Christian Jacobs
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Christian Jacobs
Johann Christian Jacobs (* 2. Februar 1962 in Bremen) ist ein deutscher Rechtsanwalt und Unternehmer. Seit 2004 war er Vorsitzender der Jacobs Foundation, einer der größten privaten Stiftungen Europas mit Sitz in Zürich (Schweiz). 2015 wurde er deren Ehrenpräsident.
Leben
Jacobs ist der älteste Sohn des Unternehmers und Mäzens Klaus J. Jacobs (1936–2008) aus der Bremer Kaffeeröster-Dynastie (Marken: Jacobs Krönung, Milka, Toblerone usw.). Sein jüngerer Bruder aus erster Ehe seines Vaters ist Andreas Jacobs (geb. 1963). Ihr Urgroßonkel ist Johann Jacobs (1869–1958)[1], der Gründer des Unternehmens Jacobs (siehe auch den Abschnitt: Stammbaum).
Jacobs wuchs in Deutschland auf. Sein Abitur machte er am Alten Gymnasium in Bremen. Nach dem Wehrdienst studierte er Jura und Betriebswirtschaft in Freiburg i. Br., München und Aix-en-Provence. Die Erste Juristische Staatsprüfung legte er in Freiburg im Breisgau ab. 1991 legte er die Große Juristische Staatsprüfung in Hamburg ab. 1991 promovierte er in Freiburg im Breisgau über das Bremische Höfegesetz.[2]
Er arbeitete von 1988 bis 1989 in der Generaldirektion Wettbewerb der Europäischen Kommission in Brüssel, von 1990 bis 1991 war er bei Roland Berger, der weltweit tätigen Unternehmensberatung, in Tokio tätig.[3]
Rechtsanwaltstätigkeit
1992 erfolgte sein Eintritt in die überörtliche europäische Rechtsanwaltskanzlei Büsing, Müffelmann & Theye in Bremen. Aus dieser Zeit stammt die Beziehung zur Kirch Gruppe, von der Jacobs 2002 gemeinsam mit Robert-Louis Dreyfus die damalige Kirch Sports, heute Infront Sports & Media, erwarb. Ebenfalls in diese Zeit fällt die Beratung der Adia Interim, heute Adecco S.A., bei der Liberalisierung der Zeitarbeitsmärkte in mehreren europäischen Ländern. Jacobs führte insbesondere das Verfahren der Adia Interim gegen das italienische Staatsmonopol für Zeitarbeit und Arbeitsvermittlung, das durch das Urteil des Europäischen Gerichtshofs in der Sache Job Centre II aufgelöst wurde.[4]
Seit 1996 Partner der Sozietät Huth Dietrich Hahn in Hamburg[5], fokussierte sich Jacobs auf kapitalmarktbezogene Mergers & Acquisitions Beratung.
Diese führte er von 2002 bis 2012 als Partner der US-amerikanischen Wirtschaftskanzlei White & Case LLP (White & Case, Feddersen) fort. Aufgrund seiner Beziehungen zu den asiatischen Märkten betreute Jacobs in dieser Zeit unter anderem die europäisch-asiatischen M&A Aktivitäten mit Sitz in Singapore.
Im Jahr 2013 wechselte er zurück zu der nach eigenen Angaben auf Transaktionen spezialisierten Sozietät Huth Dietrich Hahn.
Unternehmerische Tätigkeit
Jacobs ist geschäftsführender Teilhaber der Firma Joh. Jacobs & Co., Hamburg[6]. Die auf Beteiligungen spezialisierte Tochter Sentosa Beteiligungs GmbH hatte 2002 gemeinsam mit Robert-Louis Dreyfus und der Jacobs Holding die Infront Sports & Media (zuvor Kirch Sports) erworben, die 2011 veräußert wurde. 2008 hielt die Beteiligungsgesellschaft Sentosa 6,7 Prozent an der CeWe Color Holding AG, die sie bei der Abwehr des Unternehmens gegen US-amerikanische Hedgefonds von diesen gemeinsam mit der Norddeutschen Landesbank erworben hatte. Seit 2011 ist die Sentosa führender Aktionär bei der Hemro AG, dem nach eigenen Angaben weltweit führenden Anbieter von Kaffeemühlen mit den Marken Ditting, Mahlkönig und Anfim. Seit 2014 ist die Sentosa auch Gesellschafter bei der heutigen DE Master Blenders, zukünftig Jacobs Douwe Egberts.
Von 2001 bis 2004 war Jacobs Vorsitzender des Verwaltungsrates der Jacobs Holding AG und war für die erfolgreiche Fokussierung der Geschäftsaktivitäten auf die drei Beteiligungen Adecco S.A., Barry Callebaut AG und dem Erwerb der Infront Sports & Media verantwortlich.[7] Das Präsidium der Jacobs Holding hat er an seinen jüngeren Bruder, Andreas Jacobs, abgegeben, als die US-amerikanische Börsenaufsicht 2004 Vorwürfe gegenüber der Adecco S.A. erhob, die sich später als haltlos erwiesen.[8]
Soziales Engagement
Jacobs ist u.a. seit 1995 Mitglied des Stiftungsrats/der Gesellschafterversammlung (Board of Trustees) der Jacobs Foundation (Jacobs Stiftung).[9] Von 2004 bis Ende März 2015 war er deren Vorsitzender (Chairman). Im Rahmen des Generationenübergangs in der Familie bei der Jacobs Holding und bei der Jacobs Foundation übernahm Lavinia Jacobs, die jüngere Schwester, die Präsidentschaft in der Jacobs Foundation. Jacobs wurde zum Ehrenpräsidenten ernannt.
Jacobs ist Mitglied des Aufsichtsrates (Board of Governors) der Jacobs University Bremen.[10] Der den Präsidenten Joachim Treusch ablösende dritte Präsident der Universität, Heinz-Otto Peitgen[11], dessen Wahl von einer vom Board of Governors eingesetzten 12-köpfigen Findungskommission vorbereitet worden war (der auch Jacobs als einer der beiden Vorsitzenden angehörte)[12] hatte Ende November 2013 überraschend seinen Rücktritt zum Jahresende angekündigt.[13] Peitgen wurden seine Gehälter aus dem 5-Jahresvertrag in Höhe von 800.000 Euro ausgezahlt. Der Aufsichtsrat der Privatuniversität wählte Katja Windt zur neuen Präsidentin.
Jacobs ist u.a. auch Präsidiumsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, einer Denkfabrik für deutsche Außenpolitik, Mitglied des Kuratoriums der Gesellschaft der Freunde von Bayreuth e.V. sowie Mitglied des Senats der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.
Familie
Jacobs ist mit Annette Jacobs verheiratet und hat drei Kinder. Er lebt mit seiner Familie in Hamburg und Singapur. Jacobs ist gemeinsam mit seiner jüngeren Schwester Lavinia Testamentsvollstrecker ihres Vaters. Jacobs hat fünf jüngere Geschwister.
Veröffentlichungen
Das Bremische Höfegesetz. Geschichtliche Entwicklung und systematische Darstellung. Frankfurt/M., Bern, New York, Paris, 1992 (= Europäische Hochschulschriften Reihe 2, Rechtswissenschaft. Bd. 1189). ISBN 978-3-631-44375-0
„Internationales Kakaoabkommen – Rechtsprobleme im Zusammenhang mit der Auflösung des Ausgleichslagers am Beispiel Deutschlands und Frankreichs“ in Agrarrecht, Heft 11, 27. Jahrgang, Festausgabe zum 70. Geburtstag von Prof. Dr. Dr. h. c. Karl Kroeschell, Seite 379 – 383, November 1997
Tolley’s “International Succession Laws”, Kapitel über Deutschland, Loseblattsammlung, fortlaufend, Dezember 2001 bis Dezember 2013
Tolley’s “Planning and Administration of Off-Shore and On-Shore Trusts”, Kapitel über Deutschland, Loseblattsammlung, fortlaufend, April 2001 bis Dezember 2013
Siehe auch
Jacobs (Unternehmerfamilie)
Jacobs Holding AG, (Barry Callebaut AG, Adecco SA, früher: Infront Sports & Media)
Society of Trust and Estate Practitioners
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Leben
Jacobs ist der älteste Sohn des Unternehmers und Mäzens Klaus J. Jacobs (1936–2008) aus der Bremer Kaffeeröster-Dynastie (Marken: Jacobs Krönung, Milka, Toblerone usw.). Sein jüngerer Bruder aus erster Ehe seines Vaters ist Andreas Jacobs (geb. 1963). Ihr Urgroßonkel ist Johann Jacobs (1869–1958)[1], der Gründer des Unternehmens Jacobs (siehe auch den Abschnitt: Stammbaum).
Jacobs wuchs in Deutschland auf. Sein Abitur machte er am Alten Gymnasium in Bremen. Nach dem Wehrdienst studierte er Jura und Betriebswirtschaft in Freiburg i. Br., München und Aix-en-Provence. Die Erste Juristische Staatsprüfung legte er in Freiburg im Breisgau ab. 1991 legte er die Große Juristische Staatsprüfung in Hamburg ab. 1991 promovierte er in Freiburg im Breisgau über das Bremische Höfegesetz.[2]
Er arbeitete von 1988 bis 1989 in der Generaldirektion Wettbewerb der Europäischen Kommission in Brüssel, von 1990 bis 1991 war er bei Roland Berger, der weltweit tätigen Unternehmensberatung, in Tokio tätig.[3]
Rechtsanwaltstätigkeit
1992 erfolgte sein Eintritt in die überörtliche europäische Rechtsanwaltskanzlei Büsing, Müffelmann & Theye in Bremen. Aus dieser Zeit stammt die Beziehung zur Kirch Gruppe, von der Jacobs 2002 gemeinsam mit Robert-Louis Dreyfus die damalige Kirch Sports, heute Infront Sports & Media, erwarb. Ebenfalls in diese Zeit fällt die Beratung der Adia Interim, heute Adecco S.A., bei der Liberalisierung der Zeitarbeitsmärkte in mehreren europäischen Ländern. Jacobs führte insbesondere das Verfahren der Adia Interim gegen das italienische Staatsmonopol für Zeitarbeit und Arbeitsvermittlung, das durch das Urteil des Europäischen Gerichtshofs in der Sache Job Centre II aufgelöst wurde.[4]
Seit 1996 Partner der Sozietät Huth Dietrich Hahn in Hamburg[5], fokussierte sich Jacobs auf kapitalmarktbezogene Mergers & Acquisitions Beratung.
Diese führte er von 2002 bis 2012 als Partner der US-amerikanischen Wirtschaftskanzlei White & Case LLP (White & Case, Feddersen) fort. Aufgrund seiner Beziehungen zu den asiatischen Märkten betreute Jacobs in dieser Zeit unter anderem die europäisch-asiatischen M&A Aktivitäten mit Sitz in Singapore.
Im Jahr 2013 wechselte er zurück zu der nach eigenen Angaben auf Transaktionen spezialisierten Sozietät Huth Dietrich Hahn.
Unternehmerische Tätigkeit
Jacobs ist geschäftsführender Teilhaber der Firma Joh. Jacobs & Co., Hamburg[6]. Die auf Beteiligungen spezialisierte Tochter Sentosa Beteiligungs GmbH hatte 2002 gemeinsam mit Robert-Louis Dreyfus und der Jacobs Holding die Infront Sports & Media (zuvor Kirch Sports) erworben, die 2011 veräußert wurde. 2008 hielt die Beteiligungsgesellschaft Sentosa 6,7 Prozent an der CeWe Color Holding AG, die sie bei der Abwehr des Unternehmens gegen US-amerikanische Hedgefonds von diesen gemeinsam mit der Norddeutschen Landesbank erworben hatte. Seit 2011 ist die Sentosa führender Aktionär bei der Hemro AG, dem nach eigenen Angaben weltweit führenden Anbieter von Kaffeemühlen mit den Marken Ditting, Mahlkönig und Anfim. Seit 2014 ist die Sentosa auch Gesellschafter bei der heutigen DE Master Blenders, zukünftig Jacobs Douwe Egberts.
Von 2001 bis 2004 war Jacobs Vorsitzender des Verwaltungsrates der Jacobs Holding AG und war für die erfolgreiche Fokussierung der Geschäftsaktivitäten auf die drei Beteiligungen Adecco S.A., Barry Callebaut AG und dem Erwerb der Infront Sports & Media verantwortlich.[7] Das Präsidium der Jacobs Holding hat er an seinen jüngeren Bruder, Andreas Jacobs, abgegeben, als die US-amerikanische Börsenaufsicht 2004 Vorwürfe gegenüber der Adecco S.A. erhob, die sich später als haltlos erwiesen.[8]
Soziales Engagement
Jacobs ist u.a. seit 1995 Mitglied des Stiftungsrats/der Gesellschafterversammlung (Board of Trustees) der Jacobs Foundation (Jacobs Stiftung).[9] Von 2004 bis Ende März 2015 war er deren Vorsitzender (Chairman). Im Rahmen des Generationenübergangs in der Familie bei der Jacobs Holding und bei der Jacobs Foundation übernahm Lavinia Jacobs, die jüngere Schwester, die Präsidentschaft in der Jacobs Foundation. Jacobs wurde zum Ehrenpräsidenten ernannt.
Jacobs ist Mitglied des Aufsichtsrates (Board of Governors) der Jacobs University Bremen.[10] Der den Präsidenten Joachim Treusch ablösende dritte Präsident der Universität, Heinz-Otto Peitgen[11], dessen Wahl von einer vom Board of Governors eingesetzten 12-köpfigen Findungskommission vorbereitet worden war (der auch Jacobs als einer der beiden Vorsitzenden angehörte)[12] hatte Ende November 2013 überraschend seinen Rücktritt zum Jahresende angekündigt.[13] Peitgen wurden seine Gehälter aus dem 5-Jahresvertrag in Höhe von 800.000 Euro ausgezahlt. Der Aufsichtsrat der Privatuniversität wählte Katja Windt zur neuen Präsidentin.
Jacobs ist u.a. auch Präsidiumsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, einer Denkfabrik für deutsche Außenpolitik, Mitglied des Kuratoriums der Gesellschaft der Freunde von Bayreuth e.V. sowie Mitglied des Senats der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.
Familie
Jacobs ist mit Annette Jacobs verheiratet und hat drei Kinder. Er lebt mit seiner Familie in Hamburg und Singapur. Jacobs ist gemeinsam mit seiner jüngeren Schwester Lavinia Testamentsvollstrecker ihres Vaters. Jacobs hat fünf jüngere Geschwister.
Veröffentlichungen
Das Bremische Höfegesetz. Geschichtliche Entwicklung und systematische Darstellung. Frankfurt/M., Bern, New York, Paris, 1992 (= Europäische Hochschulschriften Reihe 2, Rechtswissenschaft. Bd. 1189). ISBN 978-3-631-44375-0
„Internationales Kakaoabkommen – Rechtsprobleme im Zusammenhang mit der Auflösung des Ausgleichslagers am Beispiel Deutschlands und Frankreichs“ in Agrarrecht, Heft 11, 27. Jahrgang, Festausgabe zum 70. Geburtstag von Prof. Dr. Dr. h. c. Karl Kroeschell, Seite 379 – 383, November 1997
Tolley’s “International Succession Laws”, Kapitel über Deutschland, Loseblattsammlung, fortlaufend, Dezember 2001 bis Dezember 2013
Tolley’s “Planning and Administration of Off-Shore and On-Shore Trusts”, Kapitel über Deutschland, Loseblattsammlung, fortlaufend, April 2001 bis Dezember 2013
Siehe auch
Jacobs (Unternehmerfamilie)
Jacobs Holding AG, (Barry Callebaut AG, Adecco SA, früher: Infront Sports & Media)
Society of Trust and Estate Practitioners
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
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