Die Rumpler C-Typen
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Die Rumpler C-Typen
Die Rumpler C-Typen waren einmotorige Kampfflugzeuge der Rumpler Flugzeugwerke, die im Ersten Weltkrieg von der deutschen, der bulgarischen und der osmanischen Fliegertruppe an allen Fronten als Aufklärungs- und Mehrzweckflugzeuge eingesetzt wurden.
Entwicklung
Der Anfangserfolg mit den Rumpler B-Typen und deren Seeflugzeugversionen für die Kaiserliche Marine ermutigten die Rumpler Flugzeug-Werke, auf dieser Basis einen bewaffneten Doppeldecker für Aufklärungs- und sonstige Aufgaben zu konstruieren.
Modell einer Rumpler C.I
Das Ergebnis war der Rumpler C.I (Werksbezeichnung 5 A2), der deutlich dem B.I ähnelte und wie dieser das typische Heck der Rumpler Taube mit einem Schleifsporn hatte. Seine Tragflächen waren leicht gestielt und hatten einen Sichtausschnitt am Rumpf, um die Sichtverhältnisse aus dem Cockpit zu optimieren. Als Antrieb diente ein 160 PS-starker Mercedes D III-Motor, ab 1916 in der Version Rumpler C.Ia auch einen Opel-Argus As.III-Reihenmotor mit 180 PS, dessen halbkreisförmiger Kühler auf der oberen Tragflächenvorderkante zentral angebracht war. Erste Flugtests verliefen so erfolgversprechend, dass sehr schnell der Großserienbau nicht nur bei Rumpler selbst, sondern in Lizenz auch bei den Germania Flugzeugwerken, den Märkischen Flugzeug-Werken (M.F.W.), der Hannoverschen Waggonfabrik (Hawa) und den Albert Rinne Flugzeug-Werken anlief. Spätere C.I erhielten neben dem Beobachter-MG auch ein links am Rumpf montiertes, starr nach vorne gerichtetes, synchronisiertes MG für den Piloten. Die Produktion lief in großer Stückzahl bis Juni 1917, wobei allein Hawa 387 C.Ia und die Bayerischen Flugzeugwerke 150 unbewaffnete C.I als Schulflugzeuge lieferten.
Die geplante Weiterentwicklung zur Rumpler C.II erfolgte nicht, dafür erschien Ende 1916 der Rumpler C.III (Werksbezeichnung 6 A5) mit weiterhin gepfeilten Tragflächen von nunmehr unterschiedlicher Tiefe und zudem kürzeren Hecktragflächen, dazu modifiziertem Leitwerk, stärkerem Benz-Motor und Propellerhaube, wiederum gefolgt vom nur geringfügig modifiziertem, stärkeren Rumpler C.IV (Werksbezeichnung 6 A7) mit noch leistungsfähigerem und voll verschaltem Mercedes D.IVa-Motor und geänderter Seitenflosse. Neben Rumpler produzierten die Pfalz-Flugzeugwerke die C.IV in Lizenz, diese bauten als leichte Modifikation Querruder an beiden Tragflächen ein.
Für die Kriegsmarine wurde eine Schwimmerausführung der C.I als Rumpler 6B1 bzw. später mit dem Leitwerk der neuen Rumpler C.IV als Rumpler 6B2 konstruiert. Von diesen beiden Versionen entstanden 98 Maschinen.
Die C.IV-Variante Rumpler C.V wurde nicht in Produktion gegeben und über die Variante Rumpler C.VI ist wenig bekannt.
Der ab 1917 gebaute Rumpler C.VII war etwas kleiner als seine Vorgänger und hatte einen 240 PS-Maybach-Motor, der trotz geringerer Stärke mit seiner höherer Verdichtung die Höhenflugeigenschaften des Flugzeugs noch weiter verbesserte.
Der 1917 erscheinende Rumpler C.VIII (Werksbezeichnung 6 A8) mit 180 PS Opel Argus-Motor diente als verkleinertes Schulflugzeug, hatte aber etwas breitere Tragflächen. Der Rumpler C.IX war als Jagdzweisitzer oder Begleitjäger konzipiert, der Rumpler C.X mit 240 PS Maybach-Motor (Werksbezeichnung 8 C14) als Aufklärer.
Einsatz
Der C.I kam ab 1915 an die Front und blieb aufgrund seiner Vielseitigkeit und Zuverlässigkeit eines der am längsten verwendeten C-Flugzeuge; im Oktober waren 250 Flugzeuge im Einsatz und wenn er ab 1917 auch nur noch auf Nebenkriegsschauplätzen wie im Balkan oder Palästina eingesetzt werden konnte, so blieben C.I vereinzelt aber bis Kriegsende an der Front. C.I dienten als Aufklärer und als leichte Bomber und später dank ihrer gutmütigen Flugeigenschaften als Schulflugzeuge.
Vom C.III waren im Februar 1917 75 Stück im Fronteinsatz, blieb jedoch in den Leistungen zurück. Dafür fand jedoch der C.IV (Werksbezeichnung 6 A7) breite Verwendung und zeigte sich insbesondere durch seine besonders guten Höhenflugleistungen hervorragend als Fotoaufklärer geeignet, wofür eine durch eine Bodenklappe nach unten gerichtete Kamera fest eingebaut wurde. Wie seine Vorgänger konnte der C.IV bis zu 100 kg Bomben mitführen. Die Produktion teilten sich Rumpler, die bayerischen Rumplerwerke (Bayru) und Pfalz.
Der noch erfolgreichere C.VII kam 1917 mit Tastfunkgerät ausgestattet oder in der Variante Rumpler C.VII (Rubild) als hervorragender Fotoaufklärer mit Reihenbildkamera zum Einsatz, wobei sogar zur Gewichtsverringerung auf das Piloten-MG verzichtet wurde, dafür aber der Besatzung durch Sauerstoffgeräte und elektrisch beheizbare Fliegermonturen das Arbeiten in über 7.000 m Höhe ermöglichte. C.IV und C.VII waren in großer Höhe noch so schnell, dass sie sich einem Angriff von alliierten Jägern leicht entziehen konnten – ein großer Vorteil, da die Fotoaufklärung zum Teil weit jenseits der Frontlinien über gegnerischem Gebiet durchgeführt werden musste. Beide Typen blieben bis Kriegsende im Einsatz.
Über den Einsatz der Typen C.VIII bis C.X ist nichts bekannt.
Verwendung nach Kriegsende
1919 gelangten einige C.I nach Polen und wurden von der polnischen Fliegertruppe im Kampf gegen Sowjet-Russland 1919/20 eingesetzt. Nach dem Krieg wurden mehrere Rumpler C.I zu zivilen Verkehrsflugzeugen umgebaut.
Technische Daten
Kenngröße C.I C.III C.IV C.VII
Erstflug: 1915 1916 1917 1917
Länge: 7,85 m 8,20 m 8,40 m 8,20 m
Flügelspannweite: 12,15 m 12,66 m 12,66 m 12,55 m
Höhe: 3,05 m 3,25 m 3,20 m 3,40 m
Flügelfläche: 35,70 m² 34,80 m² 34,80 m² 33,60 m²
Leermasse: 793 kg 839 kg 1.050 kg 1,050 kg
Startmasse: 1.330 kg 1.264 kg 1.630 kg 1.485 kg
wassergekühlter Reihenmotor: Mercedes D III, 160 PS oder Opel-Argus As III[1], 180 PS Benz Bz IV
220 PS Mercedes D IVa, 260 PS Maybach Mb IVa, 245 PS
Höchstgeschwindigkeit: 150 km/h 136 km/h[2] 175 km/h 175 km/h
Steiggeschwindigkeit auf 1.000 m: 3 min 45 sec 2 min 18 sec
Steiggeschwindigkeit auf 2.000 m: 16 min
Steiggeschwindigkeit auf 3.000 m: 25 min 16 min
Steiggeschwindigkeit auf 5.000 m: - 38 min 21 min 30 sec
Steiggeschwindigkeit auf 7.000 m: - - - 50 min
Gipfelhöhe: 5.000 m 4.000 m 6.800 m 7.300 m
Reichweite: 600 km 480 km 585 km 585 km
Flugdauer: 4 h 3 h 30 min
Bewaffnung: 1–2 MG[3], 100 kg Bomben (10 × 10 kg) 2 MG>, 100 kg Bomben 2 MG>, 100 kg Bomben 1–2 MG
Besatzung: 2 2 2 2
Siehe auch
Liste von Flugzeugtypen
Edmund Rumpler
Quelle - literatur & Einzelnachweise
Entwicklung
Der Anfangserfolg mit den Rumpler B-Typen und deren Seeflugzeugversionen für die Kaiserliche Marine ermutigten die Rumpler Flugzeug-Werke, auf dieser Basis einen bewaffneten Doppeldecker für Aufklärungs- und sonstige Aufgaben zu konstruieren.
Modell einer Rumpler C.I
Das Ergebnis war der Rumpler C.I (Werksbezeichnung 5 A2), der deutlich dem B.I ähnelte und wie dieser das typische Heck der Rumpler Taube mit einem Schleifsporn hatte. Seine Tragflächen waren leicht gestielt und hatten einen Sichtausschnitt am Rumpf, um die Sichtverhältnisse aus dem Cockpit zu optimieren. Als Antrieb diente ein 160 PS-starker Mercedes D III-Motor, ab 1916 in der Version Rumpler C.Ia auch einen Opel-Argus As.III-Reihenmotor mit 180 PS, dessen halbkreisförmiger Kühler auf der oberen Tragflächenvorderkante zentral angebracht war. Erste Flugtests verliefen so erfolgversprechend, dass sehr schnell der Großserienbau nicht nur bei Rumpler selbst, sondern in Lizenz auch bei den Germania Flugzeugwerken, den Märkischen Flugzeug-Werken (M.F.W.), der Hannoverschen Waggonfabrik (Hawa) und den Albert Rinne Flugzeug-Werken anlief. Spätere C.I erhielten neben dem Beobachter-MG auch ein links am Rumpf montiertes, starr nach vorne gerichtetes, synchronisiertes MG für den Piloten. Die Produktion lief in großer Stückzahl bis Juni 1917, wobei allein Hawa 387 C.Ia und die Bayerischen Flugzeugwerke 150 unbewaffnete C.I als Schulflugzeuge lieferten.
Die geplante Weiterentwicklung zur Rumpler C.II erfolgte nicht, dafür erschien Ende 1916 der Rumpler C.III (Werksbezeichnung 6 A5) mit weiterhin gepfeilten Tragflächen von nunmehr unterschiedlicher Tiefe und zudem kürzeren Hecktragflächen, dazu modifiziertem Leitwerk, stärkerem Benz-Motor und Propellerhaube, wiederum gefolgt vom nur geringfügig modifiziertem, stärkeren Rumpler C.IV (Werksbezeichnung 6 A7) mit noch leistungsfähigerem und voll verschaltem Mercedes D.IVa-Motor und geänderter Seitenflosse. Neben Rumpler produzierten die Pfalz-Flugzeugwerke die C.IV in Lizenz, diese bauten als leichte Modifikation Querruder an beiden Tragflächen ein.
Für die Kriegsmarine wurde eine Schwimmerausführung der C.I als Rumpler 6B1 bzw. später mit dem Leitwerk der neuen Rumpler C.IV als Rumpler 6B2 konstruiert. Von diesen beiden Versionen entstanden 98 Maschinen.
Die C.IV-Variante Rumpler C.V wurde nicht in Produktion gegeben und über die Variante Rumpler C.VI ist wenig bekannt.
Der ab 1917 gebaute Rumpler C.VII war etwas kleiner als seine Vorgänger und hatte einen 240 PS-Maybach-Motor, der trotz geringerer Stärke mit seiner höherer Verdichtung die Höhenflugeigenschaften des Flugzeugs noch weiter verbesserte.
Der 1917 erscheinende Rumpler C.VIII (Werksbezeichnung 6 A8) mit 180 PS Opel Argus-Motor diente als verkleinertes Schulflugzeug, hatte aber etwas breitere Tragflächen. Der Rumpler C.IX war als Jagdzweisitzer oder Begleitjäger konzipiert, der Rumpler C.X mit 240 PS Maybach-Motor (Werksbezeichnung 8 C14) als Aufklärer.
Einsatz
Der C.I kam ab 1915 an die Front und blieb aufgrund seiner Vielseitigkeit und Zuverlässigkeit eines der am längsten verwendeten C-Flugzeuge; im Oktober waren 250 Flugzeuge im Einsatz und wenn er ab 1917 auch nur noch auf Nebenkriegsschauplätzen wie im Balkan oder Palästina eingesetzt werden konnte, so blieben C.I vereinzelt aber bis Kriegsende an der Front. C.I dienten als Aufklärer und als leichte Bomber und später dank ihrer gutmütigen Flugeigenschaften als Schulflugzeuge.
Vom C.III waren im Februar 1917 75 Stück im Fronteinsatz, blieb jedoch in den Leistungen zurück. Dafür fand jedoch der C.IV (Werksbezeichnung 6 A7) breite Verwendung und zeigte sich insbesondere durch seine besonders guten Höhenflugleistungen hervorragend als Fotoaufklärer geeignet, wofür eine durch eine Bodenklappe nach unten gerichtete Kamera fest eingebaut wurde. Wie seine Vorgänger konnte der C.IV bis zu 100 kg Bomben mitführen. Die Produktion teilten sich Rumpler, die bayerischen Rumplerwerke (Bayru) und Pfalz.
Der noch erfolgreichere C.VII kam 1917 mit Tastfunkgerät ausgestattet oder in der Variante Rumpler C.VII (Rubild) als hervorragender Fotoaufklärer mit Reihenbildkamera zum Einsatz, wobei sogar zur Gewichtsverringerung auf das Piloten-MG verzichtet wurde, dafür aber der Besatzung durch Sauerstoffgeräte und elektrisch beheizbare Fliegermonturen das Arbeiten in über 7.000 m Höhe ermöglichte. C.IV und C.VII waren in großer Höhe noch so schnell, dass sie sich einem Angriff von alliierten Jägern leicht entziehen konnten – ein großer Vorteil, da die Fotoaufklärung zum Teil weit jenseits der Frontlinien über gegnerischem Gebiet durchgeführt werden musste. Beide Typen blieben bis Kriegsende im Einsatz.
Über den Einsatz der Typen C.VIII bis C.X ist nichts bekannt.
Verwendung nach Kriegsende
1919 gelangten einige C.I nach Polen und wurden von der polnischen Fliegertruppe im Kampf gegen Sowjet-Russland 1919/20 eingesetzt. Nach dem Krieg wurden mehrere Rumpler C.I zu zivilen Verkehrsflugzeugen umgebaut.
Technische Daten
Kenngröße C.I C.III C.IV C.VII
Erstflug: 1915 1916 1917 1917
Länge: 7,85 m 8,20 m 8,40 m 8,20 m
Flügelspannweite: 12,15 m 12,66 m 12,66 m 12,55 m
Höhe: 3,05 m 3,25 m 3,20 m 3,40 m
Flügelfläche: 35,70 m² 34,80 m² 34,80 m² 33,60 m²
Leermasse: 793 kg 839 kg 1.050 kg 1,050 kg
Startmasse: 1.330 kg 1.264 kg 1.630 kg 1.485 kg
wassergekühlter Reihenmotor: Mercedes D III, 160 PS oder Opel-Argus As III[1], 180 PS Benz Bz IV
220 PS Mercedes D IVa, 260 PS Maybach Mb IVa, 245 PS
Höchstgeschwindigkeit: 150 km/h 136 km/h[2] 175 km/h 175 km/h
Steiggeschwindigkeit auf 1.000 m: 3 min 45 sec 2 min 18 sec
Steiggeschwindigkeit auf 2.000 m: 16 min
Steiggeschwindigkeit auf 3.000 m: 25 min 16 min
Steiggeschwindigkeit auf 5.000 m: - 38 min 21 min 30 sec
Steiggeschwindigkeit auf 7.000 m: - - - 50 min
Gipfelhöhe: 5.000 m 4.000 m 6.800 m 7.300 m
Reichweite: 600 km 480 km 585 km 585 km
Flugdauer: 4 h 3 h 30 min
Bewaffnung: 1–2 MG[3], 100 kg Bomben (10 × 10 kg) 2 MG>, 100 kg Bomben 2 MG>, 100 kg Bomben 1–2 MG
Besatzung: 2 2 2 2
Siehe auch
Liste von Flugzeugtypen
Edmund Rumpler
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