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Die Schlageter-Denkmäler und -Namenspatenschaften

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Die Schlageter-Denkmäler und -Namenspatenschaften Empty Die Schlageter-Denkmäler und -Namenspatenschaften

Beitrag  Andy Fr Sep 25, 2015 9:10 pm

Der während der Ruhrbesetzung 1923 von der französischen Besatzungsmacht zum Tode verurteilte Albert Leo Schlageter wurde nach seiner Hinrichtung vor allem von rechten Kreisen zur Märtyrerfigur erhoben. Seit 1926 wurden erste Gedenkstätten errichtet. Der „Schlageter-Kult“ im nationalsozialistischen Deutschland führte dann zur Errichtung von schätzungsweise 100 Schlageter-Denkmälern, von denen heute noch etwa 20 existieren.[1] Entsprechend oft wurden Straßen, Orte, Organisationen und Ähnliches nach Schlageter benannt, nach 1945 jedoch nach und nach in den meisten Fällen wieder umbenannt. Die meisten Denkmäler existieren nur noch in rudimentären Resten oder sind weitgehend ungepflegt.

Die Schlageter-Denkmäler und -Namenspatenschaften Schlageter_Stein_Peine
Schlageter-Denkmal auf dem Luhberg bei Peine

Denkmäler

Das vermutlich erste Schlageter-Denkmal in Deutschland wurde bereits im Juli 1927 in (Wuppertal-)Elberfeld eingeweiht.[2] In Elberfeld, von wo aus Schlageter seine Sabotageaktionen gegen die französischen Besatzungstruppen unternommen hatte, war sein Leichnam nach dessen Exhumierung im Juni 1923 zunächst in der dortigen Stadthalle aufgebahrt worden.[3]

Das größte Denkmal für Schlageter war das „Schlageter-Nationaldenkmal“ auf der Golzheimer Heide bei Düsseldorf. Initiiert worden war es durch Kreise um den Posener Oberbürgermeister Ernst Wilms. Ludwig Hügen nennt den Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen als treibende Kraft. Eingeweiht wurde das Denkmal innerhalb einer großen Aufmarschfläche am 23. Mai 1931. Es wurde vom Architekten Clemens Holzmeister entworfen und bestand aus einem 27 Meter hohen schlanken Stahlkreuz über einem großen Steinsarkophag, Hügen spricht von einem altarähnlichen Sockel. Dazu kamen ein unterirdischer Gedenkraum und ein kreisförmiger Hof in vier Metern Tiefe mit einem Durchmesser von 28 Metern. Das Denkmal wurde 1946 auf Veranlassung der britischen Besatzungsbehörden gesprengt.[4] An der Stelle, an der das Denkmal stand, wurde 1958 am Rande des Nordfriedhofs das Mahnmal Drei Nornen für die Opfer des Feldes, der Heimat und des politischen Terrors von Jupp Rübsam errichtet.

An einer Veranstaltung beim Schlageter-Denkmal auf dem Kreuzberg bei Lohne zum zehnten Todestag von Albert Leo Schlageter, die am 28. Mai 1933 stattfand, nahmen ca. 5.000 Personen teil, vor allem Angehörige des „Stahlhelm“-Bundes, der SA und der Hitler-Jugend.[5]

88 der Schlageter-Denkmäler wurden durch Christian Fuhrmeister mit eventuellem Erhaltungszustand dokumentiert.[6] Unter anderen sind zu nennen:

Schlageter-Kreuz auf dem Hammerberg oberhalb Passau: errichtet 1933, bestand bis 1957, wurde in diesem Jahr ersetzt durch das Ungarn- oder Stephanskreuz zum Gedenken an den Ungarnaufstand von 1956 wegen der geografischen und historischen Nähe der Stadt zu Ungarn. (Die selige Gisela, Herzogstochter von Bayern und Witwe des heiligen Ungarnkönigs Stephan, ist in Passau begraben; das Bistum Passau reichte im Mittelalter bis nach Ungarn.)
Schlageter-Denkmal auf dem Letzberg in seiner Heimatstadt Schönau im Schwarzwald im Schwarzwald. Der Obelisk aus Granit wurde 1926 eingeweiht und 1937 für ein nicht fertiggestelltes größeres Denkmal abgerissen.[6]
Schlageter-Stein auf dem Krachenberg in Landsberg am Lech, ein grabsteingroßes Denkmal mit Name und Todestag auf der Vorderseite und der Widmung „Den Helden von Rhein und Ruhr“ auf der Rückseite.
Schlageter-Denkmal auf dem Luhberg bei Peine-Stederdorf, 3 m hoher Findlings-Stein, initiiert 1925 vom Jungdeutschen Orden.

Die Schlageter-Denkmäler und -Namenspatenschaften 800px-Schlageter_Memorial_Hansk%C3%BChnenburg
Schlageter-Stein an der Hanskühnenburg im Harz


Schlecht erhaltener Schlageter-Gedenkstein an der Hanskühnenburg im Harz. Der Stein wurde 2013 vom Grundstückseigentümer (Nationalpark Harz) entfernt.
Schlageter-Denkmal in St. Peter im Schwarzwald, in der Nähe der Gschwanderdobelhütte. Es liegt an einem Wanderweg und ist gut erhalten.
Schlageter-Denkmal in Siegen, das am 28. Mai 1933 im Weidenauer Tiergarten anlässlich des 10. Todestags Schlageters eingeweiht werden sollte. Die Einweihung des von der regionalen Bruderschaft des Jungdeutschen Ordens erstellten Denkmals wurde aber von der Weidenauer Polizeibehörde auf höhere Weisung verboten. Die gusseiserne Plakette mit Schlageters Namen und dem Ordenskreuz wurde von den Nazis durch eine gleich große Plakette allein nur mit einem Hakenkreuz ersetzt. Die Denkmalreste wurden 1985 endgültig abgeräumt.
Schlageter-Denkmal auf dem Kreuzberg in Lohne (Oldenburg).[7]
Schlageter-Stein in Weimar, ein am 23. Mai 1931 eingeweihtes, vom Wehrwolf-Verband aus Halle errichtetes Denkmal.
Schlageter-Stein in Marienmünster, ein grabsteingroßer Stein am Hungerberg mit der Inschrift Dem deutschen Helden Schlageter.
Schlageter-Stein in Neustettin in den Neustettiner Parkanlagen. Dieses Denkmal existiert heute nicht mehr.
Schlageter-Stein in Nordhausen, aufgestellt im Stadtpark, am 27. Mai 1945 entfernt[8]
Schlageter-Stein in Plau am See am Klüschenberg, großer Findling nach 1945 dort vergraben. Der Plan, den Findling als Naturdenkmal auszugraben scheiterte vor wenigen Jahren an Bedenken, jemand könnte sich an die einstige Widmung erinnern und eine öffentliche Diskussion um Schlageter hervorrufen.
Schlageter-Stein in Northeim bei Göttingen auf der Wilhelmswiese. Er wurde 1989 auf Ratsbeschluss entfernt und anschließend „geschrotet“.[9]


Schlageter-Denkmal in Billerbeck/Westfalen, 1934 eingeweiht. Nach dem Krieg Entfernung der Inschrift, im Jahr 1953 Umwidmung zum „Kriegsgefangenen-Mahnmal“. Das Denkmal besteht aus mehreren aufeinander gestapelten Findlingen. Auf dem großen unteren Stein war die Inschrift angebracht. (siehe Bild)
Schlageter-Denkmal auf dem Großen Seeberg bei Gotha/Thüringen. Es ist unbekannt, wer das Denkmal aus einem Sandsteinblock zirka 2 Meter × 2 Meter errichtet hat. 1945 wurde die Gedenktafel entfernt und der Stein in der Mitte gespalten. Die Steinhälften sind noch am Standort vorhanden.
Schlageter-Denkmal auf dem Weinberg bei Perleberg (Prignitz), bestehend aus einer Steinsäule mit Holzplatte, in die Name, Geburtsdatum und Todesdatum eingeschlagen sind. Das Denkmal ist in einem Wald versteckt.
Steinernes Denkmal auf dem (bis 1945) Schlageterplatz in Habelschwerdt/Schlesien (Grafschaft Glatz), ein am westlichen Stadtrand gelegener, mit alten Laubbäumen gesäumter Platz. Ein Stein mit schlichter, dunkler, eingelassener Tafel, darauf Name und Geburts- sowie Todesjahr Schlageters, kein NS-Emblem.
Schlageter-Denkmal auf dem Höllenberg bei Visselhövede, Kreis Rotenburg/Wümme, ein zirka 4 Meter hohes Steindenkmal.[10]
Schlageter-Denkmal auf dem Jakobsberg in Porta Westfalica. Das Denkmal ist verändert worden, der heute noch 6 Meter hohe Steinsockel wurde mit einer begehbaren Aussichtsplattform abgedeckt.
Schlageter-Inschrift an einem abgelegenen Steinhang im Wald bei Bremke/Göttingen. Außer Name und Düsseldorf alle Worte ausgekratzt.
Schlageter-Denkmal im KZ Dachau, Einweihung am 26. Mai 1933[11]
Schlageter-Stein in Wardböhmen bei Celle
Schlageter-Denkmal im Liethwald am Freibad in Bad Fallingbostel, Inschrift ausgemeißelt.

Namenspatenschaften

In der Zeit des Nationalsozialismus wurden nach Schlageter unter anderem Truppenverbände, Kasernen und Rüstungsgüter benannt.

1934: Im Adressbuch 1935 ist die „Schlageter-Siedlung für Frontkämpfer“ zwischen Buckower Damm und Gemarkung Buckow verzeichnet, wobei als Eigentümer für die Einfamilienhäuser auf den Grundstücken 1–85 (linke Seite, ungerade) und 2–86 (rechte Seite, gerade) der Vermerk „unbenannt“ steht.[12] Der Bau der Stadtrandsiedlung war nach der Inflation von der Neuland E.G.m.b.H. mit Siedlungshäusern für Bauarbeiter begonnen worden.
1937: das Jagdgeschwader 234 „Schlageter“ (später Jagdgeschwader 26) der Luftwaffe,
1937: die Schlageter-Kaserne in Freiburg im Breisgau, später umbenannt in Vauban-Kaserne
1938 das Segelschulschiff Albert Leo Schlageter der Kriegsmarine.[13]
im März 1945 eine aus Angehörigen des Reichsarbeitsdienstes (RAD) aufgestellte Infanterie-Division der Wehrmacht.
Die RAD-Abteilung 4/319 in Leuscheid (Gemeinde: Windeck) erhielt im Jahre 1936 den Namen Schlageter. Heute steht an gleicher Stelle das Gebäude der Freizeit- und Begegnungsstätte des Christlichen Hilfswerkes in Leuscheid.
Die erste Gauführerschule der Hitlerjugend in der Burg Campen erhielt 1932 den Namen Albert-Leo-Schlageter-Haus.
Auch für verschiedene Schulen, wie das Realgymnasium in Duisburg, die Oberrealschule in Schopfheim, das heutige Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Oberhausen und das von Schlageter besuchte Gymnasium in Konstanz wurde er in der Zeit des Nationalsozialismus Namensgeber. Eine Umbenennung des Comenius-Gymnasiums (Düsseldorf-Oberkassel) in „Schlageter-Gymnasium“ war durch die Nationalsozialisten angedacht worden, dies wurde jedoch durch den damaligen Schulleiter Hans Mosler unter Verweis auf die oberste Priorität des „Endsiegs“ verhindert.[14]
1938: am 11. Januar 1938 wird die Oberrealschule in Breslau in „Schlageter-Schule“ umbenannt.[15]
Das Haus der Technik in Königsberg (Pr.) wurde in Albert-Leo-Schlageter-Haus umbenannt.
Ebenfalls gab es an den Universitäten im deutschen Reich eine Zahl von NS-Kameradschaften, die den Namen Schlageters trugen, wie etwa in StMV Blaue Sänger in Göttingen.
Die Stadtteiche in Bottrop werden von einigen bis heute (meist in Unkenntnis des Namensgebers) Schlageter-Teich genannt. Erst in den letzten Jahren hat sich die offizielle Bezeichnung Stadtteiche immer mehr durchgesetzt. Die heute noch mit diesem Namen bezeichnete Schlageterinsel in dem Fluss Böhme im Böhmewald bei Soltau in Niedersachsen soll nach Albert Leo Schlageter benannt sein.
Die alte Rheinbrücke zwischen Mannheim und Ludwigshafen wurde 1936 in Leo-Schlageter-Brücke umbenannt. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Die Nachfolgerin wurde Konrad-Adenauer-Brücke getauft.[16] In vielen Orten wurden Straßen nach Albert Leo Schlageter benannt, die heute nicht mehr so heißen.
In Saarbrücken existierte seit 1936 eine „Schlageter-Brücke“, die im Zweiten Weltkrieg zerstört und 1946 wiederaufgebaut wurde. Anfangs trug sie den Namen "Schlageter-Brücke" noch, mittlerweile wurde sie in Daarler Brücke umbenannt.[17]
Der Burgplatz in Flensburg wurde 1933 in Schlageterplatz umbenannt. Dort befand sich von 1926 bis 1974 das Kriegerdenkmal Auf der Wacht für die Gefallenen des im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten des Füsilier-Regiments „Königin“ (Schleswig-Holsteinisches) Nr. 86, eine Garnison, die ab den 1870er Jahren in der Duburg-Kaserne stationiert war. In der Zeit des Dritten Reiches war das Denkmal auf dem Burgplatz Versammlungsort von NS-Formationen. Kurz nach der Kapitulation (1945) bekam der Platz seinen ursprünglichen Namen zurück.


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