Der Bristol 406
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Der Bristol 406
Der Bristol 406 war ein Sportwagenmodell des britischen Automobilherstellers Bristol Cars Ltd., das von 1959 bis 1961 produziert wurde. Er löste die viertürige Limousine Bristol 405 ab und begründete eine ganze Familie ähnlicher Modelle, die bis zum Bristol 411 Mk. 5 von 1976 reichte.
Bristol 406
406
Produktionszeitraum: 1959–1961
Klasse: Oberklasse
Karosserieversionen: Limousine
Motoren: Ottomotor:
2,2 Liter (77 kW)
Länge: 4980 mm
Breite: 1727 mm
Höhe: 1524 mm
Radstand: 2896 mm
Leergewicht: 1365 kg
Vorgängermodell: Bristol 405
Nachfolgemodell: Bristol 407
Die Technik
Der 406 beruhte auf dem bekannten Chassis, das Bristol bereits seit mehr als 10 Jahren verwendete. Sein Layout und die Dimensionen wurden unverändert übernommen, allerdings erhielt der 406 eine neue Hinterachskonstruktion, die von dem Zulieferer Salisbury stammte und eine deutliche Erhöhung des Fahrkomforts mit sich brachte.
Der Bristol 406 wurde nach wie vor von einem Sechszylinder-Motor angetrieben, der auf der Konstruktion des BMW 327 beruhte. Für das neue Modell hatte Bristol das bekannte Triebwerk allerdings erheblich überarbeitet. Bei gleichbleibender Bohrung wies der nun Type 110 genannte Motor einen spürbar erhöhten Hub auf, sodass sich der Hubraum nun auf 2,2 Liter belief. Die maximale Leistung lag bei vergleichsweise bescheidenen 105 PS, allerdings hatte die Motorbearbeitung ein erhöhtes Drehmoment im unteren Drehzahlbereich zur Folge, sodass der Wagen insgesamt besser beschleunigte. Die maximale Leistung fiel nunmehr bereits bei 4.700 Umdrehungen pro Minute an. Das Getriebe wies unverändert vier Gänge auf und verfügte über einen Overdrive.
Besonderes Merkmal des Bristol 406 waren seine vier Scheibenbremsen, die von Dunlop bezogen wurden.
Die Karosserie
Was die Konstruktion des Aufbaus anging, betrat Bristol mit dem 406 Neuland: Zwar war die Außenhaut des Aufbaus weiterhin aus Aluminium gefertigt. Anders als bei den Vorgängern stützte sich die Karosseriehülle nicht mehr auf ein Gerüst aus Eschenholz, sondern auf eine Stahlkonstruktion. Sie wurde von dem Unternehmen Jones Brothers in Willesden hergestellt; die handwerkliche Fertigstellung der Autos erfolgte indes bei Bristol selbst.
Die stilistische Gestaltung des Aufbaus durchlief einen Wandlungsprozess. Als der Bristol 406 im Oktober 1957 auf der Earls Court Motorshow erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wurde, trug er eine ungewöhnliche, mediterran anmutende Karosserie des Schweizer Karosseriebauunternehmens Beutler aus Thun. Der Wagen hatte eine niedrige Gürtellinie und einen filigranen Dachaufbau mit sehr dünnen Fahrzeugsäulen. Bristol erwog zunächst, diese Karosserie für die Serienproduktion zu übernehmen. Letztlich sprach sich Tony Crook, der Mitinhaber des Unternehmens, allerdings dagegen aus; nach einigen Berichten hielt er die Fertigungsqualität der Schweizer Konstruktion für nicht ausreichend.
Stattdessen entwarf Bristol im Laufe des Jahres 1958 eine eigene Karosserie, die im Sommer vorgestellt wurde. Die Werkskarosserie fiel wesentlich konservativer aus. Es handelte sich um ein großes, viersitziges Coupé, das im englischen Sprachgebrauch zumeist als "Saloon" bezeichnet wurde. Gürtellinie und Dachaufbau waren gleichermaßen hoch. Die A- und die C-Säule wiesen im Vergleich zu Beutlers Entwurf eine deutlich geringere Neigung auf; dabei war insbesondere die weit zurückgesetzte C-Säule sehr breit. Die Karosserie war insgesamt darauf ausgelegt, vier Erwachsenen mehr als ausreichend Platz zu bieten. Sie begründete eine langjährige Zielsetzung des Unternehmens: "Dignified travelling for four six-feet persons". Die Frontpartie war lang; zwischen dem Vorderrad und der Türkante befanden sich die bereits aus dem Bristol 405 bekannten Abteile, die einerseits das Reserverad und andererseits die Batterie und die Servopumpe beherbergten.
Die ersten Fahrzeuge hatten - wie bereits der 404 und der 405 - neben den beiden Hauptscheinwerfern einen zentralen Zusatzscheinwerfer, der in der Kühleröffnung untergebracht war. Dieses Gestaltungsmerkmal wurde nach einigen Monaten aufgegeben; spätere Fahrzeuge vom Typ 406 trugen zwei Zusatzscheinwerfer, die auf beiden Seiten außerhalb der Kühleröffnung positioniert waren.
Der Bristol 406 ging im August 1958 in Produktion; er wurde zwei Jahre lang gebaut. Sein Preis lag - inklusive Steuern - bei 4.500 britischen Pfund. Damit war der Bristol 406 deutlich teurer als seine Konkurrenten, die zumeist bessere Fahrleistungen boten. In dieser Zeit entstanden etwa 160 Exemplare des Bristol 406; andere Schätzungen, die mitunter eine Produktion von nahezu 300 Exemplaren unterstellen, dürften angesichts eingeschränkten Attraktivität des Fahrzeugs zu weit gehen.
Die Fahrleistungen
Das mit dem Motor vom Typ 110 ausgestattete Werksfahrzeug war kein sportliches Auto. Die 105 PS waren - vor allem dank des passablen Drehmoments und der darauf abgestimmten Hinterachsübersetzung - in der Lage, den Wagen zu brauchbaren Zwischensprints zu bewegen; was allerdings die Höchstgeschwindigkeit anging, fiel der Bristol gegenüber seinen Konkurrenten ab. Das Werk wies seit langem stolz darauf hin, dass seine Autos eine Spitzengeschwindigkeit von 100 Meilen pro Stunde (= 160 km/h) erreichten - unter anderem trugen die Vorführwagen des Werks regelmäßig die Kennzeichen "100 MPH" oder "MPH 100" -; im Falle des Bristol 406 war dieser Wert jedoch nur mit sehr viel Mühe und langem Anlauf zu realisieren. Grund hierfür war neben der nachteiligen Aerodynamik vor allem das mit 1,5 Tonnen sehr hohe Leergewicht.
Sondermodelle
Bristol 406 Beutler
Das Schweizer Karosseriebauunternehmen Gebrüder Beutler aus Thun rüstete 1957 das erste Modell des Bristol 406 mit einem Aufbau aus. Ob Beutler neben diesem "Prototyp" weitere 406-Fahrgestelle einkleidete, ist unklar. Ein Schweizer Zeitungsbericht geht davon aus, dass mindestens zwei weitere Beutler-Modelle existieren, die auf Initiative privater Kunden entstanden.
Bristol 406 Zagato
In den späten 1950er Jahren stellte der Mailänder Karosseriebetrieb Zagato eine Reihe von Sonderkarosserien für Bristol her. Der Auftrag hierzu wurde nicht von Bristol selbst erteilt, sondern von Anthony Crook Motors, dem größten Bristol-Händler seiner Zeit. (Nur) dort wurde der 406 Zagato vertrieben. Anlass für das Geschäft war Tony Crooks Gespür für die Trägheit des Werks-406. In einem Interview mit der britischen Zeitschrift classic cars erklärte er: „Die Leute wollten immer mehr Zutaten für ihren Bristol. Das machte die Wagen schwerer. Andererseits wollten sie schnellere Autos. Also beauftragten wir Zagato mit der Entwicklung eines leichteren, schnelleren Bristol“.
Das Design des 406Z stammte von Gianni Zagato. Die markante Stufenheckkarosserie, die über Scheinwerfer mit Plexiglas-Abdeckung und einen auffälligen Knick über den Hinterrädern verfügte, war vollständig aus Aluminium hergestellt und fiel deutlich leichter aus als die Werkskarosserie. Sie war niedriger, schmaler und - dank eines reduzierten Hecks - auch kürzer als der Werks-406. Zagatos Version wurde mit einem überarbeiteten Bristol-Motor ausgestattet, der angesichts einer erhöhten Verdichtung nun 130 PS leistete. Damit erreichte das Auto eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h (125 Meilen pro Stunde).
Der Produktionsprozess war in mehrere Phasen unterteilt. Im Bristol-Werk in Filton wurden die Fahrgestelle samt Motor aufgebaut. Sie wurden nach Mailand transportiert, wo Zagato die Wagen mit einer Karosserie versah und die Inneneinrichtung montierte. Die fertigen Autos wurden dann von Bristol-Mitarbeitern auf eigenen Rädern nach Großbritannien gefahren. Dort überarbeitete Bristol die Wagen noch einmal, da Tony Crook mit der Qualität der italienischen Handwerker nicht zufrieden war. Nach seiner Einlassung wurden regelmäßig Passungen, Spaltmaße und gelegentlich auch die Lackierung überarbeitet.
Der 406 Zagato wurde auf der Earls Court Motorshow 1959 vorgestellte. Insgesamt wurden sechs Fahrzeuge dieses Typs hergestellt. Wie viele von ihnen heute noch existieren, ist unklar. Tony Crook ging in einem Interview aus dem Jahr 2001 davon aus, dass noch vier Fahrzeuge am Leben seien; im Jahr 2009 erschien auf der Website des Unternehmens dagegen die Information, dass noch fünf Fahrzeuge existierten. In jedem Fall sind sie ausgesprochen exklusive, sehr gesuchte Oldtimer, die Preise im sechsstelligen Pfund-Bereich erreichen.[1]
Neben diesen gleichsam serienmäßigen 406 Zagato wurden einige ältere Fahrgestelle vom Typ Bristol 400 bzw. Bristol 403 nachträglich mit einer Karosserie versehen, die der des 406 Zagato entsprach. Keiner der Wagen trug den 2,2 Liter Motor vom Typ 110, vielmehr waren alle mit dem älteren 2,0 Liter-Triebwerk der Serie 400 ausgestattet. Wie viel derartige Fahrzeuge hergestellt wurden, ist nicht bekannt; einige Berichte gehen von „mindestens drei“ Fahrzeugen aus.[2] Eine Pressenotiz aus dem Jahr 1962, die sich in erster Linie mit dem Bristol 407 GTZ Zagato beschäftigte, berichtete, dass das anfängliche Interesse der Kundschaft bald nachgelassen habe; noch 1962 hätten die meisten dieser Wagen unverkauft in Crooks Lager gestanden.[3].
Bristol 406 S
1960 entstanden zwei Sondermodelle des Bristol 406 mit einem verkürzten Chassis. Sie werden als Bristol 406 S (short) bezeichnet. Sie erhielten jeweils einen Typ 110-Motor sowie das Fahrwerk des Bristol 406. Beide tragen eigenständige Karosserien.[4]
Ein 406 S wurde in Filton mit einer bei Bristol hergestellten Karosserie versehen. Die Frontpartie ähnelte der des Bristol 404, gleiches gilt für die Dachlinie. Allerdings wies der 406 S seitlich stark akzentuierte Sicken auf, die in scharf gestalteten Heckflossen mündeten. Der Wagen wurde eine Zeitlang von Tony Crook gefahren, bevor ihn ein privater Käufer übernahm. In den 1980er Jahren wurde er von Bristol aufwändig restauriert.
Der zweite 406 S wurde von Zagato karosseriert. Dieses Modell hat stilistisch keine Ähnlichkeiten mit den regulären 406 Zagato-Modellen. Es handelt sich vielmehr um eine Fließheckkarosserie, deren Frontpartie die Gestaltung des Bristol 407 Zagato vorwegnahm. Die Scheinwerfer befanden sich hinter einer Glasabdeckung. Die hinteren Kotflügel waren stark gewölbt. Der Bristol 406 S Zagato wurde zum Vorbild für den ein Jahr später präsentierten Aston Martin DB4 GT Zagato. Nach Ansicht von Tony Crook sahen sich beide Autos sehr ähnlich. Der 406 S Zagato wurde für längere Zeit von Tony Crooks Tochter Carol genutzt. Er blieb ein Unikat.
Konkurrenten
Alvis TC/108G und TD
Jensen 541
Lancia Flaminia Coupé und GT
Quelle
Bristol 406
406
Produktionszeitraum: 1959–1961
Klasse: Oberklasse
Karosserieversionen: Limousine
Motoren: Ottomotor:
2,2 Liter (77 kW)
Länge: 4980 mm
Breite: 1727 mm
Höhe: 1524 mm
Radstand: 2896 mm
Leergewicht: 1365 kg
Vorgängermodell: Bristol 405
Nachfolgemodell: Bristol 407
Die Technik
Der 406 beruhte auf dem bekannten Chassis, das Bristol bereits seit mehr als 10 Jahren verwendete. Sein Layout und die Dimensionen wurden unverändert übernommen, allerdings erhielt der 406 eine neue Hinterachskonstruktion, die von dem Zulieferer Salisbury stammte und eine deutliche Erhöhung des Fahrkomforts mit sich brachte.
Der Bristol 406 wurde nach wie vor von einem Sechszylinder-Motor angetrieben, der auf der Konstruktion des BMW 327 beruhte. Für das neue Modell hatte Bristol das bekannte Triebwerk allerdings erheblich überarbeitet. Bei gleichbleibender Bohrung wies der nun Type 110 genannte Motor einen spürbar erhöhten Hub auf, sodass sich der Hubraum nun auf 2,2 Liter belief. Die maximale Leistung lag bei vergleichsweise bescheidenen 105 PS, allerdings hatte die Motorbearbeitung ein erhöhtes Drehmoment im unteren Drehzahlbereich zur Folge, sodass der Wagen insgesamt besser beschleunigte. Die maximale Leistung fiel nunmehr bereits bei 4.700 Umdrehungen pro Minute an. Das Getriebe wies unverändert vier Gänge auf und verfügte über einen Overdrive.
Besonderes Merkmal des Bristol 406 waren seine vier Scheibenbremsen, die von Dunlop bezogen wurden.
Die Karosserie
Was die Konstruktion des Aufbaus anging, betrat Bristol mit dem 406 Neuland: Zwar war die Außenhaut des Aufbaus weiterhin aus Aluminium gefertigt. Anders als bei den Vorgängern stützte sich die Karosseriehülle nicht mehr auf ein Gerüst aus Eschenholz, sondern auf eine Stahlkonstruktion. Sie wurde von dem Unternehmen Jones Brothers in Willesden hergestellt; die handwerkliche Fertigstellung der Autos erfolgte indes bei Bristol selbst.
Die stilistische Gestaltung des Aufbaus durchlief einen Wandlungsprozess. Als der Bristol 406 im Oktober 1957 auf der Earls Court Motorshow erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wurde, trug er eine ungewöhnliche, mediterran anmutende Karosserie des Schweizer Karosseriebauunternehmens Beutler aus Thun. Der Wagen hatte eine niedrige Gürtellinie und einen filigranen Dachaufbau mit sehr dünnen Fahrzeugsäulen. Bristol erwog zunächst, diese Karosserie für die Serienproduktion zu übernehmen. Letztlich sprach sich Tony Crook, der Mitinhaber des Unternehmens, allerdings dagegen aus; nach einigen Berichten hielt er die Fertigungsqualität der Schweizer Konstruktion für nicht ausreichend.
Stattdessen entwarf Bristol im Laufe des Jahres 1958 eine eigene Karosserie, die im Sommer vorgestellt wurde. Die Werkskarosserie fiel wesentlich konservativer aus. Es handelte sich um ein großes, viersitziges Coupé, das im englischen Sprachgebrauch zumeist als "Saloon" bezeichnet wurde. Gürtellinie und Dachaufbau waren gleichermaßen hoch. Die A- und die C-Säule wiesen im Vergleich zu Beutlers Entwurf eine deutlich geringere Neigung auf; dabei war insbesondere die weit zurückgesetzte C-Säule sehr breit. Die Karosserie war insgesamt darauf ausgelegt, vier Erwachsenen mehr als ausreichend Platz zu bieten. Sie begründete eine langjährige Zielsetzung des Unternehmens: "Dignified travelling for four six-feet persons". Die Frontpartie war lang; zwischen dem Vorderrad und der Türkante befanden sich die bereits aus dem Bristol 405 bekannten Abteile, die einerseits das Reserverad und andererseits die Batterie und die Servopumpe beherbergten.
Die ersten Fahrzeuge hatten - wie bereits der 404 und der 405 - neben den beiden Hauptscheinwerfern einen zentralen Zusatzscheinwerfer, der in der Kühleröffnung untergebracht war. Dieses Gestaltungsmerkmal wurde nach einigen Monaten aufgegeben; spätere Fahrzeuge vom Typ 406 trugen zwei Zusatzscheinwerfer, die auf beiden Seiten außerhalb der Kühleröffnung positioniert waren.
Der Bristol 406 ging im August 1958 in Produktion; er wurde zwei Jahre lang gebaut. Sein Preis lag - inklusive Steuern - bei 4.500 britischen Pfund. Damit war der Bristol 406 deutlich teurer als seine Konkurrenten, die zumeist bessere Fahrleistungen boten. In dieser Zeit entstanden etwa 160 Exemplare des Bristol 406; andere Schätzungen, die mitunter eine Produktion von nahezu 300 Exemplaren unterstellen, dürften angesichts eingeschränkten Attraktivität des Fahrzeugs zu weit gehen.
Die Fahrleistungen
Das mit dem Motor vom Typ 110 ausgestattete Werksfahrzeug war kein sportliches Auto. Die 105 PS waren - vor allem dank des passablen Drehmoments und der darauf abgestimmten Hinterachsübersetzung - in der Lage, den Wagen zu brauchbaren Zwischensprints zu bewegen; was allerdings die Höchstgeschwindigkeit anging, fiel der Bristol gegenüber seinen Konkurrenten ab. Das Werk wies seit langem stolz darauf hin, dass seine Autos eine Spitzengeschwindigkeit von 100 Meilen pro Stunde (= 160 km/h) erreichten - unter anderem trugen die Vorführwagen des Werks regelmäßig die Kennzeichen "100 MPH" oder "MPH 100" -; im Falle des Bristol 406 war dieser Wert jedoch nur mit sehr viel Mühe und langem Anlauf zu realisieren. Grund hierfür war neben der nachteiligen Aerodynamik vor allem das mit 1,5 Tonnen sehr hohe Leergewicht.
Sondermodelle
Bristol 406 Beutler
Das Schweizer Karosseriebauunternehmen Gebrüder Beutler aus Thun rüstete 1957 das erste Modell des Bristol 406 mit einem Aufbau aus. Ob Beutler neben diesem "Prototyp" weitere 406-Fahrgestelle einkleidete, ist unklar. Ein Schweizer Zeitungsbericht geht davon aus, dass mindestens zwei weitere Beutler-Modelle existieren, die auf Initiative privater Kunden entstanden.
Bristol 406 Zagato
In den späten 1950er Jahren stellte der Mailänder Karosseriebetrieb Zagato eine Reihe von Sonderkarosserien für Bristol her. Der Auftrag hierzu wurde nicht von Bristol selbst erteilt, sondern von Anthony Crook Motors, dem größten Bristol-Händler seiner Zeit. (Nur) dort wurde der 406 Zagato vertrieben. Anlass für das Geschäft war Tony Crooks Gespür für die Trägheit des Werks-406. In einem Interview mit der britischen Zeitschrift classic cars erklärte er: „Die Leute wollten immer mehr Zutaten für ihren Bristol. Das machte die Wagen schwerer. Andererseits wollten sie schnellere Autos. Also beauftragten wir Zagato mit der Entwicklung eines leichteren, schnelleren Bristol“.
Das Design des 406Z stammte von Gianni Zagato. Die markante Stufenheckkarosserie, die über Scheinwerfer mit Plexiglas-Abdeckung und einen auffälligen Knick über den Hinterrädern verfügte, war vollständig aus Aluminium hergestellt und fiel deutlich leichter aus als die Werkskarosserie. Sie war niedriger, schmaler und - dank eines reduzierten Hecks - auch kürzer als der Werks-406. Zagatos Version wurde mit einem überarbeiteten Bristol-Motor ausgestattet, der angesichts einer erhöhten Verdichtung nun 130 PS leistete. Damit erreichte das Auto eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h (125 Meilen pro Stunde).
Der Produktionsprozess war in mehrere Phasen unterteilt. Im Bristol-Werk in Filton wurden die Fahrgestelle samt Motor aufgebaut. Sie wurden nach Mailand transportiert, wo Zagato die Wagen mit einer Karosserie versah und die Inneneinrichtung montierte. Die fertigen Autos wurden dann von Bristol-Mitarbeitern auf eigenen Rädern nach Großbritannien gefahren. Dort überarbeitete Bristol die Wagen noch einmal, da Tony Crook mit der Qualität der italienischen Handwerker nicht zufrieden war. Nach seiner Einlassung wurden regelmäßig Passungen, Spaltmaße und gelegentlich auch die Lackierung überarbeitet.
Der 406 Zagato wurde auf der Earls Court Motorshow 1959 vorgestellte. Insgesamt wurden sechs Fahrzeuge dieses Typs hergestellt. Wie viele von ihnen heute noch existieren, ist unklar. Tony Crook ging in einem Interview aus dem Jahr 2001 davon aus, dass noch vier Fahrzeuge am Leben seien; im Jahr 2009 erschien auf der Website des Unternehmens dagegen die Information, dass noch fünf Fahrzeuge existierten. In jedem Fall sind sie ausgesprochen exklusive, sehr gesuchte Oldtimer, die Preise im sechsstelligen Pfund-Bereich erreichen.[1]
Neben diesen gleichsam serienmäßigen 406 Zagato wurden einige ältere Fahrgestelle vom Typ Bristol 400 bzw. Bristol 403 nachträglich mit einer Karosserie versehen, die der des 406 Zagato entsprach. Keiner der Wagen trug den 2,2 Liter Motor vom Typ 110, vielmehr waren alle mit dem älteren 2,0 Liter-Triebwerk der Serie 400 ausgestattet. Wie viel derartige Fahrzeuge hergestellt wurden, ist nicht bekannt; einige Berichte gehen von „mindestens drei“ Fahrzeugen aus.[2] Eine Pressenotiz aus dem Jahr 1962, die sich in erster Linie mit dem Bristol 407 GTZ Zagato beschäftigte, berichtete, dass das anfängliche Interesse der Kundschaft bald nachgelassen habe; noch 1962 hätten die meisten dieser Wagen unverkauft in Crooks Lager gestanden.[3].
Bristol 406 S
1960 entstanden zwei Sondermodelle des Bristol 406 mit einem verkürzten Chassis. Sie werden als Bristol 406 S (short) bezeichnet. Sie erhielten jeweils einen Typ 110-Motor sowie das Fahrwerk des Bristol 406. Beide tragen eigenständige Karosserien.[4]
Ein 406 S wurde in Filton mit einer bei Bristol hergestellten Karosserie versehen. Die Frontpartie ähnelte der des Bristol 404, gleiches gilt für die Dachlinie. Allerdings wies der 406 S seitlich stark akzentuierte Sicken auf, die in scharf gestalteten Heckflossen mündeten. Der Wagen wurde eine Zeitlang von Tony Crook gefahren, bevor ihn ein privater Käufer übernahm. In den 1980er Jahren wurde er von Bristol aufwändig restauriert.
Der zweite 406 S wurde von Zagato karosseriert. Dieses Modell hat stilistisch keine Ähnlichkeiten mit den regulären 406 Zagato-Modellen. Es handelt sich vielmehr um eine Fließheckkarosserie, deren Frontpartie die Gestaltung des Bristol 407 Zagato vorwegnahm. Die Scheinwerfer befanden sich hinter einer Glasabdeckung. Die hinteren Kotflügel waren stark gewölbt. Der Bristol 406 S Zagato wurde zum Vorbild für den ein Jahr später präsentierten Aston Martin DB4 GT Zagato. Nach Ansicht von Tony Crook sahen sich beide Autos sehr ähnlich. Der 406 S Zagato wurde für längere Zeit von Tony Crooks Tochter Carol genutzt. Er blieb ein Unikat.
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