Die Zettelmeyer Baumaschinen GmbH
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Die Zettelmeyer Baumaschinen GmbH
Die Zettelmeyer Baumaschinen GmbH war ein deutscher Hersteller von Baumaschinen. Das inzwischen von Volvo aufgekaufte Unternehmen war für die Stadt Konz und die dazugehörige Verbandsgemeinde ein wichtiger und bedeutender Arbeitgeber. Seit mehr als 100 Jahren existiert das Unternehmen und spiegelt in seiner Geschichte die gesamtwirtschaftliche Entwicklung innerhalb Deutschlands wider.
Zettelmeyer Traktor
Zettelmeyer Traktor
Zettelmeyer Traktor (1941)
Allgemeines
Auch das soziale Engagement der Familie Zettelmeyer ist erwähnenswert. Dazu gehören unter anderem die überdurchschnittlich hohen Sozialleistungen, die Mitte des 20. Jahrhunderts zum Wohlstand der Stadt Konz beigetragen haben.
Seit der Gründung 1897 durchlebt das Unternehmen Zettelmeyer die beiden Weltkriege, den Wiederaufbau sowie die Rezession in den 1960er Jahren. Trotz mehrerer Besitzerwechsel gelang es der Unternehmensleitung, den Standort in Konz zu erhalten und damit den Arbeitsmarkt in Konz und der Region zu unterstützen.
Noch immer ist Zettelmeyers ehemaliger Betrieb in Konz einer der wichtigsten Arbeitgeber der Region.
Radlader vom Typ ZL 2002
Zettelmeyer Radlader 1801 wie er beim THW oft zu finden ist
Geschichte
Die geschichtliche Entwicklung lässt sich in drei Epochen aufteilen:
Von der Gründung 1897 bis 1971
Von der Gründung 1887 bis 1971 erfährt Zettelmeyer (Konz) eine Ära der Innovationen und – nur durch die weitreichenden Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges unterbrochene – Verbesserung der wirtschaftlichen Situation.
ab 1897
Mit dem Kauf einer Dampfwalze zum Straßenbau gründet Hubert Zettelmeyer 1897 das Unternehmen Zettelmeyer in Konz. Der Gründer fährt diese Dampfwalze bis zum Jahr 1899 selbst. Danach widmet er sich ausschließlich der Geschäftsleitung des Unternehmens.
1901–1902
Die Eheleute Zettelmeyer erwerben das erste Grundstück in der Granastraße in Konz und lassen dort das Haus Nummer 68 als Wohn- und Verwaltungsgebäude errichten. Im Jahre 1902 wird die erste Werkstätte für Reparaturarbeiten errichtet. Vorübergehend wird die Vertretung von Clayton & Shuttleworth aus Lincoln in England übernommen sowie der Verkauf ihrer Produkte (zum Beispiel Dampfwalzen, Dampflokomobile und Dreschmaschinen). Letztere werden im Lohndrusch in der Region Trier eingesetzt (Quelle: S. 103).
1905
Da sich die Beschaffung von Ersatzteilen schwierig gestaltet, wird der Werkstattbetrieb des Unternehmens als Vorbereitung für den Bau der ersten eigenen Zettelmeyer-Dampfwalze erheblich vergrößert.
1909–1914
Ein zusätzliches Konstruktionsbüro für das Unternehmen wird eingerichtet. Im Jahre 1910 verlässt die erste selbstentworfene und -gebaute Zettelmeyer-Dampfwalze das Werksgelände. Bis 1914 sind zwanzig Walzenzüge (mit etwa 45 Männern) für das Unternehmen Zettelmeyer tätig, davon 14 aus eigener Herstellung. Insgesamt arbeiten im Jahr 1913 ca. 110 Mitarbeiter für das Unternehmen.
Straßenwalze des Unternehmens Zettelmeyer
Radlader
1914–1918: Erster Weltkrieg
Im Ersten Weltkrieg (1914–1918) werden die Züge der kaiserlichen Armee unterstellt und im gesamten westlichen Gebiet verwendet.
bis 1929
Nach Kriegsende kehren alle 24 Walzenzüge unversehrt nach Konz zurück. Bis 1929 produziert Hubert Zettelmeyer komplette Walzenzüge mit Wohn-, Kohlen- und Wasserwagen. Mit der Erfindung der Motorwalze wird die Fortentwicklung der Dampfwalze eingestellt.
Das Unternehmen Hubert Zettelmeyer wird 1925 als Zettelmeyer-Aktiengesellschaft weitergeführt und es werden republikweit Niederlassungen gegründet.
1930
Am 19. Juni 1930 verstirbt Unternehmensgründer Hubert Zettelmeyer im Alter von 64 Jahren. Nach dem Tode übernimmt sein Sohn Peter Zettelmeyer die Führung des Unternehmens.
1930er Jahre
Anfang der 1930er Jahre beginnt die Produktion des ersten Dieselschleppers. Der Erfolg übertrifft schlagartig und unerwartet alle Erwartungen: Schon ein Jahr später entfallen auf das Schlepper-Geschäft 52 Prozent des Gesamtumsatzes des Unternehmens. 1936 verlässt der 500. Dieselschlepper das Werk. Im Zuge dessen steigt die Belegschaft auf über 840 Beschäftigte.
1939–1945: Zweiter Weltkrieg
Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges im Jahre 1939 und der Zerbombung weiter Teile der Fabrikanlagen im Mai 1944 (Zettelmeyer wird von den Alliierten für einen Rüstungsbetrieb gehalten) findet die Erfolgsgeschichte des Unternehmens ein jähes Ende.[1]
1946–1950
In diesen Jahren beginnt der Neuaufbau der Produktionsstätte. Ab 1950 findet wieder eine geregelte und dauerhafte Produktion im Werksgelände des Unternehmens Zettelmeyer statt, und 1951 erscheint die Werkszeitung „Die Dampfwalze“ zum ersten Mal.[2]
1953
Der erste Hublader wird auf der Industriemesse Hannover vorgestellt. Dieser hat die für diese Zeit beachtliche Hubhöhe von 2,80 m, und das mechanische Schaltgetriebe wurde von Zettelmeyer entwickelt.[3]
1955
Peter Zettelmeyer erhält das Bundesverdienstkreuz. Das Unternehmen Zettelmeyer baut gemeinsam mit der Philipp Holzmann AG, Siemens Bau und Hochtief die Riveristalsperre bei Trier. Es wird ein Verbesserungsvorschlagssystem eingeführt, nach dem ein umgesetzter Vorschlag entlohnt wird, und durch Rationalisierung in den Arbeitsabläufen kann die Produktivität um 130 Prozent gesteigert werden. In diesem Jahr wird mit dem Export im großen Stil begonnen.[4]
1956
Der letzte Bauabschnitt der neuen Werkshallen wird vollendet. Somit kann ein breites Angebot an Baumaschinen produziert und am Markt angeboten werden. Erstmals werden Zettelmeyer-Maschinen nach Brasilien, Kolumbien, Mexiko, Indonesien und Indien geliefert.[5]
1957
Die Belegschaft steigt auf 1600 Mitarbeiter.[6] Die Produktion von Dieselschleppern wird eingestellt. Das Ersatzteillager, die Endmontage und die Abteilung Versuche werden nach Konz-Karthaus verlagert.[7]
1965–1968
Trotz der Rezession kann das Unternehmen Zettelmeyer 1968 das breiteste Radladerprogramm eines deutschen Herstellers anbieten.
1971
Die Sparte Straßenbau wird wegen Unrentabilität eingestellt.
Besitzerwechsel 1975–1990
Das Unternehmen Zettelmeyer gerät zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten.
1975
Verkauf an das Unternehmen IBH. Ebenfalls wird der Umzug der Werksanlagen von der Konzer Innenstadt in den Stadtteil Könen vorbereitet. Eine große Anzahl Maschinen wird zu dieser Zeit in den Irak geliefert und eine eigene Niederlassung gegründet.
1981
Der neue Geschäftsführer des Unternehmens Eberhard Röhlich weiht das neue Werksgelände in Konz-Könen ein, das zu der Zeit das modernste Werk für Baumaschinen in Europa ist.
1983/1984
Das Unternehmen IBH meldet wegen finanzieller Schwierigkeiten, rührend aus den Übernahmen der angeschlagenen Unternehmen Hanomag, Wibau, Hymac und Terex in einem zunehmend schwachen Baumaschinenmarkt zum Ende des Jahres 1983 Konkurs an. Der neue Besitzer ist das Unternehmen H. Harms, Makler aus Hamburg. Außer Radladern, deren Produktion Harms weiterlaufen lässt, werden hydraulische Stützstreben für den Bergbau gefertigt.
1987
Ein erneuter Verkauf des Unternehmens steht an. Der neue Inhaber ist W. Eder, Besitzer der Eder Maschinenfabrik in Mainburg (Donau). Die Produktion der Eder-Radbagger (im Ausland werden die in Konz gebauten Mobil-Bagger als Caterpillar vertrieben) wird teilweise nach Konz verlagert.
Eingliederung in den Volvo-Konzern 1990
Der VME Volvo Konzern kauft sich bei Zettelmeyer ein. Zettelmeyer Konz wird in der Abteilung Volvo Construction Equipment eingegliedert (siehe Schaubild Kapitel 4).
1990
In diesem Jahr übernimmt das Unternehmen VME Volvo 25 Prozent des ehemaligen Zettelmeyer-Unternehmens.
1991
Die Umstrukturierung des bestehenden Unternehmens beginnt (Einführung von „Kaizen“). Mit diesen Änderungen werden verkürzte Arbeitswege, verbesserter Workflow, die Optimierung der Produktion sowie die Neugestaltung der Fertigung angestrebt.
Zu diesen Neuerungen gehört ebenfalls die Einführung der neuen und verbesserten Montagelinie, wodurch Mixbau nach Kundenwünschen möglich wurde (anstelle der üblichen Serienproduktion).
1992
Die Veränderungen innerhalb des Unternehmens sind noch nicht abgeschlossen. Die Neuorganisation des Kundendienstes steht bevor. Hinzu kommt die Einführung eines neuen und verbesserten EDV-Systems (AS 400 – just-in-time-system).
1994
Volvo übernimmt 100 Prozent des bestehenden Unternehmens in Konz-Könen. Das Werksgelände bleibt allerdings im Besitz des vorherigen Besitzers W. Eder, Eder Maschinenfabrik, Mainburg/ Donau.[8]
1997–1999
Zertifizierung nach ISO 14001 (Umwelt) und ISO 9001 (Qualität).[9] Umbenennung der kompletten Produktpalette in Volvo.[10]
2000
Der Geschäftsführer Eberhard Röhlich wird in den Ruhestand verabschiedet. Sein Nachfolger, Robert Kramp übernimmt die Geschäftsleitung des Unternehmens.[11]
2004
Die Montagelinie für Raupenbagger wird errichtet und ein Teil der Produktion für Europa und USA wird von Korea nach Konz verlegt. Nachdem Volvo im Jahr 1994 das bestehende Unternehmen zu 100 Prozent übernommen hatte, folgt jetzt auch der Verkauf des Unternehmensgeländes an den Unternehmensinhaber. Bis zu diesem Zeitpunkt gehörte das Gelände immer noch dem ehemaligen Besitzer W. Eder, Eder Maschinenfabrik, Mainburg/ Donau.[8] Dieses äußerst erfolgreiche Jahr endet für das Unternehmen als bestes Geschäftsjahr von Zettelmeyer/Volvo während seiner gesamten Existenz.
2005
Um an den Erfolg des Vorjahres anknüpfen zu können, werden vielseitige und umfassende Änderungen durchgeführt. Dazu gehören zum Beispiel die Erweiterung der Vorfertigung, Schweißerei, Lackiererei usw. mit dem Ziel der Produktion von 4000 Baggern jährlich.[12]
Das soziale Engagement von Zettelmeyer
Peter Zettelmeyer errichtet bereits in den 1950er Jahren ein enges soziales Netz. Seine starke Bindung an die katholische Kirche sowie die Freundschaft zum damaligen Bischof von Trier führen dazu, dass er sich in der Region rund um Trier für gemeinnützige Zwecke starkmacht.
Freiwillige soziale Leistungen in den 1950er Jahren
Die Weihnachtsgratifikation 1951 beträgt 24 DM Grundbetrag, zusätzlich werden pro Dienstjahr 3 DM, für die Ehefrau 10 DM und pro Kind weitere 10 DM gezahlt. Die Zettelmeyer Unterstützungskasse für Notfälle wird eingerichtet, z. B. bekommt die Familie des Arbeiters im Todesfall das Urlaubsgeld des gesamten Restjahres ausbezahlt. Eine Betriebliche Altersversorgung wird aufgebaut.
Bei guter Produktionsauslastung wird im Herbst „Kartoffelgeld“ an die Arbeiter ausgezahlt. Es gibt regelmäßige Schluckimpfungen gegen Kinderlähmung sowie regelmäßige TB-Untersuchungen. Eine Werkskantine wird eingerichtet.
Werksvereine in den 1950er Jahren
Zettelmeyer Sportfischer
Kegelverein
Gesangsverein
Musikkapelle[13]
Stiftungen und Sponsoring
Lebenshilfehaus Konz: Peter-Zettelmeyer-Haus
Volkskunde- und Freilichtmuseum Roscheider Hof. Das Museum widmete des Unternehmens Zettelmeyer im Jahr 2002 eine Sonderausstellung.[14]
Eintracht Trier [15]
Notfallhilfe
Bei der Flutkatastrophe 1953 in Holland werden zwei Sandfördergeräte kostenlos zur Verfügung gestellt. Ab 1957 gibt es eine eigene Werkfeuerwehr mit einem Auto, deren Mitglieder eine Ersthelfer-Notfallhilfe-Ausbildung erfahren.[16]
Volvo Standort Konz
Zettelmeyer in der Volvo-Konzernstruktur
Mit der Übernahme der gesamten Zettelmeyer Baumaschinen GmbH 1991 und dem späteren Kauf des kompletten Werksgeländes wurde Zettelmeyer vollständig in den Volvo Konzern integriert.
Der Konzern Volvo
Dieses Schaubild zeigt die Stellung des Werkes Konz innerhalb des Volvo Konzerns.[17]
Quelle
Hier in der Region waren die kleinen Radlader bekannt. In den 90'er wurde hier in Braunschweig einer entwendet und damit ein Kleingarten den Erdboden gleich gemacht.
Wir entwickelten Scherzhafterweise die Zettelmeyer Party daraus, also mit mehreren Zettelmeyer Radladern vergammelte Kleingärten nieder zu machen.
Wir gesagt dies war nur Scherzhaft gemeint und eine Jugendspinnerei, die niemals umgesetzt wurde.
Zettelmeyer Traktor
Zettelmeyer Traktor
Zettelmeyer Traktor (1941)
Allgemeines
Auch das soziale Engagement der Familie Zettelmeyer ist erwähnenswert. Dazu gehören unter anderem die überdurchschnittlich hohen Sozialleistungen, die Mitte des 20. Jahrhunderts zum Wohlstand der Stadt Konz beigetragen haben.
Seit der Gründung 1897 durchlebt das Unternehmen Zettelmeyer die beiden Weltkriege, den Wiederaufbau sowie die Rezession in den 1960er Jahren. Trotz mehrerer Besitzerwechsel gelang es der Unternehmensleitung, den Standort in Konz zu erhalten und damit den Arbeitsmarkt in Konz und der Region zu unterstützen.
Noch immer ist Zettelmeyers ehemaliger Betrieb in Konz einer der wichtigsten Arbeitgeber der Region.
Radlader vom Typ ZL 2002
Zettelmeyer Radlader 1801 wie er beim THW oft zu finden ist
Geschichte
Die geschichtliche Entwicklung lässt sich in drei Epochen aufteilen:
Von der Gründung 1897 bis 1971
Von der Gründung 1887 bis 1971 erfährt Zettelmeyer (Konz) eine Ära der Innovationen und – nur durch die weitreichenden Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges unterbrochene – Verbesserung der wirtschaftlichen Situation.
ab 1897
Mit dem Kauf einer Dampfwalze zum Straßenbau gründet Hubert Zettelmeyer 1897 das Unternehmen Zettelmeyer in Konz. Der Gründer fährt diese Dampfwalze bis zum Jahr 1899 selbst. Danach widmet er sich ausschließlich der Geschäftsleitung des Unternehmens.
1901–1902
Die Eheleute Zettelmeyer erwerben das erste Grundstück in der Granastraße in Konz und lassen dort das Haus Nummer 68 als Wohn- und Verwaltungsgebäude errichten. Im Jahre 1902 wird die erste Werkstätte für Reparaturarbeiten errichtet. Vorübergehend wird die Vertretung von Clayton & Shuttleworth aus Lincoln in England übernommen sowie der Verkauf ihrer Produkte (zum Beispiel Dampfwalzen, Dampflokomobile und Dreschmaschinen). Letztere werden im Lohndrusch in der Region Trier eingesetzt (Quelle: S. 103).
1905
Da sich die Beschaffung von Ersatzteilen schwierig gestaltet, wird der Werkstattbetrieb des Unternehmens als Vorbereitung für den Bau der ersten eigenen Zettelmeyer-Dampfwalze erheblich vergrößert.
1909–1914
Ein zusätzliches Konstruktionsbüro für das Unternehmen wird eingerichtet. Im Jahre 1910 verlässt die erste selbstentworfene und -gebaute Zettelmeyer-Dampfwalze das Werksgelände. Bis 1914 sind zwanzig Walzenzüge (mit etwa 45 Männern) für das Unternehmen Zettelmeyer tätig, davon 14 aus eigener Herstellung. Insgesamt arbeiten im Jahr 1913 ca. 110 Mitarbeiter für das Unternehmen.
Straßenwalze des Unternehmens Zettelmeyer
Radlader
1914–1918: Erster Weltkrieg
Im Ersten Weltkrieg (1914–1918) werden die Züge der kaiserlichen Armee unterstellt und im gesamten westlichen Gebiet verwendet.
bis 1929
Nach Kriegsende kehren alle 24 Walzenzüge unversehrt nach Konz zurück. Bis 1929 produziert Hubert Zettelmeyer komplette Walzenzüge mit Wohn-, Kohlen- und Wasserwagen. Mit der Erfindung der Motorwalze wird die Fortentwicklung der Dampfwalze eingestellt.
Das Unternehmen Hubert Zettelmeyer wird 1925 als Zettelmeyer-Aktiengesellschaft weitergeführt und es werden republikweit Niederlassungen gegründet.
1930
Am 19. Juni 1930 verstirbt Unternehmensgründer Hubert Zettelmeyer im Alter von 64 Jahren. Nach dem Tode übernimmt sein Sohn Peter Zettelmeyer die Führung des Unternehmens.
1930er Jahre
Anfang der 1930er Jahre beginnt die Produktion des ersten Dieselschleppers. Der Erfolg übertrifft schlagartig und unerwartet alle Erwartungen: Schon ein Jahr später entfallen auf das Schlepper-Geschäft 52 Prozent des Gesamtumsatzes des Unternehmens. 1936 verlässt der 500. Dieselschlepper das Werk. Im Zuge dessen steigt die Belegschaft auf über 840 Beschäftigte.
1939–1945: Zweiter Weltkrieg
Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges im Jahre 1939 und der Zerbombung weiter Teile der Fabrikanlagen im Mai 1944 (Zettelmeyer wird von den Alliierten für einen Rüstungsbetrieb gehalten) findet die Erfolgsgeschichte des Unternehmens ein jähes Ende.[1]
1946–1950
In diesen Jahren beginnt der Neuaufbau der Produktionsstätte. Ab 1950 findet wieder eine geregelte und dauerhafte Produktion im Werksgelände des Unternehmens Zettelmeyer statt, und 1951 erscheint die Werkszeitung „Die Dampfwalze“ zum ersten Mal.[2]
1953
Der erste Hublader wird auf der Industriemesse Hannover vorgestellt. Dieser hat die für diese Zeit beachtliche Hubhöhe von 2,80 m, und das mechanische Schaltgetriebe wurde von Zettelmeyer entwickelt.[3]
1955
Peter Zettelmeyer erhält das Bundesverdienstkreuz. Das Unternehmen Zettelmeyer baut gemeinsam mit der Philipp Holzmann AG, Siemens Bau und Hochtief die Riveristalsperre bei Trier. Es wird ein Verbesserungsvorschlagssystem eingeführt, nach dem ein umgesetzter Vorschlag entlohnt wird, und durch Rationalisierung in den Arbeitsabläufen kann die Produktivität um 130 Prozent gesteigert werden. In diesem Jahr wird mit dem Export im großen Stil begonnen.[4]
1956
Der letzte Bauabschnitt der neuen Werkshallen wird vollendet. Somit kann ein breites Angebot an Baumaschinen produziert und am Markt angeboten werden. Erstmals werden Zettelmeyer-Maschinen nach Brasilien, Kolumbien, Mexiko, Indonesien und Indien geliefert.[5]
1957
Die Belegschaft steigt auf 1600 Mitarbeiter.[6] Die Produktion von Dieselschleppern wird eingestellt. Das Ersatzteillager, die Endmontage und die Abteilung Versuche werden nach Konz-Karthaus verlagert.[7]
1965–1968
Trotz der Rezession kann das Unternehmen Zettelmeyer 1968 das breiteste Radladerprogramm eines deutschen Herstellers anbieten.
1971
Die Sparte Straßenbau wird wegen Unrentabilität eingestellt.
Besitzerwechsel 1975–1990
Das Unternehmen Zettelmeyer gerät zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten.
1975
Verkauf an das Unternehmen IBH. Ebenfalls wird der Umzug der Werksanlagen von der Konzer Innenstadt in den Stadtteil Könen vorbereitet. Eine große Anzahl Maschinen wird zu dieser Zeit in den Irak geliefert und eine eigene Niederlassung gegründet.
1981
Der neue Geschäftsführer des Unternehmens Eberhard Röhlich weiht das neue Werksgelände in Konz-Könen ein, das zu der Zeit das modernste Werk für Baumaschinen in Europa ist.
1983/1984
Das Unternehmen IBH meldet wegen finanzieller Schwierigkeiten, rührend aus den Übernahmen der angeschlagenen Unternehmen Hanomag, Wibau, Hymac und Terex in einem zunehmend schwachen Baumaschinenmarkt zum Ende des Jahres 1983 Konkurs an. Der neue Besitzer ist das Unternehmen H. Harms, Makler aus Hamburg. Außer Radladern, deren Produktion Harms weiterlaufen lässt, werden hydraulische Stützstreben für den Bergbau gefertigt.
1987
Ein erneuter Verkauf des Unternehmens steht an. Der neue Inhaber ist W. Eder, Besitzer der Eder Maschinenfabrik in Mainburg (Donau). Die Produktion der Eder-Radbagger (im Ausland werden die in Konz gebauten Mobil-Bagger als Caterpillar vertrieben) wird teilweise nach Konz verlagert.
Eingliederung in den Volvo-Konzern 1990
Der VME Volvo Konzern kauft sich bei Zettelmeyer ein. Zettelmeyer Konz wird in der Abteilung Volvo Construction Equipment eingegliedert (siehe Schaubild Kapitel 4).
1990
In diesem Jahr übernimmt das Unternehmen VME Volvo 25 Prozent des ehemaligen Zettelmeyer-Unternehmens.
1991
Die Umstrukturierung des bestehenden Unternehmens beginnt (Einführung von „Kaizen“). Mit diesen Änderungen werden verkürzte Arbeitswege, verbesserter Workflow, die Optimierung der Produktion sowie die Neugestaltung der Fertigung angestrebt.
Zu diesen Neuerungen gehört ebenfalls die Einführung der neuen und verbesserten Montagelinie, wodurch Mixbau nach Kundenwünschen möglich wurde (anstelle der üblichen Serienproduktion).
1992
Die Veränderungen innerhalb des Unternehmens sind noch nicht abgeschlossen. Die Neuorganisation des Kundendienstes steht bevor. Hinzu kommt die Einführung eines neuen und verbesserten EDV-Systems (AS 400 – just-in-time-system).
1994
Volvo übernimmt 100 Prozent des bestehenden Unternehmens in Konz-Könen. Das Werksgelände bleibt allerdings im Besitz des vorherigen Besitzers W. Eder, Eder Maschinenfabrik, Mainburg/ Donau.[8]
1997–1999
Zertifizierung nach ISO 14001 (Umwelt) und ISO 9001 (Qualität).[9] Umbenennung der kompletten Produktpalette in Volvo.[10]
2000
Der Geschäftsführer Eberhard Röhlich wird in den Ruhestand verabschiedet. Sein Nachfolger, Robert Kramp übernimmt die Geschäftsleitung des Unternehmens.[11]
2004
Die Montagelinie für Raupenbagger wird errichtet und ein Teil der Produktion für Europa und USA wird von Korea nach Konz verlegt. Nachdem Volvo im Jahr 1994 das bestehende Unternehmen zu 100 Prozent übernommen hatte, folgt jetzt auch der Verkauf des Unternehmensgeländes an den Unternehmensinhaber. Bis zu diesem Zeitpunkt gehörte das Gelände immer noch dem ehemaligen Besitzer W. Eder, Eder Maschinenfabrik, Mainburg/ Donau.[8] Dieses äußerst erfolgreiche Jahr endet für das Unternehmen als bestes Geschäftsjahr von Zettelmeyer/Volvo während seiner gesamten Existenz.
2005
Um an den Erfolg des Vorjahres anknüpfen zu können, werden vielseitige und umfassende Änderungen durchgeführt. Dazu gehören zum Beispiel die Erweiterung der Vorfertigung, Schweißerei, Lackiererei usw. mit dem Ziel der Produktion von 4000 Baggern jährlich.[12]
Das soziale Engagement von Zettelmeyer
Peter Zettelmeyer errichtet bereits in den 1950er Jahren ein enges soziales Netz. Seine starke Bindung an die katholische Kirche sowie die Freundschaft zum damaligen Bischof von Trier führen dazu, dass er sich in der Region rund um Trier für gemeinnützige Zwecke starkmacht.
Freiwillige soziale Leistungen in den 1950er Jahren
Die Weihnachtsgratifikation 1951 beträgt 24 DM Grundbetrag, zusätzlich werden pro Dienstjahr 3 DM, für die Ehefrau 10 DM und pro Kind weitere 10 DM gezahlt. Die Zettelmeyer Unterstützungskasse für Notfälle wird eingerichtet, z. B. bekommt die Familie des Arbeiters im Todesfall das Urlaubsgeld des gesamten Restjahres ausbezahlt. Eine Betriebliche Altersversorgung wird aufgebaut.
Bei guter Produktionsauslastung wird im Herbst „Kartoffelgeld“ an die Arbeiter ausgezahlt. Es gibt regelmäßige Schluckimpfungen gegen Kinderlähmung sowie regelmäßige TB-Untersuchungen. Eine Werkskantine wird eingerichtet.
Werksvereine in den 1950er Jahren
Zettelmeyer Sportfischer
Kegelverein
Gesangsverein
Musikkapelle[13]
Stiftungen und Sponsoring
Lebenshilfehaus Konz: Peter-Zettelmeyer-Haus
Volkskunde- und Freilichtmuseum Roscheider Hof. Das Museum widmete des Unternehmens Zettelmeyer im Jahr 2002 eine Sonderausstellung.[14]
Eintracht Trier [15]
Notfallhilfe
Bei der Flutkatastrophe 1953 in Holland werden zwei Sandfördergeräte kostenlos zur Verfügung gestellt. Ab 1957 gibt es eine eigene Werkfeuerwehr mit einem Auto, deren Mitglieder eine Ersthelfer-Notfallhilfe-Ausbildung erfahren.[16]
Volvo Standort Konz
Zettelmeyer in der Volvo-Konzernstruktur
Mit der Übernahme der gesamten Zettelmeyer Baumaschinen GmbH 1991 und dem späteren Kauf des kompletten Werksgeländes wurde Zettelmeyer vollständig in den Volvo Konzern integriert.
Der Konzern Volvo
Dieses Schaubild zeigt die Stellung des Werkes Konz innerhalb des Volvo Konzerns.[17]
Quelle
Hier in der Region waren die kleinen Radlader bekannt. In den 90'er wurde hier in Braunschweig einer entwendet und damit ein Kleingarten den Erdboden gleich gemacht.
Wir entwickelten Scherzhafterweise die Zettelmeyer Party daraus, also mit mehreren Zettelmeyer Radladern vergammelte Kleingärten nieder zu machen.
Wir gesagt dies war nur Scherzhaft gemeint und eine Jugendspinnerei, die niemals umgesetzt wurde.
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