Ernst A. Lehmann
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Ernst A. Lehmann
Ernst August Lehmann (* 12. Mai 1886 in Ludwigshafen am Rhein; † 7. Mai 1937 in Lakehurst) war ein bekannter Pionier der Luftschifffahrt, militärischer und ziviler Luftschiffkapitän sowie eines der Todesopfer der Luftschiffkatastrophe von Lakehurst 1937.
Ernst August Lehmann als Luftschiffer um 1925
Biografie
Lehmann war der Sohn des aus Speyer stammenden BASF-Chemikers und Betriebsleiters Dr. Ludwig Lehmann (1858–1939).[1] In seiner Heimatstadt Ludwigshafen am Rhein besuchte er das Gymnasium und machte 1904 sein Abitur. Hier ging er zeitweise zusammen mit Ernst Bloch in die gleiche Klasse. Dann studierte er 1906–12 an der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg Schiffs- bzw. Schiffsmaschinenbau und wechselte als Marinebauführer zur Kaiserlichen Werft nach Kiel. 1913 wurde er von Hugo Eckener als Luftschiffführer ausgebildet und übernahm im selben Jahr die Leitung des Zeppelins „Sachsen“. Mit diesem und weiteren Luftschiffen unternahm Lehmann während des Ersten Weltkriegs Aufklärungs- und Angriffsfahrten nach Ost- und Westeuropa. Im Einzelnen führte der Marineoffizier während des Krieges die Luftschiffe „Sachsen“ (1. August 1914 bis Dezember 1914), Z XII (Januar 1915 bis Oktober 1915), LZ 90 (1. Januar 1916 bis 28. April 1916), LZ 98 (28. April 1916 bis 31. Januar 1917) und LZ 120 (1. Februar 1917 bis September 1917).
Die brennende „Hindenburg“, 1937
1918 trat Lehmann in die Konstruktionsabteilung der von Eckener geleiteten Luftschiffbau Zeppelin AG ein und beteiligte sich an der Planung des künftigen Nordatlantik-Luftverkehrs. 1923-27 arbeitete er in der amerikanischen Zeppelin-Tochtergesellschaft in Akron (Ohio, USA). Nach seiner Rückkehr avancierte der Pfälzer zum Prokuristen und Assistenten Eckeners, weshalb er zahlreichen Fahrten des Luftschiffes LZ 127 „Graf Zeppelin“ mitmachte, oftmals in der Eigenschaft des verantwortlichen Kommandanten.
Lehmann befand sich als Beobachter der Geschäftsführung bei der letzten Fahrt des Luftschiffes LZ 129 „Hindenburg“ an Bord, als es am 6. Mai 1937, kurz vor der Landung in Lakehurst, verbrannte. Er starb am folgenden Tag an den erlittenen Verletzungen. Noch im Krankenhaus äußerte er sein Unverständnis über das eingetretene Unglück und mutmaßte, dass es sich um eine „Höllenmaschine“ gehandelt haben müsse, die das Luftschiff zur Explosion brachte.
Auf dem Hauptfriedhof Frankfurt am Main existiert ein großes Gemeinschaftsgrab für die sieben bekanntesten deutschen Opfer der Luftschiffkatastrophe von Lakehurst, auf dem Ernst Lehmann separat genannt ist.[2] Dort wurde er auch ursprünglich im Rahmen eines Staatsbegräbnisses beigesetzt, jedoch 1939 nach Grassau (Chiemgau) überführt, wo schon sein Sohn begraben lag und wohin die Witwe verzogen war.[3]
Ernst Lehmann veröffentlichte 1936 seine Fliegermemoiren unter dem Titel: Auf Luftpatrouille und Weltfahrt. Darin charakterisierte er seine pfälzische Abstammung als Sohn eines BASF-Chemikers so:
„Ich bin mit schwefliger Säure und Pfälzer Wein aufgezogen worden.“
– Zitat von Ernst Lehmann aus seinen Memoiren Auf Luftpatrouille und Weltfahrt
Ernst August Lehmann mit LZ 127 über der Rheinbrücke zwischen Mannheim und Ludwigshafen
Die Rheinpfalz, Ludwigshafen, berichtete am 26. Mai 1999, in einem Gedenkartikel über Ernst Lehmann, dass dieser stets, wenn ihn seine Wege mit dem Luftschiff über die Vaterstadt führten, den majestätisch großen Zeppelin eine leichte aber deutlich sichtbare „Verneigung“ als Gruß an die Heimat machen ließ. Alten Ludwigshafenern sei dieser Anblick unvergesslich. Auch sei er sehr musikalisch gewesen und habe es geliebt, die Passagiere an Bord mit seinem Schifferklavier zu unterhalten.[4]
Der Pfälzer Heimatdichter Ludwig Hartmann reimte über ihn:
„... unn seller Mann voll Kraft und Schmalz, heeßt Lehmann unn isch aus de Palz!“
– Reimzitat nach Ludwig Hartmann
Ehrungen
Die Geburtsstadt Ludwigshafen hat eine Straße nach dem Flugpionier benannt.
In der Zeppelinstadt Friedrichshafen erinnert an ihn die Ernst-Lehmann-Straße, in dieser Straße liegt auch ein von der Zeppelin-Stiftung errichtetes Gebäude.[5]
Die Kapitän-Lehmann-Straßen bzw. Ring wie in Bremen-Sebaldsbrück, Frankfurt am Main am Flughafen, Göttingen und im Fliegerviertel in Landau in der Pfalz.[6] wurden nach ihm benannt.
Auch die Stadt Burglengenfeld in der Oberpfalz hat eine Straße nach Kapitän Lehmann benannt.
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Ernst August Lehmann als Luftschiffer um 1925
Biografie
Lehmann war der Sohn des aus Speyer stammenden BASF-Chemikers und Betriebsleiters Dr. Ludwig Lehmann (1858–1939).[1] In seiner Heimatstadt Ludwigshafen am Rhein besuchte er das Gymnasium und machte 1904 sein Abitur. Hier ging er zeitweise zusammen mit Ernst Bloch in die gleiche Klasse. Dann studierte er 1906–12 an der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg Schiffs- bzw. Schiffsmaschinenbau und wechselte als Marinebauführer zur Kaiserlichen Werft nach Kiel. 1913 wurde er von Hugo Eckener als Luftschiffführer ausgebildet und übernahm im selben Jahr die Leitung des Zeppelins „Sachsen“. Mit diesem und weiteren Luftschiffen unternahm Lehmann während des Ersten Weltkriegs Aufklärungs- und Angriffsfahrten nach Ost- und Westeuropa. Im Einzelnen führte der Marineoffizier während des Krieges die Luftschiffe „Sachsen“ (1. August 1914 bis Dezember 1914), Z XII (Januar 1915 bis Oktober 1915), LZ 90 (1. Januar 1916 bis 28. April 1916), LZ 98 (28. April 1916 bis 31. Januar 1917) und LZ 120 (1. Februar 1917 bis September 1917).
Die brennende „Hindenburg“, 1937
1918 trat Lehmann in die Konstruktionsabteilung der von Eckener geleiteten Luftschiffbau Zeppelin AG ein und beteiligte sich an der Planung des künftigen Nordatlantik-Luftverkehrs. 1923-27 arbeitete er in der amerikanischen Zeppelin-Tochtergesellschaft in Akron (Ohio, USA). Nach seiner Rückkehr avancierte der Pfälzer zum Prokuristen und Assistenten Eckeners, weshalb er zahlreichen Fahrten des Luftschiffes LZ 127 „Graf Zeppelin“ mitmachte, oftmals in der Eigenschaft des verantwortlichen Kommandanten.
Lehmann befand sich als Beobachter der Geschäftsführung bei der letzten Fahrt des Luftschiffes LZ 129 „Hindenburg“ an Bord, als es am 6. Mai 1937, kurz vor der Landung in Lakehurst, verbrannte. Er starb am folgenden Tag an den erlittenen Verletzungen. Noch im Krankenhaus äußerte er sein Unverständnis über das eingetretene Unglück und mutmaßte, dass es sich um eine „Höllenmaschine“ gehandelt haben müsse, die das Luftschiff zur Explosion brachte.
Auf dem Hauptfriedhof Frankfurt am Main existiert ein großes Gemeinschaftsgrab für die sieben bekanntesten deutschen Opfer der Luftschiffkatastrophe von Lakehurst, auf dem Ernst Lehmann separat genannt ist.[2] Dort wurde er auch ursprünglich im Rahmen eines Staatsbegräbnisses beigesetzt, jedoch 1939 nach Grassau (Chiemgau) überführt, wo schon sein Sohn begraben lag und wohin die Witwe verzogen war.[3]
Ernst Lehmann veröffentlichte 1936 seine Fliegermemoiren unter dem Titel: Auf Luftpatrouille und Weltfahrt. Darin charakterisierte er seine pfälzische Abstammung als Sohn eines BASF-Chemikers so:
„Ich bin mit schwefliger Säure und Pfälzer Wein aufgezogen worden.“
– Zitat von Ernst Lehmann aus seinen Memoiren Auf Luftpatrouille und Weltfahrt
Ernst August Lehmann mit LZ 127 über der Rheinbrücke zwischen Mannheim und Ludwigshafen
Die Rheinpfalz, Ludwigshafen, berichtete am 26. Mai 1999, in einem Gedenkartikel über Ernst Lehmann, dass dieser stets, wenn ihn seine Wege mit dem Luftschiff über die Vaterstadt führten, den majestätisch großen Zeppelin eine leichte aber deutlich sichtbare „Verneigung“ als Gruß an die Heimat machen ließ. Alten Ludwigshafenern sei dieser Anblick unvergesslich. Auch sei er sehr musikalisch gewesen und habe es geliebt, die Passagiere an Bord mit seinem Schifferklavier zu unterhalten.[4]
Der Pfälzer Heimatdichter Ludwig Hartmann reimte über ihn:
„... unn seller Mann voll Kraft und Schmalz, heeßt Lehmann unn isch aus de Palz!“
– Reimzitat nach Ludwig Hartmann
Ehrungen
Die Geburtsstadt Ludwigshafen hat eine Straße nach dem Flugpionier benannt.
In der Zeppelinstadt Friedrichshafen erinnert an ihn die Ernst-Lehmann-Straße, in dieser Straße liegt auch ein von der Zeppelin-Stiftung errichtetes Gebäude.[5]
Die Kapitän-Lehmann-Straßen bzw. Ring wie in Bremen-Sebaldsbrück, Frankfurt am Main am Flughafen, Göttingen und im Fliegerviertel in Landau in der Pfalz.[6] wurden nach ihm benannt.
Auch die Stadt Burglengenfeld in der Oberpfalz hat eine Straße nach Kapitän Lehmann benannt.
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