Der Heinkel Tourist
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Der Heinkel Tourist
Der Heinkel Tourist ist ein Motorroller, den die Ernst Heinkel AG, Stuttgart von 1953 bis 1965 herstellte.
Heinkel Tourist 103 A1
Tourist
Hersteller: Ernst Heinkel AG, Stuttgart
Verkaufsbezeichnung 101 A0 / 102 A1 / 103 A0 / 103 A1 / 103 A2
Produktionszeitraum 1953 bis 1965
Klasse Motorroller
Motordaten
1-Zylinder 4-Takt
149 cm³ mit 5,3 kW, 85 km/h
174 cm³ mit 6,8–7,0 kW, 95 km/h
Getriebe 3-Gang / 4-Gang
Antrieb Kette
Radstand (mm) 1330–1390
Maße (L × B × H, mm): 1980–2085 × 710 × 980–1000
Leergewicht (kg) 129–156
Heinkel Tourist 103 A0 (Baujahr 1956)
Heinkel Tourist 103 A2 mit „Langheck“
Technik des Heinkel Tourist
Allen Ausführungen gleich ist der luftgekühlte Einzylinder-Viertaktmotor. Im 101 A0 hat er einen Hubraum von 149 cm³, aus dem er 7,2 PS bei 5200/min schöpft. Im 102 A1 wurde der Hubraum auf 174 cm³ erhöht, wodurch die Motorleistung auf 9,2 PS bei 5500/min stieg. Außerdem erhielt mit diesem Modell jeder Roller einen Elektrostarter. Beim 103 A0 änderte sich der Hubraum geringfügig auf 173 cm³ bei gleicher Leistung. 103 A1 und A2 erreichten mit diesem Motor 9,5 PS bei 5750/min. Der Verbrauch blieb bei weniger als 3 Litern Benzin auf 100 km. In Kombination mit dem Viergang-Klauengetriebe mit Handschaltung, das mit dem 103 A0 eingeführt wurde (vorher Dreigang), erlaubte er Höchstgeschwindigkeiten von 95 km/h (mit einem Plexiglas-Brustschild über 100 km/h).
Der Typ 103 A1 (Ende 1957) bekam als wichtigste technische Verbesserung eine Dreipunktgummilagerung für den Motor. Äußerlich ist er an dem Schalenlenker mit integriertem Tachometer zu erkennen, ohne die vorher serienmäßige Zeituhr. 1960 brachte Heinkel mit dem 103 A2 die letzte Variante des Tourist heraus, mit elegantem „Langheck“, integrierter breiter Schlussleuchte und serienmäßiger Blinkanlage.
Zur serienmäßigen Ausstattung des Heinkel Tourist von Anfang an gehörten ein vorklappbarer Buggepäckträger über dem Scheinwerfer und ein Heckgepäckträger über dem Reserverad.
Der Roller war als Autoersatz konstruiert und überzeugte vor allem durch seine Zuverlässigkeit und Robustheit. Der Viertaktmotor war in Kombination mit dem wartungsarmen, in Öl laufenden Kettenantrieb nahezu unverwüstlich. Mit einer Länge von wenig mehr als 2 Metern und der ausladenden Verkleidung hob sich der Heinkel Tourist optisch deutlich von anderen Motorrollern seiner Zeit ab. Mit seiner hohen Zuladungskapazität von fast 200 kg war er auch für Urlaubsreisen über die Alpen geeignet.
Technische Daten
Heinkel Tourist 101 A0 (1954) 102 A1 (1955) 103 A0 (1956)
Motor: 1-Zylinder-Viertakt (OHV)
Hubraum: 149 cm³ 174 cm³
Bohrung × Hub: 54,5 × 59 mm 60 × 61,5 mm
Leistung bei 1/min: 5,3 kW (7,2 PS) bei 5200 6,8 kW (9,2 PS) bei 5500
Kühlung: Luftkühlung (Gebläse)
Elektrische Anlage: 6 V 12 V
Getriebe: 3-Gang mit Magura-Drehgriffschaltung 4-Gang mit Drehgriffschaltung
Rahmen: Stahlrohrrahmen
Federung vorn: Teleskopgabel mit hydraulischen Stoßdämpfern
Federung hinten: Einarmschwinge (als Kettenkasten ausgebildet),
Federbein mit hydraulischem Teleskopstoßdämpfer
Radstand: 1330 mm 1390 mm k. A.
Reifen: 4.00 × 8 4.00 × 10
Bremsen: Trommelbremsen
Maße L × B × H: 1980 × 710 × 980 mm 2060 × 710 × 1000
Leergewicht (ohne Fahrer): 129 kg 133 kg 152 kg
Tankinhalt: ca. 11,5 l
Höchstgeschwindigkeit: ca. 85 km/h ca. 95 km/h
Preis: 1790,00 DM 1890,00 DM k. A.
Geschichte
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die meisten Produktionsanlagen der Ernst Heinkel AG (Rostock) demontiert. Zum Neubeginn ab 1950 produzierten die Heinkel-Werke in Stuttgart zunächst Motoren. Ab 1953 wurde der Heinkel Tourist gebaut, 1954 die Produktion ins neue Werk nach Karlsruhe verlegt, wo er bis Ende 1965 hergestellt wurde.
1955 erweiterten die zugekauften Heinkel-Werke in Speyer das Sortiment um drei-, später vierrädrige Rollermobile („Kabine 153“ und „Kabine 154“) sowie das Moped „Perle“. Von 1962 bis 1964 bot Heinkel außerdem einen Zweitakt-Roller mit der Bezeichnung „Heinkel 150“ an.
Er wurde in den frühen Jahren des deutschen Wirtschaftswunders zu einem beliebten Fortbewegungsmittel. Wer sich noch kein Auto leisten konnte, aber weder einen der üblichen Zweitakt-Roller noch ein Moped oder ein Motorrad fahren wollte, entschied sich häufig für einen Heinkel Tourist.
Die Deutsche Bundespost erwarb etwa 100 Fahrzeuge unter anderem für die Zustellung von Telegrammen.
Von den mehr als 160.000 produzierten Heinkel Tourist waren 2015 in Deutschland noch mehr als 7000 zugelassen. Da es auf dem deutschen Markt nur noch wenige aktive Hersteller für Motorroller gibt, ist die Marke Heinkel damit kurioserweise nach wie vor eine der häufigsten in Deutschland.
Siehe auch
Ernst Heinkel
Liste von Motorrollerherstellern
Quelle
Heinkel Tourist 103 A1
Tourist
Hersteller: Ernst Heinkel AG, Stuttgart
Verkaufsbezeichnung 101 A0 / 102 A1 / 103 A0 / 103 A1 / 103 A2
Produktionszeitraum 1953 bis 1965
Klasse Motorroller
Motordaten
1-Zylinder 4-Takt
149 cm³ mit 5,3 kW, 85 km/h
174 cm³ mit 6,8–7,0 kW, 95 km/h
Getriebe 3-Gang / 4-Gang
Antrieb Kette
Radstand (mm) 1330–1390
Maße (L × B × H, mm): 1980–2085 × 710 × 980–1000
Leergewicht (kg) 129–156
Heinkel Tourist 103 A0 (Baujahr 1956)
Heinkel Tourist 103 A2 mit „Langheck“
Technik des Heinkel Tourist
Allen Ausführungen gleich ist der luftgekühlte Einzylinder-Viertaktmotor. Im 101 A0 hat er einen Hubraum von 149 cm³, aus dem er 7,2 PS bei 5200/min schöpft. Im 102 A1 wurde der Hubraum auf 174 cm³ erhöht, wodurch die Motorleistung auf 9,2 PS bei 5500/min stieg. Außerdem erhielt mit diesem Modell jeder Roller einen Elektrostarter. Beim 103 A0 änderte sich der Hubraum geringfügig auf 173 cm³ bei gleicher Leistung. 103 A1 und A2 erreichten mit diesem Motor 9,5 PS bei 5750/min. Der Verbrauch blieb bei weniger als 3 Litern Benzin auf 100 km. In Kombination mit dem Viergang-Klauengetriebe mit Handschaltung, das mit dem 103 A0 eingeführt wurde (vorher Dreigang), erlaubte er Höchstgeschwindigkeiten von 95 km/h (mit einem Plexiglas-Brustschild über 100 km/h).
Der Typ 103 A1 (Ende 1957) bekam als wichtigste technische Verbesserung eine Dreipunktgummilagerung für den Motor. Äußerlich ist er an dem Schalenlenker mit integriertem Tachometer zu erkennen, ohne die vorher serienmäßige Zeituhr. 1960 brachte Heinkel mit dem 103 A2 die letzte Variante des Tourist heraus, mit elegantem „Langheck“, integrierter breiter Schlussleuchte und serienmäßiger Blinkanlage.
Zur serienmäßigen Ausstattung des Heinkel Tourist von Anfang an gehörten ein vorklappbarer Buggepäckträger über dem Scheinwerfer und ein Heckgepäckträger über dem Reserverad.
Der Roller war als Autoersatz konstruiert und überzeugte vor allem durch seine Zuverlässigkeit und Robustheit. Der Viertaktmotor war in Kombination mit dem wartungsarmen, in Öl laufenden Kettenantrieb nahezu unverwüstlich. Mit einer Länge von wenig mehr als 2 Metern und der ausladenden Verkleidung hob sich der Heinkel Tourist optisch deutlich von anderen Motorrollern seiner Zeit ab. Mit seiner hohen Zuladungskapazität von fast 200 kg war er auch für Urlaubsreisen über die Alpen geeignet.
Technische Daten
Heinkel Tourist 101 A0 (1954) 102 A1 (1955) 103 A0 (1956)
Motor: 1-Zylinder-Viertakt (OHV)
Hubraum: 149 cm³ 174 cm³
Bohrung × Hub: 54,5 × 59 mm 60 × 61,5 mm
Leistung bei 1/min: 5,3 kW (7,2 PS) bei 5200 6,8 kW (9,2 PS) bei 5500
Kühlung: Luftkühlung (Gebläse)
Elektrische Anlage: 6 V 12 V
Getriebe: 3-Gang mit Magura-Drehgriffschaltung 4-Gang mit Drehgriffschaltung
Rahmen: Stahlrohrrahmen
Federung vorn: Teleskopgabel mit hydraulischen Stoßdämpfern
Federung hinten: Einarmschwinge (als Kettenkasten ausgebildet),
Federbein mit hydraulischem Teleskopstoßdämpfer
Radstand: 1330 mm 1390 mm k. A.
Reifen: 4.00 × 8 4.00 × 10
Bremsen: Trommelbremsen
Maße L × B × H: 1980 × 710 × 980 mm 2060 × 710 × 1000
Leergewicht (ohne Fahrer): 129 kg 133 kg 152 kg
Tankinhalt: ca. 11,5 l
Höchstgeschwindigkeit: ca. 85 km/h ca. 95 km/h
Preis: 1790,00 DM 1890,00 DM k. A.
Geschichte
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die meisten Produktionsanlagen der Ernst Heinkel AG (Rostock) demontiert. Zum Neubeginn ab 1950 produzierten die Heinkel-Werke in Stuttgart zunächst Motoren. Ab 1953 wurde der Heinkel Tourist gebaut, 1954 die Produktion ins neue Werk nach Karlsruhe verlegt, wo er bis Ende 1965 hergestellt wurde.
1955 erweiterten die zugekauften Heinkel-Werke in Speyer das Sortiment um drei-, später vierrädrige Rollermobile („Kabine 153“ und „Kabine 154“) sowie das Moped „Perle“. Von 1962 bis 1964 bot Heinkel außerdem einen Zweitakt-Roller mit der Bezeichnung „Heinkel 150“ an.
Er wurde in den frühen Jahren des deutschen Wirtschaftswunders zu einem beliebten Fortbewegungsmittel. Wer sich noch kein Auto leisten konnte, aber weder einen der üblichen Zweitakt-Roller noch ein Moped oder ein Motorrad fahren wollte, entschied sich häufig für einen Heinkel Tourist.
Die Deutsche Bundespost erwarb etwa 100 Fahrzeuge unter anderem für die Zustellung von Telegrammen.
Von den mehr als 160.000 produzierten Heinkel Tourist waren 2015 in Deutschland noch mehr als 7000 zugelassen. Da es auf dem deutschen Markt nur noch wenige aktive Hersteller für Motorroller gibt, ist die Marke Heinkel damit kurioserweise nach wie vor eine der häufigsten in Deutschland.
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