Der REFA - Verband
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Der REFA - Verband
Der REFA – Verband für Arbeitsgestaltung, Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung ist Deutschlands älteste Organisation für Arbeitsgestaltung, Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung. REFA entwickelt Methoden zur betrieblichen Datenermittlung und zum Management, stimmt diese mit den Tarifparteien ab und überführt sie in eine verbandseigene Lehre. Verbandszweck ist die „Steigerung der Wirtschaftlichkeit durch Ausbildung“. Er ist internationaler Anbieter für betriebliche Weiterbildung. Gegründet in der Tradition des Scientific Management vertritt er das Industrial Engineering im deutschen Sprachraum.
Zweck: Förderung von Bildung und Wissenschaft auf den Gebieten der Arbeitsgestaltung, der Betriebsorganisation und der Unternehmensentwicklung einschließlich angrenzender Gebiete
Vorsitz: Oliver Störmer
Gründungsdatum: 30. September 1924 als Reichsausschuß für Arbeitszeitermittlung
Mitgliederzahl: ca. 16.000
Sitz: 64295 Darmstadt, Wittichstraße 2
Website: REFA Bundesverband
Allgemeines
Der REFA-Verband ist eine gemeinnützige Organisation. Satzungsgemäßer Zweck des Verbandes ist die Förderung von Wissenschaft und Bildung in den Bereichen Arbeitsgestaltung, Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung. Die Verbandsarbeit dient der Förderung, dem Aufbau und der Erhaltung einer wettbewerbsfähigen Wirtschaft, Verwaltung und Dienstleistung sowie der Förderung und Weiterentwicklung der menschengerechten Arbeit.
Nach eigener Darstellung detailliert sich diese Aufgabenstellung:
„Arbeitsgestaltung ist das Schaffen eines aufgabengerechten, möglichst optimalen Zusammenwirkens von arbeitenden Menschen, Betriebsmitteln und Arbeitsgegenständen durch zweckmäßige Organisation von Arbeitssystemen unter Beachtung der menschlichen Leistungsfähigkeit und Bedürfnisse. Im besonderen besteht die Arbeitsgestaltung in der Neuentwicklung oder Verbesserung von Arbeitsverfahren, Arbeitsmethoden und Arbeitsbedingungen, von Arbeitsplätzen, Maschinen, Werkzeugen, Hilfsmitteln sowie in der ablaufgerechten Gestaltung von Arbeitsgegenständen.“
– REFA[1]
„Betriebsorganisation nach REFA umfasst die Planung, Gestaltung und Steuerung von Arbeitssystemen einschließlich der dazu erforderlichen Datenermittlung mit dem Ziel der Schaffung eines wirtschaftlichen und humanen Betriebsgeschehens“
– REFA[2]
Damit will der REFA-Verband zum Aufbau und zur Erhaltung einer wettbewerbsfähigen Wirtschaft beitragen. Instrument ist die REFA-Methodenlehre, die Methoden und Instrumente zur Verfügung stellt, mit der sich Abläufe (Prozesse) branchenunabhängig gestalten, messen, kontrollieren und bewerten lassen. Die Methodenlehre findet sowohl im industriellen Bereich als auch im Dienstleistungssektor Anwendung. Das Einsatzspektrum erstreckt sich von kleinen und mittleren Unternehmen bis hin zu Großbetrieben und Konzernen. Als Besonderheit der REFA-Methodenlehre gilt ihre tarifpolitische Neutralität. Vor Veröffentlichung werden die Inhalte von der BDA und dem DGB geprüft.
Die Methodenlehre wird überall mit gleichen Inhalten und nach gleichen Standards verbreitet. Deswegen geht von ihr auch sprachliche Definitionsmacht in einem Fachgebiet aus, das sonst durch ein eher unscharfes Vokabular geprägt ist.
Geschichtliche Entwicklung
Traditionelle, mechanische „REFA-Stoppuhr“ in HM-Teilung vor Zeitaufnahmebogen
Mit den ersten Erfolgen des Scientific Management bedienten sich auch unseriöse Unternehmensberater dieser Konzepte. Mängel in der Anwendung konnten jedoch zu schwerwiegenden sozialen Konflikten führen. Dem versuchte man in Deutschland durch überbetriebliche Systematisierung und Ausbildung vorzubeugen[3].
Zuerst setzte der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) 1921 zur Untersuchung technisch-wirtschaftlicher Probleme einen Ausschuss für wirtschaftliche Fertigung (AWF, heute: Arbeitsgemeinschaften für Vitale Unternehmensentwicklung e. V.) ein, der wiederum einen Unterausschuss bildete mit der Zielsetzung, Arbeitszeit zu sparen, die Ermüdung der Arbeiter zu verringern, Konstruktionsfehler festzustellen und Kalkulationselemente zu finden.
1923 verließ der AWF den VDI und schloss sich dem ebenfalls 1921 gegründeten Reichskuratorium für Wirtschaftlichkeit in Industrie und Handwerk (heute: RKW Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft e. V.) an. Der Unterausschuss folgte dem Wechsel nicht, sondern gründete sich selber als Reichsausschuß für Arbeitszeitermittlung (REFA) aus.[4] Damit ergibt sich folgende Geschichte in Stichpunkten:[5]
1924: Gründung als „Reichsausschuß für Arbeitszeitermittlung“ am 30. September.
1936: Reichsausschuß für Arbeitsstudien
1946: Nachkriegsbedingte Neugründung als Verband für Arbeitsstudien – REFA e. V.
1951: Gründung des Verbands für Arbeitsstudien – REFA – e. V. auf Bundesebene am 23. September
1977: REFA – Verband für Arbeitsstudien und Betriebsorganisation e. V.
1995: REFA – Verband für Arbeitsgestaltung, Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung e. V.
2000: REFA Bundesverband e. V.[6]
Unter der nationalsozialistischen Herrschaft wurde der REFA-Verband der Deutschen Arbeitsfront eingegliedert. Im Zuge der Einschränkung der Freizügigkeit der Arbeitskräfte kam es danach in den ersten Jahren verstärkt zu Protesten gegen die REFA-Methoden, da diese mit einer Verschärfung der Arbeitsbedingungen verbunden waren, bis das Risiko solcher Proteste als zu groß erachtet wurde, da sogenannte „Bummelanten“ in Konzentrationslager verbracht wurden.[7] Im Jahr 1929 hatte der REFA 1.650 Zeitnehmer ausgebildet. 1943 waren es rund 12.000. Dieser Bedarf entstand vor allem im Zusammenhang mit der umfangreichen Einarbeitung von Zwangsarbeitern und der Einführung vereinfachter und standardisierter Fertigungsverfahren und Bauteile unter den Rüstungsministern Fritz Todt und Albert Speer.[8] Der Verband wurde deshalb nach Ende des Krieges aufgelöst und formierte sich um Regionalverbände neu.
Der REFA-Verband konzentrierte sich anfänglich unter dem Einfluss des Scientific Management auf die Etablierung und Verbreitung der Zeitermittlung für Kalkulationen und Akkordarbeit. Dabei beschränkte er sich zunächst auf das wirtschaftlich orientierte Arbeitsstudium in Arbeitssystemen. Der Entwicklung des Industrial Engineering in den USA folgend öffnete der REFA in den 1960er Jahren seine Methodenlehre und sein Betätigungsfeld entsprechend und ergänzte sie durch moderne Planungsverfahren. Außerdem nahm man wesentliche arbeitswissenschaftliche Elemente auf und stellte in den 1970er Jahren die menschengerechte Arbeitsgestaltung als gleichrangiges Ziel neben die Wirtschaftlichkeit. Dies schlug sich in einer Namensänderung 1977 nieder[9].
Mit dem Aufkommen der Lean Production, des Geschäftsprozessmanagements, des Total-Quality-Management (TQM) sowie des Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP) übernahm der REFA auch diese und verdeutlichte das in der erneuten Namensänderung 1995. Angesichts der turbulenten Entwicklung im Produktionsmanagement in den 1990er Jahren und der Tatsache, dass sich Gedankengut und Methoden inzwischen weit von ihren Ursprüngen entfernt hatten, beschloss der Verband 2000, den Namen REFA als Marke zu etablieren, nicht mehr als Akronym zu betrachten und in den Verbandsnamen stattdessen den Hinweis auf die jeweilige Gliederungsebene aufzunehmen.
Die Situation der einzelnen Verbände gestaltet sich unterschiedlich. Während einige hohe Finanzreserven ausweisen, wurde andererseits die Insolvenz des REFA Rheinland-Pfalz/Saar e. V. am 11. August 2010 bekanntgegeben[10]
Organisation des REFA-Verbandes
TOP Tagungszentrum in Dortmund
Der REFA Bundesverband e. V. bildet die Spitzenorganisation des REFA-Gesamtverbandes. Er hält die Kooperationen, entwickelt die REFA-Ausbildungen, veranstaltet Tagungen, verlegt REFA-Lehrunterlagen und -Bücher und führt die REFA-Ausbildungen im Tagesbereich und als spezifische Firmenseminare durch. Beim Bundesverband arbeiten nur festangestellte Mitarbeiter. Der Bundesverband unterhält Ausbildungsstätten in Darmstadt, Dortmund und München. Darüber hinaus betreut er auch Rheinland-Pfalz und das Saarland unter dem Label "REFA Südwest".
Den REFA Bundesverband e. V. bilden acht REFA-Landesverbände und ein ‑Gebietsverband als Mitglieder mit jeweils eigener Rechtsfähigkeit als ebenfalls eingetragene Vereine. Sie tragen damit den Bundesverband und kontrollieren dessen Arbeit über einen Aufsichtsrat.
Diese REFA-Landes- und ‑Gebietsverbände gliedern sich wiederum in rund 120 Regional-, Bezirks- und Ortsverbände. Sie betreuen die etwa 14.000 Einzel- und Firmenmitglieder vor Ort. Bei den REFA-Landes- und ‑Gebietsverbänden gibt es nur vereinzelt festangestellte Mitarbeiter. Die Hauptlast der Arbeit wird hier wie auch auf den unteren Ebenen der Regional-, Bezirks- und Ortsverbände ehrenamtlich erledigt.
Je nach Nachfrage werden die REFA-Basisausbildungen bei den Regional-, Bezirks- und Ortsverbänden berufsbegleitend angeboten. Einzelne Regional-, Bezirks- oder Ortsverbände führen auch Firmenseminare und offene Ausbildungen in Vollzeit durch. In der Regel müssen aber die höheren Ausbildungsstufen in Tagesform bei den REFA-Landesverbänden und ‑Gebietsverbänden oder gar dem Bundesverband nachgefragt werden.
Der REFA Bundesverband e. V. teilt sich die Rechte an der Marke REFA mit den REFA-Landesverbänden und dem ‑Gebietsverband zu zehn gleichen Teilen.
Von den REFA-Verbänden sind inzwischen der Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordwest, Sachsen, Sachsen-Anhalt und der Bundesverband für geförderte Ausbildungen nach der AZAV zertifiziert[11].
Das Tochterunternehmen, die TOP Tagungszentren GmbH, vermietet die Räume des REFA Bundesverband e.V. für Firmen- und Weiterbildungsveranstaltungen. Sie verwaltet selbständig die TOP Tagungszentren in Dortmund und Darmstadt. Darüber hinaus bestehen Kooperationen mit Standorten in München, Köln, Frankfurt am Main, Kiel, Dresden und Aiterbach [12].
REFA-Weiterbildungskonzept
REFA-Unterricht
Das REFA-Weiterbildungskonzept wendet sich in der Basis an Facharbeiter und mittlere vorwiegend technische Führungskräfte. Daneben sind teils spezifische Varianten oder weiterführende Angebote für Hochschulabsolventen im Programm.
REFA-Ausbildungen werden im REFA Institut, einer Organisationseinheit im Bundesverband, konzipiert und weiterentwickelt. Das REFA Institut erarbeitet die Ausbildungen mit Wissenschaftlern, Praktikern und Vertretern der Tarifparteien mit Hilfe von Fachautoren. Jede REFA-Methode ist sowohl mit Arbeitgeberverbänden als auch Gewerkschaften abgestimmt. Die Finanzierung erfolgt aus einem dafür abgeführten Teil der Ausbildungsgebühren.
Zur Sicherstellung der Einheitlichkeit sind die REFA-Ausbildungen in den Bereichen REFA-Kernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen vollständig verschriftlicht. Die Ausbildungen bestehen aus teils aufeinander aufbauenden Modulen. Das gesamte Ausbildungsangebot wurde für 2010 restrukturiert und gestrafft.
REFA-Grundausbildung 2.0
Seit 2013 hat REFA die Grundausbildung grundlegend reformiert. Das Ergebnis ist die „REFA-Grundausbildung 2.0“ mit vielen neuen Ausbildungsinhalten, die an aktuellen Praxisanforderungen ausgerichtet und um zwei Wochen verkürzt ist. Eine integrierte "Praxiswoche" testet die Praxistauglichkeit des gewonnenen Know-hows.
„Kernkompetenzen“
Prozessmanagementausbildung
Im Rahmen der Straffung des Ausbildungsangebotes wurden hier die traditionellen Kernausbildungen des REFA zusammengeführt und folgende konsekutive Abschlüsse angeboten:
REFA-Grundschein: Die REFA-Grundausbildung gliedert sich in
Arbeitssystem und Prozessgestaltung mit Inhalten wie beispielsweise Arbeitssystem, Planungssystematik, Analyse und Synthese von Prozess- und Zeitdaten, Aufgabenanalyse, Aufgabenbewertung, Qualitätsmanagement, Prozessengineering, betriebliche Kostenrechnung, Arbeitsrecht, Arbeitsschutz, Arbeitssicherheit, Belastung und Beanspruchung, Arbeits- und Arbeitsumgebungsgestaltung sowie
Prozessdatenmanagement mit Themen wie zum Beispiel Zeitaufnahme, Leistungsgrad, Verteilzeit, Erholungszeit, Multimomentaufnahme, Vergleichen und Schätzen, Interviews, SVZ, Planzeiten, Arbeitszeit, Anforderungsermittlung, Entgeltmanagement, Gruppenarbeit, Arbeitsunterweisung, Materialflussgestaltung.
Für Studierende und Absolventen wirtschafts- und Ingenieurwissenschaftlicher Studiengänge ist eine verkürzte Form, teilweise in Form von Blended-Learning[13], bei einigen REFA-Verbänden im Angebot.
REFA-Produktionsplaner: Konsekutiv auf den Grundschein werden hier Themen wie Planungsmethoden und -instrumente der Auftragsabwicklung sowie Ressourcenplanung – Kapazitäts- und Materialwirtschaft vermittelt.
REFA-Fachschein: Im nächsten Schritt bietet diese Ausbildung Kostenrechnung, Statistik, Arbeitsplanung und Prozessplanung an.
REFA Organisationsentwicklung: Diese Ausbildung vertieft Themen in Management, Projektmanagement sowie Personal- und Arbeitswirtschaft.
REFA-Techniker: Im Abschluss-Seminar der REFA-Kernausbildung bilden Betriebswirtschaftliche Zusammenhänge wie Marketing, (Gesprächs-)Führung, Motivation, Moderation sowie Produktions- und Lagerlogistik, Prozessverbesserung und KVP, Integrierte Managementsysteme und TQM sowie ein Unternehmensplanspiel die Inhalte.
„Schlüsselqualifikationen“
In diesem Bereich bietet REFA drei Ausbildungen an, den REFA-Supply-Chain-Manager, den REFA-Qualitätsmanager und den REFA-Umweltbetriebsprüfer oder -Auditor
REFA-Supply-Chain-Management: Aufbauend auf dem REFA-Organisationsentwickler folgen der REFA-Logistiker und schließlich das Supply-Chain-Manager-Seminar selbst mit Planspiel, Lieferantenmanagement, Distributionslogistik, Prozessoptimierung und Qualitätsmanagement.
REFA-Qualitätsmanager
„Topqualifikationen“
Die in diesem Bereich angesiedelten Ausbildungen umfassen:
REFA-Betriebswirt für Industrial Engineering
REFA-Ingenieur
REFA Unternehmensberatung
Die 1990er-Jahre waren geprägt von einem tief greifenden Wandel der gängigen Produktionssysteme nach dem Vorbild des Toyota-Produktionssystem. Parallel verloren die Tarifparteien in Deutschland an Einfluss. Bürokratischer Aufwand in den Arbeitsvorbereitungen konnte eingespart werden. Im Zuge dessen wurde an vielen Orten die Arbeitsvorbereitung ganz aufgelöst. Verbliebene Aufgaben gingen teilweise auf die Arbeitsgruppen über, andere wurden von Unternehmensberatern übernommen. Damit brach in vielen Unternehmen die „REFA-Karriere“ ab, was für die Weiterbildungsnachfrage beim REFA zu starken Einbrüchen führte. Vor dem Hintergrund des Gründungsauftrages des REFA, eine sozialverträgliche Festlegung von Arbeitspensen wissenschaftlich systematisch und mit den Tarifparteien abgestimmt zu unterstützen, wurde der Verband in der Beratung aktiv.
Bereits am 19. Mai 1998 war durch die größeren REFA-Verbände die refaconsult GmbH[14] gegründet worden. 2005 schieden einige der südlichen Verbände aus dem Gesellschafterkreis aus. Mit zunehmender Nachfrage etablierten sich immer zahlreicher auch unabhängige Berater, die sich teilweise aus ihrer Tätigkeit als Arbeitsvorbereiter heraus selbstständig machten. Diese führten oft auch – begründet durch ihre REFA-Ausbildung – die Marke REFA, bis der Bundesverband in den Jahren 2006 und 2007 dies durch flächendeckende Abmahnungen – deren Gebühren er selbst zahlte – unterband. Seither können solche Berater nur noch mit der persönlichen REFA-Ausbildung der Mitarbeiter werben, nicht jedoch mit der Marke für das Unternehmen.
Am 27. Februar 2007 wurde die REFA Bundesverband GmbH eingetragen. Eigentlich gedacht, um die Verwertung des REFA-Immobilienvermögens steuerlich abzutrennen, übernahm sie bald auch Beratungsleistungen. In rascher Folge reagierten andere Verbände auf diese Aktivitäten des Bundesverbandes. Es folgten die REFA Sachsen GmbH am 4. Dezember 2007 und die REFA Bayern GmbH am 8. Mai 2008. Gleich in der gewerblichen Rechtsform wurde der Bundesverband mit der Gründung der REFA Suisse GmbH am 9. Mai 2008 in der Schweiz aktiv, deren Angebot hauptsächlich Ausbildungen sind.
Am 26. März 2009 firmierte die REFA Bundesverband GmbH in REFA GmbH um und unterstrich damit ihren Alleinstellungsanspruch gegenüber anderen REFA-Gliederungen. Seit März 2010 stützt sich die REFA GmbH auf so genannte „lizenzierte Berater“ und hat damit einen Teil der selbständigen Berater eingebunden. Ein geregeltes Lizenzierungsverfahren wird allerdings nicht durchgeführt; die Lizenzvergabe erfolgt willkürlich durch die Geschäftsführung der REFA GmbH.
Mitgliedschaften und Kooperationen
Der REFA-Verband steht mit anderen Organisationen in Kontakt. So kooperiert REFA mit dem Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft (RKW), dem Verein Deutscher Ingenieure (VDI), der Deutschen MTM-Vereinigung (DMTMV) sowie mit der WORK-FACTOR-Gemeinschaft für Deutschland (WFGD)[15][16] und ist Mitglied im Deutschen Verband technisch wissenschaftlicher Vereine (DVT, 2005 beendet) und dem Europäischen Verband für Produktivitätsförderung (EFPS).[15]
Siehe auch
WORK-FACTOR
Methods-Time Measurement
Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft
Quelle
Zweck: Förderung von Bildung und Wissenschaft auf den Gebieten der Arbeitsgestaltung, der Betriebsorganisation und der Unternehmensentwicklung einschließlich angrenzender Gebiete
Vorsitz: Oliver Störmer
Gründungsdatum: 30. September 1924 als Reichsausschuß für Arbeitszeitermittlung
Mitgliederzahl: ca. 16.000
Sitz: 64295 Darmstadt, Wittichstraße 2
Website: REFA Bundesverband
Allgemeines
Der REFA-Verband ist eine gemeinnützige Organisation. Satzungsgemäßer Zweck des Verbandes ist die Förderung von Wissenschaft und Bildung in den Bereichen Arbeitsgestaltung, Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung. Die Verbandsarbeit dient der Förderung, dem Aufbau und der Erhaltung einer wettbewerbsfähigen Wirtschaft, Verwaltung und Dienstleistung sowie der Förderung und Weiterentwicklung der menschengerechten Arbeit.
Nach eigener Darstellung detailliert sich diese Aufgabenstellung:
„Arbeitsgestaltung ist das Schaffen eines aufgabengerechten, möglichst optimalen Zusammenwirkens von arbeitenden Menschen, Betriebsmitteln und Arbeitsgegenständen durch zweckmäßige Organisation von Arbeitssystemen unter Beachtung der menschlichen Leistungsfähigkeit und Bedürfnisse. Im besonderen besteht die Arbeitsgestaltung in der Neuentwicklung oder Verbesserung von Arbeitsverfahren, Arbeitsmethoden und Arbeitsbedingungen, von Arbeitsplätzen, Maschinen, Werkzeugen, Hilfsmitteln sowie in der ablaufgerechten Gestaltung von Arbeitsgegenständen.“
– REFA[1]
„Betriebsorganisation nach REFA umfasst die Planung, Gestaltung und Steuerung von Arbeitssystemen einschließlich der dazu erforderlichen Datenermittlung mit dem Ziel der Schaffung eines wirtschaftlichen und humanen Betriebsgeschehens“
– REFA[2]
Damit will der REFA-Verband zum Aufbau und zur Erhaltung einer wettbewerbsfähigen Wirtschaft beitragen. Instrument ist die REFA-Methodenlehre, die Methoden und Instrumente zur Verfügung stellt, mit der sich Abläufe (Prozesse) branchenunabhängig gestalten, messen, kontrollieren und bewerten lassen. Die Methodenlehre findet sowohl im industriellen Bereich als auch im Dienstleistungssektor Anwendung. Das Einsatzspektrum erstreckt sich von kleinen und mittleren Unternehmen bis hin zu Großbetrieben und Konzernen. Als Besonderheit der REFA-Methodenlehre gilt ihre tarifpolitische Neutralität. Vor Veröffentlichung werden die Inhalte von der BDA und dem DGB geprüft.
Die Methodenlehre wird überall mit gleichen Inhalten und nach gleichen Standards verbreitet. Deswegen geht von ihr auch sprachliche Definitionsmacht in einem Fachgebiet aus, das sonst durch ein eher unscharfes Vokabular geprägt ist.
Geschichtliche Entwicklung
Traditionelle, mechanische „REFA-Stoppuhr“ in HM-Teilung vor Zeitaufnahmebogen
Mit den ersten Erfolgen des Scientific Management bedienten sich auch unseriöse Unternehmensberater dieser Konzepte. Mängel in der Anwendung konnten jedoch zu schwerwiegenden sozialen Konflikten führen. Dem versuchte man in Deutschland durch überbetriebliche Systematisierung und Ausbildung vorzubeugen[3].
Zuerst setzte der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) 1921 zur Untersuchung technisch-wirtschaftlicher Probleme einen Ausschuss für wirtschaftliche Fertigung (AWF, heute: Arbeitsgemeinschaften für Vitale Unternehmensentwicklung e. V.) ein, der wiederum einen Unterausschuss bildete mit der Zielsetzung, Arbeitszeit zu sparen, die Ermüdung der Arbeiter zu verringern, Konstruktionsfehler festzustellen und Kalkulationselemente zu finden.
1923 verließ der AWF den VDI und schloss sich dem ebenfalls 1921 gegründeten Reichskuratorium für Wirtschaftlichkeit in Industrie und Handwerk (heute: RKW Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft e. V.) an. Der Unterausschuss folgte dem Wechsel nicht, sondern gründete sich selber als Reichsausschuß für Arbeitszeitermittlung (REFA) aus.[4] Damit ergibt sich folgende Geschichte in Stichpunkten:[5]
1924: Gründung als „Reichsausschuß für Arbeitszeitermittlung“ am 30. September.
1936: Reichsausschuß für Arbeitsstudien
1946: Nachkriegsbedingte Neugründung als Verband für Arbeitsstudien – REFA e. V.
1951: Gründung des Verbands für Arbeitsstudien – REFA – e. V. auf Bundesebene am 23. September
1977: REFA – Verband für Arbeitsstudien und Betriebsorganisation e. V.
1995: REFA – Verband für Arbeitsgestaltung, Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung e. V.
2000: REFA Bundesverband e. V.[6]
Unter der nationalsozialistischen Herrschaft wurde der REFA-Verband der Deutschen Arbeitsfront eingegliedert. Im Zuge der Einschränkung der Freizügigkeit der Arbeitskräfte kam es danach in den ersten Jahren verstärkt zu Protesten gegen die REFA-Methoden, da diese mit einer Verschärfung der Arbeitsbedingungen verbunden waren, bis das Risiko solcher Proteste als zu groß erachtet wurde, da sogenannte „Bummelanten“ in Konzentrationslager verbracht wurden.[7] Im Jahr 1929 hatte der REFA 1.650 Zeitnehmer ausgebildet. 1943 waren es rund 12.000. Dieser Bedarf entstand vor allem im Zusammenhang mit der umfangreichen Einarbeitung von Zwangsarbeitern und der Einführung vereinfachter und standardisierter Fertigungsverfahren und Bauteile unter den Rüstungsministern Fritz Todt und Albert Speer.[8] Der Verband wurde deshalb nach Ende des Krieges aufgelöst und formierte sich um Regionalverbände neu.
Der REFA-Verband konzentrierte sich anfänglich unter dem Einfluss des Scientific Management auf die Etablierung und Verbreitung der Zeitermittlung für Kalkulationen und Akkordarbeit. Dabei beschränkte er sich zunächst auf das wirtschaftlich orientierte Arbeitsstudium in Arbeitssystemen. Der Entwicklung des Industrial Engineering in den USA folgend öffnete der REFA in den 1960er Jahren seine Methodenlehre und sein Betätigungsfeld entsprechend und ergänzte sie durch moderne Planungsverfahren. Außerdem nahm man wesentliche arbeitswissenschaftliche Elemente auf und stellte in den 1970er Jahren die menschengerechte Arbeitsgestaltung als gleichrangiges Ziel neben die Wirtschaftlichkeit. Dies schlug sich in einer Namensänderung 1977 nieder[9].
Mit dem Aufkommen der Lean Production, des Geschäftsprozessmanagements, des Total-Quality-Management (TQM) sowie des Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP) übernahm der REFA auch diese und verdeutlichte das in der erneuten Namensänderung 1995. Angesichts der turbulenten Entwicklung im Produktionsmanagement in den 1990er Jahren und der Tatsache, dass sich Gedankengut und Methoden inzwischen weit von ihren Ursprüngen entfernt hatten, beschloss der Verband 2000, den Namen REFA als Marke zu etablieren, nicht mehr als Akronym zu betrachten und in den Verbandsnamen stattdessen den Hinweis auf die jeweilige Gliederungsebene aufzunehmen.
Die Situation der einzelnen Verbände gestaltet sich unterschiedlich. Während einige hohe Finanzreserven ausweisen, wurde andererseits die Insolvenz des REFA Rheinland-Pfalz/Saar e. V. am 11. August 2010 bekanntgegeben[10]
Organisation des REFA-Verbandes
TOP Tagungszentrum in Dortmund
Der REFA Bundesverband e. V. bildet die Spitzenorganisation des REFA-Gesamtverbandes. Er hält die Kooperationen, entwickelt die REFA-Ausbildungen, veranstaltet Tagungen, verlegt REFA-Lehrunterlagen und -Bücher und führt die REFA-Ausbildungen im Tagesbereich und als spezifische Firmenseminare durch. Beim Bundesverband arbeiten nur festangestellte Mitarbeiter. Der Bundesverband unterhält Ausbildungsstätten in Darmstadt, Dortmund und München. Darüber hinaus betreut er auch Rheinland-Pfalz und das Saarland unter dem Label "REFA Südwest".
Den REFA Bundesverband e. V. bilden acht REFA-Landesverbände und ein ‑Gebietsverband als Mitglieder mit jeweils eigener Rechtsfähigkeit als ebenfalls eingetragene Vereine. Sie tragen damit den Bundesverband und kontrollieren dessen Arbeit über einen Aufsichtsrat.
Diese REFA-Landes- und ‑Gebietsverbände gliedern sich wiederum in rund 120 Regional-, Bezirks- und Ortsverbände. Sie betreuen die etwa 14.000 Einzel- und Firmenmitglieder vor Ort. Bei den REFA-Landes- und ‑Gebietsverbänden gibt es nur vereinzelt festangestellte Mitarbeiter. Die Hauptlast der Arbeit wird hier wie auch auf den unteren Ebenen der Regional-, Bezirks- und Ortsverbände ehrenamtlich erledigt.
Je nach Nachfrage werden die REFA-Basisausbildungen bei den Regional-, Bezirks- und Ortsverbänden berufsbegleitend angeboten. Einzelne Regional-, Bezirks- oder Ortsverbände führen auch Firmenseminare und offene Ausbildungen in Vollzeit durch. In der Regel müssen aber die höheren Ausbildungsstufen in Tagesform bei den REFA-Landesverbänden und ‑Gebietsverbänden oder gar dem Bundesverband nachgefragt werden.
Der REFA Bundesverband e. V. teilt sich die Rechte an der Marke REFA mit den REFA-Landesverbänden und dem ‑Gebietsverband zu zehn gleichen Teilen.
Von den REFA-Verbänden sind inzwischen der Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordwest, Sachsen, Sachsen-Anhalt und der Bundesverband für geförderte Ausbildungen nach der AZAV zertifiziert[11].
Das Tochterunternehmen, die TOP Tagungszentren GmbH, vermietet die Räume des REFA Bundesverband e.V. für Firmen- und Weiterbildungsveranstaltungen. Sie verwaltet selbständig die TOP Tagungszentren in Dortmund und Darmstadt. Darüber hinaus bestehen Kooperationen mit Standorten in München, Köln, Frankfurt am Main, Kiel, Dresden und Aiterbach [12].
REFA-Weiterbildungskonzept
REFA-Unterricht
Das REFA-Weiterbildungskonzept wendet sich in der Basis an Facharbeiter und mittlere vorwiegend technische Führungskräfte. Daneben sind teils spezifische Varianten oder weiterführende Angebote für Hochschulabsolventen im Programm.
REFA-Ausbildungen werden im REFA Institut, einer Organisationseinheit im Bundesverband, konzipiert und weiterentwickelt. Das REFA Institut erarbeitet die Ausbildungen mit Wissenschaftlern, Praktikern und Vertretern der Tarifparteien mit Hilfe von Fachautoren. Jede REFA-Methode ist sowohl mit Arbeitgeberverbänden als auch Gewerkschaften abgestimmt. Die Finanzierung erfolgt aus einem dafür abgeführten Teil der Ausbildungsgebühren.
Zur Sicherstellung der Einheitlichkeit sind die REFA-Ausbildungen in den Bereichen REFA-Kernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen vollständig verschriftlicht. Die Ausbildungen bestehen aus teils aufeinander aufbauenden Modulen. Das gesamte Ausbildungsangebot wurde für 2010 restrukturiert und gestrafft.
REFA-Grundausbildung 2.0
Seit 2013 hat REFA die Grundausbildung grundlegend reformiert. Das Ergebnis ist die „REFA-Grundausbildung 2.0“ mit vielen neuen Ausbildungsinhalten, die an aktuellen Praxisanforderungen ausgerichtet und um zwei Wochen verkürzt ist. Eine integrierte "Praxiswoche" testet die Praxistauglichkeit des gewonnenen Know-hows.
„Kernkompetenzen“
Prozessmanagementausbildung
Im Rahmen der Straffung des Ausbildungsangebotes wurden hier die traditionellen Kernausbildungen des REFA zusammengeführt und folgende konsekutive Abschlüsse angeboten:
REFA-Grundschein: Die REFA-Grundausbildung gliedert sich in
Arbeitssystem und Prozessgestaltung mit Inhalten wie beispielsweise Arbeitssystem, Planungssystematik, Analyse und Synthese von Prozess- und Zeitdaten, Aufgabenanalyse, Aufgabenbewertung, Qualitätsmanagement, Prozessengineering, betriebliche Kostenrechnung, Arbeitsrecht, Arbeitsschutz, Arbeitssicherheit, Belastung und Beanspruchung, Arbeits- und Arbeitsumgebungsgestaltung sowie
Prozessdatenmanagement mit Themen wie zum Beispiel Zeitaufnahme, Leistungsgrad, Verteilzeit, Erholungszeit, Multimomentaufnahme, Vergleichen und Schätzen, Interviews, SVZ, Planzeiten, Arbeitszeit, Anforderungsermittlung, Entgeltmanagement, Gruppenarbeit, Arbeitsunterweisung, Materialflussgestaltung.
Für Studierende und Absolventen wirtschafts- und Ingenieurwissenschaftlicher Studiengänge ist eine verkürzte Form, teilweise in Form von Blended-Learning[13], bei einigen REFA-Verbänden im Angebot.
REFA-Produktionsplaner: Konsekutiv auf den Grundschein werden hier Themen wie Planungsmethoden und -instrumente der Auftragsabwicklung sowie Ressourcenplanung – Kapazitäts- und Materialwirtschaft vermittelt.
REFA-Fachschein: Im nächsten Schritt bietet diese Ausbildung Kostenrechnung, Statistik, Arbeitsplanung und Prozessplanung an.
REFA Organisationsentwicklung: Diese Ausbildung vertieft Themen in Management, Projektmanagement sowie Personal- und Arbeitswirtschaft.
REFA-Techniker: Im Abschluss-Seminar der REFA-Kernausbildung bilden Betriebswirtschaftliche Zusammenhänge wie Marketing, (Gesprächs-)Führung, Motivation, Moderation sowie Produktions- und Lagerlogistik, Prozessverbesserung und KVP, Integrierte Managementsysteme und TQM sowie ein Unternehmensplanspiel die Inhalte.
„Schlüsselqualifikationen“
In diesem Bereich bietet REFA drei Ausbildungen an, den REFA-Supply-Chain-Manager, den REFA-Qualitätsmanager und den REFA-Umweltbetriebsprüfer oder -Auditor
REFA-Supply-Chain-Management: Aufbauend auf dem REFA-Organisationsentwickler folgen der REFA-Logistiker und schließlich das Supply-Chain-Manager-Seminar selbst mit Planspiel, Lieferantenmanagement, Distributionslogistik, Prozessoptimierung und Qualitätsmanagement.
REFA-Qualitätsmanager
„Topqualifikationen“
Die in diesem Bereich angesiedelten Ausbildungen umfassen:
REFA-Betriebswirt für Industrial Engineering
REFA-Ingenieur
REFA Unternehmensberatung
Die 1990er-Jahre waren geprägt von einem tief greifenden Wandel der gängigen Produktionssysteme nach dem Vorbild des Toyota-Produktionssystem. Parallel verloren die Tarifparteien in Deutschland an Einfluss. Bürokratischer Aufwand in den Arbeitsvorbereitungen konnte eingespart werden. Im Zuge dessen wurde an vielen Orten die Arbeitsvorbereitung ganz aufgelöst. Verbliebene Aufgaben gingen teilweise auf die Arbeitsgruppen über, andere wurden von Unternehmensberatern übernommen. Damit brach in vielen Unternehmen die „REFA-Karriere“ ab, was für die Weiterbildungsnachfrage beim REFA zu starken Einbrüchen führte. Vor dem Hintergrund des Gründungsauftrages des REFA, eine sozialverträgliche Festlegung von Arbeitspensen wissenschaftlich systematisch und mit den Tarifparteien abgestimmt zu unterstützen, wurde der Verband in der Beratung aktiv.
Bereits am 19. Mai 1998 war durch die größeren REFA-Verbände die refaconsult GmbH[14] gegründet worden. 2005 schieden einige der südlichen Verbände aus dem Gesellschafterkreis aus. Mit zunehmender Nachfrage etablierten sich immer zahlreicher auch unabhängige Berater, die sich teilweise aus ihrer Tätigkeit als Arbeitsvorbereiter heraus selbstständig machten. Diese führten oft auch – begründet durch ihre REFA-Ausbildung – die Marke REFA, bis der Bundesverband in den Jahren 2006 und 2007 dies durch flächendeckende Abmahnungen – deren Gebühren er selbst zahlte – unterband. Seither können solche Berater nur noch mit der persönlichen REFA-Ausbildung der Mitarbeiter werben, nicht jedoch mit der Marke für das Unternehmen.
Am 27. Februar 2007 wurde die REFA Bundesverband GmbH eingetragen. Eigentlich gedacht, um die Verwertung des REFA-Immobilienvermögens steuerlich abzutrennen, übernahm sie bald auch Beratungsleistungen. In rascher Folge reagierten andere Verbände auf diese Aktivitäten des Bundesverbandes. Es folgten die REFA Sachsen GmbH am 4. Dezember 2007 und die REFA Bayern GmbH am 8. Mai 2008. Gleich in der gewerblichen Rechtsform wurde der Bundesverband mit der Gründung der REFA Suisse GmbH am 9. Mai 2008 in der Schweiz aktiv, deren Angebot hauptsächlich Ausbildungen sind.
Am 26. März 2009 firmierte die REFA Bundesverband GmbH in REFA GmbH um und unterstrich damit ihren Alleinstellungsanspruch gegenüber anderen REFA-Gliederungen. Seit März 2010 stützt sich die REFA GmbH auf so genannte „lizenzierte Berater“ und hat damit einen Teil der selbständigen Berater eingebunden. Ein geregeltes Lizenzierungsverfahren wird allerdings nicht durchgeführt; die Lizenzvergabe erfolgt willkürlich durch die Geschäftsführung der REFA GmbH.
Mitgliedschaften und Kooperationen
Der REFA-Verband steht mit anderen Organisationen in Kontakt. So kooperiert REFA mit dem Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft (RKW), dem Verein Deutscher Ingenieure (VDI), der Deutschen MTM-Vereinigung (DMTMV) sowie mit der WORK-FACTOR-Gemeinschaft für Deutschland (WFGD)[15][16] und ist Mitglied im Deutschen Verband technisch wissenschaftlicher Vereine (DVT, 2005 beendet) und dem Europäischen Verband für Produktivitätsförderung (EFPS).[15]
Siehe auch
WORK-FACTOR
Methods-Time Measurement
Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft
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