Robert Thelen
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Robert Thelen
Robert Thelen (* 23. März 1884 in Nürnberg; † 23. Februar 1968 in Berlin-Hirschgarten) war ein deutscher Ingenieur, Pilot und Luftfahrtpionier.
Grabanlage der Familie Thelen auf dem Friedhof Berlin-Friedrichshagen (Zustand 2013)
Inschrift des Grabmals für Robert Thelen und seinen im Zweiten Weltkrieg gefallenen Sohn Knut
Leben
Thelen kam als Sohn eines Berliner Produzenten von Brauereiausrüstungen zur Welt und erwarb an der Technischen Hochschule Charlottenburg das Diplom. Mit Beginn des Motorfluges war Thelen begeistert von der neuen Technik. Bereits am 11. Mai 1910 erhielt er vom Deutschen Luftfahrer-Verband seinen Pilotenschein, der die Nummer 9 trug. Sein Fluglehrer war Fridolin Keidel, der selbst seine Lizenz erst am 27. April erhalten hatte und mit dem Thelen fünf Übungsflüge vor seinem ersten, ungenehmigten Soloflug absolvierte. Bereits vier Tage später nahm er erfolgreich an der Johannisthaler Flugwoche teil. Als erster deutscher Pilot absolvierte er am 11. Juli 1910 einen Überlandflug, der ihn in 25 Minuten vom Flugplatz Johannisthal über Adlershof und Grünau zu den Müggelbergen und zurück entlang der Dahme und über Adlershof zum Flugplatz Johannisthal führte. Im selben Jahr beschloss die Adlershofer Gemeindevertretung, die Thelenstraße nach ihm zu benennen. In den folgenden Monaten bildete Thelen als Fluglehrer andere Piloten aus, darunter Melli Beese. An der 1912 eröffneten Adlershofer Luftfahrerschule war er als Dozent tätig. Bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges stellte er noch mehrere Flugrekorde auf (Größte Flughöhe, längste zurückgelegte Distanz, höchstes transportiertes Nutzgewicht). So stellte er am 30. März 1914 mit 12.303 m den Höhenrekord für ein Flugzeug mit drei Insassen auf.[1] Während des Ersten Weltkrieges war er Testpilot für die in Friedrichshagen gebauten Albatros-Wasserflugzeuge und konstruierte für Albatros zugleich die Jagdflugzeuge, während Ernst Heinkel für den Entwurf von Bombenflugzeugen zuständig war.
Nach dem Krieg leitete Thelen zunächst den Betrieb des Vaters, bevor er 1926 Leiter der Prüfabteilung der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt in Johannisthal wurde. Als diese 1933 nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten dem neugeschaffenen Reichsluftfahrtministerium unterstellt wurde, wurde er übernommen und erhielt 1935 einen militärischen Rang. Im Alter von 60 Jahren erreichte er 1944 die Pensionierungsgrenze und schied aus dem Reichsluftfahrtsministerium aus. Trotz seiner Pensionierung wurde er nach dem Kriegsende von den sowjetischen Behörden als ausgewiesener Luftfahrtexperte vermutlich interniert und von 1946 bis 1954 in die Sowjetunion gebracht. Nach seiner Rückkehr aus der Sowjetunion entschied er sich dafür, in der DDR zu bleiben und lebte bis zu seinem Tod in der von seinem Vater 1900 erbauten Villa in Berlin-Hirschgarten.
Robert Thelen wurde im Grab der Familie auf dem Evangelischen Friedhof Berlin-Friedrichshagen beigesetzt. Obwohl die Liegezeit des Grabes seit Jahren abgelaufen ist, befindet es sich in gutem Zustand. Der Heimatverein Köpenick bemüht sich bei der Evangelischen Christophorus-Gemeinde Friedrichshagen um eine Bestandsgarantie für das Grab.
Quelle
Grabanlage der Familie Thelen auf dem Friedhof Berlin-Friedrichshagen (Zustand 2013)
Inschrift des Grabmals für Robert Thelen und seinen im Zweiten Weltkrieg gefallenen Sohn Knut
Leben
Thelen kam als Sohn eines Berliner Produzenten von Brauereiausrüstungen zur Welt und erwarb an der Technischen Hochschule Charlottenburg das Diplom. Mit Beginn des Motorfluges war Thelen begeistert von der neuen Technik. Bereits am 11. Mai 1910 erhielt er vom Deutschen Luftfahrer-Verband seinen Pilotenschein, der die Nummer 9 trug. Sein Fluglehrer war Fridolin Keidel, der selbst seine Lizenz erst am 27. April erhalten hatte und mit dem Thelen fünf Übungsflüge vor seinem ersten, ungenehmigten Soloflug absolvierte. Bereits vier Tage später nahm er erfolgreich an der Johannisthaler Flugwoche teil. Als erster deutscher Pilot absolvierte er am 11. Juli 1910 einen Überlandflug, der ihn in 25 Minuten vom Flugplatz Johannisthal über Adlershof und Grünau zu den Müggelbergen und zurück entlang der Dahme und über Adlershof zum Flugplatz Johannisthal führte. Im selben Jahr beschloss die Adlershofer Gemeindevertretung, die Thelenstraße nach ihm zu benennen. In den folgenden Monaten bildete Thelen als Fluglehrer andere Piloten aus, darunter Melli Beese. An der 1912 eröffneten Adlershofer Luftfahrerschule war er als Dozent tätig. Bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges stellte er noch mehrere Flugrekorde auf (Größte Flughöhe, längste zurückgelegte Distanz, höchstes transportiertes Nutzgewicht). So stellte er am 30. März 1914 mit 12.303 m den Höhenrekord für ein Flugzeug mit drei Insassen auf.[1] Während des Ersten Weltkrieges war er Testpilot für die in Friedrichshagen gebauten Albatros-Wasserflugzeuge und konstruierte für Albatros zugleich die Jagdflugzeuge, während Ernst Heinkel für den Entwurf von Bombenflugzeugen zuständig war.
Nach dem Krieg leitete Thelen zunächst den Betrieb des Vaters, bevor er 1926 Leiter der Prüfabteilung der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt in Johannisthal wurde. Als diese 1933 nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten dem neugeschaffenen Reichsluftfahrtministerium unterstellt wurde, wurde er übernommen und erhielt 1935 einen militärischen Rang. Im Alter von 60 Jahren erreichte er 1944 die Pensionierungsgrenze und schied aus dem Reichsluftfahrtsministerium aus. Trotz seiner Pensionierung wurde er nach dem Kriegsende von den sowjetischen Behörden als ausgewiesener Luftfahrtexperte vermutlich interniert und von 1946 bis 1954 in die Sowjetunion gebracht. Nach seiner Rückkehr aus der Sowjetunion entschied er sich dafür, in der DDR zu bleiben und lebte bis zu seinem Tod in der von seinem Vater 1900 erbauten Villa in Berlin-Hirschgarten.
Robert Thelen wurde im Grab der Familie auf dem Evangelischen Friedhof Berlin-Friedrichshagen beigesetzt. Obwohl die Liegezeit des Grabes seit Jahren abgelaufen ist, befindet es sich in gutem Zustand. Der Heimatverein Köpenick bemüht sich bei der Evangelischen Christophorus-Gemeinde Friedrichshagen um eine Bestandsgarantie für das Grab.
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