Die Condor-Werke AG
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Die Condor-Werke AG
Die Condor-Werke AG ist ein Schweizer Unternehmen aus Courfaivre bei Delsberg, das 1893 gegründet wurde. Es war lange Zeit als Hersteller von Motorrädern und Fahrrädern tätig. 1995 wurden die letzten Fahrräder hergestellt. Die Firma existiert noch heute und baut Teile für die Luftfahrt und Komponenten für CNC-Maschinen.
Zweiradgeschichte
Die Schweizer Motorradmarke Condor wurde 1893 vom Franzosen Edouard Scheffer in Courfaivre (Delsberg) als Werkzeugmaschinenfabrik für Uhrmacherwerkzeuge gegründet. Nahe am Bahnhof neben den Fluss Sorne wurde ein leerstehendes Gebäude gemietet. Dort entstand 1893 mit seinem Bruder Jules die Fabrik „Scheffer Frères“ (Gebrüder Scheffer). Zu Anfang wurden noch keine Motorräder hergestellt, ab 1904 wurden Fahrräder für die Post und das Militär produziert.
Während der Jahrhundertwende wurde die Firma reorganisiert; sie verwendete seitdem ein neues Firmenzeichen, einen Kondor. Zudem wurde die Entwicklung des ersten Motorrades unter Leitung von Otto Fricker mit einer Leistung von 1,5 PS beschlossen. Der Rahmen war ein verstärkter Fahrradrahmen, der Motor wurde zugekauft. Als Nächstes wurde eine 3 PS und 5 PS V-2 Maschine gebaut, auch mit zugekauften Motoren. Die Motorenhersteller waren Zürcher & Lüthi und Moser in St-Aubin. Mit diesen Fahrzeugen wurde der gute Ruf der Firma begründet, der in der langlebigen Haltbarkeit bestand.
1901 wurde der Name in “Manufacture Suisse des Cycles et Motos” später in “Condor-Werke-AG” geändert.
1908 kam eine leichte 1,25 PS Version, die ein Verkaufserfolg wurde. Auch dieses Modell hatte noch kein Getriebe und noch Pedale wie ein Fahrrad, die beim Bergauffahren mitbenutzt werden mussten. Kurz vor dem Ersten Weltkrieg wurde das erste Modell mit einem 2-Gang-Getriebe und Tankschaltung gebaut.
Während des Ersten Weltkrieges wurden trotz Rohstoffknappheit Fahrräder und Motorräder gebaut. Nach Ende des Krieges ging es wieder zögerlich los, indem billige ausländische Maschinen verkauft wurden. Condor reagierte darauf mit neuer Technik, die "Motochassis" 250 cm³ mit MAG-Motor und 3-Gang-Getriebe wurde in den 20er Jahren 3000 mal verkauft.
1925 gab es elf verschiedene Modelle mit verschiedener Motorisierung. Condor produzierte Getriebe, Naben und Rahmen. Der Motor und die Zündungen wurden zugekauft. Die Einzylinder mit 249, 349 und 497 cm³ sowie die 45 Grad V-Twins mit 449, 749 und 998 cm³ wurden von MAG (Motosacoche Acacias Genève) hergestellt. Die 2-Takt-Motoren kamen von Zedel und Villiers, mit 147, 172 und 198 cm³.
Der Zweite Weltkrieg verkomplizierte die Produktion. Für die Armee wurde in kleinen Stückzahlen eine Einzylindermaschine, die A540 und in Zusammenarbeit mit Universal/Oberrieden die V2-A680 gebaut.
Noch während des Zweiten Weltkrieges verlangte die Schweizer Armee nach einem Motorrad mit Boxermotor nach deutschem Vorbild wie Zündapp und BMW. Daraufhin wurde 1944/45 ein Motorrad mit Kardanantrieb sowie einem seitengesteuerten Boxermotor, der schmäler baute, entwickelt und 1945 als EC580 auf der Mustermesse Basel vorgestellt. Sie wurde komplett von Condor entwickelt. Entworfen hat sie Edgar Fricker. Für den zivilen Gebrauch wurde die Version C580 gebaut, für die Armee die Version A580. Das 4-Gang Getriebe hatte auf Wunsch der Armee ein Vorgelege mit Untersetzer. Es wurde eine schwere und äusserst solide Maschine mit 195 kg Leergewicht, später 213 kg. Zur gleichen Zeit entstand die A750 für Seitenwagenbetrieb, die 1947 an die Armee ausgeliefert wurde. Das A steht für Armee. 1951 wurden die Motoren überarbeitet, Leichtmetall-Zylinderköpfe und Hydrostössel wurden eingeführt. Zudem wurde eine Telegabel eingebaut. Die Armee-Modelle hiessen nun A580-1 und A750-1.
Motorrad Condor A580-1
Condor A350
Von den Zivilmodellen C580 und C580-I, TL580 und "Rallye" wurden wenige verkauft, ausserhalb der Schweiz fast keine. Eine Condor war zu der Zeit etwa doppelt so teuer wie eine BMW und es waren keine Händler vorhanden.
In den frühen 1950er Jahren wurde die "Sport" angeboten, eine Strassenmaschine mit einem 200-cm³-Villiers-Motor, die "Racer" mit dem 350-cm³-Condor-Zweitakt-Twin und die TL580 als Zivilversion der Armeemaschine A580-1.
Ende der 1950er Jahre verlangte die Armee eine leichtere Maschine, der Geländewagen löste die schweren Motorräder ab. Es sollte eine leicht zu fahrende 250 cm³ Einzylindermaschine sein. Sie wurde wieder mit einem längs eingebauten 248 cm³ Einzylinder-Motor, mit obenliegender Nockenwelle, wieder von Raymond Schaller entworfen. In der Serie wurde aber ein Stosstangenmotor gebaut. Auch ein Zivilmodell wurde gebaut, die C250. 1956–1958 entstand die Grand Sport mit einem 250 cm³-Maserati-Motor, sie wurde nur ca. 30 mal gebaut.
Ende der 1960er Jahre wiederholte sich die Geschichte, die Armee wollte eine leichte Maschine mit mehr Leistung. Diesmal wurde ein Ducati Einzylinder mit 340 cm³ mit Königswelle und 17 PS verbaut. Er wurde von Condor modifiziert, um eine bessere Standfestigkeit zu erreichen. Er wurde schwingungsdämpfend mit Gummilagern in den Condorrahmen eingebaut. Die A350 wurde von 1973 bis 1978 3000 mal gebaut und ist in Europa das wohl bekannteste Condor-Modell. Sie wurde erst 2001 durch die BMW F 650 GS abgelöst.
1978 wurde die Motorradproduktion beendet, bis 1995 wurden noch Fahrräder hergestellt.
Modelle
Motorräder
A540 Armeemodell mit MAG-Jubilé-Motor
A680 (Universal V-Twin)
A580 (1947-50, 577 cm³ Boxer, 20PS)
A580-I (1951-56, 577 cm³ Boxer, 20PS)
A750 (750 cm³ Boxer mit Seitenwagen)
A250 (1960-68, 248 cm³ Einzylinder längs, 15PS)
C250 (1960-68, 248 cm³ Einzylinder längs, 15PS)
A350 (1973-78, 340 cm³ Einzylinder quer, 17PS)
Racer
Fahrräder
Ordonnanzrad 05 (1931–1981), Militärfahrrad der Schweizer Armee
Fahrrad 93 (1993–1995), das Nachfolgemodell
Automobilproduktion
1922 stellte das Unternehmen fünf Exemplare eines Kleinwagens mit der Modellbezeichnung 10 CV her. Für den Antrieb sorgte ein Vierzylindermotor von MAG mit seitlichen Ventilen und 1130 cm³ Hubraum. Mit der zweisitzigen Torpedo-Karosserie ähnelte das Fahrzeug den damaligen Citroën 5CV. Die bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit war mit 70 km/h angegeben.
Quelle
Zweiradgeschichte
Die Schweizer Motorradmarke Condor wurde 1893 vom Franzosen Edouard Scheffer in Courfaivre (Delsberg) als Werkzeugmaschinenfabrik für Uhrmacherwerkzeuge gegründet. Nahe am Bahnhof neben den Fluss Sorne wurde ein leerstehendes Gebäude gemietet. Dort entstand 1893 mit seinem Bruder Jules die Fabrik „Scheffer Frères“ (Gebrüder Scheffer). Zu Anfang wurden noch keine Motorräder hergestellt, ab 1904 wurden Fahrräder für die Post und das Militär produziert.
Während der Jahrhundertwende wurde die Firma reorganisiert; sie verwendete seitdem ein neues Firmenzeichen, einen Kondor. Zudem wurde die Entwicklung des ersten Motorrades unter Leitung von Otto Fricker mit einer Leistung von 1,5 PS beschlossen. Der Rahmen war ein verstärkter Fahrradrahmen, der Motor wurde zugekauft. Als Nächstes wurde eine 3 PS und 5 PS V-2 Maschine gebaut, auch mit zugekauften Motoren. Die Motorenhersteller waren Zürcher & Lüthi und Moser in St-Aubin. Mit diesen Fahrzeugen wurde der gute Ruf der Firma begründet, der in der langlebigen Haltbarkeit bestand.
1901 wurde der Name in “Manufacture Suisse des Cycles et Motos” später in “Condor-Werke-AG” geändert.
1908 kam eine leichte 1,25 PS Version, die ein Verkaufserfolg wurde. Auch dieses Modell hatte noch kein Getriebe und noch Pedale wie ein Fahrrad, die beim Bergauffahren mitbenutzt werden mussten. Kurz vor dem Ersten Weltkrieg wurde das erste Modell mit einem 2-Gang-Getriebe und Tankschaltung gebaut.
Während des Ersten Weltkrieges wurden trotz Rohstoffknappheit Fahrräder und Motorräder gebaut. Nach Ende des Krieges ging es wieder zögerlich los, indem billige ausländische Maschinen verkauft wurden. Condor reagierte darauf mit neuer Technik, die "Motochassis" 250 cm³ mit MAG-Motor und 3-Gang-Getriebe wurde in den 20er Jahren 3000 mal verkauft.
1925 gab es elf verschiedene Modelle mit verschiedener Motorisierung. Condor produzierte Getriebe, Naben und Rahmen. Der Motor und die Zündungen wurden zugekauft. Die Einzylinder mit 249, 349 und 497 cm³ sowie die 45 Grad V-Twins mit 449, 749 und 998 cm³ wurden von MAG (Motosacoche Acacias Genève) hergestellt. Die 2-Takt-Motoren kamen von Zedel und Villiers, mit 147, 172 und 198 cm³.
Der Zweite Weltkrieg verkomplizierte die Produktion. Für die Armee wurde in kleinen Stückzahlen eine Einzylindermaschine, die A540 und in Zusammenarbeit mit Universal/Oberrieden die V2-A680 gebaut.
Noch während des Zweiten Weltkrieges verlangte die Schweizer Armee nach einem Motorrad mit Boxermotor nach deutschem Vorbild wie Zündapp und BMW. Daraufhin wurde 1944/45 ein Motorrad mit Kardanantrieb sowie einem seitengesteuerten Boxermotor, der schmäler baute, entwickelt und 1945 als EC580 auf der Mustermesse Basel vorgestellt. Sie wurde komplett von Condor entwickelt. Entworfen hat sie Edgar Fricker. Für den zivilen Gebrauch wurde die Version C580 gebaut, für die Armee die Version A580. Das 4-Gang Getriebe hatte auf Wunsch der Armee ein Vorgelege mit Untersetzer. Es wurde eine schwere und äusserst solide Maschine mit 195 kg Leergewicht, später 213 kg. Zur gleichen Zeit entstand die A750 für Seitenwagenbetrieb, die 1947 an die Armee ausgeliefert wurde. Das A steht für Armee. 1951 wurden die Motoren überarbeitet, Leichtmetall-Zylinderköpfe und Hydrostössel wurden eingeführt. Zudem wurde eine Telegabel eingebaut. Die Armee-Modelle hiessen nun A580-1 und A750-1.
Motorrad Condor A580-1
Condor A350
Von den Zivilmodellen C580 und C580-I, TL580 und "Rallye" wurden wenige verkauft, ausserhalb der Schweiz fast keine. Eine Condor war zu der Zeit etwa doppelt so teuer wie eine BMW und es waren keine Händler vorhanden.
In den frühen 1950er Jahren wurde die "Sport" angeboten, eine Strassenmaschine mit einem 200-cm³-Villiers-Motor, die "Racer" mit dem 350-cm³-Condor-Zweitakt-Twin und die TL580 als Zivilversion der Armeemaschine A580-1.
Ende der 1950er Jahre verlangte die Armee eine leichtere Maschine, der Geländewagen löste die schweren Motorräder ab. Es sollte eine leicht zu fahrende 250 cm³ Einzylindermaschine sein. Sie wurde wieder mit einem längs eingebauten 248 cm³ Einzylinder-Motor, mit obenliegender Nockenwelle, wieder von Raymond Schaller entworfen. In der Serie wurde aber ein Stosstangenmotor gebaut. Auch ein Zivilmodell wurde gebaut, die C250. 1956–1958 entstand die Grand Sport mit einem 250 cm³-Maserati-Motor, sie wurde nur ca. 30 mal gebaut.
Ende der 1960er Jahre wiederholte sich die Geschichte, die Armee wollte eine leichte Maschine mit mehr Leistung. Diesmal wurde ein Ducati Einzylinder mit 340 cm³ mit Königswelle und 17 PS verbaut. Er wurde von Condor modifiziert, um eine bessere Standfestigkeit zu erreichen. Er wurde schwingungsdämpfend mit Gummilagern in den Condorrahmen eingebaut. Die A350 wurde von 1973 bis 1978 3000 mal gebaut und ist in Europa das wohl bekannteste Condor-Modell. Sie wurde erst 2001 durch die BMW F 650 GS abgelöst.
1978 wurde die Motorradproduktion beendet, bis 1995 wurden noch Fahrräder hergestellt.
Modelle
Motorräder
A540 Armeemodell mit MAG-Jubilé-Motor
A680 (Universal V-Twin)
A580 (1947-50, 577 cm³ Boxer, 20PS)
A580-I (1951-56, 577 cm³ Boxer, 20PS)
A750 (750 cm³ Boxer mit Seitenwagen)
A250 (1960-68, 248 cm³ Einzylinder längs, 15PS)
C250 (1960-68, 248 cm³ Einzylinder längs, 15PS)
A350 (1973-78, 340 cm³ Einzylinder quer, 17PS)
Racer
Fahrräder
Ordonnanzrad 05 (1931–1981), Militärfahrrad der Schweizer Armee
Fahrrad 93 (1993–1995), das Nachfolgemodell
Automobilproduktion
1922 stellte das Unternehmen fünf Exemplare eines Kleinwagens mit der Modellbezeichnung 10 CV her. Für den Antrieb sorgte ein Vierzylindermotor von MAG mit seitlichen Ventilen und 1130 cm³ Hubraum. Mit der zweisitzigen Torpedo-Karosserie ähnelte das Fahrzeug den damaligen Citroën 5CV. Die bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit war mit 70 km/h angegeben.
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