Die Villa Gerloff oder Gerloffsche Villa
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Die Villa Gerloff oder Gerloffsche Villa
Die Villa Gerloff, auch Gerloffsche Villa genannt, befindet sich auf dem Löwenwall 16 in Braunschweig. Die Villa steht im nordwestlichen Bereich des Löwenwalls (bis 1904 Monumentplatz) und grenzt mit dem Grundstück an die Gaußschule.
Seit 2006 ist der großbürgerliche Wohn- und Repräsentationsbau aus dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts das Haus der Braunschweigischen Stiftungen.
Ansicht vom Löwenwall
Gartenseite am Hang zum Magniviertel
Entstehungsgeschichte
Das Grundstück war ursprünglich der Garten eines älteren, im Zweiten Weltkrieg zerstörten Sommerhauses, damals das einzige Haus in diesem Bereich, das der Zuckergroßhändler Louis Gerloff 1880 gekauft hatte. 1888/89 ließ er dort für sich und seine achtköpfige Familie die heutige Villa bauen. Architekt war Stadtbaurat Ludwig Winter, ein Verwandter Gerloffs. Da die Materialtransporte vom Monumentplatz aus nicht möglich waren, kaufte Gerloff für die Bauarbeiten mehrere westlich anschließende Häuser auf, ließ sie abreißen und nach Abschluss der Arbeiten wieder errichten.
Architektur
Zuckerhut und Zuckerrübe
Entsprechend aufwändig und nach außen und innen auf Wirkung berechnet ist die Villa selbst. Die Schauseite weist südöstlich zum Löwenwall. Die Hangseite ist als Garten- und Lieferantenseite angelegt und weist zum Magniviertel.
Der Baustil ahmt Vorbilder der italienischen Renaissance nach. Über dem Erdgeschoss aus weißem Stein mit einer vorgestellten Loggia liegt die ziegelrote Bel Etage mit drei rundbogigen, weiß eingefassten Fensterpaaren, von denen das mittlere durch einen flachen Dreiecksgiebel hervorgehoben ist. Darüber folgt ein halbhohes Zweckgeschoss mit Personal- und Wirtschaftsräumen, darüber das ungewöhnliche italianisierende Flachdach. Die gusseisernen Verzierungen der Loggia und des Zugangs zur linken Seitentür zeigen Pflanzenornamentik. Den Repräsentationswillen des Erbauers bezeugen Zuckerhut und Zuckerrübe im Giebel der Loggia und das Monogramm LG im Giebel des Seitenzugangs.
Auch die Innengestaltung, zu beträchtlichen Teilen bis heute erhalten, ist auf Großzügigkeit angelegt. Eine achteckige, mit dunklem, reich geschnitztem Holz vertäfelte Diele ist die Mitte jeder Etage, von der aus die Räume zugänglich sind; eine breite, ebenfalls hölzerne und ornamentierte Treppe führt zu allen Ebenen. Die Villa Gerloff war das erste Haus in Braunschweig mit Zentralheizung.
Erwerb und Nutzung durch die Stadt
Seit 1976 ist die Villa Eigentum der Stadt Braunschweig. Das Gebäude, zu diesem Zeitpunkt durch Umbauten und Verfall stark geschädigt, wurde aufwändig und stilgerecht restauriert. Von 1983 bis 2003 beherbergte es die Formsammlung des Städtischen Museums sowie einen Teil der städtischen Musikschule. 2006 wurde das Gebäude seinem heutigen Zweck übergeben.
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Seit 2006 ist der großbürgerliche Wohn- und Repräsentationsbau aus dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts das Haus der Braunschweigischen Stiftungen.
Ansicht vom Löwenwall
Gartenseite am Hang zum Magniviertel
Entstehungsgeschichte
Das Grundstück war ursprünglich der Garten eines älteren, im Zweiten Weltkrieg zerstörten Sommerhauses, damals das einzige Haus in diesem Bereich, das der Zuckergroßhändler Louis Gerloff 1880 gekauft hatte. 1888/89 ließ er dort für sich und seine achtköpfige Familie die heutige Villa bauen. Architekt war Stadtbaurat Ludwig Winter, ein Verwandter Gerloffs. Da die Materialtransporte vom Monumentplatz aus nicht möglich waren, kaufte Gerloff für die Bauarbeiten mehrere westlich anschließende Häuser auf, ließ sie abreißen und nach Abschluss der Arbeiten wieder errichten.
Architektur
Zuckerhut und Zuckerrübe
Entsprechend aufwändig und nach außen und innen auf Wirkung berechnet ist die Villa selbst. Die Schauseite weist südöstlich zum Löwenwall. Die Hangseite ist als Garten- und Lieferantenseite angelegt und weist zum Magniviertel.
Der Baustil ahmt Vorbilder der italienischen Renaissance nach. Über dem Erdgeschoss aus weißem Stein mit einer vorgestellten Loggia liegt die ziegelrote Bel Etage mit drei rundbogigen, weiß eingefassten Fensterpaaren, von denen das mittlere durch einen flachen Dreiecksgiebel hervorgehoben ist. Darüber folgt ein halbhohes Zweckgeschoss mit Personal- und Wirtschaftsräumen, darüber das ungewöhnliche italianisierende Flachdach. Die gusseisernen Verzierungen der Loggia und des Zugangs zur linken Seitentür zeigen Pflanzenornamentik. Den Repräsentationswillen des Erbauers bezeugen Zuckerhut und Zuckerrübe im Giebel der Loggia und das Monogramm LG im Giebel des Seitenzugangs.
Auch die Innengestaltung, zu beträchtlichen Teilen bis heute erhalten, ist auf Großzügigkeit angelegt. Eine achteckige, mit dunklem, reich geschnitztem Holz vertäfelte Diele ist die Mitte jeder Etage, von der aus die Räume zugänglich sind; eine breite, ebenfalls hölzerne und ornamentierte Treppe führt zu allen Ebenen. Die Villa Gerloff war das erste Haus in Braunschweig mit Zentralheizung.
Erwerb und Nutzung durch die Stadt
Seit 1976 ist die Villa Eigentum der Stadt Braunschweig. Das Gebäude, zu diesem Zeitpunkt durch Umbauten und Verfall stark geschädigt, wurde aufwändig und stilgerecht restauriert. Von 1983 bis 2003 beherbergte es die Formsammlung des Städtischen Museums sowie einen Teil der städtischen Musikschule. 2006 wurde das Gebäude seinem heutigen Zweck übergeben.
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