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Bristol 401

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Bristol 401 Empty Bristol 401

Beitrag  Andy Sa Aug 13, 2016 9:56 pm

Der Bristol 401 war das zweite Automobil der Bristol Aircraft Company (später: Bristol Cars), das ab 1948 neben dem zwei Jahre zuvor präsentierten Bristol 400 angeboten wurde.

Bristol 401 250px-1952_Bristol_401_in_Holland_Park%2C_Kensington%2C_London
Bristol 401
401
Produktionszeitraum: 1949–1952
Klasse: Oberklasse
Karosserieversionen: Coupé
Motoren: Ottomotor:
2,0 Liter (62,5 kW)
Länge: 4864 mm
Breite: 1702 mm
Höhe: 1524 mm
Radstand: 2898 mm
Leergewicht:
Vorgängermodell: Bristol 400
Nachfolgemodell: Bristol 403


Hintergrund

Die Bristol Aircraft Company hatte 1946 mit dem Bristol 400 ihr erstes Automobil auf den Markt gebracht, das in der Oberklasse positioniert war und in der britischen Presse mit Zustimmung aufgenommen wurde. Auf einigen Exportmärkten wurde allerdings das knappe Platzangebot speziell im Bereich der Rücksitze und im Kofferraum bemängelt, sodass sich Bristol bereits Anfang 1947 dazu entschloss, ein größeres Fahrzeug zu entwickeln. Da allerdings einerseits die technische Basis des Bristol 400 und vor allem sein Sechszylindermotor unverändert übernommen werden sollten und anderseits das neue Auto trotz größerer Dimensionen nicht langsamer sein sollte als der 400, entschied sich das Unternehmen frühzeitig für eine Leichtbaukonstruktion, die das Fahrzeuggewicht gegenüber dem 400 reduzierte; zudem sollte die Karosserie besonders strömungsgünstig ausfallen. Um diese Ziele zu erreichen, entwickelte Bristol das neue Modell - den Bristol 401 - gemeinsam mit der italienischen Carrozzeria Touring, die mit ihrem patentierten, Superleggera genannten Konstruktionsprinzip über besondere Fertigkeiten im Bereich des Leichtbaus verfügte.[1]

Entwicklungsgeschichte

Bristol 401 220px-Bristol_401_red_lv_TCE
Prototyp des Bristol 401 (1948), aufgebaut auf einem Chassis des Bristol 400

Bristol 401 800px-Bristol_Type_401_1952_%289066934396%29
Heckansicht des Bristol Type 401

Der Bristol 401 übernahm das Chassis des 400 unverändert. Auch die Antriebstechnik einschließlich des Motors erfuhr keinerlei Veränderungen. Bristol verwendete den bereits aus dem 400 bekannten Motor vom Typ 85C, der 85 PS abgab.

Vollständig neu war dagegen die Karosserie. Sie bestand im Gegensatz zum Vorgänger aus Aluminium und ruhte, dem Superleggera-Prinzip folgend, auf einem aus Stahlrohren gefertigten Gerüst. Der Bristol 401 wurde als eines der ersten britischen Autos vor Produktionsbeginn umfassenden Windkanaltests mit einem Modell im Maßstab 1:10 unterzogen. Daraus resultierte ein Luftwiderstandsbeiwert von 0,36. Damit war der 401 eines der aerodynamisch effektivsten Autos seiner Zeit.[2]

In gestalterischer Hinsicht lehnte sich die Karosserie des 401 an das ebenfalls von Touring entworfene Alfa Romeo 6C 2500 Coupé an. Der Karosserieentwurf stammte im Wesentlichen von Touring, wurde aber im Detail von Bristol-Designern überarbeitet. Die Motorhaube lief spitz zu, auf beiden Seiten des schmalen Kühlergrills, der im Fall des Bristol nach wie vor aus zwei „Nieren“ bestand, fanden sich zwei runde Leuchteneinheiten, und die Kotflügel verlängerten sich bis in die Türen. Der Dachaufbau war dagegen eigenständig. Er war bis zur Hinterachse sehr hoch, um eine möglichst große Kopffreiheit im Fond zu ermöglichen, und fiel dann in ein großes, rundlich gestaltetes Heck ab. Insgesamt konnte der Bristol 401 fünf Erwachsene angemessen befördern.

Der Aufbau wies einige ungewöhnliche Detaillösungen auf. Von Besonderheit waren zunächst die Stoßstangen. Sie waren anfänglich verchromt – später waren sie in Wagenfarbe lackiert - und enthielten Gummieinlagen, die leichte Stöße abfangen sollten. Die Rücklichter und Blinker waren in die Stoßstangen integriert. Aus aerodynamischen Gründen gab es keine äußeren Türgriffe. An den Türen befanden sich lediglich Druckknöpfe, nach deren Betätigung sich die Tür einen Spalt breit öffnete, woraufhin dann ein weiterer Mechanismus zum vollständigen Öffnen der Türen zu betätigen war.[3] Das Reserverad befand sich in einem eigenen Abteil unterhalb des Kofferraums; es war von außen zugänglich.

Die Fahrleistungen des Bristol 401 wurden von der Presse als überzeugend gewertet. Die hohe Fertigungsqualität und das nahezu vollständige Fehlen von Windgeräuschen selbst bei hohen Geschwindigkeiten wurden wiederholt gelobt.[4] Der 401 erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 98 Meilen pro Stunde (ca. 155 km/h). Er übertraf damit trotz seiner gewachsenen Ausmaße die Fahrleistungen des kleineren Bristol 400. Das wurde als Beweis für den Erfolg der Bemühungen um Leichtbau und aerodynamische Effizienz gewertet.[5]

Der Bristol 401 wurde im Oktober 1948 gemeinsam mit der Cabriolet-Version 402 auf der London Motor Show in Earls Court vorgestellt. Die Produktion dauerte von 1948 bis 1952. Der Bristol Owners Club versucht, die Produktion in drei Serien zu unterteilen, die sich in Details voneinander unterscheiden. Eine Differenzierung wird allerdings dadurch erschwert, dass Bristol als typischer Kleinserienhersteller mehr oder weniger regelmäßig Kleinigkeiten änderte, verbesserte oder einige Details einfach Kundenwünschen anpasste.[6]

Insgesamt entstanden etwa 650 Exemplare des Bristol 401.[7]

Sonderaufbauten

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Bristol 401 mit Beutler-Aufbau

Eine Abwandlung des 401 war der Bristol 402, ein nur in wenigen Exemplaren hergestelltes viersitziges Cabriolet. Daneben entstanden eine Reihe weiterer Sonderaufbauten, die zumeist Einzelstücke blieben oder nur in wenigen Exemplaren realisiert wurden. Zu ihnen gehörten:[8]

Vier Cabriolets, die von Pininfarina gestaltet waren und weitgehend dem Entwurf entsprachen, den das italienische Karosseriewerk für den Bristol 400 erarbeitet hatte.

Zwei zweitürige Coupés (Saloons) mit Aufbauten des Schweizer Karosserieherstellers Gebrüder Beutler aus Thun.[9]

Ein Cabriolet, das die Gebr. Beutler für den Genfer Auto-Salon 1951 aufbauten. Das Fahrzeug hatte ausgeprägte vordere Kotflügel, die sich bis zum Heck des Wagens fortsetzten. Der Wagen wurde 2007 in der Schweiz bei einer Auktion angeboten, wurde aber nicht verkauft.[10]

Zwei oder drei Cabriolets (Drophead Coupés) mit einem Aufbau von Bradburn & Wedge, einem damaligen Bristol-Händler.

Ein zweitüriger, knapp viersitziger Saloon, den Giovanni Michelotti 1954 für die in Lugano ansässige Carrozzeria Ghia-Aigle gestaltet hatte.[11] Der Aufbau des Wagens dürfte in der Schweiz erfolgt sein. Das Fahrzeug hatte im Wesentlichen geradlinig verlaufende eine Pontonkarosserie mit einem angedeuteten Schwung über der Hinterachse. Die Fahrgastzelle war weit zurückgesetzt. Die Dachstreben waren sehr schmal gestaltet; die Glasflächen überwogen deutlich. Das Fahrzeug wurde in heller Lackierung mit blauem Dach ausgeliefert.[12] Hinsichtlich der Proportionen nahm der Ghia-Aigle-Aufbau die Gestaltung des späteren Bristol 406 vorweg.


Quelle
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