische Philologie
Kommission für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte
Kommission für Theologiegeschichtsforschung
Kommission für die Herausgabe ungedruckter Texte aus der mittelalterlichen Geisteswelt
Kommission für die Herausgabe der Urkunden Kaiser Friedrichs II.
Kommissionen der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse
(Kommission für Informatik) und Leibniz-Rechenzentrum
Kommission für Tieftemperaturforschung und Walther-Meißner-Institut (WMI)
Kommission für Ökologie
Kommission für Geomorphologie
Kommission für Geowissenschaftliche Hochdruckforschung
Kommission für Erdmessung und Glaziologie
Deutsche Geodätische Kommission
Kommission Neurowissenschaften: Sensomotorik bei Mensch und Maschine
Klassenübergreifende wissenschaftliche Kommissionen
Kommission für Gebirgsforschung
Kommission für Wissenschaftsgeschichte
Kommission BAdW Forum Technologie
Preise
Akademiepreis (seit 1986) für nebenberuflich erbrachte wissenschaftliche Leistungen. Der Preis wird jährlich vergeben.
Arnold-Sommerfeld-Preis für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Naturwissenschaften. Der Preis wird jährlich vergeben.
Max-Weber-Preis für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Geisteswissenschaften. Der Preis wird jährlich vergeben.
Preis der Peregrinus-Stiftung für geisteswissenschaftliche Publikationen und
Robert-Sauer-Preis für hervorragende Forschungsleistungen im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich. Diese beiden Preise werden alle zwei Jahre im Wechsel verliehen.
Silberne Verdienstmedaille an Mitglieder, Mitarbeiter und ehemalige Mitarbeiter (seit 2003).
Medaille „Bene merenti“ in Gold, Silber oder Bronze für Persönlichkeiten, die sich besonders um die Akademie verdient gemacht haben.[3]
Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling-Preis seit 2006 für Spitzenforscher.
Akademiepreis der Karl Thiemig-Stiftung für Nachwuchsförderung.
ehemalige Preise:
Rotary-Preise Hofgarten (2006–2010) und Friedensengel (2007–2009) für jüngere wissenschaftliche Mitarbeiter der Akademie.
Förderverein
Durch eine Mitgliedschaft in dem Verein Gesellschaft der Freunde (GdF) kann jeder Interessierte Förderer von Forschungsprojekten der Bayerischen Akademie der Wissenschaften werden.
Siehe auch
Akademien der Wissenschaften in der NS-Zeit
Kategorie:Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Geschichte
Bayerische Akademie der Wissenschaften
Die Akademie wurde 1759 von Kurfürst Maximilian III. Joseph gegründet. Graf Sigmund von Haimhausen wurde 1759 Gründungspräsident der zunächst als Churbaierische Akademie bezeichneten Einrichtung und blieb bis 1761 im Amt, wiederholt im Amt von 1771 bis 1779 und 1787 bis zu seinem Tode 1793. 1779 wurde er erster Ehrenpräsident der Akademie. Die Gründung ist insbesondere dem Hofrat Johann Georg Lori (1723–1787) zu verdanken, dem Gründer der Bayerischen Gelehrten Gesellschaft. Ursprünglich teilte sich die Akademie in zwei Klassen, eine Historische und eine Philosophische, wobei Philosophie im damaligen Wissenschaftsverständnis auch Mathematik und Physik umfasste.
Untergebracht war die Akademie seit 1783 im Wilhelminum, dem ehemaligen Kollegiengebäude des Jesuitenordens an der Neuhauser Straße in München. Am 15. Januar 1943 erhielt Sven Hedin die Goldmedaille der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Akademie, da das Wilhelminum im April 1944 den Bomben zum Opfer gefallen war, in verschiedenen Ausweichquartieren in der Nähe der Universität, dann vor allem am ehemaligen Sitz der aufgelösten Deutschen Akademie, untergebracht. Das Domizil im Nordostflügel der Münchner Residenz konnte im Jubiläumsjahr 1959 bezogen werden.
Mitglieder
Die Zahl der ordentlichen Mitglieder ist auf 45, die der korrespondierenden Mitglieder auf 80 in jeder Klasse beschränkt. Bei der Beschränkung werden ordentliche Mitglieder, die das 70. Lebensjahr überschritten haben, allerdings nicht eingerechnet, so dass in der Regel um die 120 ordentliche Mitglieder vorhanden sind.
Die Akademie hatte im Laufe ihrer Geschichte zahllose bedeutende Mitglieder, darunter Lorenz von Westenrieder, Johann Wolfgang von Goethe, die Gebrüder Grimm, Theodor Mommsen, Alexander und Wilhelm von Humboldt, Vincenz Bernhard Tscharner, Bernhard Studer, Karl Theodor von Heigel, Aris Konstantinidis, Kurt Sethe, Max Planck, Otto Hahn, Albert Einstein, Walther Gerlach, Franz Boas, Max Weber, Werner Jaeger, Arnold Sommerfeld, Alfred Pringsheim, Erich Preiser, Werner Heisenberg, Adolf Butenandt, Franz Dölger, Hans-Georg Beck und Otto Braun-Falco, Carl August von Steinheil.
Die ersten weiblichen Mitglieder waren 1892 die Ethnologin, Zoologin und Botanikerin Therese von Bayern als Ehrenmitglied und 1936 die klassische Philologin und Papyrologin Medea Norsa als korrespondierendes Mitglied[1].
Präsidenten
→ Hauptartikel: Liste der Präsidenten der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
Erster Präsident war der Vorsitzende des Münz- und Bergwerkskollegiums Graf Sigmund von und zu Haimhausen. Weitere Präsidenten waren unter anderen Friedrich Heinrich Jacobi, Friedrich Wilhelm von Schelling, Justus von Liebig, Ignaz von Döllinger, Max von Pettenkofer, Walther Meißner und Friedrich Baethgen.
Derzeitiger Präsident ist Karl-Heinz Hoffmann, der am 1. Januar 2011 dem Rechtshistoriker Dietmar Willoweit folgte.[2]
Kommissionen der Akademie
Zur Durchführung langfristiger Vorhaben bildet die Akademie Kommissionen. In den derzeit 36 Akademiekommissionen sind rund 330 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.
Kommissionen der Philosophisch-historischen Klasse
Maximilian III. stiftet die Bayerische Akademie der Wissenschaften
Kommission für bayerische Landesgeschichte mit Institut für Volkskunde
Kommission für die Herausgabe des Thesaurus Linguae Latinae
Kommission für die Herausgabe eines mittellateinischen Wörterbuchs
Kommission für Mundartforschung mit den Vorhaben Bayerisches Wörterbuch und Ostfränkisches Wörterbuch
Kommission für zentral- und ostasiatische Studien
Kommission für das Corpus Vasorum Antiquorum
Kommission für die Herausgabe eines altokzitanischen Wörterbuches
Kommission zur Erforschung des antiken Städtewesens
Kommission zur vergleichenden Archäologie römischer Alpen- und Donauländer
Kommission für die Herausgabe der Deutschen Inschriften des Mittelalters und der frühen Neuzeit
Kommission für Deutsche Literatur des Mittelalters
Kommission für die Herausgabe des Fichte-Nachlasses
Kommission für gräzistische und byzantinistische Studien
Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
Kommission für die Herausgabe des Briefwechsels von Friedrich Heinrich Jacobi
Kommission für Keilschriftforschung und Vorderasiatische Archäologie
Kommission für kulturanthropologische Studien
Kommission für die Herausgabe der mittelalterlichen Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz
Musikhistorische Kommission
Kommission für Neuere deutsche Literatur
Kommission für das Repertorium Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters
Kommission zur Herausgabe der Schriften von Schelling
Kommission für Semitische Philologie
Kommission für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte
Kommission für Theologiegeschichtsforschung
Kommission für die Herausgabe ungedruckter Texte aus der mittelalterlichen Geisteswelt
Kommission für die Herausgabe der Urkunden Kaiser Friedrichs II.
Kommissionen der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse
(Kommission für Informatik) und Leibniz-Rechenzentrum
Kommission für Tieftemperaturforschung und Walther-Meißner-Institut (WMI)
Kommission für Ökologie
Kommission für Geomorphologie
Kommission für Geowissenschaftliche Hochdruckforschung
Kommission für Erdmessung und Glaziologie
Deutsche Geodätische Kommission
Kommission Neurowissenschaften: Sensomotorik bei Mensch und Maschine
Klassenübergreifende wissenschaftliche Kommissionen
Kommission für Gebirgsforschung
Kommission für Wissenschaftsgeschichte
Kommission BAdW Forum Technologie
Preise
Akademiepreis (seit 1986) für nebenberuflich erbrachte wissenschaftliche Leistungen. Der Preis wird jährlich vergeben.
Arnold-Sommerfeld-Preis für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Naturwissenschaften. Der Preis wird jährlich vergeben.
Max-Weber-Preis für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Geisteswissenschaften. Der Preis wird jährlich vergeben.
Preis der Peregrinus-Stiftung für geisteswissenschaftliche Publikationen und
Robert-Sauer-Preis für hervorragende Forschungsleistungen im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich. Diese beiden Preise werden alle zwei Jahre im Wechsel verliehen.
Silberne Verdienstmedaille an Mitglieder, Mitarbeiter und ehemalige Mitarbeiter (seit 2003).
Medaille „Bene merenti“ in Gold, Silber oder Bronze für Persönlichkeiten, die sich besonders um die Akademie verdient gemacht haben.[3]
Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling-Preis seit 2006 für Spitzenforscher.
Akademiepreis der Karl Thiemig-Stiftung für Nachwuchsförderung.
ehemalige Preise:
Rotary-Preise Hofgarten (2006–2010) und Friedensengel (2007–2009) für jüngere wissenschaftliche Mitarbeiter der Akademie.
Förderverein
Durch eine Mitgliedschaft in dem Verein Gesellschaft der Freunde (GdF) kann jeder Interessierte Förderer von Forschungsprojekten der Bayerischen Akademie der Wissenschaften werden.
Siehe auch
Akademien der Wissenschaften in der NS-Zeit
Kategorie:Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
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