Borgward Isabella
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Borgward Isabella
Die Borgward Isabella ist ein Pkw der Mittelklasse, den die Carl F. W. Borgward G.m.b.H. in Bremen-Sebaldsbrück von 1954 bis 1961 baute. Das serienmäßig ausschließlich zweitürig oder als Kombi dreitürig angebotene Fahrzeug war das erfolgreichste Modell der Borgward-Gruppe. Ab dem 10. Juni 1954 wurde es zunächst unter dem Namen „Hansa 1500“ produziert.
Borgward Isabella
Isabella
Produktionszeitraum: 1954–1961
Klasse: Mittelklasse
Karosserieversionen: Limousine, Kombi, Pickup, Coupé, Cabriolet
Motoren: Ottomotoren:
1,5 Liter
(44–55 kW)
Länge: 4390 mm
Breite: 1705 mm
Höhe: 1480 mm
Radstand: 2600 mm
Leergewicht: 1040 kg
Vorgängermodell: Borgward Hansa 1500
Nachfolgemodell: keines
Der spätere Name „Isabella“ war nicht das Ergebnis von Marktuntersuchungen, sondern eine spontane Eingebung von Carl F. W. Borgward selbst. Gefragt, was man auf die noch streng geheimen Vorserienmodelle schreiben solle, wenn sie Probefahrten im öffentlichen Verkehr machen, soll Borgward geantwortet haben: „Das ist mir egal; schreibt meinetwegen Isabella drauf.“[1] Ab 1957 war der ursprüngliche Tarnname im Borgward-Rhombus des Kühlergrills zu lesen. Das US-Unternehmen BorgWarner beanstandete Anfang 1958, dass die Spitze des Rhombus – Borgwards Markenzeichen – den Firmennamen auf der Motorhaube in Borg und ward trennte und eine Verwechselung mit seinem Namen bewirken könnte. Es drohte deshalb mit einer Klage, woraufhin der Rhombus bei den Isabella-Modellen ab Mitte 1958 verkleinert und damit die optische Trennung des Firmennamens vermieden wurde.
Die moderne Konzeption und die gefällige Erscheinung des Hansa 1500 (Isabella) wurden bei der Vorstellung 1954 enthusiastisch begrüßt. Der Wagen traf den Publikumsgeschmack und war vom ersten Tag an ein Verkaufserfolg. Nach einer Entwicklungszeit von nur zehn Monaten war das Modell anfangs mit zahlreichen kleinen Mängeln behaftet, die jedoch nach und nach abgestellt wurden.
Konzeption der Isabella
Die Isabella war eine völlige Neukonstruktion, die technisch und äußerlich keine Gemeinsamkeit mit dem Vorgängermodell Hansa 1500/1800 hatte. Carl F. W. Borgward selbst hatte die Karosserie entworfen und Plastilinmodelle im Maßstab 1 : 5 angefertigt. Für die weitere Entwicklung waren Walter Dziggel, Hermann Lünsmann und Hermann Böse verantwortlich.[2] Die neue selbsttragende Karosserie mit Auswölbungen an den Radausschnitten, betonten Türschwellern und einer seitlichen Chromzierleiste war nicht mehr so streng wie die glatte Pontonkarosserie des vorher gebauten Borgward Hansa 1500, der 1949 als erstes nach dem Krieg neu konstruiertes deutsches Auto eingeführt worden war, und sie war geringfügig leichter. Auch sonst unterschied sich die Isabella von ihrem Vorgänger. Das Fahrwerk hatte keine Blattfedern mehr und der Motor ein kleineres Hubverhältnis (1,13 statt 1,28) und höhere Verdichtung (7 statt 6,3).
Die Vorderräder der Isabella sind an Doppelquerlenkern mit Schraubenfedern und Stabilisator aufgehängt (wie beim Rennsportwagen Borgward RS). Motor und Vorderachse sitzen auf einem Hilfsrahmen. Hinten hat die Isabella eine Pendelachse mit Schubstreben und Schraubenfedern.
Der Vierzylinder-Reihenmotor mit dreifach gelagerter Kurbelwelle und parallel[3] hängenden Ventilen hat eine seitliche Nockenwelle, die über ein Stirnradgetriebe mit Zahnrad aus gewebeverstärktem Phenolharz (Novotex) angetrieben wird. Das Ansaugrohr ist Teil des Zylinderkopfes; der Vergaser ist auf dem Ventildeckel angeflanscht. Neu war damals die hydraulisch betätigte Kupplung. Das Vierganggetriebe mit Lenkradschaltung ist voll synchronisiert.
Die Isabella war mit 7.265,00 DM teurer als der Opel Rekord oder der Ford 12 M, aber deutlich günstiger als ein Mercedes 180. Im ersten Produktionsjahr stellte Borgward 11.150 Isabellas her.
Weiterentwicklung und Varianten der Isabella
Kombi und Cabriolet
Im Herbst 1955 wurden der zweitürigen Limousine ein dreitüriger Kombi und ein Cabriolet zur Seite gestellt. Außerdem wurde die Isabella TS mit mehr Motorleistung (55 kW = 75 PS statt 44 kW = 60 PS) auf den Markt gebracht. Äußerlich zu erkennen war das TS-Modell an dem entsprechenden Schriftzug am Heck und an Parkleuchten auf den vorderen Kotflügeln. Die hintere Tür des Kombis („combi“) war in der ersten Ausführung links angeschlagen. Sie erwies sich jedoch als unpraktisch und wurde im Laufe der Bauzeit in eine oben angeschlagene Heckklappe geändert.
Im Dezember 1956 bzw. zum Modelljahr 1957 entfielen die anfänglichen Kühlschlitze unter dem Kühlergrill und der Schriftzug „Hansa 1500“ im Rhombus wurde durch „Isabella“ ersetzt. Zum Modelljahr 1958 erhielt der Wagen ein Armaturenbrett mit modischem Bandtachometer, das die kleinen Rundinstrumente der ersten Generation ersetzte. Im August 1958 bzw. zum Modelljahr 1959 wurden der Rhombus verkleinert und die schmäleren Rückleuchten des Hansa 2400 für die Isabella übernommen. Letzte Änderungen vor dem Ende der Produktion waren im Januar 1961 ein neues Armaturenbrett – wieder mit Rundinstrumenten – und ein Ziergitter hinter der Kühleröffnung.[2]
Das Cabriolet konstruierte Johannes Beeskow, der schon ein Coupé auf Basis des Borgward Hansa 1500 entworfen hatte. Gebaut wurde es bei Deutsch in Köln. Schwierigkeiten bereitete die geringe Steifigkeit der selbsttragenden Karosserie ohne Dach. Entsprechend umfangreich und teuer waren die Eingriffe in die ursprüngliche Konstruktion. 9.950,00 DM kostete das Cabriolet.
Der Kombi kostete 7.565,00 DM.
Borgward Isabella Coupé
Als 1956 der Absatz der Isabella gegenüber 1955 um fast ein Drittel zurückgegangen war, entschloss sich Carl Borgward, ein „schönes Auto“ mit verkürztem Dach zu bauen. Daraufhin entstand das Borgward Isabella Coupé, von dem zunächst vier Prototypen in die Öffentlichkeit gelangten und das Interesse der Presse weckten. Einen dieser handgefertigten Prototypen schenkte Borgward zu Weihnachten 1956 seiner Frau Elisabeth, die ihn bis in die 1980er-Jahre fuhr. Die Serienfertigung des Coupés (mit dem TS-Motor), von dem etwa 9500 bis maximal 10.000 Stück gebaut wurden, begann im Januar 1957. Durch den kurzen Dachaufbau und die 12 Zentimeter geringere Höhe wirkte der Wagen lang und elegant, obwohl er mit 4,40 m nicht länger als die Limousine war. Der Motor, der das Coupé aus 25 km/h im vierten Gang auf die Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h beschleunigte, wurde in Autotests als elastisch und laufruhig herausgestellt.[2]
Karl Deutsch in Köln wandelte auch dieses Modell in ein Cabriolet um, das aber den Schriftzug „Coupé“ am Heck behielt. Die Coupé-Cabriolets kosteten zwischen 15.600 und 17.000 DM.
Auf Wunsch war das Coupé mit den zu seiner Zeit beliebten Heckflossen und darin einbezogenen, gegenüber der Serienausführung größeren Blinkern lieferbar.
Isabella Coupé und „Coupé-Cabriolet“
Borgward Isabella Pickup
Ausschließlich für den Export, vor allem in die USA, wurde ein Pickup produziert.[2]
Polizeifahrzeug und Taxi
Die Bremer Polizei setzte die Isabella als Streifenwagen ein, die hessische Polizei unter anderem in Frankfurt am Main auch als Geschwindigkeitsmesswagen.[4]
Als Taxi war die nur zweitürig lieferbare Isabella kaum geeignet. Bekannt sind allerdings zwei viertürige Umbauten, von denen einer unter anderem beim Borgward-Treffen 2014 in Bad Neuenahr zu sehen war.
Technische Daten
Fahrzeugtyp: Borgward Isabella Borgward Isabella TS
Bauzeit 06/1954 bis 09/1961 09/1955 bis 09/1961
Motor: Vierzylinder-Viertakt-Reihenmotor; wassergekühlt,
hängende Ventile über Stoßstangen und Kipphebel betätigt,
seitliche Nockenwelle, dreifach gelagerte Kurbelwelle,
ein Fallstromvergaser Typ Solex 32 PJCB (TS: 32 PAITA)
Hubraum: 1493 cm³
Bohrung × Hub: 75 × 84,5 mm
Verdichtung: 7 : 1 8,2 : 1
Leistung bei 1/min: 44 kW (60 PS) bei 4700 55 kW (75 PS) bei 5200
Max. Drehmoment bei 1/min: 108 Nm bei 2400 114 Nm bei 3000
Getriebe: 4-Gang-Getriebe mit Lenkradschaltung (Hinterradantrieb)
Radaufhängung vorn: 2 ungleich lange Dreiecksquerlenker[5], Schraubenfedern, Teleskopstoßdämpfer, Stabilisator
Radaufhängung hinten: Pendelachse mit Schubstreben, Schraubenfedern, Teleskopstoßdämpfer
Lenkung: ZF-Rollenlenkung[6]
Bremsen: Trommeln (vorn Duplex)
Karosserie: selbsttragende Ganzstahlkarosserie
Radstand: 2600 mm
Maße L × B × H: 4390 × 1705 × 1480 mm (ab August 1958: 4400 × 1760 × 1500 mm)
Leergewicht (ohne Fahrer): 1040 kg (TS: 1060 kg)
Höchstgeschwindigkeit: 135 km/h 150 km/h
Beschleunigung 0 – 100 km/h: 25 s 19 s
Verbrauch auf 100 km: 8 bis 10 Liter Normalbenzin 8 bis 10 Liter Superbenzin
Isabella im Motorsport
Von Anfang an setzte Borgward die Isabella im Motorsport ein. Bei der Carrera Panamericana im Oktober 1954 startete Adolf Brudes mit dem serienmäßigen 60-PS-Motor in der Klasse der „Europäischen Tourenwagen bis 2 Liter Hubraum“, in der das Werksteam von Alfa Romeo mit mehreren 110 PS starken „1900 TI“ antrat. Außerdem fuhren sieben VW Käfer mit 30-PS-Motor mit. Entsprechend dem Kräfteverhältnis belegte Brudes den sechsten Platz hinter fünf Alfa Romeo und vor den VW-Käfern, die allesamt die 3.070 km lange Strecke schafften. Brudes fuhr das Rennen mit einem Durchschnitt von 113 km/h. Auch in den folgenden Jahren war die Isabella mit leistungsgesteigerten Motoren bei Tourenwagenrennen zu sehen, unter anderem im Rahmenprogramm des Großen Preises von Europa am 6. August 1961 auf dem Nürburgring mit Jochen Neerpasch und Robert Franz (Pseudonym) am Lenkrad.
Ende der Produktion
1961 wurde die Borgward-Gruppe insolvent. Viele Fahrzeuge standen auf Halde; trotzdem blieb die Isabella bis 1962 in Produktion. Bis zum Produktionsende wurden insgesamt 202.862 Stück gebaut. Die Produktionsanlagen wurden nach Mexiko verkauft, wo im Laufe der 1960er-Jahre noch einige dieser Fahrzeuge gefertigt wurden. Die Position, die die Isabella eingenommen hatte, füllte BMW ab 1961 mit dem BMW 1500 aus.
Quelle
Borgward Isabella
Isabella
Produktionszeitraum: 1954–1961
Klasse: Mittelklasse
Karosserieversionen: Limousine, Kombi, Pickup, Coupé, Cabriolet
Motoren: Ottomotoren:
1,5 Liter
(44–55 kW)
Länge: 4390 mm
Breite: 1705 mm
Höhe: 1480 mm
Radstand: 2600 mm
Leergewicht: 1040 kg
Vorgängermodell: Borgward Hansa 1500
Nachfolgemodell: keines
Der spätere Name „Isabella“ war nicht das Ergebnis von Marktuntersuchungen, sondern eine spontane Eingebung von Carl F. W. Borgward selbst. Gefragt, was man auf die noch streng geheimen Vorserienmodelle schreiben solle, wenn sie Probefahrten im öffentlichen Verkehr machen, soll Borgward geantwortet haben: „Das ist mir egal; schreibt meinetwegen Isabella drauf.“[1] Ab 1957 war der ursprüngliche Tarnname im Borgward-Rhombus des Kühlergrills zu lesen. Das US-Unternehmen BorgWarner beanstandete Anfang 1958, dass die Spitze des Rhombus – Borgwards Markenzeichen – den Firmennamen auf der Motorhaube in Borg und ward trennte und eine Verwechselung mit seinem Namen bewirken könnte. Es drohte deshalb mit einer Klage, woraufhin der Rhombus bei den Isabella-Modellen ab Mitte 1958 verkleinert und damit die optische Trennung des Firmennamens vermieden wurde.
Die moderne Konzeption und die gefällige Erscheinung des Hansa 1500 (Isabella) wurden bei der Vorstellung 1954 enthusiastisch begrüßt. Der Wagen traf den Publikumsgeschmack und war vom ersten Tag an ein Verkaufserfolg. Nach einer Entwicklungszeit von nur zehn Monaten war das Modell anfangs mit zahlreichen kleinen Mängeln behaftet, die jedoch nach und nach abgestellt wurden.
Konzeption der Isabella
Die Isabella war eine völlige Neukonstruktion, die technisch und äußerlich keine Gemeinsamkeit mit dem Vorgängermodell Hansa 1500/1800 hatte. Carl F. W. Borgward selbst hatte die Karosserie entworfen und Plastilinmodelle im Maßstab 1 : 5 angefertigt. Für die weitere Entwicklung waren Walter Dziggel, Hermann Lünsmann und Hermann Böse verantwortlich.[2] Die neue selbsttragende Karosserie mit Auswölbungen an den Radausschnitten, betonten Türschwellern und einer seitlichen Chromzierleiste war nicht mehr so streng wie die glatte Pontonkarosserie des vorher gebauten Borgward Hansa 1500, der 1949 als erstes nach dem Krieg neu konstruiertes deutsches Auto eingeführt worden war, und sie war geringfügig leichter. Auch sonst unterschied sich die Isabella von ihrem Vorgänger. Das Fahrwerk hatte keine Blattfedern mehr und der Motor ein kleineres Hubverhältnis (1,13 statt 1,28) und höhere Verdichtung (7 statt 6,3).
Die Vorderräder der Isabella sind an Doppelquerlenkern mit Schraubenfedern und Stabilisator aufgehängt (wie beim Rennsportwagen Borgward RS). Motor und Vorderachse sitzen auf einem Hilfsrahmen. Hinten hat die Isabella eine Pendelachse mit Schubstreben und Schraubenfedern.
Der Vierzylinder-Reihenmotor mit dreifach gelagerter Kurbelwelle und parallel[3] hängenden Ventilen hat eine seitliche Nockenwelle, die über ein Stirnradgetriebe mit Zahnrad aus gewebeverstärktem Phenolharz (Novotex) angetrieben wird. Das Ansaugrohr ist Teil des Zylinderkopfes; der Vergaser ist auf dem Ventildeckel angeflanscht. Neu war damals die hydraulisch betätigte Kupplung. Das Vierganggetriebe mit Lenkradschaltung ist voll synchronisiert.
Die Isabella war mit 7.265,00 DM teurer als der Opel Rekord oder der Ford 12 M, aber deutlich günstiger als ein Mercedes 180. Im ersten Produktionsjahr stellte Borgward 11.150 Isabellas her.
Weiterentwicklung und Varianten der Isabella
Kombi und Cabriolet
Im Herbst 1955 wurden der zweitürigen Limousine ein dreitüriger Kombi und ein Cabriolet zur Seite gestellt. Außerdem wurde die Isabella TS mit mehr Motorleistung (55 kW = 75 PS statt 44 kW = 60 PS) auf den Markt gebracht. Äußerlich zu erkennen war das TS-Modell an dem entsprechenden Schriftzug am Heck und an Parkleuchten auf den vorderen Kotflügeln. Die hintere Tür des Kombis („combi“) war in der ersten Ausführung links angeschlagen. Sie erwies sich jedoch als unpraktisch und wurde im Laufe der Bauzeit in eine oben angeschlagene Heckklappe geändert.
Im Dezember 1956 bzw. zum Modelljahr 1957 entfielen die anfänglichen Kühlschlitze unter dem Kühlergrill und der Schriftzug „Hansa 1500“ im Rhombus wurde durch „Isabella“ ersetzt. Zum Modelljahr 1958 erhielt der Wagen ein Armaturenbrett mit modischem Bandtachometer, das die kleinen Rundinstrumente der ersten Generation ersetzte. Im August 1958 bzw. zum Modelljahr 1959 wurden der Rhombus verkleinert und die schmäleren Rückleuchten des Hansa 2400 für die Isabella übernommen. Letzte Änderungen vor dem Ende der Produktion waren im Januar 1961 ein neues Armaturenbrett – wieder mit Rundinstrumenten – und ein Ziergitter hinter der Kühleröffnung.[2]
Das Cabriolet konstruierte Johannes Beeskow, der schon ein Coupé auf Basis des Borgward Hansa 1500 entworfen hatte. Gebaut wurde es bei Deutsch in Köln. Schwierigkeiten bereitete die geringe Steifigkeit der selbsttragenden Karosserie ohne Dach. Entsprechend umfangreich und teuer waren die Eingriffe in die ursprüngliche Konstruktion. 9.950,00 DM kostete das Cabriolet.
Der Kombi kostete 7.565,00 DM.
Borgward Isabella Coupé
Als 1956 der Absatz der Isabella gegenüber 1955 um fast ein Drittel zurückgegangen war, entschloss sich Carl Borgward, ein „schönes Auto“ mit verkürztem Dach zu bauen. Daraufhin entstand das Borgward Isabella Coupé, von dem zunächst vier Prototypen in die Öffentlichkeit gelangten und das Interesse der Presse weckten. Einen dieser handgefertigten Prototypen schenkte Borgward zu Weihnachten 1956 seiner Frau Elisabeth, die ihn bis in die 1980er-Jahre fuhr. Die Serienfertigung des Coupés (mit dem TS-Motor), von dem etwa 9500 bis maximal 10.000 Stück gebaut wurden, begann im Januar 1957. Durch den kurzen Dachaufbau und die 12 Zentimeter geringere Höhe wirkte der Wagen lang und elegant, obwohl er mit 4,40 m nicht länger als die Limousine war. Der Motor, der das Coupé aus 25 km/h im vierten Gang auf die Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h beschleunigte, wurde in Autotests als elastisch und laufruhig herausgestellt.[2]
Karl Deutsch in Köln wandelte auch dieses Modell in ein Cabriolet um, das aber den Schriftzug „Coupé“ am Heck behielt. Die Coupé-Cabriolets kosteten zwischen 15.600 und 17.000 DM.
Auf Wunsch war das Coupé mit den zu seiner Zeit beliebten Heckflossen und darin einbezogenen, gegenüber der Serienausführung größeren Blinkern lieferbar.
Isabella Coupé und „Coupé-Cabriolet“
Borgward Isabella Pickup
Ausschließlich für den Export, vor allem in die USA, wurde ein Pickup produziert.[2]
Polizeifahrzeug und Taxi
Die Bremer Polizei setzte die Isabella als Streifenwagen ein, die hessische Polizei unter anderem in Frankfurt am Main auch als Geschwindigkeitsmesswagen.[4]
Als Taxi war die nur zweitürig lieferbare Isabella kaum geeignet. Bekannt sind allerdings zwei viertürige Umbauten, von denen einer unter anderem beim Borgward-Treffen 2014 in Bad Neuenahr zu sehen war.
Technische Daten
Fahrzeugtyp: Borgward Isabella Borgward Isabella TS
Bauzeit 06/1954 bis 09/1961 09/1955 bis 09/1961
Motor: Vierzylinder-Viertakt-Reihenmotor; wassergekühlt,
hängende Ventile über Stoßstangen und Kipphebel betätigt,
seitliche Nockenwelle, dreifach gelagerte Kurbelwelle,
ein Fallstromvergaser Typ Solex 32 PJCB (TS: 32 PAITA)
Hubraum: 1493 cm³
Bohrung × Hub: 75 × 84,5 mm
Verdichtung: 7 : 1 8,2 : 1
Leistung bei 1/min: 44 kW (60 PS) bei 4700 55 kW (75 PS) bei 5200
Max. Drehmoment bei 1/min: 108 Nm bei 2400 114 Nm bei 3000
Getriebe: 4-Gang-Getriebe mit Lenkradschaltung (Hinterradantrieb)
Radaufhängung vorn: 2 ungleich lange Dreiecksquerlenker[5], Schraubenfedern, Teleskopstoßdämpfer, Stabilisator
Radaufhängung hinten: Pendelachse mit Schubstreben, Schraubenfedern, Teleskopstoßdämpfer
Lenkung: ZF-Rollenlenkung[6]
Bremsen: Trommeln (vorn Duplex)
Karosserie: selbsttragende Ganzstahlkarosserie
Radstand: 2600 mm
Maße L × B × H: 4390 × 1705 × 1480 mm (ab August 1958: 4400 × 1760 × 1500 mm)
Leergewicht (ohne Fahrer): 1040 kg (TS: 1060 kg)
Höchstgeschwindigkeit: 135 km/h 150 km/h
Beschleunigung 0 – 100 km/h: 25 s 19 s
Verbrauch auf 100 km: 8 bis 10 Liter Normalbenzin 8 bis 10 Liter Superbenzin
Isabella im Motorsport
Von Anfang an setzte Borgward die Isabella im Motorsport ein. Bei der Carrera Panamericana im Oktober 1954 startete Adolf Brudes mit dem serienmäßigen 60-PS-Motor in der Klasse der „Europäischen Tourenwagen bis 2 Liter Hubraum“, in der das Werksteam von Alfa Romeo mit mehreren 110 PS starken „1900 TI“ antrat. Außerdem fuhren sieben VW Käfer mit 30-PS-Motor mit. Entsprechend dem Kräfteverhältnis belegte Brudes den sechsten Platz hinter fünf Alfa Romeo und vor den VW-Käfern, die allesamt die 3.070 km lange Strecke schafften. Brudes fuhr das Rennen mit einem Durchschnitt von 113 km/h. Auch in den folgenden Jahren war die Isabella mit leistungsgesteigerten Motoren bei Tourenwagenrennen zu sehen, unter anderem im Rahmenprogramm des Großen Preises von Europa am 6. August 1961 auf dem Nürburgring mit Jochen Neerpasch und Robert Franz (Pseudonym) am Lenkrad.
Ende der Produktion
1961 wurde die Borgward-Gruppe insolvent. Viele Fahrzeuge standen auf Halde; trotzdem blieb die Isabella bis 1962 in Produktion. Bis zum Produktionsende wurden insgesamt 202.862 Stück gebaut. Die Produktionsanlagen wurden nach Mexiko verkauft, wo im Laufe der 1960er-Jahre noch einige dieser Fahrzeuge gefertigt wurden. Die Position, die die Isabella eingenommen hatte, füllte BMW ab 1961 mit dem BMW 1500 aus.
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